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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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Lsits 2

„Dolfsgemeinfcho^

Moutag, dru s. Oktobel

lS^

Tiahrungsfreiheit — ein Erfolg

der Kührung -es Reiches

Oie Trede des ireichsminifters Or. Goebbels

Nach dem Abschluh der miUtärischen llebungen be-
gab sich der Führer in Begleitüng der Reichsminister
und Reichsleiter zur Rednertribiine am Fug des
Vückeberges. Wieder setzt ein Begeisterungssturm
ein. Die Kundgebunge» der Menschenmenge hat-
ten zur Folge, dag sich der programmätzige Verlauf
des Festes um mehr als eine halbe Stunde hinaus-
zögcrte.

Von der Rednertribüne nahm zunächst Reichs-
minister Dr. Eoebbels das Wort zu folgender
Ansprache:

„Mein Führer! Zum vierten Make, seitdem
Sie das Reich führen, ist das deutsche Blmerntum
vor Jhnen am Bückeberg und im ganzen Lande
aufmarschiert, um vor Ihnen und mit Jhnen das
Erntedankfest des ganzen Volkes feierlich zu be-
gehen. Diese vier Jahre sind für die deutsche
Bauernschaft, aber auch für das ganze deutsche
Volk eine grotze Lehre gewesen. Die Bauern und
wir alle haben in diesen vier Jahren gelernt» datz
die Freiheit und Sicherheit der Nation nicht nur
durch Kanonen und Maschinengewehre, sondern
auch durch das tägliche Brot gewährleistet sein
mutz.

Deshalb haben die deutschen Vauern fn diesen
vier Jahren eine grotze politische Aufgabe darin
gesehen, die Ernährungsfreiheit des deut-
tzchen Volkes mit allen Mitteln sicherzustellen und
Deutschland damit, soweit das Lberhaupt im Be-
reich des Möglichen lag, von allen anderen aus-
ländischen Einflüssen auf diesem Eebiet freizuma-
machen. Das hat in diesen vier Jahren unae-
heuer viel Mühe und Sorge gekostet, aber dfs
deutschen Bauern können im Jahre 1936 vor dem

Führer mit Stolz und Freude feststellen, dah es
thnen gelungen ist, das deutsche Volk satt zu
machen und datz wir auch für die nähere und wei-
tere Zukunft die Sicherheit haben, datz das deut-
sche Volk sein tägliches Brot besitzt. Dieses Er-
gebnis ist aber nicht nur ein Erfolg der Landwirt-
schaft, sondern vor allem und in erster Linie ein
Erfolg der Politik oder, besser gesagt, ein Er-
folg' der Führung des Reiches. (Leb-
hafter Beifall.)

Sie, mein FLHrer, haben den deutschen Vauern
und darüber hinaus dem ganzen Volk die Erund-
lage unseres nationalen und wirtschaftlichen Le-
bens wieder zurückgegeben. Wir fllhlen uns heute
wieder sicher an den Maschinen und aus der
Scholle, weil Lber uns das Schwert ist, das Ste,
mein Führer, für die Nation geschmiedet und ge-
schasfen haben, ein Schwert, das nicht zum Kriege,
londern zür Bewahrung des Friedens dient. Da-
rum ist dieser Erntedanktag für das ganze Volk
und vor allem für das deutsche Bauerntum ein
Festtag. Während die ganze Welt von Krisen so-
zialer und politischer Natur ersüllt ist, ist Deutsch-
land unter Jhrer Führung, mein Führer, ein Hort
der Ordnung und der Disziplin geworden. Die Ar-
beiter pflegen Jhnen das am 1. Mai zu danken,
die Vauern treten vor Jhr Angestcht am Ernte-
dankfest. Und so gibt es auch für uns an diesem
Tage keinen anderen Auftakt bei diesem grotzen
Bauernfest, als datz wir uns vereinen in dem
Rufe. llnser Führer, Sieg-Heil!"

Staatsrat Meinberg, der Vertreter des Reichs-
bauernführers, erstattete darauf den Rechenschafts-
bericht des Reichsnährstandes und übergab dabei
dem Führer die Spende des deutschen Bauerntums.

Der Bericht des Reichsnä'hrftandes

iteberreichung der Klachsspende des deutschen BauerntumS
durch pg. Meinberg an den Kührer

Der Rerchsobmann des Reichsnährstandes;
Meinberg, dankte in seiner Rede zunächst dem
Führer und der nationalsozialistischen Regierung
fur das Vertrauen, das der deutschen Landwirt-
schaft wieder geschenkt wurde und für die gestellte
völkische Aufgabe. Er wies darauf hin, wie in
Sowjetrutzland das Vauerntum enteignet und die
Masse des wurzellosen Proletariats um Millionen
heimatlos gemachter Bauern vermehrt wurde, wid
durch Börsenmanöver und jlldische Handelsspeku-
latisneir der Baüer in anderen Ländern um deh
Ertrag seiner Arbeit gebracht wird, der jeßt det
beutfchen Landwirtschaft wieder ihre Lebensmög-
uchkeit sichert. Das Uebereinkommen der Arbejts-
teilung zwischen der Deutschen Arbeitsfront ünd
dem Reichsnährstand hat sich nach den gemachten
Ausführungen günstig ausgewirkt.

Jn seiner weiteren Rede machte der Reichs-
obmann auf die grötzte Pflicht des nationalsozia-
listijchen Staates aufmerksam, dte Ernährung des
Volkes und damit den Vestand der deutschen
Nation sicherzustellen.

Dieses Bestreben, das in dem Aufruf zur Ver-
grötzerung der Erzeugung der Nahrungsmittel
ernen starken Widerhall fand, unterstrichen zwei
Zahlen auf dem Eebiet der Oel- ünd Gespinst-
pflanzen, die von der Erzeugungsschlacht' auf-
gegriffen wurden: Der Oelfruchtanbau ist gestiegen
von rund Svov Hektar im Jahre 1933 auf rund
kv ovv Hektar im Jahre 1936. Der Flachsanbau

stieg von rund 1800 Hektar im Jahre 1933 auf
rund 45 000 Hektar in diesem Jahre. Hierbei ist
zu berücksichtigen, datz das deutsche Bauerntum erst
bei den Anfängcn seiner Arbeit steht. Dieser Er-
folg ist deshalb auch nicht irgendwelchen roman-
tlschen Gefühlen oder gar liberalen Grundsätzen
zu verdanken. sondern einzig und allein dem natio-
nMozialistlschen Erundsatz: „Die Wirtschaft
ist,fur das VoIk und nicht das VoIk fur
d i e W f r t s ch a s t d a". Hagelschläge, Hochwasser
usw. haben dabe: den deutschen Vauern in seiner
Arbeit nicht mutlös machen können.

^ Zum Schluß seiner Rede zeigte Pg. Meinberg
den einenden Gedanken, der alle, vom Berg-
bis zum Moorbauern, vom Reichsbauernführer
his zum Landarbeiter beseelt, die Liebe zum Füh-
rör, als deren kleinen äutzeren Veweis Pg. Mein-
berg. im Auftrage des Rekchsbauernführers die
Urkunde über die Flachsspende des deut-
schen Bauerntums überreichte. Es ist der
Ertrag von 2000 Hektar Flachs, der unentgeltlich
und freiwillig mehr angebaut wurde. Autzerdem
haben Frauen und Mädchen rund 120 000 Paar
Strümpfe aus eigener Wolle im Werte von rund
einer Viertelmillion Reichsmark gestrickt und den
Soldaten zur Verfügung gestellt.

Neuer Jubel brach los, als der Führer auf die
" ' Äte>

Heilrufe llber das Feld. Dann"endlich konnte der
Führer das Wort zu seiner Rede nehmen.

Die Iiede des Kührers

Zustimmuns seben muh zu dem. was menschltcher
Fleih und menschliche Arbeit zu leisten vermögen.
Und desbalb vereinen wir uns an diesem Dage.
um dem Herrgott zu danken, dah er die Arbeit
eines ganzen Jahres nicht vergeblich sein lieh, son-
dern dah uns aus der Arbeit dieses Jahres wieder
das tägliche Brot für unser Volk gekommen ist sür
das solgende.

Wenn wir in dieser Zeit in einen Teil unserer
Umwelt blicken. dann wird uns vieles sür deutsche
Augen befremdlich, ia unverständlich vorkommen.
Die Menschen scheinen einander nicht mehr zu ken-

Ein« fast babylonische Svrachverwirrung l>r
unsere Mitwelt gekommen. Wie iehr aber
uns heute erst recht die Notwendigkeit bewutz '
rade in Deutschland die Ordnung unieres -
und unserer Arbeit. von der wir io lehr ab«a
sind, unter allen llmständen auirecht zu erv ^
Und so wende ich mich nun an Sie "lle
über Sie hinaus an das ganze deutsche Baue

und an das ganze deutsche Völk:

im<

Niemals darf in Deutschland — was
auch wo anders geschehen kann und wird

nen: Bruderkrieg, BLrgerkrieg. Mord, Plünde-1 «nnere Ordnnng - die Voraussetzung un.cres
rung. Vrandschatzung. Streiks und Aussperrungen! > bens — eine Störung erfahren,

Oie Krast der Gemeinschast

Weder politisch noch wirtschaftlich. Wir stnd
nicht in der Lage, es dem einzelnen srei zu stellen.
zu tun, was er tun will. Ueber uns allen steht der
grohe Vefehl: Du mubt im Dienste Deines Volkes
Deine Pflicht erfüllen! Du kannst Dich nicht los-
lösen von den Aufgaben und LasteN, die die Ge-
meinschaft Dir auserlegt! Du, deutscher Vauer.
kannst nicht sagen: Jst streike ietzt, ich arbeite nicht
mehr! Du kannst nicht sagen: Jch liesere ketne
Milch! Du kannst nicht sagen: Mich kümmert ietzt
der deutsche Volksgenosse und Mitbürger nicht
mehr. Genau so aber kann auch der deutsche Ar-
beiter nicht erklären: Was geht mich der Bauer.
was gehen mich die andeten Verufsstände an! Wir
Deutsche können uns das nicht erlauben. So wsnig
wir uns politisch von einander unabhängig machen
können, so wenig aüch wlrtschaftlich. Und so wenig
auch wirtschastlich, so wenig auch politisch. Eerade
in der heutigen Zeit, da scheint es mir notwendig,
den Appell an die Nation zu richten, mehr noch als
bisher äneinanderzurücken und Tuchsühlung mit-
einander aufzunehmen.

Denn: wir werden umso stärker sein, ie enger
wir zusammenrücken! Ein Volk stnd wir — und
niemand kann uns brechen! Ein Volk bleiben
wir — und keine Welt kann uns jemals bezwin-
gen! Und indem wir diese Kraft der Eemeinsam-
keit in uns selbst alle erleben. lebt auch die Krast
zur Behauvtung des Lebens auf allen Eebieten
der menschlichen Arbeit!

Oer Egoismus hal in Oeulschland
keinen platz mehr

Es gibt heute auch bei uns vielleicht Leute. die
das nicht verstehen können oder nicht verstehen
wollen. Wenn aber jemand sagt: Ich beurteile

meine Tätigkeit nach meinen eigenen Jnte^
oder: Jch ermesse den Nutzen meiner Arveli
meinem eigenen Vorteil. so muh ich ihm n ge'
ten: Mein lieber Freund. Du bist em 8«"°^
meiner Egoist! Wenn andere Volksgenoiien
genau so machten. wo kommen wir dann
land bin? Du hast nicht mehr Recht als
dere Volksgenosse neben Dir! jii<

Jch halte es nicht für ein Elück — wso^jlk'
den einzelnen noch für die Eesamthert — di
schaft in eine spekulative Flnanzauffassung
münden zu lassen, sondern ich glaube, datz^
eine produktive Arbe > tsleistung ^l
von der wir leben und die die Erundlage oe-
stenz aller Volksgenossen ist. .j^

Wenn daher einer sagt: Ich,bestimme
Lohn selbst, der andere aber: Und 'ch F
den Preis für meine Waren. wenn wir d°s ' ^
hen lietzen, dann wären wir in kurzer xE
wo andere Völker auch hingekommen stnd- sls

zerbricht jede Ordnung und jede
die innere Stetiakeit und damrt fur dre 6
same Existenz aller! .sse»,

Sie sehen daher in mir, meine Volksgen ^i>
den Mann, der mit rücksichtsloler Entschlosl
die höheren, gemeinsamen, in der Vernum
in der Wirklichkeit begründeten Zntereste^ji'
Nation wahrnehmen wird gegenüber dem
ftnn und dem Egoismus der einzelnen. „»>>

Jch werde nicht dulden, datz irgendeiner
und sagt: Den Preis sür meine Ware ooe>


Lohn für meine Ärbeit bestimme ich mN Ml»!
Mein lieber Freund! Wenn Dich dieser Wao
aber so bedroht, beschützst Du Dich dan«
selbst? Dann wirst Du auf einmal dre As'
digkeit erkennen, datz über Dir eine starke n
tät steht, die auch Dich in ihren Schutz nim

Gegen jede Z)rei6ireiberei

Sehen Sie heute nach Spanien, sehen Sie in
andere Länder — glauben Sie nicht bei solchen
Beispielen selbst, datz e's befser ist, wenn wir ün-
sere Wirtschaft so ausbauen, datz zwischen Lohn
und Preis ein stabiles Verhältnis besteht, als datz
wir Löhne und Preise einfach laufen lietzen ünd
am Ende dann durch Abwertungen verfuchen, wie-
der den alten Zustand herzustellen? Wir wollen
das nicht tun.

Jch glaube, datz in unserem Staat die Ver-
nunst Regentin zu sein hat und datz das deutsche
Volk einsichtsooll und diszipliniert genug ist, um
die Notwendigkeiten dieser Vernunst zu begreisen.

Dann erkennen wir:

Erstens, datz wir nur bestehen können, wenn
wir den sozialen Frieden besttzen, wenn
nicht jeder tun kann, was er will. Der einzelne

^ v. ---- mutz sich der Eesamtheit, einem höheren gemein-

Rednerkanzel trat. Minutenlang hallten brausende' samen Jntereste unterordnen. Es können daher

Meine deutschen Volksgenossen und

Volksgenostinnen!

Deutsche Vauern!

Zum vierten Male treffen wir uns auf dresem,
Verg. Und wenn ich die heutige Kundgebung llber-
schaue, so kommt ste mir vor, wie eine der vielen
Versammlungen der Kampszeit, da es oft regnete
und wetterte und trotzdem Hunderttausende zusam-
mengekommen waren. alle erfüllt von dem einen
Eedanken: Wie können wir Deutschland aus der
Not, aus dem Elend und der Verzweiflung wie-
der erlösen?

Vier Jabre sind nun bald seit dem Sieg unse-
rer Vewegung vergangen, und ich spreche vor
Jhnen, meine Vauern, kein Eeheimnis aus, wenn
ich sage, datz diese vier Jahre ebenso reich an
Ersolgen, an schönen wie auch an schweren
gewesen stnd, wie sie aber ebenso auch reich an
Sorgen waren. Und ieder von Jhnen, der aus
seinem Hos sttzt, weih, dah kein Fahr vergeht, in
dem nicht diese Sorgen über den einzelnen herein-
brechen ünd auf ihm lasten. Wie osl stehen Sie
mit vrüfenden Blick vor Jhrem Sose. sehen emvor
»u den Wolken und versuchen das Wetter »u er-
raten. damit Sie Jhre Arbeit auch richtig bestel-
len. Und es geht im grohen nicht anders! Wir
alle sehen um uns in eine grollende und drohende
Welt. sehen dort Unruhe und Unstcherheit. Hah
und alle Ausbrüche menschlicher Leidenschaften, ja
menschlichen Wahnstnns. Und inmitten dieier Well
ver Unruhe und der Unrast liegt unser Deutschland
«ingebettet.

Oer Weri der inneren Ordnung

Wer könnte von stch iagen. dah ibm diefe Zei-,
chen der Umwelt nicht bewegen oder kalt lasten?
Jeder von uns emosindet es: Die Welt geht üiel-i
leicht tragischen Schicksalen entgegen — wir aber
ftehen mitten indieser Welt! Deutsch-
land kann sich nicht aus ihr entsernen. Wenn wir

aber den Blick in diefe Welt richten, dann wiffen
wir erst recht den Wert unserer inneren
Ordnungzu würdigen. Das ist uns allen
klar: Wenn heute Europa im Wahnstnn des Vol-
schewismus versinken würde — niemand könnte
uns helfen, wir wären auf uns allein angewiesen.
Entweder wir werden dann die Not meistern,
oder die Not muh uns überwältigen!

Werden wir uns dabei einer Tatsache bewuht:
Wenn in Deutschland einmal die Ernte nur um
20 Prozent stnkt, dann ist das für unser Volk eine
Katastrophe. 20 Prozent weniger Eetreide
würde für unsere deutsche Ernährung von kurcht-
baren, kaum vorstellbaren Auswirkungen sein.
Was Menschen tun können, um eine solche Kata-
stkophe zu vermeiden, das tun wir in Deutschland.
Allein, umso mehr emvfinden wir darin das Ee-
bot. alljährlich dem zu danken. von dem schlieh-
lich diese letzten 20 Prozent abhängig stnd. Wir
wissen, dah «rst die ewige Vorsehung ihre gnädige

der Ärbeiter nicht nur seine Jnteressen und eben-
jowenig der Bauer und der Städter nur die ihren
wahrnehmen, sondern alle müssen gemeinsam
auf einander Rücksicht nehmen!

Zweitens, datz wir unsere Lohn- und damit aber
auch unsere Preispolitik stabil und stetig erhalten
müssen. Und wenn einer meint, daß er sich dage-
gen versündigen kann, glauben Sie mir: solange
i ch lebe und an der Spitze des Reiches stehe, werde
ich die Vernunft der allgemeinen nationalen
Selbsterhaltung einzelnen solchen Wahnsinnigen
gegenüber erfolgreich verteidigen!

Ich tue damit nur etwas, was für Millionen
und aber Millionen Menschen in Deutschland ein
grotzes Elück ist. Wir könnten ja auch ähnliche
Manöver wie andere machen: Jch gebe heute dem
Arbeiter 15 oder 20 Prozent mehr Lohn, morgen
erhöhe ich dann die Preise um 15 oder 20 Prozent,
dann wieder die Löhne und dann wieder die
Preise, und nach zwer Monaten werten wir die
deutsche Mark ab und betrügen die Sparer, und
dann erhöhen wir wieder die Löhne und so fort —
glauben Sie, datz das deutsche Volk damit glück-
licher werden wllrde?

Ich richte an Sie alle den Avpell: Ermeffen
Sie das Elück unseres inneren deutschen Wirt-
schafts-, sozialen und politischen Friedens! Wie
ist es doch in Deutschland heute sckön! Sehen Sie
dagegen hinaus in andere Völker, die diese Autori-

tät der Vernunft verloren haben. Wir ^
uns dieses Glück und diesen Frieden niema>s
men lassen, und ich weitz, es wird dies a»a>
mals geschehen! ss

Wo in der Welt wäre das moglich,
einem Tage wie dem heutigen — an einE.. s»
der so kalt ist, da der Wind die Wolken
Berge peitscht und maN jeden Augenblick erw
mutz, datz es wieder regnet — wo wäre es
lich, datz an einem solchen Tage Hundertta E»
und Hunderttausende, ja fast eine Million ' »->
jchen zusammenströmen zu einem gemeinsawe
kenntnis! .„^sck'

Das ist der grotze Ausdruck des EemeinIK^st
empsindens unseres Volkes und damit eincr hl'
sen und hohen inneren Vernunft. Millionen ^^i>>
dasselbe Eefühl: Wir gehören zusammen,
stnd wir alles! Zerristen sind wir nichts! -
Die heutige Welt, sie erfordert es, datz sl,

der Hut sind und uns fest auf unseren Bove>
len. Wir wissen nicht, was um uns now /
vorgeht, aber über Deutschland, da halten w'
starkcn Schild unserer Wehr und Waffen, , ,

von unserer Vernunft und vön unserem MN' 5
Dieser Schirm und Schild beschützt^uns,a^'is
beschützt den Arbeiter auf seinem
Techniker und Konstrukteur im L—,
mann im Eeschäft und auch den Bauern!
schützt das Ergebnis unserer Arbeit. Wir sV'g'
Was wir in Deutschland produzieren, koM>»
serem deutschen Volk zugute. Was der Ba»c
tet, flietzt wieder in die Stadt, und wa-
Städter produziert, strömt wieder hinaus Mjt,
breite flache Land. So haben wir eine
schaft der Vernunst, der OrdnunS
der Stetigkeit ausgebaut. ^

Am heutigen Tage wollen wir es uns gÄ/
datz wir gerade diese Wirtschaft aufrechterv^ck
Dann kann es uns gleich sein, was die " >>'

Warnung an die preisireiber

Ein Aufruf des Sauleiters und ReichsstatthalterS

Es ist festgestellt worden, dah in eigenkiichtigeu Wirtlchastskreisen wiederum d«r Berknch zu
Preissteigerungen gemacht wird. Ich nehme deshalb erueut auk den Willen des Führers Bezug,
wonach Prrisrrhöhungen lo lange nicht statthaft stnd, als nicht auch die Löhne erhöht werden
können.

Zugleich mache ich darauf aufmerkkam, dah ich nunmehr mit alleu Mitteln gegen jeden Ver-
luch einer Preistreiberei vorgehen und die Schuldigen dahin bringen werde, wo fie dem Bolke
keinen Schaden mehr zufügen können.

Karlsruhe, den 4. Oktober 1838.

Robert Wagner, Eauleiter «nd Reichsstatthalter,

Büro. den

-tz

Welt um uns herum macht. Dänn mögen ^ s
wechjelnd alle 14 Tage oder drei Wock)»"
Löhne erhöhen, die Preise steigern, um danN-
der abzuwerten — wir werden fest stehen
serer Erde, sicher geführt von unserer Vernn

Sauvtschriftleiter: Franz Bretz.
Stellvertreter: Bcrubard Seeaer-Kelbc >in l" „
Cbck vom Dtenit: Dr Frtedcich Didicc^

Berantmortlich sür
Autzenvoltltk und

liinenpolttik:
Ztrrichail: t.

Fran,

B. Frav^

für Staüt Heidelbera und Beweauna: Hcr«»n,Ätzck,i
für Badlsche Nachrtchten und Svort: Hcrmann
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Hans Gra» Reilchack. Berlin SW lltz Cbar>otteN>^„-
Nachdruck elaener Bertchte ohne ausdr-ichltche,
mtauna der Schrtttleituna n chl aeit>'t>" s'
Svrechltunden der Schrlsileitiina > Täal oon M ,,
Fernrui Z74H. .

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Berantwortiina iibernvmmen
Berlaa -Bolksgemeinichast" G m b. H- ^ k
Itrahe >Lii'I?tz iU«IverkiIäisvlatz> - »

Druck: Heidelberaer Guienbera-Druckerei G "

D.-A. IX. 36: 24 483.

Davon:BezIrksausgäbe _, _

Bezirksausaabe ..Der Odenwälder"
Bezirksausgabc „Der Kraichaau"
Bezirksäiisnabe „Der Franke"

Zur Zeit ik Preisliste Nr. 6 gültis

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