Sslts 2
»VolksgtmrlalHaff"
Moatag d«» ffl. Aagalt' tffffß
Oie franzöfische „Muiraliiät"
Neue Enihüllungen pariser BlStter
und die staatlich aufgebürdeten Lasten jede Weiter»
führung des Betriebes einfach unmöglich machte.
Spanien mugte ferner ein Moratorium erklä-
ren. das zweifellos noch verlängert wird. Der
ausländische Lieferant hat deshalb keine Sicher-
heit, ob seine Ware bezahlt wird. Die internatio-
nalen Versicherer für Transporte wollen das augen-
blickliche Risiko nicht tragen. Der riestge englische
Versicherungskonzern Lloyds z. B. hat die Prämie
für Frachtgutverstcherungen erhöht, und damit ist
der Schiffsverkehr unlohnend geworden. Abgesehen
daoon weig der Lieferer nicht, ob nicht das Haus
des Empfängers eben erst in Brand gesteckt wurde
und weiterhin, ob nicht die zu liefernde Ware be-
schlagnahmt und dann von irgendwelchem Eestndel
im Namen des Volkes enteignet, d. h. gestohlen
und verschleudert wird. Bei der heutigen wirt-
schaftlichen Verknüpfung und Zusammengehörigkeit
aller europäischen Staaten dürfte der Ausfall
eines Abnehmers wie Spanien für die Ausfuhr
mancher Länder spürbar sein.
Die im Zusammenhang mit den Wirren ein-
setzende Kapitalflucht und vor allen Dingen
die dauernden Notendrucke der unter Madrider Re-
gie stehenden Notenpresse lassen auch eine Abwer-
tung der Peseta unausbleiblich erscheinen
obwohl Spanien das Land mit dem drittgröhten
Goldbestand war.
lleber diese Schäden und Schwierigkeiten hinaus
hat Spanien schon jetzt durch die roten Terroristen
einen grotzen Teil seiner Kunstwerke und
Kunstgüter verloren. Nach einem Bericht des
aus Spanien geflüchteten amerikanischen Ealerie-
direktors Prof. Walter Look sollen unersetzliche
Kunstwerke in Mengen vernichtet worden sein. Er
führt als Beispiele an: die Kirchen San Pedro de
Las Puellos, die Merceda, die Santa Madrona, die
Kirche der Carmen, das Kloster Escolapios, die
Kirche des Heiligen Augustin, Las Carmelitas und
das Kloster der Kirche von Blasco de Carray.
Ein Teil der gestohlenen spanischen Kunstgüter
ist bereits auf dem Weltmarkt aufgetaucht. Hier
zeigt sich der erste „Aktivposten" der Revolution:
der illegale Export ist sprunghaft angestie-
gen. Bei dem internationalen Kunsthändlerkon-
gretz in Amsterdam wurde festgestellt, dah seit Be-
ginn der Wirren in Spanien einautzerordent-
lich hohes Angebot in hochwertigen
spanischen Kunstwerken besteht Es han-
delt sich in der Hauptsache um Eemälde, Plastiken,
Goldschmiedearbeiten und auch kostbare Eobelins.
Diele Angebote liegen in allen europäischen Kunst-
hanüelszentren vor; die zum Kauf angebotenen
Werke stammen zum grötzten Teil aus den geplün-
derten Kirchen und Klöstern. Auch der Klerus soll
an dieser Verschleppung national-spanischen Kunst-
gutes beteiligt sein. Die Kunstfälschungsindustrie
(das sei so ganz am Rande bemerkt) versucht, diese
Hohe Konjunktur für sich auszuwerten.
Zusammenfaffend lätzt sich also jetzt schon und
in einer so knappen llebersicht sagen, dah, wie es
nicht anders zu erwarten war, bolschewistisches Re-
giment in Spanien, wie überall, wo Moskaus
Hand der Vernichtung zugegriffen hat, gleichbedeu-
tend ist mit Ausplünderung des Landes
und Volkes. Es bleibt abzuwarten, ob die Politiker
und die Herren Wirtschaftswissenschafter aus dem
spanischen und aus französtschem Beispiel die nöti-
gen Folgerungen ziehen werden, die Deutschland für
stch bereits zum Segen des Landes gezogen hat.
Verhastung der Wiiwe Lem'ns?
Londo», 30. August
Nach einer Meldung des „People" steht die
Derhaftung der Witwe Lenins unmittelbar bevor.
Sie sei der Mittäterschast an der Verschwörung
gegen das Leben Stalins beschuldigt.
^telier in di'e f^abrilc?
Einen neuen Weg, die Verbundenheit zwischen
den bildenden Künstlern und den werktätigen
Volksgenossen wieder zu fördern, hat das Eauamt
Schleswig-Holstein der NS-Gemeinschaft
„Kraft durch Freude" beschritten: Im Einverneh-
men mit den Betriebsführern und oer Reichskam-
mer der bildenden Künste wurden eine Anzahl
von Künstlern ausgewählt und auf zwei bis drei
Wochen in grötzere Vetriebe der Nordmark ge-
schickt, damit sie sich dort als Werkskameraden in
den Eeist und die Eigenart des Vetriebes einleben
und die so gewonnenen Eindrücke und Erlebniffe
dann an Ort und Stelle in Skizzen und Bildern
künstlerisch gestalten. Die werktätigen Arbeitska-
meraden können das Entstehen und Werden der
Kunstwerke unmittelbar beobachten und sich mit
den KLnstlern über die Wiedergabe der ihnen ver-
trauten Motive und das „Wieso?" und „Warum?"
ihrer künstlerischen Auffaffung unterhalten. Die
KLnstler ihrerseits lernen in diesen Aussprachen
verstehen, was an ihrer Arbeit die Herzen und
Eedanken der schaffenden Werktätigen anzurühren
und zu feffeln vermag.
Die auf diese Weise in den Betrieben und Fa-
briken entstandenen Kunstwerke werden dann in
einer Werkausstellung der gesamten Betriebsge-
folgschaft zugänglich gemacht und zumeist teilweise
vsn den jeweiligen Betriebsführungen erworben,
teils auch den Angehörigen der Betriebsgefolg-
schaft zu geringen Preisen überlaffen.
klotkmarm von f^sller^leben-
Oeclenlrfeiei'
Fallersleben, die kleine Stadt im niedersächsi-
schen Lande, ehrte im Rahmen einer Eedenkseier
ihren grötzten Sohn, den Schöpfer des Deutsch-
landliedes und vieler Volks- und Kinderlieder,
den Dichter Hoffmann von Fallersleben.
Stratzen und Häuser standen tm Flaggenschmuck.
Die Zugänge zur Hofsmann-Strahe wurden von
grünen Triumphbogen überspannt. Hier hatte»
Paris, 3Ü. August
Der „Jour" berichtet aus Hendaye, dah am
Samstag ein Eüterwagen der französischen Com-
vagnie P. L. M. von Toulouie kommend im Vahn-
bof eingetrosfen sei. Eleich nach der Ankunft des
Wagens seien sechs spanische Milizsoldaten mit
einer Lokomotive und einem kvanischen Postwagen
nach Hendaye gekommen und hätten den französi-
schen Eüterwagen umgeladen. Etwa eine Stunde
sväter seien die kvanischen Marxisten mit ibrem
Zuge und der Ladung wieder über die Grenze zu-
rückgekehrt. Der Postwagen sei bis zur Decke mit
Munitionskisten und 20 Maschinengeweh-
ren beladen gewesen. (!)
Autzerdem seien 40 französische Kommunisten in
Hendaye eingetroffen und hätten im Verlause der
Nacht die Erenze überschritten. Jm Lbrigen gingen
iede Nacht Kommunisten über die Erenze. Der
größte Teil von ihnen werde auf dem Babnhof
von Hendaye bewaffnet. Eleich nach ihrer Ankunft
in Jrun wllrden sie meistens fofort an die Front
geschickt.
Die „Action Franqaise" berichtet unter der
Ueberschrift „Jst das Neutralität?", datz vor eini-
gen Tagen beim letzten Eoldtransvort von Maf-
dridu zwei spanische Regierungsbeamte in Paris
eingetroffen seien, die von ihrem Pariser Hotel
aus täglich mit Sendaye Ferngekpräche gefübrt
hätten. Am Freitagabend sei eines dieser Ge-
spräche durch Zufall überhört worden. Aus Hen-
daye habe eine Stimme gesragt, ob die erwarteten
„Sendungen" abgegangen seien. Einer der beiden
Madrider Abgesandten babe darauf geantwortet,
der gesamte Auftrag sei am Freitag mit dem Be-
stimungsort Vrest abgesandt worden. Von Vrest
aus. meint das Blatt, also werde demnächst ein
Schifs mit Wasfen und Munition für die svanische
Volksfront auslaufen.
Bukarest, 30. August
Das neue rumänische Kabinett, das am Sonn-
tag um 1 Uhr morgens auf Schlotz Pelesch König
Carol den Treueid leistete, hat folgende end-
gültige Zusammensetzung:
Ministerpräsident: Eeorg Tatarekcu
Staatsminister ohne Portefeuille und stellvertr.
Ministerprästdent: Jnculetz
Jnneres: Juca
Aeutzeres: Antonescu
Finanzen: Cancicov
Justiz: Djuvara
Handel: Valer Pop
Oeffentl. Arbeiten u. Verkehr: Franasovici
Arbeit: Nistor
Landwirtschaft: Sassu
Nationalverteidigung: Eeneral Paul Ange-
lescu
Eesundheitswesen: Dr. Costinescu
Kunst und Wissenschaft: Jamandi
Oeffentlicher Unterricht: Dr. Angelescu
Staatsminister ohne Porteseuille: Lapedatu
und Nehura.
llnzufrieilenheit in paris
Paris, 30. August
Die Kabinettsumbildung in Rumänien ist am
Samstagabend in Paris zu spät bekannt geworden.
die Ehrenformationen der Bewegung mit ihren
Fahnen Aufstellung genommen, dahinter staute
sich die Menge. Die Stätte der Feier, der grotze
Saal des jetzt wieder hergerichteten Eeburtshau-
ses des Dichters, hatte eine besonders festliche
Ausschmückung erhalten. Von der Bühne grützte
die BLste des Dichters. llnter den zahlreichen
Ehrengästen sah man den Eauleiter von Süd-
Hanover, Staatsrat Telschow, als Vertreter des
verhinderten Reichsministers Kerrl den Mini-
sterialdirigenten v. Detten sowie Ministerpräsi-
dent Klagges und Staatsminister Alpers
von der braunschweigischen Staatsregierung. Autzer-
dem wohnten der Feier Verwandte des Dichters
bei, unter ihnen auch seine Enkelin, Frau Schä-
fer-Berlin.
Das Sextett von Brahms leitete die Feier
ein. Bürgermeister Wolgast dankte allen, die
an dem Werk mitgeholfen haben. Kreisleiterstell-
vertreter Eeffers würdigte die geschichtliche
Eestalt Hofsmanns von Fallersleben, sein Wirken
und sein Schaffen. Hoffmann von Fallersleben,
so erklärte er, ist tot, sein Eeist aber lebt, er lebt
in den braunen Bataillonen, die gegen Rotfront
und Reaktion das Dritte Reich erkampften, er
lebte in dem jungen Sturmsührer Horst Weffel,
deffen Lied nun würdig an der Seite des Liedes
der Deutschen steht, er soll auch in uns weiter
leben.
Das Andante aus dem Kaiserquartett von
Haydn, durch das die Motive des Deutschlandlie-
des klingen, bildete den stimmunasvollen Ausklang
der Feier. Anschliehend legten die Eäste Kränzs
am Denkmal des Dichters nieder.
Kultumoli'ren
Hufeland-Ausstelluug eröffuet. Zu Ehren Chri-
stoph Wilhelm Hufelands, des grohen deutschen
Arztes und Forschers, deffen Todestag fich zum
100. Male jährt, wurde im Kaiser Friedrich-Haus
in Berlin eine Ausstellung eröffnet, die einen
Einblick in die Persünlichkeit des Mediziners, in
sein Schaffen und seine Beziehung zu bekannten
Zeitgenoffen vermittelt.
Das „Ecko de Paris" beschäftigt sich mit den für
den 4. Sevtember in Paris vorgesehenen Symva-
thiekundgebungen der Linksparteien vor der sva-
nischen Botschaft. Es komme darauf an. so meint
das Blatt, ob die sranzösische Regierung wirklich
die Erlaubnis iür dieke Kundgebung erteilen
werde. Man werde daraus sehen können. ob die
Regierung gewillt sei, ihre Abmachungen zu halten.
oder ob sie sie lediglich als Fetzen Papier betrachte.
Franco schafft Konzentrationslager
für Zuden
Lissabo», 30. Aug. (Eig. Meldung.)
As Sevilla wird berichtet, dah die nationale
Regierung eine scharfe Erklärung gegen das Trei-
ben der Juden in Spanien verbreitet habe. Ein
von jüdischen Emigranten gegründetes Warenhaus
in Saragossa wurde geschlossen und das gesamte
Vermögen der Firma beschlagnahmt. Drei jüdische
Angestellte dieses Warenhauses wurden verhaftet
und ausgewiesen. Radio Sevilla fllgte hinzu, die
nationale Regierung sei gezwungen, scharf gegen
die Juden, darunter deutsche Emigranten, vorzu-
gehen, weil sie die Kommunisten unterstützen.
Sämtliche füdischen Emigranten wurden aufgefor-
dert, Spanien zu verlaffen, da man auf ihre An-
wesenheit keinen Wert legt.
Die Juden von Tetuan — etwa 7000 Personen,
wurden wegen Unterstützung der Kommunisten mit
500 000 Peseten Geldstrafe belegt, die rund 3000
Juden von Ceuta sollen 450 000 Peseten Vutze zah-
len. Ein Teil der Juden von Ceuta und Tetuan
flüchtete, um sich diese? Zahlungspflicht zu entzie-
ben. In der Nähe vqn Tetuan hat die nationale
Regierung ein grohes Konzentrationslager einge-
richtet, in dem bereits zahlreiche jüdische Emi-
granten und spanische Zuden, die auf Seiten der
Kommunisten standen, untergebracht wurden.
als datz die Vlätter eine eigene Stellungnahme
bringen. Trotzdem tritt bereits in den Ueber-
schriften eine gewiffe llnzufriedenheit darüber zu-
tage, datz Titulescu, der die Autzenpolitik Ru-
mäniens seit Lber einem Jahrzehnt leitet, nicht
mehr in seinem Amte bleibt.
Als einziges Blatt äutzert sich das „Petit
Iournal" hierzu und meint, Rumänien mache
augenblicklich eine seiner schwersten Krisen durch.
Angesichts der Eefahren, die Frankreich bedrohten,
lei die Zusammensetzung des neuen Ministeriums
in Bukarest nicht so, datz sie Frankreich eine voll-
kommene Earantie geben könnte.
Der frühere rumänische Auhemninister Titu-
lescu, der sich auf einer Kraftwagenfahrt durch
Südfrankreich befindet, hat Preffevertretern in
Nizza gegenüber erklärt, dah er von der Umbil-
dung des rumänischen Kabinetts, das alle Mini-
ster autzer ihm selbst zu einer neuen Regierung
vereinigt habe, erst nach vollendeter Tatsache er-
fahren habe. Sein Urteil und seine politischen
Matznahmen behalte er fich vor.
Talarescu über die künftige Znnen- und
Außenpolitik
B«karest, 30. August
Ministerpräsident Tatarescu hat kurz vor dem
Verlaffen des Schloffes Pelesch die Vertreter der
Meyers Lexikon, 8. Auflage. Das Bibliogra-
phische Institut Leipzig beainnt in diesem Herbst
mit der 8. Auflage von Meyers Lerikon. Völlig
neue Wege lexikalischer Eestaltung sind geplant.
Es wird wesentlich mehr Stichwörter und Nach-
weise bringen und dem Preise nach das bil-
ligste deutsche Erotzlexikon werden.
Sudctendeutsche Eedächtnisstätte. Auf dem
Burgberg bei Iägerndorf im Sudetenvorland wird
demnächst eine Eedächtnisstätte errichtet werden,
deren Entwurf von dem Baukünstler Wittek
stammt. Die Ausführung dieses Denkmals soll in
schlestschem Eranit ersolgen.
Nationaltheater Mannheim. Eeneralmusikdi-
rektor Karl Elmendorff hat die musikalische,
Jntendant Friedrich Vrandenburg oie sze-
nische Leitung der Neuinszenierung von Richard
Wagners Mukdrama „Tristan und Zsolde",
mit dem das Nationaltheater am Sonntag, den 6.
September, die Spielzeit 1936/37 eröffnet. Die
Vühnenbilder entwarf Friedrich Kalbfutz.
Altberühmtes Wiener Theater verschwindet.
Eines der ältesten Wiener Theater, die „Neue
Wiener Bühne'' wurde zur Zwangsversteigerung
ausgeschrieben. Das Theater wurde im Zahre1866
gegründet. Damals war der berühmte Operetten-
komponist Millöcker Kapellmeister an diesem The-
ater und der österreichische Volksdichter Änzengru-
ber der Hausdichter.
Neues Stück von August Hinrichs. Anfang
September erscheint im Drei-Masken-Verlag, Ber-
lin, das neue Stück von August Hinrichs „Pe -
termann sährt nach Madei ra". Die Ur-
aufführung findet traditionsgemätz am 30. Okto-
ber in Oldenburg statt.
Schauspieler treiben Sport. Das Ziel, das der
Oldenburger Eeneralintendant Schenk stch gesteckt
hatte, die jungen Schauspieler zum Sport anzu-
halten, ist jetzt verwirklicht worden. Die Arbeits-
gemeinschaft junger Schauspieler am Oldenburger
Landestheater hat sich entschloffen, an den Sport-
kursen des Eauamtes der NSDAP „Krast durch
Freud«" teilzunehme».
Preffe empfangen und vor ihnen eine Erklärung
über die Politik der neuen Regierung abgegsben.
Dabei führte er u. a. aus, datz sein Kabinett rn
der neuen Zusammensetzung dieselbe Innen- und
Autzenpolitik verfolgen werde wie in den vergan-
genen drei Iahren, in denen er bererts dre Fuh-
rung der Regierung inne hatte.
Der FLHrer zur Taguug des Gustav-Adolf-
Bereins. Auf ein Begrützungstelegramm des Eu-
stav-Adolf-Vereins hat der Führer zur Eröffnung
der 81. Hauptversammlung in Kaffel seinen Dank
übermittelt.
Lloyd George kommt nach Deutschland. Am
Mittwoch wird Lloyd Eeorge seine geplant«
Deutschlandreise antretsn.
Kundgebung der deutschen Hausbesitzer. Anlätz-
lich der 57. Verbandstagung des Zentralverbandes
deutscher Haus- und Erundbesitzer sand am Sams-
tagabend in Kiel eine Kundgebuna statt, an der
etwa 2000 Vertreter aus allen Teilen des Reiches
teilnahmen.
Kundgebung des deutschen Rundfunkgrohhandels.
2m Zusammenhang mit der 13. Erotzen Deutschen
Funkausstellung oeranstaltete die Fachgruppe Rund-
funkgrotzhandel am Samstag eine Kundgebung,
auf der Reichssendeleiter Hadamovsky über die
Entwicklung der Rundfunkindustrie und Wirtschaft
fprach. ^
„Graf Zeppelin" fährt «ach Leipzig. Sonntag-
nachmittag 4 Uhr ist „Graf Zeppelin" von Fried,
rich-hafen aus zu der Fahrt nach Leipzig zur Er«
öffnung der Leipziger Herbstmesse gestartet.
»
Dr. Steeruwitz warnt. Jn einem Leitartikel der
Wiener „Reichspost" warnt der ehemalige öster-
reichische Bundeskanzler Dr. Steeruwitz vor der
kominunistischen Weltgefahr.
«k
Polen stimmt französischem Pla« zu. Wie amt-
lich mitgeteilt wird, hat die polnische Regierung
eine zustimmende Antwort auf den französischen
Vorschlag über die Nichteinmischung in Spanien
erteilt.
»
Horthy bek MiNas. Der ungarische Reichsver-
weser von Horthn traf am Sonnabendmittag in
Velden am Wörther See ein, wo er dem Vundes-
präsidenten Miklas einen Besuch abstattete.
«k
Französifcher Bergarbeiterstreik. Der bereits ge-
meldete Streik im Ostricourt-Becken hat Samstag-
früh alle 5000 Vergarbeiter des Eebietes erfaht.
Die Arbeiter haben di« Schächte besetzt und Streik-
posten aufgestellt. -
».
Weitere Beiträge zum Waffenausfuhrverbot.
Jn London wurde am Samstag mitaeteilt, datz
nunmehr auch die Regierungen DLnemarks, Vel-
giens und der Türkei das Waffenausfuhrverbot
gegen Spanien in Kraft gesetzt haben.
»
Englisches Verkehrsslugzeug noch vermitzt. Trotz
fieberhafter Nachforschungen ist es bis Samstag-
abend noch nicht gelungen, das vermitzte Verkehrs-
flugzeug „Horsa" aufzufinden. An Bord befinden
sich acht Fahrgäste und vier Mann Vesatzung.
Englische Sanitätskolonne für Barcelona. Zahl»
reiche englische Rotkreuz-Lastkraftwagen stnd am
Freitag von Paris nach Barcelona abgefahren, wo
ste den spanijchen Regierungstruppen zur Verfü»
gung gestellt werden.
Jnternationales Bruckner-Fest i« Wie«. Vom
7. bis 16. Oktober veranstaltet die Jnternationale
Vruckner-Eesellschaft anlätzlich des sich am 11. Ok«
tober zum 40. Male jährenden Todestages Anto»
Bruckners in Wien das Siebente Jnternatiönale
Bruckner-Fest, bei dem das gesamte Lebenswerk
des Meisters zur Aufführung gelangen wird.
Die Reichsfilmschule entsteht. Zur Zeit wird
der Plan der Reichsfilmschule durchgearbeitet, di«
nach den Vorschlägen des Vizepräsidenten der
Reichsfilmkammer, Hans Weidemannn, im
kommenden Iahre ihre Tätigkeit aufnehmen soll.
Jeder, der Talent hat und die Aufnahmeprüfung
bestand, kann die Neichsfilmschule besuchen. Die
Erundausbildung wird für jeden Schüler auf die
Lehre der Filmdramaturgie, die notwendige Vor-
aussetzung für alles Filmschaffen, ausgedehnt.
Hauvtschriktleiter: Franz Bretz.
Stelloertrctcr: Bcrnbard Lecacr-ikclbe.
Cbel vow DicuÄ: Dr Friedricki Didier.
Berantwvliiich sür gnncnoolnik: Krau, Brev: für
Aubcnvoltiik und Wirtichakt: Rerubard Leeaer-Selbe:
siir Stadt Hetdelbcrg und Bewcguna Hcrmauu Leip:
sür Badische Aschrtchlen und Svori: Hcrmano Ucbcrler
für Feutlleton und Unterbaltung: Dr. Friedr Didlerr
sür tämtliche Rctlaaen: Herbert Wiedemann: kür Bil»
der: HauvtsLriftleituugr kür An,etgen Wilh. BeSver.
kömtlich tn Heidcsbcra
Echrtstlcttung Brunncngalsc Sv—24.
Berllner Schriftleiluug:
vauS Gral Reilchach. Berltn SW Sx Cbarlottenür tbb.
Aachdruck etgener Bertchke ohne auSdrückliche Genehmlt
gung ber «chriftleitung ntchl aestaklet.
Svrechstunden der Schrtktleltiing. TSgl. von 16- 17 Uhr.
Fernru» S74U.
Sür unverlang, elngegangene BeltrSgr wtrd ketne
Beraniworiung übcrnvmme«.
Berlag .Bolksgemciulchast' <8. m b H.. Hguvt»
uraße ILK ILb tUuioerlitälSvlavI.
Druck: Hrtdelberaer Guienberg-Druckerei G m. b. H.
D.-A VII 36: 23 974.
Davon: Beztrksausgabe Odenwald u. Bauland 2 714
Bezirrsausgabc Rund um Mosbach 8 073
Bezirksausgabc Der Krankc 2 206
Bezirksausgabe Dcr Kranhgau L 161
2«, Letl tkt BreiSltst« «r. » aü'tt».
Das neue mmänifche Ka-ineit
Der Kranzosenfreund Titulescu ausgebootet — Krankreich verstimmt
»VolksgtmrlalHaff"
Moatag d«» ffl. Aagalt' tffffß
Oie franzöfische „Muiraliiät"
Neue Enihüllungen pariser BlStter
und die staatlich aufgebürdeten Lasten jede Weiter»
führung des Betriebes einfach unmöglich machte.
Spanien mugte ferner ein Moratorium erklä-
ren. das zweifellos noch verlängert wird. Der
ausländische Lieferant hat deshalb keine Sicher-
heit, ob seine Ware bezahlt wird. Die internatio-
nalen Versicherer für Transporte wollen das augen-
blickliche Risiko nicht tragen. Der riestge englische
Versicherungskonzern Lloyds z. B. hat die Prämie
für Frachtgutverstcherungen erhöht, und damit ist
der Schiffsverkehr unlohnend geworden. Abgesehen
daoon weig der Lieferer nicht, ob nicht das Haus
des Empfängers eben erst in Brand gesteckt wurde
und weiterhin, ob nicht die zu liefernde Ware be-
schlagnahmt und dann von irgendwelchem Eestndel
im Namen des Volkes enteignet, d. h. gestohlen
und verschleudert wird. Bei der heutigen wirt-
schaftlichen Verknüpfung und Zusammengehörigkeit
aller europäischen Staaten dürfte der Ausfall
eines Abnehmers wie Spanien für die Ausfuhr
mancher Länder spürbar sein.
Die im Zusammenhang mit den Wirren ein-
setzende Kapitalflucht und vor allen Dingen
die dauernden Notendrucke der unter Madrider Re-
gie stehenden Notenpresse lassen auch eine Abwer-
tung der Peseta unausbleiblich erscheinen
obwohl Spanien das Land mit dem drittgröhten
Goldbestand war.
lleber diese Schäden und Schwierigkeiten hinaus
hat Spanien schon jetzt durch die roten Terroristen
einen grotzen Teil seiner Kunstwerke und
Kunstgüter verloren. Nach einem Bericht des
aus Spanien geflüchteten amerikanischen Ealerie-
direktors Prof. Walter Look sollen unersetzliche
Kunstwerke in Mengen vernichtet worden sein. Er
führt als Beispiele an: die Kirchen San Pedro de
Las Puellos, die Merceda, die Santa Madrona, die
Kirche der Carmen, das Kloster Escolapios, die
Kirche des Heiligen Augustin, Las Carmelitas und
das Kloster der Kirche von Blasco de Carray.
Ein Teil der gestohlenen spanischen Kunstgüter
ist bereits auf dem Weltmarkt aufgetaucht. Hier
zeigt sich der erste „Aktivposten" der Revolution:
der illegale Export ist sprunghaft angestie-
gen. Bei dem internationalen Kunsthändlerkon-
gretz in Amsterdam wurde festgestellt, dah seit Be-
ginn der Wirren in Spanien einautzerordent-
lich hohes Angebot in hochwertigen
spanischen Kunstwerken besteht Es han-
delt sich in der Hauptsache um Eemälde, Plastiken,
Goldschmiedearbeiten und auch kostbare Eobelins.
Diele Angebote liegen in allen europäischen Kunst-
hanüelszentren vor; die zum Kauf angebotenen
Werke stammen zum grötzten Teil aus den geplün-
derten Kirchen und Klöstern. Auch der Klerus soll
an dieser Verschleppung national-spanischen Kunst-
gutes beteiligt sein. Die Kunstfälschungsindustrie
(das sei so ganz am Rande bemerkt) versucht, diese
Hohe Konjunktur für sich auszuwerten.
Zusammenfaffend lätzt sich also jetzt schon und
in einer so knappen llebersicht sagen, dah, wie es
nicht anders zu erwarten war, bolschewistisches Re-
giment in Spanien, wie überall, wo Moskaus
Hand der Vernichtung zugegriffen hat, gleichbedeu-
tend ist mit Ausplünderung des Landes
und Volkes. Es bleibt abzuwarten, ob die Politiker
und die Herren Wirtschaftswissenschafter aus dem
spanischen und aus französtschem Beispiel die nöti-
gen Folgerungen ziehen werden, die Deutschland für
stch bereits zum Segen des Landes gezogen hat.
Verhastung der Wiiwe Lem'ns?
Londo», 30. August
Nach einer Meldung des „People" steht die
Derhaftung der Witwe Lenins unmittelbar bevor.
Sie sei der Mittäterschast an der Verschwörung
gegen das Leben Stalins beschuldigt.
^telier in di'e f^abrilc?
Einen neuen Weg, die Verbundenheit zwischen
den bildenden Künstlern und den werktätigen
Volksgenossen wieder zu fördern, hat das Eauamt
Schleswig-Holstein der NS-Gemeinschaft
„Kraft durch Freude" beschritten: Im Einverneh-
men mit den Betriebsführern und oer Reichskam-
mer der bildenden Künste wurden eine Anzahl
von Künstlern ausgewählt und auf zwei bis drei
Wochen in grötzere Vetriebe der Nordmark ge-
schickt, damit sie sich dort als Werkskameraden in
den Eeist und die Eigenart des Vetriebes einleben
und die so gewonnenen Eindrücke und Erlebniffe
dann an Ort und Stelle in Skizzen und Bildern
künstlerisch gestalten. Die werktätigen Arbeitska-
meraden können das Entstehen und Werden der
Kunstwerke unmittelbar beobachten und sich mit
den KLnstlern über die Wiedergabe der ihnen ver-
trauten Motive und das „Wieso?" und „Warum?"
ihrer künstlerischen Auffaffung unterhalten. Die
KLnstler ihrerseits lernen in diesen Aussprachen
verstehen, was an ihrer Arbeit die Herzen und
Eedanken der schaffenden Werktätigen anzurühren
und zu feffeln vermag.
Die auf diese Weise in den Betrieben und Fa-
briken entstandenen Kunstwerke werden dann in
einer Werkausstellung der gesamten Betriebsge-
folgschaft zugänglich gemacht und zumeist teilweise
vsn den jeweiligen Betriebsführungen erworben,
teils auch den Angehörigen der Betriebsgefolg-
schaft zu geringen Preisen überlaffen.
klotkmarm von f^sller^leben-
Oeclenlrfeiei'
Fallersleben, die kleine Stadt im niedersächsi-
schen Lande, ehrte im Rahmen einer Eedenkseier
ihren grötzten Sohn, den Schöpfer des Deutsch-
landliedes und vieler Volks- und Kinderlieder,
den Dichter Hoffmann von Fallersleben.
Stratzen und Häuser standen tm Flaggenschmuck.
Die Zugänge zur Hofsmann-Strahe wurden von
grünen Triumphbogen überspannt. Hier hatte»
Paris, 3Ü. August
Der „Jour" berichtet aus Hendaye, dah am
Samstag ein Eüterwagen der französischen Com-
vagnie P. L. M. von Toulouie kommend im Vahn-
bof eingetrosfen sei. Eleich nach der Ankunft des
Wagens seien sechs spanische Milizsoldaten mit
einer Lokomotive und einem kvanischen Postwagen
nach Hendaye gekommen und hätten den französi-
schen Eüterwagen umgeladen. Etwa eine Stunde
sväter seien die kvanischen Marxisten mit ibrem
Zuge und der Ladung wieder über die Grenze zu-
rückgekehrt. Der Postwagen sei bis zur Decke mit
Munitionskisten und 20 Maschinengeweh-
ren beladen gewesen. (!)
Autzerdem seien 40 französische Kommunisten in
Hendaye eingetroffen und hätten im Verlause der
Nacht die Erenze überschritten. Jm Lbrigen gingen
iede Nacht Kommunisten über die Erenze. Der
größte Teil von ihnen werde auf dem Babnhof
von Hendaye bewaffnet. Eleich nach ihrer Ankunft
in Jrun wllrden sie meistens fofort an die Front
geschickt.
Die „Action Franqaise" berichtet unter der
Ueberschrift „Jst das Neutralität?", datz vor eini-
gen Tagen beim letzten Eoldtransvort von Maf-
dridu zwei spanische Regierungsbeamte in Paris
eingetroffen seien, die von ihrem Pariser Hotel
aus täglich mit Sendaye Ferngekpräche gefübrt
hätten. Am Freitagabend sei eines dieser Ge-
spräche durch Zufall überhört worden. Aus Hen-
daye habe eine Stimme gesragt, ob die erwarteten
„Sendungen" abgegangen seien. Einer der beiden
Madrider Abgesandten babe darauf geantwortet,
der gesamte Auftrag sei am Freitag mit dem Be-
stimungsort Vrest abgesandt worden. Von Vrest
aus. meint das Blatt, also werde demnächst ein
Schifs mit Wasfen und Munition für die svanische
Volksfront auslaufen.
Bukarest, 30. August
Das neue rumänische Kabinett, das am Sonn-
tag um 1 Uhr morgens auf Schlotz Pelesch König
Carol den Treueid leistete, hat folgende end-
gültige Zusammensetzung:
Ministerpräsident: Eeorg Tatarekcu
Staatsminister ohne Portefeuille und stellvertr.
Ministerprästdent: Jnculetz
Jnneres: Juca
Aeutzeres: Antonescu
Finanzen: Cancicov
Justiz: Djuvara
Handel: Valer Pop
Oeffentl. Arbeiten u. Verkehr: Franasovici
Arbeit: Nistor
Landwirtschaft: Sassu
Nationalverteidigung: Eeneral Paul Ange-
lescu
Eesundheitswesen: Dr. Costinescu
Kunst und Wissenschaft: Jamandi
Oeffentlicher Unterricht: Dr. Angelescu
Staatsminister ohne Porteseuille: Lapedatu
und Nehura.
llnzufrieilenheit in paris
Paris, 30. August
Die Kabinettsumbildung in Rumänien ist am
Samstagabend in Paris zu spät bekannt geworden.
die Ehrenformationen der Bewegung mit ihren
Fahnen Aufstellung genommen, dahinter staute
sich die Menge. Die Stätte der Feier, der grotze
Saal des jetzt wieder hergerichteten Eeburtshau-
ses des Dichters, hatte eine besonders festliche
Ausschmückung erhalten. Von der Bühne grützte
die BLste des Dichters. llnter den zahlreichen
Ehrengästen sah man den Eauleiter von Süd-
Hanover, Staatsrat Telschow, als Vertreter des
verhinderten Reichsministers Kerrl den Mini-
sterialdirigenten v. Detten sowie Ministerpräsi-
dent Klagges und Staatsminister Alpers
von der braunschweigischen Staatsregierung. Autzer-
dem wohnten der Feier Verwandte des Dichters
bei, unter ihnen auch seine Enkelin, Frau Schä-
fer-Berlin.
Das Sextett von Brahms leitete die Feier
ein. Bürgermeister Wolgast dankte allen, die
an dem Werk mitgeholfen haben. Kreisleiterstell-
vertreter Eeffers würdigte die geschichtliche
Eestalt Hofsmanns von Fallersleben, sein Wirken
und sein Schaffen. Hoffmann von Fallersleben,
so erklärte er, ist tot, sein Eeist aber lebt, er lebt
in den braunen Bataillonen, die gegen Rotfront
und Reaktion das Dritte Reich erkampften, er
lebte in dem jungen Sturmsührer Horst Weffel,
deffen Lied nun würdig an der Seite des Liedes
der Deutschen steht, er soll auch in uns weiter
leben.
Das Andante aus dem Kaiserquartett von
Haydn, durch das die Motive des Deutschlandlie-
des klingen, bildete den stimmunasvollen Ausklang
der Feier. Anschliehend legten die Eäste Kränzs
am Denkmal des Dichters nieder.
Kultumoli'ren
Hufeland-Ausstelluug eröffuet. Zu Ehren Chri-
stoph Wilhelm Hufelands, des grohen deutschen
Arztes und Forschers, deffen Todestag fich zum
100. Male jährt, wurde im Kaiser Friedrich-Haus
in Berlin eine Ausstellung eröffnet, die einen
Einblick in die Persünlichkeit des Mediziners, in
sein Schaffen und seine Beziehung zu bekannten
Zeitgenoffen vermittelt.
Das „Ecko de Paris" beschäftigt sich mit den für
den 4. Sevtember in Paris vorgesehenen Symva-
thiekundgebungen der Linksparteien vor der sva-
nischen Botschaft. Es komme darauf an. so meint
das Blatt, ob die sranzösische Regierung wirklich
die Erlaubnis iür dieke Kundgebung erteilen
werde. Man werde daraus sehen können. ob die
Regierung gewillt sei, ihre Abmachungen zu halten.
oder ob sie sie lediglich als Fetzen Papier betrachte.
Franco schafft Konzentrationslager
für Zuden
Lissabo», 30. Aug. (Eig. Meldung.)
As Sevilla wird berichtet, dah die nationale
Regierung eine scharfe Erklärung gegen das Trei-
ben der Juden in Spanien verbreitet habe. Ein
von jüdischen Emigranten gegründetes Warenhaus
in Saragossa wurde geschlossen und das gesamte
Vermögen der Firma beschlagnahmt. Drei jüdische
Angestellte dieses Warenhauses wurden verhaftet
und ausgewiesen. Radio Sevilla fllgte hinzu, die
nationale Regierung sei gezwungen, scharf gegen
die Juden, darunter deutsche Emigranten, vorzu-
gehen, weil sie die Kommunisten unterstützen.
Sämtliche füdischen Emigranten wurden aufgefor-
dert, Spanien zu verlaffen, da man auf ihre An-
wesenheit keinen Wert legt.
Die Juden von Tetuan — etwa 7000 Personen,
wurden wegen Unterstützung der Kommunisten mit
500 000 Peseten Geldstrafe belegt, die rund 3000
Juden von Ceuta sollen 450 000 Peseten Vutze zah-
len. Ein Teil der Juden von Ceuta und Tetuan
flüchtete, um sich diese? Zahlungspflicht zu entzie-
ben. In der Nähe vqn Tetuan hat die nationale
Regierung ein grohes Konzentrationslager einge-
richtet, in dem bereits zahlreiche jüdische Emi-
granten und spanische Zuden, die auf Seiten der
Kommunisten standen, untergebracht wurden.
als datz die Vlätter eine eigene Stellungnahme
bringen. Trotzdem tritt bereits in den Ueber-
schriften eine gewiffe llnzufriedenheit darüber zu-
tage, datz Titulescu, der die Autzenpolitik Ru-
mäniens seit Lber einem Jahrzehnt leitet, nicht
mehr in seinem Amte bleibt.
Als einziges Blatt äutzert sich das „Petit
Iournal" hierzu und meint, Rumänien mache
augenblicklich eine seiner schwersten Krisen durch.
Angesichts der Eefahren, die Frankreich bedrohten,
lei die Zusammensetzung des neuen Ministeriums
in Bukarest nicht so, datz sie Frankreich eine voll-
kommene Earantie geben könnte.
Der frühere rumänische Auhemninister Titu-
lescu, der sich auf einer Kraftwagenfahrt durch
Südfrankreich befindet, hat Preffevertretern in
Nizza gegenüber erklärt, dah er von der Umbil-
dung des rumänischen Kabinetts, das alle Mini-
ster autzer ihm selbst zu einer neuen Regierung
vereinigt habe, erst nach vollendeter Tatsache er-
fahren habe. Sein Urteil und seine politischen
Matznahmen behalte er fich vor.
Talarescu über die künftige Znnen- und
Außenpolitik
B«karest, 30. August
Ministerpräsident Tatarescu hat kurz vor dem
Verlaffen des Schloffes Pelesch die Vertreter der
Meyers Lexikon, 8. Auflage. Das Bibliogra-
phische Institut Leipzig beainnt in diesem Herbst
mit der 8. Auflage von Meyers Lerikon. Völlig
neue Wege lexikalischer Eestaltung sind geplant.
Es wird wesentlich mehr Stichwörter und Nach-
weise bringen und dem Preise nach das bil-
ligste deutsche Erotzlexikon werden.
Sudctendeutsche Eedächtnisstätte. Auf dem
Burgberg bei Iägerndorf im Sudetenvorland wird
demnächst eine Eedächtnisstätte errichtet werden,
deren Entwurf von dem Baukünstler Wittek
stammt. Die Ausführung dieses Denkmals soll in
schlestschem Eranit ersolgen.
Nationaltheater Mannheim. Eeneralmusikdi-
rektor Karl Elmendorff hat die musikalische,
Jntendant Friedrich Vrandenburg oie sze-
nische Leitung der Neuinszenierung von Richard
Wagners Mukdrama „Tristan und Zsolde",
mit dem das Nationaltheater am Sonntag, den 6.
September, die Spielzeit 1936/37 eröffnet. Die
Vühnenbilder entwarf Friedrich Kalbfutz.
Altberühmtes Wiener Theater verschwindet.
Eines der ältesten Wiener Theater, die „Neue
Wiener Bühne'' wurde zur Zwangsversteigerung
ausgeschrieben. Das Theater wurde im Zahre1866
gegründet. Damals war der berühmte Operetten-
komponist Millöcker Kapellmeister an diesem The-
ater und der österreichische Volksdichter Änzengru-
ber der Hausdichter.
Neues Stück von August Hinrichs. Anfang
September erscheint im Drei-Masken-Verlag, Ber-
lin, das neue Stück von August Hinrichs „Pe -
termann sährt nach Madei ra". Die Ur-
aufführung findet traditionsgemätz am 30. Okto-
ber in Oldenburg statt.
Schauspieler treiben Sport. Das Ziel, das der
Oldenburger Eeneralintendant Schenk stch gesteckt
hatte, die jungen Schauspieler zum Sport anzu-
halten, ist jetzt verwirklicht worden. Die Arbeits-
gemeinschaft junger Schauspieler am Oldenburger
Landestheater hat sich entschloffen, an den Sport-
kursen des Eauamtes der NSDAP „Krast durch
Freud«" teilzunehme».
Preffe empfangen und vor ihnen eine Erklärung
über die Politik der neuen Regierung abgegsben.
Dabei führte er u. a. aus, datz sein Kabinett rn
der neuen Zusammensetzung dieselbe Innen- und
Autzenpolitik verfolgen werde wie in den vergan-
genen drei Iahren, in denen er bererts dre Fuh-
rung der Regierung inne hatte.
Der FLHrer zur Taguug des Gustav-Adolf-
Bereins. Auf ein Begrützungstelegramm des Eu-
stav-Adolf-Vereins hat der Führer zur Eröffnung
der 81. Hauptversammlung in Kaffel seinen Dank
übermittelt.
Lloyd George kommt nach Deutschland. Am
Mittwoch wird Lloyd Eeorge seine geplant«
Deutschlandreise antretsn.
Kundgebung der deutschen Hausbesitzer. Anlätz-
lich der 57. Verbandstagung des Zentralverbandes
deutscher Haus- und Erundbesitzer sand am Sams-
tagabend in Kiel eine Kundgebuna statt, an der
etwa 2000 Vertreter aus allen Teilen des Reiches
teilnahmen.
Kundgebung des deutschen Rundfunkgrohhandels.
2m Zusammenhang mit der 13. Erotzen Deutschen
Funkausstellung oeranstaltete die Fachgruppe Rund-
funkgrotzhandel am Samstag eine Kundgebung,
auf der Reichssendeleiter Hadamovsky über die
Entwicklung der Rundfunkindustrie und Wirtschaft
fprach. ^
„Graf Zeppelin" fährt «ach Leipzig. Sonntag-
nachmittag 4 Uhr ist „Graf Zeppelin" von Fried,
rich-hafen aus zu der Fahrt nach Leipzig zur Er«
öffnung der Leipziger Herbstmesse gestartet.
»
Dr. Steeruwitz warnt. Jn einem Leitartikel der
Wiener „Reichspost" warnt der ehemalige öster-
reichische Bundeskanzler Dr. Steeruwitz vor der
kominunistischen Weltgefahr.
«k
Polen stimmt französischem Pla« zu. Wie amt-
lich mitgeteilt wird, hat die polnische Regierung
eine zustimmende Antwort auf den französischen
Vorschlag über die Nichteinmischung in Spanien
erteilt.
»
Horthy bek MiNas. Der ungarische Reichsver-
weser von Horthn traf am Sonnabendmittag in
Velden am Wörther See ein, wo er dem Vundes-
präsidenten Miklas einen Besuch abstattete.
«k
Französifcher Bergarbeiterstreik. Der bereits ge-
meldete Streik im Ostricourt-Becken hat Samstag-
früh alle 5000 Vergarbeiter des Eebietes erfaht.
Die Arbeiter haben di« Schächte besetzt und Streik-
posten aufgestellt. -
».
Weitere Beiträge zum Waffenausfuhrverbot.
Jn London wurde am Samstag mitaeteilt, datz
nunmehr auch die Regierungen DLnemarks, Vel-
giens und der Türkei das Waffenausfuhrverbot
gegen Spanien in Kraft gesetzt haben.
»
Englisches Verkehrsslugzeug noch vermitzt. Trotz
fieberhafter Nachforschungen ist es bis Samstag-
abend noch nicht gelungen, das vermitzte Verkehrs-
flugzeug „Horsa" aufzufinden. An Bord befinden
sich acht Fahrgäste und vier Mann Vesatzung.
Englische Sanitätskolonne für Barcelona. Zahl»
reiche englische Rotkreuz-Lastkraftwagen stnd am
Freitag von Paris nach Barcelona abgefahren, wo
ste den spanijchen Regierungstruppen zur Verfü»
gung gestellt werden.
Jnternationales Bruckner-Fest i« Wie«. Vom
7. bis 16. Oktober veranstaltet die Jnternationale
Vruckner-Eesellschaft anlätzlich des sich am 11. Ok«
tober zum 40. Male jährenden Todestages Anto»
Bruckners in Wien das Siebente Jnternatiönale
Bruckner-Fest, bei dem das gesamte Lebenswerk
des Meisters zur Aufführung gelangen wird.
Die Reichsfilmschule entsteht. Zur Zeit wird
der Plan der Reichsfilmschule durchgearbeitet, di«
nach den Vorschlägen des Vizepräsidenten der
Reichsfilmkammer, Hans Weidemannn, im
kommenden Iahre ihre Tätigkeit aufnehmen soll.
Jeder, der Talent hat und die Aufnahmeprüfung
bestand, kann die Neichsfilmschule besuchen. Die
Erundausbildung wird für jeden Schüler auf die
Lehre der Filmdramaturgie, die notwendige Vor-
aussetzung für alles Filmschaffen, ausgedehnt.
Hauvtschriktleiter: Franz Bretz.
Stelloertrctcr: Bcrnbard Lecacr-ikclbe.
Cbel vow DicuÄ: Dr Friedricki Didier.
Berantwvliiich sür gnncnoolnik: Krau, Brev: für
Aubcnvoltiik und Wirtichakt: Rerubard Leeaer-Selbe:
siir Stadt Hetdelbcrg und Bewcguna Hcrmauu Leip:
sür Badische Aschrtchlen und Svori: Hcrmano Ucbcrler
für Feutlleton und Unterbaltung: Dr. Friedr Didlerr
sür tämtliche Rctlaaen: Herbert Wiedemann: kür Bil»
der: HauvtsLriftleituugr kür An,etgen Wilh. BeSver.
kömtlich tn Heidcsbcra
Echrtstlcttung Brunncngalsc Sv—24.
Berllner Schriftleiluug:
vauS Gral Reilchach. Berltn SW Sx Cbarlottenür tbb.
Aachdruck etgener Bertchke ohne auSdrückliche Genehmlt
gung ber «chriftleitung ntchl aestaklet.
Svrechstunden der Schrtktleltiing. TSgl. von 16- 17 Uhr.
Fernru» S74U.
Sür unverlang, elngegangene BeltrSgr wtrd ketne
Beraniworiung übcrnvmme«.
Berlag .Bolksgemciulchast' <8. m b H.. Hguvt»
uraße ILK ILb tUuioerlitälSvlavI.
Druck: Hrtdelberaer Guienberg-Druckerei G m. b. H.
D.-A VII 36: 23 974.
Davon: Beztrksausgabe Odenwald u. Bauland 2 714
Bezirrsausgabc Rund um Mosbach 8 073
Bezirksausgabc Der Krankc 2 206
Bezirksausgabe Dcr Kranhgau L 161
2«, Letl tkt BreiSltst« «r. » aü'tt».
Das neue mmänifche Ka-ineit
Der Kranzosenfreund Titulescu ausgebootet — Krankreich verstimmt