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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9507#0800

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8sits 2

„Vollsgemeknfchafi^

Dieusiag. de» Hä. Äagau »KÄl

Deuisches Waffenembargo g-ge» Gpanien

Baldige Crledigung der -eutschen Anregungen erwariei

Wie wir hören, ist die deutjche Regierung da-
vou in Kenntnis gesetzt worden, dah sich alle in
Fragc kommenden Staaten der vorgejchlagenen Er-
klärung über ein Wassenembargo gegeniiber Spa-
nien angeschlossen haben. Die deutsche Regierung
hat daraushin dcr sranzösischen Regierung mit-
geteilt, dah sie das Wassenembargo in Deutjchland
nunmehr mit sosortiger Wirkung in Krast setzen
werde.

Dieser Beschlutz ist gefatzt worden, obwohl die
Erörterungen mit der Regierung in Madrid übcr
die Freigabe des deutschen Transportflugzeuges
Noch nicht haben abgeschlossen werden können.
Selbstverständlich wird dadurch die an die spanische
Regierung gestellte Freigabeforderung nicht be-
rührt. Die deutsche Regierung hat im übrigen bei
ihrer Mitteilung an die französische Regierung der
dringenden Erwartunq Ausdruck gegeben,
datz jatzt auch die Lbrigen beteiligten Regierungen,
soweit dies noch nicht geschehen ist, das Erforder-
liche veranlassen, um die verabredeten Matznahmen
wirksam zur Durchführung zu bringen.

*

Da verschiedentlich Unklarheiten Lber den Be-
griff Embargo herrschen, wollen wir ihn illr
den vorliegenden Fall ohne Berücksichtigung
anderer Möglichkeiten erläutern. Embargo bedeu-
tet im Falle Spanien für alle Leteiligten Staaten
die Verpflichtung, keine Waffen nach Spanien
auszuführen. 2n der internationalen Praxis hat
der Begriff Embargo, der an sich aus dem inter-
nationalen Seerecht stammt, derart verschiedene An-
wendung und Au-legung gefunden, datz es hier zu
weit fiihren würde, ihn klarzulegen. Das jetzt
zwischen den Mächten verabredete Embarao hat je-
denfalls nicht den Lharakter von Sanktionen, son-
dern bezweckt lediglich, den spanischen Bürgerkrieg
zu lokalisieren und seine Ausweitung auf Europa
zu verhindern.

Große Genugluung in London

London, 24. August

Der Veschlutz der deutschen Regierung, ein
Waffenaussuhrverbot gegen Spanien in Krast zu
setzen, ist von amtlicher englischer Seite mit gro-
tzer Befriedigung aufgenommen worden. Amtliche
Kreise in London bezeichnen den deutschen Beschlutz
als äutzerst ermutigend und fügen hinzu, datz er
eine viel bessere internationale Atmosphäre hin-
srchtlich Spanien schasfe.

Es seien jetzt wirklich Eründe für die Hoff-
^„NUNg. vorhanden, dah der spanische Vürgerkrieg
auf Spanien beschränkt bleibe und nicht zu euro-
^päischen Verwicklungen führen werde.

,6in Beweis guten Willens^

Auch Frankreich befriedigt

Paris, 24. August

Die Erklärung Deutschlands, sich dem Waffen-
embargo gegenüber Spanien anzuschlietzen, und die
von Berlin getroffene Entscheidung, dieses Waffen-
ausfuhrverböt sofort durchzufllhren, ist in zustän-
digen Pariser Kreisen mit tiefer Befriedigung auf-
genommen worden. Man ist der Ansicht, dätz der
Entschlutz Deutschlands einen entscheidenden Faktor
der seit 14 Tagen in Eang befindlichen Verhand-
lugen zum Abschluh eines internationalen Nicht-
rinmischungsabkommens in die spanischen An-
gelegenheiten darstellt. Man gibt der Erwartung
Ausdruck, datz man nunmehr in kürzester Frist zur
Durchfiihrung der von Frankreich vorgeschlagenen

Verbote wird kommen können, da alle Staaten sich
für die Verbote ausgesprochen haben.

Deutschlands Entschlutz, sofort ein Wafienaus-
fuhrverbot nach Spanien zu erlassen, wiro vom
„Temps" als eine Tatsache von grötzter Vedeu-
tung bezeichnet, die die besten Aussichten für die
Verwirklichung der von Frankreich vorgeschlagenen
Nichteinmischung biete. 2n dieser Matznahme sehe
man umso mehr eine Eeste guten Willens seitens
der deutschen Regierung, als üiese nicyi gezögert
habe, ihre Zustimmung zu geben, bevor sie von der
spanischen Regierung die gesorderte Eenugtuung
und Wiedergutmachung erhalten habe. Das Ereig-
nis könne die internationale Lage fühlbar klären.
Man müsse stch dazu um so mehr beglückwllnschen,
als die spanische Krise selbst jeden Tag neue Vor-
wände für gefährliche Verwicklungen Iiefere.

Deutschlands Zustimmung zum Nichteinmischungs-
vorschlag wird auch vom „Petit Parisien"
als ein Veweis guten Willens bezeichnet, den man
unterstreichen müsse. Nunmehr, so bemerkt das
Blatt weiter, werde die Hauptverhandlung über die
Nichteinmischung in ihren entscheidenden Abschnitt
treten.

paolino der roten Hölle enlronnen

X Berlin, 24. August

Wie der Sonderberichterstatter des „Verliner
Lokalanzeiger" meldet, ist der spanische Boxer
Paolino Uzcudun, der bereits von der ganzen Welt
totgesagt wurde, der roten Hölle in San Sebastian
doch noch entkommen. Der Berichterstatter traf den
berühmten spanischen Boxer in Tolosa, der ihm
Einzelheiten über seine abenteuerliche Flucht aus
San Sebastian erzählte. Mit Hilfe von Freunden

ist es Paolino gelungen, aus dem Gefängnis, wo
ihn die roten Milizen zur Aburteilung eingeliefert
hatten, zu entfliehsn. Jn der Verkleidung eines
Landmannes hat er sich auf einem über 80 Kilo-
meter langen Marsch durch das Eebirge geschlagen,
um das von der Militärgruppe beherrschte Eebiet
zu erreichen.

Argentiniens Oank an Oeutschland

Berlin. 24. August

Anlätzlich der Hilfe, die deutsche Kriegsschifse
argentinischen Staatsangehörigen in Svanien, ins-
besondere dem argentinischen Botschafter in Madrid
erwiesen haben. hat der argentinische Botschafter
in Berlin dem Reichsauhenminister, Freiherr von
Neurath. den Dank und die Anerkennung sei-
ner Regierung übermittelt. Die argentinische Re-
gierung hebt hervor, dah sie die Unterstützung der
deutschen Reichsregierung als edle und hochherzige
Handlungsweise emvfindet und die Erinnerung
an sie als einen weiteren Faktor der geschichtlichen
Verbundenheit wahren wird. welche sie mit dem
deutschen Volk und seiner Regierung unterhält.

Gleichzeitig hat der argentinische Botschaster in
Madrid der deutschen Reichsregierung seinen Dank
für die Silfeleistung bei seinem Abtransvort aus
Euetaria durch das Torvedoboot „Albatros" über-
mittelt.

Der argentinische Marineminister richtete aus
gleichem Änlah an den Oberbefeblshaber der
Kriegsmarine, Eeneraladmiral Dr. h. c. Rae-
der, ein Telegramm. in dem er fllr die Unter-
stlltzung argentinischer Bürger und die Ueberfüh-
rung des argentinischen Botschafters mit seiner
Familie nach Frankreich durch Kriegsschiffe der
deutschen Marine seinen Dank abstattet.

Gewattiger ttmsatz bei KdK

Neben der sozialpolitischen Seite der NSE
„Krast durch Freude" ist im Lause der Zeit auch
die wirtschaftliche Seite dieses Werkes vor grötzter
Vedeutung geworoen. So wurde z. V. die Zahl
der „KdF"-Reisen so grotz, datz sie für den Arbeits-
einsatz in der Seeschisfahrt sehr wichtig geworden
ist. 2m 2ahre 1935 unternahmen 133 000 deutsche
Arbeiter auf sieben grotzen Dampfern 107 Hochsee-
fahrten. Darunter war eine Ärlantikfahrt der
drei grötzten Dampfer der „KdF"-Flotte mit 3300
Arbeitern an Bord. 2m ganzen hat das Amt
„Reisen, Wandern und Urlaub" mit seinen See-
reisen mehr als doppelt so viel Arbeitskameraden
über das Meer gefahren, als sämtliche deutsche
Reedereien Passagiere auf ihren Gesellschaftsreisen
beförderten. Die von den „KdF"-Dampfern 1934
und 1935 zurückgelegte Strecke entspricht 70 Mal
der Fahrt von Hamburg nach Neuwyork.

Die grotze wirtschaftliche Bedeutung der „KdF"-
Reisen wird durch eine ganz vorsichtige Schätzung
bewiesen. Danach sind im Iahre 1934 rund 52
Millionen und im Jahre 1935 70 Millionen RM
durch „KdF"-Reisen umgesetzt worden.

Danziger Dementi. Jn volnischen und anderen
ausländischen Zeitungen wurde die Nachricht ver-
breitet, dah eine Danziger Firma an dem Trans-
vort englischer Flugzeuge nach Svanien beteiligt
gewesen sei. Diese Behauptungen werden von amt-
licher Danziger Seite aus als unwahr bezeichnet.

*

1« Todesurteile im Moskauer Schau-Prozeh.

Der Moskauer Militärgerichtshos fällte am Sonn-
tag gegen Mitternacht das Urteil gegen Sinowjew
und Eenossen: alle 16 Angeklagten wurden zum
Tode durch Erschieben verurteilt.

*

Kwantung-Armee gegen Kommunifteu. Nach
einem Bericht des Oberkommandos der Kwantung-
Armee wurden in Hailar, Lstlich von Manschuli,
neun Kommunisten erschosfen, die wegen Banden-
bildung in der Mandschurei verhaftet worden
waren.

4-

Kein« Unruhen in Albanien. Das albanische
Pressebüro teilt mit. dah im Ausland verbreitete
Meldungen über den Ausbruch von Unruhen in
Albanien vollständig unzutresfend seien.



Neun Tote bei Erubenungliick. Jn einem zwei
Kilometer langen Stollen einer Kohlengrube bei
Burgas (Bulgarien) kam es durch Kurzschlutz zu
einer Explosion schlagender Wetter; neun Per-
sonen kamen dabei ums Leben, zwei wurden schwer
verletzt.

ch

so vvo Mark gezogen. Jn der Montagnachmit-
tagszievung der Preuhisch-Süddeutschen Klassen-
lotterie wurde ein Eewinn von 50 000 Mark auf
die Nummer 287 917 gezogen: das Los wird in
beiden Abteilungen in Ächteln im Rheinland und
in Bayern gespielt.

*

Erstes Unterwasserkraftwerk in Betrieb. Am

Sonntagnachmittag wurde in Rostin an der Per«
sante durch Eauleiter Schwede-Koburg das erste
Ünterwasserkraftwerk der Welt in Betrieb ge-
nommen.

*

„Queen Mary" fäbrt Rekordzeit. Der englische
Dampfer „Queen Marv" benötigte für die Strecke
Bishov Rock zum Ambrose-Feuerschifs die Zeit von
vier Tagen und 27 Minuten und hat damit einen
neuen Geschwindigkeitsrekord für die Ueberguerung
des Nordatlantischen Ozeans in Ost-Westrichtung
aufgestellt.

Denkmal des Haffes

Oie provokation von Oinant

Brussel. 24. August

Jn der Stadt Dinant, wo jedes Jahr am 23.
August eine Erinnerungsfeier für die belgischen
Opfer des Weltkrieges stattfindet, wurde gestern
ein neues Denkmal sür die Zivilopfer eingeweiht.
llrsvrünglich sollte ein wirkliches Nationaldenk-
mal werden, an dessen Errichtung und Einwei-
hung die ganze Bevölkerung und ihre Regierung
teilnehmen sollten. Bezeichnenderweise wurde dar-
aus nur eine private Veranstaltung eines Denk-
malsausschusses unter Mitwirkung der Stadtver-
waltung von Dinant. Durch Anbringung des be-
rüchtigten Spruches „Furore teutonic o", der
ursprunglich an der Fassade der Neuen Universität
in Löwen angebracht werden sollte, hat das Denk-
mal und seine Einweihung eine Note erhalten, die
eine nachträgliche Verunglimpfung unserer alten
Armee ist und noch im Hatz des Krieges wurzelt.
Sie ist unvereinbar mit dem Eeist der Ver-
söhnung, den vor allem das neue Dcutschland wie-
derholt auch gegen Belgien zum Ausdruck gebracht
hat.

Die belgische Regierung -atte es abgelehnt,
sich bei der gestrigen Fere^-vertreten zu lassen.
Äuch die französischen Eeneräle, die ursprünglich
kommen wollten, haben auf Ersuchen der belgischen
Regierung von einer Beteiligunb an der Einwei-
hung Abstand genommen. Die Ferer war beherrscht
von dem unversöhnlichen Eeist des Redners, des

Senators Sasserath, der früher VLrgermeister
in Dinant war und nun versuchte, das Denkmal
und seine gehässige Jnschrift zu rechtfertigen. Die
Feier vollzog sich mit Ausnahme der Stadtverwal-
tung von Dinant ohne jede offizielle Be-
teiligung. Verschiedene Organisationen legten
Kränze nieder.

Die Brüsseler Presse hat bis jetzt von der Feier
wenig Aufhebens gsmacht.

Kommum'stenhetze in prag

Prag, 24. August

Wegen einer von der Polizei oerbotenen kom-
munistischen Versammlung zugunsten der svanischen
Marxisten versuchten am Montagabend kleinere,
aber sichtlich gut organikierte Truvps von Kom-
munisten wiederholt. aus den Prager Wenzels-
Platz vorzudringen und dort Kundgebungen zu
veranstalten. Kommunistische Parolen und Rufe.
wie: „Weg mit dem Faschismus! Es lebe die
Regierung von Madrid!" wurden von
Svrechchören ausgebracht. Ein Ueberfallkommando
mußte mehrfach mit dem Eummiknüvel oorgehen,
da die wiederholte Auforderung zum Auseinander-
gehen nicht beachtet wurde. Mehrere Personen,
darunter kommunistische Frauen, wurden verhaftet.
Obwohl die Ruhe wieder hergestellt wurde, hält
sich die Polizei aus dem Wenzels-Platz noch in
Vereitschaft.

»Zlalionen neuen ^uncjkun^c^akken;«

öemerlcungen rur lrevorrteüenclen »Oroüen Oeutzcsten Runclsunlcsuntellung kyz6«

Von Horst Dretzler-Andretz, Präsident der Reichsrundfunkkammer und Reichsamtsleiter der
NS-Eemeinschaft „Kraft durch Freude".

Am 28. August wirö in Berlin die „Große
Deutiche RundsunkauSstelluna" seierltch erössnet.

Seit der Aiachtübernahme sind die Rundfunk-
ausstellungen, die von der politische>i Rundfunk-
führung auf die durch den Nationalsozialismus
bedingten weltanschaulichen Eegebenheiten ausge-
richtet werden, Ausdruck von etwas grundsätzttch
Neuem: nämlich der Repräsentation der deutschen
Rundfunkeinheit, wie sie Rundfunkwirtschast,
Rundfunkhörer und der Rundfunk ielbst gebildet
haben, aus der Erkenntnis heraus, datz der Rund-
sunk nicht nur einseitig sendemätzig aesördert wer-
den darf, sondern datz er auch in höchstem Matze
eine wirtschaftsfördernde Vedeutuna besitzt. Das
heiht, datz die Entwicklung des Rundfunks zugleich
oufs engste verbunden ist mit der wichtigen Auf-
gabe der nationalsozialistischen Staatssührung. der
Arbeitsbeschaffung. Ieder neue Rundfunkhörer,
den die nationalsozialistische Rundfunkpropaganda
während eines Rundfunkjahres zwischen den je-
weiligen Ausstellungen im Äugust gewinnt, schafft
zuglerch Arbeit und Brot für die Volksgenossen,
die den um den Rundfunk gelagerten Berufszwei-
gen angehören. Darum ist die Frage der Eestal-
tung und Führung des deutschen Rundfunks eine
Frage von allgemeinem grundsätzlichem Jnteresse,
zutiefst aber eine politische Frage, deren
Lösung in der Bindung der wirtschaftlichen Not-
wendigkeiten des Rundfunks an die Jnitiative der
politischen Führung gesehen werden mutz.

Es hat sich gezeigt, datz der Liberalismus in
der Wirtschaft zur Ausbeutung und Zerstörung des
sozialen Lebens führte, womit eine Vernichtung
aller völkisch kulturllen Werte Hand in Hand
ging. Der Rundfunk und die um ihn gebildete
Einheit aller für ihn tätigen Kräfte der Partei
Lnd des Staates find ein überzeugender Beweis
tafür, wi« di« Weltanschauung des Nationalsozia-

lismus und ihr Anspruch auf alleinige Führung
zugleich die Eewühr für eine gesunde Entwicklung
aller välkischen Lebensgebiete, also auch der wirt-
ichaftlichen sind. Der Beweis ist mühelos aus der
gleichmätzigen Zunahme der Hörerzisfern und der
Produktions- und Absatzsteigerung der Rundfunk-
wirtschaft zu erbringen.

Der Aufschwung, den der Rundfunk und
damit auch oie Rundsunkwirtschast unter seinen
nationalsozialistischen Eestaltern genommen hat,
war nur möglich, weil der Rundfunk vom ersten
Tage der Machtergreifung an mitten in das
Leben derNation hineingestellt und
dann immer stärker zum Träger und Künder der
deutschen Volkwerdung gemacht wurde. Bereits
in der Oppositionszeit hatte der Nationalsozialis-
mus im Rundfunk das Instrument zur umfassen-
den Verbreitung und Eestaltung seines Jdeen-
gutes erkannt und aus dieser Erkenntnis heraus
jene Vorarbeiten entwickelt, die es ihm erleichter-
ten, nach der Machtübernahme eine eigenschöpfe-
rische nationalsozialistische Gestaltung zu verwirk-
lichen. So erhielt der Rundfunk die Kraft der
Einwirkung, über die er heute zuverlässig verfügt.
Denn dieses an keinen begrenzten Raum gebun-
dene Jnstrument verträgt nicht eine Vielzahl von
Meinungen und Darstellungsmöglichkeiten, es ge-
horcht nur einer Meinung, nämlich der der na-
tionalsozialistischen Weltanschauung, denn er wen-
det sich mit seinen Sendungen nicht an bestimmte
Eruppen oder Stände, sondern an das gesamte
Volk.

Entscheidend ist, datz der Nundfunk mitarbeitet
an der Eestaltung des neuen Lebens-
gefühls, das durch den Nationalsozialismus für
die Zukuuft des devtschen Volkes schöpferisch ge-
worden ist. Wir, die wir die Signale dieser Zeit
in uns fühlen, die wir die lleberzeugung haben,

an der Schwelle einer neuen Epoche in der Ee-
schichte der Nation zu stehen, wir wissen, datz es
allein auf uns ankommt, dem gewaltigen Strom
der Bereitschaft, der im Volke aufgebrochen ist,
bleibende Richtung zu geben und im Rundfunk
den Mittler zu diesem neuen Lebensgefühl zu er-
kennen.

Wir wollen daher nicht beklagen, datz der
Rundfunk trotz seiner vorbildlichen Eestaltung
des Teilgeschehens — ich brauche nur an seine
jüngsten Sendungen von den Olympischen Spielen
zu erinnern — heute noch nicht die ganze Fülle
jeiner Möglichkeiten erreicht hat. Wir mussen an
die Leistungen des Rundfunks einen gerechten
Matzstab anlegen, weil wir nur so in der Lage
sind, jeder seiner Entwicklungsstufen jenes Höchst-
mah an Wirkung abzuringen, das die Voraus-
setzung neuer Entwicklung ist. Jch denke in die-
sem Zusammenhang auch an die Gestaltung
der Rundfunkwirtschaft. Denn auch bei
ihr ist das organische Wachstum und die Ver-
vollkommnung der Produktion und des Absatzes
der Rundfunkgeräte abhängig von der aktiven
Teilnahme des Volkes, das durch den Vorgang
des Kaufens von Rundfunkempfängern letzten En-
des die Entwicklung der Rundfunkwirtschaft be-
stimmt. Wo kämen wir hin, rpenn die Käufer
zur Zcht der Detektorapparate in Erwartung des
Superhets den Kauf eines Rundfunkgerätes bis
zum heutigen Stand der Technik hinausgeschoben
hätten? Dann gäbe es heute noch keine Hochent-
wickelte Rundfunkindustrie und auch keinen we-
sentlichen Grotz- und Einzelhandel.

Die Rundfunkausstellungen, die alljährlich im
August in Berlin stattfinden, sind daher wichtige
Stationen für die Entwicklung des nationalsozia-
listischen Rundfunkschaffens. Sie geben einen an-
schaulichen Rechenschastsbericht über die Leistun-
gen des vergangenen Rundfunkjahres und zeigen
aleichzeitig die Wege der künftigen Rundfunkent-
wicklung auf. Die Rundfunkausstellungen sind je-
desmal ein eindringlicher Appell an das deutsche
Volk, seine Aufmerksamkeit auf das grotze Eestal-
tungs- und Verkündungsmittel der nationalsozia-
liitischen Weltanschauung auszurichten und im
Rundfunk den unentbehrlichen Lebensbegleiter auf
ihrem Eang in der Schicksalsgemeinschast aller
Deutschen zu erkennen.

KuItUI-N0tl26N

Deutsche Schauspieler aus Wieuer Bühne«.

Eine grötzere Anzahl deutscher Schauspielkräfte hat
bereits Eastspiele aus Wiener Vühnen für die
kommende Spielzeit zugesagt. Emil Iannings
wird in Kleists „Zerbrochenen Krug" gestieren und
im Deutschen Volkstheater Rollen aus seinem Ber-
liner Repertoire spielen.

Ausstellung „Erotze Deutsche" verlängert. Die

Olympia-Ausstellung „Erotze Deutsche" im Kron-
prinzenpalats bleibt weiterhin geösfnet. Der Re-
kordbesuch der grotzen Bildnisausstellung in de.r
ersten Äugusthälfte gibt Veranlassung, die Ausstel-
lung bis auf weiteres täglich von 9—19 Uhr of-
fen zu halten.

Hauvtkckiriftleitrr: Franz Bretz.
Stellvertreter: BernbarL Serycr-Kelbe.

Cbei oom Dicull: Dr. FriedriL Didier.

BerantwortliL iür Jnnenvolilik: Franj, Bretz; fü*
Autzenvolilik und Wirtlchasl: Bernbard Teeaer-Kelb«:
für Sladl Hcidelbera und Bew-auna Hermauu Leitz!
lür Badilche Nachrichlen und Soori: Hermann Uebcrle;
für FeuiNclon und Unlerballuna: Dr. Fricdr. Dldier:
für iSmIliche Beilaaen: Serberl Wiedemann; kür Bil-
der: HauvtfLristleltuna; kür Anzeiaen: Wilb. VeSver,
kSmllich tn Hetdelbera

Echrlktlettuna: Brunnenaaü« 20—21.

Bcrliucr Kchrlftleltuug:

HauS Graf Reilchach. Berltn SW Cbarlottenür. lSd-

Nachdruck etaener Bertchte ohne aiisdrückltchc Genebmt«
aung der Schriltleituna nichl aeüaitet.

Svrechüundeu der Schrtltlettung: TLal. von lS >7 Ubr>
Fernrul 8749.

Für unverlangt elngeaanaenc BeltrSae wtrd ketne
Berantwortuna übernommeu.

Berlaa -Bolkdaemcinlchalt" G- m d H. Houvt»
Kratze ILK lLb lUuivcrlitatövlatzl.

Druck: Heldelberaer Gulenberg-Druckeret G m. b. H-
D.-A. VII. 36: 23 974.

Davon:Re,«rksausgabe Odenwald u. BaulanL 2 741

Bezirkeausaabe Rund uni Mosbach 3 073

Bezirksausgabe Der Franke 2 206

Bcztrksansanl'e Der Kraichaau 2161

Zur Zeit tst Preislilte Nr. S aü'tia.
 
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