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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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Einheitliche Leibeserziehung der Lugend

Zusammenarbeii Hitlerjugen--Oeuischer Michsbund für Leibesübungen

Berli«, 28. Juli

Der Jugeudführer des Deutschen Reichcs, Baldur von Schirach, und der Reichs-
sportführer, von Tschammer und Osten, haben eine Vereinbarung über die einheit-
liche Leibeserziehung der deutschen Jugend getroffen, die einerseits das Primat der HJ
als alleiniger Organisation zur charakterlichen und wcltanschaulichen Schulung sichert, an-
dererseits die sportliche einheitliche Erziehung unter Mitwirkung bzw. Leitung des DRL,
und damit die Heranbildung eincs jungen Sportnachwuchses gewährleistet.

Ausrus an -ie Iugend Oeutschlands

Der Reichssportführer und der Jugendführer
des Deutschen Reiches erlasten aus Anlah der
Neuregelung der körperlichen Erziehung der deut-
schen Zugend folgenden Aufruf:

„Unmittelbar vor den Olympischen Spielen
und im Angesicht der Jugend der ganzen Welt
richten wir diesen gemeinsamen Aufruf an die
Jugend Deutschlands:

^ Jm Iahr des deutschen Iungvolks hat die
Jugendbewegung Adolf Hitlers durch die fast rest-
lose Ersassung der im Jungvolkalter stehenden Ju-
gend eincn gewaltigen Ausschwung genommen. Im
gleichen Jahr ist der Zusammenschluß der deut-
ichen Turn- und Sportverbände im Deutschen
Reichsbund für Leibesübungen vollzogen worden.

Damit haben wir gemeinsam die Voraussetzung
Mr einen grohzügigen und planvollen Aufbau der
Leibeserziehung der deutschen Jugend im Sinne
des nattonalsozialistischen Volksstaates geschaffen.
Die deutsche Iugendbewegung und die deut-
e Sportbewegung haben am Tage des Veginns
.er Olympischen Spiele durch die Abgrenzung
shrer Aufgabengebiete und durch die Festlegung
lhrer gemeinsamen Arbeit an der deutschen Ju-
Send ihre innere Einigung vollzogen.

Unser Bekenntnis zur gemeinsamen Arbeit ge-
wahrleistet die Einheitlichkeit der Leibeserziehung
»er deutschen Jugend und bedeutet einen wei-
teren Schritt zu unserem Ziel, die Leibesübungen
Su einer Lebensgewohnheit des deutschen Volkes
»u machen.

Der Reichssportführer:

gez. von Tschammer.

Der Iugendführer des Deutschen Reiches:
Baldur von Schirach."

Vereinbarung HI-OVL

Die geiamte Erziehung der deutschen Ju-
Send autzerhalb der Schule ist Angelegenheit des
'iugendsübrers des Deutschen Reiches.

Bei der Durchfübrnng der körverlichen Ertüch-
"Sung der Iugend wird der Reichssportsührer matz-
^eblich gehört und beteiligt.

^ Zur Regelung der Fragen der körperlichen
?chulung der Jugend trefsen der Jugend-
Wrer des Deutschen Reiches und der Reichssport-
^uhrer solgende Vereinbarung:

Oeulsches Iungvolk

, 1. Der Jugendfiihrer des Deutschen Reiches und

Reichssvortführer stimmen in der Auffassung
^berein. datz die gesamte körperliche, charakterliche
?ud weltanichauliche Erziehung aller Jugendlichen
sui Alter bis zu 1S Jahren ausschlietzlich i m
°eutschen Jungvolk erfolgt.

-^ 2. Aus diesem Erunde sühren die Vereine des
??RL keine eigenen Jugendabteilungen sür Jugend-
stche im Alter bis 11 Jahren. Der Reichssvort-
^UHrer veranlatzt. dah alle noch in der Organisa-
des Deutschen Reichsbundes für Leibesübun-
Ue» stehenden Jugendlichen in das deutsche Jung-
u°lk eintreten.

. 3. Um den Nachwuchs für den Deutschen Reichs-
"Und für Leibesübungen nicht zu gefährden und
M dem gesunden Leistungsstreben der Jugend-
'Uben Rechnung zu tragen, führt das deutsche Iung-
chlk neben seinem allgemeinen Ausbildungsdienst
ch einem zusätzlich freiwilligen Uebungs-
^etrieb diejenigen Soortarten durch. di» vom
^Ugendlichen seiner Veranlagung und seiner Nei-
^uiig entsvreckend selbst gewählt werden können.

,, Weiter beitzt es dann u. a.: Dieser freiwil-

Jungvolkführer ist für die Durchsührung des frei-
willigen Svortdienstes verantwortlich. Die fach-
liche Leitung haben die jeweiligen Jugendwarte

des DRL. soweit ste für die svortliche Ausbildung
im deutschen Jungvolk vom DRL zur Verfügung
gestellt werden können.

4. Der DRL stellt für den Uebungsbetrieb des
DJ. soweit möglich, seine Uebungsplätze. Uebungs-
geräte und für die Mitarbeit im Jungvolk geeig-
nete llebungsleiter zur Verfügung.

b) Hitlerjugend

1. Zur Förderung der sportlichen Leistungen und
zur Sicherung des Nachwuchses des Deutschen Reichs-
bundes für Leibesübungen ist die Betätigung aller
sportlich veranlagten Jugendlichen im Alter
von 14 bis 18 Jahren in den Vereinen des DRL
erwünscht. Der DRL verpflichtet sich, seine Iu.
gendlichen im Rahmen des oom Jugendführer des
Deutschen Reichez gegebenen Erziehungsprogramm
zu erziehen.

Reichspolizei im Vonnarsch

Ein Organisationserlaß Himmlers

'Se Sport ist sür diejenigen Pimvfe. die ihn ge-
?ahlt haben. I u n g v o l k d i e n st wie jeder an-

"ere Dieust im deutiche» Iungvoll. Der beaustragte

Berlia, 28. Juli

Der Reichsfllhrer SE und Cbef der deutfche«
Polizei wendet stK in einem Runderlak vom 22. 7.
1938 an die Länderregierungen autzer Prcutzen und
gibt für das ganze Reich einbeitlich« Richtlinie«
zur Organisation der Gemeindevolizeiverwaltungen
auf der Erundlage der bereits i« Preutzen durch-
seführten Mabnahmen. So wird die Dienstaufsicht
über die Eemeindepolizeiverwaltunge« im gan-
zen Reich einheitlich geregelt. Auch in der
Frage der Beschulung werden die Länderregierun-
gen ersucht, die bisher nur für Prcutzcn geltcnden
Runderlaste auch in den Lbrigen Ländern sinnge-
mätz durchzuführen.

Um sich über die Personalverhältniste bei den
auberpreubischen Eemeindevolizeiverwaltungen zu
unterrichten, ersucht der Reichsfübrer SS und Lhef
der deutschen Polizei die Länderregierungen. ihm
bis znm 1. Oktober ds. Js. die llnterlagen über
die Offiziere der Gemeindepolizei, die oberen Kri-
minalbeamten und die Polizei- und Kriminalkom-
missaranwärter vorznlegen.

Sehr eingehend besatzt sich dieser Organisations-
erlah mit der Frage des Ersatzes bei den
Gemeindepolizeiverwaltungen. Die Polizeiwacht-
meisterstellen der Eemeindevollzugspolizei nnd nach
den Einstellungsgrundsätzen zu 90 v. H. den Ver-
sorgungsanwLrtern vorbehalten. Die restlichen 10
v. H. der Wachtmeisterlaufbahn des Gemeindevoll-
zugsdienstes sind mit für den - volizeilichen Voll-
zugsdienst geeigneten nationalsozialistischen Kämv-
fern ru besetzen. und zwar erfolgt die Einstellung
dieser Bewerber in sogenannten Eingangsstellun-
gen, d. h. in solchen Stellen. die für die endgültige
Anstellung als Veamter eine Probedienstzeit er-
sorderlich machen. Eingestellt werden nach dem Or-
ganisationserlab nur Nationalsozialisten. die vor
dem 14. September 1930 ihre Eintrittser-
klärung in die NSDAP abgegeben haben (in Aus-
nabmefällen genügt die Zugehörigkeit zu SS, SA
oder HJ vor diesem Zeitvunkt) und die üblichen,
sür die Beamtenlaufbahn vorgesehenen Beding-
ungen erfüllen.

2. Voraussetzung für die Beteillgung von Mitglie»
dern der HJ an der Ausbildung in den Vereinen
des Deutschen Reichsbundes für Leibesübungen ist die
Jnangriffnahme des Trainings sür das Leistung s-
abzeichen der H i tl e r j u g e n d, das mit ab.
geschlossenem 16. Lebensjahr erworben werden mutz.
Hitlerjungen, die nach Vollendung des 16. Lebens-
jatzres das Leistungsabzeichen nicht erworben haben,
sind bis zum Abschlutz der Prüfungen vom llebungs-
betrieb des DRL zurückzustellen.

3. Als Jugendwarte des DRL werden
künftighin nur solche Volksgenossen zur Mitarbeit
herangezogen, die aus den Reihen der Hitlerju.
gend hervorgegangen stnd oder in die HJ übernom-
men werden können. Für die Erreichung dieses Zie.
les ist eine Uebergangszeit von vier Jahren, vom
Jnkrafttreten dieses Vertrages an, vorgesehen. Di«
vom DRL berufenen Gau- und Kreisjugendwarte
werden im Einvernehmcn mit der Reichsjugendfüh-
rung den Gebiets. und Bannstäben zugeteilt. Sie
smd die Mittelsperjonen zwischen HJ und DRL.

4. Der Jugendfiihrer des Deutschen Reiches er-
kennt den hohen Wert einer Leibeserziehung durch
den DRL an und förüert die Beteiligung der in der
HJ erfatzten Jugendlichen an den Wettkämpfen und
Wsttspielen Les Deutschen Reichsbundes für Leiber-
übungcn.

Gchweres Llnwetier im Lnntal

Rosenheim, 28. Juli.

Am Montagabend ging über das untere Jnn»
tal ein furchtbares Hagelwetter hinweg. das un»
geheuren Schaden anrichtete. Die Sagelschlohen
prasselten eine Viertelstunde lang nieder und mach-
ten Felder und Wiesen dem Erdboden gleich.
Einige Häuser wurden durch den Sturm nieder«
geristen. Ställe und Keller standen unter Wasser.
Hunderte von Fensterscheiben wurden zertrüm«
mert und zahlreiche Telefon- und Stromleitungen
wurden zerstört, so datz viele Häuser im Unwet-
tergebiet ohne Licht waren. Auch der Wildbestand
hat sehr stark gelitten. Auf einer Wiese wurden
sechs tote Rehe aufgefunden. die von den Hüh«
nerei grotzen Hagelschlohen erschlage»
waren.

Tleue Teilerfolge der Militärgmppe

Lmmer noch unkiare Gesamilage in Gpanien

Heudayc, 28. Juli

Fmnzösische Flüchtlinge aus dem nnr 11 Kilo-
meter von Lcr spanisch-sranzöstschen Grenze entsern-
ten Ort Renteria berichten, datz dort im Laufe
des Montag und Dienstagvormittag die nationalisti-
schen Truppen d e nur einen Kilometer vorgelagerten
HöH:nzügc besetzt und den Ort unter Feuer genom-
men hätten.

Die Stimmung unter den Marxisten fei auher-
ordentlich gcdriickt. Autoritiit irgendwelcher Art fei
überhaupt nicht mehr vorhanden und es herrsch«
Anarchie.

Man rechnet damit, datz die Nationalisten die

Stratze Hendaye—San-Sebastian bei Renteria bin-
nen kurzem durchstotzen und sich fächerförmig nach
Osten und Westen entwickeln werden.

Die Nordgruppe des Generals Mola, d. h. die-
jenige, die von Pamplona aus nach der Atlantischen
Küste zu operiert, hat Dienstagmorgen Tolosa, 26
Kilometer südlich von San Sebastian, eingenommen.

Von unseren Vertrauensleuken wurden gleichzeitig
Artillerie- und Jnfanterie-Verstärkungen in Richtung
aus die Linie Hendaye und San S-bastian im Vor-
morsch festgestellt, was den Schlutz zulätzt, datz man
sich nunmehr entschlossen hat. Ler Marxistenherrschaft
auch an der Küste ein Ende bereiten zu wollen.

Vomrarfch auf Malaga

Madrider Vundfunksender in kommunistischer Hand

Listabon. 28. Juli

Der in dcn Händen der Nationaliste» befind-
liche Rundfuntsender von Tetuan in Spanifch-
Marokko meldet, dah dic Truppen dcr nationaleu
Militärerhebung den Vormarfch aus die süd-
fpanische Hasenstadt Malaga, die sich schon fast
eine Woche in den Händen der Kommunisten be-
sindet, fortgesetzt hätten.

Der gleiche Senber berichtet ferner, dah die Vor-
hut der Heeresgruppe Mola unter Fllhrung des
Obersten Canez den kommunistischen Widerstand in
Somosierra nörülich von Madrid niedergeschlagen

hat und in Richtung auf Roble Eordo weiter-

rnarschtert itz.

In San Roque bei Algeciras haben rote
Sturmscharen üie Kaserne der Zivilgarde ange-
griffen und forderten oen Kommandanten unter
Drohung mit Vergeltungsmatznahmen an den
Familienangehörigen zur Uebergabe auf. Der
Kommandant verweigerte die Uebergabe und er-
hielt bald darauf Hilfe aus Algeciras, die die
Kommuniften niederkämpfte und ihre Führer ver-
haftete. Ein kommunistischer Oberst und ein Leut-
nant wurden sofort standrechtlich erschossen.

Aus Madrio wurde in den Morgenstunden
des Dienstag gemsldet. datz sich der dortige Rund-
funksender nicht mehr in den Hünden der Regie-
rung Giral, sondern im Besitz der Kommu-
List « » bestndet.

2n diesem Zusammenhang ist noch die Tatsache be.
merkenswert, datz im Laufe des Montagnachmittag
und Dienstagvormittag die sranzösischen Polizeikräst«
an der hiesigen spanischen Grenze wesentlich verstärkt
worden sind, insbesondere konnten motorisierte Abtei-
lungen festgcstellt werden.

2n San Sebastian sind die Geldmittel den Volks-
srontlern ausgegangen, so datz man seit einigen Ta.
gen zur Ausgabe von eigenem Papiergeld geschritten
ist. Sonderbeauftragte der spanischen Marxist«n
haben die Erenze überschritten, um zu versuchen, von
ihren Eesinnungsgenossen in Frankreich Geld zu
erhalten.

Ueber dieEesamtlage an der Front
haben wir vollkommen einwandsrei festgestellt, dah
sich ganz Navarra, Alava, die Prooinzcn Leon,
Soria, Ealicien, Vadajoz, Guadalajara, Saragosta,
Huesca und Lerida auch am Dienstag noch sest iu
den Händen dcr Nationalisten besinden, die weiter-
hin langsam gegen Madrid vordringen und die
Päsie der Madrid nördlich vorgelagerten Ecbirgs-
tette fest im Besitz haben. Diese Nordgrupp»
hat keinerlei Rückschläg« erlitten.

lleber die SLdgruppe liegen nur die Rund«
funknachrichten vor, die der im Vesitz der Mili«
tärgruppe befindliche Sender von Sevilla regel«
mätzig gibt und die behaupten. datz die Lage irt
Andalusien weiterhin günstig sei. Ferner wollen
Gewährleute wissen, datz die Wasserversorgung
Madrtds noch in Ordnung sei. Auf besonderem
Wege ersahren wir dagegen von dem Komman-
dierenden der Nordgruppe, General Mola, datz die-
ser mit der Einnahme Madrids in spätestens drei
bis vier Tagen rechnet. Der eigentliche Angriff
auf Madrid wiirde aber auf jeden Fall erst dpnn
angesetzt, wenn die Südaruppe an sie Anschlutz ae-
wonne« tzabe, was zur Zeit noch nicht der Fall ch.
 
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