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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9507#0423

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vnkag »nd HerauSgeber: verlag volkSgnnemschaft Heidelberg. Hauptstr. >2S/I2S, Sammeb-

vr 3225. Schriltleilung Brunnengalse 20/24, Fernsprecher 5740 Di« »VollSgemeinIchast' erscheint 7 mäl
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Oer 2S SA-Kameraden letzter Appell

Giabschef Luhe und Gauleiier Noberi Wagner bei der Trauerfeier in Mannheim — Beisetzung in
gemeinsamem Ehrengrab — Gewaliige Anteilnahme aller Volksgenoffen

Fahnen auf Halbmast

- II. I,. Mannheim, 89. Juli

(Eigener Bericht der „Volksgemeinschast".)

Ear manchesmal in den letzten Jahren, in har-
ien Tagen des Kamvfes und nach der Machtergrei-
'ung haben wir an Särgen und Eräbern von Ka-
Nieraden stehen müssen. Diesmal ist es uns allen
besonders bart angekommen. 2,'. Särge waren im
^'delungensaal in Mannheim ausgebahrt —

Kameraden, die mitten aus einem blühenden
Leben berausgerissen wurden. Eanz Mannheim
uand gestern in Trauer und tiefer herzljcher An-
Eeilnahme ob des harten Eeschicks, das so viele
wackere und tapsere Männer den Eltern, s?rauen
und Kindern, Vrüdern und Schwestern entritz.

Ueberall grüßen die Fahnen Halbmast. Eanz
besonders seierlich und würdig ist die llmgebung
bes „Roiengartens" ausgestattet, in dessen Nibelun-
Kensaal die Toten ausgebahrt sind. Verhängt sind
beute die hohen Fensterreihen und gedämvstes
öalbdunkel herrscht in dem Raum. Er ist Zeuge
Manchen heitzen Kamvses gewesen, der einmal hier
?usgesochtcir werden mutzte im Ringen um deutsche
«erzen. um den Aufbruch der Nation zu
^iner Zeit. da sie noch in tiefer Knechtschast und
Tchande lag. Viele der braven Kameraden, die
Nun im gemeinkamen Ehrengrab schlummern, ha-
ben sich sebr srüh schon eingegliedert in die Reihen
°er Kämvfer sür cin besseres Deutschland. als es
bamals üch bot, für ein Vaterland der Ebre. Frei-
bcit und Eröhe.

Nun liegen üe alle hier nebeneinander in Reih
Und Glied. Das Vanner, in dessen Zeichen sie einst
iämvsten. siegten und starben, das Hakenkreuz, be-
beckt ibre Särge. Hügel von Blumen umgeben sie.
^iebeneinander liegen sie hier, die toten Kamera-
°en, so wie ne im Leben nebeneinander standen.
b>ie sie auch an ienem unglückseligen 26. Juli mit-
'en aus der Freude einer Schwarzwaldfahrt mit-
einander in den Tod gegangen sind. Den ganzen
^ormittag hindurch ist die Bevölkerung Mann-
ueims an den Särgen vorbeidefiliert und bezeugte
'n stiller. stummer Ergriffenbeit ihre Teilnabme
Ait dem harten Geschick. das so viele Mannheimer
»amilien und mit ihnen die SA der Eruvve Kur-
?'alz. ja die gesamte SA und das ganze deutsche
^olk betroffen hat.

Oes Führers lehler Gruß

Um dic Mittagsstunde trugen Männer der
wruppe Kurpsalz Lorbeerkränze in den Saal. Eine
?ate Schleife ist ihr einziger Schmuck. Ein Name
neht darauf, schlicht und doch so viel sagend, eine
8anze Welt umschloh er für diejenigen, denen die-
>er letzte Krutz gilt, umschlietzt sie auch für alle
we vielen, die heute zur Totenfeier erschienen sind:
°er Name Adols Hitler.

^...Jmmer neue Kränze werden hereingetragen.
>ämtliche Eruppen der SA-lassen Kränze nieder-
!r?en. Die Wehrmacht, die staatlichen und
p.adtischen Vehörüen, die Arbeitskameraden und

Betriebsführer der Verunglückten bringen letzte
^tumsngrütze ihren toten Kameraden dar.

^ Für Reichsminister Dr. Eoebbels legte Landes-
^llenleiter S ch m i d. für den Stellvertreter des

l.ink8 oben: l-i-suerius passlert klis Uckolt-Mtler-Srüokv — Nevtits oden: 1. Nslbe von Ilnks naob revlits: oaulvltsr Sprenss»', vauleltsi- Nobsick
V/asnei-, Lauleitei- oürokel, Stabsobet I.ut2v. — t.inks unten; Im sonieinsamen cbrensrab. — «ecbts unten: Vruppvnkübi'sr l.u>ken besrüüt itsn

8tabsvbvk. Photo: Bergmoyer

Führers und für die Reichslettung der NSDAP.
Reichsamtsleiter Dr. v. Höhns und Reichshaupt-
stellenleiter Bahlau Kränzean den Särgen
nieder.

Drautzen auf den Stratzen stehen Zehntausende
von Menschen, die in Bewegung und ausrichtiger
Trauer diesen Nachmittag den toten SA-Kameraden
weihen. Vor den Pforten des Rosengartens stauen
sich die Massen. Es liegt eine fühlbare Ergriffen-
heit und Trauer Lber der ganzen Stadt und atlen
ihren Menschen. Es ist als ob die gewaltige Sym-
phonie des Grohstadtverkehrs, die sonst hier er-
klingt, heute nur in gedämpstem Moll ertöne.

Totenge-enken im Nibelungenfaal

Zum ewigen Oienfl angeireien

Feierliche tröstliche Orgelklänge brausten durch
den Raum. Dann rief Eruppenführer Luyken
zum letzten Appell die Toten auf. „Hier!", so
erklang es jedesmal aus dem Mund der Kame-
raden zum Beweis dafiir, datz die verunglückten
SA-M8nner dennoch weiter leben, datz nunmehr
ihr Eeist in den Reihen der SA mitmarschiert.

„Fünfundzwanzig brave SA-Männer des Stur-
mes 45/171 zum ewigen Dienst in der Standarte
Horst Wessel angetrcten!"

So lautete die Meldung, die der Eruppenführer dem
Stabschef erstattet.

München überführen lasjen, um sie dort zu bestatten.
Und so sind auch die tolen Kameraden vom letztcn
Sonntag mit ausgezogen auf Ewige Wache sür ein
ewiges Deutschland.

Jch habe Euch meine toien Kameraden, die letz.
ten Erütze von Eurem Führer zu Lberbringen und
die letzten Erütze der SA in Deutschland, aber auch
gleichzeitig den Dank des Führers sür das, was 2hr
für die Bewegung und damit für unser deutsches Volk
geleistet habt. Und ich habe Euch den Dank Deutsch.
laiids zu Lberbringen für Eure Kameradschaft und
vor allen Dingen dafür, datz 2hr bis zum letzten
Atemzug zum Führer gestanden habt.

Zu der Trauerfeier im Nibelungensaal am
^urigen Mittwoch-Nachmittag hatten sich mit den
»ssllen, vielen Angehörigen der Toten, den Vätern,
^uttern, Frauen, Kindern und Geschwistern der
g^unglückten viele Vertreter der Partei und ihrer
Niederungen, der Wehrmacht, der Reichs-, Staats-
^dd Eemeindebehörden versammelt.

. Unter den Trauergästen sah man den Stabs-
^es dvr SA. Viktor Lutze, den Reichsstattbalter
^Ud Eauleiter Robert Wagner, die Statthalter
^er Nachbargaue, Eauleiter Vürckel und Gau-
^lter Sprenger, den badischen Jnnenminister
l aumer, sämtliche SA-Gruppen-
^UHrer, SS-Obergruppenführer Prützmann als
^ertreter des Reichsführers der SS, Oberstar-
^tsführer Helff als Vertreter des Reichs-
^zbeitsführers, Eeneral Zimmermann und
^eneral von Rothberg, sämtliche Eauaints-
erter der NSDAP. Eau Baden, der GeLietsführer

der HI., Friedhelm Kemper als Vertreter
gleichzeitig des Reichsjugendführers und viele an-
dere.

Tiefe Vewegung ging durch das weite Rund
des Saales, als der Fahnenehrensturm der SA
mit der Standarte Rhein-Neckar einmar-
schierte. Besondere Bewegung auch als der Eau-
leiter in Vegleitung des stellvertretenden Eau-
leiters Röhn, des SA-Adjudanten Snykers vor
die lange Reihe der Särge trat, um in schlichter
Weise die Toten zu grützen und einen Kranz nie-
derzulegen. Die Eauleiter der Nachbargruppe ehr-
ten in gleicher Weise die toten Kameraden. Des
Führers schlichter Kranz schmückte jeden Sarg.
Vor den Katafalken nahmen die Kränze der Mit-
glieder der Reichsregierung, der Reichsleitung
der NSDAP., der Eauleitungen, der SA und SS
sowie der badischen Regierüng einen besonders
grohen Raum ein.

Lange unterdrücktes Schluchzen ringt sich los aus
den Reihen der fchmerzbewegter Angehöriger. Der
Stabschef ergreift nun das Wort:

Wie oft haben wir in den letzten 15 2ahren an
der Bahre gefallener Kameraden stehen müssen. Und
wenn wir heute wieder an den Bahren unserer toten
Kcmeraden stehen, dann wissen wir, Latz tiefe Trauer
eingezogen ist bei den Angehörigen der Toten, aber
auch bei allen ihren Kameraden.

Wenn wir früher an den Eräbern standen, dann
war üer Schmerz eher noch grötzer als heute, denn
domals wutzten wir nicht, ob nicht doch letzten Endes
ihr Tod umsonst sein sollte. Aber heute wissen wir.
daß sie nicht umsonst gesallen sind. Seit dem 9. No-
vember 1935 wissen wir, datz sie mit auferstanden
sind zur Ewigen Wache.

2m Vorjahr hat der Führer unfere ersten Blut-

zeugen aus der Gruft auf de» Köiuglichen Platz i»

iroberl Wagner nimmt Abschied

Sofort anschlietzend betritt Eauleiter Wag-
ner den Podest und richtete etwa folgende Ausfüh.
rungen an die Trauerversammlung:

Deutsche Volksgcnossen und Eenossinnen, Angehörig«
unserer totrn Kameraden!

Als am letzten Montagmorgen die Nachricht durch
das Land eilte, datz das Verkehrsunglück im Schwarz-
wald sooielen unserer Kameraden das Leben gekostet
hat, da erschien diese Nachricht kaum fatzlich. Und
doch ist es Wahrheit geworden:

25 Männer, die mit uns L e i d u u d T r e u e im
Kampf um das nationalsozialistische Deutschland, Leid
und Treue im Kampf d«s Führers geteilt haben, sind
von uns gegangcn.

LFortsetzuug auf Seit« 12j

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