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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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§^l»S m>d HerauSzeder, verlag BolkSgemeinschaft ».«.d.H., Heldewerz, tzmrptftr, l«/IN, »ammelz
A echristleitmrz, «runnengafte A/r«, Aernruf 17«. Die .voNSgemeinschast' erscheint 7 mat
°ch«ntlich nnd k-ftet monatlich 1.70 RM . b-i TrLgerzustellun, 30 Dsg.. bet Poftzustellung «2 Psg. mehr.

Pft dt, zettunz am «rschetnen ftuech d»rch dSfter, «awaky oe^indert. befteht Idi» «nfpruch aus «nt>
schSdigung. «bbeftellunge» mftffe« bt» spLtestenS Li. d. M. sür den solgenden Monat direst betm Derlaz
etngereicht werden. «uSschlieblicher »erichtSstand: tzeidelber». Unieigenpreise lant austtegendem Taris.

ÜWISI. aeii ro. Söliieiiiiiei' ISN

WIIiclM IlöMWWIIIIIIIII III? 8IMIS Ilim SSIIISIIIIIII IMl'IIöll

si'smsi'iiRii 111'ig. III'. rsi

Belgische Marxisten als Waffenschieber

Waffenankaufsversuche -er Ma-ri-er Regierung in Belgien

Brüssel, 19. SeptemLer.

s- 'leber die Waffenankaufsversuche der marxisti-
spanischen Regierung in Velgien teilt die
e^'lon Belge" bemerkenswerte Einzelheiten mit,
d,.' oenen sich ergibt, datz führende Angehörige der
s^klstlschen belgischen Arbeiterpartei, die mit
t?,, . Ministern im Kabinett van Zeeland vertre-
'st, inengsten Beziehungenzu den Be-
ily^agten der Madrider Regierung stehen, die
»lg? ^elgien kommen, um hier Waffcn und Kriegs-
^rial für die roten Truppen zu kaufen.
sp.^as Blatt berichtet, datz ein Beauftragter der
tz^aischen Regierung, ein gewisser Hauptmann
sxj ^ca, im Zug zwischen Vrüssel und Antwerpen
Mappe mit sehr aufschluhreichen Schriftstücken
i/'oren habe. Die Mappe wurde von Eisenbahn-
>>it° gefunden und dadurch bekam man von den
dj^essanten Schriftstücken, die sie enthielt, Kennt-
sj/' Jn einem dieser Schriftstücke heitzt es, datz
s^ der Hauptmann Huesca wegen der Wasfenlie-
ix!,"8en an den Eeneralsekretär der bclgischenAr-
tz^erpartei, Jean Delvigne, wenden möge.
ll,^'8ne selbst ist erst vor kurzem von einer Reise
Spanien zurückgekehrt, und es ist anzuneh-
datz seine Reise mit den Aufträgcn zusam-
>Nängt, die Huesca gegeben worden sind.
dj^Eine w'eitere interessante Beleuchtung erfährt
Angelegenheit dadurch, datz nach den Aiittei-
8^n des erwähnten Blattes der Eeneralsekretär
sld'o?3ne der Sohn eines ehemaligen Lütticher Ab-
>>> ^oten ist, der von der Regierung van Zeeland
IjL^orschlag gebracht worden ist, um als könig-
s^s Kommissar die Kontrolle über die Rüstungs-
"kation in Belgien in die Wege zu leiten. (!)

Neue Benchte von Greueltaten

Sevilla, 19. September

tzj^ber die Greueltaten, die die Kommunisten in
)s^?ken und Dörfern vor der Einnahme durch die
tzjjsEnalisten oerübten. sind im Hanptquartier der
^t-^uppe neue Augenzeugenberichte, insbeson-
^ aus der Provinz Badajoz, eingegangen.

Jn Almendralejo erließen die Marxisten Haft-
befehle in so grotzer Zahl, datz die Eefängnisse bald
llberfüllt waren. Diese Eefangcnen waren tagtäg-
lich furchtbaren Mitzhandlungen durch die Kommu-
nisten ansgesetzt. Darüber hinaus wurden die
wohlhabenderen Gefangenen von den Bolschewisten
erpretzt, die von den Banken eino Liste der Kon-
teninhaber erzwungen hatten. Die Verhaftetsn
mutzten Schecks über hohe Geldbeträge unterzeich-
nen. Anf diese Weise fiel den Roten eine Summe
von 100 000 Peseten in die Hände.

Als die nationalistischen Truppen sich der Stadt
nöherten. wurden sämtliche Eefangenen in den
Jnnenhof des Eefängnisses und in die Klosterkirche
gesperrt. Von den umliegenden Fenstern herab er-
öffnete die rote Miliz dann das Feuer auf die
wehrlosen Opfer. Handgranaten und Flaschen mit
selbstentzündbarer Flüssigkeit wurden zwischen sie
gcschleudert. Dieses Morden dauerte von 11 Uhr
vormittags bis S Uhr nachmittags. Als am Nach-
mittag die Nationalisten einrückten, fanden sie nur
wenig Ueberlebende vor. Und diese waren zum Teil
entsetzlich verstümmelt. Von den Hingemordeten

waren sehr viele Arbeiter, die die Nichtzugehörig-
keit zu den marxistischen Verbänden mit dem Tode
bezahlen mutzten.

Jn Fuente de Lantos, das ebenfalls zur Pro-
vinz Vadajoz gehört, wurden am ersten Tage des
Bürgerkrieges 70 rechtsstehende Einwohner in eine
Kirche getrieben, die darauf angezündet wurde.
Was nicht in den Flammen umkam, wnrde von
den Kugeln der Kommunisten hingestreckt. Nach die-
sem entsetzlichen Verbrechen plllnderten die kommu-
nistischen Hordsn sämtliche Kirchen, Kapellen und
Klöster und brannten sie nieder. Unschätzbare histo-
rische Werte aus staatlichem und privaten Vesitz
wurden vernichtet. Wllste Szenen spielten sich aus
den Stratzen ab. Die Nonnen aus den Klöstern
wurden mitzharwelt nnd vergewaltigt.

Jn jedem noch so kleinen Ort waren die Mord-
methoden der nach Moskauer Kommando arbeitten-
den roten Horden die gleichen. Jn dem kleinen,
600 Einwohner zählenden Dorf Aljucen sperrten
die Kommnnisten eine grotze Anzahl Rechtsstehen-
der in den Tanzsaal und töteten sie durch Hand-
granaten.

Schwere Vertusie -er Roten

Kür die Niederlage verantwortlichen Kührer erschoffen — Siir Mor-e in Ronda

Hendaye, 19. September

Dem Rundfunksender Palma de Mallorca zu-
folge sind acht verantwortliche militärische Leiter
der roten Milizen in Katalonien erschossen wor-
den, weil sie für die Niederlage verantwortlich ge-
macht worden sind, die die roten Trnppen an der
Saragossa-Front erlitten haben.

Die Kämpfe bei Talavera sind bisher für die
Roten autzerordentlich verlustreich verlaufen. Der
Rundfunksender von Sevilla meldet, datz die Ro-

ten 4 000 Tote und 1000 Gefangene in diesem
Kampfabschnitt verloren hätten. 2m letzten Gefecht
haben die nationalen Truppen ihren Gegnern zwei
Tanks nnd zwei Panzerwagen abgenommen und
ein rotes Jagdflugzeug abgeschossen; weiter sind
zwei rote Flugzeuge an der Front von Saragossa
abgeschossen worden.

Die Stadt Vitoria (Nordspanien) wurde von
acht roten Flugzeugen mit Vomben belegt, die je-
doch keinen nennenswerten Schaden angerichtet
haben. «

Oie Gprengung -es Alcazar

Oer Heldenkamps -er eingeschloffenen Nalionalisten

Jn Ronda (Provinz Malaga), das vor einigen
Tagen von den nationalen Truppen genommen
worden ist, sind bisher S12 Morde festgestellt wor-
den, die die Roten während der dort von ihnen
ausgeübten mehrwöchigen Schreckensherrschaft be-
gangen haben.

Paris, 19. Sevtember

^«^ber die Svrengung des Alcazar meldet der
^il^erbxx^txrftatter von Havas aus Toledo, datz
^I,j,k»ten Bergleuten in tagelanser Arbeit ein
tn den Fels getrieben worden sei, in dem
^ Mebrere 100 Kilo Dnnamit zur Ervlosion ge-
wurdcn. Die Wirkung war furcht-
Die meterdicken Mauern dcs Alcazar sind
kstjj *ei Seiten völlig zerstört und bilden nur noch
<«,8° Schutthausen. Jn sämtlichen Stratzen von
auf den Dächern der Säuser liegen
Steinblöcke. Wie der Havasvertreter weiter
^ L E' keien u. a. Teile eines Kraftwagens aus
"k ber Festung bei der Ervlosion über 200
weit aus das Dach einer Kaserne geschleu-
^ worden. Sämtliche Feniterscheiben in der
>>j^ wurden durch den gewaltigen Lustdruck zer-
^'wert und die Tiirschlöiier in zahlreichen Häu-
Rtz,?usgesprengt. Man babe sekundenlang eine
,>>I, 8e. Lber 100 Meter bohe Feuer- und Rauch-
vermengt mit Steinen und Gegenständen
Art sehen können.

nach der entsetzlichen Exvlosion sollen
!s>> -chisten und Marxisten einen Wettlaus angetre-
^ben, um als erste ihre roten bzw. schwarzen
§ auf den Trümmern des Alcazar zu hissen.
Akionalisten hätten stch aber in den geborste-

auern noch weiter verteidigt, und stunden-

7!»r.?abe ein erbitterter Kamvf um jeden Stein
L>il ^..Schliehlich sei den Marxisten der Vefehl
estji/iückzug erteilt worden. Dann babe die rote
^rie erneut eineck Hagel von Eeschossen auf
A>lt,.^>kllmmerhaufen des Alcazar und die nmlie-
e? Säuser gerichtet. Durch unterirdische Eänge
e.inem Teil der Nationalisten gelungen. in
A,..väuser einzudringen, obwohl sie bereits in
> sestanden hätten.

jst bem Havasbericht heitzt es dann weiter, datz
Kt^wvs von 10 Uhr ab bis zum Nachmittag ge>
e>,l.aabe. qz?aen 17 llbr keien die rnten Anareiiei

^ mve. Eegen 17 Uhr seien die roten Angreiser
x, sum Sturm angetreten. Bei Einbruch der
^beit habe man den Eindruck gehabt. datz es
^ten gelungen sei, ihre Pofitionen beträcht-


lich zu verbessern. Jeder der Nationalisten habe
auf dem ihm angewiesenen Platz gekämvft. bis er
getötet worden sei. Der kommunistische Landwirt-
schaftsminister llribe, der sozialistische Abgeordnete
Zanzajo und der Zivilgouverneur der Provinz To-
ledo hätten der Svrengung des Alcazar am Freitag-
frllh beigewohnt. Man nimmt an, datz die Perluste
der Nationalisten sehr groh sind.

Lebensmittelmangel in Gantan-er

Hendaye, 19. Sevtember

Flüchtlinge, die aus Santander kommen, be-
richten, datz die Lage dort von Tag zu Tag uner-
träglicher wird. Die Lebensmittelknavvbeit mache
stch autzerordentlich ftark bemerkbar. Seit etwa
zehn Tagen habe man kein Brot mehr gesehen.

Ickll cksi' SprensunL cks« /Uoarar In Tolvcko Ist slnes cksi- sobünstvn spanisobsn Saueeeelco oln 0pker

ckss Sol«vbs«ismus 8s«orckvn. Scherl-Bilteihienst

Tag -es Dolkstums

Bon Dr. Hans Steinacher, Bundesleiter des VDA

Der Tag des deutschen Volkstums wird auch in
diesem Jahre überall in Stadt und Land durch
sestliche Veranstaltungen, Darbietungen deutscher
Volkskunst Vorträge, Eedenkfeiern je nach den
örtlichen Möglichkeiten und dem gegebenen Rah-
men begangen. Dieser Tag des deutschen Volks-
tums ist dem Eedanken der auf Blut, Wesensart
und Sprache begründeten Eemeinschaft aller deut-
schen Menschen gewidmet. Auch drautzen bei un-
seren Volksgenossen ist die Feier der brüderlichei»
und sozialen Eemeinschaft, wie sie am 1. Mai als
deutsches Volksfest begangen wird, in ihrer er-
neuerten ursprünglichen Bedeutung erfatzt worden.
Der Tag des deutschen Volkstums spannt nun be-
wutzt das Bekenntnis zur Volksgemeinschaft über
alle trennenden Staatsgrenzen hinweg.

Eins sind wir Deutschen ohne Rücksicht auf die
verschiedenen Staatszugehörigkeiten in unserem
Volkstum. Eins sind wir in unserer Sprache
und Kultur. Eins in der Verantwortung für die
Bewahrung aller Erlebensgemeinschaft in der Ver-
gangenheit und der Sicherung der gemeinsamen
deutschen Wesensgrundlagen sür die Zukunft.
Etns sind wir ohne Rücksicht auf Staatszugehö-
rigkeit als gleichberechtigte und gleichverpflichtete
Träger der deutschen Kultur und oes deutschen Le-
bensschicksals. Esmeinsam tragen wir alle als
Deutsche die Pflicht, die Einheit und Ganzheit des
deutschen Volkstums zu bekennen und tätig zu psle-
gen und seine Würde zu vertreten.

Das deutsche Volk ist in Europa ein Volk staat«
licher Zerstückelung. Auf viele Staaten ist deut-
scher Volksboden verteilt. Jn mehr als eiuem
Dutzend europäischer Staaten leben edle Teile des
deutschen Volkes das Schicksal sogenannter Min-
derheiten. Es handelt sich um Millionen voy
Deutschen, weit über drei Millionen allein
in der Tschechoslowakei. Da viele Staa-
ren von dem unheilvollen Wahn besessen sind,
sremdes Volkstum mit List und Eewalt ausrotten
und damit ihre eigene Sicherheit erhöhen zu kön-
nen, haben deutsche Menschcn auf uraltem deut-
scben Siedlungsboden einen unablässigen und
schweren Selbstbehauptungskampf um
ihr Volkstum und um die natürlichen Erundlagen
ihres Daseins zu süjren. Ohne den schützenden
Wall eines eigenen Staates ist das Autzenvolks-
tum der Springflut von Unverständnis, Hatz und
Berleumdung ausgesetzt, wie sie nicht nur gegen
das neue Reich, sondern ähnlich den Erlebnissen
der Kriegszeit gegen das deutjche Volk als solches
anbrandet.

Sie können den Kamps, der sich gegen die kul«
turellen und wirtschaftlichen Grundlagen ihrer na-
tionalen Selbstbehauptung richtet, nur dann beste-
hen, wenn nicht nur sie sich verbunden fuhlen
mit den Nolksgenossen im Reich und mit dem
deutschen Eesamtvolke, soNdern wenn sie auch das
Bewutztjein haben, datz man im Reich zu ihnen
steht. Sie müssen wissen: Alles, was unseren
Vrüdern drautzen geschieht, soll unser sein: ihre
Not, ihre Ehre, ihr Kämpf, ihr Schicksal.

Die Willensbekuvdung der un au s l öü s ch b a-
ren Verbundenheit aller Volksge-
nossen von fern und nah, welcher Staatszuge-
horigkeit und welchen Standes sie auch sein mögen,
ist älleiniger Sinn und Inhalt des Tages des
deutschen Volkstums. Der letzte Deutsche in den
fcrnen Siedlungen des europäischen Ostens oder in
den Urwäldern der lleberseegediete steht unserem
Herzen ebenso nahe wie der Vruder, der in selbft-
verständlicher Zugehörigkeit seine Hand herüber-
reicht über die Erenzen von Versailles und St.
Eermain.

Sie alle sollen wissen, datz unser Volksbekennt-
nis nicht nur eine Angelegenheit festlicher Stun-
den, wehender Fahnen und brausender Üieder ist,
sondern datz im neuen Reich eine Eeneration her«
anwächst, der die Deutschheit schlechthin
oberstes Eebot ihres Seins und ihres Willens,
ihres Tuns und Handelns im Werke auch jeden
Alltags ist. Der VDA ist nicht dazu da, Staats-
politik zu treiben, Erenzverschiebungen zu for-
dern. Aber mit letzter Entschiedenheit betonen
wir: Jm Volkstumsgedanken kennen
wir keinen Verzicht aus Volkstum!

Das hier zum Ausdruck gelangende Erundgesetz
unserer Weltanschauung, das ja im nationalsozia-
listischen Staate anerkanntermatzen seine praktische
Verwirklichung gefunden hat, ist keine Störung des
Friedens der Staaten und Völker, sondern ein
Ordnungsprinzip für die Eestaltung eines neuen,
besseren und friedlichen Europa. Zu dem Erund-
gesetz der Heiligkeit des Volkstums, der llnantast«
barkeit des Volkstumsgedankens überhaupt beken-
nen wir uns nach drinnen und drauhen, ebenso wie
auch die anderen Völker in ihrer Haltung und Ar-
Leii das Recht der Volksverbundenheit für sich in
Anspruch nehmen.

Wir grützen an diesem Tage des deutschen

BöUstums allr Dttltjchen Lrautzen in Liebr nntz
 
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