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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9507#1283

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Ü!»

Oynamitbeladene Geiselschiffe

Neue E>chan-<aien der ro<en Mordbrenner — Eprengung im Kalle neuer Niederlagen

Londo«, 28. Eeptember

Eraf de Mery Telval, der langjährige jpa-
Mche Votschafter in London, der sich zur Zeit in
Aarritz aufhält, hat telephonisch dem „Evening
«tandard" eine Schilderung des Schicksals vieler
s" den Händen der Roten befindlicher Eefangenen
v-geben.

^.Jn dem Bericht hettzt es, datz vor allem vtele
Mrtglieder der Aristokratie Nordspaniens von den
"tegierungstruppen auf Schiffen gefangengehalten
Akrden, deren Boden mit Dynamit gefüllt ist. Ee-
""gt es den Nationalisten, Santander oder Bil-
zu nehmen, sollen die Schiffe in die Luft ge-
wrengt werden. Bei der Eroberung San Seba-
ftians haben sich die Regierungstruppen in Bilbao
^adurch revanchiert, datz sie auf einem dieser Schiffe
«en Eefangenen 36 Stunden lang kein Essen gaben.

„Soweit ich weitz", sagt Eraf de Mery Telval,
„gibt es süns derartiger Schiffe in den Häfen
Nordspaniens. Sie sind nichts anderes als Sträf-
lingsschiffe, auf denen Hunderte von Mitgliedern
der ältesten Familien San Sebastians gesangen
gehalten werden."

Weiter schildert der frühere Votschafter, wie die
Besttzer der Wohnungen von Anarchisten und bas-
kischen Separatisten einfach aus ihren Heimen auf
die Schiffe geschleppt oder erschossen wurden. Die
Anarchisten erklärten dann einfach die Wohnungen
als ihr Eigentum. Auf den Schisfen selbst müssen
die Eefangenen schwerste Arbeit verrichten, und
teilweise auf Deck im Freien schlafen. Eine Flucht
wird als unmöglich geschildert. Unter den Eefan-
genen befinden fich auch Frauen.

Eraf de Mery Telval hatte San Eebastian und

Vor -em Angriff auf Ma-ri-

Uriegsrat in Galamanca — Oeffnung -er Gchleusen ohne Erfolg ge-lie-en

St. Jra» d« Luz, 2S. September
I« Sakamanca hat eine vesprechnna der sech»
«ationLlistischen Seneräle Franco» Mola, Qneipo
''E Llano, Eabanellas, Saliquet und Eil Zust statt»
Kefunden, bei der wichtige Entschlüsse betreffs de»
Morstehendeu Angrisss ans Madrid gefatzt wor«
flnd.

Zu der vo» den Roten vorgenommenen Oeff«
nvng d» Schleufe» des Staudammes de» Alberche-
piusses, meldet Valladolid am Donnrrstagabend,
"utz diese Mahnahme »icht den gewünfchteu Erfolg
S^eitigt habe. Die nationalistifchen Truppe« seien
V ihren mölitärifchen Operationen durch die
nberflutung n^cht wesentlich beeinträchtigt worden.

gangen. datz vte Rote« wohl ihre Berwundeten
mttgenommen, aber ketne Zeit gefunden HStten,
die eingesperrten Geiseln zu ermord«,». Es habe
sich ein furchtbarer Anblick geboten, al» di« Na-
tionalisten die eingesperrten Frauen, Kinder und
Ereise aus dem Kellergefängnis gerettet HStten.

Der schlimmste Anblick, so berichtet der Korre-
spondent weiter, habe sich ihm in Santa Olalla
geboten. Die Stadt fei durch die Veschiehung
vollkommen'zerstört worden. Die Vertei-
digung habe die Roten Hunderte von Toten ge«
kostet. Der ganze Bezirk sei von einem schrecklichen
Eestank von den verbrannten Eebäuden und den
vielen unbeerdigten Leichen erfüllt.

Der Vormarsch an der Takavera-Front

Jrun besucht. Nach seinen Schilderungen ist in
San Sebastian wenig Schaden angerichtet, wäh-
rend von Jrun nur noch Ruinen vorhanden sind.

Kreis um Bilbao gefchloffen

Toledo vo« Madrid abgeschnitte»

Paris, 28. September

Wie der Rundfunksender Rabat Freitagnach-
mittag mitteilt, soll der Kreis um Bilbao voll-
kommen geschlossen sein. Die Seeküste
werde von der nationalen Flotte gesperrt. Der
Eouverneur von Bilbao habe Eeneral Mola
gewisse Bedingungen zur Uebergabe der Stadt
ükermitteln lassen, die jedoch von den Nationalisten
abgelehnt worden seien. Die Uebergabe müsse ohne
jegliche Vorbehalte erfolgen. Unter der Bevölke-
rung von Bilbao herrjche grotze Mutlosigkeit. Das
nationalistische Hauptquartier hosfe, die Stadt
ohne Einsatz oon Artillerie und ohne ein« Beschie-
tzung durch die Flotte nehmen zu können.

In Santander sei eine unabhängigr baski-
sche Republik ausgerusen worden. Ängesichts des
unaufhaltsamen Vormarsche» der nationalistischen
Truppen müsie man diese Matznahm» alp «inr
Tragtkamödi« bezeichnen.

An der Toledo-Front seie« dte roten Mi-
lizen. die bisher den Alxazar belagert hätten zur
Verteidigung von Toledo selbst eingesetzt worden.
Jn Madrid und Barcelona entwickelte stch
die Lage immer mehr und mehr zur Anarchie. Die
Demoralisation bei den Miliztruppen nehme von
Tag zu Tag zu. Der Verbindungsweg zwischen To-
ledo und Madrid, so meldet der Sender noch in
letzter Minute, sei von den Nationalisten abge-
schnitten. Aus Madrid können zur Verstärkung der
Milizen an der Toledo-Front keine Truppen mehr
eintreffen.

Kopenhagen, 28. September
, »Berlingske Tidende" veröffentlicht den Be-
'lcht eines Mitarbeiters, der die Truppen des Ee-
?irals Franco auf dem Vormarsch nach Toledo
?egleitet. Der Berichterstatter teilt zunächst mit,
7^8 er mehrfach unter dem den Roten abgenom-
?lenen Kriegsmaterial Eewehre sowjetrussi-
^cherHerkunft und in Mexiko hergestellte Mu-

llition gesehen habe. In Torrijos habe er einem
^uftkampf zw schen den nationalistischen Flugzeu-
8en und sowjetrussischen Flugzeugen der Roten bei«
Lewohnt.

Einnahme von Torrijos durch die
heitzt es in dem Bericht, datz die Ro-
"n vor ihrer Flucht die meisten Häuser in
'vrand gesteckt und Läden und Privatwoh-
Nungen geplllndert hätten. Zahlreiche Sektflaschen
nnf den Stratzen erinnerten an die wilden Orgien
ner Roten.

Die Flucht selbst sei so Lberstürzt vor stch ge-

^ Ueber die
-lationalisten

Zur GaukuKurwoche

Das ganze deutsche BolL z« elner immer HSrter «nd reifer
werdenden Kampfgemeinschaft auszurichten, das ist Anfgabe auch
der Kulturarbeit. Der Autrieb dazu kommt immer von der Ge»
meinfchast, daher ist Kuttur nach des FUHrers Ansspruch «höchste
Gemeinschastsleiftung-.

Anfere Kultnrarbeit erhält also ihre letzte Förderung vom
ganzen BolL, Lann fich daher immer nur an das ganze Bolk rvendeu.
Sie knüpst an an die grotze Kulturleistung unferes Dolkes in der
Dergangenheit, erhebt aber den Anspruch, von der Wettanfchauung
der Revolution unserer Tage neue Wege auch in der Kultur zu gehen.

Heidelberg hat als Hochb « rg der nationalsozialistische»
Bewegung aus der Kampfzeit her seine befondere Berpflichtung.
Es hat sich dieser Derpflichtung würdig erwiefen durch die großen
kulturelien Kundgebungen, denen die grotzen Schöpfungen der
Dauten der letzten 3ahre den würdigen Hintergrund gaben, durch
die Gestaltung der Reichsfestspiele wie auch durch seine übrige
Knlturarbeit.

So möge auch die Gankutturwoche, in deren Dienst stch neben
den Gliederungen der Partei, Theater, Künstler, Mufiker, 5 »chter,
Schriftsteller, Soldaten, die Singbewegung, Gesangvereine ^esteltt
haben, den Erfolg haben, der von ihr erwartet wird: aus jedem
Deutschen den KSmpfer und Streiter z« machen für die
Dollendung der inneren Revolution, in der wir heute leben «nd
die unfere ganze Arbeit dereinst krönen wird.

Hans Schmid, Kreiskulturstellenleiter
und Ortsverbandsobmann der MS-KulturgemeinLe.

, Weckrus an alle!

Von Franz Bretz.

„Die badische Gaukulturwoche ist die Mobr-
lisieruug aller schöpserischen Kräfte im Gau
Baden, die aus dem Erlebnis des National-
sozialismus heraus schaffen. Damit wird dieses
gewaltige kulturpolitische Ereignis zu einer be-
deutungsvollen Propaganda - Aktion für die
nationalsozialistische Weltanschauung. Zugleich
werden diese Tage von dem Willen der natio-
nalsozialistischen Bewegung Zeugnis ablegen,
eine nelre Blütezeit deutscher Kunst zu schaffen."

Mit diesen Worten hat Reichsstatthalter und
Gauleiter Robert Wagner die Bedeutung
der Gaukulturwoche, die am heutigen Tage mit
der Tagung des Führerkorps der NSDAP des
Gaues Baden in Karlsruhe und mit der Feier
der Hitler-Jugend iu Heidelberg eröffnet wird,
gekennzeichnet. Auf der großen Kulturkund-
gebung des diesjährigen Reichsparteitages hat
der Führer erneut die Zielrichtung gegeben,
und wir alle, die wir in der Vielfalt unserer
täglichen Arbeit stehen, fühlen uns immer wie-
der gepackt und gestärkt durch die Worte und
Gedanken Adolf Hitlers. Die badische Gau-
kulturwoche wird in ihrem geistigen Aufbau
und in ihren Veranstaltungen ein demonstra-
tives Beispiel für das kulturelle Schaffen in der
Südwestmark des Reiches sein.

Die Ewigkeitswerte, auS denen von jeher
schte und damit zugleich volkstümlich«
Kunst entsprungen ist, werden immer das Fun-
dament bleiben, auf dem die nationalsozialisti-
sche Kulturpolitik fest verankert ruhen wird.
Der Weg ist klar vorgezeichnet. Große, gewal-
tige Aufgaben harren ihrer Lösung. Gute An-
sätze zeigen sich. Jungs, schöpserische Menschen,
geformt und gehärtet im Kampf, gewachsen aus
dem Volk, sind bereitS sichtbar hervorgetreten.
Aber noch stößt man manchmal auf eine gewisss
Unsicherheit.

Das sind unferer Auffasiung nach keinü
Kulturleistungen, wenn zum Beispiel ein junger
Autor glaubt, dadurch etwa den Forderungen
der neuen Zeit gerecht werden zu können, datz
er nun in überschwenglicher Form in National-
sozialismus macht und versucht, dadurch seinem
Werk den Stempel der neuen Zeitepoche auf-
drücken zu können. Jn ähnliche Gefahren be-
geben fich alle Kulturschaffenden, die in ihrer
Ueberheblichkeit und Selbstherrlichkeit ihre
Arbeit als wichtig und ausschlaggebend betrach-
ten. Aber es ist doch so, datz die Kunst- und
Kulturentwicklung nicht der Auffassung eines
Einzelnen ausgeliefert sein kann.

Im natronalsozialistischen Staat ist der Kul-
turschaffende kein Jndividuum, das sich für den
Mittelpunkt allen Geschehens hält, sondern der
deutsche Dichter, Schriftsteller, Künstler, sie alle
müssen erkennen, daß sie nur ProduktiveS
leisten können, wenn sie im Volke stehen,
aus dem sie gekommen sind und dem gegenüber
sie Pflichten haben.

Von jeher waren und sind auch heute noch
große kulturelle Leistungen nur denkbar, wenn
sie ihren Auftrag von jenem autoritären
Willen erhalten, der stets in der Geschichte die
menschliche Gemeinschaft geschaffen und geführt
hat. Dieser autoritäre Wille schafft nicht nur
die Voraussetzung für die kulturellen Leistun-
gen, sondern ist auch der F o r m g e sta lt er.

So wird heute der nationalsozialistischs
Staat schöpferische Kräfte, die mit ihrem Schaf-
fen aus reinstem Wollen der Nation dienen,
mit aller Macht unterstützen. Um so mehr darf
das der Staat heute, weil er nicht über dem
Volke steht, sondern seinen Auftrag aus dem
Volke heraus erhalten hat. Aus dem
Dolk, für das Volk! Das wird nach wie vor
daS oberste kulturpolitische Gesetz
des Dritten Reiches bleiben.

Iede kulturelle Leistung wird draußen m
der Welt vorweg als Leistung des deutschen
Volkes gewertet. Aus diesem Grunde muß sich

AUe Mttglie-er -er Deuische« Aeöettsfrottt beteiligen stch an der Abendfeier

der HI. in der Stadthalle am Sarnstag, 26. Sept. 1936, 20 Ahr. Srössnung der Kulturwoche des Gaues Vaden.
 
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