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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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Lsits 2

„Vollsgemeinschast^

Sonstag, den S. August 1886

Olympische Rekorde d.er Gchwimmer

(Fortsetzung vou Se8e 1)

gegen Oesterreich, Holland gegen Amerika, Jugo-
slawien gegen Ungarn und am Spätnachmittag
Deutschland gegen Frankreich und die Tschechoslo-
wakei gegen Japan.

Zehnkampf im Etadion

Jm Stadion verfolgten am Samstagvormittag
rviederum SO OOO Zuschauer die Fortsetzung

de»

Zehnkampfes. Am Sämstagvormijttag wurden die
110 Meter Hürden und das Diskuswerfen ausge-
tragen. Der Durlacher Zehnkämpfer Huber oer-
befferte am Samstagvormittag seinen Platz in der
Eejamtwertung des Zehnkampfes durch einen ganz
hervorragenden Lauf in 110 Meter Hürden. Mit
15,8 Sekunden konnte er 804 Punkte gutmachen,
und in der Eesamtwertung vom zehnten auf den
sechsten Platz sich vorschieben. Auch der Deutsche
Bonnet liegt nach dem 110-Meter-Hürdenlauf
nicht mehr an elfter, sondern an zehnter Stelle.

Jn Erünau fanden am SamstagvormittagVor-
läuse statt. Jm Kajak-Zweier über 1000 Meter
plazierte sich Deutschland im zweiten Vorlauf mit
einem knappen zweiten Platz hinter Schweden sür
den Endlauf am Nachmittag.

Dagegen mutzte Deutschland beim Fechten im
Hause des Sports, wo es in der ersten Gruppe ge-
gen Frankreich zu kämpfen hatte, mit 12:4 Tref-
fern eine Niederlage einstecken. Belgien schlug
Polen mit 14:2. Jn der zweiten Eruppe war
Schweden gegen Portugal und Jtalien gegen
Amerika siegreich.

Gpanifche Lage unverän-ert

Anarchie greist um sich — Abfall der baskifchen provinzen von Madrid?

Lissabon. 8. August.

Abgeseben von kleinereit örtlichen Eekechten an
allen Fronten, ist in der spanischen Vürgerkriegs-
lage keine wesentliche militärische Aenderung ein-
getreten. General Mola steht nach wie vor etwa
50 bis 60 Kilometer nördlich Madrid in festen
Stellungen am Südabhang des Euadarrama-Eebir-
ges. Er scheint den Aufmarsch General Franco's
südlich Madrid abwarten zu wollen. Letzterer hat
sein Hauptauartier in Sevilla aufgeschlagen und
leitet von dort den Vormarsch der aus 5000 Mann
geschätzten marokkanischen Truvven. deren Beför-
derung über die Meerenge ihm am Donnerstag
gelang. in Richtung Cordoba. Jn Ceuta an
der Nordspitze Spanisch-Marokkos sollen ca. 20 000
Mann Truvven der Militärgruppe zum Transport
nach dem Mutterland bereitstehen.

Teile der Südarmee besinden fich im Vormarsch
gegen die noch im Besitz der Regierung befindliche
Hafenstadt Malaga sowie entlängs der portugie-
sischen Grenze aus die Stadt Vajadoz in der
gleichnamigen Provinz. Die Einnahme dieser
Stadt würde Madrid die Verbindung nach Por-
tugal abschneiden.

Die Lage der Madrider Regierung scheint
wenig günstig zu sein. und zwar nicht so sehr aus
militärischen, sondern vornebmlich aus voliti-
schen Eründen. Jn den von ihr beherrschten

Epekusationen am Getrei-emarkt unmöglich

Gchlechles Beispiel am französischen Weizenmarkt

Berlin, 8. August.

X8X Di« Verhältnisse am Eetreidewirtschafts-
nmrkt in den Nachkriegslahlen waren eine der un-
ersreulichsten Erscheinunaen der gesamten liberalisti-
schen Wirtschastspolitik. Hier zeigte es sich, wie das
freie Spiel der Kräfte zu volkswinschaftlichen Aus-
wirkungen führt, die die schwersten Folgen nach stch
zogen.

Wir erinnern uns an das ewige Auf und AL der
Vrotpreise oder an die Schritte, die ergriffen wur-
den um die Eetreidepreise auf einer gewissen Min-
desthöhe zu halten. Jahr für Jahr sanken die Ee.
treideprerse herab, die Einnahmen des Bauern ver.
ringerten sich. auf der anderen Sett« entsprach dem
aber nicht die Entwicklung der Vrotpreise, die eher
die Tonoenz einer Entwicklung nach oben als nach
unten zeigten. Dagegen oergrotzerte sich ständig die
Spanne, diedieSpekulatron fursichbe-
anspruchte, Der Getreidehandel war em belieb»
teg Geschäft geworden, das bei einiger „Geschicklich-
keit leicht grotze Verdienste ermoglichte. Das Ee.
treid« wurde hin und her geschoben, die Spekulation
mgchte ihren Profit.

Vergegenwäitigen wir uns die Verhältnisse, so ist
es leicht, die Lage am französischen Weizen.
markt zu verstehen, der nunmehr seit Jahren ein
Ctieskind der sranzösischen Wirtschaftspolitik ist. Frü.
her war Frankreich ein WeizeneinfuhrlanL. Seit
1032 ist nun die Weizenerzeugung grötzer als der
eigene Vedarf. Entsprcchend dem kapitalistischen Spiel
von Angebot und Nachfrage sank der Preis von 168.—
Franken pro Doppelzentner im Jahre 1931 auf 82.—
Franken pro Doppelzentner im Juli 1933. Die
fronzösische Regierung ergrisf nun Matznahmen, um
diesen ständigen Preisabstieg auszuhalten. Mindest.
preise wurden geschaffen, Stützungskäufe vorgenom-
n>cn. Aber alle Matznahmen waren ohne Erfolg, da
sie in der Praxis versagten.

DerSchleichhandel machte sich breit',
Eewinner war wieder der Spekulant. Nun ist in
diesen Tagen von der neuen französischen Rcgierung
ein« Neuregelung des Weizenmarktes m Angriff ge-

nommen worden. Ein nationales Weizenamt wurde
unter der Aufsicht des Landwirtschaftsministeriums
geschaffen. 2n den einzelnen Bezirken wurden Er.
zeugerzwangsgenossenschasten eingesetzt, die den Wei-
zen vom Erzeuger abnehmen. Dem Handel ist durch
Ausschaltung vom Ankauf jeder Einflutz auf die
Preisaestaltung genommen. Mit dieser Ordnung
versucht die französische Regierung die Not der
Landwirtschaft endlich einmal zu beheben, den Ge-
treidcmarkt den Händen der Spekulanten zu ent.
reitzen. Ob diese Matznahmen Erfolg haben oder ob
ste eines der vielen Exverimente find, die in Frank.
reich schon versucht wurden. wird die Zukunft zeigen.

Für uns ist bei allen diesen Matznahmen wichtia,
datz immer wieder versucht wird. feste Eetreidepreise
und gleichbleibende Brotpreise zu erreichen, Vereits
im ersten Jahr der nationalsozialistischen Agrar-
politik wurden in Deutschland die Verhältnisse auf
dem Eetreidemarkt in neue Bahnen gelenkt und da-
mit die Eetreidemarktordnung eingeleitet, di« ge-
rade in diesen Tagen mit den Vestimmungen iiber
das Eetreidewirtschaftsjahr 1935/36 eine weitere
Vervollständigung erhalten hat. Eerecht« Preis« für
di« landwirtichaftlichen Erzeugnisse und gleichblei.
bende Brotpreise sind für uns bereitz zu einer Selbst-
verständlichkeit geworden. Dadurch ist erreicht wor-
den, datz

1. die wirtschastliche Leistungsfähigkeit der Land.
wirtschaft erhalten bleiüt,

8. die Versorgung des Volkes mit den lebens-
notwewdigsten Nahrungsmitteln gesichert wer-
den konnte, und

3. die gesamte deutsche Wirtschaft mit dem festen
Brotpreis eine Stabilität erhielt, die zu
einer Unterstützung der Arbeitsschlacht werden
konnte.

Die Ereichuna dieses Zieles war nur durch einen
vclligen Umbruch im wirtschaftlichen Denken möglich,
der von der kapitalistischen Wirtschaft zur soziälisti-
schen Wirtschaft führte, die in der Getreidewirtschast
heute zur Tat geworden ist.

Provinzen gewinnen lmmer mehr die anarchi-
stischen Elemente die Oberhand.

Jn Barcelona. das völlig von bolschewistischen
Extremisten beherrscht wird. ist der Präsident der
..gemähigt"-marxistischen Eewerkschaften von Anar-
cho-Syndikalisten ermordet worden. Eleiche Ele-
mente drängen in Madrid auf Radikalisierung
der Regierung. der sich die ohnehin schwache
Regierung kaum lange wird widersetzen können.
Die Bombardierung von Algeciras und anderer
im Besitz der Militärgruvve befindlicher Hafen-
städte durch Regierungskreuzer, soll zwar grotzen
Materialschäden angerichtet. aber sonst keine greif-
baren Ersolge gezeitigt haben.

Truvven Franco's haben dem Sender Sevilla
zufolge die Stadt Merida in der Provinz Vaja-
doz besetzt.

Jm Norden bereitet sich ossenbar der Absall
der Baskischen Provinzen von Madrid vor.
Man mutmaht, dah ihnen seitens der Militär-
gruvve bestimmte Zusicherungen hinsichtlich der von
ihnen seit langem geforderten Selbstverwaltung
gegeben wurden.

Auch die auhenpolitischen Schwierigkeiten
Madrids nehmen zu. London hat schärfste Mah-
nahmen angedroht, falls das britische Hoheits-
gebiet Eibraltar oder neutrale Schifse. die die
Meerenge pasiieren. nochmals von den kriegführen-
den Schifsen versehentlich beschosien werden. Madrid
hat bisher keine zufriedenstellende Antwort ge-
geben. Die diplomatischen Beziehungen sind durch
den Rücktritt der meisten spanischen Vertreter im
Ausland. die sich fast alle der Militärgruppe zur
Versügung halten, völlig lahmgelegt.

Kämpfe bei Alicanie

Madrid, 8. August.

Nach hier vorliegenden Meldungen scheint es
jetzt auch in der bisher vom Bürgerkrieg nicht be-
rührten Provinz Alicante zu Kämpfen gekom-
men zu sein. Ln Alcoy bei Alicante soll die rote
Miliz in der Nacht die MilitärkasLrne gestürmt
haben. weil sich dort angeblich Mitglieder rechts-
stehender ^arteien sowie von den marxistischen Be-
hörden gesuchte höhere Offiziere verborgen hätten.
36 nationalistischer Gesinnung verdächtige Offiziere
der Earnison jeien festgenommen worden. Bei dem
Eefecht seien zwei Majore getötet und zahlreiche
Personen verletzt worden.

Katalonien befchlagnahmt
Klrchenvennögen

Paris, 8. August.

Die französtsche Nachrichtenagentur Radio mel-
det aus Barcelona, die katalanische Regierung
habe am Freitag ein Eesetz erlassen, wonach das
gesamte VermögLn der Kirchbn und religiöfen Or-
den der Beschlagnahme anheim fällt. Das Gesetz
erlaubt ferner die Beschlagnahme des Besitzes sol-
cher Personen, die der Unterstützung der Militär-
gruppe überfllhrt sind.

Handstreich der Kommunisten
auf Andorra

Paris, 8. August.

Nach einer hier vorlieqenden Meldung aus
Foix (Departement Aritzgef wollen in Andorra
die Eerüchte nicht verstummen, datz die spanischen
Kommunisten und Anarchisten einen Ueberfall auf
die kleine Pyrenäen-Republik beabsichtigen. Dieser
Ueberfall solle von Puigcerda aus, das sich in den
Händen der Kommunisten besindet, erfolgen. Als
Vorwand für diesen Handstreich solle dienen, dah
Andorra zahlreiche spanische Flüchtlinge und vor

allem Eeistliche aufgenommen habe. Die fran«
zösische Regierung, die vertragsmätzig das Polizei-
recht in Andorra ausübt, habe eine Abteilung E«n-
darmerie und mobile Earde an die Grenze g^
schickt, die im gegebenen Falle eiagreifen solle.

Ein neuer „Volksfront^-Tnck

Paris, 8. August.

Jn Zusammenhang mit den angeblich beabsich«
tigten französifchen Flugzeuglieferungen an di«
Madrider Regierung hat der „2our" jetzt in Er-
fahrung gebracht, datz die 14 Devoitine-372, di«
urfprünglich von Litauen bestellt worden waren
und fpäter gegen eine neue Bestellung modernel
Apparate eingetauscht wurden, der Form nach i"
litauischen Besitz Lbergehen sollen, um dann „ v o n
Litauen" an Spanien geliefert zu wsrden. Die
französtsche Regierung habe dann die Entschuldi-
gung, datz sie Litaucn nicht daran hindern könne.
mit ihren eigenen Flugzeugen zu machen, was es
wolle. >

Empfänge Seim Führer

Berli«, 8. August.

Der zu einem Privatbesuch in Berlin weilende
britische Botschafter a. D. Lord Rennel. Mit-
glied des englischen Oberhauses. stattete am Sam^
tag dem Führer und Reichskanzler einen Besu-Y
ab.

Der Führer und Reichskanzler empfing ain
Samstag den Königlich-Jugoslawischen Minister
für körperliche Ertüchtigung, Rogio, der von dew
Königlich-Iugoslawischen Gesandten in Berlin,
Lincar-Markowic, begleitet war. sowie den
Königlich-Albanischen Kultusminister Bushatk.
der in Begleitung des deutschen Eesandten v»n
Luckwald, erschien. „ ^

Ferner empfing der Führer und Reichskanzler
den deutschen Eesandten in Lissabon, Baron von
Hoyningen-Huene.

Geine Aemter niedergelegi

Berli«, 8. August

Die NSK meldet: Auf Grund eines schwebe«'
den Parteigerichtsverfahrens hat der bisherig-
Eauleiter der Kurmark, Kube, seine sämtliche"
Aemter niedergelegt.

Der Reichspostminister gratuliert. An die Fal^
Lootsieger Horn und Hanisch, die beide Telegraphen-
arbeiter sind, hat der Reichspostminister ein Glua-
wunschtelegramm gerichtet. Er hat angeordnet, dah
Beide in Las Veamtenverhälnis übernommen werden.

338 deutsch«

in Eenua. Der Leui'ch^

Dampfer Uckermark" brachte 338 deutsche Fluchtling«
aus Spanien nach Genua, von wo aus ste nach kur-
zem Aufeiithalt in die Heimat weitereisten.

Jtalienischer Kreuzerbesuch in Kiel. Am Sams-
taa tras um 9.15 Uhr der italieniiche Kreuzer „Eo-
rizia" im Kieler Hafen ein. ,

Eine alpinistische Elanzleistung. Vier Alpiniste"
aus dem Aosta.Tal in Jtalien erkletterten in einer
Rekordzeit von nicht weniger als acht Stunden
stark vereiste 1509 Meter hohe Nordwestwand der

He -

General Gamelin besucht Warschau. Der Lhes
des sranzöstschen Eeneralstabes. General Eameli".
wird am 12. August in der polnischen Hauptstadt er
wortet; der Besuch hat amtlichen Charakter.

Unter dem Verdacht der Spionage verhastet. De

bekannte japanische Schriftsteller und Sachvi'rstand-8
für Sowjetruhland, Ohtake. wurde unter dem Ber-
docht zu Gunsten Sowjetrutzlands verhastet.

l-snlrenkui'gel- üi-fekpiel"

Während auf der gewaltigen Dietrich-Eckart-
Bühne am Reichssportfeld Eberhard Wolfgang
Möllers Drama „Das Frankenburger Würfelspiel",
eine der tragischften Episoden des Dreitzigjährigen
Krisges, wieder lebendig wird, tauchen auch die
Tatsachenzeugen des dichterisch behandelten Ereig-
nissss aus der Tiefe der Vergessenheit wieder auf:
Der Becher und die Würfel, mit denen vor fast 300
Jahren die Bauern um ihr Leben spielen mutzten.

Als geschichtlicher Vorgang des nun wieder so
lebendig gewordenen „Frankenburger Würfelspiels"
wird berichtet, datz stch im Süden des Reiches die
Bauern gegen die Unterdrückung ihres Elaubens
erhoben. Namens des Kaisers Ferdinand II. lud
Eraf Adam von Herbersdors sie nach Frankenburg
ein. Er versprach Straffreiheit, falls ste unbewaff-
net kämen: trotzdem lieh er sie von seinen Solda-
ten umstellen und lietz zum abschreckenden Veispiel
die Führer der Vauern hinrichten. Als einzige
Enade wurde den zum Tode Bestimmten schlietzlich
zuerkannt, datz je zwei unteretnander um ihr Leben
würfeln dursten. Diejenigen, die das grausige
Spiel verloren, wurden gehängt.

Der Becher und die Würfel, die an jenem 15.
Mai 1625 das Schicksal der braven deutschen Bauern
»erkörperten, wurden in Frankenburg ausbewahrt
und werden nun auf der Ausstellung „Deutsch-
land" zur Schau gestellt. Menschen von 1936 wer-
den die Tatsachenzeugen jenes tragisch umwobenen
Schicksals mit eigenen Augen in der Ausstellung
„Deutschlaud" sehen.

Für die Wissenschaft gestorben. Als Opfer der
wissenfchastlichen Forschung starb der Vorstand des
Deutschen Hygienischen Jnstituts der Prager Deut-
schen Universität, Professor Friedrich Breinl an
einer Infektion mit dem Eift des Rocky-Moun-
tains-Fieber, des gesährlichsten Fleckfiebers über-
haupt, die er sich bei Arbeiten im Laboratorium
zugezogen hatte. Prosejfor Preinl, zu degen

wichtigsten Arbeitsgebieten das Fleckfieber zählte,
war mit abschliehenden Nersuchen beschäftigt, deren
Ergebnis er bei dem in der nächsten Zeit in Lon-
don tagenden Jnternationalen Bakteriologenkon-
gretz vorbringen wollte.

„Eutiner Dichterkreis". Jn Eutin hat sich unter
der Schirmherrschaft des Regierungspräsidenten
Vöhmker ein Kreis schleswig-holsteinischer und
oldenburgischer Dichter gebildet. Der Vorstand be-
steht jetzt aus folgenden Dichtern: Helene Voigt-
Diederichs, Hans Friedrich Blunk, Hermann Clau-
dius und Hans Ehrke.

Nokokospiele in Ansbach. Die alte Markgrafen-
stadt Ansbach erlebte am Samstag und Sonntag
wiederum die Rokokospiele im Schmuckhof des Her-
renschlosses. Zur Aufführung gelangte beide Male
die Mozartoper „Figaros Hochzeit", bei der bedeu-
tende Kräfte des Hessischen Landestheaters, des
Preirtzischen Staatstheaters in Kassel und des
Stadttheaters FLrth mitwirkten.

Die deutsche Beteiligung am Zahnärztekongreh
i« Wien. In Wien tagt gegenwärtig unter dem
Ehrenschutz des Bundespräsidenten Miklas der 9.
Internationale Zahnärztekongretz, an dem über
3000 Zahnärzte ass allen Ländern der Erde teil-
nehmen. Der Kongretz hat sich die Aufgabe gestellt,
über den gegenwärtigen Stand der Zahnheilkunde
uhd ihre Bedeutung im Eesundheitsdienst der ver-
schiedenen Länder und ihre Einwirkungen auf die
soziale Gesetzgebung zu berichten. Die offiziellen De-
legierten und Mitglieder des Rationalkomitees
Deutschland sind: Euler-Breslau, L. Falck-MLnchen,
A. Elbrecht-Neu-Jsenburg, O. HLbner-Breslau,
Schaefer-Stuckert-Frankfurt und E. Schrickel-Berlin.

Ausgestaltung des Mitteldeutschen Landes-
theaters. Das von der NS-Kulturgemeinde im Eau
Halle-Merseburg vor zwei Jahren als Eauwander-
bühne gegründete Mitteldeutsche Landestheater
konnte im letzten Spieljahr 236 Spieltage mit 266
Aufsührungen an rund 90 Spielorten verzeichnen.
Der Besuch ist im Monatsdurchschnitt von 8000 auf
13000 geftiegen Lei iusgefamt 100 000 Befuchern.

Einweihung der Ludwig-Siebert-Halle in Vay-
reuth. Am 26. September wird die Ludwig-Sie-
bert-Festhalle in Bayreuth als städtische Kongretz-
halle in Anwesenheit des Ministerpräsidenten Sie-
bert eingeweiht werden. Dank dem Entgegen-
kommen von Frau Winifred Wagner wird das
Bayreuther Festspielorchester unter Leitung von
Eeneralintendant Staatsrat Tietjen an der Ein-
weihungsfeier mitwirken.

Die vorgeschichtlichen Befestignngen im Huns-
rück. Jm Rahmen des grotzen vor- und früh-
geschichtlichen Ansgrabungsplanes der Rheinpro-
vinz führte das Trierer Landesmuseum als erste
Erabung in diesem Jahre die im Vorjahre begon-
nene Untersuchung der vorgeschichtlichen Befestigung
auf dem Ringkopf bei Allenbach im Kreife Bern-
kastel in der Zeit vom 18. Mai bis 3. Juli zu
Ende.

Studienreise deutscher Apotheker. Nachdem die
deutschen Apotheker Ungarn besucht haben, veran-
staltet die Deutsche Apotheker^aft in diesem Jahre
eine Studienreise nach Jugoslawien, und zwar in
der Zeit vom 24. August bis 6. September.

Vorlesungen LLer gesamtdeutsche Eeschichte in
Salzburg. Der österreichische Bundesminister von
Glaise-Holstenau wird in der Zeit bis zum
22. August in Salzburg Vorlesungen über gisamt-
deutsche Eeschichte halten. Reichsdeutsche Jnter-
essenten, die diese Vorlesungen hören wollen, wer-
den von der Ausreisegebühr bsfreit.

Nordisches Waffenlager gesunden. Wie aus
Kopenhagen gemeldet wird, wurde bei Stivens in
Ost-Seeland ein nordisches Waffenlager entdeckt,
das autzerordentlich umfangreich ist und aus der
Zeit um 3000 v. Chr. stammen dürfte. Es handelt
sich um eine einzigartige Sammlung von Kriegs-
getäten, deren Zahl in die Tausende geht.

Ueberfiihrung einer Eemiildesammlung von
Paris «ach London. Der bekannte Oelmagnat Eul-
benkian. der vom Sultan Abdul Hamid die Kon-
zession für die Ausbeute der Petroleumvorkommen
im Jrak erworben hat, lietz seine Eemäldesamm-
lung, die 18 Meisterwerk« iltz Werte vog rund

500 000 Pfund Sterling umfatzt, infolge der z,"
nehmenden politischen Unsicherheit in Frankrctty
von Paris nach London bringen, wo sie in dor
National-Ealerie zur Ausstellung gelangt.

Französischer Richard-Wagner-Film. Im Vor'
jahre bemühte fich bei uns ein bekannter Regisseur
um die Herstellung eines Richard-Wagner-FilmeS-
der eines Tages auch angekündigt, aber nie in A?'
beit genommen wurde. Wie es scheint, ist r"
Paris dieser Eedanke eines Wagner-Filmes aufg^
griffen worden, denn dort wird jetzt ein Film am
gekündigt: „Ts asissance 6e Wie

gekündigt: hektzt, erscheint dieser Film bei der Pacj'
fic und behandelt die Liebeserlebnisse Wagners,
ihn zu „Tristan und Isolde" inspiriert haben solle"-
Dieses Vorhaben ist wohl auch auf den grotzen El'
folg dcs Franz-Schubert-Films in Frankreich
rückzuführen.

HauvtklbriMeiter: Franz Bretz.
Slcllvertreter: Nernkaed Seeaee-Kelbe.

Cbek oaw Dieotz: Dr Sriedrich Didier.

Verantwortlich flli Jnnenoolttik: Kran, Urctzr .Af
Aubenvolitik und Wtrtlchaft: Rernbard Sceaer-Acldrj
füi Stadt Hetdelbera und Reweguna: Hcrman« Lei"!
für Badikche Nachrtchten und Svorl: Sermann Neber>°:
kür Keuilleton und Unteibaltuna: Dr. klrtedr. Dimei:
fük lämtliche Beilaaen: Serbert Wicdemann: kür
-er: Hauvtlchriftleltnnar lür An,eiaen: Wilb. Bcsoe"
lämtlick tn Seidelbera

Echrtftleitnna' Rriinnenaalle 20—24.
Bcrliner Schristleitnng:

HanS Graf Reilchach, Bcrltn SW 68 Cbarlottenlir. I^

Nachdruck etgener Berichte ohne ausdrückliche GencbM^'
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Berantwortuna libernommen.

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tzrahe 126 IL8 tUuioersitätsvlatzf.

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Bezirksausgabe Der Kraichgau 2 tö«

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