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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9507#0263

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Oie „Deuischland">Aussteltung eröffnet!

Or. Goebbels sprach beim Kestaki auf -em Kreigelände am Kaiserdamm — Große Gchau

deutschen Wesens und deutscher Art

Verlin. 18. Julr.

Unter der Schirmherrlchaft des Reichsministers
lür Volrsauftliirung und Provaganda Dr. Eoeb-
bels ist am Samstagvormittag in den acht insge-
kamt SS üvv Quadratmeter grohen Hallen und aus
dem 8V VVV Quadratmeter bedeckenden Freigelände
am Kaiserdamm die Ausstellung »Deutschland-
feierlich erössnet worden.

Zum erstenmal hat man das ganze Deutschland
in einer Ausstellung dargestellt. die drei gewaltige
Hauptgruvven umfabt: Die kulturelle Abteilung
.,Das neue Deutschland", die laNdschaftliche
Abteilung „Deutsches Volk und deutsches
Land" und die wirtschaftliche Abteilung „D i e
Leistungsschau der deutschen Wirt-
! chaf t".

Der Vedeutung der Ausstellung entsvrechend
war die Beteiligung namhafter Persönlichkeiten
des Jn- und Auslandes an der Erösfnungsfeier
autzerordentlich stark. Man sah den Schirmherrn
der Ausstellung, Reichsminister Dr. Eoebbels,
sahlreiche Staatssekretäre und Tauleiter, die Ver-
treter sast sämtlicher in Verlin akkredidierten aus-
ländischen Missionen und viele Persönlichkeiten
des öffentlichen Lebens in Deutschland.

Die Feier wurde mit den Klängen der Jubel-
ouvertüre von Larl Maria von Weber stimmungs-
voll eingeleitet.

Dann nahm Staatskommissar Dr. Livvert
das Wort zu einer Begrühungsansvrache, in der
er vor allem auf die großzllgige Wiederaufbau-
arbeit hinwies, die unter den Augen des Führers
und unter der stetigen Förderung durch den Ver-
liner Eauleiter Reichsminister Dr. Eoebbels nach
dem Brandunglück des letzten Jahres auf dem
Messegelände selbst geleistet worden ist. Ein ganz
Neuer Stadtteil sei hier im Werden. Dieser Stadt-
teil werde sein Eesicht erhalten einmal durch die
wundervolle neue Stratze, die sich in fast einem
Kilometer Länge vom neugestalteten Eingang der
Avus bis zum Kurfürstendamm herüberzieht und
die am kommenden Mittwoch dem Verkehr llber-
veben werden wird, zum anderen durch den Aeu-
bau der riesigen Ehrenhalle, in der bei künftigen
Ausstellungen die Eäste emvfangen werden wür-
den. Die neue Ausstellungsstadt solle ein weithin-
wgendes Zeichen fllr den Leistungswillen der
Reichshauvtstadt sein und sich würdig anreihen an
die zahlreichen bereits vollendeten Bauvorhaben.
die in Verlin unter der schirmenden Hand des
ktührers bereits durchgeführt werden konnten.

Anschlietzend svrach, von stürmischem Beisall
degrüßt. der Schirmherr der Ausstellung, Reichs-
>Ninister Dr. Eoebbels.

Meine Volksgenossen und Volksgenossinnen!

Als wir vor mehr als Jahresfrist den Plan zu
dieser grotzen Schau deutschen Wesens, deutscher
Art und deutscher Arbeit fatzten, war uns allen
Lar. datz diese Ausstellung nur dann eine Da-
leinsberechtigung hatte, wenn sie Zeugnis fllr den
'leuerwachten Lebenswillen der deutschen Nation
^blegte. Der Aufftieg, der in Deutschland in den
beiden bis dahin vergangenen Jahren der Negie-
^ung Adolf Hitlers eingesetzt hatte, war damals
Aon unverkennbar. Heute. nachdem wiederum ein
^ahr vergangen ist, kann diese Ausstellung eine
Schau von deutschen Leistungen ohnegleichen ver-
biitteln.

. Der äußere Anlatz zu ihr waren die Olym-
^ischen Sviele. Er bedarf keiner besonderen
Aechtfertigung mehr. Es wäre weder bei uns
boch autzerhalb unserer Reichsgrenzen verstanden
bwrden, wenn das neue Deutschalnd bei dieser Ee-
wgenheit, bei der ungezählte Fremde in unsere
^eichshauvtstadt kommen, nicht seinen Gästen einen
el.eberblick über sein Wollen, sein Planen und
!°in Vollbringen geboten hätte. Es ist, so lange
ber Nationalsozialismus die Macht in Deutschland
busübt, so viel drautzen in der Welt an Lüge und
^utstellung über das neue Reich verbreitet worden,
batz es nicht nur unser gutes Recht, sondern ge-
budezu gebieterische Pslicht war, hier in jener
°°drängten und überzeugenden Art, wie man das
Mr bei einer Ausstellung kann, Tatsachen svre-
^on zu lassen. Ja. ich bin der Ueberzeugung. daß
?us allein schon eine Tat ist, die sür sich selbst
!bricht. Denn wie wäre es iiberhaupt vorstellbar.
"atz diese Ausstellung im Deutschland der Vergan-
°Enheit möglich gemacht worden wäre! Wie hätte
^an all die Schätze aus unserer Eeschichte, die hier

vereinigt worden sind, an einer Stelle des Rei-
ches zusammenbringen wollcn!

Jhrem Sinn und Zweck entsvrechend sollen in
dieser Ausstellung nur die Tatsachen selbst zu
Worte kommen. Sie können sich getrost sehen las-
sen. Denn wo in aller Welt sind in so kürzer Frist
so imvonierende Leistungen beim Wiederausbau
einer Nation vollbracht worden! Wo in aller Welt

Eraz, 18. Juli.

Einem an das Oberlandesgericht Graz gerichte-
ten Eesuch der Verteidigung der in Untersuchnngs-
hast besindlichen Nationalsozialisten nm deren
Haftentlassnng, hat das Oberlandcsgericht stattge-
gebe». Die Staatsanwaltschaft hatte keine« Ein-
spruch erhoben. Es sind 58 Untersuchungsgefan-
gene aus der Hast entlassen worden.

Die Einstellung des gerichtlichen Verfahrens ge-
gen diese und andere Nationalsozialisten ist in

kann eine Regierung auf gleiche stolze Erfolge zu-
rückblicken! Am Tage nach seinem Regierungs-
antritt hat der Führer in einem heute schon hi-
storischen Aufrus an das deutsche Volk das Pro-
gramm seiner beiden grotzen Vierjahrespläne ver-
kündet und sich dazu feierlich vor der Nation ver-
pflichtet. Er proklamierte das grohe Werk der
(Fortsetzung nächste Seite.j

Vorbereitung. Auch aus dem Eefängnis der
Staatspolizei sind Nationalsozialisteü freigelassen
w^rden. Jhre Zahl soll gegen hundert betragen.
Dagegen sind in der Erazer Strafanstalt Karlau,
in der hunderte verurteilte Nationalsozialisten
untergebracht sind, nur die Lblichen halbjährigen
Vegnadigungen erfolgt. Wie verlautet, werden
auch dort Vorbereitungen fllr eine Amnestie in
grötzerem Umfange, die Ende nächster Woche erfol-
gen foll, getroffe«.

Hegemoniegelüste

zurückgeschraubt?

Or. Oi-, Es war für Frankreich ein seit
Jahrhirnderten erprobtes, fügliches Rezept, fei-
ne Außenpolitik fo zu balanzieren, datz Unfrie-
den in Europa blieb. Je mehr Reibungsflächen
und Differenzen unter den Staaten bestanden,
umfo ungestörter konnte die eigene Diplomatis
sich vorwärtstasten, die ehrsame Rolle des Mak-
lers kontinentaler Gesamtinteressen übernehmen
und sich dabei immer zäher an das Ziel: Hege-
monie über Europa, heranarbeiten. Das war die
große Politik der Ludwige und ihres Staats-
niannes Richelieu, wie auch das ungeschriebens
Gesetz Napoleons, das war vor allem wieder die
Linie der französischen Nachkriegskabinette.

Bis in die unmittelbare Gegenwart hinein
vermochte Frankreich mit dieser Störer-Sucht
Triumphe zu feiern. Da erstarkte im Herzen
Europas das Reich, richteten die Länder Deutsch-
lands sich, aufgerüttelt durch das gewaltige
Werk des Führers, aus nach der einigenden
Staatsidee, rückte ein überragender, starker
Wille an die Stelle partikularistischer, trüber
Sonderwünsche. Gegen diese Entwicklung ist
Frankreich seit Jahrhunderten mit Erfolg
Sturm gelaufen, bis eden Hitler auf die
Barrikaden sprang und Halt gebot.

War es schon dem am Weltkrieg verbluteten,
durch innere Wirren zerrissenen Deutschland ge.
genüber leicht, Paktgenossen zu finden, die ein
Wiedererstarken des Reiches zu Verhindern be-
müht waren, gelang die bündnisbringends
Schwarzmalerei gegen das gesundende, erneut
militarisierte Dritte Reich erst recht. Der Stel-
lungskrieg erlebte seine unblutige Fortsetzung.
Ein Eisenpanzer wurde rings an den Grenzen
aufgetürmt. Wirtschaftliche Gewaltmatznahmen
sollten den „Feind des Friedens" erdrücken.

Wir brauchen auf die einzelnen Phasen des
deutschen Existenzkampfes nicht einzugehen. Je-
der Nationalsozialist hat sie aus eigenem Er-
leben gegenwärtig. Es genügt, diedrei Haupt-
ereignisse zu streifen, die in den beiden letzten
Jahren die europäische Konstellation von Grund
auf wandelten. Jm Osten löste sich Polen zu-
erst aus der Front. Weitschauend sah es in einer
gemeinsamen Beseitigung der Gefahrenmomente
eine größere Sicherheit für den Bestand. Als
das deutsch-englische Flottenabkommen
zustande kam, wankte zum ersten Male das kom-
pliziert verschachtelte francovile Paktsystem be-
denklich in allen Fugen. Mit dem deutsch-
österreichischen Friedensschluß vom 11.
Juli endlich wnrde auch der Welt der Zusam-
menbruch der französischen Regierungspolitik
offenbar.

Sang- und klanglos ist im Gefolge dieser
europäischen Kräfteverschiebung die Entente ins
Grab gesunken; die Balkan-Vasallen machen
nicht mehr mit und sind um die Umgruppierung
iin Donauraum bemüht. Nichts kann darllber
hinwegtäuschen, daß Frankreichs autzenpolitisches
Leistungsvermögen stark abgeglitten ist, datz die
neue englische Kursführung Distanz von der
Trikolore will. Das zeigt sich eindeutig auch in
der jetzt für Donnerstag nach London einberu-
fenen Dreier-Konferenz, den die „Daily Expretz"
als englischen Sieg bewertet. Sprechen wir es
offen aus: Frankreichs Hegemoniebestrebungen
haben selten hofsnungsloser dagestanden, wie
zur Zeit.

Aber nicht allein der Umschwung in Deutsch-
land hat die Wendung bewirkt. Der Teufelspakt
mit Moskau ist matzgeblich beteiligt. Jn dieser
Hinsicht hat stch der Bolschewismus als die Kraft
erwiesen, die nur das Böse will und stets das
Gute schafft. Frankreichs ehemalige Bundes-
genossen lernten durch Anschaungsunterricht.
Wenn sich in Spanien die rote Regierung durch
bolschewiftische Morde gezwungen sieht, d»L

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S8 Trationalsozialisten hafientlaffen

Oie ersten Ansätze einer österreichischen Amnestie
 
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