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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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«td Herail?ger«:, verkag volkSgimrlnschast H.. Heidelberg. H«tptstr. NS/I28. «ammeL

Z22S. Lchriftlcitung: Hrmrnengafse w/24. gernrnf Z740. Dt« .DolkrgeMcinschast' >rfcheim 7 mal
""»entlich und r°«et monatlich 1.70 RM.. bei TrLgerznstellung Z« Pfg.. bei Postznstellung 42 Pfg. mehr.

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tzst dst Zeitung am Srscheinen sonch durch KSHer« »ewalt) or.^indert, besteht kein Lnf-ruch anf «krri«
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Ztaliens Außenminister
bei Freiherrn von Neurath

Graf Liano ehri -ie gefallenen Heiden -es Wettkrieges

Berli«, 21. Oktober

^er italienische Autzenminister Eras Ciano
^ Cortellazzo hat heute vormittag dem Reichs-
H ^nminister Frhrn. o. Neurath im Auswärtigen
seinen Besuch abgestattet, der die Eelegen-
" z» einem längeren lSedankenaustausch bot.
r ^egeu Mittag stattete der Reichsauhenminister
r..^ italienischen Staatsmann im Hotel „Adlon"
^e« Eegenbesuch ab.

Das Ehrenmal llnter den Linden war am Mitt-
r "chnachmittag Schauplatz einer feierlichen Ehrung
Sesallenen Helden des Weltkrieges durch den
4 "eilischen Auhenminister Erafen Ciano, der
lii^ Gegenwart der übrigen italienischen GLste»
i^^endxx Persönlichkeiten des Staates und der
z^llej sowie riner nach Tausenden zählenden
l-^lchenmenge eiaen grotzen Lorbeerkranz nieöer-
Me.

itz llhr begab sich Seine Exzellenz, der
-^glich-Italienische Minister des Aeutzern Eraf
bj^is n o in Begleitung Seiner Exzellenz des Kö-
E^Jtalienischen Botschafters Attolico nach
Chrenmal, vor dem fe eine Kompanie des
^»chsheeres und der Luftwaffe mit Musik an-
tzi^ten war, um dem italienischen Minister die
tz^nbezeugung zu erweisen. Vei seiner Ankunft
^rdx tzxof Ciano von dem Kommandierenden
t^- ral des 3. Armeekorps, General der Jnfan-
von Witzleben, dem Kommandierenden
H'Mrnl im Luftkreis II, Eeneral der Flieger
tz.^Upisch und dem Kommandanten von Berlin
d,»^ralleutnant Schaumburg, bcgrützt. Un-
^--'telbar darauf schritten Eraf Ciano und der
d^glich-Jtalienische Botschafter in Vegleitung
»L °rei Eenerale die Front der Ehrenkompanien
Anschlutz hieran begab stch der italienifche
he» "minister mit deu übrigen italienischen Gä-
ej 't ZUr Kranzniederlegung in das Ehrenmal, wo
H^Sweiter Doppelposten Aufstellung genommen

^ ^Lährend das Mufikkorps des Wachregiments
trnf ^ted vom guten Kamsraden anstimmte, be-
t Ergs Liano mit seiner Begleitung das Jn-
stj,^ des Ehrenmals und legte nach einer Minute
Srns^ Cedcnkens an die deutschen Eefallenen des
tzjAen Weltringens einen grotzen Lorbeerkranz
t, dessen in den italienischen Landesfarben ge-
sh'Me Schleifen in italienischer Sprache die Zn-
trugen: Der Minister für äutzere Angelegen-

^.-inzwischen formierten sich dre Ehrenkompanien
ttzj"' Vorbeimarsch. Als der italienische Minister
i>>^er auf den Stufen des Ehrenmals stchtbar
tzj.?en, brachten ihm die Tausende eine spontane
"lgung dar. Jmmer wieder schallten die Heil-
htz'E der Menge zu dem hohen italienischen East
«ltzM. der mehrfach für diese Ehrung dankte. Zum
bj^lutz des feierlichen Totengedenken marschierten
it,,- hrenkompanien in Exerzierordnung an dem
Autzenminister und seiner Begleitung,
Iffubt der fich auch der Chef des Protokolls Ee-
Icho ^ on Bülow-Schwante und der deut-
de^Votschafter in Rom von Hassel befanden,

»In Berlm wir- nichi konspirieri^

Rom, 21 Oktober

it^°r herzliche und begeisterte Empsang. der dem
lffox ^iicheu Autzenmrnister Ciauo in Deutsch-
sej7° Zuteil wurde, und das lebhaste Znteresse sür
th., Verliner Besprechungen find das Hanpt-
der römischen Morgenpresse. Zhre Berliner
p,»i.reter betoneu nochmals die persönliche Sqm-
' die Gras Ciano iu Deutschland seit langem
tze Mit lebhafter Eenugtuung werde» die
de^utzungsartikel oerzeichnet, mit denen die
h«u Presse und das Dritte Reich dem berufe-
Vertreter des Duce ihreu Willkomm entbieten.
Kj ^r Berliner Berichterstatter des „Popolo
stUg^orna" fatzt seine aussührliche Wiedergabe
td >,i°rr politischen Vorschau der deutschen Presse
^ Vemerkung zujammen: Zn dex Perwirrung

und Unsicherheit in der gegenwärtigen diploma-
tischen Lage werde die Parallelität zwtschen Jta-
lien und Deutschland, die bereits durch die We-
sensverwandtheit der Staatsform verbunden sind,
eine wertvolle und unschätzbare Stützs zur Wieder-
herstellung und Erhaltung des Eleichgewichts in
dem gesährdeten Europa werden können.

Der als Autzenpolitiker bekannte Direktor der
Turiner „Stampa", der als Sonderberichterstat-
ter für eine Reihe italienischer Zeitungen in Ber-
lin woilt, führt aus: In Verlin seien die Ver-
treter von zwei dynamischen Völksrn zusammen-
gekommen, bei denen das Schicksal Europas be-
schlossen liege. Europa scheine einer Katastrophe
immer näher zu kommen. Jn Berlin aber wolle
man dafür arbeiten, dah das alte Europa endlich
wieder jenes Minimum an konstruktiver Zusam-
menarbeit zurücksrlange, ohne das die Katastrophe
stcher wäre. Jn Berlin werde also nicht kon-
spiriert.

Dieses methodische und verständige Werk sei
das erfreuliche Ergebnis der in den letzten Mo-
naten gemachten Anstrengungen. Jetzt müsse diese
Arbeit durch die persönlichen Veziehungen we'ter
gefördert werden, die die unschätzbare Fähigkeit
haben, Noten und Schriftstücken Leben und Seele
zu geben. Die Vertreter des faschistischen Ztalien
und des nationalsozialistischen Deutschland haben
aus einer persönlichen, durch keine doktrinären
Vorurteile getrübten Bekanntschaft alles zu ge-
winnen. Die Krönung werde die Be-
gegnung des Erafen Ciano mit Adolf
Hitler in Berchtesgaden sein.

Oeutfche Lndustrielle in Venedig

Mailand. 21. Oktober

Eine Eruppe vou 16 namhaften Persönlich-
keiten der deutschen Jnduftrie unter Führung von

siolclisaulienminister preitierr v. llvuratb beglrllNt cien italisnlsokion
> aui ckem SabnZteig in Svrlin.

Aullenminlstsr Lrsf visno
Scherl-VtlSerötcust

Staotssekrejär a. D. Dr. Trcndelenburg vom
Reichsstaud der deutjchen Indnstrie ist in Venedig
eing-troffen. Die deutschen Eäste, die eine Stu-
dienfahrt zu den Wirtschaftsmittelpunkten Italicns
unternehmen, wurden vom Präfekten der Provinz
Venedig, vom Verbandssekretär der Faschistischen
Partei und vom Prüsidenten des Spitzenvorbandes
der italienischen Jndustriellen, Eraf Volpi, be-
grützt. Vei einem Empfang entbot ihnen Eraf
Volpi einen Willkommengruh. Dr. Trendelenbnrg
überbrachte die Erütze des Reichswirtschaftsmini-
sters Dr. Schacht und betonte, datz die Reise dazu
beitragen möge, die freundschaftlichen Beziehungen
zwischen den Leiden Staaten weiter zu vertiefen.

Dentsche Frontkämpser fahren nach England.

Bom 23. bis 28. Oktober werden deutsche Front-
kämpfer Eäste der Britischen Legion sein.

„Btockadegefahr beseitigt"

«eDaily Telegraph" würdigt Adolf Hitlers 2. Vierjahresplan

London, 21. Oktober

„Daily Telegraph" beschäftigt sich mit der Ve-
auftragung des Ministerpräsidenten Eöring mit dcr
Durchsnhrung des Vierjahresplans.

Das Vlatt hebt hervor: Wenn in den antoritär
gesührten Staaten die Staatsnotwendigkeiten ge-
wisse Matznahmen verlangen, dann sagte« die be-
treffenden Staatsmänner nicht: „Das mutz getan
werdcn, wenn es möglich ist«, sondern: „Das ift
möglich, weilesgetan werden muh."
Dieser Art seien anscheinend die allgemeinen An-
weisuugen, die Hitler jeiuem vertrauten Mitarbei-
ter EeueralobeZt Göring bei der Beautragung mit
der Durchsührung des Vierjahresplans erteilt
habe.

Das Vlatt erinnert an dre in der Nürnberger
Proklamation enthaltenen Ausführungän Lber den
Vierjahresplan. Man müsse abwarten, ob ein sol-
cher Plan durchführbar sei. Sicherlich werde kein
vernünftrger Mensch dem Erfrndergeist und der
mechanischen Eeschicklichkeit der deutschen Chemiker
und Techniker enge Erenzen setzen. Es könne als
sicher angenommen werden, dätz, wenn die Durch-
führung dieses Plans energisch vorwärtsgetrieben
werde, ein grotzes Matz der Vollendung zustande
kommen werde.

Es handele sich um einen grotzartigen
Plan, und die ganze Macht des Staates werde
Genoral Eöring zur Verfügung gestellt, ebenso wie
ste denjenigen zur Verfügung gestellt worden sei,
die für die Durchführung der gewaltigen deutschen
Aufrüstung verantwortlich gewesen seien. Jn der
Tat sei ohne Zweifel beabsichtigt, datz diese beiden
Programme sich gegenjertig ergänzen.

FLr alle FäNc, fiir die eine Wiederaufrüstung

sei, werde eine »ollkommene Selbstversorgnng
jetzt als die zweite Notwendigkeit erklärt. Der
Stachel einer möglichen Blockade werde im voraus
entsernt.

Hitler habe erklärt, datz das Programm für die-
jenigen Arbeit bringen werde, dererr gegenwärtige
Anstellung bei der Vollendung des Aufrüstungspro-
gramms beendet sein werde. Wenn Generaloberst
Eöring und sein Stab den Vierjahresplan auf eine
gesunde Erundlage stellen, und nebenbei das Pro-
blem der deutschen Arbeitslosigkeit durch das System
der völligen Selbstversorgung auf dresem höchst
wichtigen Gebiet lösen könnten, dann würden sie
den höchsten Lobpreis verdienen.

Gcharfe Zurückweisung
Moskaus

Verli«, 21. OktoLer

Die deutsche Regiernng hat am Mittwoch durch
ihren Eeschäftsträger in London dem Vorsitzenden
des Nichteinmischungsausschusses eine Note über-
reichen lassen, iu der sie z» den kürzlich von der
Madrider Regierung und der Sowjetrcgierung er-
hobeueu Anschuldignngen wegen angeblicher Ver-
stöhe Deutschlands gegen das Wafsenembargo Stel-
lung nimmt.

Jn der deutschen Note werde» diese Anschnldi-
gungen als völlig haltlos gekenuzeichnet und
mit gröhter Entschiedenheit zurückgewiescu. Zugleich
hat die deutsche Rcgieruug aus Grund des ihr vor-
liegenden umfangreichen Materials dem Ausschuh
eine lange Reihe von Fällen mitgeteilt, indene »
von sowjetrussischer Seite das Was-
senembargo in flagrantxxWeijr

^_, . . , ... _ . »er-

ohnegleichen die erjte Notwendigkeit Deutschlanl^ jletzt woxde« i jt,

Görings Aufirag

8-L. — Als der Führer auf dem Reichspar-
teitäg 1936 den zweiten Vierjahrcsplan ankündigte,
gab er das gssteckte Ziel mit folgenden Worten be-
kannt: „Jn vier Jahren muh Deutschland in allen
jenen Stoffen vom Ausland gänzlich un-
abhängig sein, die irgendwie durch die deut»
sche Fähigkeit, durch unsere Chemie und Maschinen-
industrie sowie durch unseren Bergbau beschafft
werden tünnen." Die Durchsührung dieses gewal»
tigen Planes, so sagte Adols Hitler, wird mit
nationalsozialistischer Tatkraft und Energie ersol-
gen. Die am Sonntag gemeldete Beausträgung des
Parteigenossen Hermann Göring mit der Durch-
führung des zweiten Vierjahresplanes, mit der
einheitlichen Lenkung aller Kräfte von Valk, Par-
tei und Staat auf das Ziel hin, ist uns Büro'^aft
dasür, datz der Wille des Führers gegen alle
Widerstände vollzogen wird.

Parteigenosse Eöring hat mehr als einmal be-
wiesen, datz er ihm vom Führer gestellte Aufgaben
schnell und zielsicher zu lösen versteht, vor allem
ober, datz er störende Widerstände egoistischer,
bürokratijcher und materieller Art wenn notwen-
dig mit aller Brutalität beiseitefegt. Eewisse Aüs-
landsstimmen, die nach dem Reichsparteitag der
Ehre meinten, dieses „undurchführöare
Vierjahresprogramm" sei nur dazu bc«
stimmt, die Welt zu bluffen und die Kolonial- unb
Rohstoffländer durch Drohungen gegenüber den
diesbezüglichen deutschen Ansprüchen gefügig zu
machen, werden nun begreifen, datz es dem Führer
mit der Durchfllhrung des zweiten Planes durch-
aus ernst ist.

Ausländische, uns abgeneigte Beobschter, aber
auch deutsche Zweifler und Kleingläubige, verges-
sen oft nur zn rasch jenen 1. Mai 1933, al»
Adolf Hitler auf dem Tempelhofer Feld die Wie-
dergewinnung der deutschen Gleichberechtigung, die
Einführung der Arbeitsdienstpflicht, die Beseiti-
gung der Arbeitslosigkeit, den Bau der Reichs-
autobahnen, die Sicherung der deutschen Bauern
und anderes als erste'n V i e r j a h r e sp l a n
verkllndete. Damals höhnten odcr zweifelten ste
und riefen: Unmöglich!

Heute, noch lange vor Ablauf der gestellteu
Frist, sind die damals gesteckten Ziele erreicht. Die
politisch » militärische Eleichberech-
tigung des Reichcs hat dank der vom FLHrer
geschaffenen machtpolitischen Tatsachen von uns un-
freundlich gesinnten Regierungen hingenommen
werden müssen. Der Arbeitsdienst erzieht
dem deutschen Volk eine gesunde IugenL und über-
gibt der Wehrmacht Menschen, die Disziplin und
Unterordnung unter die Jnteressen der Volks-
gemeinschaft als notwendig begriffen haben. Ueber
1900 der insgesamt 7000 vorerst geplanten Kilometer
Reichsautobahnen zeugen von dem geniale«
Anfbauwerk des Führers. Erbhofgesetz, Markt-
regelung und zahlreiche andere Matznahmen haben
die Sicherung des bestehenden und den Anfban
eines neuen Bauerntums bewirkt. Die Ar»
beitslosigkeit, die 1933 noch weit über sechs
Millionen betrug, ijt heut« auj die Einmilli«,
 
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