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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9507#0799

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Zwei Lahre aktive Oienstpflicht

Lin Erlaß -es Führers zum Echutz -es Volkes un- Reiches

Tat -es Friedens

Je unvorstellbarer und grausamer sich das von
Moskau angezettelte, finanziell und mit Waf-
fen geförderte Blutbad in Spanien entwickelte, um
so grötzer wurden die Sorgen aller jener Mächte,
die wirklich ehrlrch um die Erhaltung des Frie-
dens bemüht sind.

llngeachtet der täglichen üblen Hetze des Stratz-
burger und anderer ausländischer Sender gegen
das Reich, die dem FLHrer die lächerlichsten Er-
oberungspläne in Spanien und Nordafrika zu-
schrieben, hat Adolf Hitler trotz „Kamerun"-
Zwischenfall und widerrechtliche Beschlagnahme
eines deutschen Verkehrsslugzeuges ein allgemei-
nes Waffenaussuhrverbot nach Spanien erlassen.
Er bewies damit der Welt, datz ihm die Siche-
rung des Friedens in Europa wichtiger ist,
als mehrere selbstverständlich von Madrid noch
wiedergutzumachende Rechtsverletzungen Vnd ge-
meine Morde.

Aber ebenso, wie der Führer seine Friedens-
mission in Europa durchführte, so mutzte er auch —
um.dies zu tönnen — an die Sicherung
des Deutschen Reiches denken.

Angesichts der Wahnsinnsrüstungen der Sowjets,
die osfen amtlich erklärten, dah die Rote Armee
jene Staaten von auhen Lberwältigen solle, die
nicht von innen durch bolschewistisches Eift zu
erobern seien, mutzte das Reich darauf bedacht sein,
sich gegenüber allen denkbaren Möglichkeiten zu
sichern. Die Vermehrung der ohnehin gewaltigen
Armee der Sowjets auf das Doppelte ihres bis-
herigen Vestandes — nahezu 2 Millionen — durch
die Militärverordnung vom 11. August 1936, konnte
von Deutschland nicht ohne Antwort gelassen
werden.

Wenn das Reich nunmehr die zweijährige
Wehrpflicht eingefllhrt hat, so folgt es nur dem
Beispiel anderer Staaten, die schon längst eine
zweijährige, ja sogar teilweise längere Dienstpflicht
besitzen. Da in der deutschen Marine, Luftwaffe
und einigen Spezialtruppen schon längst eine mehr-
jährige Dienstpflicht besteht, wird also nur eine
LLcke ausgefüllt, die bisher im Landheer bestand.

Eenau wie das Waffenausfuhrverbot nach
Cpanien, ist diese Matznahme des Führers eine
Friedenstat, die allein der Sicherung Deutsch-
lands und Europas vor gewissenlosen jüdisch-
fowjetischen Kriegshetzern dient.

Der Wall deutscher Menschen in Mit-
teleuropa gegen den Bolschewismus wird verstärkt,
um die friedliche Aufbauarbeit des nationalsozia-
listiichen Staates, von der sich Zehntausende von
Ausländern anlählich der Olympiade llberzeugen
konnten, zu sichern.

Die deutsche Zugend mutz dazu ihr Opfer brin-
gen — und wir wisien — sie wird es freudig
bringen, weil sie überzeugt ist, dah nur so die
Eemeinschaft des Volkes und über
Deutschland hinaus die Kulturgüter Europas er-
halten werden können. Vei der zwcijährigen
Dienstzeit werden soziale Härten vermieden wer-
den, aber eine Bevorzugung nach Eeld und Her-
kommen, w:e sie früher bestand, wird es niemals

mehr geben.

Das ganze deutsche Volk wird seinen „Feld-
grauen" die gleiche Ehre erweisen. wie den poli-
tischen Soldaten im braunen Kleid der Bewegung,
und ihnen dadurch seinen Dank bezeugen.

Der Führer mutzte angesichts der Militärbünd-
nisse zwischen Frankreich, Sowjetrutzland, Tschecho-
slowakei und Belgien handeln!

Wir danken ihm durch die Tat, durch treucste
Pflichterfüllung.

Jn dieser schicksalsschweren Stunde legen wir
ein erneutes Bekenntnis des Elaubens ab, des
Claubens an den Führer, an Volk und Reich und
an den Frieden. ^ ^ „

jL- Seeger-Kelbe

Berli«, den 24. August 1936.

Der Führer unö Meichskanzler hat folgenöen
Erlatz über die Dauer öer aktiven Dienstpflicht
in öer Wehrmacht vom 24. August 1936 unter-
zeichnet:

Zum 8 8 öes Wehrgesetzes vom 21. 5. 1935
(MGBl. I Seite 609) verordne ich unter Auf-
hebung meines Erlasses vom 22. 5.1935 (MGBl. I
Seite 614):

Die Dauer öer aktiven Dienstpflicht bei öen
örei Wehrmachtsteilen wirö einheitlich auf zwei
Iahre festgesetzt.

Der Meichskriegsminister unö Oberbefehls-
haber der Wehrmacht erläht die erforöerlichen
Ausführungs- unö Aebergangsbestimmungen.

Berchtesgade«, den 24. August 1936.

Adolf Hitler
von Blomberg

Lteber 6000 Morde in Ma-ri-

Gchreckensszenen in der spanischen Haupistadt

Kopenhagen, 24. August

Die demokratische „Politiken" veröffentlicht am
Montag einen Bericht ihres nach Svanien entsand-
ten Sonderberichterstatters über die Lage in
Madrid.

Der Berichterstatter ist nach einem Besuch in
Barcelona. Alicante und Madrid am Sonntag nach
Marseille zurückgekehrt, von wo er seinen Bericht
durchgegeben hat, so datz dieser nicht der spanischen
Zeniur unterworfen war.

Nach seiner Rückkehr von der Front sei, so heitzt
es in dem Vericht, das ganze dichtbevölkerte Stadt-
viertel Vario Moncloa in weldem Aufruhr ge-
wesen. Eine rasende Menschenmenge babe versucht,
das Carcel Modelo. das sogenannte Modell-
gesängnis, in Brand zu sehen, wo über 400 voli-
tische Gefangene eingesverrt gewesen seien. Als
der Korreivondent zusammcn mit einem franzö-
sischen Kollegen. und begleitet von zwei ihm vom
Kriegsministerium beigegebenen Milizsoldaten zum
Eefängnis gekommen sei, seien alle Stratzen in der
Nähe des Eeiängnisses von bewassneten Männern
und Frauen besetzt gewesen, die in grötzter Er-
regung alle Vorbeigehenden mit ihren Eewebren
und Revolvern bedrobt kätten.

Aus dem Eeiänanis babe man, so heihi es in
dem Bericht, das Schreien der Gesangenen gehört.
mäkrend drautzen die Anarchüten unter Tosen ibre
Wafien geschwungen bätten. Vor dem Tor des Ee-
sängniües babe totenbleich und mit verzerrten Ge-
sichtszügen dsr Direktor des Kefängnisies g-stan-
den. der erklärte. datz der Vrand. der durch Zuiall
aufgekommen sei. bereits gelöscht sei. dann den
Korresnandenten aber anssorderte. sich zu entfer-
nsn. Jm selben Auasnblick habe man aus dem
Geiänanis etwa 20 Schülle und beim Weaiabr-n
ncch eine Salve gehört. Jm Anschluh hieran stellt
der Korrespondent sest, datz di« Anarchisten, die

glaubten, die Hinrichtungen gingen nicht schnell
genug vor sich, das Eefängnis in Brand gesteckt
haben. Auf den Anruf des Eefängnisdirektors
beim Ministerium sei ihm erklärt worden, dah mmr
versuchen wolle, mit den Anarchisten zu verhan-
deln. Eine Viertelstunde sväter sei von dem Mini^
sterium der Vefehl gekommen, 5 0 der Gesan-
genen zu erschietzen. Das sei die Mindest-
forderung der Anarchisten gewesen.

Verichtet wird ferner, dah ein Eisenbahnzug
mit 200 Eefangenen aus der Provinz Jaen zur
Entgleisung gebracht worden und in einen Ab-
grund gestürzt sei. Man rechne in Madrid mit
llbcr 6000 Morden, von amtlicher Seite sei dem
Korrespondenten die genaue Zahl mit 6090 an-
gegeben worden.

Grauenvolle Crmordung des Generals
Lopez Ochoa

Lissabon, 24. August

„Diario de Lisboa" bringt Einzelheiten über
die Ermordung des Eenerals Lopez Ochoa, des
ehemaligen Befehlshabers in Asturien, der im
Jahre 1934 die Revolution niederschlug. Der Ee-
neral wurde im Krankenhaus von Carabanchel
südlich von Madrid auf grauenvolle Art uMge-
bracht. Angehörige der roten Miliz drangen in
sein Zimmer ein und eröffneten auf den wehr-
losen Mann Schnellfeuer. 4 0 Schüsse trafen
ihn. Daraufhin schnitten sie dem General den
Kopf ab. Sie erklärten, sie würden den Kopf
einbalsamieren und als Erinnerungszeichen nach
Asturien schicken.

Aehnliche Greueltaten begingen die roten Mi-
lizen an allen Offizieren der. Kaserne La Mon-

tana.

Auf der Wacht

Die NSK schreibt:

„Während in Berlin das grohe Olqmpische Fest
des Friedens stattsand und Deutschland glücklich
war, seinen Eästen einen Einblick geben zu könncn
in die Ruhe und Ordnung des heutigeu
Reiches, bebt die Welt an zahlreichen Stellen
unter den Schreiknisien blutiger Bürgerkriege und
wilder Wirtschaftskiimpse. Eine zahlenmähig tleine,
aber im Solde ihrer rassischen Berfilzung
cinen mächtigen Einsluh ansübende internationale
Hetzgruppe versucht, die Welt in das Chaos dc»
kommunistischen Zusammenbruches zu stürzen.

Ungeheuer find dabri die RLstungen, die deu
bolschewistischen Militarismus in die Lage setzen
sollen, dieser Ausgabe zu gcnügen.

Der Nationolsozialismus hat Deutsch-
land seit drei Lahren vom inneren Anjturm der
bolschewistischen Brandstistcr und Mordhetzer be-
sreit. Jn eincr Revolution unerhörtcster Disziplin
und Ordnung gelang der Nationalsozialistischen
Partei, Deutschland die Segnungen des inneren
nnd sozialen Friedcns und damit die Boraus-
setznngen für eine sich steigcrndc wirtschastliche
Blüte zu fichern.

Während das heutige Spanien unter dcm
Fluch dcs marxistischen Terrors in einc Wüstc vcr-
wandelt wird, ersolgt im nationalsozialistischen
Deutschland in einer einzigartigen An-
strengung der Wiederausbau der deutsckien Wirt-
schast.

Wenn nun ein bolschewistischcr Machthaber iu
zqnischer Ossenheit erklärt, dah es dic Ausgabc der
bolschcwistischen Armce auch sein wird, unter Um-
ständen jenen Liindern, die dcr inneren bolschewi-
stischen Hetze standhalten würden, durch den Ein-
griff der Roten Armee von autzen her
die Rcvolution zn beschercn, so wird das national-
sozialistische Deutschland einer solchcn Ankündi-
gung gegenüber genau so wenig kapituliercn, wie
es einst nicht tapituliert hat gegenüber den Dro-
hungen der oon Moskau bezahlten Hetzer in
Deutschland sclbst.

So, wie die Nationalsozialistisch«
Partei der deutschen Nation den innercn Frie»
den bewahrt, so wird die n a t i o n a l s o z i a l i st i-
sche Armce dcm Reich den äutzeren Frieden
sichern.

Die Eeschichtc hat uns gelehrt, datz cs bcsser ist,
sür diesen Frieden — wcnn notwendig — grotze
Opser zu bringen, als im bolschcwistischen Chaos
zu versinken.

Gcgeniiber dem Sowjetlibcralismns und seincr
militaristischen Bedrohung wird das nationalsozia-
listische Deutschland als Wächter seines eigencn
Friedens und damit als Schiitzer seiner Kultur
jene Mahnahmen treffen, die notwendig sind, nm
die Freiheit nnd llnabhängigkeit der Nation un»
ter allen Umjtändcn zu garanticren."

plünderung und Mord

Lebensmittelmangel in Santander und Bilbao
Lissabon, 24. August

Ein Sonderberichterstatter der Zeitung „Diario
de Noticias" meldet aus Valladolid u. a.: Aus
Bilbao und Santander liegen Nachrichten vor,
denen zufolge in beiden Städten grotze Lebens-
mittelknappheit herrscht. Die roten Milizen haben
mit Plünderungen begonnen. Politisch rechtsste-
hende Persönlichkeiten wurden ermordet und ihre
Leichen ins Meer geworfen. Jn Bilbao zerstör-
ten die Kommunisten drei und in Santander zwei
Kirchen.

Der portugiesische Radioklub teilt mit, datz die
Militärgrupppe im Euadarrama-Eebirge die Ort-
schaft Belegrinos in der Nähe von Escorial
eingenommen habe. Der Eroberung dieser Ort-
schaft wird grotze Bedeutung beigemessen, weil si«
in einer strategijch beherrschenden Lage liegt.
 
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