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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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verr»g und H-rauSgkder, verlag BolNgemeiufchaft H.. Heidelderg. Hauptstr, I«/irz. Tammel.

»r. Z22S. Schriftleitung: Bruunengaff« 20/24, Fernruf Z740. Di, .BoNrgenleinfchaft' «rfcheint 7 mat
wochentlich und kostet monatlich l.70 «M.. bet Tri,er,ustellung 30 Pfg., bei vvftzustellung «2 Pfg. mehr.

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schSdtgung. Lbbestellungen müffen biS fpLtesteni 25. d. M. für den folgenden Mvnat dirett beim Derlag
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Oer Mng um Madrid

Militärgruppe im Vormarsch — Derbindung Mola-Franro hergestellt

Hendaye. 13. August.

Nach dcn hier aus dem Hauptquartier des Ge-
?erals Mola in Burgos vorliegenden Nachrichten,
M es den Nationalisten gelungen de» Ring um
spauische Hauptstadt wieder enger zu schliehen.
der Eegend von Merida konnte dic Verbin-
zwischen der Nordgruppe Molas und der
«iidgruppe des Eeneral Franco endgiiltig her-
Sestellt werden. Der Vormarsch von Merida i»
T^.ichtung auf Madrid ist in vollem Eange. Durch
Besetzung der 50 km nördlich von Madrid au
^er Stratze nach Saragossa liegenden Stadt Eua-
°°lajara wurde ein weiterer wichtiger Erfolg
'rzielt.

. Bei dem Vormarsch auf Malaga gelang es den
vremdenlegionären des Eenerals Franco, die
?Eadt Antequera zu nehmen, die etwa 50 km
^uftlinie nördlich von Malaga an der Bahnlinie
7?lgeciras—Eranada lisgt. Die Eroberer sanden
u?°r, mie in fast allen von ihnen eingenommenen
^tädten und Ortschaften, grauenhafte Spuren des
?uten Terrors vor. Zu Hunderten lagen die Leichen
"ledlicher Bürger in den Straßen und Häusern.

Jn der Eegend von Leon haben die Nationa-
'tsten ein dreimotoriges rotes Bombenflugzeug ab-
8eschossen. In der Sierra Euadarrama konnte eben-
mn Flugzeug der Regierungstruppen erbeu-
" werden.

<. Am Donnerstagnachmittag haben die Marxisten
spanische Erenze bei Hendaye überraschend ge-
Ichlossen. Ieder Verkehr von und nach Spanien ist
i.Uterbunden worden. Das Artilleriefeuer bei San
^°bastian dauerte auch am Nachmittag an. An
Beschießung der Stadt soll sich auch der in den
Dunden der Militärgruppe befindliche Kreuzer
"Alinirante Cervera" beteiligen.

Der Sonderberichterstatter des „Diario de No-
Zcias" meldet aus Laia, datz die nationalistischen
^tuppen, die zur Vefreiung von Vadajoz im
, uniarsch sind, bei Almendralejo ein schweres Ee-
^cht mit marxistischer Miliz zu bestehen hatten. Auf
chden Seiten habe es zahlreiche Tote gegeben.
chlietzljch sei die rote Miliz aber in die Flucht
Lchchlagen worden.

^ Aus Lissabon wird berichtet, daß am Donnerstag-
^Uisnttag vier Flugzeuge der Militärgruppe aus
, ^villa etnen halbstündigen Luftangrisf auf di« Gra.
^ustellungen der Regierungsmiliz bei Badajoz
'-rchführten, wobei etwa 100 OOviündiae Bomben
Seworfen wurden.

Ol^mpiseke lVIecisillen

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Jn Spanisch-Marokko hat Eeneral Orgaz im
Auftrage Francos, der die gesamten Milrtär-
Truppen befehligt, das Oberkommando übernom-
men. Orgaz befördert täglich neue Truppen aus
Marokko ins spanische Mutterland. Aus Corun-
h a wird gemeldet, daß nunmehr drei Einheiten
der Militärflotte kampfbereit seien. Das Linien-
schiff „Espana" (15 000 to) und die Kreuzer „Na-
rias" (12 000 to) und „Almirante Cervera"
(8000 to). Ferner hat fich der aus Spanisch-Euinea
zurückgekehrte Kreuzer „Mendoz Nuez" der Mili-
tärgruppe zur Verfügung gestellt.

Englische Mstungsgeschäste

Beide Parteien als Abnehmer

London, 13. August

„Evening Standard" meldet in großer
Aufmachung, daß am Donnerstag sechs mehrmoto-
rige Flugzeuge von Flugplätzen in der Nähe Lon-
dons nach Spanien abgeflogen seien. Zwei davon
seien für die Madrider Regierung, die anderen
vier für die Militärgruppe bestimmt. Die zwei
für die spanische Regierung bestimmten „D H 48"
Dragonmaschinen seien von einem Sowjetrussen im
Auftrage einer Oraanisation gekauft worden und
hätten auf ihrem Wege vom Flugplatz Huston nach

Spanien bereits eine Zwischenlandung in Paris
gemacht. Die anderen, zwei dreimotorige lOsitzige
Fokker und zwei „DH-Rapid-Maschinen" seien von
Lroydon Lber Portugal nach Vurgos unterwegs
Die Flieger dsr von der sowjetrussischen Organi-
sation aufgekauften Flugzeuge haben „Evening
Standard" zufolge für die Unterbringung der
Flugzeuge 125 Pfund zugesagt bekommen, von
denen 70 Pfund bereits ausgezahlt worden seien.

Ablösung der deutschen Kriegsschiffe

Berlin, 13. August

Wie das Oberkommando der Kriegsmarine
mitteilt, ist Ende August die Ablösung der zur Zeit
in den spanischen Gewässern befindlichen deutschen
Seestreitkräfte beabsichtigt. Dte Schiffe werden
durch die gleiche Zahl von Einheiten ersetzt wer-
den. Pakete für die Panzerschiffe „Deutschland"
und „Admiral Scheer", für den Kreuzer „Köln"
sowie für die Torpedoboote „Seeadler", Albatros",
„Leopard"", „Luchs", miissen daher spätestens am
14. 8. bei der Firma Matthias Rhode L Co., Frackit-
kontor-GmbH, Hamburg 1, Ferdinandstraße 38—40
eintreffen. Vom 15. 8. ab sind sie an die Heimat-
häfen der Schiffe zu senden.

Trostlose Lage -er Ma-rider Regierung

Der Sender Madrid hat einen Rundrus an die
„republikanischen Länder Europas" verdreitet in
dem diese Länder aufgesordert werden, nicht neu-
tral zu bleiben, sondern der amtlichen spanischen
Regierung ihre Unterstiitzung zuteil werden zu
lassen.

Zuverlässige Meldungen aus Paris besagen, daß
die Madrider Regierung und der Präsident der
Republik Azana ihre Tätigkeit nach Valencia
oder Cartagena an Bord eines Schisfes verlegen
wollen. Das Dementi, das Madrid diesbezüglich
veröfsentlicht habe, sei erklärlich, denn die Kom-
munisten und Anarchosyndikalisten hätten es bis-
her verstanden, die geplante Flucht zu oerhindern.

Die Nachrichten aus Madrid, die im Laufe des
Donnerstag eingingen, schildern die Lage als sehr
ernst. Jn der Stadt haben sich RevoIutions -
tribunale gebildet. Erschießungen und Schietze-
reien werden fortgesetzt. Die Regierung scheint
kaum noch Herrin der Lage zu sein. Es hat den
Anschein, als trieben die Dinge rasch einer schwe-
ren Krise zu.

Vertrauensmann Trohkis in Madrid

Hendaye, 13. August

Wie aus Madrid berichtet wird, soll dort ein
Vertrauensmann Trotzkis eingetroffen sein, um
über das „weitere Vorgehen" mit der Madrider
Regierung zu verhandeln.

Obgleich das Eintreffen von spanischen Eold-
sendungen in Paris amtlich nicht mehr bekannt-
gegeben wird, teilt der „Jntransigeant" mit,
daß am Mittwochmorgen ein spanisches Flugzeug
in Le Bourges eingetroffen sei und 1242 Kilo-
gramm Eold entladen habe. Der Apparat sei am
Donnerstagmorgen nach Madrid zurückgekehrt.

1512 Reichsdeutsche aus Madrid in Sicherheit.

Visher sind aus Madrid 1512 Reichsdeutsche in Si-
cherheit gebracht worden.

Argentinischer Zeitungsdirektor ermordet. In

Venado Tuerto wurde der Direktor der Zeitung
„E l A l ba" in seinem BLro erschossen. Die ange-
kündigte Veröffentlichung einer Skandalgeschichte
soll den Täter zum Moro verleitet haben.


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Luropa erwache!

Von Bernhard Seeger-Kelbe

Die neuesten Rustungsbeschlüssc der Sowjetju«
dey im Kreml sind geeignet, nicht nur unsere
Aufmerksamkeit zu erregen, sondern müßten, wenn
die verantwortlichen Staatsmänner auf der Hut
wären, als Alarmsignal durch die ganze
Welt gellen.

Nennen wir nüchterne Zahlen. Die Friedens-
stärke der Sowjetarmee betrug:

1934 470 000 Mann

1935 550 000 Mann

1936 (Januar) 960 000 Mann

Schon zu Voginn dieses Jahres verkündete der
Sowjet-Kriegskommissar Tuchatschewski, daß
er die Friedensstärke der roten Armee baldigst auf
1300 000 erhöhen werde. Selbstverständlich nur
„im Dienste des Friedens". Das Bünd-
nis Frankreichs mit dieser starken Militärmacht
zwang das Reich — wollte es sich nicht selbst auf-
geben —, durch die Besetzung der ehemals entmi-
litaristerten Rheinlandzone wenigstens die Ver-
teidigung deutschen Volksbodens einigermaßen
zu sichern. Die Störung des Eleichgewichts der
europäischen Mächte durch den Einsatz der sowjet-
jüdischen Macht in Mitteleuropa war dadurch k e i-
neswegs ausgeglichen.

Dieser Tage hat nun Moskau die Maske, die
es bisher schon, nur schlecht verhüllt, trug, völlig
fallen lassen. Das neue Rekrutierungsdekret der
Sowjets steigert die Friedensstarke de«
S o w j e t t r u pp e n auf 1 750 000 Mann
für die nächsten vier Jahre. Nach Beendigung der
Einziehuna der Kriegsjahrgänge ist damit zu rech-
nen, daß die Friedensstärke der roten Armee ge-
mäß der statistrsch errechneten jährlichen Rekruten-
zahl von 1,85 bis 1,9 Millionen aus 2 Millio»
nen anwächst. Beachtet man daneben die gc-
waltige Ausrüstung der Sowjettruppen mit reinen
Angriffswaffen, wie schweren Tanks, Bomben-
flugzeugen usw. in einer in der ganzen Welt ohne
Beispiel dastehenden Menge, so wird es wohl lang-
sam auch den bisher gutgläubigsten Staatsmännern
klar werden, daß Moskau eine Angrisfs-
armee schafft. Diese Armee soll strategisch mi-
litärisch ebenfo eingesetzt werden, wie es heute
schon mit den Komintern politisch geschieht.

Das neue Sowjet-Rüstungsdekret zerstört
alle Ansätze, die inzwischen die europäischen Staa-
ten in Richtung auf eine gewisse Rüstungsbe-
schränkung unternahmen. Nimmt man dazu die
erst jüngst wieder von polnischen Zeitungen be-
wiesene Anlage sorglicher Militärslugplätze in der
Tschechoslowakei sowie die ebeysowenig be-
streitbaren strategischen Bahnbauten zwischen
Prag und Bukarest, so darf man sich nicht
wundern, wenn d i e Staaten, die ein Bollwerk ge-
gen das Eindringen des Volschewismus nach
Europa sind, für ihre Verteidigung entsprechend
sorgen.

Neben den gewaltigen Land- und Luftrüstun-
gen dcr Sowjets beginnt jetzt auch eine in unge-
heurem Ausmaß sichtbar werdende Verstärkung der
roten Marine in der Ostsee, im Schwarzen
Meer und im fernen Osten, so daß alle beteiligten
Staaten an eine Revision ihrer bisherigen Ein-
stellung zur Flottenrüstungsbeschränkung werden
denken müssen. Eine Möglichkeit, der Lbrigens
schon im Londoner Flottenpakt zwischen Deutsch-
land und England vorausschauend Rechnung getra-
gen wurde.

Das jüdische Sowjetreich rüstet zum Anariff
auf die Welt, um gemäß der bolschewisiischen
Lehre alle anderen Völker und ihre Staaten zu
Sektionen der marxistischen Internationale unter
jüdischer Herrschaft zu degradiercn,

Und — in Moskau scheint man es eilig zu ha-
ben, offenbar weil man dort merkt, daß die ge-
sunden Widerstandskräfte der Völker gegen dcn
Bolschewismus wachsen, daß die Zeit gegen die
Kreml-Juden arbeitet.

Im spanischenVürgerkrieg hetzt Mos-
kau amtlich und gibt sich nicht einmal die Mühe,
wenigstens diplomatisch das Eesicht zu wahren,
was sonst der ehemalige Bankräuber und jetzige
Außenminister der Sowjets, der Iude Finkelstcin-
Litwinow so prächtig verstand. Nach Spanien sol-
len Frankreich, Belgien und andere Staaten an die
Reihe kommen.

Die Komintern sind nur die Wegbereiter der
sowjetischen Angriffsarmee, die militärisch vollen-
den soll, was jene politisch vorbereiten.

Wann endlich wird Europa begreifcn, datz
seine Existenz als Träger arischer Kultur und
Zivilisation auf dem Spiele steht? Wann end-
lich wird man in London und Paris erkennen,
daß der von Moskau geplante und geförderte Ver-
such der Bolschewisierung Spaniens nur eine Vor-
probe der Sowjetisierung des ganzen europäischen
Kontinents ist. Wann endlich wird man er-
kennen, daß alle Bestrebungen einer Einigung
Europas oon Woskau systematisch gestört werden.
 
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