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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9507#0599

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Nr. 3225. Lchriftl-ltmlg! Brmm-»g-stl 20^4, F«rmm, 37«. Di« .»olttg-memsch-st' -rfcheint 7 m-l
WSch-ntllch und k-stet m°n»tlich 1.70 RM.. b-i rrS,-r,»st-Ililng 30 P,g.. b-i D°ft,nst«llnng 42 Bfg. mehr.

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Ast di» 8-itung a« Ersch-inen f-nch dnrch HS-er- G«walt> d-«^tnd-rt, d-st-ht k«in «nspruch cni' Sn>.
fch-digung. Ldbestellungen müssen biS sdLtestenS 25. d. M. für dtn solgenden Monat dirett beim Verlog
eingereicht werden. LuSschlietzlicher BertchtSstandi Heidelberg. Anzeigenpr-tse I-M aufliegendem Taris.

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Mvoluü'onspläne der Gowjets

Nach Spanien folgt Frankreich — Gchwedische Enthüllungen

Etockholm, 1V. August

Das Abendblatt „Nqa Dagligt Allehanda« ver-
össentlicht am Montag i« grotzer Ausmachung eine«
brmerkenswerten Bericht über „Europäische Revo-
lutionspläne der Komintern", wori« ans Grund
glaubwiirdiger Nachrichten errlärt wird, datz Mos-
kau i« einer Reihe von Staaten Revolutione« vor-
bereite. Die Ausrnfung einer Sowjetrepnblik ln
Barcelona solle den Austakt zu allgemeinen
kommunistischen Unruhe» i« Marseille, Pa-
r i s und Nordfrankreich bilden, woranf gleichzeitig
i» Belgien, der Schweiz und der Tschechoslowa-
kei sowie in Oesterreich ähnliche UmsturzLewe-
gungen folgen sollte«. I« Frankreich sei nicht «nr
bie Arbeiterschaft» sondern auch Teile des Hreres
und vor allen Dingen der Marine, ferner die un-
tere Beamtenschast und die überwiegende Mehrheit

der Lehrerschaft sür die kommunistischen Kampfziele
gewonne« f!). Das Hauptziel Moskaus sei, Europa
in ein allgemcines kriegerisches Chaos hineinzu-
ziehen.

Mordplan gegen den japanischen
Kriegsmintster

Tokio, 10. August. (Ostasiendienst)
Die Agentur Domei berichtet, datz ein Plan
zur Ermordung des Kriegsministers Terauchi
und des früheren Gouverneurs von Korca, Ugaki,
aufgedeckt wurde. Jn Zusammenhang damit wurde
in Fukuok» der 28jährige radikale Nationalist Ku-
roda verhastet. Er ist ein Schüler Okawes, des
FLHrers der berüchtigten Blutbrüderverschwörung
vom Jahre 1S32.

Kuroda fatzte den Mordplan nach der Verurtei-
lung jener Offiziere, die in den Aufstand vom 26.
Februar dieses Jahres verwickelt gewesen waren.

Blutige Kämpfe um Badajoz

Militärgruppe weiter iul Vormarsch

Paris, 10. August.

Nach einer Meldung des „Temvs" soll San-
nder von den Nationalisten besetzt wordensein.
Wie der Sonderberichterstatter des „Temvs" aus
"em Kampfgebiet von Badajoz meldet, habe
den Anschein, als wenn die Nationalisten dort
bie Oberband gewännen. Die Kämpfe in den ver-
^angenen Tagen hätten bisher keinen entscheiden-
ddn Lbarakter gehabt. Gegen Ende der verganae-
f>en Woche seien stärkere motorisierte Abteilungen
°er Nationalisten herangerückt. Jn der Nähe von
^ a > r a. etwa 80 Kilometer von Badajoz, sei eine
i"eser Abteilungen mit den Regierungstruvven zu-
chmmengestohen. Letztere hätten lediglich eist ein-
öiges Eeschütz zur Versügung gehabt, das gleich
Beginn des Eefechtes untauglich gewesen sci.
^>e Regierungstruvven hätten fliehen mllssen. Bei
uer Rückkehr der Flüchtigen nach Badajoz habe in
^er Stadt eine grohe Erregung geherrscht. Man
uabe sich hinter den alten Mauern zu verschanzen
?ersucht und die Stadteingänge seien mit Sand-
lacken vesperrt worden. Es sei dann in der Stadt
°u blutigen Zwischenfällen gekommen.

Die Lissaboner Zeitung „Seculo" berichtet aus
u-tvas, dah die Stadt Badajoz am Montag erneut

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von Flugzeugen der Natipnalisten mit Bomben
belegt worden ist. Der Lustangriff begann um
11 Ühr und verursachte unter den Marxisten eine
ungeheure Verwirrung. Viele Marxisten flohen
über die Erenze nach Portugal, wo sie entwasfnet
wurden.

Der Sender Lissabon bestätigt die Einnahme
von Santander durch die nationalistischen Truv-
ven. Der Sender Burgos berichtet, dah eine natio-
nalistische Abteilung die zwischen Merida und
Vadajoz gelegene Stadt Montijo erobert habe.

Das „Petit Jornal" meldet aus Barcelona, datz
eine Zweigniederlassung der italienischen Eummi-
werke Pirelli in der Nahe von Barcelona von den
Arbeitern besetzt worden sei. Alle italienischen
Angestellten seien vertrieben worden und das Werk
arbeite nun unter Leitung eines Arbeiteraus-
schusses.

Erbitlerte Kämpfe um Huesca

Lissabon, 10. August

Nach einer Meldung aus La Coruna wurde die
Stadt Huesca am Sonnabend von Kom-munisten
überfallen und besetzt. Den zum Einsatz herbeige-
eilten nationalistischen Truppen unter Führung des
Lbersten La Vega sei es jedoch nach schweren Kämp-
fen und nach Herbeirufung weiterer Verstärkungen
gelungen, die Stadt zurückzuerobern. Etwa 600 Tote
und viele Verwundet-e seien zu beklagen.

und nach den von Terauchi durchgeführten weit-
reichenden Personalveränderungen im japanischen
Offizierskorps. Die Ermordung des früheren Gou-
verneurs von Korea, Ugaki, plante er aus Furcht
vor dessen Rückkehr nach Tokio, weil er glaubte,
datz Ugaki fllr eine bedeutende politische Rolle be-
stimmt sei. Unter den radikalen Nationalisten war
Ugaki verhaßt, weil er als früherer Kriegsminister
eine Verminderung des Heeres durchgeführt hatte.

Die llntersuchung stellte Verbindungen Kuro-
das mit zahlreichcn radikalen nationalistischen Per-
sönlichkeiten fest. Die Untersuchung zur Aufdeckung
weiterer Verbindungen ist noch im Gange.

Zwei weilere -eutsche Torpedoboote
nach Gpanien unterwegs

Berlin, 10. August

Es hat sich als notwendig herausgestcllt, zum
Schutze der Deutschen in Spanien und zur Sicherung
des Abtransportes der dortigen deutschen Volksge-
nosien zwe-i weitere Torpedoboote, „Kondor" und
„M ö w e", zu entsenden.

Der Dampfer „Schleswig" des Norddeutschen
Lloyd hat Order eihalten, fofort Äbiza anzulausen.
I Bon dort soll die „Schleswia" nach Palma de Akal-
' lorca weiterfahren, um Flüchtlinge von dcn Ba-
learen an Boro zu nehmen und abzutransportieren.

Aus Madrid ipurden bis Samstag etwa 600 deut-
sche Flüchtlinge unter dem. Schutz ses Panzerschisfs
„Admiral Scheer" über den Hasen Alicante ab-
transportiert. Es befinden sich dort immer noch
1200 bis 1400 Deutsche, von denen etwa 300 aus
wir-tschaftlichen Gründen in der spanischen Hauptstadt
verbleiben wollen. Visher konnte der Abtransport
nach Alicante mit der Eise-nbahn und Flugzeugen der
Lusthansa erfolgen. Nachdem aber üie spanische
Regierung diese Flugzeuge am Son-ntag beschlag -
nahmt hat, muß vorerst auf dieses Hilfsinittcl ver-
zichtet werden.

Intornationnle«' llislauk in Sorlin. Sssonckeren
voitall orntoten fvon linlcs naot, reetitss Locüia
Vooliilso (Lnslanck), Saior—«srbor (oeutsvtiianck)

Oeutsche und Ltaliener als Kreiwild

Rom, 10. Auguit.

Nach einem Bericht der „Tribuna" aus Genua
besteht unter den aus Svanien eingetrofienen
Flüchtlingen der verschiedensten Nationen allge-
mein der Eindruck, däh die rote Meute bei der
Verfolgung von Ausländern es hauvtsäckilich aui
Jtaliener und Deutscke abgesehen habe.
Auch von den zuletzt angekommeNen Flüchtlingen
werde bestätigt, dah die Zerstörungswut sich weiter-
bin besonders gegen Kirchengut und Kunstwerke
richte. Nach umgehenden Eerüchten seien aucki bc-
reits einige Gemälde von Velasquez und Rem-
brandt vernichtet wordcn.

Oeuischlands il4.Gol-ene MedaLlle

Schwarzmann errang den ersten Turnersieg

Berlin, 10. August

Am Vormi-ttag waren Reichsminifter Rust, Gene-
ralfeldmarschall von Blomberg und Eener-al der
Flieger Mi-lch zu den Kämpfen erschienen und am
Nachmittag, mit grotzem Jube-l begrützt, Mi-
nisterpräsident Eör-ing. Die amerikanischen
Schwimmer zeigten beim Kunstspringen hervor-
ragende Leistungen und liegen nach dem Pflicht-
springen in Führung. Aber die Deutfchen Weitz und

Vvr itnlienisolio Krouror „vorlria ' rum Svsuvli in Klel.

Photos: Scherl

Esser haben Aussicht, bei den Kürübungcn sich noch
zu verbessern.

Die 100 Meter Freistil lietz die Holländerin
Mastenbroek sich n-icht nehmen, die mit einer
Zeit von 1:08.9 Min. einen neuen olympischen Re-
kord aufstellte. Auch von der Zweiten, der Argen-
tinierin Campbell, wurde der bishevige olym.
pifche Rekord unterboten. Unse-r-e deutsche Meifterin
Eisela Arendt schwamm ein prachtvolles Renn-en
und blieb mit 1:06.6 Min. gleichfalls unter dem bis-
herigen olympischen Rekord von 1:06.8 Min. Sie
stelll« mit ihrer Zeit autzerdem einen n-euen deyt-
schen Rekord auf. Gisela Arendts chronzene Medaille
wurde viel bcjubelt. Da in den Vorläufen zum 400
Meter Freistil am Nachmittag alle drei Deuischen,
Heinz Arendt, Przywara und Freese, sich für d-ie
Zwischenläufe qualifiziert-en und Japan >m Wasser-
ballspiel von Dcutfchland mit einer zweistelligen
Zehl, 13:1, geschlagen hat, herrschte im deutschen
Schwimmerlager grötzte Freude.

Aufmarsch der Turner der Welt

Mit einem seierlichen Reigen haben am Mon-
tag auf der Dietrich-Eckart-Buhne, die ausoerkauft
war, die Kämpfe der Turner um den Olympischen
Sieg begonnnen. Es war ein feierliches Bild, al«
die Turner von 14 Nationen mit den Flaggen ein-
zogen und der Präsident des Technischen Komitees
des Jnternationalen Sportverbandes, Oberstleut-
nant H u g e n i n - Schweiz herzliche Begrützungs-
worte an die aufmarschierenden Turner richtete. Er
dankte Deutschland für die so schöne Kampfstätte,
die zu diesem Kampf geschaffen worden sei. Reichs-
männerturnwart Direktor Martin Schneider-
Deutschland begrützte die Turner im Namen des
Olympischen Organisationskomitees und versicherte,
datz alles getan worden sei, um einen würdigen
Verlauf der Kämpfe zu sichern. Er hietz die Tur-
ner aus der ganzen Welt in Deutschland herzlich
willkommen.

Die deutschen Turner, unter denen sich bekannt-
lich die beiden Vadener Beckert- Neustadt und
S t a d e l - Konstanz befinden, die hcute nachmittag

eintrasen, treten am Dienstagnachmittag zu de»
 
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