Lsits 2
„Volfsgemeirischast"
vLr» »u. »Ätb
daillen. Das beweist das grohe Ausrücken der Deut-
schen nicht nur in der Svitzenleistung, sondern auf
breiter Basis. Unsre sportlichen Erfolge werden
überall bei den Äusländern lebhaft besprochen.
Noch sind die Olympischen Kämpfe nicht zu Ende.
Aber der Vorsprung von fünf Eoldmedaillen am
Vorabend der Schluhfeier kann von Amerika nicht
mehr eingeholt werden. Zum erstenmal in
der Geschichte der Olympischen Spiele
steht Deutschland mit seinen Erfol-
gen an der Spitze aller Nationen. Und
oatz dieser Erfolg von Sportlern des national-
sozialistischen Deutschlands erkämpft wurde, das
wird auch den anderen Nationen zu denken geben.
Es ist ein grotzes Ereignis in der Geschichte der
deutschen Leibesübungen, datz Deutschland nach sei-
nen bisherigen Erfolgen fiihrende Sportnation ge-
worden ist. Dieser dreizehnte Kampftag der Olym-
pischen Spiele ist daher fllr Deutschlands Sportbe-
wegung ein Tag der Freude und der Genugtuung,
ein Tag des grötzten olympischen Triumphes deur-
scher Sportler und mit ihnen der ganzen deutschen
Nation. — li. v.
Gchreckensherrschast in Madrid
lFortsctzung von Seite 1)
Ein unerhörter Vorfall ereignete sich bei dem
Abtransport von sieben Nonnen. die die
Staatsangehörigkeit eines südamerik. Staates be-
sttzen. Der diplomatische Ver-treter Ves Landes hatte
bei der Regierung freres Eleit für die sieben Non-
nen erwirkt, aber während des Transports durch die
Stadt wurden sie von einer roten Hord-e plötzlich er-
griffen und vor den Augen ihrer diplo-
matischen Vertreter ermordet.
Angesichts dieser Entwicklung wird die Lage der
noch amtierenden Regierung immer unhaltbarer.
Autzerdem zerrüttet die völÜge Desorganisation all-
mählich die Widerstandskraft Ler Regierungsstreit-
kräfte, so datz mit Ueberraschungen gerechnet werden
MUtz.
Kinder mit abgeschnittenen Händen
Amsterdam, 15. August
Die „Ti jd" verössentlicht einen aufsehenerre-
genden Artikel ihres Korrespondenten in Svanien.
der erschütternde Mitteilungen über die von dem
roten Mob in der Umgebung von Osuna in
Andalusien begangenen Ereueltaten entbält, Zahl-
reiche Kinder volitischer Eegner seien aus furcht-
bare Weise ermordet worden. Man habe den Klei-
nen die Hände abgeschnitten und ihre Körper mit
den Köpfen nach unten an den Fenstern aufgehängt.
In einem anderen Dorf hätten die Kommunisten
versucht. die von ihnen sestgenommenen Geiseln in
dem Gebäude, in dem diese eingeschlossen waren,
lebendigen Leibes zu verbrennen. Verschiedene
Benzinsässer seien bereits in dem Eebäude auf-
gestellt worden. Jm letzten Augenblick habe ein
'Snftangriff auf das betreffende Dorf, der die Kom-
munisten zu vanischer Flucht veranlatzt habe. das
-kestialische Vorhaben der Unmenschen verhindert.
portugiesisches HoheitSgebiet
erneut verletzt
Paris, 15. August
Vewaffnete spanische Miliz überschritt, wie Ha-
vas aus Lissabon meldet, mit zwei mit Bomben
beladenen Kraftwagen bei Campo Maior die
portugiesische Erenze. Die Milizsoldaten flüchteten
unter Zurücklassung der beiden Kraftwagen zu-
nächst wieder auf spanisches Eebiet. Die Kraftwa-
gen wurden von den portugiestschen Behörden be-
schlagnahmt, aber kurz darauf versuchten die An-
gehörigen der roten Miliz einen Handstreich. Sie
traten wieder auf portugiesisches Gebiet über und
wollten stch mit Waffengewalt in den Besttz der
Kraftwagen setzen. Portugiestsche Truppen eröff-
neten das Feuer auf die Milizsoldaten, die nach
Spanien zurückwichen.
„MitetGpanien vor -enGowjets!"
Ein Aufruf -er nationalen Regiemng in Burgos
Lissabon, 15. August
Wie wir aus guter portugiestscher Quelle er-
sahren, hat Eeneral Cabanellas, der Führer
der in Vurgos gebildcten nationalen Regie-
rung, einen Ausrus erlassen, in dem er fich beson-
ders an das Slusland wendet und daraus hinweist,
dah die nationale Regierung eine gut organisierte
Autorität in einem grotzen Teil Spaniens bereits
ausrecht erhalte. Die nationale Regierung betrachte
es als ihre Pslicht, an das Eewissen der zivilifier-
ten Länder zu appellieren, um die wirkliche Be-
deutung des Kampses, der augenblicklich in Spa-
nien vor sich gehe, der Welt klar zu machen.
Jn dem Aufruf wird besonders hervorgehoben,
datz es sich weder um einen zügellosen Parteiauf-
stand gegen ein Regime, noch um einen Vürger-
krieg handele, sondern um eine nationale Be-
wegung, an deren Spitze das Heer stehe und die
mit Begeisterung von allen gesunden Elementen
des spanischen Volkes aufgenommen worden set
mit dem Ziele, Spanien zu retten und aus der
Schreckensherrschaft der Sowjets zu
befreien
Jn den Eebieten, so heitzt es in dem Aufruf
weiter, die im Machtbereich der nationalen Regie-
rung in Vurgos liegen, herrsche grötzte Ordnung
und Sicherheit. Dagegen herrsche im übrigen Teil
Spaniens, der sich im Besitze der Eegner befinde,
vollständige Anarchie des Kommunismus mit Mas-
senmorden, Zerstümmelungen von Menschen, bestia-
lischen Erausamkeiten, Plllnderungen und Zerstö-
rungen wertvoller Kunstschätze.
General Cabanellas erklärt schlietzlich, datz der
wahre Charakter des in Madrid herrschenden Re-
gimes eindeutig durch den Eoldraub aus der
spanischen Nationalbank bewiesen werde.
Die Linksregierung habe diesen selbst veranlatzt
und das Eold in Flugzeugen nach dem Ausland
schaffen lassen.
Mimatum an Gan Gebastian
Am Sonnabendvormittag war von der Erenze
bei Jrun wieder heftiges Artklleriefeuer zu ver-
nehmen. Von Sendaye aus konnte man die Ein-
schläge beobachten. Auch zahlreiche Bombenabwürfe
eines nationalistischen Fliegers waren deutlich zu
erkennen. Sehr lebhaftes Jnfanterie- und Maschi-
nengewehrseuer hörte man auch aus den Bergen
etwa vier Kilometer südlich von Jrun. Eegen Mit-
tag slaute das Feuer ab. Nationale Flieger war-
fen über San Sebastian Flugblätter ab mit
der Ausforderung, die Stadt binnen 24 Stunden
zu übergeben, da sonst rücksichtslos zum Angriff
geschritten werden würde. Die Marxisten haben
daraufhin weitere 500 Eeiseln aus der bürgerlichen
Einwohnerschaft sestgesetzt. so datz sich jetzt 1200
Geiseln in Hast besinden. Gleichzeitig gaben
die Marxisten bekannt, datz sie im Falle eines An-
griffes auf die Stadt sämtliche 1200 Eeiseln er-
schietzen würden. Starke Dynamitladungen sind an
allen Zufahrtsstratzen. Brücken usw. angebracht.
um den Einmarsch der nationalen Truppen zu er-
schweren.
Nach Meldungen aus Santander haben
nationalistische Flieger die Stadt mit mehreren
Bomben belegt. Eleichzeitig beschotz ein Kriegs-
schiff die Stadt.
Letzte englische Warnung
London, 15. August.
Eutem Vernehmen nach, wird die britische Re-
gierung alles in ihrer Macht stehende tun, um die
Lieserung von Zivilflugzeugen an eine der Par-
teien in Spanien zu vcrhindern. Am Sonnabend
erging cine amtliche Warnung an die britischen
Staatsangehörigen, die vielleicht an eine Bei-
standsleistung im spanischen Bnrgerkrieg denken.
„Pretz Association" zufolge hat Autzen-
minister Eden folgender vom englischen Autzen-
amt ausgegebenen Verlautbarung seine Zustim-
mung erteilt:
„Die englische Regierung unterstützt voll und
ganz weiterhin die Vemühungen der französifchen
Regierung, ein Abkommen zwischen den am mei-
sten interessierten Wächten zur völligen Enthal-
LZ //Hindenburgs" I. Nordamerikafahrt
Kahrgäste aus aller Welt — Vielseittge Kracht
Frankfurt a. M. 15. August.
2n den Abendstunden des Sonntag wird das
Lustschiss „Hindenburg" seine siebente diesjährige
Nordamerikareise vom Weltluftschisshasen Rhein-
Main antreten. Rach der Ankunst des Sonderslug-
zenges der Deutschen Lnsthansa mit den lctzten
Filmen von der Schlutzfcier der Olympischen Spiele
aus Verlin wird der Start voraussichtlich gegen
Mitternacht ersolgen.
So bunt das Völkergemisch während der Spiele
in Berlin war, so vers.chiedene Nationen werden
diesmal auch an Bord des Luftschiffes vertreten
sein. Erstmalig nehmen prominente Gäste ausJa-
pan und Rumänien an einer Reise mit dem Luft-
schiff nach den Vereinigten Staaten teil: der
Eeneraldirektor der rumänischen Eisenbahnen Dr.
Konstantin Motas und Eattin, Herr Dr.
Sozaburo Etoh von den japanischen Staats-
eisenbahnen zusammen mit Herrn Kiyoscni Ura-
tani. Weiter befindet sich unter den Fahrgästen
der bekannte amerikanische Jndustrielle Jack F.
Chrysler jr. Zahlreiche Olympiabesucher eilen
mit dem Luftschiff in ihre amerikanische Heimat
zuriick.
Aber nicht nur bedeutende Gäste werden sich
am Sonntagabend an Bord des Luftschiffes bege-
ben; eine ebenso umfangreiche und interessante
Frachtladung wird im Laufe des Tages an Vord
gebracht. Zahlreiche Filmsendungen und
Lichtbilder von den Olympischen Spielen wer-
den auf schnellstem Wege über den Ozean besör-
dert und werden bereits am Mittwoch dem ame-
rikanischsn Publikum einen Eindruck von den
letzten Kämpfen und der Schlutzfeier der Olym-
pischen Spiele in Berlin vermitteln. Wiederum be-
findet sich ein Flugzeug an Vord des Luftschiffes.
Ein deutsches Sport- und Kunstflugzeug Typ
„Vllcker-Iunameister" wird von dem
rumänischen Kunstflieger Oberleutnant Papana
mit nach den Pereinigten Staaten genommen.
Nachdem Oberleutnant Papana kllrzlich an dem
internationalen Kunstslugwettbewerb in Rangs-
dorf teilgenommen hat beabsichtigt er nunmehr an
weiteren Flugoeranstaltungen in Neuyork, Cleve-
land, Los Angeles, Detroit, Washington usw. teil-
zunehmen
Unter der vielseitigen Fracht befindet sich wei-
ter ein Hund, der allein zu seinem neuen tzerrn
reist, eine Kiste echten deutschen Bieres, Maschinen-
teile, pharmazeutische Präparate, technische Zeich-
nungen und nicht zuletzt wiederum zahlreiche Vrief-
sendungen, die den von jedem Philatelisten so be-
gehrten, auf jeder Fahrt wechselnden Sonderstsm-
pel erhalten.
tung von jeder Einmischung in den gegenwärtige»
Kampf in Spanien zu sichern. Die englische Re«
gierung hat ihrerseits ihre Bereitwilligkeit erklar»,
nach Abschlutz eines Abkommens die Waffe «^
aussuhr an beide Parteien in Spanien zu » « ^
hindern. Sie wird dann auch jede möglichb
Matznahme treffen, um die Lieferung von Zn>"'
flugzeugen zu unterbinden. Man hofft, das EM'
verständnis anderer Regierungen zu einem M»
kommen in der allernächsten Zukunst zu erhalten-
Seit Beginn der gegenwärtigen Unruhen in Sph'
nien sind Lbrigens keine Genehmigungen für d'.e
Ausfuhr nach Spanien bestimmter Waffen uno
Munition, die unter das Eesetz über Regelung der
Waffenausfuhr von 1931 fallen würden, erteiu
worden.
Britische Untertanen, die irgendeine Seite m
Spanien zu Lande, zu Wasser oder zur Luft unter-
stützen, laufen nicht nur selbst Gefahr, sondern tra'
gen zu einer Erschwerung des Abschlusses des
planten Uebereinkommens bei. Sie diirfen keinek'
lei Unterstützung noch Hilfe erwarten, falls
durch Teilnahme an solchen, dem Bestrehen .dP
englischen Regierung entgegenlaufenden Unter'
nehmungen in Schwierigkeit.n geraten sollten.
2000 Reichsdeulsche aus Madrid
gerettet
Madrid, 15. August
Nach oen neuesten Feststellungen haben bis zum
Freitag 2000 Reichsdeutsche Madrid verlasserl-
Nunmehr bleiben noch etwa 70 bis 80 DeutsÄ-
in Madrid, was sie auf eigene Verantwortung tun
Ehrung deutschcr Olympiasieger. Eerhard Eust'
mann. der mit Herbert Adamski zusammen deU
Sieg im Zweier mit Steuermann erkämpfte, wurde
vom Oberjäger zum Leutnant befördert. — Der
Verliner Emil Schöpflin, der im lOO-Km.-Stratzew
rennen startete, wurde vom Hilfsarbeiter zum Be'
triebsassistenten der Reichspost ernannt.
*
Unglück in einem Eisenbahntunnel. Zwische»
Veringhausen und Messinghausen in Westfaleu
wurden in einem Tunnel zwei Arbeiter von einer
Lokomotive ersatzt und sosort getötet: sie hatteu
das Signal Lberhört.
*
Der Jahrestag des „Wunders an der Weichsel '
Der Jahrestag des „Wunders an der Weichsel '
der volnischen Entscheidungsschlacht über die Rm°
Armee, wurde am Samstag in ganz Polen al»
Fest der Armee seierlich begangen.
*
21 Personen ertrunkeu. Der sranzösische DaMd'
fer „L'Oranaise" sank kurz nach der Ausfahrt oo"
Mostaganem in Algerien. 21 Menschen kamen da-
bei ums Leben, während nur zwei gerettet werdeu
konnten.
Englische Flugzeuge in Paris beschlagnaürnl'
Sechs englische Flugzeuge, die am Freitag aus dc>u
Flugplatz Le Bourget eintrasen und nach Vordeaul
weiterfliegen wollten, sind von den französisch^
Vehörden beschlagnahmt worden, weil die Papie^
nicht in Ordnung waren.
*
Polizei gegen Lepra-Kranke eingesetzt. Jm staat'
lichen Lepralager Nagaschima (Japan) sind klu'
ruhen ausgebrochen, so datz Polizei eingesetzt wee
den mutzte, um weitere llebergriffe zu verhindeld-
*
Japanische Soldaten an Vergiftung erkranll'
Ueber 100 Soldaten des Hamatsu-Regiments st"
nach dem Eenuh verdorbener Nahrungsmittel dU
Vergiftungserscheinungen erkrankt.
^ne!r6oten unct 8cjinurren
Wilhelm Erimm, Clemens Vrentano und Achim
»on Arnim waren untereinander sehr befreundet.
Einstmals besuchten die beiden Ersteren Achim
von Arnim in Berlin. Der Freund batte gerade
Besuch. Die beiden trafen eine Dame bei ihm an,
die zweifellos die Jugend schon längere Zeit hin-
ter sich hatte. Arnim freilich sckien dies nicht zu
merken. Als die Dame gegangen war, äutzerte er
sich begeistert zu den Freunden:
„Jst diese Frau nickt bezaubernd? Jst sie nicht
schön wie ein Märchen?"
Erimm und Brentano wechselten einen stum-
men Blick. Dann meinte Grimm gelasien:
„Du hast ganz recht, lieber Freund, wie ein
Märchen: Es war einmal . . .!"
Der „tücbliqe Komponift"
Mozart, der selbst schon als Kind Meisterwerke
komponiert hatte, stand im späteren Leben allen
sogenannten „Wunderkindern" ziemlich skevtisch
gegenüber.
Eines Tages hatte es solch Jüngelchen, ein
Fünszehnjähriger, erreicht, dem Meister etwas vor-
svielen zu dürsen. Mozart hörte sich die Sache an.
ohne jedoch besonderes Interesse zu bekunden. Jm-
merhin äutzerte er nachher ein vaar freundliche
Worte, um den Jungen nicht zu entmutigen.
„Meister". fragte dieser. in dem glühender Eh.r-
geiz brannte. „sagen Sie mir bitte das eine: wie
wird man ein tüchtiger Komvonist?"
„Das warten Sie nur ab". meinte Mozart.
„das wird sich schon mit den Jahren zeigen, vor-
läufia sind Sie ja nock viel zu jung!"
„Aber Sie selbst haben doch auch schon als Kind
komvoniert?", meinte der Jüngling.
Mozart nickte. „Das schon", sagte er dann trok-
ken, „aber ich habe auch niemanden danach gefragt,
wie man das macht!"
Des Künsllers Beruf
Mitterwurzer. einer der begnadetsten
Schausvieler, die je aus den Brettern standen,
konnte in glllbende Erregung geraten, wenn man
von ieinem „Künstlertum" sprach.
„Künstler? O nein!", sagte er einmal. „ja,
Künstler — Feuerfresier, Schwertschlucker. Schlan-
g«nbändiger — das sind wir. Da gehören wir hin.
zu den unehrlichen Leuten, wie man früber zu sa-
gen pflegte. Doch seit der Vater den Sohn. der
zum Theater will, nicht mebr mit Enterbung ver-
ilucht, seit das ein bürgerlicker Beruf geworden
ist, seit man den Schausvieler feierlick begräbt
neben einem angesehenen Bankier, statt ibn hinter
der Mauer zu verscharren, sterben die Sckauspieler
aus!"
Ausnahmen.« .
Jn der Schlacht bei Waterloo geriet ein fran-
zösischer Offizier in die Eefangenschaft der Eng-
länder. Er wurde darauf von den englischen Offi-
zieren eingeladen. an ihrer Tafel teilzunehmen.
Als später dabei der Alkohol schon etwas reichlich
seine Wirkung getan hatte, sagte ein englischer
Kapitän:
„Jch trinke nicht auf die Franzosen — es sind
Schelme ohne Ausnahme!
Worauf der Franzose verbindlich sein Elas hob
und schlagfertig erwiderte:
„Und ich trinke auf die Engländer — es sind
Eentlemen — mit Ausnahmen!"
„Dienstmann Nr. 112"
Max Reger liebte es, den Leuten ein Scknipp-
chen zu schlagen. Einst stieg er bei einem Eastwirt
ab, dessen Hotel sich zwar sonst in Künstlerkreisen
grotzen Zuspruchs erfreute, von dem aber bekannt
war, dah er eine sogenannte „Autogramm-Sväne"
sei. Iedenfalls war er immer darauf ervicht, in
seinem Eästebuch die berühmtesten Namen zu ha-
ben, um damit prunken zu können.
Darum war der Hotelbesitzer nicht wenig er-
staunt, als er sich am Morgen nack Regers An-
kunft sein Eästebuch ansah. um sich über die Ein-
tragung des berühmten Komvonisten zu freuen.
Er glaubte seinen Augen nicht zu trauen. Da
stand unter der Rubrik „Berusliche Stellung des
Reisenden":
„Dienstmann Nr. 112 aus München!"
«Noch feklimmer!
Eine Kollegin, die nur wenige Iahre jünger
war, wollte einmal die bekannte Schauspielerin
Rosa Valetti ärgern und sagte zu ihr:
„Es mutz doch ein schreckliches Gefükl für eine
Schausvielerin sein, wenn sie merkt, datz sie alt
wird — —."
„Nicht so schlimm", meinte die Valetti trocken.
„viel schlimmer ist es. wenn sie es nicht merkt!"
Kulturnotiien
Deutsche Theater feiern. Das Stadttheater Halle
begeht in dieser Spielzeit sein 50jähriges Veste-
hen mit einer Anzahl von festlichen Erstausführun-
gen und Neueinstudierungen. — Das Braunschwei-
gische Staatstheater feiert am 1. Oktober sein
75jähriges Jubiläum. Die Bühne wurde 1801 mit
Eoethes „Jphigenie" und nach völligem Umbau im
Oktober 1904 mit Mozart „Zauberflöte" eröffnet.
Meisterdirigenten in Berlin. Die zehn grohen
Meisterkonzerte der Verliner Philharmoniker, bis-
her Furtwängler-Konzerte, werden in
der kommenden Saison so verteilt, datz Carl
Schuricht und Viktor de Sabata je zwei Konzerte,
Abendroth, Böhm, Pfitzner, Molinari, Ansermet
und Mengelberg je ein Konzert leiten.
Ferienkurs der Deutschen Akademie. Die Deut-
sche Akademie in München hat in diesem Jahr
erstmals den Versuch unternommen, ihre
Ferienkurse in einer Kleinstadt abzuhalten. Zu
dem Kurs haben sich Vertreter aus fast ganz Eu-
ropa in Marktbreit eingefunden, so aus Däne-
mark, Velgien, England. Jtalien, Spanien, Jugo-
slawien, Vulgarien, Polen uno Eriechenland, Am
Montag begann der dritte Kurs, dessen Teilneh-
mer am Sonntagabend im Rathaussaal empfanaen
wurden. Zu dem Empfang war auch der Gaulei-
ter und Regierungspräsident von Mainfranken er-
schienen.
Wieder Mittcrnachtsmusik im Harz. Um den zu
den Olympifchen Spielen in Deutschland anwesen-
den ausländischen Eästen die Möglichkeit zum Er-
lebnis eines typifch oeutsch-landschaftlichen Kul-
turerlebnisses zu bieten, finden am Donnerstag,
dem 20. Äugust, in Bad Harzburg. Vad Lauter-
berg, Vad Sachsa, Ballenstedt, Blankenburg, Eos-
lar, Jlsenburg, Nordhausen, Osterode, Seesen,
Thale, Walkenried und Weringerode von 23 bis
24 llhr Veranstaltungen der „Mitternachtsmusik im
Harz" statt.
Dichter-Wettstreit in Jtalieu. Wie aus Rom
gemeldet wird, joll in Bagni di Lupxa ein Wet t-
bewerb fürDichter veranstaltet werüen,
das Zeitalter Mussolinis besingeN.
Präsident des Preisgerichts ist der AutzenministÄ
Zum Wettstreit haben sich 750 Dichter mit l^
lyrischen Arbeiten angemeldet.
Deutsch-französische Gemeinschastsaufsührung.
und in den malerischen Ruinen des Schlosses oon
Chinon wurde von deutschen und französisÄ^
Gymnasiasten gemeinsam eine Freilicht-Auk
führung der Hauptszenen aus Schillers „I un ^
frau von Orleans" gezeigt. Die Veransta!
tung, die beim französischen Püblikum starken W'
fall fand, vollzog sich im Rahmen des deuts«.,
französischen Schüleraustausches, der unter derE.
tung der Schulverwaltungen Verlin und LU"
steht.
Stcllvertreler: Nernbard Seeaer-Kctbe.
Cbet oom Dlenfii Dr Friedrich Didier.
Berantwortlich kiir llnnenvolitik! ftran» NreS:
Ļtzenvolitik und Wirtlchakt! Ncrnbard Seeaer-Kcl,,,-
fiir Stadt Heidelbera nnd New-anna Herman» Le> ,
kiir Nadiiche Nachrichten »nd Svorü Herman» U-b-'c,,
kür Fenilleton nnd Unterbaltuna! Dr. kPriedr Did>5,,
kür kämtliche Neilaaen: Herbert Micdcmann: kür ^
der: Hauvtkchriklleitnna: kür Nnieiaen' Wilb Nedtn
kämtlich in Heidekbera
Schriktleitiina- Nrunnenaakke 20 24
Nerlincr Schriktlciluna:
Haus Grat Ncikchach, Nerlin SW Sü Cbarlottenktr '
Nachdruck eiaener Bertchte obne aiisdrückliche Mcneb»>^
auna der Schriktlcttuna nicht aektaktet.
Svrechllunden der Schriktlettuna! Däal. vvn IS l7 0^^
Fernru! K7tt>.
gür unverianat etnaeaanaene Neiträae wtrd keink
Nerantwortuna übernommen.
Berlaa -Bolksacmriulchast' G m b H.. Haav''
ilratzc >LK l2d lUntocrkitLltzolaki
Druck: Heldelbergcr Giilenberg-Drnckeret G m b ^
D.-A. VII 30: 23 974.
Daooii! Ne,trksausaabe Oüeuwalü u. Nauland
NezirksauSgabe Ruud um Mosbach ZgoA
Nezirksansaabe Der Krankc - 7Ä
Bezirksnusaabe Der Krciichgau 2 r"
- Lur Zeit tst Preisltsts Nr. 6 gü'tia.
„Volfsgemeirischast"
vLr» »u. »Ätb
daillen. Das beweist das grohe Ausrücken der Deut-
schen nicht nur in der Svitzenleistung, sondern auf
breiter Basis. Unsre sportlichen Erfolge werden
überall bei den Äusländern lebhaft besprochen.
Noch sind die Olympischen Kämpfe nicht zu Ende.
Aber der Vorsprung von fünf Eoldmedaillen am
Vorabend der Schluhfeier kann von Amerika nicht
mehr eingeholt werden. Zum erstenmal in
der Geschichte der Olympischen Spiele
steht Deutschland mit seinen Erfol-
gen an der Spitze aller Nationen. Und
oatz dieser Erfolg von Sportlern des national-
sozialistischen Deutschlands erkämpft wurde, das
wird auch den anderen Nationen zu denken geben.
Es ist ein grotzes Ereignis in der Geschichte der
deutschen Leibesübungen, datz Deutschland nach sei-
nen bisherigen Erfolgen fiihrende Sportnation ge-
worden ist. Dieser dreizehnte Kampftag der Olym-
pischen Spiele ist daher fllr Deutschlands Sportbe-
wegung ein Tag der Freude und der Genugtuung,
ein Tag des grötzten olympischen Triumphes deur-
scher Sportler und mit ihnen der ganzen deutschen
Nation. — li. v.
Gchreckensherrschast in Madrid
lFortsctzung von Seite 1)
Ein unerhörter Vorfall ereignete sich bei dem
Abtransport von sieben Nonnen. die die
Staatsangehörigkeit eines südamerik. Staates be-
sttzen. Der diplomatische Ver-treter Ves Landes hatte
bei der Regierung freres Eleit für die sieben Non-
nen erwirkt, aber während des Transports durch die
Stadt wurden sie von einer roten Hord-e plötzlich er-
griffen und vor den Augen ihrer diplo-
matischen Vertreter ermordet.
Angesichts dieser Entwicklung wird die Lage der
noch amtierenden Regierung immer unhaltbarer.
Autzerdem zerrüttet die völÜge Desorganisation all-
mählich die Widerstandskraft Ler Regierungsstreit-
kräfte, so datz mit Ueberraschungen gerechnet werden
MUtz.
Kinder mit abgeschnittenen Händen
Amsterdam, 15. August
Die „Ti jd" verössentlicht einen aufsehenerre-
genden Artikel ihres Korrespondenten in Svanien.
der erschütternde Mitteilungen über die von dem
roten Mob in der Umgebung von Osuna in
Andalusien begangenen Ereueltaten entbält, Zahl-
reiche Kinder volitischer Eegner seien aus furcht-
bare Weise ermordet worden. Man habe den Klei-
nen die Hände abgeschnitten und ihre Körper mit
den Köpfen nach unten an den Fenstern aufgehängt.
In einem anderen Dorf hätten die Kommunisten
versucht. die von ihnen sestgenommenen Geiseln in
dem Gebäude, in dem diese eingeschlossen waren,
lebendigen Leibes zu verbrennen. Verschiedene
Benzinsässer seien bereits in dem Eebäude auf-
gestellt worden. Jm letzten Augenblick habe ein
'Snftangriff auf das betreffende Dorf, der die Kom-
munisten zu vanischer Flucht veranlatzt habe. das
-kestialische Vorhaben der Unmenschen verhindert.
portugiesisches HoheitSgebiet
erneut verletzt
Paris, 15. August
Vewaffnete spanische Miliz überschritt, wie Ha-
vas aus Lissabon meldet, mit zwei mit Bomben
beladenen Kraftwagen bei Campo Maior die
portugiesische Erenze. Die Milizsoldaten flüchteten
unter Zurücklassung der beiden Kraftwagen zu-
nächst wieder auf spanisches Eebiet. Die Kraftwa-
gen wurden von den portugiestschen Behörden be-
schlagnahmt, aber kurz darauf versuchten die An-
gehörigen der roten Miliz einen Handstreich. Sie
traten wieder auf portugiesisches Gebiet über und
wollten stch mit Waffengewalt in den Besttz der
Kraftwagen setzen. Portugiestsche Truppen eröff-
neten das Feuer auf die Milizsoldaten, die nach
Spanien zurückwichen.
„MitetGpanien vor -enGowjets!"
Ein Aufruf -er nationalen Regiemng in Burgos
Lissabon, 15. August
Wie wir aus guter portugiestscher Quelle er-
sahren, hat Eeneral Cabanellas, der Führer
der in Vurgos gebildcten nationalen Regie-
rung, einen Ausrus erlassen, in dem er fich beson-
ders an das Slusland wendet und daraus hinweist,
dah die nationale Regierung eine gut organisierte
Autorität in einem grotzen Teil Spaniens bereits
ausrecht erhalte. Die nationale Regierung betrachte
es als ihre Pslicht, an das Eewissen der zivilifier-
ten Länder zu appellieren, um die wirkliche Be-
deutung des Kampses, der augenblicklich in Spa-
nien vor sich gehe, der Welt klar zu machen.
Jn dem Aufruf wird besonders hervorgehoben,
datz es sich weder um einen zügellosen Parteiauf-
stand gegen ein Regime, noch um einen Vürger-
krieg handele, sondern um eine nationale Be-
wegung, an deren Spitze das Heer stehe und die
mit Begeisterung von allen gesunden Elementen
des spanischen Volkes aufgenommen worden set
mit dem Ziele, Spanien zu retten und aus der
Schreckensherrschaft der Sowjets zu
befreien
Jn den Eebieten, so heitzt es in dem Aufruf
weiter, die im Machtbereich der nationalen Regie-
rung in Vurgos liegen, herrsche grötzte Ordnung
und Sicherheit. Dagegen herrsche im übrigen Teil
Spaniens, der sich im Besitze der Eegner befinde,
vollständige Anarchie des Kommunismus mit Mas-
senmorden, Zerstümmelungen von Menschen, bestia-
lischen Erausamkeiten, Plllnderungen und Zerstö-
rungen wertvoller Kunstschätze.
General Cabanellas erklärt schlietzlich, datz der
wahre Charakter des in Madrid herrschenden Re-
gimes eindeutig durch den Eoldraub aus der
spanischen Nationalbank bewiesen werde.
Die Linksregierung habe diesen selbst veranlatzt
und das Eold in Flugzeugen nach dem Ausland
schaffen lassen.
Mimatum an Gan Gebastian
Am Sonnabendvormittag war von der Erenze
bei Jrun wieder heftiges Artklleriefeuer zu ver-
nehmen. Von Sendaye aus konnte man die Ein-
schläge beobachten. Auch zahlreiche Bombenabwürfe
eines nationalistischen Fliegers waren deutlich zu
erkennen. Sehr lebhaftes Jnfanterie- und Maschi-
nengewehrseuer hörte man auch aus den Bergen
etwa vier Kilometer südlich von Jrun. Eegen Mit-
tag slaute das Feuer ab. Nationale Flieger war-
fen über San Sebastian Flugblätter ab mit
der Ausforderung, die Stadt binnen 24 Stunden
zu übergeben, da sonst rücksichtslos zum Angriff
geschritten werden würde. Die Marxisten haben
daraufhin weitere 500 Eeiseln aus der bürgerlichen
Einwohnerschaft sestgesetzt. so datz sich jetzt 1200
Geiseln in Hast besinden. Gleichzeitig gaben
die Marxisten bekannt, datz sie im Falle eines An-
griffes auf die Stadt sämtliche 1200 Eeiseln er-
schietzen würden. Starke Dynamitladungen sind an
allen Zufahrtsstratzen. Brücken usw. angebracht.
um den Einmarsch der nationalen Truppen zu er-
schweren.
Nach Meldungen aus Santander haben
nationalistische Flieger die Stadt mit mehreren
Bomben belegt. Eleichzeitig beschotz ein Kriegs-
schiff die Stadt.
Letzte englische Warnung
London, 15. August.
Eutem Vernehmen nach, wird die britische Re-
gierung alles in ihrer Macht stehende tun, um die
Lieserung von Zivilflugzeugen an eine der Par-
teien in Spanien zu vcrhindern. Am Sonnabend
erging cine amtliche Warnung an die britischen
Staatsangehörigen, die vielleicht an eine Bei-
standsleistung im spanischen Bnrgerkrieg denken.
„Pretz Association" zufolge hat Autzen-
minister Eden folgender vom englischen Autzen-
amt ausgegebenen Verlautbarung seine Zustim-
mung erteilt:
„Die englische Regierung unterstützt voll und
ganz weiterhin die Vemühungen der französifchen
Regierung, ein Abkommen zwischen den am mei-
sten interessierten Wächten zur völligen Enthal-
LZ //Hindenburgs" I. Nordamerikafahrt
Kahrgäste aus aller Welt — Vielseittge Kracht
Frankfurt a. M. 15. August.
2n den Abendstunden des Sonntag wird das
Lustschiss „Hindenburg" seine siebente diesjährige
Nordamerikareise vom Weltluftschisshasen Rhein-
Main antreten. Rach der Ankunst des Sonderslug-
zenges der Deutschen Lnsthansa mit den lctzten
Filmen von der Schlutzfcier der Olympischen Spiele
aus Verlin wird der Start voraussichtlich gegen
Mitternacht ersolgen.
So bunt das Völkergemisch während der Spiele
in Berlin war, so vers.chiedene Nationen werden
diesmal auch an Bord des Luftschiffes vertreten
sein. Erstmalig nehmen prominente Gäste ausJa-
pan und Rumänien an einer Reise mit dem Luft-
schiff nach den Vereinigten Staaten teil: der
Eeneraldirektor der rumänischen Eisenbahnen Dr.
Konstantin Motas und Eattin, Herr Dr.
Sozaburo Etoh von den japanischen Staats-
eisenbahnen zusammen mit Herrn Kiyoscni Ura-
tani. Weiter befindet sich unter den Fahrgästen
der bekannte amerikanische Jndustrielle Jack F.
Chrysler jr. Zahlreiche Olympiabesucher eilen
mit dem Luftschiff in ihre amerikanische Heimat
zuriick.
Aber nicht nur bedeutende Gäste werden sich
am Sonntagabend an Bord des Luftschiffes bege-
ben; eine ebenso umfangreiche und interessante
Frachtladung wird im Laufe des Tages an Vord
gebracht. Zahlreiche Filmsendungen und
Lichtbilder von den Olympischen Spielen wer-
den auf schnellstem Wege über den Ozean besör-
dert und werden bereits am Mittwoch dem ame-
rikanischsn Publikum einen Eindruck von den
letzten Kämpfen und der Schlutzfeier der Olym-
pischen Spiele in Berlin vermitteln. Wiederum be-
findet sich ein Flugzeug an Vord des Luftschiffes.
Ein deutsches Sport- und Kunstflugzeug Typ
„Vllcker-Iunameister" wird von dem
rumänischen Kunstflieger Oberleutnant Papana
mit nach den Pereinigten Staaten genommen.
Nachdem Oberleutnant Papana kllrzlich an dem
internationalen Kunstslugwettbewerb in Rangs-
dorf teilgenommen hat beabsichtigt er nunmehr an
weiteren Flugoeranstaltungen in Neuyork, Cleve-
land, Los Angeles, Detroit, Washington usw. teil-
zunehmen
Unter der vielseitigen Fracht befindet sich wei-
ter ein Hund, der allein zu seinem neuen tzerrn
reist, eine Kiste echten deutschen Bieres, Maschinen-
teile, pharmazeutische Präparate, technische Zeich-
nungen und nicht zuletzt wiederum zahlreiche Vrief-
sendungen, die den von jedem Philatelisten so be-
gehrten, auf jeder Fahrt wechselnden Sonderstsm-
pel erhalten.
tung von jeder Einmischung in den gegenwärtige»
Kampf in Spanien zu sichern. Die englische Re«
gierung hat ihrerseits ihre Bereitwilligkeit erklar»,
nach Abschlutz eines Abkommens die Waffe «^
aussuhr an beide Parteien in Spanien zu » « ^
hindern. Sie wird dann auch jede möglichb
Matznahme treffen, um die Lieferung von Zn>"'
flugzeugen zu unterbinden. Man hofft, das EM'
verständnis anderer Regierungen zu einem M»
kommen in der allernächsten Zukunst zu erhalten-
Seit Beginn der gegenwärtigen Unruhen in Sph'
nien sind Lbrigens keine Genehmigungen für d'.e
Ausfuhr nach Spanien bestimmter Waffen uno
Munition, die unter das Eesetz über Regelung der
Waffenausfuhr von 1931 fallen würden, erteiu
worden.
Britische Untertanen, die irgendeine Seite m
Spanien zu Lande, zu Wasser oder zur Luft unter-
stützen, laufen nicht nur selbst Gefahr, sondern tra'
gen zu einer Erschwerung des Abschlusses des
planten Uebereinkommens bei. Sie diirfen keinek'
lei Unterstützung noch Hilfe erwarten, falls
durch Teilnahme an solchen, dem Bestrehen .dP
englischen Regierung entgegenlaufenden Unter'
nehmungen in Schwierigkeit.n geraten sollten.
2000 Reichsdeulsche aus Madrid
gerettet
Madrid, 15. August
Nach oen neuesten Feststellungen haben bis zum
Freitag 2000 Reichsdeutsche Madrid verlasserl-
Nunmehr bleiben noch etwa 70 bis 80 DeutsÄ-
in Madrid, was sie auf eigene Verantwortung tun
Ehrung deutschcr Olympiasieger. Eerhard Eust'
mann. der mit Herbert Adamski zusammen deU
Sieg im Zweier mit Steuermann erkämpfte, wurde
vom Oberjäger zum Leutnant befördert. — Der
Verliner Emil Schöpflin, der im lOO-Km.-Stratzew
rennen startete, wurde vom Hilfsarbeiter zum Be'
triebsassistenten der Reichspost ernannt.
*
Unglück in einem Eisenbahntunnel. Zwische»
Veringhausen und Messinghausen in Westfaleu
wurden in einem Tunnel zwei Arbeiter von einer
Lokomotive ersatzt und sosort getötet: sie hatteu
das Signal Lberhört.
*
Der Jahrestag des „Wunders an der Weichsel '
Der Jahrestag des „Wunders an der Weichsel '
der volnischen Entscheidungsschlacht über die Rm°
Armee, wurde am Samstag in ganz Polen al»
Fest der Armee seierlich begangen.
*
21 Personen ertrunkeu. Der sranzösische DaMd'
fer „L'Oranaise" sank kurz nach der Ausfahrt oo"
Mostaganem in Algerien. 21 Menschen kamen da-
bei ums Leben, während nur zwei gerettet werdeu
konnten.
Englische Flugzeuge in Paris beschlagnaürnl'
Sechs englische Flugzeuge, die am Freitag aus dc>u
Flugplatz Le Bourget eintrasen und nach Vordeaul
weiterfliegen wollten, sind von den französisch^
Vehörden beschlagnahmt worden, weil die Papie^
nicht in Ordnung waren.
*
Polizei gegen Lepra-Kranke eingesetzt. Jm staat'
lichen Lepralager Nagaschima (Japan) sind klu'
ruhen ausgebrochen, so datz Polizei eingesetzt wee
den mutzte, um weitere llebergriffe zu verhindeld-
*
Japanische Soldaten an Vergiftung erkranll'
Ueber 100 Soldaten des Hamatsu-Regiments st"
nach dem Eenuh verdorbener Nahrungsmittel dU
Vergiftungserscheinungen erkrankt.
^ne!r6oten unct 8cjinurren
Wilhelm Erimm, Clemens Vrentano und Achim
»on Arnim waren untereinander sehr befreundet.
Einstmals besuchten die beiden Ersteren Achim
von Arnim in Berlin. Der Freund batte gerade
Besuch. Die beiden trafen eine Dame bei ihm an,
die zweifellos die Jugend schon längere Zeit hin-
ter sich hatte. Arnim freilich sckien dies nicht zu
merken. Als die Dame gegangen war, äutzerte er
sich begeistert zu den Freunden:
„Jst diese Frau nickt bezaubernd? Jst sie nicht
schön wie ein Märchen?"
Erimm und Brentano wechselten einen stum-
men Blick. Dann meinte Grimm gelasien:
„Du hast ganz recht, lieber Freund, wie ein
Märchen: Es war einmal . . .!"
Der „tücbliqe Komponift"
Mozart, der selbst schon als Kind Meisterwerke
komponiert hatte, stand im späteren Leben allen
sogenannten „Wunderkindern" ziemlich skevtisch
gegenüber.
Eines Tages hatte es solch Jüngelchen, ein
Fünszehnjähriger, erreicht, dem Meister etwas vor-
svielen zu dürsen. Mozart hörte sich die Sache an.
ohne jedoch besonderes Interesse zu bekunden. Jm-
merhin äutzerte er nachher ein vaar freundliche
Worte, um den Jungen nicht zu entmutigen.
„Meister". fragte dieser. in dem glühender Eh.r-
geiz brannte. „sagen Sie mir bitte das eine: wie
wird man ein tüchtiger Komvonist?"
„Das warten Sie nur ab". meinte Mozart.
„das wird sich schon mit den Jahren zeigen, vor-
läufia sind Sie ja nock viel zu jung!"
„Aber Sie selbst haben doch auch schon als Kind
komvoniert?", meinte der Jüngling.
Mozart nickte. „Das schon", sagte er dann trok-
ken, „aber ich habe auch niemanden danach gefragt,
wie man das macht!"
Des Künsllers Beruf
Mitterwurzer. einer der begnadetsten
Schausvieler, die je aus den Brettern standen,
konnte in glllbende Erregung geraten, wenn man
von ieinem „Künstlertum" sprach.
„Künstler? O nein!", sagte er einmal. „ja,
Künstler — Feuerfresier, Schwertschlucker. Schlan-
g«nbändiger — das sind wir. Da gehören wir hin.
zu den unehrlichen Leuten, wie man früber zu sa-
gen pflegte. Doch seit der Vater den Sohn. der
zum Theater will, nicht mebr mit Enterbung ver-
ilucht, seit das ein bürgerlicker Beruf geworden
ist, seit man den Schausvieler feierlick begräbt
neben einem angesehenen Bankier, statt ibn hinter
der Mauer zu verscharren, sterben die Sckauspieler
aus!"
Ausnahmen.« .
Jn der Schlacht bei Waterloo geriet ein fran-
zösischer Offizier in die Eefangenschaft der Eng-
länder. Er wurde darauf von den englischen Offi-
zieren eingeladen. an ihrer Tafel teilzunehmen.
Als später dabei der Alkohol schon etwas reichlich
seine Wirkung getan hatte, sagte ein englischer
Kapitän:
„Jch trinke nicht auf die Franzosen — es sind
Schelme ohne Ausnahme!
Worauf der Franzose verbindlich sein Elas hob
und schlagfertig erwiderte:
„Und ich trinke auf die Engländer — es sind
Eentlemen — mit Ausnahmen!"
„Dienstmann Nr. 112"
Max Reger liebte es, den Leuten ein Scknipp-
chen zu schlagen. Einst stieg er bei einem Eastwirt
ab, dessen Hotel sich zwar sonst in Künstlerkreisen
grotzen Zuspruchs erfreute, von dem aber bekannt
war, dah er eine sogenannte „Autogramm-Sväne"
sei. Iedenfalls war er immer darauf ervicht, in
seinem Eästebuch die berühmtesten Namen zu ha-
ben, um damit prunken zu können.
Darum war der Hotelbesitzer nicht wenig er-
staunt, als er sich am Morgen nack Regers An-
kunft sein Eästebuch ansah. um sich über die Ein-
tragung des berühmten Komvonisten zu freuen.
Er glaubte seinen Augen nicht zu trauen. Da
stand unter der Rubrik „Berusliche Stellung des
Reisenden":
„Dienstmann Nr. 112 aus München!"
«Noch feklimmer!
Eine Kollegin, die nur wenige Iahre jünger
war, wollte einmal die bekannte Schauspielerin
Rosa Valetti ärgern und sagte zu ihr:
„Es mutz doch ein schreckliches Gefükl für eine
Schausvielerin sein, wenn sie merkt, datz sie alt
wird — —."
„Nicht so schlimm", meinte die Valetti trocken.
„viel schlimmer ist es. wenn sie es nicht merkt!"
Kulturnotiien
Deutsche Theater feiern. Das Stadttheater Halle
begeht in dieser Spielzeit sein 50jähriges Veste-
hen mit einer Anzahl von festlichen Erstausführun-
gen und Neueinstudierungen. — Das Braunschwei-
gische Staatstheater feiert am 1. Oktober sein
75jähriges Jubiläum. Die Bühne wurde 1801 mit
Eoethes „Jphigenie" und nach völligem Umbau im
Oktober 1904 mit Mozart „Zauberflöte" eröffnet.
Meisterdirigenten in Berlin. Die zehn grohen
Meisterkonzerte der Verliner Philharmoniker, bis-
her Furtwängler-Konzerte, werden in
der kommenden Saison so verteilt, datz Carl
Schuricht und Viktor de Sabata je zwei Konzerte,
Abendroth, Böhm, Pfitzner, Molinari, Ansermet
und Mengelberg je ein Konzert leiten.
Ferienkurs der Deutschen Akademie. Die Deut-
sche Akademie in München hat in diesem Jahr
erstmals den Versuch unternommen, ihre
Ferienkurse in einer Kleinstadt abzuhalten. Zu
dem Kurs haben sich Vertreter aus fast ganz Eu-
ropa in Marktbreit eingefunden, so aus Däne-
mark, Velgien, England. Jtalien, Spanien, Jugo-
slawien, Vulgarien, Polen uno Eriechenland, Am
Montag begann der dritte Kurs, dessen Teilneh-
mer am Sonntagabend im Rathaussaal empfanaen
wurden. Zu dem Empfang war auch der Gaulei-
ter und Regierungspräsident von Mainfranken er-
schienen.
Wieder Mittcrnachtsmusik im Harz. Um den zu
den Olympifchen Spielen in Deutschland anwesen-
den ausländischen Eästen die Möglichkeit zum Er-
lebnis eines typifch oeutsch-landschaftlichen Kul-
turerlebnisses zu bieten, finden am Donnerstag,
dem 20. Äugust, in Bad Harzburg. Vad Lauter-
berg, Vad Sachsa, Ballenstedt, Blankenburg, Eos-
lar, Jlsenburg, Nordhausen, Osterode, Seesen,
Thale, Walkenried und Weringerode von 23 bis
24 llhr Veranstaltungen der „Mitternachtsmusik im
Harz" statt.
Dichter-Wettstreit in Jtalieu. Wie aus Rom
gemeldet wird, joll in Bagni di Lupxa ein Wet t-
bewerb fürDichter veranstaltet werüen,
das Zeitalter Mussolinis besingeN.
Präsident des Preisgerichts ist der AutzenministÄ
Zum Wettstreit haben sich 750 Dichter mit l^
lyrischen Arbeiten angemeldet.
Deutsch-französische Gemeinschastsaufsührung.
und in den malerischen Ruinen des Schlosses oon
Chinon wurde von deutschen und französisÄ^
Gymnasiasten gemeinsam eine Freilicht-Auk
führung der Hauptszenen aus Schillers „I un ^
frau von Orleans" gezeigt. Die Veransta!
tung, die beim französischen Püblikum starken W'
fall fand, vollzog sich im Rahmen des deuts«.,
französischen Schüleraustausches, der unter derE.
tung der Schulverwaltungen Verlin und LU"
steht.
Stcllvertreler: Nernbard Seeaer-Kctbe.
Cbet oom Dlenfii Dr Friedrich Didier.
Berantwortlich kiir llnnenvolitik! ftran» NreS:
Ļtzenvolitik und Wirtlchakt! Ncrnbard Seeaer-Kcl,,,-
fiir Stadt Heidelbera nnd New-anna Herman» Le> ,
kiir Nadiiche Nachrichten »nd Svorü Herman» U-b-'c,,
kür Fenilleton nnd Unterbaltuna! Dr. kPriedr Did>5,,
kür kämtliche Neilaaen: Herbert Micdcmann: kür ^
der: Hauvtkchriklleitnna: kür Nnieiaen' Wilb Nedtn
kämtlich in Heidekbera
Schriktleitiina- Nrunnenaakke 20 24
Nerlincr Schriktlciluna:
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Nachdruck eiaener Bertchte obne aiisdrückliche Mcneb»>^
auna der Schriktlcttuna nicht aektaktet.
Svrechllunden der Schriktlettuna! Däal. vvn IS l7 0^^
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Nerantwortuna übernommen.
Berlaa -Bolksacmriulchast' G m b H.. Haav''
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Druck: Heldelbergcr Giilenberg-Drnckeret G m b ^
D.-A. VII 30: 23 974.
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