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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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Ssits 2

„Dollsgemeinschast^

Mnnta«. deu 7. Sevtember 193<

5 Millionen neue Wohnungen

Or. Ley über das kommende Giedlungswerk

Banditen -er Landstraße

Zwei Soldaten getiitet, der Fahrer geflüchtet
Detmold, 6. September

In der Nacht zum Sonntag ereignete sich auf
der Landstrahe zwischen Lemgo und Hohenhausen
ein furchtbares Vertehrsunglück, dcm zwei Sol-
daten, die in Lemgo einquartiert waren, und am
Samstagabend au einem Erntedankfest bei Lemgo
teilgenommen hatten, zum Opfer fielen.

Sie wurden auf dem Heimweg von einem Per-
sonenkraftwagen angefahren. Dabei erlitt der
Gefreite Eeorg Kaschel aus München einen
schweren Schädelbruch sowie Knochenbrüche und
innere Verletzungen, denen er bereits nach kurzer
Zeit erlag. Der zweite Soldat, der Gefreite Erich
Kullik aus Bochum, wurde mit schweren inne-
ren Verletzungen dem Krankenhaus zugeführt, wo
er am Sonntagnachmittag starb.

Der schuldige Krastwagensahrer slüchtetc, ohne
fich um seine Opfer zu kümmern.

Nach zwülfstündiger Tätigkeit der Sicherheits-
behörden wurde festgestellt, datz drei junge Leute
aus dem lippischen Dorf Leese in der Nacht zum
Sonntag aus einer Reparaturwerkstatt ohne Wis-
sen des Besitzers einen Kraftwagen zu einer
Schwarzfahrt geholt und mit diesem Wagen das
Unglück verursacht hatten. Der schuldige Fahrer,
der 20jährige Erich Plöger aus Leese, treibt sich
anscheinend in den Waldungen bei Lemgo herum,
während die beiden Mitfahrer, darunter ein Lehr-
ling, bereits verhaftet werden konnten. Nach den
behördlichen Feststellungen befanden sich die bei-
den Soldaten vorschriftsmätzig aus der rechten
Stratzenseite.

Kranzösische Rüstungsanleihe für Volen

Warschau, 6. September

Uebcr die Rüftungsanleihe für Polen, die Ge-
rüchten zusolge einen wichtigen Punkt der Besprech-
ungen des Generals Rydz-Smigly in Paris bildete,
meldet der Warschauer „C z a s" unter Verufung
auf politische Kreise, datz die Verhandlungen sich
einem günstigen Abschlutz näherten. Die Anleihe
werde SOO Millionen Franken, das heitzt ründ 180
Millionen Zloty, betragen, bei einem Begebungs-
kurs oon 07 bei dreiprozentiger Verzinsung. Zwei
Drittel der Anleihe würden in französifchen Lie-
ferungen von RLstungs-, Flugzeug- und Motoren-
material bestehen. Die Realisierung der Anleihe
soll vor Ends des laufenden Jahres erfolgen.

Kommunistifche Gpionage in Ceuta

X Gibraltar, 6. September
Der Sender Tetuan meldet. datz in Ceuta
«ine kommunistiilbe Svionage-Zentrale aufgedeckt
worden sei, die mit den Kriegsschissen der Volks-
srontler in Verbindung stand. Der Leiter des BL-
ros und mebrere seiner Mitarbeiter seien verhas-
tet. MSgesamt 18 Personen, die vom Kriegsgericht
zum Töde verurteilt und erschossen werden dürften.
Durch Geheimzeichen erkiielten die Kriegsschiffe von
der Küste aus durch diese Kommunisten Mitteilun-
aen über Truvvenbewegungen der Nationalisten.
Man überraschte einige der Svionage Verdächtige
gerade bei der Durchgabe solcher Nachrichten. Die
sie empsangenden Kriegsschisse wurden durch drei
Flugzeuge der Militärgruvve zur Flucht gezwungen.

Paris, 6. September

Wie man in gut unterichteten Kreisen zu dem
französischen Kabinettsrat vom Samstag erfährt,
hat die Spanienaussprache allein Lber zwei
Stunden gedauert. Die Regierung ist zu dem ein-
mütigen Beschlutz gekommen, ihrer am 8. August
begonnenen diplomatischen Aktion treu zu bleiben.

Der Kabinettsrat mutzte dann eine unsreiwil-
lige Ilnterbrechung von 40 Minuten erleben, da
L6on Blum eine Abordnung von Vertretern
der Metallarbeitergewerkschaften von Paris und
des Departements Seine empfangen mutzte, die
unter Führung des kommunistischen Abgeordneten
Loste und des Eeneralsekretärs der Metallarbei-
tergewerkschaft Timbaud stand. Die Gewerk-
schastler bestanden auf der Aufhebung des Wafsen-
ausfuhrverbots nach Spanien. LSon Blum hat
sich jedoch auf die Stellungnahme der Regierung
berufen und dieses Gefuch abgelehnt.

Generalstreik -roht!

Paris, 6. September

Die Rcchtszeitungen vom Sonntag, besonders
»Zour" und Echo de Paris", sind durch das
Eingreisen der von den Kommunisten verhetzten
Metallarbeitergewerkschasten in die Bcratungen
de» Kabinettsrates und iu das Schicksal der diplo-
matischen Verhandlungen der französischen Regie-
rung zur Aufrechterhaltung der Neutralität in
Spanien ausgebracht. >

„Iour" schreibt: Die Minister berieten unter
der Drohung eines Streiks in den Kriegsmaterial-
fqbriken! Die Reaierung sieht sich zwei Ultimaten
gegenüber: einein von seiten der Kommuni»
sten — dem anderen von seiten der Metall-
arbeiter des Seine-Departements.
Beide Ültimaten fordern die Ausfuhr von Waf-
fen, Munition, und Flugzeugen an das Spanien
Largo Caballeros und an die Katalonien-Com-
pany. Blum habe, so sagt der „Jour" weiter,
den Kabinettsrat verlassen und 40 Minuten lang
den Eewerkschaftlern die ganze Tollkühnheit ihres
Schrittes klar machen müssen. Er habe daraufhin-
weisen können, datz er sich in voller Ueberein-
stimmung mit allen seinen Ministern befinde,
wenn er erkläre: Frankreich ändert seine diplo-
matische Stellungnahme nicht! Das Blatt fügt
hinzu, datz Lson Blum nicht nur durch den Kabi-
nettsrat, sondern auch durch die Beschlüsse seiner

tigrstrs Mrtki geMM «Lrdz. Dsr EesterglsekrL«

Erkangen. 6. Sevtember

Auf der grotzen Kundgebung der Auslandsdeut-
schen im Zeltbau sprach am Samstag Reichsorgaui-
sationsleiter Dr. Lev, der von den auslandsdeut»
schen Parteigenossen bei seinem Erscheinen mit gro-
tzem Beifall emvfangen wurde.

Zu Beginn seiner Rede setzte stch Dr. Ley mit
den liberalistischen Theorien auseinander und legte
klar. datz am Ende dieser Welt das Cbaos sei. Der
Nationalsozialismus aber bejahe die ewige gött-
liche Weltordnung. Die Eesetze der Rasse, das Recht
des Blutes, der Sieg der nationalsozialistischen Jdee
bedeute für das deutsche Volk den Sieg der Ver-
nunft Lber die Ünvernunft.

Begeistert stimmten die 5000 zu. als Dr. Ley
vor Augen sührte, aus welch tiefer seelischer Not
Adols Hitler den deutschen Menschen errettete. und
wie er ihm den Glauben an sich selbst und sein
Volk wiedergegeben habe. Neue Begeisterung er-
süllte den weiten Raum. als er erklärte: „Natio-
nalsozialismus und Adols Hitler stnd eins. Adols
Hitler ist Deutschland und Deutschland ist Adolf
Hitler." Disziplin und Verantwortungssreude be-
sitzen. vor keiner Aufgabe kapitulieren. Jdealismus
im Herzen tragen. aber nicht Romantiker sein. —
diese Erundsätze seien auch anzusetzen im Alltag des
Nationalsozialisten. sür den das Wort „Privat-
mann" im überkommenen Sinn nicht mehr vor-
handen sein dürfe.

Eingehend behandelte Dr. Ley dann Fragen der
Propaganda und Organisation und erklärte, wer
das Braunhemd trage. habe den Nationalso-
zialismus zu seinem Glaubensbe-
kenntnisgemacht. Er erläuterte noch die
neue deutsche Sozialordnung und gab dabei be-
kannt. dah nach dem Willen des Führers nun ein

Bcrlin, 6. September

Der Reichsminister hat durch einen Erlatz vom
31. 7. 1936 der Truppe mitgeteilt, wie demnächst
die Versorgung der ausscheidenden llnteroffiziere
geregelt werden soll. Der Erlatz ist im Nachrich-
tenblatt des Reichstreubundes vom ö. 9. 1936 —
der Organisation, die durch das Eesetz zur alleini-
gen beruflichen Vertretung der ehemaligen Be-
rufssoldaten bestimmt wurde — ausführlich bc-
sprochen. Dieser Besprechung entnehmen wir, datz
nach der Nsuordnung die Ilnteroffiziere nach Ab-
laus ihrer zwölfjährigen Dienstverpflichtung nicht
mehr — wie bisher — aus dem Treueverhältnis
zum Staat ausscheiden, sondern in einem ge-
setzlich geregelten Treueverhältnis
auch nach der Entlassung aus dem aktiven
Dienst verbleiben.

Sie erhalten bis zur planmätzigen Anstellung
als Beamte gleichbleibende — also nicht wie bis-
her jährlich abklingende — llsbergangsbezüge,

tär der sozialistischen Partei, Severac, sei um-
gehend in das Haus des Ministerpräsidenten ge-
kommen, um die Kommunisten, besonders den Ab-
geordneten Costes (der gleichzeitig Präsident des
Metallarbeitersyndikats ist) daran zu erinnern,
datz der Verwaltungsrat der sozialistischen Partei
selbst die Haltung des Sozialistensührers Blum
und der Volksfrontregierung unterstütze.

„Echo de Paris" hebt in der Ueberschrist
hervor, dah die Regierung das kommunistische Ul-
timatum zurückgewiesen habe und (offiztell zum
mindesten) ihre Haltung der Nichteinmischung in
Svanien beibehalte. Das Vlatt schreibt dann un-
ter anderem weiter, die Kommunisten wollen nichts
mebr hören von Neutralität: ste sordern die Aus-
hebung des Waffenausfuhrverbots, andernfalls ste
mit dem Generalstreik in denKriegs-
materialfabriken drohen. SKon am Frei-
tag hat ein symbolischer Streik von einer halben
Stunde in den Hotchkitz-Werken stattgesunden. Die-
sem folgte dann ein Drohbries von 2000 Arbeitern
an den Ministerprästdenten. während überall im
Lande Versammlungen durchgefübrt worden seien.

Das Blatt fährt fort, es sei nicht bedeutungs-
los. einen anderen Schritt zu erwähnen. den der
Eeneralsekretär des Eewerkschastsverbandes LGT..
Iouhaux. nach Abschluh des Kabinettsrates bei
Läon Blum unternommen bat: Leon Blum habe
dem Generalsekretär Jouhaur die zwingenden
Eründe auseinandergesetzt, die die Aufrechterhal-
tung der Nichteinmischungsvolitik ersorderlich mach-
ten. Es lause aber bereits das Gerücht. dah trotz
der Anstrengungen der Regierung schon am Mon-
tag ein Eeneralstreik in der Metallindustrie au»<
brechen könnte.

Das Blatt des Ministerprästdenten. „Popu-
laire", berichtet über die Unterhaltung L6on
Blums mit der Gewerkschaftsabordnung. die Stunde
sei gekommen, um ihre Abstcht mitzuteilen. am
Montag eine einstündige Arbeitsniederlegung im
Devartement Seine durchzuführen. Blum babe ge-
antwortet. eine derartige Bewegung würde zu nichts
anderem sühren, als die Herstellung des für die
Landesverteidigung notwendigen Materials ver-
zögern. Seine Haltung würde er jedoch nicht
ändern.

Die „Humanite" schreit weiter nach „Kanonen
und Munition für Svanien" und kündigt in gro-
hen Lettern einstündige Generalstreiks in der Me-
tallindustrie von Paris und Umgegend für Mon-

tss LL

srohzügiges Siedlungswerk in Angrisf
genommen werde. das den Bau von fünk Millionen
neuer gesunder Wohnungen vorsehe.

Wieder 400 !<m
Reichsauiobahrr feriig

München, 6. September
Wie der Pressereserent des Eeneralinspektors
für das deutsche Strahenwesen, Dr. Reitzmann, aus
einer Pressevorbesprechung mitteilte, werden an
einem der letzten Septembertage Lber 400 Kilome-
ter Reichsautobahustrecken feierlich dem Verkehr
Lbergeben werden, womit diese cine Länge von
insgesamt 1000 Kilometer errcicht haben wird.

Es handelt sich dabei um den weiteren Ausbau
der Strecke Berlin—Stettin mit 70 Kilometer, die
Strecke Vreslau—Kreibau in Schlesien mit 90 Kilo-
meter, das zweite Teilstück der Reichsautobahn
Berlin—München in Richtung Bayreuth von Schleiz
nach Lanzendorf mit 70 Kilometer, die Strecke
Dresden in Richtung Chemnitz mit 40 Kilometer,
weiter eine Verlängerung der Reichsautobahn bei
Frankfurt in nördlicher Richtung bis Bad Nau-
heim mit 40 Kilometer und die Verlängerung in
südlicher Richtung Heidelberg—Bruchsal mit 35
Kilometer, einen Teil der Reichsautobahn von
Stuttgart bis Unterbaihingen am Anstieg zur
Rauhen Alb mit 20Kilometer und um einige
kleinere Strecken, so Düsseldorf—Duisburg und
Beuthen—Eleiwitz. Damit ist ein gewaltiger Ab-
schnitt in dem gigantischen Werk der Reichsauto-
bahn vollendet, der ihrem Schöpfer. dem Führer
und Reichskanzler des deutschen Volkes. aber
auch der deutschen Stratzenbautechnik alle Ehre
macht.

deren Höhe sich nach der auf den Wehrmachtsfach-
schulen erreichten Vorbildung richtet.

Werden ehemalige Berufssoldaten vor der An-
stellung dienstunfähig. dann erhalten sie ein aus
den Uebergangsbezügen errechnetes Ruhegeld. Jn
entsprechender Weise ist auch die Hinterbliebenen-
versorgung geregelt.

Voraussetzung sür die Eewährung der Bezüge
ist, datz die Versorgungsanwärter bei mindestens
fünf Verwaltungen des öffentlichen Dienstes (dar-
unter drei grotzen) fllr Beamtenstellen und autzer-
dem für Angestelltenstellen vorgcmerkt sind.

Bei Versorgungsanwärtern, die eine Einberu-
sung in Veamten- und Angestelltenftellen, für die
ste vorgemerkt sind, ohne zwingenden Erund ab-
lehnen, erlöschen die Uebergangsbezüge. Sie er-
löschen aüch dann. wenn die Versorgungsanwärter
eine ihnen von den Versorgungsdienststellen der
Wehrmacht nachgewiesene Beschäftigung im ösfent-
lichen Dienst, die ihnen unter Bsrücksichtigung
ihrer Vorbildung billigerwcise zugemutet werden
kann, ohne zwingenden Grund ablehnen. Wie bis-
her soll aber auch in Zukunst — nach freier Wahl
— mit einer festen Abfindungssumme der Ueber-
gang in einen bllrgerlichen Beruf oder die Ansied-
lung als Bauer möglich bleiben.

Der Bundesführer des Reichstreubundes, Gau-
leiter und Oberpräsident Schwede, Koburg, be-
zeichnet die Neuregelung in einem Schreiben an
den Reichskriegsminister als eine Tat, deren ge-
schichtliche Vedeutung in erster Linie darin be-
stehe, datz in Zukunft diejenigen jungen deutschen
Männer, die Lust und Liebe zum Berufssoldaten-
tum in sich tragen. sich diesem stolzen und männ-
lichen Berufe ohne Sorge um ihre wirt-
schaftliche undberufliche Existenz
sür die Zeit nach dem Ausscheiden aus
dem aktiven Militärdienst hingeben können. Fer-
ner stellt der Vundesführer dcs Reichstreubundes
in dem Schreiben fest, datz durch die Bindung der
Uebergangsbezüge an die auf den Wehrmachts-
schulen erlangte Vorbildung das geistige. kulturelle
und soziale Niveau des Unterosfizierskorps auf
denkbar bester Höhe gehalten werden könne.

Oank des Reichskriegsministers

Berlin, 6. September

Der Reichskrieasminister und Oberbefehlshaber
der Wehrmacht, Eeneralfeldmarschall v. Blom-
berg, hat zu seinem Geburtstag so zahlreiche
Glückwünsche erhalten, datz es ihm leider nicht
möglich ist, alle Schreiben persönlich zu beantwor-
ten. Er bittet, seinen Dank auf diesem Wege ent-
gegenzunehmen.

Oeutfchlands Beteiligung am
Neutralitätsausschuß

Berlin, 5. September

Wie wir hören, ist die französische Regierung
und dann auch die britische Regierung vor kurzem
an die deutsche Regierung mit der Anregung her-
angetreten, die an dem Waffenembargo gegenüber
Spanien beteiligten Staaten möchten für die wei-
tere Behandlung dieser Frage in London ein Ko-
mitee bilden, das sich aus den dort beglaubigten
diplomatischen Vertretern zusammensetzen solle.
Nachdem in den diplomatischen Unterhandlungen
der letzten Tage die Ausgaben und die Zu-
ständigkeit dieses Komitees näher geklärt
worden sind, hat sich die deutsche Regierung damit
einverstanden erklärt, dah ihr Geschäststräger in
London an den Zusammenkünsten des Komitees
tLilniNNt.

Blum unter Oruck der Kommune

Generalstreik angedrohi, wenn Krankreich ^neutral^ bleibt

Existenzsicherung sür Berufsfoldaten

Verordnung über -ie Versorgung -es Llnteroffizierkorps

Vor fünf

Aus der „Volksgemeinschost" 1931

7. Sepiember 1931

Dic kommunistische Gefahr in Deutschlan^
wächst täglich mehr. Selbst im Ausland erkenn»
man, wohin die Reise gehen soll. So schreib'
„Scotts Observer" über die Zustände
Deutschen Reich: „Dic ganze Welt sieht sich s"
Kürze vor ein schweres Problem gestellt. E>
wird zu spät sein, sich noch auszurichren. wen»
der Kölner Dom eine kommunistische Kon'
zerthalle und die Wartburg ein boljchewi*
ftisches Klubhaus geworden ist!"

Unter «iner matzgeblich nom Zentrum
leiteten Reichsregierung darf die Berliner SPD^
Jugendgruppe ein Flugblatt mit jolgendcm I>/
halt auf oiner „Gottlosenkundgebung" vcrtei'
lcn:

Wenn's wirklich Gott gäbe
mit 'm Vollbart ums 's Kinn,
dann sätzen die Pfaffen
als Lüufe darin!

Hallodr o!"

Der Herr Reichsinnenminister Dr. Wirth»
allerchristlichster Zentrumsmann, ist unsähig, diesl
Schweinerei zu unterbinden.

In einer Massenversammlung in Mosbash
greift sich Eauleiter Robert W a g n e r d><
marxistische Versammlungsopposition. „FrüherH
so sagte er, „hatten wir 26 Fürsten. Die SPd
sorgte schon 1918 dafür, datz statt dieser 26 einigi
weitere 1000 marxistischer „Fürsten" grotzgezogei'
wurden." Im ganzen Kreis Heidelberg habe'»
unsere Parteigenossen D r. S ch m i d t - Hatzloal'
Ottmar Wetzel und Larl Cerff überfüllt«
Versammlungen. Dagcgen bringt Adam R e M'
mele in der Stadt Heidelberg mit Mühe unb
Not 120 Männlein auf die Beine, d. h. zur Ee'
neralversammlung der SPD in den Artushol-
Der Wurm nagt am Herzsn der Marxisten-Par'
teien. Daran ändert auch die Forderung Rew'
meles nichts, datz man wachsam bleibcn und znk
rechten Zeit die richtigen Köpfe rollc»
lassen solle.

Lmigrierie Zuden als Betrüger

>x Amsterdam, 6. Septembek
Nach einem Bericht des „Telegraas" bat di^
Polizei in Brüsiel die beiden Juden P. Kab'
und F. Katz aus Köln verhaitet. Die Amsterdamek
Bolizei hat um die Auslieferung erfucht. Beioe
hatten in Amfterdam an der Reguliersbreestraa'
zusammen mit den Jüdinnen N. Levy und
Hertz ein Cas< eröffnet. Nach einiger Zeit wak
die ganze Eesellfchaft unter Hinterlasiung beträm''
licher Sckulden bei den Lieferanten svurlos vcl'
schwunden. Cs gelang der Polizei dann. den Aul'
enthalt der flüchtigen Betrüger in Brüssel zu el'
mitteln, wo sie auf Antrag der niederländischev
Polizeibehörden sestgenommen werden konnten. D>^
beiden Frauen waren schon vorher in Haarlew
verhastet worden.

10 000 Mann Verstärkungen sür Palästina. Di»

Truppenverstärkungen, die die britische RcgierunS
nach Palästina entsenden wird, soll nach einer eng'
lischen Zeitungsmeldung 10 000 Mann betragen.

4-

Keine roten Fahnen in Ajaccio. Der Bürger'
meister der Stadt Ajaccio auf Korsika hat ein^
Anordnung erlassen, wonach das Zeigen der roteN
Fahne in dieser Stadt verboten wird.

ch

Moskauer Stadtrat in Paris. Eine Abordnung
des Stadtrates von Moskau traf in Paris ein.

Zum Besuch König Cduards VIII. in Zstanbul-

Der türkische Staatspräsident Attatürk begab siÄ
auf Einladung dcs Königs von England am Frei'
tagabend an Bord der kgl. Jacht „Nahlin".

*

»Frontbesuch" dcs spanischen Präsidenten. Dek
Präsident der spanischen Republik hat am Freitag'
nachmittag der Front in der Sierra einen über'
raschenden Besuch abgestattet, um sich von der Lag^
zu überzeugen.

-tz

Revolution in Hondurae? In Mexiko vorlie'
oende Meldungen behaupten, datz in Honduras cio
Aufstand ausgebrochen sei.

Hauvtschriftleiter: Franz Bretz.

^telloertreter: Bernkard Seeger-Kclbe.
Tbek vo« Dtenlt: Dr. Frtedrich Didier.

Beranlwortltch Mr Jnnenvolittk: Franz Nretz: I.Üs
Aubenvoltttk und Wtrtlchaft: Bernbard Seeaer-Kclb«>
fiir Stadt Heidelbera und Reweaung: Hcrmann Lciv>
für Badische Nachrichten und Svort: i. V. Oskar -Sa"'
eise«: für Feutlleton und Unterbaltuna: Dr Frted«-
Didier; für sämtliche Betlaacn: i. V. Dr. Friedk-
Dibier: sür Bilüer: Hauvtschriftleituna: sür Nnzeiae»-
Wilb. Bcsver. sämtlich in Heidelbera.

I« Urlaub: Herman« Ueberle n. Herbcrt Wledema»»-

Echrtftleituna: Nrunnenaalle Sl>—21.
Berliner Schriltleltnna:

HanS Graf Retlchach. Berltn SW 88 CbarlottenOr. >!>>"
Nachdruck etgener Bertchte obne ausdrückltche GenebM^
auna ber Schrtftlettung nicht acstattet.

Svrechstundeu ber Schrtstlettung: Täal. von lS—17 Ub»-
Kernruf 8710.

Fllr unverlangt elngeaanaene NettrSae wtrd kein«
Verantwortuna übernommen.

Verlaa .Bolksgemclnlchast" G. m. b H.. Hauot-
ktrabe l2S/tL8 tUuiversitätsvlatz).

Druck: Hetdelberger Gutenbera-Druckeret G- m. b. H'

D.-A. VIH. 30: 23 880.

Davon: Rezirksausaabe Odenwald u. Baulanö SON
BezirkSausgabe Rund um Mosbaät 3 0t?

Bezirksausgabe Der Franke W

Beztrksausgabe Der Kraichgau 2 271

Zur ZeU ill Preisltüe Nr. S aüllia.
 
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