Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.9507#1670

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Lsits 2

^olksgemeinschaf^,

Douuerstaa. deu LL. Oktoberl^.

nengrenze herabgedrückt. Und auch dieser
Nest wird nach Abzug der Arbeitsunfähigen durch
Umschulung Arbeit und Brot erhalten. Man mutz
immer wieder einmal zurückdenken, wie es 1933 in
Deutschland aussah, um zu ermessen, wie gewal -
tigdie Leistungen der Politik Adolf Hitlers in den
vergangenen vier Jahren waren.

Uud dieser Wiederaufbau wurde fast gegen
die ganze Welt errungen. Wir können fa
heute offen darüber fprechen, daß die uns feind-
lichen Mächte, die ihren Einfluß im deutschen Volk
durch die nationalsozialistische Revolution verloren
hatten, in ihren Vanken, Kontoren sowie politischen
als auch geistig-weltanschaulichen Zirkeln mit dem
dem Rechenstift satzen und die Termine des
deutschen Zusammenbruches der durch
ihren „Krieg im Frieden", durch Goldabzug, Kre-
ditverweigerung, Boykotthetze usw. erfolgen sollte,
errechneten. Der gemeinsame Einsatz des Volkes
unter nationalsozialiftischer Führung hat ihnen
einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Aber geblieben ist das Ziel, das Reich, das
man direkt politisch nun nicht mehr erpressen kann,
durch wirtschaftlichen Druck zum politischen Nach-
geben zu zwingen. Bekannte doch dieser Tage erst
eine Pariser Zeitung ganz offen, datz die „Abwer-
tung der Währungen der demokratischen Länder"
geeignet sei, Deutschlands handelspolitische Lage zu
verschärfen. Etwas geschickter oersucht der „Petit
Parisien" seine Gedanken zu verhüllen, wenn
er meint, das Reich „ wolle" sich aus dem Welt-
handel zurückziehen; der zweite Vierjahresplan be-
deute Verzicht auf die Rückkehr zum normalen
Handelsaustausch.

Jn Wahrheit liegen die Verhältnisse umge -
kehrt: Mit denjenigen Staaten, denen es
allein auf einen normalen Handelsverkehr an-
kommt, haben wir wachsende Wirtschaftsgeschäfte.
Da aber wesentliche europäische und autzereuropä-
ische Staaten unseren Rohstoffmangel zu politischen
Pressionen mitzbrauchen wollen, stellte ihnen der
Fiihrer das deutsche Rohstosfbeschaffungs-
programm, den zweiten Vierjahresplan, ent-
gegen. Wir wollen nicht, sondern wir miissen
unseren Handelsaustausch mit gewissen Staaten
einschränken, weil diese nicht mit uns normalen
Handel treiben wollen, sondern ihren Gummi,
Benzin, ihre Vaumwolle usw. gegen unsere poli-
tische Freiheit und völkische Ehre einzutauschen
wünschen-

Vei diesem Versuch sind sie auf schärfsten deut-
schen Widerstand gestotzen, und wir zweifeln nicht
daran, datz die bald zu erwartenden ersten An-
ordnungen Hermann Eörings erkennen lassen wer-
den, datz das deutsche Volk gewillt ist, aus seiner
Not eine Tugend zu machen.

Schon hat der Führer verkündet, daß unser
Treibstoffbedarf in 18 Monaten von ausländischem
Einfuhrzwang unabhängig sein wird. Auch auf den
Gebieten der sonstigen ersetzbaren Rohstoffe wird
mit gleicher Energie und Schnelligkeit gearbeitet
werden. Wenn die Pariser Wirtschaftszeitung
Agcnce Economique" in diesem Kampf Deutsch-
WM'Hm die Erringung einer neuen Lebensgrund-
käge ünseres Volkes nur eine „llmstellung
auf Kriegswirtschaft" sieht, so möge sie
sich bei den Vätern von Versailles deshalb be-
schweren. Sie nahmen uns unsere Agrarüberschutz-
gebiete, wichtige Rohstosfquellen und unsere Kolo-
nien. N i ch t um für einen Krieg zu rüsten, son-
dern um unserem Volke Arbeit und damit Exi-
stenz zu sichern, befahl der Führer den zweiten
Vierjahresplan,

Sein Gelingen erfordert vor allem Erhaltung
des Arbeitsfriedens und Verhinderung unbegrlln-
deter Preissteigerungen. Wenn heute Deutschlands
Jndustrie und Kapital zu einer grotzen Kraftan-
strengung aufgerufen werden, dann möge den Matz-
gebenden täglich bewutzt sein, datz dabei, wie der
Führer in NLrnberg sagte, nicht die „Freiheit"
oder der Gewinn einiger Jndustrieller zur Debatte


„Oeutschlan-s Zukunst ist gesichert!"

Oeuisch-italienische Lugen-gemeinschastsarbeit begründet

Berlin, 21. Oktober

Der grotze Kameradschaftsabend des Gebietes
Verlin der Hitlerjugend, der am Mittwoch in dem
von 20 0VÜ Hitlerjungen, BDM.- und Jungvolk-
angehörigen bis auf den letzten Platz besetzten
Sportpalast stattsand, erhielt eine besondere Be-
deutung durch die Teilnahme des italienischen
Autzenministers Erasen Ciano, der seinen Ber-
liner Besuch dazu benutzte, um der engen Ver-
bundenheit der Jugend beider Nationen erneut
Ausdruck zu geben.

Hatte schon vor dem Sportpalast eine nach
Tausenden zählende Menge den italienischen Staats-
mann, der wieder die Uniform eines Generals der
Miliz trug, und den Reichsjugendführer
herzlich begrützt, so scholl beiden beim Vetreten des
Saales ein wahrer Sturm der Begeisterung ent-
gegen.

Graf (5,'ano spricht

Nach dem Fahneneinmarsch und der Vegrü-
tzungsansprache des Obergebietsführers Axmann
betrat Exzellenz Graf Ciano das Rednerpult.

Jn einer kurzen Ansprache, die vom Führer des
Verliner Fascio Dellamorte übersetzt wurde, sagte
der Minister dem Reichsjugendführer seinen Dank
für die Einladung zu dieser Kundgebung, mit der
man ihm eine besondere Freude bereitet habe. Er
grützte dann die Kameraden der deutschen Jugend,
denen er seine Bewunderung für ihre stolze Hal-

tung aussprach. Diese eindrucksvolle Versammlung
rufe ihm ähnliche Veranstaltungen der faschistischen
Jugend zu Ehren Mussolinis ins Eedächtnis. Nur
wenn die Jugend bereit sei, dem Leben mit dem
Verantwortungsbewutztseindes
Staatsbürgers und dem Herzen des
Soldaten die Stirn zu bieten, könnten die Na-
tionen auf eine machtvolle Zukunft rechnen. Für
Deutschland sei eine solche Zukunft in der Hitler-
jugend durch Adolf Hitler gesichert.

Daldur von Schirach

Der italienische Königsmarsch und dre Eio-
vinezza leiteten über zu einer Rede des Reichs-
jugendführers Baldur von Schirach.

„Es ist für mich und fllr uns alle eine grotze
Freude, Sie, Graf Ciano, hier mitten in der Ju-
gend der Reichshauptstadt begrützen zu dürfen. Wir
begrützen in Jhnen nicht nur den Staatsmann und
einen der vertrautesten Mitarbeiter Mussolinis,
nicht nur eine der hervorragendsten Persönlich-
keiten in der europäischen Politik, sondern oor
allem auch den Vertreten eines Landes, das genau
so wie wir neue Methoden der Jugenderziehung
begründet hat und zum Segen der jungen Eene-
ration Tag für Tag verwirklicht.

Die Welt mag diesen Erziehungsmethoden
mit einer gewissen Kritik begegnen — eines
steht fest: Deutschland und Jtalien haben durch
ihr System der Jugenderziehung die junge
Ecneration ihrer Länder stolzer, freier und
glücklicher gemacht."

Znstilul für deutsch-italienische Lugendführung

„Es freut mich", so fuhr der Reichsjugendführer
fort, „der deutschen Oeffentltchkeit zum erstenmal
Mitteilung machen zu dürfen von einem Plan, oen
ich in Jtalien mit dem Führer der faschistischen
Iugend besprochen habe, und der die Zustim-
mung beider Staatschefs gefunden hat:

Es wird sowohl in Rom wie in Berlin ein
Jnstitut für deutsch-italienische Ju-
gendführung errichtet, das die Jugendführer
des anderen Landes aufnehmen wird, um sie mii
den kulturellen, wirtschaftlichen und politischen
Nerhältnissen und Errungenschaften näher bekannt
zu machen. Es soll damit aber keineswegs eine
gegenseitige Kopie der Jugendorganisationen he-
zweckt werden.

Jn einer Zeit, in der in vielen Ländern'das
Chaos des Bolschewismus ausgebrochen
ist, ist es notwendig, zu erkennen, datz Deutschland
und Jtalien Zellen der Ordnung stnd, an denen
ganz Europa gesunden mutz.

Es ist die Euch vom Schicksal auferlegte
Aufgabe, meine Kameradinnen und Kame-
raden, dasür zu sorgen, datz die Zelle der Ord-
nung, die Deutschland heitzt, immer stärker
wird, und datz ein Damm in Deutschland er-

richtet wird, an dem sich die Wellen des Bol-
schewismns brechen sollen.

Wenn der Bolschewismus meint, Deutschland
und Jtalien hätten nur in der Gegenwart ihre

starke Stellung und es könnte vielleicht später e
mal der Augenblick kommen, da diese
schwach geworden, die Möglichkeit zum AugrM "-Aj
lieren, so wird die Jugend dafür sorgen, datz
nur die Eegenwart gegen den Bolschewisw
kämpft, sondern datz auch in kommenden Iahrzcy,
ten und Zahrhunderten immer wieder eine
ration da ist, die ihr Land gegen die bolsch^
stische Eefahr verteidigt.

Wir bitten Sie, Eraf Liano, dem Führer ^
italienischen Jugend und Seiner Exzellenz, ° ^
Haupt der faschistischen Regierung, mitzuteilen, " ,
hier in Deutschland eine Iugend aufwächst, «er
Herzen in heitzer Freundschaft zur italienischen ^
gend schlagen. Die Iugend Deutschlands u>irv
der historischen Auseinandersetzung mit der "
schewistischen Welt fest ihre Pflicht ersüllen!"

Die Jugend bekräftigte ihr Vekenntnis zu di^st
Pflicht mit dem vom Reichsjugendführer
brachten Sieg-Heil auf den Führer. Die deuM
Nationalhymnen beschlossen die Feierstunde.

Nach der Kundgebung gab die Menge, die
des Regens vor dem Sportpalast ausgeharrt h»r ,
ihrer Sympathie fiir den italienischen Auv
minister erneut lebhaften Ausdruck.

Keine parlameniseinberufung
in England

London, 21. Oktobet

Das englische Kabinett trat am Mittwochv^
mittag unter dem Vorsitz Valdwins zusamm
wobei vor allem Fragen autzenpolitischer Natur .
Zusammenhang mit der Erklärung des belglMi^
Königs und der Entwicklung der Lage in Spau',
behandelt worden sein dürften. Die von
sitionsführer Attlee geforderte Einberusung ^
Parlaments wurde abgelehnt.

Deuisches Handwerk im Vierjahresplaü

Oer Ireichshandwerksmeister in Karlsruhe — Badens Handwerk einsatzberei^

Karlsruhe, 21. Oktober

Auf seiner Jnspektionsreise durch Deutschland
besuchte Reichshandwerksmeister Schmitt am
Mittwoch die badische Gauhauptstadt. Am Morgen
hatte der Reichshandwerksmeister eine eingehende
Aussprache mit dem Reichsstatthalter und Gauleiter
Nobert Wagner über die Probleme des badi-
schen Handwerks. 2m Verlause der Vesichtigung
der Gaubetriebsgemeinschast Handwerk in der
Deutschen Arbeitsfront konnte sich Pg. Schmitt da-
von überzeugen, datz die Organisation und Haltung
der Gaubetriebsgemeinschast Handwerk in Baden
sür die kommenden Ausgaben gerüstet und einsatz-

steht, sondern das Leben und die Frei- ist.

heit der deutschen Nation, die in Treue Am Mittag fand eine gemeinsame Arbeits-
zu Führer und Volk dafür ihr Opfer beiträyt. Dies tagung der Gaubetriebsgemeinschaft Handwerk in
zü stchern, vorwärts zu treiben und zu leiten, ist I üer DAF. und des Reichsstabes statt, an der sämt-
Görings Aufgabe. > liche Führer des badischen Handwerks teilnahmen.

Der Reichshandwerksmeister äußerte seine
dere Freude darüber, datz er zum ersten Male
seiner Jnspektionsreise gerade in der Erenz^,
vor allen Führern des Handwerks auf einel k
meinsamen Arbeitstagung sprechen könne.

Er gab die Parole fllr die nächsten vier bdd^
samen Jahre zur einheitlichen Ausrichtung
zum schlagbereiten Einsatz des Handwerks,
zeugt, datz das badische Handwerk, wie er bei§
ner Vesichtigung feststellte, dabei seinen
stellen werde.

Vei einem Empfang der badischen Presse spA
der Reichshandwerksmeister über die Probleine
Handwerks. 2m Rahmen der Schulung, die be>^,
ders die weltanschauliche Fundamentierung und ^
heitliche Ausrichtuna des Handwerks nach
Staat und DAF. als Ziel hat, werden Äeick^,
schulen für alle Zweige des Ha"
werks vorbereitet. >

XVerlr^latt de5 XVinterxvetter^

>Vcl5 lialren vvir vom Irommen6en XVinter ru erv/arten?

Daß der deutsche Winter in Form von Frost
und Schnee ein fertiges Produkt sei, das uns eines
Tages zwischen Oktober und Dezember Lberrascht
und vor vollendete Tatsachen stellt, ist eine grund-
falsche Auffassung! Der Winter muß vielmehr von
der Natur ia einem längeren, komplizierten Ar-
beitsgang regelrecht „hergestellt" werden. Aus der
bekannten Tatsache, datz in manchem Jahr der Win-
ter einfach ausbleibt, geht schon hervor, daß diese
Fabrikation unter Umständen versagen kann oder
irgendeine Eegend bei der „Belieferung" auch ein-
mal vergesien wird. Soweit ist die wisienschaftliche
Forschung ja noch nicht gediehen, daß eine Wetter-
vorhersage von ganzen Lahreszeiten mit genügen-
der Sicherheit praktisch durchgeführt werden könnte.
Doch im vergangenen Sommer zeigten die Erfolge
der „Zehntage-Vorhersagen" von Prof. Baur für
die Landwirtschaft, daß man auf dem besten Wege
Lazu ist, später vielleicht schon im August fest um-
iissene Angaben über die bevorstehende Wetterlage
und Temperatur der kommenden Wintermonate zu
geben.

Lissturm sus Lrünlsns

Jede Gegend hat ihre besondere Art von Win-
ter, und wenn wie speziell einen Einblick in die
„Werkstatt" der deutschen Winterbildung tun, so
machen wir die überraschende Feststellung, datz sie
im fernen Erönland liegt und einige Filialen in
Skandinavien und Osteuropa besitzt. Ueber den rie-
sigen Landmassen Jnnergrönlands häuft sich im
Laufe der Herbstlichen Abkühlung der nördlichen
Erdhalbkugel eine Unmenge Kaltluft an. Der
Fachmann nennt das „Kaltlusthoch über Erönland",
und er weitz, datz es sich eines Tages im Herbst zum
erstenmale offiziell zeigt, um dann immer wieder
1n regelmätzigen Abständen seinen Platz im Wetter-
Ibericht zu fordern, Diese Häufung von Kaltluft

muß schließlich ihre atmosphärischen FAeln einmal
sprengen, und wir lesen donn im Wetterbericht
scheinbar ganz nebensächlich von einem „Ausbruch
kontinentalarktischer Kaltluft im hohen Norden".
Wer sich die Mllhe machen würde, an einem derarti-
gen Tage kurz nach Mitternacht den Hochseewetter-
bericht der Deutschen Seewarte über Königswuster-
hausen abzuhören, vernähme von Schneesturmmel-
dungen der subpolaren meteorologischen Stationen
im Raume Grönland-Nordmeer-Eismeer-Skandina-
vien-Rußland, um die in den entsprechenden Mee-
resgebieten befindlichen Hochseefischereidampfer zu
warnen. Wie gewaltig diese ersten winterlichen
Kaltluftausbrüchs in ben nordischen Vreiten sein
können, bewies noch in diesem Herbst das traaische
Ende der französtschen Forfcherexpedition „Poür-
quoi pas" bei Jsland.

Ois Kslts srobsrt d(or6surops

Solche Kaltluftströme aus Jnnergrönland kur-
beln zunächst den nordeuropäischen Winter an. Jm
Rhythmus der Kaltluft-Stauungen erneuern sich
die einzelnen Kaltluftausbrüche. 2m Herbst 1936
begann der erste, auffallend starke Vorstoß bereits
Ende September — Anfang Oktober. Die ersten
Kälteherdbildungen bringen für Deutfchland noch
nicht den eigentlichen Winter. ALer für den Wet-
terkundigen sind sie Alarmzeichen, die ihre Drohun-
gen in jedem Falle bald wahrmachen werden. Wie
eine Bakterienkultur auf ihrem Versuchsboden all-
mählich weiterwuchert, so wachsen mit der Zeit auch
die in den einzelnen Kälteherden zusammengeball-
ten Kaltluftmasien in die Höhe und in die Breite,
um schließlich im Spätherbst oder im Dezember aus-
einanderzufluten. Wir verzeichnen dann den ersten
Winterfrost mit Schnee, der fast ausnahmslos mit
Nordostwinden zu uns gelangt und gewissermatzen
die letzte Auswirkung jenes grönlandischen Eis-
sturms ist, der lange vorher über den nordifchen
Ländern tobts.

Der zeitliche Eintritt dieses ersten winterlichen
Frostes ist in den einzelnen Jahren ganz verschie-
den. Garnicht selten ist es schon im Oktober un-
freundlich kalt; aber erst im Januar wird die
Kraft der nordischen Kältebildung grotz genug, um
bei uns den ersten echten Winterfrost auszulösen.
Der Winter pflegt in den Fällen gewöhnlich nicht
lang, aber recht streng zu sein, weil sich Frost und
Schnee im Januar viel leichter über Deutschland
halten können, als etwa im Spätjahr, wo die noch
warme Oberflächentemperatur des Erdbodens dem
„Festsetzen" des Frostes erheblichen Widerstand ent-
gegenstellt.

6uis Lussleliisn für elsn Wintsrsport

Eine Beurteilung des Winterwetters 1936/37
im einzelnen ist mit der nötigen wissenschaftlichen
Präzision beim gegenwärtigen Stand der Forschung
noch nicht möglich. Man kann nur gewisse Erfah-
rungsregeln zur Anwendung bringen, und es ist
anzunehmen, daß der frühzeitige Einsatz kalten Wet-
ters im diesjährigen September—Oktober bei der
Neigung des Wetters, sich in seinen Gegensätzen
immer wieder auszugleichen, im Spätherbst und
Frühwinter zu einer verhältnismäßig milden Pe-
riode .führt. FLr einen besonders kalten Winter
liegt aber kein Grund vor, soweit man auf Anzei-
chen in der Natur etwas geben kann. Schon aus
der Tatsache, daß die Niederschläge in Parallele zu
dem aufsteigenden Sonnenfleckenmaximum, — wie-
der stark zunehmen, ergibt sich die Aussicht auf
häufigere und kräftigere Schneefälle als in den letz-
ten Jahren. Der Winterfport dürfte also zu seinem
Recht kommen, nachdem die letzten Winter auch in
den Eebirgen Schneearmut brachten. Jnsgesamt
also rechnen wir mit einem normal kalten Winter
mit Neigung zu viel Schnee.

W. Lammert.

Kulturnotiren

Schriftsteller verkausen ihre Vücher aus der

Straße- Am 31. Oktober werden in Frankfurt am
Main bekannte Schriftsteller ihre Bücher vor den
Frankfurter Buchhandlungen selbst verkausen, Die

Jdee, einmal im Jahre den Schriftsteller selbst ^
die Stratze gehen zu lassen und seinen Freü"^,
die Eelegenheit zu geben, ihm selbst sein Werk
zukaufen, gehört zu den besten Einfällen der ,,A>
des deutschen Vuches".

Erösfnung einer dentschen WerkkunstaussteÜ^
in Mannheim. In der Städtischen Kunsthalls
Mannheim wurde durch den Mannheimer
büraermeister Karl Renninger die AussteoUjz
„Desitsche Werkkunst der Eegenwart" eröffnet.
Arsstellung umfatzt teilweise in völlig neuen ,^ ^
drucksformen und in hervorragender Ausführ^-

zellan, Leder, Textilien, Keramik usw. Aus
Teilen des Reiches hat das Kunsthandwerk
Arbeiten für die Ausstellung zur Verfügung "
stelll.

Sauvtschristleiter: Franz Bretz.
Stellvertreter: Bernharb Seeacr-Kelbe.

Tbes vo« Dienst: Dr. FriebriL Didier.

Berantwortltck fiir Innenvolltik: Franz NrcNl,rtzt!
Aubenvolitik und Wtrtsckaft: Beruhard Sceaer-Kc'jt,!
für Stadt Hetdelbera und Bewegung: Hcrmann
fiir Badtscke Nackrickten und Svort: Hcrman« iicA^t,
für F-euillcton und Unterhaltung: Dr. Frtcdr.
für sämtlicke Beilaaen: Hcrbert Wicdemann: fjif.Lvtk'
ber: Hanvtschriftleituna: für An-eiaen: Wilh.
sämtlick in Seide'bera.

Sckriftleituna: Brunnenaasse 20—21-
^ Berliuer Sckrtftlcituua:

HauS Graf Rciscka». Berlin SW 88. Cbarlottenftr. '
Nackbruck etgener Berickte ohne ausdrückltcke Gr»
miguna der Sckriftlettuna n>u,t aestattet.
Svreckstunden ber Sckriftleituna: Täal. von 16—1'
Fernruf 8740. ^

Für unverlanat eingeganaene Beiträae wtrd kc>
Berantwortung übernommcn.

Verlag ..Volksgemeinsckaft" G m b. H.. H«""

' ' . ' S-

strabe 126/128 lüuiversitätsvlab).
Druck: Heidelberaer Gutenbera-Druckerct G. rn-

D.-A. IX. 38: 21163.

Davon: Bezirksausgabe „Rund um Mosback"
Bezirksausgabe „Der Odenwälöer"
Bezirksausgabe „Der Kraickaau"
Bezirksaussabe „Der Kranke"

Zur Zeit iit Preisliste Nr. S aültia.

S.
 
Annotationen