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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9507#0078

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Ssits 2

„Dollsgemeinschaff"

Mostag. dea S. J«li ISSsj!

„Tlichis wäreOeutschland ohne diepartei!"

Oer Oank Or. Goebbels' an die alte Garde

DieZehnjahresfeier inWeimar

(Fortsetzung vou Seite 1)

niemals materiellen Lohn erhosfen dursten. Der
, höcksre Lohn jedes einzelnen liege in der Erinne-
' rung daran. daß er damals mitgekämvft habe und

- dabei gewesen sei. und der stolzeste Besitz aus aü
den Jahren des Kampfes werde immer die kleine.
verschlissene und verwaschene Kampfbinde aus die-
ser Zeit sein und das unscheinbare Vraunhemd, in
dem diese Männer die ganzen Jahre marschierten.

Stürmischer Jubel erfüllte das Feld, als der
- Führer davon sprach, dah in den kommenden zehn
Jabren die Kämpfer der nationalsozialistjschen Be-
' wegung genau so jeder Eefabr trotzen und nie-

- mals kapitulieren würden. wie in den zehn ver-
/ gangenen Jahren. Dann werde die Vorsehung auch

weiterhin diesen Kampf segnen und die Bewegung
und Deutschland steben für alle Ewigkeit.

Mit einem Sieg-Heil aus Deutschland. die na-
tionalsozialistische Bewegung und das deutsche Volk

- fchloh der Führer. Ein tausendfältiges Echo ant?
wortete ihm und die Lieder der Nation vereinten
alle in Stolz und Freude im Eedenken an unser

- Vaterland. zum Eelöbnis der Treue.

ii Eauleiter Sauckel schloß die Kundgebung mit
einem Sieg-Heil aus den Führer und aus Deutsch-
" land.

. ^ Und noch einmal iubelten die Tausende dem
^ Fübrer zu. Eine historische Stunde in der Ge-
> schichte der nationalsozialistischen Bewegung hatte
ihr Ende gesunden.

Oie Luftrüstungen der Anderen

(Drahtbericht unserer Verliner Schriftleitvng)

Verlin, 5. Juli.

Jn einem amerikanischen Dlatte sind kürzlich
ziemlich genaue Angaben llber die vermutliche Luft-
stärke der einzelnen Erotzmächte gemacht worden.
Danach besatz England im Jahre 1935 über 2800
Flugzeuge und nach den Schätzungen des Blattes ist
diese Zahl inzwischen auf etwa 3600 Flugzeuge ge.
stiegen. Das Blatt glaUbt, die englische Lustflotte
nach der Fertigstellung des laufenden Baupro-
grammes für 1937 mit etwa 4500 Flugzeugen be-
ziffern zu können. Fllr Frankreich stellt das Blatt
folgende Schätzung an: 1935 habe Frankreich 3400
Flugzeuge besefsen und besitze z. Zt. nach der Autzer-
: d'enststellung erner Reihe von älteren Typen etwa
3600 Flugzeuge, für 1937 wird eine Zahl von rund
4000 Flugzeugen angesetzt. Ferner habe Sowietrutz-
i land 1935 eine Luftflotte von etwa 3000 Flugzeu-
s gen besessen, und inzwischen 300 weitere Flugzeuge
in Dienst gestellt. Die sowjetrussische Luftflotte
werde 1937 4000 Flugzeuge zählen. Die italienische
Luftflotte gibt das Blatt fllr 1935 mit 2300 Flug.
zeugen und z. Zt. mit 2800 Flugzeugen an. Die
Vereinigten Staaten besäßen 2100 und Japan etwa
1800 Flljgzeuge.

Diese Zahlen, die das Vlatt nach zuverlässigen
, Angaben berechnet haben will. dllrften nach ande-
s , ren Jnformationen. die bekanntlich, wenigstens was
„ , Sowjetrutzland anbetrifft, vi« l weiter gehen,
Mindestzahlen sein. Aber trotzdem eraibt tzch bei
einer Zusammenrechnuna der Ergebnisse, dotz die
Grotzmächte — Deutschland ausgenomtnen — im
Jahre 1987 zusammen über 20 300 Flug-
zeuge verfügen werden.

Das ist eine Zahl, die zwar keineswcgs ein
Phantasieprodukt ist, wie so manche andere „Be-
rechnung", die zuweilen von einer gewisfen Aus-
landspresse aufgestellt wird, aber Loch immerhin
.pyantastisch klingt.

Folgen der preissteiqerung

Weimar, 5. 2uli.

Der Erinnerungsparteitag in Weimar fcnd am
Sonntagnachmittag seinen Äbschlutz mit einer Mas-
senkundgebung auf allen Sportplatzen des Stadions
und der Wei'marer Sportanlage. Wieder waren die
Formationen, die Kampfgetreuen des Führers,
Mann für Mann aufmarschiert. Mit ihnen hatte
fich eine vieltausendköpfige begeisterte Menschen-
menge, Männer und Frauen aus dem Thüringer
Land und dem Reich eingesunden, um Zeugen dieser
Schlutzkundgebung der Erinnerungstage zu sein.
Tannengrün, Blumen und die Kampfzeichen der
nationalsoziälistischen Bewegung schmückten die Tri-
bünen. Erotz war die Zahl der Ehrengäste aus dem
Herzen des Reiches und aus den Eauen unseres
Vaterlandes. So sah man den Stellvertreter des
Führers, zahlreiche Eau- und Reichsleiter, Gruppen-
und Obergruppenführer, u. a. Staatssekretär SS-
Eruppenführer Körner in Vertretung oes wäh-
rend des Erinnerungsparteitages dienstlich verhin-
derten ersten Führers der SÄ, des Ministerpräsf.
denten Generaloberst Göring.

Eauleiter Sauckel eröffnete die Kundgebung,
indem er Minister Dr. Goebbels begrützte und
auf die Vedeutung der Weimarer Erinnerungstage
hinwies. Darauf sprach Reichsminister Dr. Eocbbels.

2n seiner Rede erklärte Reichsminister Dr.
Eoebbels einleitend, datz Weimar neben München
und Nürnberg zu den wenigen Städten in Deutsch-
land gehöre, die den Nationalsoialisten besonders
lieb und vertraut seien. Hier sei die Partei im
2ahre 1926 zum ersten Male wieder seit der Neu-
aufrichtung der Bewegung im grotzen Umfange an
die Oeffentlichkeit getreten.

Dr. Eoebbels sprach von dem grotzen Erlebnis,

Mit stärkstem Nachdruck verwahrte fich Dr. Eoeb-
bels gegen den Vorwurf, die nationalsozialiftische
Bewegung sei gottesfeindlich. „2ch bin der Mei-
nung", so sagte er, „datz die Bewegung so erhaben
Lber dlese Vorwürfe ist, datz sie dagegen gar
nicht verteidigt zu werden braucht.
Diejenigen, die nicht müde werden, diese Vorwürfe
zü erheben, sollten sich lieber darum kümmern, datz
wieder Moral und Eottesfurcht in ihren Frenzis.
kanerklöstern Efnzug halte. (Stürmische Zustim-
mung). Damit steht ihnen ein so weites Gebiet der
Betätigung offen, datz man annehmen mützte, sie
fänden zur Beschäftigung mit uns überhaupt keine
Zeit. (Erneuter starker Beifall).

„Dah in Deutschland überhaupt noch Kanzeln
und Altäre stehen, verdankt das deutsche Volk nicht
etwa der Kampsestiichtigkeit der Konsessionen, denen
diefe Kirchen gehören, sondern uns, die wir den
gottesleugnerkschen Atheismus zu Voden geschmcttert
haben.«

„Die Partei ist unsere Heimat, und zu dieser
Partei bekennen wir uns", so fuhr Dr. Eoebbels
unter dem 2ubel der Tausende fort. „Der Partei
geben wir unsere Kraft, weil die Partei uns ihre
Kraft gib. Wir gehören zusammen, um in einer
ewigen Folge dem deutschen Volke eiüe national-
politische Erziehunq angedeihen zu lassen, um ihm
in ebenso ewiger Folge für die Zukunft sein politi-
sches FUHrerkorps zu schenken. Von dieser Partei
aus haben wir das Volk erobert und mit diesem
Volke sind wir im Begriff, eine neue Nation zu be-
gründen. Nichts wäre Deutschland ohne die Par-
tei, und nichts wäre die Partei ohne ihre alte
Earde.

2hr gebllhrt der Dank für die treue Hingabe

das diese Tage der Erinnerung für jeden alten
Mitkämpfer bedeuteten. 2ede Stratze und jeder
Platz trage für die alten Nationalsozialisten stolze
Erinnerungen. Viele von den Kampfgefährten,
die vor zehn 2ahren in dieser Stadt marschierten,
seien inzwifchen grau geworden, doch in ihren Her-
zen schlage derselbe Rhythmus und aus ihren Augen
leuchte der alte Kampfgeist von ehedem. ,

Reichsminister Dr. Goebbels führte nun die
Eedanken der Teilnehmer in die Tage zurück, als
der Nationalsozialismus die Macht übernahm.
Damals habe die gegnerische Seite 2nflation, Bür-
gerkrieg und Chaos prophezeit. Was aber sei ein-
getreten?

„Wir haben die Wirtschaft ausgebaut, wir
haben die Arbeitslosigkeit bis auf einen kaum noch
beachtlichen Rückstand überwunden; wir haben dcn
Volschewismus, der uns damals dcn Kampf an-
sagte, befeitigt; wir Yabcn an seiner Stelle eine
Volksgemeinschaft ausgerichtet und Deutschland zu
einem Hort der Ordnung, der Stärke und des
Friedens gemacht. Wenn es heute iiberhaupt noch
eine Hosfnung auf ein besferes Europa gibt, dann
ist Deutfchland dieser Hoffnung sicherster Garantl"

Dieser deutschen 2nsel der Ordnung, Ruhe und
Disziplin stellte Reichsminister Dr. Eoebbels die
Wirren und llnruhen, die inneren Zersetzungs-
erscheinungen, Streiks und Aussperrungen in aller
Welt gegenüber. Mitten in diefer unruhigen Welt
liege Deutschland, geführt nach neuen Prinzipien
und ganz seiner grotzen inneren Aufgabe hin-
gegeben. Deutschland wolle nichts weiter als sei-
nen inneren Aufbau fortsetzen. Wenn es sich eine
Wehrmacht schuf, so nur deshalb, um diesem inne-
ren Aufbau den nötigen Schutz zu geben.

und von ihr erwartet der Führer, datz sie genau so
in der Zukunft ihre Pflicht tun wird wie in der
Vergangenheit. Die alte Parteigarde sieht in der
Macht keinen Genutz, sondern eine schwere Bürde.
Sie kämpft unermüdlich weiter, um dem Führer
die Möglichkeit zu geüen, Zug um Zug das natio-
nalsozialistische Programm in die Wirklichkeit zu
übertragen."

Reichsminister Dr. Eoebbels sprach zum Schlutz
noch einmal von den ergreifenden Stunden dieser
Tage des Wiedersehens, die Tage der Erbauung
und der Stärke fllr den Führer und die alten Par-
teigenossen waren. 2n warmen Worten gedachte
er des Führers, des Beispiels und Vordermannes
im Kampfe um die Macht wie auch in der Führung
des Reiches und schlotz mit den Worten: „Für ihn
leben wir und für ibn arbeiten wir. Solange sein
Auge auf Deutschlano ruht, ist uns um die Zukunft
unseres Volkes nicht bange!"

Begeistert stimmten die Tausende in das Sieg-
Heil auf den Führer ein.

Stürmischer Beifall, der die Ausführungen des
Ministers begleitete. war Lberzeugender Veweis
dafür, datz Dr. Eoebbels allen aus tiefinnerstem
Herzen gesprochen hatte. 2m Namen der Thüringer
dankte Gauleiter Sauckel dem Reichsminister für
seine Worfe. Die Reichshauptstadt könne stch auch
auf THLringen wie auf jeden einzelnen Gau ver-
lasfen. Den Versammelten gab der Gauleiter dar-
auf Kenntnis von einem Grutztelegramm, das
30 000 Nationalsozialisten von der Grenzlandkund-
gebung aus Deutschländs nordöstlichster Stadt Tilstt
den Teilnehmern der Zehnjahresfeier des Reichs-
parteitages in Weimar sandten.

„Vorwürfe, gegen -ie wir uns nicht zu verteidigen -rauchen"

Die Gchlußrede des Führers

(Eigene Meldung)

Brüssel. 5. 2uli.

Die belgische Regierung hat das Nationale
Steinkohlenbüro dringend ersucht, die zum 10. 2uli
. angekiindigte Steinkohlenpreiserhöhung von 11
7 Franken per Tonne erst am 1. Äugust in Kraft
treten zu lassen. Die Zechenverwaltungen haben das
Ersuchen der Regierung nicht beantwortet. Bei
ihnen besteht wenigNeigung, dem Wunsch der Regie-
rung Rechnung zu tragen. Verschiedene Steinkoh-
lenindustrielle erklärten, datz der Bergbau infolge
der Lohnerhöhungen und der stärkeren Soziallasten
bereits mit Verlust arbeite

Weimar, 5. 2uli.

Die Hitlerjugend seierte mit einer machtvollen
Kundgebung auf dem Marktplatz zu Weimar im
Rahmen des Erinnerungs-Parteitages am Sonn-
abendabend ihren zehnjährigen Namens- und Par-
teitag. Denn oor zehn Jahre« wurde aus dem
1. Reichsparteitag in Weimar nach der Neu-
gründung der Partei der nationalsozialistische« 2u-
gend einheitlich sür das gesamte Reichsgebiet der
Name des Führers verliehen.

^ Damit wurde der Erundstein gelegt zu einer
. Entwicklung, die von wenigen hundert Junge« zu
der grötzten Jugendorganisation der Welt sührte.

8000 Hitlerjungen und BDM.-Mädel sowie
Ehrenabordnungen aller nationalsozialistischen
Eliederungen waren auf dem Marktplatz angetre-
ten, als der Führer des Eebietes Thüringen, Eün-
ter Blum, dem Reichsjugendführer Baldur von
Schirach in Anwesenheit zahlreicher Reichs- un»
- Eauleiter und führender Männer der Partei
Meldung erstattete.

Nach der Ehrung der alten Eebietsfahnen dsr
'' Hitlerjugend ergriff Eauleiter Sauckel das W»rt
zu einer Begrützungsansprache.

Änschlietzend rief Reichsleiter Alfred Rosenberg
dis 2ugend dazu auf, stets den Männern dankbar
zu sein, die das natioualsozialistische Reich geschaffen
haben.

Darauf ergriff Reichsjugendsührer Valdur von
Schirach zu einer längeren Ansprache das Wort.

Er erinnertg die 2ugend daran, datz Weimar d»r

Wenige Minuten darauf erschien, wiederum von
den Taufenden begeistert begrützt, der Führer, wäh-
rend der Vadenweiler-Marsch erklang. Eauleitcr
Sauckel richtete an ihn herzliche Worte der Ve-
grützung.

Äls der Führer zum Abschlutz der Weimarer
Wiedersehenstage noch einmal das Wort zu einer
kurzen Ansprache ergriff, scholl ihm der 2ubel von
120 000 Deutschen entgegen, von denen viele Tau-

Ausgangspunkt für die nationalsozialistische Ve-
wegung war. „Hier erhielt die 2ugendbewegung
den Namen Hitlerjugend und damit die Ver-
pflichtung der Gemeinschaft und jsdes einzelnen auf
das Vorbild, auf die Persönlichkeit und 2dee des
Führers, dem wir alle dienen und dem wir alle
verschworen sind."

Nach der Rede des Reichsjugendführers erschien
der Führer am Fenster seines Hotels und griitzte
nach allen Seiten die angetretene 2ugend.

Der Reichsjugendsührer legte nun im Namen
der ganzen deutschen Jugend das Treuegelöbnis
zum Fiihrer ab: „Mein FLHrer! Sie haben uns
vor zehn Jahren den Namen verlichen, den wir
heute in Ehren tragen. Wir versprechen Jhnen
an diesem historischen Tag der nationalsozialistischen
Bewegnng, datz wir in alle Zukunft hinein Jhncn
verschworen bleiben werden. So wie heute diese
Tausende vor Jhnen stehen, soll es in aller Zukunft
sein. Die deutsche Jugend gehört Jhnen, und Sie
gehören Jhrer Jugcnd."

Das Siegheil des Reichsjugendführers auf den
Führer fand ein vieltausendfältiges Echo bei den
Iungen und Mädeln, und immer wieder klangen
erneut die Heilrufe der begeisterten 2ugend auf.
Das Lied der 2ugend, das Deutschlandlied und das
Horst-Wessel-Lied bildeten den Ausklang dieser
machtvollen 2ugendkundgebung.

Ein Vorbeimarsch der Aormationen der Hitler-
jugend vor dem Reichsjugendführer auf dem Karls-
platz schlotz sich an.

sende zum ersten Male den Führer von Angesicht
zu Angesicht sahen.

Der FLHrer zeigte in seiner Ansprache den
Unterschied zwischen der Revolte von 1918 und der
Rcvolution von 1933 auf und wies daraus hin, datz
eine Machtübcrnahme an sich noch keinen legalen
Zustand schasfe, sondern erst die segensreiche und
erfolgreiche Auswirkung eincr solchen Machtver-
änderung.

Die Revolutionäre von 1918 hätten diese segens-
reiche Auswirkung nicht herbeigeführt, sondern in
15 Jahren eingerissen und das Wort wahr gemacht,
das einer der ihren einmal dem Volke zugerufen
habe:

Alle Räder stehe'n still,

wenn unser starker Arm es will!

Sie hätten allerdings nickit vermocht, die Räder
auch wieder in Eang zu setzen, das habe in drei-
einhalb Jahren, einer beispiellos kurzen Zeit, der
Nationalsozialismus getan.

Der FLHrer kennzeichnete an vielen Beispielen
Len Zersall der 15 Jahre marxistischer Wirtschast
und den Aufbau des nationalsozialistischen Staates
in dreieinhalb Jahren. Er wies daraus hin, dah
jede der grohen Ausgaben allein schon geeignet sei,
die nationalsozialistifche Herrschast für alle Zeiten
unsterblich zu machen, sei es die Wiederschassung
der Wehrmacht, dic Beseitigung der Arbeiislosig-
keit, der Vau der Reichsautohahnen und anderes
mehr. Wenn dicser oder jener das Ausmatz des
Aufbaues vielleicht nicht ganz zu iiberschauen ver-
niöge, dann solle cr sich daran erinnern, dah auch
derjenige den llmsang des Waldes nicht übersehe,
der unter den schattigen Bäumen gehe.

Als letzte Legalisierung der Rcvolution des
Jahres 1933 werde die Nachwelt seststellen könncn:
„Dieser Revolution vom Jahre 1933 verdankt das
deutsche Volk wieder eine aufblühende Wirtschaft;
es verdankt dieser Revolution d»n Schutz einer star-
kcn Armee; es verdankt dieser Rcvolution eine neue
deutiche Kunst; aber Lber allem, es verdankt dieser
Revolution einen neuen deutschen Menschcn." (Stür.
mische Heil-Ruse und minutenlanger Veifall).

Als der Führer gsendet hatte, schlotz Gauleiter
Sauckel die .machtvolle Kundgebung, die mit den
Liedern der Nation ausklang.

Die Zehnjahresfeier des ersten Reichsparteitages
des Jahres 1926, der Adolf Hitler durch seine An.

Das Bekenntm's der Hitlerjugend

Oie Erinnerungskundgebung in Weimar — Gelöbnis vor dem Kührer

weseuheit mid feine Darlegungen die Weihe gab.
hatte damit ihr Lnde gesunden. Sie ist m di»
Eejchichte der nationalsozialistischen Bewegung und
der Natiou eingcgangen.

Vorbeimarsch am Karlsplatz

Weimar. 5. Iuli.

Schon lange vor der sür den Vorbeimarsch der
Formationen am K^'rlsplatz sestgesetzten Zeit war
die gegenüber der Hauptpost aufgebaute Tribüne
voll besetzt. Auf der Strahe aber drängte sich die
Menge. Gegen 12 Uhr. nachdem die Fiihrerschaft
der Partei eingetroffen war, kündigte eine von
Strahe zu Strabe sich fortpflanzende Beweguns
der Mafsen das Kommen des Führers an, der
von seinem Wagen auä die anmarschierenden Ko-
lonnen begrühte. Die Männer, die schon seit Stun-
den in sommerlicher Hitze unterwegs gewesen wa-
ren. risfen sich zusammen und in ausgezeichneter
Haltung und Diszivlin zog ein gewaltiger Zus
stundenlang am Führer vorbei.

Eine Million Siück Bieh wird
noigeschlachtet

(Eigene Meldunal

Newyork, 5. 2uli.

Nach Meldungen aus Newyork wird durch die
furchtbare Dürre im Nordwesten der Vereinigten
Staaten der Viehbestand auf das Schwerste bedroht.
Die Regierung hat eine Million Stück Vieh, das
auf den Prairien im Nordwesten infolge Futter-
mangels zugrunde zu gehen drohte, zum Abschlachten
aufgekauft. Das Fleisch soll konserviert und an Ar-
beitslose verteilt werden. Auch die Sommerweizen.
ernte in Nord- und Süd-Dakota, Powa und Mon-
tana ist infolge der Dürre vollkommen vernichtet.
Die Regierungssachverständigen schätzen die Ernte.
schäden auf 100 Millionen Dollar. 100 000 Far.
merfamilien sind der bittersten Not preisgegeben.

Oas erste chinefifche Auio hergestellt

Kanton, 5. Iuli

2n Tschangtscha, der Hauptstadt der chinesischen
Provinz Hunan, wurde das erste in China aus.
schlietzlich durch chinesische 2ngenieure und Arbeiter
erbaute Automobil einer erfolgreichen Probefahrt
unterzogen. Die Kosten des Baues des ersten
Kraftwagens, der zwei 2ahre in Anspruch nahm,
beliefen sich auf 5000 chinesische Dollars. Die Pro-
vinzialreg'ierung hat in diesem Zusammenhang die
Zentralregieruna ersucht, ihr einen Kredit von 2
Millionen chinesischen Dollars zur Errichtung einer
Automsbilfabrik emzuräumen.

Reichstreffen der deutschen Diplom-Landwirte.

Unter Beteiligung von rund 1000 Divlom-Land-
wirten und zahlreichen Ehrengästen fand in Gos-
lar das Reichstrefsen der deutschen Diplom-Land-
wirte statt, wobei unter anderen Reichsminister
Darrs und Reichsführer SS Himmler wegweisende
Reden hielten.

*

Der Petrusheim - Prozeh in Cleve. Jn dem

Schmuggel- und Devilenprozeh gegen die Franzis-
kanerbrüder vom Petrusheim ergab am Samstas
die Beweisausnahme weitere Belastungen iür die
Angeklagten.

4-

15 Jahre Zuchthaus sür Ludwigs. Das Kölner
Schwurgericht verurteilte den Josef Ludwigs we-
gen Totschlags an der 67iährigen Juwelierswitwe
Erah, über dessen Hintergründe wir in unserek
Sonntagsausgabe berichteten, zu 15 Jahren Zucht-
haus und 10 Jahren Ehrverlust.

4-

Beunruhigung Lber die Preissteigerung in
Frankreich. Die seit einigen Wochen in FrankreiÄ
festzustellende beträchtliche Preissteigerung hat in
marxistischen Kreisen große Beunruhigung hervor-
gerufen.

4-

Neue Zwischenfiille in Algerien. Am Samstag
kam es in Oran erneut zu schweren Zusammen-
stöhen, weil streikende Hafenarbeiter einen Dam-
pfer mit 5000 lebenden Schafen nicht entladeN
wollten: es gab dabei zahlreiche Verletzte.

4-

Neue bulgarische Regierung. Der bulgarische
Ministerpräsident Küsseiwanofs, der nach wie vok
im Amt bleibt, stellte noch am Samstag dem Kö-
nig die Mitglieder des neuen Kabinetts vor.

*

Jtaliens Dank an Marschall Vadoglio. Dek

italienische Ministerrat bat beschlossen. Marschaü
Badoglio als Zeichen der nationalen Dankbarkeit
auf Lebenszeit die gleichen Vezüge zu gewähren.
die er als Oberbefehlshaber in Ostafrika hatte.

4-

Ausbau von Jtalienisch - Ostasrika. Der italie-
nische Ministerrat beschloh am Samstag zahlreiche
Maßnahmen für den vlanmähigen Ausbau von
Jtalienisch - Ostafrika. Weiter wurde die Vermeb'
rung der Zahl der Fliegeroffiziere entsprechend
der beabsichtigten Verstärkung der italienischen
Luftwafse beschlossen.

Sauvtschristleiter: Franz Bretz.
Stelloertreter: Bernharb Seeaer-Kelb«.

Cbet oom Dieull: Dr. Frtedrich Dtdier.
Derantwortlich für Jnnenvolttik: Fra», Brctz: fü^
Außcnvoltttk und Wtrtschaft: Beruhard Sceger-Kelbel
für Stadt Heidelbera und Bewegung: Hermau« Leitz-
für Badifche Nachrtchten und Svort: Hermauu Ueberle-
für Feuilleton und Unterhaltung: Dr. Frtedr. Didler-
für llimtliche Beilagen: Herbert Wiedemau«; iür Bil-
der: Ha»vtlchrlltleit««a: ivr Anzetgen: Wilb. Vesv«r-
sümtlich tn Seidelbera
Schrtitlettnng: BrunnenaaNe 20-24.

Berliner Schrtltleitung: .

va«S Gras Reifchach. Nerlin SW. Sn Cbarlottenllr. 155-
Nachdruck eigener Berichte ohne ausdrückliche Genehm^
gung -er Schriitleituna nicht gestattet.
Svrechllunden -er Schrtftlettung: Tögl. von tS—17 Ubi-
Fernruk 8740

Fük unverlnngt eingeaangene Beitrage wtrd ketne
Bcrantwortiing übernommen.

Berlag »Bolksgemelnschaft" G. m. b H„ Hauvt»
llrah« 128,128 Mniiierlttätsvlatz».

Druck: Hetdelberaer Gutcnberg-Druckeret G. m. b.

D.-A. VI. 1936: 24 513.

Davon: BezirksaUsgabe Odenwald n. Bauland
Bezirksansgabe Rund um Mosbach
Bezirksausgabe Der Franke
Bczirksausgabe Der Kraichgau
Lur Zett ist PreiSUste Nr. S gültig.

2 S80
8 078
2 80«

LLSS
 
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