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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9507#2492

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Sslis 2

„Dollsgemeinfchast^

Lamsta«. de» l». D«zcmb«r

len ste zu Abenteuern verführt werden. in
denen wir sie dann versinken lassen, um a».
chrem Untergang unsere Machl aufzurichten."

Finden wir in der Tat diese Sätze nicht Wort
für Wort in ihrer sürchterlichen Auswirkung be>
reits besiätigt? Es ist nicht notwendig. noch ein-
mal all die Verbrechen und Ereueltaten aufzuzäb-
len, die fich ausnahmslos in allen Liindern und
»uletzt sanz besonders in Svanien «reigneten.

Da ist tzs internationale Brunnenvergiftung
Lbelster Art. wenn einer der Männer. die sür die
Teilung Eurovas in Sieger und Besiegte verant-
wortlich nnd. Winston Lburchill. sich nicht
scheut. die euroväischen Staaten nunmebr in fried-
liche und frledensstörende einzuteilen. und wenn
dieser Mann die freche Stirn besitzt. Sowietruh-
land als den Verteidiger der Freiheit und des
Friedens binzustellen. Mit solchen Auffassungen
wird der europäischen Sache ein sebr schlechter
Dienst «rwiefem

So ist es zu begrühen. dah im gegenwärtigen
Zeitvunkt im Eauverlag Bayrische Ostmark in
Bayreuth das Buch ..Europa brennt" von Robert
Sturm erschienen ist. das das sür Eurovas Exi-
stenz entscheidende Problem mit sast mathemati-
scher Gewiffenhaktigkeit behandelt. Der Jnbalt
dieses ausrüttelnden und überzeugenden Werkes
stützt ffch aus ein gewaltiges, alle Bereiche der
Theorie und Praxis des Bolschewismus umsaffen-
des Material. Jn fünf ausführlichen Kaviteln ent-
büllt der Verfaffer mit schonungsloser Offenheit
die ZieIe der Komintern, die jetzt ihre
berühmtesten „Svezialisten" für den roten Zer-
letzungskrieg in die Hauptstädte Eurovas entsandt
bat, um die kommunistische Saat schnellstens
zum Reifen zu bringen. Unwiderlegbar wird nach-
gewiesen, dah ffch mit dem Volschewismus und
seinen Revräsentanten eigentlich nicht die Staats-
männer. sondern die Rechlsanwälte der Welt
zu Veschästigen hätten. Das Vuch „Eurova brennt"
ist eine einzige flammende Anklage auch gegen
iene Politiker, die durch ibre Engffirnigkeit den
morschen Völkerbund zum Schutzschild Moskaus
berabgewürdigt und Eurova an den Bolschewis-
mus verraten baben. Europa brennt. die Welt
aber schweigt immer noch!

Der Bolschewismus ist in Deutschland endgük-
ttg niedergeworfen und ausgerottet. Wäbrend auf
der einen Seite arme. verhetzte. oroletarische Ar-
beiter in die Maschinengewebre laufen, während
Menschen in mörderischen Bürgerkriegen ffch gegen-
seitig abschlachten. schickt ffch das nationalsozialisti-
sche Deutschland an. das Feff des Friedens, des
Lichtes. der Weihnacht zu begehen.

Jm Reich Adolf Hitlers feiern wir eine Volks-
weihnacht, bei der auch der ärmffe Volksgenoffe
unter dem strahlenden Lichterbaum steht, dort aber
im Lande der materialiffischen „Weltanschauung"
berrschen Elend, Not, Verzweiflung. Hunger und
Tod, Jntereffant iff es. bier einmal die Stimme
eMs Fwnzosen zu hören. der vor einigen Wochen
eiiw Wudienreise durch Ruhland unternommen
nunmehr darüber schreibt: „Während
meines Ausenthaltes in Sowietrußland häbe ich
Unter den vielen Menschen nur eine Person berz-
lich lachen sehen. Es war eine ältere Frau mit
grauen Haaren. die meinem Vaterland wünschte.
bald das Sowjetregime kennen zu lernen. Dank
dem Kommunismus sühlt sich diese Frau wirklich
glücklich und vor allen Dingen srei. Sie wohnt in
Leningrad im Jrrenhaus, Zelle Nr. 12." —
Darüber können auch alle Schönsärbereien nicht
binwegtäuschen.

Stalin hat u. a. auf dem letzten Sowjetkongretz
erklärt, dah man von radikalen Maßnabmen gegen
noch bestehende Kultgemeinden in Sowjetrutzland
Abstand nehmen will. Nach der refflosen Ausrot-
tung der Kirche brauchen die Kremliuden ja keine
Veiürchtungen mehr zu hegen und Herr Stalin
kann „grotzzügig" sein. zumal eine solche Erklä-
tung in verschiedenen westeuropäischen Staaten

Veck über polens Außenpoliiik

Kritik an Locarno — Kolonial- und Zudenproblem — Llnr Oanzig

Warschau, 18. Dezember

Vor d«m AuswSrtiaen Ausschutz des Senats
sprach am Freitag Außenminister Beck llber die
Lage. Nachdem er einleitend auf die Stetigkeit der
polnischen Methoden in der Autzenpolitik hinge-
wiesen hatte, fuhr er dann fort: Eine gewisse,
unserer schwierigen Zeit eigene Nervosttät macht
sich auf dem Eebiete unserer Beziehungen zu un-
serem Nachbarn im Westen in einigen Pressestim-
men und der öffentlichen Meinung bemerkbar, und
zwar auf beiden Seiten der Erenze. Dies ändert
jedoch nichts an meiner tiefen Ueberzeugung, dah
der große und mutvolle Entschluh zu einer freunü-
schaftlichen Eestaltung der Beziehungen zwischen
uns und dem Deutschen Reich sowohl für die
direkten Jntereffen unseres Landes wie im Ge-
samtkomplex der Verhältniffe auf dem europäischen
Kontinent weiterhin seinen Wert behält.

Nachdem Autzenminister Beck die verschiedenen
diplomatischen Besuche von Polen im Ausland und
Ausländern in Polen kurz gestreift hatte, sagte er
kurz: Schon während der Märztagung des Völker-
bundsrates habe er, der Minister, den polnischen
Standpunkt klargelegt. Er habe daran erinnern
müssen, datz die Abkommen des Iahres 1925
sLocarno) vom polnischen Standpunkt aus das
Eleichgewicht des europäischen Kontinents gestört
hätten. Auf Erund dieser Leitgedanken werde Po-
len auch sein Verhältnis zu den künftigen Ver-
handlungen in dieser Frage regeln.

Autzenminister Veck wandte stch dann dem Ko»
lonialproblem zu. Als ein Teilgebiet dieses
Problems bezeichuete er die Auswanderung
der jüdischen Vevölkerung. Das zweite
Eebiet des Kolonialproblems bestehe in der Mög-
lichkeit, Polen den Zutritt zu Rohstoffquellen in
befferer Form als der des gewöhnlichen Handels-
austausches gegen Devisen zu eröffnen. Auch diese

Frage habe er damals oor dem Völkerbund ange«
schnitten. um zur Beseitigung der heute in Europa
bestehendsn wirtschaftltche» und sozialen Schwie-

rigkeiten beizutragen.

Abschliehend ging Autzenminister Beck auf das
Verhältnis zu Danzig ein. Dazu erklärte er:
„Die Danziger Angelegenheiten bedeuten für uns
weitaus wichtigere Dinge als einen Zusatz zu Völ-
kerbundssorgen, denn sie umfaffen eine Reihe un-
serer täglichen und lebenswichtigen Intereffen.
Wenn es sich darum handelt, die Respektierung
dieser unserer lebenswichtigen Intereffen zu sichern,
die das Eebiet diplomatischer Fragen bedeutend
überschreiten, so kann sich in dieser Sache nichts
ändern.

Ich mutz vbrigens feststelle«, dah der Senat
der Freien Stadt Danzig in allen seinen Er-
klarungen das Bestehen dieser unserer Rechte
bestätigt, ebenso wie wir auch nicht die Abstcht
haben, die Rechte der Freien Stadt in krgend-
einem Punkte anzutaste».

Die Verwicklungen der ketzten Zeit hatten ihre
Quelle in einem Konflikt zwischen dem Senat der
Freien Stadt und Organen des Völkerbundes. Auf
Wunsch des Völkerbundes haben wir die zusätzliche
Rolle übernommen, einen praktischen Ausweg aus
der Situation zu finden. Beim jetzigen Stand der
Dinge führen wir intensive Verhandlungen in
zwei Richtungen, einmal zur Sicherung einer wirk-
samen und praktischen Realisierung unserer Rechte
und Intereffen in der Freien Stadt und zweitens
zur Veseitigung der zwischen dem Repräsentanten
des Völkerbundes und dem Senat entstandenen
Schwierigkeiten. Seit einer Woche schreiten diese
Verhandlungen günstig fort, und ich hofse, datz wir
auch diesmrl unsere Misston werden erfüllen kön-
nen.

„Trichteinmischungsabkommen versagte"

Rede Edens vor dem llnterhaus über die Lage in Spanien

Londou, 18. Dezember

Jm llnterhaus ergriff am Freitagnachmittag
nach Beendigung der Anfragen Autzenminister
Eden das Wort zu längeren Erklärungen über die
Lage in Spanien.

Er halte es für die Pflicht aller Völker, flch
aus diesem spanischen Streit herauszuhalten, damit
das spanische Volk seine Hinreih nd tragischen
Schwierigkeitrn äUf seine eigene Weise lösen
könne. Er selbst wünsche in Spanlen d! e Regie-
rung zu fehen, die die Spanier hahen wollten.

Wenn jemand annehme, datz Erotzbritannien
stch für die Nichteinmischung einsetze, da es mit
der einen oder anderen Seite sympathisiere, so sei
das falsch. Im übrigen wolle er dem Hause seine
Meinung offen sagen. Die Nichteinmischung
habe die auf sie gesetzten Erwartungen cktcht er-
süllt. Er müffe sich aber fragen, ob dies aus-
reiche, um die Nichteinmischung auszukündigen, was
Loch nur das Ergebnis haben würde, datz mehr

Waffen nach Spanien gelangten, und zwar ähne
jede Kontrolle. Er glaube, datz dies die Gefahr
eines europäischen Krieges näher bringen würde.

Es gcbe noch einen anderen Kurs: ein akti-
ves Eingretfen Erotzbritanniens. Dazu habe
aber niemand geraten. Seiner Ansicht könne be-
hauptet werden, datz die Nichteinmischung, trotz
ihres zugegebenen teilweisen Versagens und ob-
wohl das Nichteinmischungsabkommen offen gebro-
chen worden fei, im Eanzen die Eefahr eines
europäischen Krieges verhindert habe.

Die Lage sei autzerordentlich unbefriedi -
gend. Erotzbritannien süche nach einem Mittel,
um das Nichteinmischungsabkommen zu verbeffern.

Offensichtlich wäre der beste Weg, dah irgend-
eine Kontrolle eingeführt werde. Wenn die
wichtigsten Völker Europas das Nichteinm'schungs-
abkommen wirklich wirksam zu machen wünschten,
würde nur ein ganz einfaches System der Kontrolle
erforderlich sein. Wenn sie das aber nicht wünsch-

zweifellos nicht als das erkannt werden wird.
was sie in Wirklichkeit iff: Bolschewistisches Blend-
werk.

Seit Anbeginn iff die Politik des Kreml immer
verlogen gewesen. und trotzdem gibt es noch Staats-
männer, die das nicht einsehen wollen. Eurova
brennt. Aber noch ist es nicht zu spät!

Mit Freude kann man feffffellen. daß in ein-
zelnen Ländern immer mehr Stimmen laut wer-
den. die das wahre Eeffcht Moskaus «rkannt haben
und auch den Mut sinden, das klar herauszustellen.
was heute vor allem not tut: Europa vor
dem bolschewistischen Chaos zu be-
w a h r e n.

ten, dann würde kein Kontrollsystem, das ein
schenhirn ausdenken könne. ausreichend sein.

Dann behandelte Eden die humanitär«?
Bemühungen. Sie hätten keineswegs in allen
Fällen Erfolge gehabt, aber doch in einigen. El»e»
der schönstcn Ergebnisse sei eine Reihe von At^
kommen zwischen der Nat-.onalregierung und den
Basken, dank deren Hunderte von Zivilisten au»-
getauscht word n seien. Er hoffe, datz es mögltch
sein wüvde, das humanitäre Hilfswerk in grotzel»
Umfange zu organisieren.

Was die Frage der Freiwilligen
gehe, so sei keme Rede davon, dah Grotzbritanniea
hier eine besondere Eesetzgebung einzuführen oe^
suche. »>

Zum Schlutz seiner Ausführunge« wandte M
Eden sodann der allg meinen Lage zu. Er e«
k'ärte, datz man am Ende eines autzerordentltV
bewegten Iahres stehe, in dem sich die Schwieria
keiten ringsum gehäuft hätten. Er wünsche jedoch
nicht, datz das Haus wegen der international'n
Lage in finsterer Stimmung in die Weihnachtäk
serien gehe. So schwierig die Lage auch sei. ui^
obwohl noch Fragen ungelöst seien, so seien diel»
seiner Ansicht nach doch keincswegs unlösbar.

Er glaube, feststellsn zu können, datz die Lag«
Erotzbritanniens heute in Europa sicherlich beffe»
sei, als am Ende des vorigen Iahres. Das sei fu»
die Aufrechterhaltung des Frieden» durchaus ni«V
ohne Bedeutung.

Ein and rer Faktor, den man beachten sollte,
sei die Herzlichkeit der engen Beziehui"
qen. die zwischen Grotzbritannien u«p
Frankreich bestünden, eine Herilichkeit, dt«
um so wichtiger sei, we'l sie nicht erplostv sei, den»
beide Länder hätten klargestellt. datz ihr Ziel dl«
Sicherung einer europälschen Regelung sei unn
bleibe. ^

Mit der Eden-Rede war die autzenpolitlM
Ausiprache im Unterhaus abgeschloffen.

Nachdem das Unterhaus noch kurz sich über eilt»
Reihe anderer Fragen ausgefprochen hatte, oe»«
tagte es sich bis zum 19. Ianuar.

Weihnachtsfeier Gau Groh-Berlin im Rundfu«^
Alle deutschen Sender übertragen am Montag^dem
21. Dezember, von 18.59 bis 19.15 Uhr die W^
nachtsfeier des Eaues Erotz-Berlin, auf der D«
Eoebbels spricht.

1c

Jn die Akademie für deutsches Recht beruft«-

Der Präsident des Zentraloerbandes Deutsch^
Haus- und Grundbesitzervereine, Tribius, wUtd*
in die Akademie sür deutsches Recht berufen.

Muffolini in Littoria. Am Freitag, dem vi«k*
ten Äahrestag der Eründung der Prooinz Litto'
ria, weilte Muffolini wiederum in den Muster
siedlungen des früheren Gebietes der pontiniW'
Sümpfe.

FranzSstfcher Haushaltspla« angenämme«.

Kammer hat Freitagfrüh den Hausdaltsplan l>F
1937 mit 189 gegen 196 Stimmen angenomM^
Der Haushalt weist einen Fehlbetrag v»

4 365 494 997 Francs auf.

Wiederwahl de la Rocques. Die französtl^
Soziolpactei wählte am Freitag den Obersten ^
la Rocque wiederum für fünf Jahre zum Dv"
sitzenden.

Aus der Haft entlassen. Der Donnerstag 2

Paris verhaftete Bauernführer DorgSres ist ^
Freitag wieder auf freien Futz gesetzt worden.

Wieder Sturm über England. Seit FreitaA^
mittag hat der Sturm, der seit Tagen über
land dahinfegt, mit neuer Stärke eingesetzt üM'
teilweise Ueberschwemmungen verursacht.

begormen!

Oie Präger-Kolonne bereitr ruisimnengertellt — Or Wien I>tc>ctisoIger >ViII^ t^lerlcl^

Kaum sind die deutschen vier Teilnehmer der
Himalaya-Kundfahrt 1936, Paul Bauer. Dr. Wi n,
Dr. Hepp und Eöttner nach über viermonatiger
Abwesinheit von der Heimat wieder nach Deutsch-
land zurückgekehrt, da wird man schon von der
Kunde überrascht, datz das neue deutsche Himalaya-
llnternehmen die dritte Nanga-Parbat-Fahrt, die
für das Iahr 1937 vorgesehen ist, und ohne Zweisel
eine der intereffantesten und erfolgverheitzendsten
bergsteigerischen Exp ditionen der vergangenen
Jahre darstellen wird. bereits seinen Anfang ge-
nommen hat.

Das ist ein Veweis dafür, datz die vier Männer,
die auf ihren Erkundungszügen im. umkämpftesten
Gebirge der Welt, dem Himalaya, auch den schön-
sten Berg der Welt. den Siniolchu, und verschie-
dene andere, ebenfalls rund 7999 Meter hohe Äerg-
rjesen des Himalaya bezwungen, tüchtig vorgear-
beitet und damit ein schweres Stück Arbeit dem
neuen llnternehmen abgenommen haben. Das ist
ein glückhaftes Vorzeichen zum neuen Sturm auf
den Nanga Parbat, den „Verg des Schreckens",
den schon zweimal deutsche Mannschaften. jeweils
unter Willy Merkl, bsrannt haben. Er hat bis-
her jcdesmal selbst die best eingeleiteten Vorstötze
abgewiesen und dabei seine Opfer gefordert. Vier
unserer Landsleute haben beim letzten Sturm ihr
Lsben am „Verg des Schreckens" gelaffen, aber der
Nanga Parbat ist dadurch zu einem deutichen
Opferberg geword'n, dem die erste Niederlage bei-
zubringen das sehnlichste Verlangen aller deutschen
Bergsteiger ist.

01» k.a»ten 8>N«I soNon untsmosx»

Das erste Material sür die neue deutsche Unter-
tzebmunq, ist ber->its unterwegs. Eepäck. das unter
Witterungseinflüff-n nicht zu leiden hat, ist be-
reits aus Indien in den Himalaya hineingeschickt
worden. Man hat sich zu diesem ersten Transport
jetzt srbon entschloffen, weil in den Wintermonaten
die Vaffe. die aus dem Weg zum Nanoa Porbat
Kberwunden werden müssen, tief eingeschneit wex-

den und im Frühjahr lange verschneit liegen blei-
ben. lleber diese verschneiten Päffe würde man
dann im Frühjahr die Lasten unmöglich zeitig weg-
schaffen könn n, während die Mannschaften mit
leichter Bepackung, die Hinderniffe leichter über-
winden können. Auch für das bevorstehende Unter-
nehmen benötigten Hilsskräfte, Träger usw., sind
schon sichergeftellt. Die Teilnehmer der Kundfahrt
haben bereits Träger verpflichtet, zum Teil alter-
probte Leute, die schon an Himalaya-Expeditionen
teilgenommen haben. Die Träger zeigten erneutes
Vertrauen und werden sicherlich auch alle die Hosf-
nungen erfüllen, die man in sie setzt. Es sind wie-
der Leute aus Darjceling und Umgebung. Diese
Leute, die heute schon angeworben sind, stellen die
Elite-Truppe der Trägerkolonne dar, in der unter
anderen auch der Träger Angstering wieder ver-
treten sein wird der bei der l tzten Merk'schen
Expedition nach Tagen des Schreckens und der Ver-
zweiflung von der Höhe des Nanga Parbat in das
böchff besetzte Lager niederkam und die traurige
Kunde vom Sterben der wackeren Dcutschen mit-
brachte.

Jn vier Monaten etwa wkrd die deutsche Nanga-
Parbat-Mannschaft 1937, die in ihren Einzelheitcn
noch nichk feststeht, aus Deutschland ausrücken. Sehr
zeitig will man diesmal zum Ansturm übergehen,
um nicht in Zeitnot zu geraten, zumal dann, wenn
ickilecktes Metter der Exvedition Tage sür Tage,
ja sogar Woch^n sür Wochen raubt In der
Zwischenzeit wird noch sehr viel Kleinarbeit zu
leisten sein. Vor allem wird man die Erqebniffe
der Kundfahrt 1936 bis ins Kleinste auswertcn,
um allen Zufälligkeiten, mit denen man diesmal
Bekanntschait gemacht hat und die in gleicher Weise
dem neuen llntern hmen zustotzen können, von vorn-
herein begegnen zu können.

voi' nsuo cxpeckltlonslsltsr

Die Person des neuen Expedittonsleiters, Dr.
Kgrl Wiens, der das Erbe Milly Merlks über-

nehmen und den dritten Vorstoh zum Eipfel des
„Berg des Schrrckens" anführen wird, gibt Eewähr
für allen Ernst und alle Vorsicht, die bei einem
solchen Wagnis — das eine grotze Himalaya-Fahrt
immer bedeuten wird — bsachtet werden mussen.
Wien, der bei der Kundfahrt vor allem wiffenschaft-
lichen Arbeiten, seine Aufmerksamkcit widmete, ist
ein erfahrener Himalaya-Kämpe, zu dem man
volles Vertrauen in Bergsteiger-Kreisen hat, der
auf die Vesten der Vesten für eine Elitetruppe
Ausschau halten wird. Die zur Verfügung stehende
Zeit wird nochmals alle Kräfte in Anspruch neh-
men, denn noch ist sehr viel Kieinarbeit zu leisten.
Auch der kleinste Moment will berechnet und vor-
gesehen sein. Kein Pfennig soll zuviel ausgeg ben
werden, denn unseren bergsteigerischen Unterneh-
mungan stehen bekanntl-ch nicht solch reichliche
Mittel zur Verfügung, wie verschiedenen auslän-
dischen, vor allem Engländern und Amerikancrn,
die gleich den übrigen am Himalaya intereffierten
Bergsteigerländern, mit allergröhtem Jntereffe dem
r.euesten deutschen Versuch entqegensehen. der end,
lich den Sieg bringcn soll, für den wir schon so
viele Opfer gebracht haben. E. S.

4. ordentliche Mitglkeder-Versammlung

Karlsruhe. 18. DezemSer
Jm Sckeiiel-Museum »u Karlsruhe ffisq die 4.
ordentlickre Mitglieder-Veriammlung des Deuticken
Sckefsel-Bundes. Sie nabm unter dem Vorffb des
Bundesleiters Geh. Rea.-Rat Proi. Dr. Friedrich
Panzer - Heidsbbera dsn Berickt des Vundesge-
ickäitsiübrers. Dr. Sieariit. entgeaen. der einen
Ueberblick der Entwicklung des Vundes in den
lekten drei Iabren bot. Der Bund hat ffck mit der
Einricktun-g und dem allmäblichen Ausbau des
Muieums der Dickter und Dicktuna am Oberrbein.
mit der ..Sckeüel-Preis-Stiitung" und mit ieinen.
aui eigenen Erundiäken berubenden Dickteritun-
den. die ickon iekt in Karlsrube. Piorzbeim. Stutt-
aart und Herrenalb regelmätzig ffattünden. ein
Wirkunasield aei-^assen. das den Bereick anderer
geiffesvslegeriicker Berbände niraends über-cknei-
det. iondern ibr Wirken in wünsckenswerter Weike
eraänzt. Die Mitalieder-Beriammlung beickiob io-
dann. aui Antraa der Vundesleituna. einiümmig
eine Satzungsändecung. di« eine Verlegung des Vun-

dessitzes nack Karlsrube. wo sick auck di« Bund<^
aeickäitsffell« beiindet. »ur Folae hat. ^

Pros. Sermann V o l». der Bildbauer. de r
Karlsruber Sckeiiel-Denkmal geickaisen bat unv s,.
Iahre 1937 seinen 99. Geburtstag begeht ipAj
Rea.-Rat a. D. Eottlieb Eraef. der verdi«v.
Förderer des Ausbaues des Museums der Dick^
und Dichtung am Oberrhein, wurden zu Lhr'
mitgliedern ernannt.

»Der Etaovenbase" lm Film. Das lufflae SvZ

datenffllck ..D e r Etaooenbaie" von K?«
Bunje. einer der arötzten Tbeatereriolg«

Iabres wird nunmebr verülmt. Sieamund G-gf,
kckrieb aemeiniam mit F. B. Eortan. dem Deritz,
ser vieler «riolgreicher Filmlustsviele. das Dr*
buch.

Hauptschristleiter: Fran, Bretz
Strllverlreter: Rernbarb Seeaer-Sek»«-
Cbel vow Dicuit: Dr Friedrick Dibier.


Verantwonlich für ffnneirvolttü- Fra», Brekr
Ankcnvolttlk nnd Wirtichaft: Rernbard Seeaer-Kl'i»!
Itir Siadi Hcidelbera unb Beweanna: vrrman«
fiir Badi'che Nochrichien nnd SnoN: Hermanv
kür Fenilleion iind Unterbali'ina: Dr Nrledr

für iümtl Beilaaen: i V Dr. ilrlcdr Didler: 91'»^
' " . . -

der: Hanvtlchrlltleltuna: lttr Anzelaen
iümtlich tn Seidelbera.

Wllb

Schrtstlettiina: Rrnnnenaatke 39—21.

- Berllner Schrikilcltuua:

Haus Gral Reilchach. Rerlin TW 1» Skarlotteuckr ^

Nachdrnck eiaener Bertchte obne aiiSdrückliche

miguna der Schrütleiiiina ntcht acstattet. „

Svrechstunden der SchriÜleitiinq: Tüal. von tS—17 ^
Fernru» 3749. ^

Für unverlanat etnaeaanaene Vettrtlae wtrd
Berantwortnna übernommen

Berlaa -Botksaemetuschal«- G. u, b. H. Ha»*^
ktrabe >28128 tUuiverlitStsvlaN) ^

Druck: Sctdelbcraer Giltenbera-Dr.ickerc» G M V

D.-A. Xl. 38: 27427

Davon: Beztrksauseabe „Rund um Mosback"
Bezlrksausaabe .Der Qbenwälder"
Keztrsausgabe -Der Kraichaau"
Bezirksausaabe »Der szranke-

Lur Seti t« Pretsliüe Nr. S aültta.
 
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