Lslts 6
„Dslksgemesnschafl"
Samstag, dcn LS. Jnli 1838
Götterbaum unö Tulpenbaum
Jm milden Heidelberger Klima sällt in diesen
Tagen ein Zierbaum in den öffentlichen Eärten
und Zieranlagen auf. dessen kräftige Kronen gelb-
grüne Blütenrispen zieren. der Eötterbaum. Dieser
Baum stammt aus den nördlichen Provinzen Ehi-
nas und ist natürlich im deutschen Klima sebr
emvfindlich. Bei uns gedeibt er nur an geschützten
Stellen. Vis zum strengen Winter 1928/29 zierte
er auch die südliche Sovbienstrabe. Die meisten
fingen damals an zu kränkeln und der Rest muhte
bei der Verbreiterung der Stratze fallen. Der
Baum besitzt ein außergewöhnliches Wachstum und
sieht mit seinen mächtigen Blättern auch ohne
Vlüten sehr dekorativ aus. Wislenschaftlich heitzt
dieser Baum Ailanthus glandulosa.
Ein weiterer bei uns gut gedeibender Südlän-
der ist der Tulvenbaum, Liriodendron tulivi-
fera. Einer der schönsten Väume dieser Sorte be-
findet sich im städtischen Park das Handlchuhsbei-
mer Schlöhchens. Eerade in diesen Tagen öffnet
er seine merkwürdigen, grotzen Vlüten. Sie sehen
auf dem 25 Meter hohen Baum wie lauter kleine
goldene Kronen aus, die die Form einer Tulve
aufweisen, weshalb der Vaum auch den Namen
Tulvenbaum erhalten hat. Die auffallend geform-
ten Blätter tragen an den Adernwinkeln ibrer Un-
terseite in der Art der oon den Linden bekannten
Milbenbäuschen. deren zablreiche Vewohner wäb-
rend der Nacht die Reinigung der Blattoberiläche
besorgen. Ein etwa 30 Meter boher Tulvenbaum
steht in der Anlage des Klingenteichs.
Die heutige 7. Hausmusik
Das Programm der am heutigen Samstag statt-
findenden 7. Hausmusik im grünen Saal der Ro-
mantiker steht mit der Heidelberg-Ausstellung in
besonders inniger Beziehung. Bei der Rezitation
von Jrma von Drygalski werden die Minnesänger
der Stauferzeit aus der Manessischen Handschrist
zu Wort kommen: Dietmar von Aiste, Heinrich von
Veldegge, Heinrich von Morungen, Hartmann von
Aue und Markgraf von Hohenburg; auch werden
Dichtungen von Walther von der Vogelweide zum
Vortrag gelangen. Auch Forsters „Deutsche Lied-
lein", die ja ebenfalls in der Ausstellung gezeigt
werden, kommen in dieser musikalischen Feierstunde
zum Erklingen.
^ Der musikalische Teil, den Rose Huth, Heinrich
Siebcnhaar und Rudolf Stolz bestreiten, bringt die
Volksweisen „Ich spring an diesem Ringe", „Der
Holdseligen", „Es siel ein Reif", „Wie schön blüht
uns der Maien", „Zch hab die Nacht geträumet"
und drei Volkslieder von Johannes Brahms „Es
ritt ein Ritter", „All mein Eedenken", Es steht ein
Lied".
Die 8. Abendmusik am Dienstag, den 28. Juli,
trägt das Motto „Mignon".
Das Ende der hellen Nächte. Mit Ablauf des
Monats 2uli geht die Zeit der hellen Nächte, der
mitt^rnächtlichen Dämmerung, zu Ende. Die Sonne
sinkt nachts wieder mehr als 18 Bogengrade unter
den Horizont und kann infolgedessen nicht mehr die
oberen Atmosphärenschichten beleuchten, die in der
Periode der Nachttzelligkeit den sogenannten Nord-
schein bilden. Die Nächte werden von jetzt an wie-
der völlig dunkel.
Das ift „zum Mswachsen!"
Das Negenwetter eine große Gefahr für öie Ernte
Mancher mag sich wohl schon Lberlegt haben, was
wohl diese Redensart fiir einen Ursprung und Be-
deutung hat: „Es ist zum Auswachseni"
Unser Bild zeigt es Dir, lieber Leser. Es stellt
eine Aehre dar, aui die das Sprichwort buchstäblich
angewandt werden kann. Jhr ist's auch zum Aus-
wachsen, dieser Aehre, nämlich. Es geht ihr, wie
z. Zt. vielen ihrer Schwestern aus dem Felde, die
eben auch im Begriffe sind, auszuwachsen, wenn ste
nicht bald, heute oder morgen eingeholt werden kön-
nen. Das ist nämlich die grotze Gesahr, in der stch
in diesen Sommertagen die Ernte befindet, wenn
es. wie jetzt in der letzten Zeit, anhaltend regnet.
Platschregen und Hagel drückten die Frucht zu
Voden. Wenn nun die Feuchtigkeit anhält und die
Frucht mit der Erde in Berührung bleibt, dann
eine Erscheinung, die früher schon mehr als einmal
zu Hungersnöten sührte. Heute, wo Raum und
Zeit überbrückt sind, braucht uns davor nicht bange
zu sein. Denn wenn es bei uns regnet, scheint
schlietzlich anderswo die Sonne.
Auch heute noch ist das Brot die Ernährungs-
grundlage des deutschen Volkes. Da diese Erundlage
aber heute mehr denn je aus deutschem Boden ge-
schaffen werden mutz, wird schlietzlich auch jedem
klar werden, datz das obengenannte Auswachsen nicht
nur sür die betrofsenen Bauern, sondern für die
ganze Volksgemeinschaft eine betrübliche Er-
scheinung darstcllt.
Die Eefahr ist übrigens dann besonders grotz,
wenn die Frucht geschnitten am Boden liegt, jedoch
Zluk ck»N ^vlcksrn veäobst ckis Osrste aus Aufnabme Bergmayer.
tritt das eben Eesagte ein: Es ist zum Aus.
wachsen!
Es ist das unscheinbare Korn, das die unsterb-
lichen Ur-Kräfte enthält. Zur Erde gelegt, keimen
sie, sprengen ihre Hülle und blühen zu neuer Frucht
empor. Aber alles zu seiner Zeit! — So notwen-
dig dieses ewige Leben und Keimen im ganzen Kos-
nws ist, — das sogenannte Auswachsen des Korns,
das neue Keimen zur ungelegenen Zeit ist
wegen Regenwetters nicht heimgeholt werden kann.
Zwar ist die Frucht in unserer Eegend jetzt so reif,
datz sie direkt geschnitten und nach wenigen Stunden
heimgefahren werden kann. Jmmerhin, Sonnen-
schein braucht man zum ernten.
So wünschen wir unseren Bauern zu dieser
Erntezeit auch ein gutes, sommerliches Wetter.
Ohne dieses wäre es tatsächlich „zum Auswach-
sen!" I-.
-er höhe -es ^ahres
Die Hunöstage sinö angebrochen
Postbeförderung mit Lustschiff „Hindenburg". Das
Luftschiff „Hindenburg" wird zunächst am S. und 15.
August, wetterhin am 17. und 26. September und
am 5. Oktober auf seinen Fahrten nach Nordamerika
wieder Post befördern. Für diese Fahrten können
an Empsänger in den Vereinigten Staaten von
Nordamerika, in Kanada, Mexiko, Mittelamerika,
Westindien, Kolumbien und Venezuela Briefsendun.
gen jeder Art, nach den Vereinigten Staaten von
Nordamerika autzerdem gewöhnliche Pakete im Ee.
wicht bis 20 Kilogramm aufgeliefert werden. Die
Beförderungsbedingungen sind unverändert. Sämt-
liche Sendungen, die im August, September und
Lktober mit dem Luftschiff „Hindenburg" nach Nord-
amerika befördert werden, erhalten den Abdruck
eines Sonderstempels „Deutsche Luftpost Europa—
Nordamerika", wobei das Stempelbild dieses Son-
derstempels bei jeder Fahrt wechseln wird.
Wie sticht die Viene? Wohl jeder ist schon ein-
mal von einer Biene gestochen worden. aber kaum
einer ahnt. welch kompliziertes Zsuammensviel
verschiedenster Muskeln im Vienenkörver dem
eigentlichen Stechen vorangeht. Allein Lber 20
Muskeln müssen.richtig zusammenarbeiten. da-
mit der Stich erfolgt. Das „Stechen" wird durch
drei Bewegungen des Stachels vorbereitet. Zuerst
mutz er aus seiner Hülle heraustreten. dann wird
er nach abwärts gebogen, um endlich in die Haut
bineingestotzen zu werden. wo er dann in der Re-
gel sehr schnell bekannte Wirkungen erzielt.
Wir stnd auf dem Eipfel angekommen, ohne dah
wir uns dessen recht bewutzt wurden. und stehen
dort, wo der Blick am weitesten schweifen kann.
Ueberall ist üvvig schwelgende Natur, — überall
höchste Reife. Mitunter möchte man im Taumel
dieker Pracht glauben, die Schönheit dieser Tage,
auch wenn ste in der letzten Woche etwas von Wol-
ken beschattet waren, mühte noch wochenlang so
bleiben. Aber wenn die Höhe erreicht ist. dann be-
ginnt auch gleich wieder der Abstieg. Er ist in den
Kreislaus allen Eeschehens hineingeschmiedet wie
mit eisernem Hammer. Wir merken es kaum und
doch ist es Tatsache: die Tage werden kür-
zer, ganz langsam und still. Aber ste verstnken
in Purpursonnenglut, in sterbender Schönheit, wie
sie der Juni niemals sah.
Am vorigen Samstag. am 19. Juli, hatten wir
wohl in ganz Deutschland den heihesten Tag des
Jahres. Mit dem 23. Juli begannen die Hunds-
tage. und damit nimmt die durchschnittlich wärmste
Zeit des ganzen Jahres ihren Anfang. Wir kön-
nen also noch aus schöne Ferientage rechnen, trotz
der Avrillaune dieses wetterwendischen Monats
Juli 1936. Ja. wir brauchen sogar unbedingt schö-
nes Wetter für die Zeit der Olympischen Sviel«.
Hoffen wir also, datz die Hundstage uns Sonne
und Wärme bringen. Die Bezeichnung „Hunds-
tage" ist für unser mitteleuroväisches Klima in der
Hauptsache nicht zutreffend. Sie stammt aus dem
Altertum von den Mittelmeervölkern, für die der
hellste Stern im Sternbild des Grotzen Hundes.
der „Hundsstern", heute Sirius genannt, Lber
dem Horizont sichtbar wurde. Dieser Zeitvunkt fiel
mit dem Eintritt der gröhten Hitze des Jahres zu-
sammen. Jm ursprünglichen Sinne bedeuten die
Hundstage die Zeit, in der die Sonne im Stern-
bild des Löwen steht, das ist der Zeitraum vom
23. Juli bis 23. August. Heute braucht man bloh
das Wort „Hundstage" zu hören, um unmittelbar
damit die Vorstellung einer unerträglichen. qual-
vollen Hitze zu verknüpfen. Ein völlig unberech-
tigter Svrachgebrauch also.
Sollten also die Hundstage wirklich heih wer-
den, so haben sie auch etwas Gutes an sich. Dann
bringen sie die wundersamen Sommerabende und
warmen Nächte, wo sich die Eedanken in den Ster-
nen verfangen. Oarpe 6iem! Latzt uns die Stun-
den niitzen, ehe der Sommer vom Herbst abgelöst
wird! Die Höhe des Jahres ist erreicht. Es gebt
mit Riesenschritten bergab. Aber noch blühen
die Rosen, noch summen die Bienen über den
Wiesen, noch leuchtet brennend der rote Mohn zwi-
schen den goldenen Aehrenfeldern. Es geht ab-
wärts. aber wir merken es nicht in unserer Freude
darüber, datz wir aus dem Eipsel stehen mit d»m
Vlick in das weite. blühende Land.
Heiöelberger Kmöer erholen ftch
Glückliche Tage im Särenbachtal ^ Ein werk -er NSV
Schon seit Jahren hat die Kreisamtsleiturg
der NS-Volkswohlfahrt Heidelberg für die Heidel-
berger örtliche Kinder-Erholung, und zwar für
das vorschul- und schulpflichtige Kind, in der
Stoetz'schen Eelatinefabrik eine Matznahme getrof-
sen, die es erlaubt, Kinder dort in grötzerer-An-
zahl aufzunehmen.
Die Kinder sind hier ununterbrochen in der
Pflege fachlich geschulter „Tanten". Neben einem
grotzen Speisesaal bietet noch eine vorbildliche
Küche, die unter der bewährten Leitung von
Parteigenossin Huth steht, die Garantie sür ordent-
liche und einwandfreie Verpflegung. Ueberall
herrscht grötzte Reinlichkeit. Was aber bei diesem
Erholungswerk die Hauptsache ist, das sind die
schönen Spielwiesen und der ausgedehnte Wald
mit seiner würzigen Luft. Hier ist der eigentliche
Aufenthalt der Kinder: hier geht man mit den
Tanten spazieren, hier tollt und lacht man, hier
wird auch einmal geweint, wie das bei Kindern
so llblich >st, aber hinterher scheint dann immer
wieder die Sonne des Kinderlandes, es wird
gteich wieder gelacht und alles vergessen, was so-
eben noch bitter und schmerzlich schien.
Nun sind schon wieder fünf Wochen herum, seit
die Kleinkinder an einem jchönen Lunitag im
Kinder-Erholungsheim einzogen. Gestern hatten sie
ihr Schlutzsest. Rund 80 Kinder, Buben und Mä-
dels, kamen mit ihren 8 Tanten, sestlich ge>chmückt,
mit Vlumenkränzchen im Haar, zur Spielwiese
marschiert, wo sofort unter der Oberleitung der
Jugendleiterin Erna Netzler die drolligen Kin-
derspiele begannen. Da gab es schöne Reigen
mancherlei Art: „Die lustige Wäscherin", „Wulle,
wulle Eänschen, wackelt mit den Schwänzchen",
„Die fröhliche Kinder-Eisenbahn", „Es zog ein
Bauer vom Vergeshang, Kiliarft Kilian, hopp,
hopp, hopp!", dann der drollige Eierlauf, dem
eine Belohnung folgte, usw.
Nach Abschlutz der Spiele kamen auch noch leib-
liche Vedürfnisse zu ihrem Recht. Es wurde feste
Kuchen gegessen, Kaffee und Kakao getrunken,
während der 10jährige Peter Jhrig mit seiner
Mundharmonika die Tafelmustk spendete. Ein
Schlutzlied: „Wir sind die Hitlerscharen, die jüng-
sten Erenadiere" beendete den schönen Verlauf des
Schlutz-Kinderfestes.
Jn den nächsten Tagen werden wieder 300 er-
holungsbedürftige Schulkinder im Erholungsheim
der NSV ihren Einzug halten. Sie werden dic
ganzen Ferien Lber dort bleiben.
10 Millionen im Reichslustfchutzbun-
SS-Oberführer und Leiter der Abteilung Presse
ftn Prästdium des Reichsluftschutzbundes, Teetz-
mann, teilt mit, datz der Reichsluftschutzbund
in diesen Taaen hinsichtlich seiner Mitgliederzahl
die 10-Milltonen-Erenze uberfchrit-
ten habe. Von sechs deutschen Volksgenossen,
Kinder und Ereise eingerechnet, sei also bereits
einer Mitglied im RLB.
Keine preisregelnden Mahnahmen der Reichs-
verkchrsgruppen. Der Reichsverkehrsminister hat an-
geordnet, datz sich die Reichsverkehrsgruppen im all-
gemeinen marktordnender und preisregelnder Matz.
nahmen, die auf dem Gebiete des Verkehrg in der
Rcgel von erheblicher Tragweite sind, zu enthalten
haben.
Siingersest in Handschubsheim. Wir weisen noch-
mals auk das Sänger-Volkssest hin, das am
Sonntag und Montag aus dem Svortvlatz des Rei-
tervereins (Dossenbeimer Landstratze) stattsindet
und von dsn Handschubsbeimer Männergesanaver-
einen und Lem Orchesterverein veranstaltet wird.
Unterbann V/11O zeltet
Die arbeitsreichen Vorbereitungen sind nun fast
abgeschlossen. Aüe Hindernisse sind nun beseitigt.
Der Sportplatz Meckesheim, der so ideal für ein
Zeltlager gelegen ist, wird nun in einen Zeltlager-
platz umgewandelt, der jedes Jungenherz höher
schlagen lätzt. Jn der anliegenden Turnhalle sind
die Lebensmittelvorräte untergebracht, und der
Koch hat alles fachmännisch angeordnet, so datz kei-
ner hungrig zu sein braucht. Wir setzen unsere Ehre
darein, datz es allen noch besser schmeckt als zu
Hause. Der Unterbannarzt hat für den Lagerplatz
und seine Einrichtungen ein glänzendes Gutachten
abgegeben. Ein prakt. Arzt und zwei angehende
Aerzte, die als Feldschere dem Lager beigegeben
find, sorgen für die gejundhettliche Ueberwachung.
Das Lager liegt in der Nähe des Ortsausganges
Meckesheim nach Eschelbronn. Der Führer des Un-
terbannes V/110, Hans Wiederkehr, wird selber das
Lager leiten. Man mag auf den Schienen oder auf
der Landstratze Meckesheim erreichen, das Lager ist
durch Richtungsweiser leicht zu finden. Am Sonn-
tag, den 26. Iuli 1936. abends 6 llhr, feiern wir
die Eröffnung.
Damit wir sicher sind, datz schönes Wetter ein-
trifft für die Lagerzeit, benötigen wir noch lange
Rechen zum Wolkenschieben; denn ein Zeltlager ist
doppelt so schön, wenn die Sonne vom Himmel
lacht und das Kommando erschallt: „Antreten
zum Baden!" Aber auch bei Regenwetter kön-
nen wir unser Zeltlager durchführen, da uns die
Turnhalle zur Verfügung steht.
vom Reichskriegerbun-
Der Bundesführer, SS-Oberführer Oberst a. D.
Reinhardt, hat anlätzlich des Reichskriegertages
bekanntgegeben, datz der srühere Landesverband
Baden des Reichskriegerbundes wieder gebildet
wirv und am vergangenen Sonntag hat in Donau-
eschingen bereits der neue Eau, der mit Wirkung
vom 1. Juli gegründet, getagt. Zum neuen Eau-
verband gehören die Bezirksverbände Karlsruhe,
Offenburg, Donaueschingen, Freiburg, Lörrach
Konstanz und Mosbach. Als Gauführer wurde der
bisherige Bezirksführer von Freiburg, Oberstleut-
nant a. D. Knecht, bestimmt. Während dem nun-
mehrigen Eauverband der nordbadische Bezirks-
verband Mosbach zugeteilt wurde, bleiben die ehe-
mals zum Badischen Landesverband gebörenden
Bezirksverbände Mannheim, Heidelberg und Wies«
loch bei dem vor zwei Jahren aufgestellten Landes«
verband Kurpfalz.
kpffhäufer-6un-esschießen
Jm Kreisverband Heidelberg des Deutl-ben
Reichskriegerbundes finden die Vorkämpfe im
Schietzen um den Wanderpreis des DRKV und
den Reinhardt-Pokal am Sonntag in Necka^emünb
ihren Abschlutz. Alsdann beginnen die Voraus-
scheidungskämpfe, die an verschiedenen Orten des
Landesverbandes Kurpfalz ausgetragen werden.
Die Leitung der Vorkämpfe liegt in Händen des
Kreisschietzwartes W. Romer. Jm Verhältnis zum
vergangenen Iahr ist die Teilnehmerzahl schon
jetzt gewaltig gestiegen. Bisher wurde in Heidel-
berg und Leimen geschossen. Auch für Neckar-
gemünd rechnet der Kreisschietzwart auf starke
Beteiligung, zumal dort gute Schietzstände vor-
handen sind.
Waldgottesdienst in Sandsckiuüskeim. Am Sonn-
tag. den 26. Iuli. sindet bei günstigem Wetter
vormittags um l^8 Ukr am Turnerbrunnen ein
Waldgottesdienst statt. bei welchem der Posau»
nenchor von Handsckubsbeim mitwirken und Psar-
rer Vogelmann die Ansvrache balten wird. Die
Kirchenalocken geben das Zeicken.
ßeiöelberger Licktfpieltheater
Odeonlichtspiele
„Mäd ch eni ab re einer K öni g in." Die-
ser Film. der die Mädcheniahre der englischen Kö-
nigin Victoria zeigt, das Heranreifen der jungen.
weltsremd erzogenen Prinzessin zur pslichtbewutz-
ten Königin. das Hineinwachsen in ihre Aufgaben,
erhebt keineswegs den Ansvruch als historiscker
Film gewertet zu werden. wenngleich er im We«
sentlichen anlehnt an die Eeschichte. Aber er ge-
staltet sie nicht in streng historischem Sinn. Er
formt sie frei um. und lätzt dadurch vieles glaub-
würdig erscheinen. so das Inkognito-Zusammen-
treffen der KLnigin mit ihrem sväteren Eemahl
in Dover. und erklärt so die ganze Anlegung der
Cbaraktere, nicht zuleht die Eestalt der Königin
selbst. Jn einem schönen, interessanten Rahmen ein
Sviel, das im Erunde nur heiter sein will. so ist
dieser Film. Und Jenny Jugo leiht der Gestalt der
Königin ihren ganzen Schalk und ihr schausviele-
risches Können. Köstlicke Einfälle vereinigen stch
mit einer blendenden Regie.
Kammerlichtspiele.
„Maskerade". Der so erfolgreiche Film
verdankt seine Zugkraft vor allem der überragen-
den Kunst Paula Wesselys, die den nicht bejonders
wertvollen Vorwurf durch ihre Darstellung adelt.
Auch Adolf Wohlbrück, Hans Moser, Olga Tsche-
chowa und Hilde von Stolz zeigen neben anderen
sehr angemessene Leistungen, die durch eine ge-
schickte Regie verbunden sind. — Jm Beiprogramm
erfreut ein Lustspiel „Der interessante Fall" mit
Ralph Artur Roberts und die Tonwoche.
^erztlicher Sonntaas-ienfl
Dr. Tborsvecken. Sofienstr. 7. Tel. 2002.
Zahnärztlicher Sonntagsdienst:
28. 7. 1936: Dr. Kramer, Kettengasse 10a.
fipotheken-Sonntagsüienfl
Vergheimsr Avotheke. Vergheimer Str. 47. Tel. 5960
Universitätsapotbeke. Hauvtstr. 114. Tel. 5382
„Dslksgemesnschafl"
Samstag, dcn LS. Jnli 1838
Götterbaum unö Tulpenbaum
Jm milden Heidelberger Klima sällt in diesen
Tagen ein Zierbaum in den öffentlichen Eärten
und Zieranlagen auf. dessen kräftige Kronen gelb-
grüne Blütenrispen zieren. der Eötterbaum. Dieser
Baum stammt aus den nördlichen Provinzen Ehi-
nas und ist natürlich im deutschen Klima sebr
emvfindlich. Bei uns gedeibt er nur an geschützten
Stellen. Vis zum strengen Winter 1928/29 zierte
er auch die südliche Sovbienstrabe. Die meisten
fingen damals an zu kränkeln und der Rest muhte
bei der Verbreiterung der Stratze fallen. Der
Baum besitzt ein außergewöhnliches Wachstum und
sieht mit seinen mächtigen Blättern auch ohne
Vlüten sehr dekorativ aus. Wislenschaftlich heitzt
dieser Baum Ailanthus glandulosa.
Ein weiterer bei uns gut gedeibender Südlän-
der ist der Tulvenbaum, Liriodendron tulivi-
fera. Einer der schönsten Väume dieser Sorte be-
findet sich im städtischen Park das Handlchuhsbei-
mer Schlöhchens. Eerade in diesen Tagen öffnet
er seine merkwürdigen, grotzen Vlüten. Sie sehen
auf dem 25 Meter hohen Baum wie lauter kleine
goldene Kronen aus, die die Form einer Tulve
aufweisen, weshalb der Vaum auch den Namen
Tulvenbaum erhalten hat. Die auffallend geform-
ten Blätter tragen an den Adernwinkeln ibrer Un-
terseite in der Art der oon den Linden bekannten
Milbenbäuschen. deren zablreiche Vewohner wäb-
rend der Nacht die Reinigung der Blattoberiläche
besorgen. Ein etwa 30 Meter boher Tulvenbaum
steht in der Anlage des Klingenteichs.
Die heutige 7. Hausmusik
Das Programm der am heutigen Samstag statt-
findenden 7. Hausmusik im grünen Saal der Ro-
mantiker steht mit der Heidelberg-Ausstellung in
besonders inniger Beziehung. Bei der Rezitation
von Jrma von Drygalski werden die Minnesänger
der Stauferzeit aus der Manessischen Handschrist
zu Wort kommen: Dietmar von Aiste, Heinrich von
Veldegge, Heinrich von Morungen, Hartmann von
Aue und Markgraf von Hohenburg; auch werden
Dichtungen von Walther von der Vogelweide zum
Vortrag gelangen. Auch Forsters „Deutsche Lied-
lein", die ja ebenfalls in der Ausstellung gezeigt
werden, kommen in dieser musikalischen Feierstunde
zum Erklingen.
^ Der musikalische Teil, den Rose Huth, Heinrich
Siebcnhaar und Rudolf Stolz bestreiten, bringt die
Volksweisen „Ich spring an diesem Ringe", „Der
Holdseligen", „Es siel ein Reif", „Wie schön blüht
uns der Maien", „Zch hab die Nacht geträumet"
und drei Volkslieder von Johannes Brahms „Es
ritt ein Ritter", „All mein Eedenken", Es steht ein
Lied".
Die 8. Abendmusik am Dienstag, den 28. Juli,
trägt das Motto „Mignon".
Das Ende der hellen Nächte. Mit Ablauf des
Monats 2uli geht die Zeit der hellen Nächte, der
mitt^rnächtlichen Dämmerung, zu Ende. Die Sonne
sinkt nachts wieder mehr als 18 Bogengrade unter
den Horizont und kann infolgedessen nicht mehr die
oberen Atmosphärenschichten beleuchten, die in der
Periode der Nachttzelligkeit den sogenannten Nord-
schein bilden. Die Nächte werden von jetzt an wie-
der völlig dunkel.
Das ift „zum Mswachsen!"
Das Negenwetter eine große Gefahr für öie Ernte
Mancher mag sich wohl schon Lberlegt haben, was
wohl diese Redensart fiir einen Ursprung und Be-
deutung hat: „Es ist zum Auswachseni"
Unser Bild zeigt es Dir, lieber Leser. Es stellt
eine Aehre dar, aui die das Sprichwort buchstäblich
angewandt werden kann. Jhr ist's auch zum Aus-
wachsen, dieser Aehre, nämlich. Es geht ihr, wie
z. Zt. vielen ihrer Schwestern aus dem Felde, die
eben auch im Begriffe sind, auszuwachsen, wenn ste
nicht bald, heute oder morgen eingeholt werden kön-
nen. Das ist nämlich die grotze Gesahr, in der stch
in diesen Sommertagen die Ernte befindet, wenn
es. wie jetzt in der letzten Zeit, anhaltend regnet.
Platschregen und Hagel drückten die Frucht zu
Voden. Wenn nun die Feuchtigkeit anhält und die
Frucht mit der Erde in Berührung bleibt, dann
eine Erscheinung, die früher schon mehr als einmal
zu Hungersnöten sührte. Heute, wo Raum und
Zeit überbrückt sind, braucht uns davor nicht bange
zu sein. Denn wenn es bei uns regnet, scheint
schlietzlich anderswo die Sonne.
Auch heute noch ist das Brot die Ernährungs-
grundlage des deutschen Volkes. Da diese Erundlage
aber heute mehr denn je aus deutschem Boden ge-
schaffen werden mutz, wird schlietzlich auch jedem
klar werden, datz das obengenannte Auswachsen nicht
nur sür die betrofsenen Bauern, sondern für die
ganze Volksgemeinschaft eine betrübliche Er-
scheinung darstcllt.
Die Eefahr ist übrigens dann besonders grotz,
wenn die Frucht geschnitten am Boden liegt, jedoch
Zluk ck»N ^vlcksrn veäobst ckis Osrste aus Aufnabme Bergmayer.
tritt das eben Eesagte ein: Es ist zum Aus.
wachsen!
Es ist das unscheinbare Korn, das die unsterb-
lichen Ur-Kräfte enthält. Zur Erde gelegt, keimen
sie, sprengen ihre Hülle und blühen zu neuer Frucht
empor. Aber alles zu seiner Zeit! — So notwen-
dig dieses ewige Leben und Keimen im ganzen Kos-
nws ist, — das sogenannte Auswachsen des Korns,
das neue Keimen zur ungelegenen Zeit ist
wegen Regenwetters nicht heimgeholt werden kann.
Zwar ist die Frucht in unserer Eegend jetzt so reif,
datz sie direkt geschnitten und nach wenigen Stunden
heimgefahren werden kann. Jmmerhin, Sonnen-
schein braucht man zum ernten.
So wünschen wir unseren Bauern zu dieser
Erntezeit auch ein gutes, sommerliches Wetter.
Ohne dieses wäre es tatsächlich „zum Auswach-
sen!" I-.
-er höhe -es ^ahres
Die Hunöstage sinö angebrochen
Postbeförderung mit Lustschiff „Hindenburg". Das
Luftschiff „Hindenburg" wird zunächst am S. und 15.
August, wetterhin am 17. und 26. September und
am 5. Oktober auf seinen Fahrten nach Nordamerika
wieder Post befördern. Für diese Fahrten können
an Empsänger in den Vereinigten Staaten von
Nordamerika, in Kanada, Mexiko, Mittelamerika,
Westindien, Kolumbien und Venezuela Briefsendun.
gen jeder Art, nach den Vereinigten Staaten von
Nordamerika autzerdem gewöhnliche Pakete im Ee.
wicht bis 20 Kilogramm aufgeliefert werden. Die
Beförderungsbedingungen sind unverändert. Sämt-
liche Sendungen, die im August, September und
Lktober mit dem Luftschiff „Hindenburg" nach Nord-
amerika befördert werden, erhalten den Abdruck
eines Sonderstempels „Deutsche Luftpost Europa—
Nordamerika", wobei das Stempelbild dieses Son-
derstempels bei jeder Fahrt wechseln wird.
Wie sticht die Viene? Wohl jeder ist schon ein-
mal von einer Biene gestochen worden. aber kaum
einer ahnt. welch kompliziertes Zsuammensviel
verschiedenster Muskeln im Vienenkörver dem
eigentlichen Stechen vorangeht. Allein Lber 20
Muskeln müssen.richtig zusammenarbeiten. da-
mit der Stich erfolgt. Das „Stechen" wird durch
drei Bewegungen des Stachels vorbereitet. Zuerst
mutz er aus seiner Hülle heraustreten. dann wird
er nach abwärts gebogen, um endlich in die Haut
bineingestotzen zu werden. wo er dann in der Re-
gel sehr schnell bekannte Wirkungen erzielt.
Wir stnd auf dem Eipfel angekommen, ohne dah
wir uns dessen recht bewutzt wurden. und stehen
dort, wo der Blick am weitesten schweifen kann.
Ueberall ist üvvig schwelgende Natur, — überall
höchste Reife. Mitunter möchte man im Taumel
dieker Pracht glauben, die Schönheit dieser Tage,
auch wenn ste in der letzten Woche etwas von Wol-
ken beschattet waren, mühte noch wochenlang so
bleiben. Aber wenn die Höhe erreicht ist. dann be-
ginnt auch gleich wieder der Abstieg. Er ist in den
Kreislaus allen Eeschehens hineingeschmiedet wie
mit eisernem Hammer. Wir merken es kaum und
doch ist es Tatsache: die Tage werden kür-
zer, ganz langsam und still. Aber ste verstnken
in Purpursonnenglut, in sterbender Schönheit, wie
sie der Juni niemals sah.
Am vorigen Samstag. am 19. Juli, hatten wir
wohl in ganz Deutschland den heihesten Tag des
Jahres. Mit dem 23. Juli begannen die Hunds-
tage. und damit nimmt die durchschnittlich wärmste
Zeit des ganzen Jahres ihren Anfang. Wir kön-
nen also noch aus schöne Ferientage rechnen, trotz
der Avrillaune dieses wetterwendischen Monats
Juli 1936. Ja. wir brauchen sogar unbedingt schö-
nes Wetter für die Zeit der Olympischen Sviel«.
Hoffen wir also, datz die Hundstage uns Sonne
und Wärme bringen. Die Bezeichnung „Hunds-
tage" ist für unser mitteleuroväisches Klima in der
Hauptsache nicht zutreffend. Sie stammt aus dem
Altertum von den Mittelmeervölkern, für die der
hellste Stern im Sternbild des Grotzen Hundes.
der „Hundsstern", heute Sirius genannt, Lber
dem Horizont sichtbar wurde. Dieser Zeitvunkt fiel
mit dem Eintritt der gröhten Hitze des Jahres zu-
sammen. Jm ursprünglichen Sinne bedeuten die
Hundstage die Zeit, in der die Sonne im Stern-
bild des Löwen steht, das ist der Zeitraum vom
23. Juli bis 23. August. Heute braucht man bloh
das Wort „Hundstage" zu hören, um unmittelbar
damit die Vorstellung einer unerträglichen. qual-
vollen Hitze zu verknüpfen. Ein völlig unberech-
tigter Svrachgebrauch also.
Sollten also die Hundstage wirklich heih wer-
den, so haben sie auch etwas Gutes an sich. Dann
bringen sie die wundersamen Sommerabende und
warmen Nächte, wo sich die Eedanken in den Ster-
nen verfangen. Oarpe 6iem! Latzt uns die Stun-
den niitzen, ehe der Sommer vom Herbst abgelöst
wird! Die Höhe des Jahres ist erreicht. Es gebt
mit Riesenschritten bergab. Aber noch blühen
die Rosen, noch summen die Bienen über den
Wiesen, noch leuchtet brennend der rote Mohn zwi-
schen den goldenen Aehrenfeldern. Es geht ab-
wärts. aber wir merken es nicht in unserer Freude
darüber, datz wir aus dem Eipsel stehen mit d»m
Vlick in das weite. blühende Land.
Heiöelberger Kmöer erholen ftch
Glückliche Tage im Särenbachtal ^ Ein werk -er NSV
Schon seit Jahren hat die Kreisamtsleiturg
der NS-Volkswohlfahrt Heidelberg für die Heidel-
berger örtliche Kinder-Erholung, und zwar für
das vorschul- und schulpflichtige Kind, in der
Stoetz'schen Eelatinefabrik eine Matznahme getrof-
sen, die es erlaubt, Kinder dort in grötzerer-An-
zahl aufzunehmen.
Die Kinder sind hier ununterbrochen in der
Pflege fachlich geschulter „Tanten". Neben einem
grotzen Speisesaal bietet noch eine vorbildliche
Küche, die unter der bewährten Leitung von
Parteigenossin Huth steht, die Garantie sür ordent-
liche und einwandfreie Verpflegung. Ueberall
herrscht grötzte Reinlichkeit. Was aber bei diesem
Erholungswerk die Hauptsache ist, das sind die
schönen Spielwiesen und der ausgedehnte Wald
mit seiner würzigen Luft. Hier ist der eigentliche
Aufenthalt der Kinder: hier geht man mit den
Tanten spazieren, hier tollt und lacht man, hier
wird auch einmal geweint, wie das bei Kindern
so llblich >st, aber hinterher scheint dann immer
wieder die Sonne des Kinderlandes, es wird
gteich wieder gelacht und alles vergessen, was so-
eben noch bitter und schmerzlich schien.
Nun sind schon wieder fünf Wochen herum, seit
die Kleinkinder an einem jchönen Lunitag im
Kinder-Erholungsheim einzogen. Gestern hatten sie
ihr Schlutzsest. Rund 80 Kinder, Buben und Mä-
dels, kamen mit ihren 8 Tanten, sestlich ge>chmückt,
mit Vlumenkränzchen im Haar, zur Spielwiese
marschiert, wo sofort unter der Oberleitung der
Jugendleiterin Erna Netzler die drolligen Kin-
derspiele begannen. Da gab es schöne Reigen
mancherlei Art: „Die lustige Wäscherin", „Wulle,
wulle Eänschen, wackelt mit den Schwänzchen",
„Die fröhliche Kinder-Eisenbahn", „Es zog ein
Bauer vom Vergeshang, Kiliarft Kilian, hopp,
hopp, hopp!", dann der drollige Eierlauf, dem
eine Belohnung folgte, usw.
Nach Abschlutz der Spiele kamen auch noch leib-
liche Vedürfnisse zu ihrem Recht. Es wurde feste
Kuchen gegessen, Kaffee und Kakao getrunken,
während der 10jährige Peter Jhrig mit seiner
Mundharmonika die Tafelmustk spendete. Ein
Schlutzlied: „Wir sind die Hitlerscharen, die jüng-
sten Erenadiere" beendete den schönen Verlauf des
Schlutz-Kinderfestes.
Jn den nächsten Tagen werden wieder 300 er-
holungsbedürftige Schulkinder im Erholungsheim
der NSV ihren Einzug halten. Sie werden dic
ganzen Ferien Lber dort bleiben.
10 Millionen im Reichslustfchutzbun-
SS-Oberführer und Leiter der Abteilung Presse
ftn Prästdium des Reichsluftschutzbundes, Teetz-
mann, teilt mit, datz der Reichsluftschutzbund
in diesen Taaen hinsichtlich seiner Mitgliederzahl
die 10-Milltonen-Erenze uberfchrit-
ten habe. Von sechs deutschen Volksgenossen,
Kinder und Ereise eingerechnet, sei also bereits
einer Mitglied im RLB.
Keine preisregelnden Mahnahmen der Reichs-
verkchrsgruppen. Der Reichsverkehrsminister hat an-
geordnet, datz sich die Reichsverkehrsgruppen im all-
gemeinen marktordnender und preisregelnder Matz.
nahmen, die auf dem Gebiete des Verkehrg in der
Rcgel von erheblicher Tragweite sind, zu enthalten
haben.
Siingersest in Handschubsheim. Wir weisen noch-
mals auk das Sänger-Volkssest hin, das am
Sonntag und Montag aus dem Svortvlatz des Rei-
tervereins (Dossenbeimer Landstratze) stattsindet
und von dsn Handschubsbeimer Männergesanaver-
einen und Lem Orchesterverein veranstaltet wird.
Unterbann V/11O zeltet
Die arbeitsreichen Vorbereitungen sind nun fast
abgeschlossen. Aüe Hindernisse sind nun beseitigt.
Der Sportplatz Meckesheim, der so ideal für ein
Zeltlager gelegen ist, wird nun in einen Zeltlager-
platz umgewandelt, der jedes Jungenherz höher
schlagen lätzt. Jn der anliegenden Turnhalle sind
die Lebensmittelvorräte untergebracht, und der
Koch hat alles fachmännisch angeordnet, so datz kei-
ner hungrig zu sein braucht. Wir setzen unsere Ehre
darein, datz es allen noch besser schmeckt als zu
Hause. Der Unterbannarzt hat für den Lagerplatz
und seine Einrichtungen ein glänzendes Gutachten
abgegeben. Ein prakt. Arzt und zwei angehende
Aerzte, die als Feldschere dem Lager beigegeben
find, sorgen für die gejundhettliche Ueberwachung.
Das Lager liegt in der Nähe des Ortsausganges
Meckesheim nach Eschelbronn. Der Führer des Un-
terbannes V/110, Hans Wiederkehr, wird selber das
Lager leiten. Man mag auf den Schienen oder auf
der Landstratze Meckesheim erreichen, das Lager ist
durch Richtungsweiser leicht zu finden. Am Sonn-
tag, den 26. Iuli 1936. abends 6 llhr, feiern wir
die Eröffnung.
Damit wir sicher sind, datz schönes Wetter ein-
trifft für die Lagerzeit, benötigen wir noch lange
Rechen zum Wolkenschieben; denn ein Zeltlager ist
doppelt so schön, wenn die Sonne vom Himmel
lacht und das Kommando erschallt: „Antreten
zum Baden!" Aber auch bei Regenwetter kön-
nen wir unser Zeltlager durchführen, da uns die
Turnhalle zur Verfügung steht.
vom Reichskriegerbun-
Der Bundesführer, SS-Oberführer Oberst a. D.
Reinhardt, hat anlätzlich des Reichskriegertages
bekanntgegeben, datz der srühere Landesverband
Baden des Reichskriegerbundes wieder gebildet
wirv und am vergangenen Sonntag hat in Donau-
eschingen bereits der neue Eau, der mit Wirkung
vom 1. Juli gegründet, getagt. Zum neuen Eau-
verband gehören die Bezirksverbände Karlsruhe,
Offenburg, Donaueschingen, Freiburg, Lörrach
Konstanz und Mosbach. Als Gauführer wurde der
bisherige Bezirksführer von Freiburg, Oberstleut-
nant a. D. Knecht, bestimmt. Während dem nun-
mehrigen Eauverband der nordbadische Bezirks-
verband Mosbach zugeteilt wurde, bleiben die ehe-
mals zum Badischen Landesverband gebörenden
Bezirksverbände Mannheim, Heidelberg und Wies«
loch bei dem vor zwei Jahren aufgestellten Landes«
verband Kurpfalz.
kpffhäufer-6un-esschießen
Jm Kreisverband Heidelberg des Deutl-ben
Reichskriegerbundes finden die Vorkämpfe im
Schietzen um den Wanderpreis des DRKV und
den Reinhardt-Pokal am Sonntag in Necka^emünb
ihren Abschlutz. Alsdann beginnen die Voraus-
scheidungskämpfe, die an verschiedenen Orten des
Landesverbandes Kurpfalz ausgetragen werden.
Die Leitung der Vorkämpfe liegt in Händen des
Kreisschietzwartes W. Romer. Jm Verhältnis zum
vergangenen Iahr ist die Teilnehmerzahl schon
jetzt gewaltig gestiegen. Bisher wurde in Heidel-
berg und Leimen geschossen. Auch für Neckar-
gemünd rechnet der Kreisschietzwart auf starke
Beteiligung, zumal dort gute Schietzstände vor-
handen sind.
Waldgottesdienst in Sandsckiuüskeim. Am Sonn-
tag. den 26. Iuli. sindet bei günstigem Wetter
vormittags um l^8 Ukr am Turnerbrunnen ein
Waldgottesdienst statt. bei welchem der Posau»
nenchor von Handsckubsbeim mitwirken und Psar-
rer Vogelmann die Ansvrache balten wird. Die
Kirchenalocken geben das Zeicken.
ßeiöelberger Licktfpieltheater
Odeonlichtspiele
„Mäd ch eni ab re einer K öni g in." Die-
ser Film. der die Mädcheniahre der englischen Kö-
nigin Victoria zeigt, das Heranreifen der jungen.
weltsremd erzogenen Prinzessin zur pslichtbewutz-
ten Königin. das Hineinwachsen in ihre Aufgaben,
erhebt keineswegs den Ansvruch als historiscker
Film gewertet zu werden. wenngleich er im We«
sentlichen anlehnt an die Eeschichte. Aber er ge-
staltet sie nicht in streng historischem Sinn. Er
formt sie frei um. und lätzt dadurch vieles glaub-
würdig erscheinen. so das Inkognito-Zusammen-
treffen der KLnigin mit ihrem sväteren Eemahl
in Dover. und erklärt so die ganze Anlegung der
Cbaraktere, nicht zuleht die Eestalt der Königin
selbst. Jn einem schönen, interessanten Rahmen ein
Sviel, das im Erunde nur heiter sein will. so ist
dieser Film. Und Jenny Jugo leiht der Gestalt der
Königin ihren ganzen Schalk und ihr schausviele-
risches Können. Köstlicke Einfälle vereinigen stch
mit einer blendenden Regie.
Kammerlichtspiele.
„Maskerade". Der so erfolgreiche Film
verdankt seine Zugkraft vor allem der überragen-
den Kunst Paula Wesselys, die den nicht bejonders
wertvollen Vorwurf durch ihre Darstellung adelt.
Auch Adolf Wohlbrück, Hans Moser, Olga Tsche-
chowa und Hilde von Stolz zeigen neben anderen
sehr angemessene Leistungen, die durch eine ge-
schickte Regie verbunden sind. — Jm Beiprogramm
erfreut ein Lustspiel „Der interessante Fall" mit
Ralph Artur Roberts und die Tonwoche.
^erztlicher Sonntaas-ienfl
Dr. Tborsvecken. Sofienstr. 7. Tel. 2002.
Zahnärztlicher Sonntagsdienst:
28. 7. 1936: Dr. Kramer, Kettengasse 10a.
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Vergheimsr Avotheke. Vergheimer Str. 47. Tel. 5960
Universitätsapotbeke. Hauvtstr. 114. Tel. 5382