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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9507#0704

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6s!ts 2

„Volksgemeins'chafi^

Dteustag. de» 18. ÜUigiltt l»Sö

Deutschland ehrt Friedrich den Großen

Keier in -er Garnisonkirche — Große Truppenparade

kritischen Posten, nur durch wenige Schritte ge-
«rennt gegenüberstehen, seitdem nun auch Aegyp-
«en energtsch darauf besteht, die Rolle als Stroh-
mann aufzugeben und ein tatsächliches Londomi-
nium mit England im Sudan auszuüben, ist die
Lage für England schwierig geworden. Das ita-
lienische, neu gegründete Erotzkolonialreich an den
Sudangrcnzen ist für die britische Herrschaft heute
nur eine potentielle Flankenbedrohung, weitge-
hende Konzessionen an Aegypten aber im Sudan,
wie sie während der Kairoer Verhandlungen von
deu ägyptischen Unterhändlern gefordert werden,
roürden nicht nur die britischen Stellungen im
Sudan schwächen, sondern könnten auch Einflutz
aus die südwestlich und südlich gelegenen Kolonien
haben, sie wären auch eine Bedrohung der unein-
geschränkten britischen Herrschaft über die Nilwas-
ser und würden die panislamische Propaganda er-
leichtern. Es wurde bekannt, datz Eroßbritannien,
das aus vielerlei Eründen mit Aegypten zu einem
Uebereinkommen gelangen wollte, bereit ist, ägyp-
tische Kolonisten im Sudan aufzunehmen, datz es
auch an gewissen ägyptischen Stellen ägyptische
Earnisonen, um der Eigenliebe Kairos entgegen-
zukommen, dulden will, datz es aber die tatsäch -
liche Kontrolle nicht aus der Hand ge-
ben wird. Mit diesen halben Zugeständnissen
aber werden stch die Aegypter nur vorläufig zu-
frieden geben, sie wollen ebenso Herr im Sudan
wie die Engländer sein. Das aber ist eine Forde-
rung, die nicht erfüllt werden kann und die bei
allen optimistischen Kommentaren nicht verkannt
werden soll. So scheint denn angefichts der Pyra-
miden und vor dem geheimnisvollen Lächeln der
Sphinx ein neues, politisches Schauspiel zu begin-
nen, das vorerst für England unter posttiven Vor-
zeichen stch entwickeln wird.

E. v. llngern-Sternberg.

Erste Derleihung des Deutschen
Olympia - Ehrenzeichens

Berlin. 17. August.

Jm Austrag des Fllhrers und Reichskanzlers
hat der Reichsminister des Jnnern, Dr. Frick.
gelegentlich der Schlutzfeier der XI. Olympischen
Sviele dem Prästdenten des Jnternationalen Olym-
vischen Komitees, Eraf de Baillet-Latour. und den
in Berlin anwesenden LLrigen Mitgliedern des
JOK. den Prästdenten und Generalsekretären der
Nationalen Olympischen Komitees, den Chefs der
Missionen und Attachss der an den Svielen be-
teiligten Nationen, ferner den Prästdenten und
Eeneralsekretären der Jnternationalen Svortver-
bände in Anerkennung ihrer Verdienste um den
glücklichen Verlauf der XI. Olympiade das Deutsche
Olympia-Ehrenzeichen überreicht.

Anschliehend überreichte der Minister dem Prä-
stdenten des Organisationskomitees der XI. Olym-
«iade, der IV. Olymvischen Winterspiele und des
»eutschen Olympischen Äusschusses, Staatssekretär
a. D. Dr. Lewald, Dr. Ritter von Halt und Reichs-
sportsührer von Tschammer und Osten sowie den
Mitgliedern dieser Ausschüste das Olympia-Ehren-
zeichen und sprach ihnen die besondere Anerken-
nung des Führers und Reichskanzlers und seinen
eigenen Dank sür die mustergültige Vorbereitung
der Olymvischen Spiele aus.

Von Tschammer und Osten
preußischer Gtaatsrat

Berliu. 17. August

Ministerpräsident Eeneraloberst Eöring hat den
Reichssportführer von Tschammer und Osten in
Anerkennung seiner hervorragenden Verdienste um
den deutschen Sport und unter besonderer Würdi-
gung der deutschen Erfolge bei den Olympischen
Spielen zum preutzischen Staatsrat ernannt.

Potsdam, 17. August.

Jn der Stadt der vreuhischen Könige fanden
zum Eedenken an Friedrich >>.. desse» Todestag
sich am Montag zum 15l>. Male iährte, Feiern
statt, an denen führende Vertreter von Staat,
Partei, Wehrmacht und der Stadtbehörden teil-
nahmen.

Den Höhevunkt der Feiern bildete eine grotze
Parade im Potsdamer Lustgarten vor dem
Reichskriegsminister und ein Vorbeimarsch an der
Ruhestätte des grohen Königs. Um 13 Uhr erschien
der Stellvertreter des Führers, Reichsminister
Rudols Hetz, in der Potsdamer Garnisonkirche
und legte am Sarge des Königs einen kostbaren
Kranz nieder.

Oie große parade

Schon vom frühen Morgen an stand die Stadt
im Zeichen dieser Eedenkfeiern. Die Marschtritte
der zur Parade marschierenden Truvventeile hallen
durch die Strahen. Zu Tausenden ziehen die Schul-
kinder zur Svalierbildung auf. Die Züge aus der
Reichshauptstadt bringen zahlreiche Berliner. Volks-
genossen aus dem Reich und viele Ausländer, die
ietzt nach den Olymviichen Svielen die erste Ee-
legenbeit benutzen, um Potsdam und seinen histo-
rischen Stätten einen Besuch abzustatten.

Um 10 Uhr war der Aufmarsch der Truvven-
teile zur Parade im Lustgarten vor dem Stadt-
schlotz beendet. Jn schnurgerader Richtung standen
die Fuhtruvven des Potsdamer Jnfanterieregi-
ments, der Kriegsschule Potsdam, der Luftkriegs-
schule Wildpark - Werder, die Fahrzeuge zweier
Artillerieregimenter und die Kraftfahrzeuge der
motorisierten Einheiten. Kurz vor 11 Uhr er-
stattete der Kommandant von Potsdam an der
Elienicker Brücke dem an der Erenze Potsdams
eintreffenden Reichskriegsminister, Eeneralseldmar-
schall von Blomberg, Meldung.

Die Feierstunde in der Garnisonlirche

Schon gegen 10.30 Uhr war die Earnikonkirche,
die Stätte. in der der erste grotze Staatsakt der

Berlin, 17. August.

Der Reichs- und vreutzische Minister des Jn-
nern, Dr. Frick. gibt folgendes bekannt:

Die XI. Olymviade 1936 in Berlin und Kiel
hat, fast stets von ausgezeichnetem Wetter begün-
stigt, in Anwesenheit des Führers und Reichs-
kanzlers im Olymvia-Stadion in Berlin ihren
glanzvollen Abschluh gefunden. Alle Teilnehmer
— aktive Kämpfer wie Zuschauer — stehen unter
dem Eindruck eines überwältigenden Erlebniffes.
Die gesamte Preste des Jn- und Auslandes rühmt
die mustergültige deutsche Vorbereitung der Sviele.
die sowohl in der sporttechnischen Organi-
sation wie auch in den grotzzügigen baulichen,
verkehrsmätzigen. polizeilichen und allen sonstigen
Mahnahmen alles aufgeboten hat, um einen wür-
digen Verlauf der Spiele stcherzustellen.

Der Führer und Reichskanzler. der seinem
besonderen Jnteresse an den Olympischen Spielen
durch seine beinahe tägliche Anwesenheit stcht-
baren Ausdruck verlieh. hat mich, als den für den
aeutschen Svort zuständigen Minister beauftragt,
ällen an der Organisation der Sviele beteiligten

nationalsozialistischen Regierung im Beisein des
Führers und des greisen Generalseldmarschalls
von Hindenburg stattgefunden hatte, dicht gesllllt.
Man sah den Eauleiter der Kurmark, Obervräsi-
dent Stürtz mit seinem Stellpertreter. Regie-
rungsvräsident Dr. Fromm. Oberbürgermeister
von Potsdam, Eeneral Friedrichs. den Polizei-
präsidenten Eraf von Wedel. zahlreiche Militär-
attaches der in Verlin akkreditierten Mächte. Ver-
treter der Partei und ihrer Eliederungen, die in
Potsdam wohnenden Eeneräle und Admiräle der
alten und neueiVArmee und Marine, unter ihnen
Parteigenosse Prinz August Wilhelm. den
Führer des Kyffhäuserbundes. Oberst Rein-
hardt, die örtlichen Eliederungen der Soldaten-
organisationen und zahlreiche Offiziere und Mann-
schaften der Potsdamer Regimenter.

Geführt vom Stadtkommandanten, Oberst Hart-
mann, betrat Reichskriegsminister Eeneralfeldmar-
schall von Blomberg das Eotteshaus. Jm Altar-
laum grützte er mit seinem Marschallstab die
ruhmreichen Fahnen und nahm dann Ausstellung
unmittelbar vor dem Altar, hinter dem die Erust
des grohen Preutzenkönigs liegt. Zu seiner Rechten
stand der greise Feldmarschall von Mackensen. zu
seiner Linken der Oberbefehlshaber des Heeres.
Eeneraloberst von Fritsch. hinter ihnen als Ver-
treter des Oberbefehlshahers der Luftwaffe, der
Staatssekretär im Reichsluftfahrtministerium und
General der Flieger, Milch. und als Vertreter
des Oberbesehlshabers der Kriegsmarine, Vize-
admiral Wielitz.

Während die Kirchenbesucher sich von den Plätzen
erhoben, spielte der Kammermustker der Staats-
oper, Eeorg MLller. auf einer Flöte dos ruhm-
reichen Königs, begleitet auf der Orgel von Pros.
Becker. aus dem 2. Konzert Friedrichs des Grohen.
Dann betrat, während stch die Fahnen der alt-
vreutzischen Regimenter senkten uttd die Anwesen-
den mit erhobener Hand grützten, der Rsichskriegs-
minister mit seiner Vegleitung die Erust und
legte zu Fühen des Königs einen Lorbeerkranz
niedep

Stellen, Verbänden und Persönlichkeiten in Staat
und Vewegung seinen Dank und seine be-
sondere Anerkennung für die gelsistete
vorbildliche Arbeit auszusvrechen.

Jndem ich diesem Auftrag nachkomme, danke
ich gleichzeitig in eigenem Namen dem Organisa-
tionskomitee der XI. Olympiade. seinem Vorstand
und keinen Ausschüssen, ferner allen Dienststellen
des Reiches und Preutzens, insbesondere den be-
teiligten Ministerien, der Wehrmacht. der Polizei.
der SS, SA und dem NSKK, der Reichsbahn,
der Reichsvost, dem Reichsarbeitsdienst, dem Sa-
nitätsdienst und besonders auch der Reichshaupt-
stadt Berlin und der Stadt Kiel für ihren auf-
opsernden Einsatz.

Mein besonderer Dank gilt dem Reichs-
sportführer, dem Deutschen Olymvischen Aus-
schuh und vor allem unseren vrachtvollen Kämv-
fern, die für Deutschland so viele ebrenvolle
Siege errungen haben.

Das Deutschland Adolf Hitlers hat die Olym-
vischen Sviele in einer Weise durchgesllhrt, die
gleichermahen der Würde des olymvischen Ee-
dankens und der Ehre der Nation entkvricht.

An der historischen Stätte. unmittelbar nebei«
der Earnisonkirche,' fand anschlietzend die grose
Parade vor dem Reichskriegsminister und Obet'
Hesehlshaber der Wehrmacht. Eeneralfeldmarschab
von Blomberg, und den Ebrengästen statt.

Punkt 13 llhr rückten unter Fübrung de-> KoM"
mandeurs der 28. Division. Eeneralmajor V u ! m>
die Trupven durch die breite Strahe an. Zuern
marschierte das Insanterieregiment 9 im Parade-
ichritt voriiber. Dann folgten die Fahnenjunke«
und Fähnriche der Kriegsschule Potsdam und dcr
Luftkriegsschule Wildpark-Werder. Der ArtillerM
solgten die motorisierten Einheiten. Jinmer
der jubelte die riesige Menge, die alle nur er-
denklichen Plätze besetzt hielt, den Truvven beim
Vorbeimarsch zu.

Himmlers Dank an die deutschen Polizei'
beamten. Reichsführer SS und Ebef der deutsche)«
Polizei, Himmler, hat in Telegrammen an dm
Polizeivräsidenten von Berlin und Kiel seine M'
erkennung und seinen Dank für öie von den deut'
schen Polizeibeamten geleistete Arbeit während der
Olymvischen Sviele ausgesprochen.

*

Luftkchiff „Hindenburg" bringt Olympiahilde*
nach Amerika. Jn der Nacht zum Montag startete
das Luftschifs „Hindenburg" zu ssiner stebentev
Nordamerikafahrt, bei der es 50 Kilo Bilder ust"
Pkotos der Olymvischen Sviele mitführt.

*

Tagung des Deutschen Foritvereins. Reich^

forstmeister Hermann Eöring sorach anlählich del
Tagung des Deutschen Forstvereins in Stettin am
Montag über die Aufgaben der deutschen Forst'
wirtschaft.

*

Ebrung eines Olympiasiegers. Stabsches LiM
hat den Gewinner der Eoldmedaille im Sckwek
gewichtsboxen, Runge. zum Scharführer ernann''

*

Kein Deutscher iu Svauieu mehr iu Haft.

wir ersahren. befinden stch nunmehr sämtlrS
Deutschen in Svanien, die verhastet worden waxrst'
wieder auf sreiem Futz.

Französisch« Militärslugzeuge für Svanien.

Sonderberichterstatter der Londoner Zeitung..Dart
Telegraph" meldet. dah im Lam'e einer WoS
19 französtsche Militärslugzeuge in Svanien e«»'
getroffen seien.

*

Schwerer Flugunfall vei Paris. Ueher
Flughäfen von Toustus-Paxis stietz ein Pripal
flugzeus gegen eine Vaumkrone und stürzte av'
drei Personen kamen dabei ums Leben, eine wurd
schwer verletzt.

ch

Opfer der Berge. Am Sonntag ereigneten ^
an verschiedenen Stellen der Bayrischen Alo^.
schwere Abstürze, bei denen drei ^ Menschen üd«
Leben kamen, während eine Person Ichwer ust
eine weitere leichter verletzt wurden. — Jn Oester
reich kamen insgesamt vier Personen bei
besteigungen infolgx Absturzes ums Leben.

*

Sowjetrussisches Militärflugzeug in Estland
landet. Am Sonntag landete ein sowjetrussischv
Militärflugzeug bei Narva. Beim Herannahen est
ländischer Polizisten stieg es sofort wieder aul'
nachdem es vorher die Polizisten beschossen hall^

Adolf Hitlers Dank

Reichsinnenmmister Frick übermitlett -ie Anerkennung des Kührers

Von 6en ^lock^ctiulen

Der o. Professor der landwirtschaftlichen Ve-
triebslehre in der philosophischen Fakultät der
Universität Leipzig, Eeheimrat Dr. Fr. Falke,
wurde wegen Erreichung der Altersgrenze von sei-
nen amtlichen Verpflichtungen entbunden. Der
Eelehrte erhielt 1933 einen Ruf an die Univer-
fität Ankara, wo er das Rektorat und die Organi-
sation der neuen Landwirtschaftlichen Hochschule
in der türkischen Hauptstadt übernahm. Ferner
wurde er mit der Eründung und Leitung eines
Fnstituts für Betriebslehre betraut.

Dr. Hans-Joachim Elster vom Jnstitut für
Seenforschung in Langenargen am Bodensee ist
beauftragt worden, in der naturwistenschftlichen
Fakultät der llniversttät Tübingen die Limnologie
in Vorlesungen und Uebungen zu vertreten.

Der o. Profestor an der Philosophisch-Theolo-
gischen Hochfchule in Vamberg, Dr. Christoph Sche-
rer, ist wegen Erreichung der Altersgrenze von
seinen amtliche» Verpflichtungen entbunden wor-
den.

Der o. Profestor für Experimentalphysik in der
Fakultät für allgemeine Wissenschaften der Tech-
nischen Hochschule in München, Eehsimrat Dr. I.
Zenneck, wurde wegen Erreichens der Alters-
grenzs von seinen amtlichen Verpflichtungen ent-
bunden. Prof. Zenneck ist der Leiter des Sonder-
ausschusses für die wissenschaftliche Erforschung des
Funkwefens.

Der ao. Professor an der Universttät Eöttin-
gen, Dr. Paul Hesse, der bereits nn Sommer-
semester an der Landwirtschaftlichen Hochschule
Hohenheim das Agrarwesen und die Agrarpolitik
vertreten hat, ist zum o. Prosessor an dreser Hoch-
schule ernannt worden.

Der frühere Ordinarius der indischen Philolo-
gie an der llniversität Eöttingen, Professor Dr.
Emil Sieg, konnte am 12. August seinen 70. Ge-
burtstag fe'iern. Der Jubilar war vor seiner Lehr-
tätigkeit in Eöttingen Ordinarius für Sanskrit
en oer Unioersttät Kiel.

Ku!tui-NOtl'26N

Eröffuung der Kolonial- und Uebersee-Schule
in Vremen. Die Kolonial- und Ueberseeschule in
Bremen wird im September ihr erstes Semestsr
eröffnen. Die Arbeit der Schule ist in Arbeitsge-
meinschaften nach Sprachkreisen geordnet, und zwar
wurde besonders der nordamerikanische, südameri-
kanische, ostastatische und afrikanische Raum berück-
sichtigt. Für die Fachgebiete stehen Lehrkräfte aus
Hamburg, Eöttingen und Münster zur Verfügung.
Die vorgesehenen Lehrkräfte sind durch ausgedehnre
Studienreisen im Ausland aus diese besondere Ar-
beit vorbereitet.

Zehn Uraufsührungen.

Die Kurverwaltung von Vad Pyrmont veran-
staltet vom 26. bis 28. Auguft ein Mustkfest unter
dem Titel „Neue unterhaltende Musik". Eine
Reihe führender Künstler wurde aufgefordert.
unterhaltsame Werke zu schreiben, die auf das
sommerliche volkstümliche Musikleben eines Vade-
ortes zugeschnitten stnd.

Das Programm, das zehn Uraufführungen ent-
hält, sieht solgende Werke vor: „Kurmustk" von
Boris Vlacher: „Märchenwalzer-Suite" und „Nacht-
musik" von Hermann Erpf: „Drei Märsche" von
Kurt Fiebig; „Schwäbische Volkstänze" von Wolf-
gang Fortner: „Fröhliche Mustk" für kleines Or-
chester von Hermann Erabner (Uraufführung hat
bereits stattgefunden): „Vier Stücke" sür Vlas-
orchester und „Suite kleiner Tänze" von Hans
Helsritz: „Eine Eartenmusik" von Helmuth Jörns:
„Serenaden-Musik" von Ernst-Lothar von Knorr:
„Der Bär". Tanzdivertimento in füns Sätzen von
Wilh. Maler: „Polonaise" von Reinh. Schwarz:
„Festmusik" von Ulrich Sommerlatte.

Der Aufwand der Städte für das Theater

Dr. Helbing gibt soeben im „Statistischen Jahr-
buch deutscher Eemeinden" das Ergebnis einer vom
Deutschen Eemeindetag durchgeführten Erhebung
bekannt, die die Kulturleistungen aller deutsche.r
Theaterstädte mrt Ausnahme von Hamburq auf
dem Eebiet des Theaterwesens umfatzt. Danach
wurden im Berichtsjahr 1934/35 rund 42 Millionen
Mark ausgegeben, oavon runü 36,5 Millionen jür

Theatrr, 3,6 Millionen fllr Orchester. Reich, Län-
der und Provinzen gaben im Berichtsjahr an
städtische Theater und Orchester einen Zuschutz von
3,5 Millionen Mark. Daraus wird, wenn man den
Gesamtzuschutz von 42 Millionen Mark betrachtet,
ersichtlich, wie posttiv die Gemeinden rhre Aufgabe
als Kulturträger auch im Theaterwesen gefördert
haben.

Die Ausgaben der deutschen Theaterstädte be-
trugen allein für Oper, Operette und Orchester 23
Millionen Mark, während das Schauspiel fast 4,5
Millionen kostete. Der Personalbestand ist seit
1931/32 erheblich gewachfen.

Erotzer Urnensund bei Stade

An der Landstraße Stade—Bremerpörde bei
Perlberg wurden beim Sandabfahren zahlreiche
Ürnen gefunden, von denen bisher 15 Eefäße ge-
borgen werden konnten. Eine grotze llrne war
vollständig unversehrt geblreben, auch eine
reichverzierte Buckelurne wies nur wenig Beschädi-
gungen auf. Weitere schön geformte Töpfe zeigen
charakteristische altsächsische Stempelverzierungen.
Jn einem Männergrabe fand man eine eiserne
Ellrtelschnalle, eine der äutzerst seltenen Pfeil-
spitzen aus Eisen, einen Ring mit Bartzange und
einen Ohrlöffel aus Bronze. Jn zwei Frauen-
urnen fand man eine runde Bronzebrosche, einen
Eürtelring mit Zwinge aus Bronze und neun
römische Elasperlen. Die Funde stammen aus der
Zeit um 300 n. Chr. Sie wurden dem Stader
Museum überwiesen.

Altertumsforschungen in der Ostsee. Korvetten-
kapitän a. D. Müller hat seine im Vorjahre
begonnenen Forschungen nach altgermanischen Al-
tertümern vor dem die Norospitze der Infel RL-
gen bildenden Kap Arkona wieder aufgenommen.

Hierzu wird jetzt weiter bekannt, datz auch die
Forschungen nach oer Jaromarsburg, einer festen
Tempelstadt des germanischen Stammes der Ru-
gier, die stch im 12. Jahrhundert auf dem steil
zur Ostsee abfallenden Kreidefelsen Arkona erhob,
durchgeführt werden sollen. Da um den Besitz der
Burg blutige Kämpfe zwischen den Rugiern und
den Dänen geführt worden stnd, vermutet man is

den Ostseegewästern um Arkona Reste alter Rast^
schiffe aus der Wikingerzeit. ^

Für die wistenschaftlichen Untersuchungen wu^
das frühere Minensuchboot „C 5" bereitgestesi^
auf dem sich neben Kapitän Müller auch derW"^
schelrutengänger Jngenieur Bornemann und de
Tauchermeister Marx aus Kiel befinden. Nachd^
es dem Wünschelrutengänger gelungen war, ur f
Hilfe der Rute das Vorhandenfein von Metall a.u
dem Meeresgrund nachzuweisen. fand der dort u>
dergehende Taucher unter Steinen mehrere
Anker und das noch geladene Rohr eines 8,8-ZA
timeter-Schiffsgeschützes, dessen Alter auf
400 Iahre geschätzt wird. Das Eeschützrohr vKl
dem Marine-Museum in Kiel überwiesen rverde '
Die Forschungen im Meer und auf dem VorgebrB
Arkona werden fortgesetzt.

Hauotkchristleiter: Franz Vretz.

Stellvertrcter: Berubard Seeaer-Kelü«.

Cbek vom DieuK: Dr. Friedrtch Didier.
Berantworrltch für Nnnenvoltttk: Frau, Bretzr
Autzenvolltik und Wirtschoft: Rerubard Seeaer-tkei^-
Mr Stadt Hetdelbera unb Beweauna Sermanu r'e» .
kür Badische Nachrichten und Svort: Sermauu Ue»er „
kür Fenilleton nnd Unterbaltuna: Dr. Friedr. D>"1if<
kür kSmtliche Beilaaen: Hcrbert Wiedemann: kür.-Te,
der: Hauvtlchriktleituua: für Anietaen: Wilb.
kümtlich In Seidelbera

Schrtftlettunat Brunnenaalle SII—St.
Berliuer Schriftleituug:

Haus Grok Reifchach. Berlin GW 68 Cbarlottenikr. ^
Nachdruck eiaener Berichte obne auSdrückliche Venebv'
auna der Schriktlettung nicht aettattet.

Svrechllunden ber Schrtftleitnng: TLgl. von 16—l7Ü°
Fernruk »740.

Für uuverlangt etngeganaene NeitrLge wtrd ketn^
Berantwortung übernommcn.

Berlag -BolkSgemeinkchaft" G. m b H.. Haavi'
Vratze <L6,tL8 «Univerlitätsvlabl.

Druck: Hetdelberger Gutenbcrg-Druckeret G. m. b-

D.-A. VII. 36: 25 974.

Davon: Bezirksausgabe Odenwald u. Baulanö
Bezirksausgabe Rund um Mosbach
Bezirksausgabe Der Krankc
Bezirksausaabe Der Kraichaau

Lur Leit tlt PreiSlilte Nr. S gü'tia.

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