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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9507#1164

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Ssits 2

„Dolksgemeinschast^

Freitag, d-u 18. Sevlemder t!>iö

sondern auch der katalanische Freiheitswille ge-
brochen werden, und das ist eine Aufgabe, an der
schon viele spanische Staatsmänner gescheitert srnd.

Eine volle Abriegelung Kataloniens ist nicht
durchführbar, da es eine weite Erenze, zum Teil in
unwegsamem Gebirgsland, mit Frankreich hat, und
da die Mittelmeerküste nur durch eine starke Flotte
über die die nationalen Truppen unter Eeneral
Franco kaum verfügen, blockiert werden könnte.
Zwischen Madrid und Barcelona liegt ein schwer
zugängliches, wasserarmes Bergland, in dem die
Verproviantierung der Truppen auf Schwierig-
keilen stotzen mutz, auch sind bei einem Krieg mit
Katalonien internationale Verwicklun-
gen nicht ausgeschlossen, da die Katalanen schon
früher bei der Proklamierunq ihrer Trennung von
Erotzspanien gedroht haben, sich unter das Protek-
torat Frankreichs zu stellen. Die Balearen,
die zu Katalonien gehören, und die die Verkehrs-
stratze zwischen Frankreich und seinen farbigen
Reserven in Afrika flankieren, find ein allzubegehr-
ter Bissen.

Die Bolschewisten und Anarchisten in Madrid
kennen kein Baterland, deshalb ist ihnen auch der
Zerfall Spaniens gleichgültig, und sie haben keine
Bedenken, Katalonien die volle „Unabhängigkeit"
zuzugestehen. Schon heute hat Barcelona fllr seine
weitere Unterstützung Madrids im Vürgerkriege
dic Uebergabe eines großen Teils der noch ver-
bleibenden Goldreserven der Bank von Spanien
in eigene Regie verlangt und erhalten.

Aufgabe der nationalen Truppen aber ist es,
nicht nur der roten Hydra den Kopf abzuschlagen,
sondern sie wollen auch den Zerfall ihres Vater-
landes verhindern.

Lenin hat seine Jiinger gelehrt, daß es nicht
darauf ankomme, wenn drei Viertel der Mcnschheit
zugrunde gingen, wenn nur das letzte Viertel
kommunistisch sein würde. Vis dahin geite es, nicht
dic Köpfe zu streicheln, sondern die Schädel der
Eegner müßten unbarmherzig gespalten werden.

Es ist zu hoffen, datz es den tapferen Truppen
dcr Generäle Franco und Mola gelingen wird,
Spanien vor dieser Katastrophe zu bewahren und
ihr einst so grotzes Vaterland wieder aufzurichten.

Lloy- George -erichtet

Der ehemalige englische Ministerpräsi-eni über Adolf Hiiler und -as Oritie Neich

(0op»r,8ktll«» lloutsokon ti»okr,«^t«ndüros. vmd«)

London, 17. September

Der friihere englische Ministerpriisident Lloyd
Eeorge, der soeben von seinem Vesuch i» Deutsch-
land, wo er bekanntlich zweimal mit dem Führer
zusammentraf, zurückgekehrt ist, berichtet am Don-
nerstag im „Daily Expretz" über seine Eindrücke.
Lloyd George schreibt unter anderem:

„Jch habe jetzt den deutschen Führer und auch
etwas von der grotzen Veränderung, die er her-
beigeführt hat, gesehen. Mit Recht hat er in
Nürnberg darauf Anspruch erhoben, datz seine Be-
wcgung m vier Jahren em neues Deutschland ge-
macht hat. Es ist nicht das Deutschland der ersten
zehn Nachriegsjahre — gebrochen, niedergeschlagen
und gebeugt von einem Eefühl der Sorge und Un-
fähigkeit. Deutschland ist jetzt voller Hoffnung
und Vertrauen und mit einem neuen Eefühl der
Entschlossenheit ersüllt, sein eigenes Leben ohne
Emmischung irgend eines äutzeren Einflusses zu
führen. Zum ersten Male seit dem Kriege ist ein
allgemeines Eefühl der Sicherheit vorhanden.
Das Volk ist freudiger. Es ist ein glückliche-
res Deutschlcmd. Ein Mann hat dieses Wunder
vollbracht; er ist ein geborener Menschenführer,
eme magnetische dynamische Persönlichkeit mit
einem einheitlichen Ziel, einem entschlossenen
Willen und einem furchtlosen Herzen.

Er ist nicht nur dem" Namen nach, sondern
tatsächlich der nationale FLHrer. Er hat das Volk
gegen potentielle Feinde geschützt, von denen cs
umgeben war.

Was seine Volkstümlichkeit besonders
unter der Jugend betrifft, so kann darüber nicht
der geringste Zweifel bestehen.

künfte. Diese Rechtsfragen drängen — wie Dr.
Fischer erklärt — nach emer gesetzlichen Regelung.
da sie von den Eerichten noch sehr unterschiedlich
behandelt werden. Dem Amt für Rechtsverwal-
tung im Reichsrechtsamt fällt hier die besondere
Aufgabe zu, dem wirklichen Rechtscharakter der
NSDAP und der Matznahmen ihrer Politischen
Leiter im Rechtsleben durchzusetzen.

Bilanz desReichsrechtsamis derNGOAP

300000 Minderbemitielte beraten - 4« Gtellungnahmen zu Gesetzentwürfen

(Drahtbericht unserer Berliner Schriftleitung)

Berlin, 17. September

Ueber die Tätigkeit des Reichsrechtsamtes der
NSDAP ist in der Oefsentlichkeit verhältnis-
mähig wenig bekannt. Umso interessanter ist da-
her em Berrcht, den der stellvertretende Leiter des
Reichsrechtsanwalts, Parteigenosse Dr. Ludwig
Fischer soeben in der Zeitschrift „Deutsches Recht"
über die Arbeit des Amtes im vergangenen Jahre
gibt. Aus diesem Bericht geht hervor, datz seit
dcm vorigen Reichsparteitag mehr als 300 000
Minderbemittelte von den Stellen des
Reichsrechtsamtes juristisch beratcn wutdsn. Jn
nicht weniger als 5800 Fällen konnten bereits
laufende Rechtsstreitigkeiten im Güteweg beigelegt
werden. Ein weiteres wichtiges Aufgabengebiet
des Reichsrechtsamtes stellt dre Ausarbei-
tung parteiamtlicher Gutachten zu den
in Vorbereitung befindlichen Entwürfen von Ge-
setzen und Verordnungen dar. Nicht weniger als
40 solcher Eutachten wurden im vergangenen Jahr
abgegeben.

Das Reichsrechtsamt führt weiterhin die ge-
samte Prozetzführung der NSDAP durch. Jm letz-
ten Jahre wurden mehrere hundert Prozesse ab-
gcschlossen. Zahlreichen Parteigenossen war Rechts-
schutz in Strafoerfahren zugewiesen. Es handelt
sich hierbei zumeist um strafrechtliche Verfolgungen
Politischer Leiter wegen parteiamtlicher Aus-

»Ergebnis eines Boykotts^

London, 17. September

tlnter der lakönischen Ueberschrift „Ergebnis
eines Boykotts" schreibt der „Evening Standard",
vor zwei Jahren sei behauptet worden, datz die
judenfeindlichen Matznahmen der Nationalsozia-
listen die deutsche Seeschiffahrt zugrunde richten
würden, weil die Iuden die deutschen Fahrzeuge
boykottierten. Tatsächlich habe dieser Boykott genau
die entgegengesetzte Wirkung gehabt.
Eerade weil sich die Juden geweigert hätten, mit
den grotzen deutschen Dampfern zu fahren, bestün-
den die reichen und wohlhabenden Lhristen Eng-
lands und Amerikas darauf, auf diesen Schiffen zu
reisen.

Die Deutschen, so schlietzt die Elosse des „Evening
Standard", stellen heute im transatlantischen Passa-
gierverkehr einen Rekord auf.

Die Alten vertranen ihm, die Jungen ver-
göttern ihn. Es ist «icht die Bewennderung, die
einem volkstümliche» Führer zuteil wird» es ist
die Verehrung eines Nationalhelden, der seiu
Laud von äuherster Verzweiflung und Erniedri-
gung gerettet hat.

Hitler ist der Eeorge Washington von Deutsch-
land — der Mann, der für sein Land die Unab-
hängigkeit von allen seinen llnterdrückern gewon-
nen hat. Die Jdee, datz Deutschland Europa mit
einer Drohung einschüchtern könnte, datz seine un-
widerstehliche Armee über die Erenzen marschieren
kcnnte, spielt keine Rolle in der neuen Welt-
anschauung.

Was Hitler in Nürnberg sagte, ist wahr. Die
Deutschen werden bis zum Tode jeden Widerstand
gegen den leisten, der in ihr Land einfällt. Aber
sie haben nicht mehr den Wunsch, selbst in irgend
ein Land einzumarschieren.

Hitler hat während des Grotzen Krieges als
Soldat gekämpst und weitz daher aus eigener Er-
sahrung, was der Krieg bedeutet. Die Errichtung
einer deutschen Vorherrschaft in Europa, die das
Ziel und der Traum des alten Vorkriegsmilitaris-
mus war, ist nicht einmal am Horizont des Natio-
nalsozialismus vorhanden.

An der deutschen Wiederaufrüstung kann nicht
gezweifelt werden. Nachdem alle Sieger des gro-
tzen Krieges, mit Ausnahme Englands, die Ab-
rüstungspflichten des eigenen Landes mitzachtet
haben, hat der FLHrer grundsätzlich den übrigen
Vertrag, der sein eigenes Land band, zerschmet-
rert. Er ist damit dem Beispiel der für den Ver-
sailler Vertrag verantwortlichen Nationen ge-
solgt. Es ist jetzt ein zugestandener Teil der
Politik Hitlers. eine Armee aufzubauen, stark ge-
nug, jedem Angreifer Widerstand zu leisten, ganz
gicich, von welcher Seite er kommen mag. Ich
glaube, datz er bereits dieses Matz von Ilnantast-
barkeit erzielt hat. Kein Land und keine Länder-
gruppe könnten hoffen, das heutige Deutschland
zu überwältigen. Iedermann, der den Krieg
kennt, weitz jedoch, datz ein grotzer llnterschied zwi-
schen einer defenswen und einer offensiven Rüstung
besteht. Deutschland hat starke Berteidigungsstel-
lungen erbaut und hat eine ausreichende Änzahl
ausgebildeter oder halbausgebildeter Leute mit
genügend Maschinengewehren und Artillerie, um
diese Stellung gegen einen Angriff zu halten. Es
ha- auch eine sehr leistungsfähige und mächtige
Luftflotte.

Jeder Versuch, die Possen Poincarös
im Ruhrgebiet zu wiederholen, würde diesmal auf
cinen fanätischen Widerstand von Myriaden tapfe-
rer Leute stotzen, die den Dienst für das Vater-
land nicht als Opfer, sonderN als Ehre betrach-
tcn. Das ist das neue Temperament der deut-
schen Jugend. Jhr Glaube an die Bewegung und
ihren Führer ist von einer beinahe religiösen Jn-
brunst. Katholiken und Protestanten, Preutzen,
Bayern, Arbeitgeber und Ärbeiter, sind zu einem
einzigen Volk zusammenaefügt. Religiöse, pro-
vinzielle und Klassenunterschiede zerspalten die
Nation nicht mehr. Sie bilden eine Leidenschaft
der Einmütigkeit, geboren aus bitterer Notwen-
digkeit.

Jch habe überall eine heftige und kompro-
mitzlose Feindschaft gegen den Bol-
schewisMus gefunden, verbunden mit einer
echten Bewunderung für das britische Volk und
dem tiefen Wunsch nach einer besseren und freund-
schaftlicheren Verständigung mit England. Die

Deutschen haben sich endgllltig entschieden, ni^
mehr gegen uns zu streiten. Auch haben I"
keinerlei Rachegefühle gegenüber de»
Franzosen. Aber es herrscht ein wrrklicher
gegen den Bolschewismus. Deutschland ist indesst"
zu einem Einmarsch in Rutzland ebensowenig
rcit wie zu einer militärischen Expedition na«
dem Mond."

Zum Schlutz erklärt Lloyd George, er habe kes'
nen Raum mehr, um die Pläne aufzuzählen, dr°
znr Entwicklung der deutschen Hilfsquellen um>
zur Verbesserung der Lebensbedingungen des detzl-
schen Volkes durchgeführt werden. Diese Plätz°
seien ungeheuer. Sie seien erfolgreich. Er sei j^
doch überzeugt, datz England tn der Lage ware,
noch grötzere Dinge in dieser Hinsicht zu leisteu,
wenn seine Herrscher den Mut dazu hätten.

Segelschnlschifs „Horst Wessel" in Dienst S*'
stellt. Das neue Segelschulschiss der Kriegsmarin«
„Horst Weffel" ist am Donnerstag in Hamburg
Dienst gestellt worden. Stabschef Lutze hat tele'
grafisch seine Elückwünsche übermittelt.

Dr. Schacht in Düsseldorf. Vei einer Eröfs'
nung des Internationalen Eietzereikonaresses hiel»
Reichsbankpräsident Dr. Schacht in Düffeldorf ein»
Ansprache.

Dr. Goebbels begibt sich nach Eriechenlavd-

Am Sonntagfrüh wird sich Reichsminister
Eoebbels zu einer zehntägigen Studienreise naK
Eriechenland begeben.

Hc

Frankreichs Borschläge für Eenf. Wie dek
Pariser Korrespondent der „Times" berichtet, h?>
die französische Regierung die Absicht, in Eens dr°
MLglichkeiten zu erörtern, die zu einer Befferung
der wirtschaftlichen Lage Europas führen könneN
und ebenso die Möglichkeit eines Abkommens ftk
die Begrenzung der Rüstungen zur Sprache ZU
bringen.

Vorbereitungen für die Westpaktkonferenz. NaÄ

seiner völligen Wiederherstellung hat der britiW
Autzenminister Eden sofort die Frage der West'
paktkonferenz in Angriff genommen. Er beabsim'
tigt, eine Note an Frankreich, Belgien, Deutsal'
land und Italien zu richten, die sich mit diesek
Konferenz befaht.

4-

Eine Rede des sowjetrussischen KriegskoM'
miffars. Wie qus Kiew gemeldet wird, hielk
Kriegskommiffar Woroschilow nach Äbschlutz dek
dortigen Manöver eine Rede, in der er die KriegS'
bereitschaft der sowjetrussischen Armee erneut het'
vorhebt.

Sowjetrussischer Petrolenmzug in Flamme»-

Auf der Strecke nach Baku stietz eine Manövriel'
lokomotive mit einem Petroleumzug zusammen-
Mehrere Oeltanks gingen in die Luft, während dek
Zug in Brand geriet. lleber die Zahl der Opfek,
die iiberaus groh sein soll, wird Stillschweige»
bewahrt.

4c ,

Dampferzusammenstotz auf der Newa. Be«

Leningrad stietzen auf der Newa ein Schlepper ustv
ein Personendampser zusammen. Beim llntergastS
des Dampfers ertranken 14 Fahrgäste.

Die Landesunterrichtsbehörde in Hamburg hat
Ricktlinien sür die Einricktung von Sckulmusik-
gruvven an den Volks- und böheren Sckulen er-
laffen. Hiernack sollen geeignete Einzelscküler einer
oder mehrerer Sckulen zu Musikgruppen zusammen-
gesatzt werden. Als ..geeignet" sind alle muiikbegab-
ten Scküler anzusprecken: eine Trennuna nack Ee-
scklecktern iit nickt eriorderlick. Die Instrumental-
Unterricktsstunben werden autzerbalb der Sckul-
stunden an sKulsreien Nackmittagen in Sckulräu-
men erteilt. An ibnen nebmen Teilgruvven von
2 bis 3 Sckülern teil.

Das Ziel dieser Arbeit ist die einwandfreie Ve-
berrschung der gewählten Jnstrumente. Teckniscke
Sauberkeit soll nickt in emvoraezücktetes Virtuosen-
tum ausarten. Altem übergeordnet ist die Erzie-
hung zum musikaliicken Verständnis. Die
Unterricktsstoiie der Musikgruvven sind vot allem
das Volkslied und instrumentales Musizieren der
kleinen Form (z. B. das Back-Bücklein oder die
Mozart-Duette). Die Leiter sind eürenamtlick
tätige Sckulmusiklehrer. Die Jnstrumentalunter-
weisungen dageaen werden von Privat-Musikleh-
rern erteilt. womit zugleick die Notwendigkeit der
Arbeitsbeschassung sür diese Lebrkräste berücksicktigt
wird.

t^Ieue 5piel?eit im 8taat5tlieatyr

Karlsruhe» 17. September

Nach einer Reihe von Werbevorstellungen, die
teils im Schlohgarten. teils wegen ungünstiger
Witterung im Bühnenhaus am Schlohplatz statt-
fanden, eröffnete das Staatstheater mit einer vor-
züglichen Neueinstudierung von Kleist's „Prinz
von Homburg" die Spielzeit. Es folgte eine wei-
ter« Neueinstudierung von Richard Strautz'
„Rosenkavalier", die ein dichtbesetztes Haus zu leb-
haften Beifallsäutzerungen aufrief. Die erste Neu-
heit der Spielzeit brachte das Schauspiel mit der
unterhaltsamen Komödie „Maushake hat's hinter
den Ohren", einer um 1900 spielenden Kleinstadt-
studie, die die Verlogenheit der damaligen „alten,
guten" Zeit bewitzelt und blotzstellt. Bei dem flott
gespielten Stückchen unterhielt sich die Zuhörer-
schaft auf das beste.

Der Minister des Kultus und Unterrichts hat
der seit einem Jahr dem Verband der Oper des

Staatstheaters angehörenden jugendlichen Sän-
gerin Bilma Pichtmüller die Amtsbezeichnung
„Kammersängerin" verliehen.

KuIturnotiSen

Bühnenschriststeller Manz gestorbe«. Jm Al«
ter von 78 Iahren starb der Münchener Bühnen-
schriststellcr Richard Manz. Der Verstorbene, der
als Schauspieler begann und dann lange als Re-
giffeur der Terofalbühne am Schlierseer Bauern-
thcater wirkte, hat zahlreiche oberbayerische Volks-
stücke, Komödien und Schwänke verfatzt.

Maler Erich Biittner gestorben. Jn Freiburg
starb, 47 Iahre alt, der Verliner Maler und Era-
phiker Erich Vüttner. Aus dem künstlerischen
Sckaffen des Verstorbenen sind vor allem seine
mannigfaltigen Darstellungen der Stadt Berlin
hervorzuheben, die neben dem ein wenig pedanti-
schen Bildaufbau den eigenartigen, spröden berli-
nischen Reiz aufweisen. Sein graphisches Werk
zeichnet sich durch eine ungeahnte Fülle von Ein-
fällen aus.

Kammersängerin Nanny Larsen-Todsen wurde
vom Lamoureux-Orchester in Paris für die
Wagner-Fest-Konzerte am 28. und 29. November
als Solistin verpflichtet.

Soen-Hedin-Ausstellung iu Leipzig. Der Leip-
ziger Kunstverein veranstaltet gegenwärtig eine
Äusstellung von Aquarellen und Zeichnungen ves
bekannten schwedischen Forschers uno Deutschen-
freundes Sven Hedin. Mit klarem Strich hat
der Eelehrte bci seiner Darstellung von Raffen-
köpfen und Landschaften das Wesentliche dieser
Menschen aus de: Türkei, aus Tibet und Ostasten
herauszuheben gewutzt. Die Aquarelle sind von
charakteristischer Faröenschönheit.

Riesentheaterbau in Tokio. Als Konkurrenz für
das berühmte Takarazuka-Theater in Tokio, das
eine Mischung von altjapanischem und modernem
Tbeater darstellt und nicht weniger als fünf Stock-
werke befitzt, soll in dessen Nähe ein neues Riesen-
theater errichtet werden, das einen Faffungsraum
von 2600 Perfonen besitzt.

Die erste Film-Hochsckule. Die erste Film-Sock-
sckule der Welt ist dleser Tage in Üos Angeles
gegründet worden. Es wird dort nickt nur Unter-
rickt in der ..Wissenickast" gegeben. wie man ein
versekter Filmstar werden kann. sondern es werden
auck Drebbuckautoren. Regiffeure. Tonmeister und
sonstige Beruie des Films wiffensckaitlick vorberei-
tet. Auck seinen ..Dr.-iilm" kann man aus dieser
Hockickule macken.

Tagnng der Rechtshistoriker in Tnbingen. Der

Deutsche Rechtshistorikertag fiedet in diesem Jahre
in Tübingen statt. Jn einer Reihe von Vorträgen
werden aktuelle Fragen von den bekannten Rechts-
historikern Deutschlands behandelt werden.

Klassische Festspiele in Griechenland. Das Kö-

nigliche Eriechische Theater in Athen plant für
die nächste Zeit eine Reihe von Festaufführungen
in dem antiken Theater des Herodes Ättikus am
Futze der Arokpolis, und zwar soll die Tragödie
des Sophokles „Elektra" gegeben werden. Auch
die Stadt Saloniki bereitet eine Reihe festlicher
Veranstaltungen vor.

Deutscher Physiker- nnd Mathematiker-Tag. In

Vad Salzbrunn wurde in Gegenwart von Vertre-
tern der Ministerien, der Behörden, der Universi-
tät Breslau, der Wiffenschaft, u. a. die beiden
Nobelpreisträger Nernst und v. Laue sowie fuh-
render Männer grotzer Jndustrieunternehmung der
12. Deutsche Physiker- und Mathematiker-Tag
durch den Borsitzenden der Deutschen Physikalischen
Eesellschaft, Professor Dr. Zenneck (München) er-
öfsnet.

Koinmen6e Orauikülirunslen

Die heitere Oper „Die Schneider von Schönau"
von Brandts-Buys kommt demnächst in Düsseldorf,
Beuthen, Halle, Heidelberg und M.-Eladbach zur
Aufführung.

Das Schauspielhaus Köln bringt als erste Ur-
auffiihrung der neuen Spielzeit am 17. September
das Schauspiel „Elisabeth Charlotte, Her-
zogin von Orlsans" von Eberhard Foerster.

Heinrich Lilienfein hat soeben ein neues
Werk, das Drama „Die Stunde Karls VII.",

vollendet, das noch in dieser Spielzeit zur Auf'
fiihrung kommen wird.

Jm Dllsseldorfer Schauspielhaus wird d«s
Goya-Drama „Genie ohne Volk" von Niktol
Warsitz zur llraufführung kommen. Es gelangl
dann anschlietzend im Stadttheater Mtona zu*
norddeutschen Erstaufführung.

Am 1S. Oktober gelangt im Stadttheater Alton»
„Hein Godenwind" (nach dem gleichnamiglU
Buch von Gorch Fock) von Hans Balzer zur Ul'
aufführung.

Werner De^ubel hat ein dramatisches
„Der Ritt ins Reich" geschrieben, das d«l
Tragödie Karls VII. von Schweden behandelt. D^
Uraufführung wird in dieser Spielzeit an eineck
der ersten deutschen Schauspielhäuser erfolgen.

Hanvtlckristleiter: Franz Bretz.
Stellvertreter: Beruliard Seeaer-Kelbe lin Urlauvi-
Cbei vom Diru«: Dr. Kriedrich Didier.

Beraniwortlich für Jnncnvoltttk: Frau, Bretzi
Autzenvolttik und Wirtschaft: i. V.: Fra», Br«d!
iür Stadt Hetdelbera und Veweaung: Hermau» Lei«-
fttr Badische Nachrichten und Svort: t. V. Oskar
eisen; für Feuilleton und Unterbaltuna: Dr Friedr-
Didier: für famtliche Beilaaen: i. V. Dr. Friedst
Didier; sür Bilder: Hauvtschriftleltuua; fllr An,eia«u-
Wilb. B-sv-r. sämtlich in Heidelbera.

Jn Urlaub: Hcrmau» Ueberle u. Herbert Wiedema-U-
Schrtftlettung: Brunnengaiie AI—2L.

^ , Verliuer Schriitleituug: ,

HauS Gras Reischach, Berlin SW. «8 Cbarlattensir.

Nackdruck eigener Bertchte otzne ausdrückliche GeneSM^
anna ber Schrtktlettuna ntcht gestattet.
Svrechstunde» der Schrtktleituna: Tägl. von IS-I7 U-k-
Kernruf 874».

Für unvcrlangt eingegangene Betträgc wtrd ketu«
Verantwortung übernommen
Berla, -Volksgcmctalchaft' G. « b H.. Hauvt«
llratze ILS,lL8 lUuivcrlitätsvlatzl.

Druck: Hetdelbergei Gutenberg-Druckcret G. m. b. s-

D.-A. VIII. 36: 23 880.

Davon: Bezirksausgabe Odenwald u. Bauland
Bezirksausgabe Nund um Mosbach
Beztrksausaabc Der Kraichgau
Bezirksausgabe Der Kranke
Sur Sett tü Pretsltst« Nr. S aü'tta.

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