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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9507#0856

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Zsiis 2

dacht hätte. Zweifellos find die Sowjetrusien. die
rn drplomatischer Mission in alle Länder der Welt
geschrckt werden. nicht die Schlechtesten, und doch
paspert es oft genug, dah sie eines Tages nach alt-
bewahrter Methode von den Agenten der EPU
gepackt und vor das Moskauer Eericht zitiert wer-
den. Ob schuldig oder nicht, spielt keine Rolle. Jm
Paradres der Sowjets wechselt das Urteil über
die Bewahrung eines Menschen sehr schnell. Heute
noch der grotze Vorkämpser der kommunistischen
Weltrevolution, wandert er am nächsten Tage in
dre Eefangnisse der EPll, und selbst das grötzte
Berdrenst wird ihm nicht den Kopf retten können,
wenn er als Opfer det „Rernigungsaktion" be-
strmmt ist.

Auch die noch bevörstehenden Prozesse in Mos-
kau werden nichts anderes sein, als Ablen-
kungsmanöver grotzen Stils. Es geht wie
gesagt micht um die Unschädlichmachuirg kleiner
Verschwörer und Terroristen, sondern das Jnter-
csse der Welt soll von all den Dingen abgelenkt
werden, die Rutzlands Verhältnisse, ihre Macht-
haber und ihre Politik so zeigen, wie sie in Wirk-
lichkeit sind.

In diesem Zusammenhang sei ein Vericht in die
Erinneruna zurückgerufen, den der „Berner Bund"
über die Sowjetunion veröffentlichte. Der Verfas-
ser Larco Herrea, früher ein fanatischer Versechter
der bolschewistischen Lebre, erklärte am Ende einer
Studienreise nach Rutzland: „Was heute in Rutz-
land regiert, ist ein völliy ungereimtes System:
es herrscht dort kein Sozralismus, sondern eine
erschreckende Tyrannei. Was ich sah. war
für mich eine furchtbare Enttäuschung.
Alle Menschen klagen und leiden. Fm ganzen
Lande herrscht eine geladene Spannung. Die
Bombe ist explosionsreif und kann jeden Augen-
blick platzen. An dem Tage, da in Rutzland einc
neue Revolution losbricht, wird die Welt mit Ent-
setzen erfahreon, wie das russische Volk von seinen
Henkern und Scharfrichtern gefoltert wurde. Mit
den russischen Methoden kann man ein grotzes
Volk nie und nimmer lebend erhalten."

So ist die Stimmung, und das wissen die roten
Eewalthaber im Kreml auch recht gut. Deshalb
aibt es immer wieder Gründe genug, die Stalin
bestimmen, „Reinigungsaktionen" durchzuführen,
deren Zweck einzig und allein der ist, die Augen
der Welt von den wirklichen Zuständen in diesem
einzigartigen Paradies abzulenken. Und nicht zu-
letzt aus auhenpolitischen Zweckmähig-
keitsgründcn heraus werden in der nächsten
Zeit in Moskau noch mehr Köpfe fallen.

llnier der Schirmherrschast von Heß

Die Ausftellung „Das politische Deutschland"
Nürnberg, 28. August

Der Stellvertreter des Führers, Pg. Rudolf
Heh, hat die Schirmherrschaft für die Ausstel-
lrrng „Das politische Deutschland" anlählich des
Reichsparteitages 1938 in Nürnberg übernommen.
Er wird die Eröffnung der Ausstellung im Eer-
manischen Museunr in der Karthäuserkirche am
S. September 1936, 16 llhr, vornehmen.

Oer Kührer in Bayreulh

Bayreuth, 28. August

Der Führer traf Freitagvormittag in Bayreuth
rin und wohnte am Nachmittag der „Lohengrin-
Bufführung im Festspielhaus bei. In seiner Be-
gleitung befanden sich Reichspresseches Dr. Dietrich
und Vrigadesührer Schaub.

Dr. Eoebbels besucht die Biennal«

Berlin. 28. August

Auf Einladung des italienischen Propaganda-
ministers Alfieri wird Reichsminister Dr. Goeb-
bels sich am Samstag, den 29. ds. Mts.. im Flug-
zeug für zwei Tage zum Besuch der Biennale nach
Venedig begeben.

Miliiärbündnis „für ewige Zeit"

Aus dem Wortlaui des englisch-ägyptischen Vertrages

Londou. 28. August

Der Wortlaut des englHch-ägyotilchen Vertra-
ges. der erll am Freitag. zwei Tage nach der Un-
terzeichnung. gleichzeitig in London und Kairo ver-
öfsentlicht worden ist, enthält verschiedene höchst
bedeutungsvolle Einzelheiten. Bekanntlich wird
Aegyvten durch den Vertrag zu einem souverä-
nen Staat erhoben. der durch ein enges Mili-
tärbündnis an Erotzbritannicn gebunden ist.

Während der Vertrag cine vorläusige Lausdauer
von 29 Jahren hat. wird in einer besonderen Klau-
lel ausdrLcklrch festgelegt, dah das Militärbündnis
kozulagen „aus alle Zeiten" gültig lein soll.

Im Vertrag verpflichten sich die Länder, keine
Stellung einzunebmen und keinen Vertrag abzu-
lchließen. die zu dem Bündnis in Widerspruch ltehen
würden. im Falle eines Konllikts mit einem drit-
ten Staat lich gegenleitig zu beraten und im
Kriegslall einander zu Hilse zu kommen. Die
Hille, die Aegyvten den Engländern im Kriegsfall
oder in einem „internationalen Notzultand" zu lei-
lten hat. umfatzt alle Erleichterringen für die eng-
lischen Lult-. Land- und Seeltreitkräfte. allo z. B.
die Bereitltellung von Flugplätzen. Kasernen, Ha-
kenanlagen ulw.

Ferner erbält England in kolchen FSllen das
Recht, den Belagrrungszultand und die Zenlur
über Aegyvtcn zu verbängen.

Jn normalen Zeiten werden die britilchen Truv-
oen aul die Suezkanalzone belchränkt. und zwar
mit einer Höchststärke von 19 990 Mann und 199
Flugzeugen. Diese britischen Streitkrälte werden
iolonge in Aegyvten bleiben. bis beide ver'rags-
lchlietzenden Parteien anerkennen. datz der Kanal
von Aegnvten allein beschützt werden kann.

Der Vertrag stebt serner in Artikel 12 die

schrittweile Aukhebung der bisberigen Kavitu-
larrechte für Ausländer vor. das heitzt.
Ausländer sollen nach Zuktimmung der andercn
Staaten in Zukunst der ägyptischen Rechtsprechung
unterstehen.

In bezug aus den Sudan ist eine gemein -
lame e n g l i l ch - ä g y v t i l ch e Verwaltung
dieles Gebietes gemätz dem Vertrage von 1889 oor-
gekeken. Schliehlich ist in dem Vertrag noch vor-
geleben. dah Aegyvten mit englischer Unterstützung
um die Mitgliedschaft beim Völkerbund nachsuchen
wird.

Istücklritt des Londoner spanischen
Botfchasters

Londo». 28 Augult

Dem Beikviel zahlreicher diplomatischer Vertre-
ter Svaniens im Ausland iolgend, ist nunmebr arrch
der Londoner lvanischc Botschaster, Lover Oli«
van, von seinem Polten zuriickgetreten. Looez
Olivan, früher lvanilcher Gelandter in Bern, batte
erkt vor etwa keben Wochen leinen Londoner Po-
sten angetreten und dem englischen König kurz vor
dem Ansbrnch des lvanilchen Bürgerkrieges am
14. Juli kein Beglaubigungsschreiben überreicht.

Der znrückgetretene Botschafter wird als einer
der sührcnden Kövke im lvanischen divlomat-schen
Dienst betrachtet. Er war seinerzeit Generaldirek-
tor der Marokkoverwaltung in Madrid und Vertre-
ter Svaniens anf der Weltwirtschaftskouferenz und
beim Bölkerbund.

Andere Mitglieder der Londoner kvanrschen Bot-
schaft stnd bekanntlich schon früber zurückgetreten.
Weitere Mitglieder babru ibren Rücktritt ange«
kündigt.

Ehrung eines deutschen U-Boothelden

N. Unterseebootsflottille erhätt den Namen Galtzwedel

«erlin, 28. August

Der Führer und Reichskanzler hat befohlen,
dah die demuächst zu bildende zweite llnterseeboots-
slottille zum ehrenden Gedächtnis des am 2. Dez.
1Sl7 gesallenen U-Bootskommandanten Oberleut-
nant zur See, Saltzwedel, den Nameu „Unter-
seebootsflottille Saltzwedel" erhalt.

Oberleutnant zur See Saltzwedel ftammte aus
einer pommerschen Psarrersfamilie nnd oerbrachte
seine Iugendjahre in Stettin. Am 1. April 1908
trat er in die kaiserliche Marine ein. Er erhielt
die planmätzige Seeosfiziersausbildung. Zu Be-
ginn des Krieges befand er stch aus dem Linien-
sch fs „Ka iser". wurde aber schon im Sommcr
1915 der U-Bootswaffe zugeteilt. Am 29. Septem-
ber 1915 erhielt er sein erstes Kommando als
U-Bootskommandant auf dem Unterseeboot „UB9"
das er zwei Monate lang führte. Im Ianuar l916
übernahm er das Unterseeboot „UV 19". „UB l7".
„UC ll". „UC 21". „UC 71" und „UB 8l". die
sämtlich der U-Bootsflottille „Flandern" zugeteilt
waren. Mit diesen Booten führte Saltzwedel er-
folgreiche Minerrunternehmuirgen im englischen
Kanal durch.

Zn zahlreichen Unternehmungen gegen den
seindlichen Handel versenkte er bis Ende 1917 ins-
gesamt etwa 179 090 Tonnen Schisfsraum,
eine Leistung die umso höher einzuschätzen ist,
at» ste mit verhältnismätzig kleinen und schwachen
Unterseebooten «rzielt wurde. Nachdem Saltzwedel

am 29. MSrz 1917 mit dem Ritterkreuz mit Schwer-
tern des Hausordens oon Hohenzollern ausgezeich-
net worden war, wurde ihm am 20. August 1917
der Orden Pour le mSrite verliehen.

Am Abend des 2. Dezember 1917 lief „UB 81"
im englischen Kanal aus eine tiesstehende Mine.
die schwere Zerstörungen im Boot hervorrief Es
gelang, das Boot für kurze Zeit an die Ober-
fläche zu bringen. Sieben Mann der Besatzung
konnten stch durch das aus dem Waster ragende
Torpedobugrohr retten und sich anf einem in der
Nähe befindlichen englischen Bewachungsfahrzeug
in Sicherhert bringen, Dre übrige Besatzung sand
mit ihrem Kommandanten den Seemannstod.

Neue ^Jreutralitäisbeweise^

Paris. 28 August

Mii Eenehmigung des sranzöstichen Znnenmini-
sters l!) veranstalten die marristiichen Arbeitcr
der Pariser Rüstungsindustrie am beutigen Sams-
tag eine ökkentliche Kundgebung sür die Madrider
Regierung. Kommunistilche und lozialistische Ab.
geordnete stnd aus Paris in Barcelona angeblick
mit Arzneimiltcln und Verbandsstossen für die
kpanischen Eenosten eingetrossen. Die englische
Labour-Partei hat zwar mit Mebrbeit die
Nichteinmischungsvolitik gebilligt. aber erneui zur
kinanziellen llnterstützung Madrid» aus-
gerusen.

„Vülksgemelnfchaff^

Lamoraa. »eu jw.

Don Sowjetlustrüstungen
„übelwältigi"

Moska». 28. Augusk

Die Vorsttzenden der beiden zur Zeit in de<
Eowjetunion weilenden französtschen Lustfahrtab«
ordnungcn der Kammer und der Flugzeugiirdustrie
Bostoutrott und Potez, geroährteir einem Mitar«
beiter der „Tah" eine Unterrcduirg. Bostoutrot»
der zu den bekanntesten französischen Fliegern zählt>,
erklärte, datz er sich bei seinen Besuchen in den
sowjetrussischen Flugzeugwerken und namentlich am
Flugtag von Tuschino „mit eigenen Augen" von
der Leistungssähigkeit der sowjetrustischen Luft«
streitkräfte habe überzeugen könyen. Auch derLei«
ter der Abordnung der französischen Flugzeugindu«
strie, Potez, äutzerte sich sehr lobend, indem er di»
Fortschritte des sowjetrussischen Flugzeugbaue» i»
ietzter Zeit besonders hervorhob.

Sowjetschiffe für Malaga?

Hrndaye, 28. August

Wie vom Sender Burgos genreldet wird, loll
eln russtsches Transvortlchif die Meerenge von Gi,
braltar dnrchauert nnd Kurs aul Malaga grnom»
men baben. Jn der Meldong wrrd übriaens noch
die nicht nachvrüfbare Behauptung aufgeltellt, dah
dieser Dampfer von zwei sranzöstfche» Torvedo»
boote» begleitet gewrken sei.

Ein Ehrenpreis des FLHrers. Für das vont
28. bis 39. August in Berliir-Bohnsdors-Erünau
zur Durchführung kommende Reichsgebrauchshunde»
turnier hat der FLHrer und Reichskanzler für dia
beste Leistung einen Ehrenpreis gestiftet.

*

Neuer deutscher Gefandter für Aegypte«. Der

Führer und Reichskanzler hat den Eeneralkonsnt
i. e. R. Freiherrn von Ow-Wachendors zum Ee->
sandten tn Kairo ernairnt.

*

Expkoston im Gaswerk Dresden-Rrick. Am Frel»

tag gegen 630 Uhr ereignete stch im EaswerkRe
eine Exploflon die zwei Arbeiter das Leben ko«
stete: ein dritter erlitt einen schweren Nerven»
schock. Die Ursache des Unglücks ist noch nicht be»
kannt.

Dr. Schacht ans Paris abgereist. Rerchsbank»
prästdent Dr. Schacht hat Freitagnachmittag di«
RLckreise nach Berlin mit dem Flugzeug angetre-
ten.

*

Ei« Parlfer Dementr. Jn französtschen Krsi»
sen erklärt man die in der ausländifchen Prests
verbreiteten Nachrichten, die von einer demnächst
stattfiydenden Zusammenkünfi dek Vertreter' Mr
sran-.ösischen, sowsetrusstichen, rumanischen untz
tschechoslowakischen Mllitärstreitkräste für gegen«
standslos. ... -

- * . ^

General Rydz-Smlgly nach Paris abgerestt. Der
Generalinspekteur der polnischen Armee, E n ral
Rqdz-Smigly, hat am Freitag Warschau in Rich-
tung Paris verlasten.

*

Erubenstreik in Südwales. Wegen Lohnstrertigkek»
ten sind am Freitag in der Fernhlll-Erube in
Südwales 1799 Bergarbeiter in den Streik getre»
ten.

*

Abestinische Räuber in die Fkucht geschlagr».

Italienische und e ngeborene Truppen wehrten am
Mittwoch einen Angriffsversuch einer abessinijchen
Räuberbande auf Addis Abeba ersolgreich ab.

Orolje m I^ürudei'g

Ooltumentenxcliau über ckis Lntviclilung cle; keictiex

Nürnberg, 28. August

Die Reichsstelle zur Förderung des deurschen
Schrifttums veranstaltet gemeinsam mit der Preu-
hischen Staatsbibliothek, der Bayerischen Staats-
bibliothek und dem Nürnberger Eermanischen Na-
tionalmuseum zum Reichsparteitag in Nürnberg
eine Ausstellung „Das politische Deutsch-
land". Die Äusstellung wird am 9. September
durch Reichsminister Rudols Hetz und Reichsleiter
Alfred Rosenberg eröffnet. An Hand ein-
schlägigen Schrifttums, bedeutungsvoller Doku-
mente, zeitgenössischer Bilder und erläuternder
Texte wird in großen Zügen ein Ausritz der Ent-
wicklung und der Geschichte des deutschen Staats-
und Reichswesens gegeben. wie es stch im Auf und
Ab der grotzen geistigen Strömungen und ihrer
Auswirkungen sowie in der Auseinandersetzung
mit den w derstreitenden Kräften gebildet hat.

Die Schau gliedert stch in die Abteilunge«:
„Eermanische Vorzeit", die anhand oon
Fachliteratur, Karten und Originalfunden die Ent-
wicklung des stammesmätzigen Fundaments des
deutschen Volkes darlegen will: „Elanz des
K a i s e r r e i ch e s", in der Kaiscrurkunden, Kai-
sersiegel und Bildniste in zeitqenösstschen Miniatu-
ren vom Aufstieg des Ersten Reiches seit Karl dem
Erotzen bis ins 14. Iahrhundert erzählen: „Sin-
kendes Reich", die das Emporkommen der
neuen Mächte, des Bürgertums und der Städte,
der Hanse« und der Ritterorden sowie den damit
einhergehenden allmählichen territorialen Zerfall
des Reiches aufzeigt: „Streit der Konfes-
sionen". die die politische Krise oon der Refor-
mation bis zum Dreitzipiährigen Krieg umfatzt.
und d'e Hauptschriften Luthers. E-'aenschriften. Be-
richte vom Bauernkrieg, zeitgenöEsche Stiche Dü-
rers und Behaims sowie die ersten pol-t'schen Lie-
d r. Schriften und Literatur aus dem Dreitzigjäh-
rigen Krieg bringt; „Aufstieg Preutzens
vnd Befreiungskriege". d:e aufzeigt. wie
pch dei Aufstieg Preuben, uyto dem Eroßey Krxr.

fürsten und Friedrich dem Erotzen vollzieht, ferner
geben Berichtc und Dokumente aus der Zeit dei
Fremdherrschast unter Napoleon und der Besrei-
ungskriege, Schristen und Gesänge der Freiheits-
dichter sowie Werke der grotzen geistigen Führer
Kunde von Deutschlands Wiedereiwachen in jener
Zeit; „Revolution vbrr Drutschlond",
die dem Iahr 1848 gewidmet ist und in der auf
die damals schon vorhandenen Proteste gegen das
Vordringen der Juden, dokumentiert u. a. durch
Karikaturen aus das Weltjudentum, hingewiesen
wird: „Reichsgriindung und Parteien-
staa t". die Dokumente von Bismarcks Kampf um
das Reich zeigt, u. a. Bismarcks Ernennungsur«
kunde, Zeitungsberichte llber seine ersten entschei-
denden Reden, Dokumente der Vielstaaterei und
des Parlamentarismus sowie die politische Satire
der zweiten Hälfte de. 19. Iahrhunderts.

Die letzte Abteilung vereinigt Dokumente aus
der Zeit des Weltkrieges und des Zusammenbruchs
sowie des einsetzenden Kampfes um das Dritte
Reich, das mit der Berufung des Führers zum
Kanzler verwirklicht wurde. FLr diese letztere Ab-
teilung hat im wefentlichen das Parteiarchiv Ma»
terial zur Verfügung gestellt. In einem Ehren-
raum werden Höhepunkte des deutschen Schristtums
aus den oergangenen Iahrhunderten bis zur Ge-
genwart zur Schau gestcllt.

Kultlik-noliren

Dichterhauser solleu Musee» werden. Eine
Gruppe schwäbischer Literaturfreunde hat zum 109.
Todestag Christian Dietrich Erabbes der Det-
molder Stadtverwaltung die Vitte vorgetragen.
Erabbes Sterbehaus und Freiligraths Ee-
burtshaus, die nebeneinander in der Wehmstratze
in Detmold liegen, zu Dichtermuseen auszubauen.
Grabbe, der Lehrer Freiliggraths, starb zu dersel-
ben Zeit, als der Stern Freiligraths am Hin,yul
de, Dichtung aufging.

Hans Friedrich Blunck in Riga. Der Altpräst-
dent der Reichsschristtumskammer, Hans Friedrich
Blunck, hat sich nach Riga begeben. wo er im
Rahmen einer Veranstaltung der Rigaer Eoethe-
gesellschaft aus seinen Werken lesen wird.

Oesterrrlch fekert Raimund. In Oesterreich ha-
ben die Eedenkfeiern anlätzlich des 190. Todestages
des österreichischen Volksdichters Ferdinand Rai-
mund begonnen. Im Mittelpunkt der künstlerischen
Ereigniste stehen d'e Raimund-Fcstspiele in Potten-
stein, die auch oerfilmt werden. In Wien selbst fin-
det neben einer Freilichtaussührung eine Sendung
am Erabe des Dichters am 5. September statt.

Saarbriicker Theater wird ftSdtisch. Die 1922
gegründete private gemeinnlltzige Theater- und
Musikgesellschast mbH Saorbrücken ist aufge-
löst worden. weil ihre Ausgabe, das Theater vor
fremder Einflutznahme zu schützen, nicht mehr be-
steht. Dle Stadt Saarbrücken hat die alleinige
Verwaltung des Theaters übernommen.

Neue Klenzl-Oper. Jn der neuen Spiekzeit ge«
langt in Eraz Wilhelm Kienzls Ooer „D on
Quichotte" zur Uraufführung. Zum 8V. Ee-
burtstag Wilhelm Kienzls wird Felix von Wein-
gartner die Oper in der Wiener Staatsoper zur
Wiener Erstaufführung bringen.

Berliner Philharmonisches Orchester auf dem
Reichsparteitag. Auf der Kulturkundgebung am
19. September wird das Berliner Philharmonische
Orchester unter Leitung von Profestor Dr. Peter
Raabe die „Pastorale" oon Beethoven aussüh-
ren. Im vergangenen Iahre war das Leipziger
Gewandhausorchester hinzugezogen worden.

Kunsthalle Mannheim. Vom Sonntag, den 39.
August ab zeigt die städt. Kunsthalle Eemälde,
Aquarelle und Zeichnungen von Pros. Wilhelm
Schnarrenberger -Berlin.

Dir 8. Erotze Leipziger Kuustausstellung, die

Arbeiten der Vildhauerei, der Malerei und Zeich-
nung, der Eraphik und Gebrauchsgraphik enthal-
ten soll, wird am 1. November im Museum der
Bildenden Küiijt« exöjjnet werde«. Di« Zahl der

einzuliefernden Werke ist, mit Ausnahme von Era»
phiken, aus höchstens drei je Künstler festgesetzt
worden.

Famillenvervand Bach. Angehörige der Fa»
milie Boch in Dresden, Sondershausen, Schmalkal»
den und anderen Orten haben fich jetzt in Arnstadt
zu einem Familienverband zusammengeschlosten.
Der erstr Familientag der Bachs soll Mitte Mai
des kommenden Iahres in Arnstadt abgehalten
werden. Aus d'esem Anlah wird in der Bonisa-
tiuskirche in Arnstadt. der Wirkunasstätte Iohana
Sebastian Bachs, eine Weihestund« oeranstaltet
werde».

Deutsche Wlstenschaster Im Ausland. Der o P^o-

festor yn der llniversität Eietzen. V.Dr.vbil. F ei-
herr oon Eall hat eine Berufung an die Uni«
versttäi Mexiko sür die Dauer von zwei Jahren
angenommen.

Kauvtlckriktleite»: Fra«, Pretz.
Vtclloeriretcr: Bernbard Lrearr-Sclbe.

8det »ow Dlentt: Dr Hrtedrich Didier.
Beranrwviilicki t»r ilnnenooiiiik^ Fran« Prep; kür
Autzcnooliilk und Wirtichail Brrubard Seeaer-tkelber
Iiir Liadi Hcidelbera »nd tiew-aiina Hermann Leitzr
iür Badüchr Nachrichlrn nnd Loori: <irrmann N-berter
iiii steiiiNeion nnd Unierbalinna: Dr ktriebr Didlerr
siir iömiliche -leilaaen Hcrbee« Wicbcm»«»: iiir Bll»
der: Hauvischrlsllelinna; üir Anreiaen Wilb ReSver.
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Verlaa .P«lkoaemrlalchal«' G. m b -. vanut»
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Druck: Hkidelderaer Aui, nbera>Drnck> rei <K m d H.
D.-A V, l 36. 25 974.

Davon: Rezirköausaabe Qdenwald u. Rauland 2 744

Bezirksausgabe Runü um Mvsbach I l>7S

Bezlrksausaabc Der ftranke 2 29S

BczirkSaiisaabe Der Sranbaau 81S8'

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