Sslts 10
„Volksgemeinschast"
Mittwoch, -cu L. Allguft 1883
Owsns nociimsls Olvmpissisgsi
Weilsprung mit 8,06 m - I.ong-Veutselilsnci wurcle mit neuem
cleutselien Kelcorcl (7.87 m) 2!we>tei'
Der populärste amerikanische Athlet Leim Ber-
liner Olympia ist in diesen Tagen zweifellos der
Neger Jesse Owens, der seinem 100-Meter-Sieg
nun am Dienstag einen zweiten im Weitsprung
folgen lietz (und Favorit über 200 Meter ist er
auch!). Owens sprang als einziger Teilnehmer am
We-itsprung weiter als 8 Meter und wurde mit
8,06 Meter Olympiasieger. Er verfehlte also sei-
nen erst dieser Tage anerkannten Weltrekord s8,13
Meter) nur um wenige Zentimeter.
Der Sieg wurde aLer dem Schwarzen nicht
leicht gemacht. llnser deutscher Meister Lutz Long
war ein grotzer Eegner und lange lag ein deut-
scher Sieg sogar im Bereich der Möglichkeit, aber
in der „Stunde der Gsfahr" schwang sich Owens
noch zu einer besonderen Leistung auf und legte
zwischen sich und den Deutschen noch einige Zeiiti-
meter.. Long hatte den zweiten Platz sehr sicher.
Er verbesserte zweimal den deutschen Rekord, der
nun auf 7,87 Meter steht.
Unser zweiter Vertreter, Wilhelm Leichum,
kam mit seinem Anlauf anfangs nicht zurecht, ret-
tete sich gerade noch in die Entscheidung, wo er
zusammen mit dem Jtalie-ner Maffei (je 7,73
Meter), den 1. Platz besetzte. Die Bronze-Medaille
holte stch der Iapaner Naoto Tajima mit 7,74
Meter, in einem an Spannung und Aufregung
reichen Endkampf.
An der Nordseite des Stadions traten 16 Ath-
leten, die sich am Vormittag in der Ausscheidung
durchgesetzt hatten, zum Vorkampf an. Jesse Owens
legte gleich im ersten Sprung 7,74 Meter vor und
verbesserte damit den Olympischen Rekord, den der
Amerikaner Ham 1928 in Amsterdam aufstellte, um
einen Zentimeter. Der Japaner Tajima kam mit
seinem ersten Sprung auf 7,6S Meter, unser Lutz
Long dann anschlietzend auf 7,54 Meter. Leichum
trat über und Bäumle kam auf 7,32 Meter. Im
zweiten Durchgang verbefferte Owens den Olym-
pischen Rekord erneut auf 7,87 Meter, während
sich Long mit 7,74 Meter an die zweite Stelle
schob. Leichum trat erneut Lber, während Väumle
hinter seiner ersten Weite zurückblieb.
Jm dritten Durchgang wartete dann der Jta-
liener Maffei mit oinem Sprung von 7,73 Meter
auf, wäs neuen italienischen Rekord bedeutete.
llnser Long wollte da nicht zurückstehen; prächtig
kam er ab und schlietzlich war mit 7,84 Meter em
neuer deutscher Rekord geschafft salter Rekord:
Long 7,82 Meter). Owens schaffte diesmal „nur"
7,75 Meter. Mit Freude wurde dann vernom-
men, datz Leichums dritter Versuch geglückt war.
7,52 Meter reichten gerade noch, um in die Ent-
scheidung zu kommen, nachdem vorher der Ame-
rikaner Elarke 7,60 Meter erzielt hatte.
Der Endkamps wurde dann zu einer nervenauf-
reibenden Angelegenheit. Owens, als Bester des
Vorkampfes, sprang zuletzt und behielt alle
Trümpfe bis zum Schlutz in der Hand. Longs erster
Sprung wurde mit 7,73 Meter gemeffen, Owens
trat über und auch Leichum kam nicht weiter. Die
Maffen gerieten in Ekstase, als Long beim zwei-
ten Durchgang mit 7,87 Meter nicht nur erneut
seinen deutschen Rekord verbesserte, sondern auch
mit Jeffe Owens gleichzog und deffen Endsieg
ernstlich gefährdete. Aber der Neger hatte eiserne
Nerven und dazu die Kraft, noch ein paar Zenti-
meter zuzulegen. Eeduckt stand er am Ablauf,
rasend ging es die Bahn hinunter und tigerhaft
warf er stch in die Lust, um nahe der 8-Meter-
Erenze bei 7,97 Meter zu landen. Als Longs letz-
ter Versuch scheiterte, stand Owens Sieg bereits
sicher. Aber der Neger wollte Lber 8 Meter kom-
men und sein Vorhaben gelang ihm auch. De-r
letzte Sprung wirkte flach und man glaubte nicht
an die 8 Meter, aber es wurden doch 8,06, was
einen ungeheuren Jubelsturm auslöste.
Erfreulicherweise konnte sich zum Schluß auch
noch Leichum verbeffern und auf 7,73 Meter kom-
men, was ihm zusammen mit Maffei den vierten
Rang einbrachte. Der Japaner Tajima, der mit
7,74 Meter in die Entscheidung gekommen war,
verbesserte sich nicht mehr, während Clarke noch
sieben Zentimeter weiter sprang, aber mit 7,67
Meter doch Letzter blieb. Die Ergebnisse:
1. Jesse Owens (USA) 8,06 Meter
(Olympischer Rekord)
2. Lutz Long sDeutschland) 7,87 Meter
(Deutscher Rekord)
3. Naoto Tajima (Japau) 7,74 Meter
4. Wilhelm Leichum (Deutschland) 7,73 Meter
4. Arturo Maffei (Jtalien) 7,73 Meter
(Italienischer Nekord)
6. Robert Clark (USAj 7,67 Meter
k>lse><si'M3nn in 200-m-VorsntseIieic!ung
Seksln unci Stslnmetr im 2«isoksnlsuf susgsseklsclsn
Bei den acht Vorläufen über 200 Meter spiel-
ten die amerikanischen Sprinter eine überragende
Rolle. Olympiasieger Jesse Owens lief spielend,
begünstigt durch Riickenwind, 21,1 Sekunden und
verbesserte damit den Olympischen Rekord seines
Rassegenossen Eddie Tolan, den dieser 1932 in
Los Angeles aufstellte, um eine Zehntelsekunde.
Anschlietzend legte Packard 21,2 hin und im letz-
ten Lauf kam der dritte Vertreter des Sternen-
banners, der Neger Robinson, auf 21,6 Se-
kunden. Mit 21,4 erreichte auch der Holländer van
Beveren eine sehr gute Zeit. llnsere drei deutschen
Vertreter liefen sehr gut und erwiesen sich vor
allem als recht kampfstark. Meister Sckein
wurde hinter dem Holländer Osendarp Zweiter,
der Mannheimer Neckermann sicherte sich nach
schärfstem Kampf gegen den Engländer Sweeney
die Teilnahmeberechtigung am Zwischenlauf, und
der Karlsruher Steinmetz lief im sechsten Lauf
verhalten auf den dritten Platz. Jm allgemeinen
setzten sich die „Eemeinten" durch. Bemerkenswert
war, datz die französtschen und südamerikanischen
Sprinter auch hier keine Rolle spielen konnten.
Von bekannten Läufern war u. a. der Schwede
Strandberg nicht am Start; er hatte sich bekannt-
lich im 100-Meter-Endlauf eine Verletzung zuge-
zogen.
Sfgsbnisss clsl' LOV-m-Voi'Iäuss
1. Lauf: 1. van Beveren (Holland) 21,4;
2. Beswick (Argentinien) 22,1; 3. Taniguchi (Ja-
pan) 22,2; ausgeschieden: Salcedo (Philippinen),
Almeida (Brastlien), Sakellariou (Eriechenland),
nicht am Start: Kovacic (Jugoslawien).
2. Lauf: 1. Osendarp (Holland) 21.7; 2.
Schein (Deutschland) 22,0; 3. Pennington
(Erotzbritannien) 22,1; ausgeschieden: Yazawa (Za-
pan), Dondelinger (Frankreich), Frick (Liechten-
stein); nicht am Start: Bauer (Jugoslawien).
3. Lauf: 1. Owens (USA) 21,1 Sek. (Neuer
Olympischer Rekord!); 2. Orr (Canada) 21,6;
3. Neckermann (Deutschland) 21,8; ausgeschie-
den: Sweeney (Erotzbritannien), Euzman (Phi-
lippinen), Christensen (Dänemark); nicht am
Start: Cuba (Peru).
4. Lauf: 1. Humber (Canada) 22,1; 2. Eye-
nes (Ungarn) 22,1; 3. Rinner (Oestorreich) 22,4;
ausgeschieden: Bronner Frankreich), Chen (Lhina);
nicht am Start: Suzuki (Zapan), Dremil (Jugo-
slawien).
5. Lauf: 1. Hänni (Schweiz 21,9; 2. Frangou-
dis (Eriechenland) 22,1; 3. Sir (llngarn) 22,2;
ausgeschieden: Dannaher (SLdafr.), Poh (China);
Woocjmff gswinnt clis 800 m
l-snri ltslivn 2wsltsi' — 2sit clss Sisgsps: 1,52,9 IVIin.
Wie i-chon der 400-Met«r-Hürden-Endlauf, so
aing auch die Entscheiduna im 8O0-Mtr.-Lauf obne
deutsche Teilnebmer vor sich. Der favorifferte Ame-
rikaner Jobn Woodruff. ein Neaer. setzte die
Reibe der USA-Siege fort und holte die dritte
Eoldmed-aille an dieiem Nackmittaa. Er ffegte in
1.52,9 Minuten vor dem Jtaliener Mario Lanzi
(1.53,3) und dem Kanadier Dr. Vbil Edwards
(1.53.6). ÄuL bier blieben die Zeiten binter den
Erwartungen zurück. Keiner der neun Terlnebmer
konnte ffch so rech-t zur Uebernabme der Piloten-
rolle entschlieken. es wurde zu vorffchtig gelaufen.
daber dt« mätztge Zeit.
Am Start des Rennens standen die drei Ame-
rikaner Woodruff. Hornbostel und Williamfon. der
Jtaliener Lanzi. der Pole Kucharski, der En-glän-
der Mac Cab«. der Wustralter Backboufe. der Ar-
gentinter Änderson und der Kanadter Edward-s.
Man batte'den Start um 40 Meter zurückverlegt.
um den Läutern «in glattes Eiwbiesen in die erste
Kurve m gestatten. Start und Ziel befanden ffch
also direkt vor der Führerloge. Lami verursachte
einen FebMart. dann ging es unter Fübrung von
Edwards auf die Reise. Das Temvo war zunächst
recht mätzi-g. niemand wollt-e si-L ovfern. und so
wurden die erften 400 Meter in 57,4 zurückge-legt.
Beim Läuten der Elocke wurde da-s R-ennen
etwas fchneller. Wosdruff gtng wun na-K vorn und
lietz dann ntemand mebr vorbei. Zuerst wies er
einen An-griff Edwards' ab und 200 Meter vor
dem Z^-l zetgte er ffch auch einem Vorffotz des
«och frifchen Ztalieners gewackfen. Der Schwarze
ffegte sebr ffcher vor dem Jtaliener und dem kana-
dilchen Mulatten. wäbrend der Pole Kuch-arski als
Pierter vor den beiden andern Amerikanern durch
das Ziel g-ing. Der Engländer Mac Cabe konnte
die grotze enalifch« Mittelstreckler-Tradition nicht
wabren und endete im gefchlagenen Feld.
Jnnerbalb weniger Stunden ging am Sieges-
maft zum dritten Male das Sternenbanner boch.
als die Preisträger des 800-Meter-Laufs vor der
Lbrenloge erschienen und ihre Medaillen in Emv-
fang naLmen. Di« Ersebnilisi .
1. Jobn Woodruff (USA.) 1-52.3 Min.
2. Mario Lanzi (Jtalienj 1.53,3 Min.
3. Dr. Pbil A. Edwards (Kanada) 1.53,6 Min.
4. Kaffmir Kucharski (Polen) 1.53,8 Min.
5. Cbarles Cbr. Hornbostel (USA.) 1.54,8 Mrn.
6. Sarry W. Williamson (USA.) 1.55,8 Min.
ferner: Brian F. Mac Cabe (England), Eerald
Vackbouse (Australien). Juan C. Anderlon (Argen-
tinien).
Ungsrns Wssssfbsllsi' probten
Trotz strömendem Negen hatten sich zum Was-
serball-llebungsspiel zwischen der Olympiamann-
schaft von llruguay und Poseidon Berlin im
„Deutschen Baö" in Treptow zahlreiche Zuschauer
eingefunden. Der Kampf endete mit einem klaren
6:2 (3:1)-Sieg der Südamerikaner, die ein recht
flüssiges Spiel vorführten und auch ausgezeichnet
schossen.
l^vfwsgisebs l'ufnvorMbi'ungsn
Wie schon am Vorabend die Vorfübrungen der
Nils Bukh-Schule Tausende begeifterten. so fand
auch der an sportlichen Ereigniffen so reiche Diens-
tag seinen Abschlutz mit einer Stunde norwegi-
schen Turnens. Wieder lietzen sich etwa 35 000
Menschen von den herrlichen Darbietungen der 21
norwegischen Mädet und 24 Turner fesseln. Fast
eine Stunde lang glänzten die harmonisch auf-
einander abgestimmten Norwegerinnen durch tän-
zerische Vewegungsgymnastik und zweckvoll zusam-
«nengestellte Eleichgewichtsübungen. an dem in
ganz Skandinavien so beliebten Schwebebalken.
Nach den Weisen der schweren norwegischen
Musik turnten auch die Männer. Neben ibrer Po-
dengvmnastik gefieten vor allem die Darbietungen
am Pferd. Kasten, Varren und Reck. Schon war-
fen von den hohen Rängen des Stadions grelle
Scheinwerfer ihre Strahlen auf das satte Grün
des Rasens, als immer noch die Menge dem groh-
artig abgestimmten Sviel der Norweger pnd Nor-
wegerinnen gefeffelt zusab.
nicht am Start: Strandberg (Schweden) und
Quittan (Oesterreich).
6. Lauf: 1. Theunissen (Südafrika) 21,7;
2. Mac Phee (Canada) 21,8; 3. Strandvall (Finn-
land) 22,6; ausgeschieden: Fahoum (Aegypten),
Fondevila (Argentinien), Liu (China).
7. Lauf: 1. Packard (llSA) 21,2; 2. Erim-
beck (Südafrika) 21,8; 3. Steinmetz (Deutsch-
land) 21,9; ausgeschieden: Whiteside (Jndien);
nicht am Start: Holmes (Grotzbritannien), Eu-
tierrez (Columbien), Laldana (Jtalien).
8. Lauf: 1. Robinson (USA) 21,6; 2. Tam-
misto (Finnland) 22,2; 3. Hofmeister (Argenti-
nien) 22,3; ausgeschieden: Minai (Ungarn), Kö-
nig (Oesterreich), Devrint (Belgien); nicht am
Start: Sanchez (Lolumbien).
Owsns 21,1 Ssl«. Im 2!wis«:ksn>suf
Sämtliche vier Zwischenläufe über 200 Meter
waren heitz umstritten und wer sich für die Vorent-
scheidung qualifizieren wollte, der mutzte weit un-
ter 22 Sekunden laufen. Die beiden schwarzen
Amerikaner Jesse Owens und Mack Robinson
waren die schnellsten Läufer, die mit 21,1 bzw.
21,2 überragende Zeiten erzielten. Owens stellte
seinen am Vormittag erreichten Olympischen Re-
kord ein und Robinson erreichte die alte Bestlei-
stung Eddie Tolans. Sehr schnell waren auch der
Lanadier Orr, der Schweizer Hänni, der Hollän-
der Osendarp und der dritte Amerikaner, Parcker.
Von unseren drei Vertretern kam nur der Mann«
heimer Neckermann in die Vorentscheidung,
da er im letzten Lauf den dritten Platz gegen den
Ungar Eyenes behauptete. Meister Schein wurds
im ersten Lauf nur Fünfter, während der Karls-
ruher Steinmetz in seinem Lauf als Vierter
einkam, aber disqualifiziert werden mutzte, weil
er seins Bahn verlassen hatte.
Jm 1. Lauf kam der Hamburger Schein
auf der Innenbahn noch recht vielversprechend in
die Gerade, aber den vor ihm liegenden Ameri-
kaner Packard konnte er nicht mehr erreichen und
dieser wurde noch im Endspurt von dem Cana-
dier Orr und dem Schweizer HLnni abgefangen.
Schein mutzte auch noch Sir vorbeilassen, während
der Argentinier Peswick als Letzter einkam.
Jm 3. Lauf stand der Sieger von vornherein
in Jesse Owens fest. Leicht und unbedrängt wir-
belte der Neger über die Bahn und siegte in 21,1
Sekunden, womit er erneut seine Olympische Best-
zeit erreichte. Der Canadier Mac Phee und der
Südafrikaner Erimbeek kämpften, weit abgeschla«
gen, um den zweiten Platz, der dem Canadier zu-
fiel. Unser Steinmetz wurde wohl Vierter,
mutzte aber wegen Verlassens seiner Bahn disqua*
lifiziert werden.
4. Lauf: Der USA-Neger Robinson und der
Holländer Osendarp in seiner orangenfarbenen
Hose kämpften bis 20 Meter vor dem Ziel Brust
an Brust, dann löste sich der kräftige Schwarze
und siegte in 21,2 Sekun-ien. llnser Neckermann
hielt im Kampf um den dritten Platz den Ungar
Eyenes sicher. Der Finne Strandvall wurde Fünf-
ter, wührend Pennington (England) dem Start
fernblieb.
Ergebnisse der 200-Me,ter-Zwischenläufe
1. Lauf: 1. Orr (Canada) 21,2 Sek., 2. Hänni
(Schweiz) 21,3: 3. Packard (USA) 21,3: ausgeschie-
den: 4. Sir sllngarn), 5. Schein (Deutschland),
6. Beswick (Argentinien).
2. Lauf: 1. van Beveren (Holland) 21,7 Sek.;
2. Theunissen (Südafrika) 21,7; 3. Humber (Ca-
nada) 22,1; ausqeschieden: 4. Taniguchi (Iapan);
5. Hofmeister (Ärgentinien); Frangoudis (Grie-
chenland).
3. Lauf: 1. Owens (USA) 21,1 Sek.; 2. Mac
Phee (Canada) 21,8; 3. Grimbeek (Slldafrikaj
21,9; ausgeschieden: 4. Tammisto (Finnlandj,
5. Rinner (Oesterreich); Steinmetz (Deutsch-
land) als Vierter disqualifiziert.
4. Lauf: 1. Robinson (USA) 21,2 Sek.;
2. Osendarp (Holland) 21,3; 3. Neckermann
(Deutschland) 2)6; ausgeschieden: 4. Eyenes
(Ungarn), 5. Strandvall (Finnland). Nicht
Start: Pennington (England).
am
5000-m-l.suf okns Osutseks
Ltscllei', Lselcyi^ uncl S^cing susgsseliiecisn
Der Reigen der leichtathletischen Wettbewerbe des
dritten Werkkampftages wurde mit den drei Vorläu-
sen Lber 5000 Meter abgeschloffen. Die hervorragen-
oen Langstreckler Finnlands, Schwedens, Norwegens,
Jtaliens und Englands wurden ihren grotzen Namen
gerecht und qualifizierten sich durckweg für die Ent-
scheidung, in die dre jeweils fünf Besten eines jeden
Vorlaufs kommen. Die deutschen Hoffnungen er.
füllten sich nicht, denn sowohl Stadler und Bek-
ker als auch der 10 OOO-Meter-Meister Max S y.
ring konnten sich nicht für den Endlauf qualisi-
zieren.
Zum ersten Vorlauf standen 15 Läufer am Start,
unter ihnen der Deutsche Edmund Stadler. Es fehl-
ten der Neuseeländer Jack Lovelock, der numnehr doch
nur den 1500-Meter-Lauf bestreitet, und Acosta (Co.
lumbien). Am Schlutz fiel Stadler zurück und pla-
zterte fich im Ziel nur als Achter, während vorne
Cerati, Siefert und Lash zusammen mit dem stark
aufgekommenen Finnen Salminen unang-efochten ihr
Rennen nach Hause liefen. — Zwölf von den drei.
zehn gemeldeten Teilnehmer bestritten den zweiten
Borlauf. Mit Ausnahme des sofort zurückgefallenen
Mexikaner EonzalSz blieb dag Feld dicht zusammen.
Der Deutsche Becker hielt sich Lber Dreiviertel
der Strecke recht gut, fiel dann aber immer mehr zu-
rllck und kam als Zehnter llber die Ziellinie. — Der
dritte und letzte Vorlauf stand ganz im Zeichen des
Schweden Ake Gilbert Jonsson. Max Syring,
unser hoffnungsvoller Läufer llber diese Strecke, lag
schon nach der Hälfte des Weges ausstchtslos an 10.
Stelle, arbeitete stch vorübergehend einmal zwei
Plätze nach vorne uno fiel Lann wieder zurück. Die
Ergebnisse:
1. Laus: 1. Cerati (Jtalien) 15:01.0, 2.- Siefert
(Dänemark) 15:02.8, 3. Lash (USA) 15:04.4, 4. Sal.
nrinen (Finnl.) 15:06.6, 5. Reeve (Erotzbritannienj
15:06.8; ausgeschieden: 6. Jansson (Schweden), 7.
Lessvre (Frankreich), 8. Stadler (Deutschland),
Fischer (Oestereich), Krevs (Jugoslawien), Rankine
(Canada), Simon(Ungarn), Sobea (Aegypten) Uti.
ger (Schweiz), Singh (Jndien); nicht am Etlut»
Acosta (Columien), Lovelock (Neuseeland).
2. Lauf: 1. Höckert (Finnland) 15:10.2. 2. Clos,
(Grotzbritannien) 15:10.6, 3. Noji (Polen) 15:11.2,
4. Hellström (Schweden) 15:12.0, 5. Hansen (Norwe«
gen); ausgeschieden: 6. Lecuron (Frankreich), 7. Ke.
len (llngarn), 8. Deckard (USA), 9. Nielsen (Däne.
mark;, van Runst (Belgien), Tanaka' (Japanj,
Becker (Deutschland), Eonzalez (Mexiko); nicht am
Start: Betti (Jtalien), Ghoutis (Eriechenland), Tor-
res (Columhien).
3. Lauf: 1. Johnsson (Schweden) 14:54.0, 2. Mu»
rakoso (Japan) 14:56.6, 3. Ward (Erotzbritannien
14:59, 4. Lehtinen (Finnland) 15:00, 5. Zamperini
(USA) 15:00.2; ausgeschieden: 6. Mastroienni (2ta.
lien), 7. Rochard (Frankreich). 8. Syring (Deutsch-
land), Szilagi (Ungarn), Wallace (Canada), Mat.
thews(Neuseeland), Medinger (Luxemburg), Nava»
rette (Columbien); nicht am Start: Oliva (Argen.
tinien), Simacek (Oesterreich).
l^Iofsit-IVIsmisclisftsfsclitsn eritsctiisclsn
ltslisn vor ssrsnlcfsleli — veutselilsncl srkslt ciis Sronrsns
Jn einem selten erbitterten. in der Eeschichte
des olymvischen Fechtturniers bisher noch nicht da-
gewesenen Kampf stritten am Dienstagabend im
Kuvvelsaal der Reichsakademie für Leibesübungen
Ftalien und Frankreich um den olympischen Sieg
im Florett - Mannschaftssechten. Beim Stand von
9:4 wurde das Treffen wegen der Äussichtsloffgkeit
eines französischen Sieges zugunsten für Jtalien
abgebrochen.
Der Kamvl um den dritten und vierten Platz
war zwischen Deutschland und Oesterreich nicht we-
niger erbittert. Mit dem ersten Eefecht holten sich
unsere Fechter die Führung, die sie nicht mehr ab-
gaben. 9:5 lautete der Endstand zugunsten Deutsch-
lands. Lasmir. Lerdon. Heim und Eisenecker er-
rangen in diesi/m schweren Kamvf den Sieg. wo-
mit sie die erste olymvische Medaille im Mann-
schaftsfechten für Deutschland Lberhauvt erkämvf-
ten. Unser bester Fechter war Lasmir mit vier
Siegen: ihm folgten Lerdon mit drei und Heim
und Eisenecker mit je einem Erfolg.
Hslsns IVÜsvsr unci ff. ffsIZ im knciksmpf
Die Kämpf« der Fechterinnen sind inzwischen
auch soweit vorgeschritten. datz am Dienstagabend
die Teilnehmerinnen der Vor-Endrunden in den
beiden Erupven feststehen. Es sind dies in Gruvve
1 die Ungarin Elek-Schacherer mit 0 Niederlagen,
Helene Mayer mit einer Niederlage. Olsen-DLne-
mark mit zwei Niederlagen und Eraffer-Oesterreich
mit drei Niederlagen. Ausgeschieden ffnd nun noch
die Amerikanerin Locke und Penn-Hughes (Eroh-
britannien).
Jn der Eruvve 2 führt die Olymvia - Siegerin
von Los Angeles, Ellen Preis - Oesterreich mit 9
Niederlagen vor unserer zweiten Vertreterin Hatz
(eine Niederlage), Addams-Belgien (zwei Nieder»
lagen) und Vargha - Ungarn (drei Niederlagen).
Jn dieser Eruvve ist Frau Olga Oelkers-Deutsch-
land ausgeschieden, da sie durch ihre Verletzung
stark behindert war und nicht ihre frühere Form
erreichen konnte. Jhr Schicksal teilte die Amerika»
nerin Lloyd. Die vier Fechterinnen in beiden
Gruvven bestreiten am heutigen Mittwoch den
E n d k a m v f.
Ergebnisse im Fechten.
Italien — Oesterreich 13:3.
Frankreich — Deutschland 12:4.
Italien — Deutscbland 16:0.
Frankreich — Oesterreich 11:5.
llngarn — Oesterreich 8:8 P. 53:63 erh Tr.
Frankreich — Argentinien 12:4 P. 45:71 erh. Tr.
Deutschland — Belgien 10:6 P. 60:64 erh. Tr.
Italien — USA. 13:3 P. 52:74 erh. Tr.
Frankreich — Belgien 8:8 P. 59:63 erb. Tr.
Deutschland — Argentinien 11:5 P. 49:71 erh. Tr.
USA — Ungarn 9:7 P. 59:61 erh. Tr.
Jtalien — Oesterreich 12:4 P. 40:73 erh. T»,
„Volksgemeinschast"
Mittwoch, -cu L. Allguft 1883
Owsns nociimsls Olvmpissisgsi
Weilsprung mit 8,06 m - I.ong-Veutselilsnci wurcle mit neuem
cleutselien Kelcorcl (7.87 m) 2!we>tei'
Der populärste amerikanische Athlet Leim Ber-
liner Olympia ist in diesen Tagen zweifellos der
Neger Jesse Owens, der seinem 100-Meter-Sieg
nun am Dienstag einen zweiten im Weitsprung
folgen lietz (und Favorit über 200 Meter ist er
auch!). Owens sprang als einziger Teilnehmer am
We-itsprung weiter als 8 Meter und wurde mit
8,06 Meter Olympiasieger. Er verfehlte also sei-
nen erst dieser Tage anerkannten Weltrekord s8,13
Meter) nur um wenige Zentimeter.
Der Sieg wurde aLer dem Schwarzen nicht
leicht gemacht. llnser deutscher Meister Lutz Long
war ein grotzer Eegner und lange lag ein deut-
scher Sieg sogar im Bereich der Möglichkeit, aber
in der „Stunde der Gsfahr" schwang sich Owens
noch zu einer besonderen Leistung auf und legte
zwischen sich und den Deutschen noch einige Zeiiti-
meter.. Long hatte den zweiten Platz sehr sicher.
Er verbesserte zweimal den deutschen Rekord, der
nun auf 7,87 Meter steht.
Unser zweiter Vertreter, Wilhelm Leichum,
kam mit seinem Anlauf anfangs nicht zurecht, ret-
tete sich gerade noch in die Entscheidung, wo er
zusammen mit dem Jtalie-ner Maffei (je 7,73
Meter), den 1. Platz besetzte. Die Bronze-Medaille
holte stch der Iapaner Naoto Tajima mit 7,74
Meter, in einem an Spannung und Aufregung
reichen Endkampf.
An der Nordseite des Stadions traten 16 Ath-
leten, die sich am Vormittag in der Ausscheidung
durchgesetzt hatten, zum Vorkampf an. Jesse Owens
legte gleich im ersten Sprung 7,74 Meter vor und
verbesserte damit den Olympischen Rekord, den der
Amerikaner Ham 1928 in Amsterdam aufstellte, um
einen Zentimeter. Der Japaner Tajima kam mit
seinem ersten Sprung auf 7,6S Meter, unser Lutz
Long dann anschlietzend auf 7,54 Meter. Leichum
trat über und Bäumle kam auf 7,32 Meter. Im
zweiten Durchgang verbefferte Owens den Olym-
pischen Rekord erneut auf 7,87 Meter, während
sich Long mit 7,74 Meter an die zweite Stelle
schob. Leichum trat erneut Lber, während Väumle
hinter seiner ersten Weite zurückblieb.
Jm dritten Durchgang wartete dann der Jta-
liener Maffei mit oinem Sprung von 7,73 Meter
auf, wäs neuen italienischen Rekord bedeutete.
llnser Long wollte da nicht zurückstehen; prächtig
kam er ab und schlietzlich war mit 7,84 Meter em
neuer deutscher Rekord geschafft salter Rekord:
Long 7,82 Meter). Owens schaffte diesmal „nur"
7,75 Meter. Mit Freude wurde dann vernom-
men, datz Leichums dritter Versuch geglückt war.
7,52 Meter reichten gerade noch, um in die Ent-
scheidung zu kommen, nachdem vorher der Ame-
rikaner Elarke 7,60 Meter erzielt hatte.
Der Endkamps wurde dann zu einer nervenauf-
reibenden Angelegenheit. Owens, als Bester des
Vorkampfes, sprang zuletzt und behielt alle
Trümpfe bis zum Schlutz in der Hand. Longs erster
Sprung wurde mit 7,73 Meter gemeffen, Owens
trat über und auch Leichum kam nicht weiter. Die
Maffen gerieten in Ekstase, als Long beim zwei-
ten Durchgang mit 7,87 Meter nicht nur erneut
seinen deutschen Rekord verbesserte, sondern auch
mit Jeffe Owens gleichzog und deffen Endsieg
ernstlich gefährdete. Aber der Neger hatte eiserne
Nerven und dazu die Kraft, noch ein paar Zenti-
meter zuzulegen. Eeduckt stand er am Ablauf,
rasend ging es die Bahn hinunter und tigerhaft
warf er stch in die Lust, um nahe der 8-Meter-
Erenze bei 7,97 Meter zu landen. Als Longs letz-
ter Versuch scheiterte, stand Owens Sieg bereits
sicher. Aber der Neger wollte Lber 8 Meter kom-
men und sein Vorhaben gelang ihm auch. De-r
letzte Sprung wirkte flach und man glaubte nicht
an die 8 Meter, aber es wurden doch 8,06, was
einen ungeheuren Jubelsturm auslöste.
Erfreulicherweise konnte sich zum Schluß auch
noch Leichum verbeffern und auf 7,73 Meter kom-
men, was ihm zusammen mit Maffei den vierten
Rang einbrachte. Der Japaner Tajima, der mit
7,74 Meter in die Entscheidung gekommen war,
verbesserte sich nicht mehr, während Clarke noch
sieben Zentimeter weiter sprang, aber mit 7,67
Meter doch Letzter blieb. Die Ergebnisse:
1. Jesse Owens (USA) 8,06 Meter
(Olympischer Rekord)
2. Lutz Long sDeutschland) 7,87 Meter
(Deutscher Rekord)
3. Naoto Tajima (Japau) 7,74 Meter
4. Wilhelm Leichum (Deutschland) 7,73 Meter
4. Arturo Maffei (Jtalien) 7,73 Meter
(Italienischer Nekord)
6. Robert Clark (USAj 7,67 Meter
k>lse><si'M3nn in 200-m-VorsntseIieic!ung
Seksln unci Stslnmetr im 2«isoksnlsuf susgsseklsclsn
Bei den acht Vorläufen über 200 Meter spiel-
ten die amerikanischen Sprinter eine überragende
Rolle. Olympiasieger Jesse Owens lief spielend,
begünstigt durch Riickenwind, 21,1 Sekunden und
verbesserte damit den Olympischen Rekord seines
Rassegenossen Eddie Tolan, den dieser 1932 in
Los Angeles aufstellte, um eine Zehntelsekunde.
Anschlietzend legte Packard 21,2 hin und im letz-
ten Lauf kam der dritte Vertreter des Sternen-
banners, der Neger Robinson, auf 21,6 Se-
kunden. Mit 21,4 erreichte auch der Holländer van
Beveren eine sehr gute Zeit. llnsere drei deutschen
Vertreter liefen sehr gut und erwiesen sich vor
allem als recht kampfstark. Meister Sckein
wurde hinter dem Holländer Osendarp Zweiter,
der Mannheimer Neckermann sicherte sich nach
schärfstem Kampf gegen den Engländer Sweeney
die Teilnahmeberechtigung am Zwischenlauf, und
der Karlsruher Steinmetz lief im sechsten Lauf
verhalten auf den dritten Platz. Jm allgemeinen
setzten sich die „Eemeinten" durch. Bemerkenswert
war, datz die französtschen und südamerikanischen
Sprinter auch hier keine Rolle spielen konnten.
Von bekannten Läufern war u. a. der Schwede
Strandberg nicht am Start; er hatte sich bekannt-
lich im 100-Meter-Endlauf eine Verletzung zuge-
zogen.
Sfgsbnisss clsl' LOV-m-Voi'Iäuss
1. Lauf: 1. van Beveren (Holland) 21,4;
2. Beswick (Argentinien) 22,1; 3. Taniguchi (Ja-
pan) 22,2; ausgeschieden: Salcedo (Philippinen),
Almeida (Brastlien), Sakellariou (Eriechenland),
nicht am Start: Kovacic (Jugoslawien).
2. Lauf: 1. Osendarp (Holland) 21.7; 2.
Schein (Deutschland) 22,0; 3. Pennington
(Erotzbritannien) 22,1; ausgeschieden: Yazawa (Za-
pan), Dondelinger (Frankreich), Frick (Liechten-
stein); nicht am Start: Bauer (Jugoslawien).
3. Lauf: 1. Owens (USA) 21,1 Sek. (Neuer
Olympischer Rekord!); 2. Orr (Canada) 21,6;
3. Neckermann (Deutschland) 21,8; ausgeschie-
den: Sweeney (Erotzbritannien), Euzman (Phi-
lippinen), Christensen (Dänemark); nicht am
Start: Cuba (Peru).
4. Lauf: 1. Humber (Canada) 22,1; 2. Eye-
nes (Ungarn) 22,1; 3. Rinner (Oestorreich) 22,4;
ausgeschieden: Bronner Frankreich), Chen (Lhina);
nicht am Start: Suzuki (Zapan), Dremil (Jugo-
slawien).
5. Lauf: 1. Hänni (Schweiz 21,9; 2. Frangou-
dis (Eriechenland) 22,1; 3. Sir (llngarn) 22,2;
ausgeschieden: Dannaher (SLdafr.), Poh (China);
Woocjmff gswinnt clis 800 m
l-snri ltslivn 2wsltsi' — 2sit clss Sisgsps: 1,52,9 IVIin.
Wie i-chon der 400-Met«r-Hürden-Endlauf, so
aing auch die Entscheiduna im 8O0-Mtr.-Lauf obne
deutsche Teilnebmer vor sich. Der favorifferte Ame-
rikaner Jobn Woodruff. ein Neaer. setzte die
Reibe der USA-Siege fort und holte die dritte
Eoldmed-aille an dieiem Nackmittaa. Er ffegte in
1.52,9 Minuten vor dem Jtaliener Mario Lanzi
(1.53,3) und dem Kanadier Dr. Vbil Edwards
(1.53.6). ÄuL bier blieben die Zeiten binter den
Erwartungen zurück. Keiner der neun Terlnebmer
konnte ffch so rech-t zur Uebernabme der Piloten-
rolle entschlieken. es wurde zu vorffchtig gelaufen.
daber dt« mätztge Zeit.
Am Start des Rennens standen die drei Ame-
rikaner Woodruff. Hornbostel und Williamfon. der
Jtaliener Lanzi. der Pole Kucharski, der En-glän-
der Mac Cab«. der Wustralter Backboufe. der Ar-
gentinter Änderson und der Kanadter Edward-s.
Man batte'den Start um 40 Meter zurückverlegt.
um den Läutern «in glattes Eiwbiesen in die erste
Kurve m gestatten. Start und Ziel befanden ffch
also direkt vor der Führerloge. Lami verursachte
einen FebMart. dann ging es unter Fübrung von
Edwards auf die Reise. Das Temvo war zunächst
recht mätzi-g. niemand wollt-e si-L ovfern. und so
wurden die erften 400 Meter in 57,4 zurückge-legt.
Beim Läuten der Elocke wurde da-s R-ennen
etwas fchneller. Wosdruff gtng wun na-K vorn und
lietz dann ntemand mebr vorbei. Zuerst wies er
einen An-griff Edwards' ab und 200 Meter vor
dem Z^-l zetgte er ffch auch einem Vorffotz des
«och frifchen Ztalieners gewackfen. Der Schwarze
ffegte sebr ffcher vor dem Jtaliener und dem kana-
dilchen Mulatten. wäbrend der Pole Kuch-arski als
Pierter vor den beiden andern Amerikanern durch
das Ziel g-ing. Der Engländer Mac Cabe konnte
die grotze enalifch« Mittelstreckler-Tradition nicht
wabren und endete im gefchlagenen Feld.
Jnnerbalb weniger Stunden ging am Sieges-
maft zum dritten Male das Sternenbanner boch.
als die Preisträger des 800-Meter-Laufs vor der
Lbrenloge erschienen und ihre Medaillen in Emv-
fang naLmen. Di« Ersebnilisi .
1. Jobn Woodruff (USA.) 1-52.3 Min.
2. Mario Lanzi (Jtalienj 1.53,3 Min.
3. Dr. Pbil A. Edwards (Kanada) 1.53,6 Min.
4. Kaffmir Kucharski (Polen) 1.53,8 Min.
5. Cbarles Cbr. Hornbostel (USA.) 1.54,8 Mrn.
6. Sarry W. Williamson (USA.) 1.55,8 Min.
ferner: Brian F. Mac Cabe (England), Eerald
Vackbouse (Australien). Juan C. Anderlon (Argen-
tinien).
Ungsrns Wssssfbsllsi' probten
Trotz strömendem Negen hatten sich zum Was-
serball-llebungsspiel zwischen der Olympiamann-
schaft von llruguay und Poseidon Berlin im
„Deutschen Baö" in Treptow zahlreiche Zuschauer
eingefunden. Der Kampf endete mit einem klaren
6:2 (3:1)-Sieg der Südamerikaner, die ein recht
flüssiges Spiel vorführten und auch ausgezeichnet
schossen.
l^vfwsgisebs l'ufnvorMbi'ungsn
Wie schon am Vorabend die Vorfübrungen der
Nils Bukh-Schule Tausende begeifterten. so fand
auch der an sportlichen Ereigniffen so reiche Diens-
tag seinen Abschlutz mit einer Stunde norwegi-
schen Turnens. Wieder lietzen sich etwa 35 000
Menschen von den herrlichen Darbietungen der 21
norwegischen Mädet und 24 Turner fesseln. Fast
eine Stunde lang glänzten die harmonisch auf-
einander abgestimmten Norwegerinnen durch tän-
zerische Vewegungsgymnastik und zweckvoll zusam-
«nengestellte Eleichgewichtsübungen. an dem in
ganz Skandinavien so beliebten Schwebebalken.
Nach den Weisen der schweren norwegischen
Musik turnten auch die Männer. Neben ibrer Po-
dengvmnastik gefieten vor allem die Darbietungen
am Pferd. Kasten, Varren und Reck. Schon war-
fen von den hohen Rängen des Stadions grelle
Scheinwerfer ihre Strahlen auf das satte Grün
des Rasens, als immer noch die Menge dem groh-
artig abgestimmten Sviel der Norweger pnd Nor-
wegerinnen gefeffelt zusab.
nicht am Start: Strandberg (Schweden) und
Quittan (Oesterreich).
6. Lauf: 1. Theunissen (Südafrika) 21,7;
2. Mac Phee (Canada) 21,8; 3. Strandvall (Finn-
land) 22,6; ausgeschieden: Fahoum (Aegypten),
Fondevila (Argentinien), Liu (China).
7. Lauf: 1. Packard (llSA) 21,2; 2. Erim-
beck (Südafrika) 21,8; 3. Steinmetz (Deutsch-
land) 21,9; ausgeschieden: Whiteside (Jndien);
nicht am Start: Holmes (Grotzbritannien), Eu-
tierrez (Columbien), Laldana (Jtalien).
8. Lauf: 1. Robinson (USA) 21,6; 2. Tam-
misto (Finnland) 22,2; 3. Hofmeister (Argenti-
nien) 22,3; ausgeschieden: Minai (Ungarn), Kö-
nig (Oesterreich), Devrint (Belgien); nicht am
Start: Sanchez (Lolumbien).
Owsns 21,1 Ssl«. Im 2!wis«:ksn>suf
Sämtliche vier Zwischenläufe über 200 Meter
waren heitz umstritten und wer sich für die Vorent-
scheidung qualifizieren wollte, der mutzte weit un-
ter 22 Sekunden laufen. Die beiden schwarzen
Amerikaner Jesse Owens und Mack Robinson
waren die schnellsten Läufer, die mit 21,1 bzw.
21,2 überragende Zeiten erzielten. Owens stellte
seinen am Vormittag erreichten Olympischen Re-
kord ein und Robinson erreichte die alte Bestlei-
stung Eddie Tolans. Sehr schnell waren auch der
Lanadier Orr, der Schweizer Hänni, der Hollän-
der Osendarp und der dritte Amerikaner, Parcker.
Von unseren drei Vertretern kam nur der Mann«
heimer Neckermann in die Vorentscheidung,
da er im letzten Lauf den dritten Platz gegen den
Ungar Eyenes behauptete. Meister Schein wurds
im ersten Lauf nur Fünfter, während der Karls-
ruher Steinmetz in seinem Lauf als Vierter
einkam, aber disqualifiziert werden mutzte, weil
er seins Bahn verlassen hatte.
Jm 1. Lauf kam der Hamburger Schein
auf der Innenbahn noch recht vielversprechend in
die Gerade, aber den vor ihm liegenden Ameri-
kaner Packard konnte er nicht mehr erreichen und
dieser wurde noch im Endspurt von dem Cana-
dier Orr und dem Schweizer HLnni abgefangen.
Schein mutzte auch noch Sir vorbeilassen, während
der Argentinier Peswick als Letzter einkam.
Jm 3. Lauf stand der Sieger von vornherein
in Jesse Owens fest. Leicht und unbedrängt wir-
belte der Neger über die Bahn und siegte in 21,1
Sekunden, womit er erneut seine Olympische Best-
zeit erreichte. Der Canadier Mac Phee und der
Südafrikaner Erimbeek kämpften, weit abgeschla«
gen, um den zweiten Platz, der dem Canadier zu-
fiel. Unser Steinmetz wurde wohl Vierter,
mutzte aber wegen Verlassens seiner Bahn disqua*
lifiziert werden.
4. Lauf: Der USA-Neger Robinson und der
Holländer Osendarp in seiner orangenfarbenen
Hose kämpften bis 20 Meter vor dem Ziel Brust
an Brust, dann löste sich der kräftige Schwarze
und siegte in 21,2 Sekun-ien. llnser Neckermann
hielt im Kampf um den dritten Platz den Ungar
Eyenes sicher. Der Finne Strandvall wurde Fünf-
ter, wührend Pennington (England) dem Start
fernblieb.
Ergebnisse der 200-Me,ter-Zwischenläufe
1. Lauf: 1. Orr (Canada) 21,2 Sek., 2. Hänni
(Schweiz) 21,3: 3. Packard (USA) 21,3: ausgeschie-
den: 4. Sir sllngarn), 5. Schein (Deutschland),
6. Beswick (Argentinien).
2. Lauf: 1. van Beveren (Holland) 21,7 Sek.;
2. Theunissen (Südafrika) 21,7; 3. Humber (Ca-
nada) 22,1; ausqeschieden: 4. Taniguchi (Iapan);
5. Hofmeister (Ärgentinien); Frangoudis (Grie-
chenland).
3. Lauf: 1. Owens (USA) 21,1 Sek.; 2. Mac
Phee (Canada) 21,8; 3. Grimbeek (Slldafrikaj
21,9; ausgeschieden: 4. Tammisto (Finnlandj,
5. Rinner (Oesterreich); Steinmetz (Deutsch-
land) als Vierter disqualifiziert.
4. Lauf: 1. Robinson (USA) 21,2 Sek.;
2. Osendarp (Holland) 21,3; 3. Neckermann
(Deutschland) 2)6; ausgeschieden: 4. Eyenes
(Ungarn), 5. Strandvall (Finnland). Nicht
Start: Pennington (England).
am
5000-m-l.suf okns Osutseks
Ltscllei', Lselcyi^ uncl S^cing susgsseliiecisn
Der Reigen der leichtathletischen Wettbewerbe des
dritten Werkkampftages wurde mit den drei Vorläu-
sen Lber 5000 Meter abgeschloffen. Die hervorragen-
oen Langstreckler Finnlands, Schwedens, Norwegens,
Jtaliens und Englands wurden ihren grotzen Namen
gerecht und qualifizierten sich durckweg für die Ent-
scheidung, in die dre jeweils fünf Besten eines jeden
Vorlaufs kommen. Die deutschen Hoffnungen er.
füllten sich nicht, denn sowohl Stadler und Bek-
ker als auch der 10 OOO-Meter-Meister Max S y.
ring konnten sich nicht für den Endlauf qualisi-
zieren.
Zum ersten Vorlauf standen 15 Läufer am Start,
unter ihnen der Deutsche Edmund Stadler. Es fehl-
ten der Neuseeländer Jack Lovelock, der numnehr doch
nur den 1500-Meter-Lauf bestreitet, und Acosta (Co.
lumbien). Am Schlutz fiel Stadler zurück und pla-
zterte fich im Ziel nur als Achter, während vorne
Cerati, Siefert und Lash zusammen mit dem stark
aufgekommenen Finnen Salminen unang-efochten ihr
Rennen nach Hause liefen. — Zwölf von den drei.
zehn gemeldeten Teilnehmer bestritten den zweiten
Borlauf. Mit Ausnahme des sofort zurückgefallenen
Mexikaner EonzalSz blieb dag Feld dicht zusammen.
Der Deutsche Becker hielt sich Lber Dreiviertel
der Strecke recht gut, fiel dann aber immer mehr zu-
rllck und kam als Zehnter llber die Ziellinie. — Der
dritte und letzte Vorlauf stand ganz im Zeichen des
Schweden Ake Gilbert Jonsson. Max Syring,
unser hoffnungsvoller Läufer llber diese Strecke, lag
schon nach der Hälfte des Weges ausstchtslos an 10.
Stelle, arbeitete stch vorübergehend einmal zwei
Plätze nach vorne uno fiel Lann wieder zurück. Die
Ergebnisse:
1. Laus: 1. Cerati (Jtalien) 15:01.0, 2.- Siefert
(Dänemark) 15:02.8, 3. Lash (USA) 15:04.4, 4. Sal.
nrinen (Finnl.) 15:06.6, 5. Reeve (Erotzbritannienj
15:06.8; ausgeschieden: 6. Jansson (Schweden), 7.
Lessvre (Frankreich), 8. Stadler (Deutschland),
Fischer (Oestereich), Krevs (Jugoslawien), Rankine
(Canada), Simon(Ungarn), Sobea (Aegypten) Uti.
ger (Schweiz), Singh (Jndien); nicht am Etlut»
Acosta (Columien), Lovelock (Neuseeland).
2. Lauf: 1. Höckert (Finnland) 15:10.2. 2. Clos,
(Grotzbritannien) 15:10.6, 3. Noji (Polen) 15:11.2,
4. Hellström (Schweden) 15:12.0, 5. Hansen (Norwe«
gen); ausgeschieden: 6. Lecuron (Frankreich), 7. Ke.
len (llngarn), 8. Deckard (USA), 9. Nielsen (Däne.
mark;, van Runst (Belgien), Tanaka' (Japanj,
Becker (Deutschland), Eonzalez (Mexiko); nicht am
Start: Betti (Jtalien), Ghoutis (Eriechenland), Tor-
res (Columhien).
3. Lauf: 1. Johnsson (Schweden) 14:54.0, 2. Mu»
rakoso (Japan) 14:56.6, 3. Ward (Erotzbritannien
14:59, 4. Lehtinen (Finnland) 15:00, 5. Zamperini
(USA) 15:00.2; ausgeschieden: 6. Mastroienni (2ta.
lien), 7. Rochard (Frankreich). 8. Syring (Deutsch-
land), Szilagi (Ungarn), Wallace (Canada), Mat.
thews(Neuseeland), Medinger (Luxemburg), Nava»
rette (Columbien); nicht am Start: Oliva (Argen.
tinien), Simacek (Oesterreich).
l^Iofsit-IVIsmisclisftsfsclitsn eritsctiisclsn
ltslisn vor ssrsnlcfsleli — veutselilsncl srkslt ciis Sronrsns
Jn einem selten erbitterten. in der Eeschichte
des olymvischen Fechtturniers bisher noch nicht da-
gewesenen Kampf stritten am Dienstagabend im
Kuvvelsaal der Reichsakademie für Leibesübungen
Ftalien und Frankreich um den olympischen Sieg
im Florett - Mannschaftssechten. Beim Stand von
9:4 wurde das Treffen wegen der Äussichtsloffgkeit
eines französischen Sieges zugunsten für Jtalien
abgebrochen.
Der Kamvl um den dritten und vierten Platz
war zwischen Deutschland und Oesterreich nicht we-
niger erbittert. Mit dem ersten Eefecht holten sich
unsere Fechter die Führung, die sie nicht mehr ab-
gaben. 9:5 lautete der Endstand zugunsten Deutsch-
lands. Lasmir. Lerdon. Heim und Eisenecker er-
rangen in diesi/m schweren Kamvf den Sieg. wo-
mit sie die erste olymvische Medaille im Mann-
schaftsfechten für Deutschland Lberhauvt erkämvf-
ten. Unser bester Fechter war Lasmir mit vier
Siegen: ihm folgten Lerdon mit drei und Heim
und Eisenecker mit je einem Erfolg.
Hslsns IVÜsvsr unci ff. ffsIZ im knciksmpf
Die Kämpf« der Fechterinnen sind inzwischen
auch soweit vorgeschritten. datz am Dienstagabend
die Teilnehmerinnen der Vor-Endrunden in den
beiden Erupven feststehen. Es sind dies in Gruvve
1 die Ungarin Elek-Schacherer mit 0 Niederlagen,
Helene Mayer mit einer Niederlage. Olsen-DLne-
mark mit zwei Niederlagen und Eraffer-Oesterreich
mit drei Niederlagen. Ausgeschieden ffnd nun noch
die Amerikanerin Locke und Penn-Hughes (Eroh-
britannien).
Jn der Eruvve 2 führt die Olymvia - Siegerin
von Los Angeles, Ellen Preis - Oesterreich mit 9
Niederlagen vor unserer zweiten Vertreterin Hatz
(eine Niederlage), Addams-Belgien (zwei Nieder»
lagen) und Vargha - Ungarn (drei Niederlagen).
Jn dieser Eruvve ist Frau Olga Oelkers-Deutsch-
land ausgeschieden, da sie durch ihre Verletzung
stark behindert war und nicht ihre frühere Form
erreichen konnte. Jhr Schicksal teilte die Amerika»
nerin Lloyd. Die vier Fechterinnen in beiden
Gruvven bestreiten am heutigen Mittwoch den
E n d k a m v f.
Ergebnisse im Fechten.
Italien — Oesterreich 13:3.
Frankreich — Deutschland 12:4.
Italien — Deutscbland 16:0.
Frankreich — Oesterreich 11:5.
llngarn — Oesterreich 8:8 P. 53:63 erh Tr.
Frankreich — Argentinien 12:4 P. 45:71 erh. Tr.
Deutschland — Belgien 10:6 P. 60:64 erh. Tr.
Italien — USA. 13:3 P. 52:74 erh. Tr.
Frankreich — Belgien 8:8 P. 59:63 erb. Tr.
Deutschland — Argentinien 11:5 P. 49:71 erh. Tr.
USA — Ungarn 9:7 P. 59:61 erh. Tr.
Jtalien — Oesterreich 12:4 P. 40:73 erh. T»,