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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9507#1582

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Lsits 2

„Doiksgemei'nsHast^

Nreitag. L«, 18. Ottober

Belgiens Rückkehr zur Neutralität

König Leopol- gegen Bün-nispolitik und Militärpakte

Vrüssel. 1S. Ottober

3m Mittelpultkt des Miuisterrats, der unter
d«m Vorsitz vou König Leopold am Mittwoch
über die Militärreform beriet, stand eine Rede des
Königs, deren entscheidende Sätze wie solgt lau-
ten: „llnsere Militärpolitik wie unsere Auhen-
politik, die notwendigerweise die erste bestimmt,
muh sich vornehmen, nicht einen mehr oder
wcniger fiegreichen Krieg infolge einer Koalition
oorzubereiten, sonderu deu Krieg von unserem Ee-
biet auszuschalte». Jndem Belgien sich dieser Auf-
gabe enlledigt, trägt es iu hervorragendem Mah
zum Friedeu in Westeuropa bei.

Aber unsere Verpflichtungen dürfen darüber
nicht hinausgehe», und jede einseitige Politik
schwächt unsere Lage nach auhen und rust, zu Recht
oder zu Unrecht, Uneinigkeit im Ännern hervor.
Ein Bünduis, sclbst wenn es rein desensiver

Natur wäre, sührt uicht zum Ziel, deu« so schnell
auch die Hilse eines Berbündeteu erfolge« könnte,
so würd« fie doch erst «ach dem blitzartig oor fich
gehende« feindlicheu Eiusall eiusetzen könuen. Um
gegen de« ersten Stoh auzukämpfen, würden wir i»
jeder Lage allein sein. Deshalb müssen wir, wie
kürzlich dcr Minister des Aeuheren erklärt hat,
eine ausschliehlich belgische Politik
versolgeu. Diese Politik muh entschlosseu dar-
ans abzielen, uns aus den Streitigkeiten unserer
Rachbarn herauszuhallen. Sie entspricht «nserem
nationalen Sdeal. Diejeuige«, die au der Mög-
lichkeit einer solchen Auhenpolitik zweifeln. mögen
das stolze und entschlosseue Berspiel Hol-
lands uud der Schweiz betrachten. llnser
Militärsystem kann nur die einzige Aufgabe habe»,
uns vor einem Krieg, vo» wo er auch kommeu
möge, zu bewahren.

„Ein Gchlag gegen -en Wesipakt"

pariser preffe über Belgiens Neutralitätspolitik entrüstet

Paris, 15. Oktober

Di« RLckkebr Belgiens zur strengen Neutrali-
tät und die damit verbundene Loslösung Brüfiels
vom Pariser Schlevvta« hat hier sachlich wie ftim-
«ungsmähig wie eiue Bombe eingeschla-
ge«, r«MLl dies« Nachricht gänzlich unerwartet
kam. Die Borzeiche« — die Rede des belgische»
Auhenminifters Svaak — batte man iu Paris
nicht ernst uehme« wolleu. Man ist fich bier dar-
über llar, dah der kelbstäudige belgisch« Schritt die
Auskichte« eiues Westpaktes völlig
Lnder» werde und dah die franzöfisch-belgische
Generalstabszusammeuarbeit aufgekündigt kei.

Das ..Journal" schreibt, Belgiens Verzicht
avs alle einseitigen Verbindlichkeiten scheine nicht
nur die Absicht anzukündigen. den gegenseitigen
Veistand ablehnen zu sollen, der die Grundlage
eines neuen Westpaktes sein sollte, sondern das
franzöfisch - belgische ALkommen überhauvt. Man
müfie fich sogar fragen, inwieweit dieser Entschlutz
mit den Beistandspflichten nach Artikel 16 der Böl-
kerbundssatzungen vereinbar sei.

Moskauü Schuld

. Lm „P etit Parifi e n" heitzt es. duE Lie
Rückkebr zur Neutralitätsstellung von 1914 befreie
fich Belgien von den Veistandspflichten des West-
vaktes. verliere aber auch seine Vergünstigungen.
nämlich den Veistand der drei Grotz-
mächte. Was die Belgier vor allem erschreckt zu
baben scheine, seien die Beistandsoervflichtungen
des franzöfisch - sowjetrufiischen Paktes. Die n«ue
belgisch« Auhenvolitik lafie fich zur Nor begreifen.
wenn man an die politischen Schwierigkeiten Vel-
giens denke. Aber fie sei nicht ohne Eefahr. denn
fie könnt« Belgien in eine Vereinlamung bringen.

Das ..E ch o de Paris" sagt, Deurschland habe
die Vervflichtungen aus dem Westvakt im März
aufgekündigt, Jtalien im Juni. ietzt mache sich
Belgien aus dem Staube. Frankreich stehe vor
vollendeten Tatfachen: es schsine keine Vorankün-
digung in Paris oder in London gemacht worden
zu sein. Der Quai d'Orsay sei beispielsweise nur
durch Presseberichte unterrichtet worden. Werde
Belgien wenigstens die Verpflichtungen des Ar-

tikels 16 der Völkerbundssatzungeu einhalten. d. h.
an Süh nem atznahmen gegen den An-
greiser teilnehmen oder Truvven einss
dritten Staates. die an einer kollektiven Aktion
teilnehmen, den freien Durchzug durch Velgien ge-
statten?

pariser Eorgm

Die Rede des Königs snthalte keinerlei An-
spielung auf diese internationale Veroklichtung.
aber die Tätsache. dah künstig auch an der
belgisch - französischen Erenze belgi.
sche Truvven Standorte beziehen,
lafie das aktive Vorhandensein der neutralistischen
Auffafiung durchblicken. Der neue belgische Kurs
schasse politisch und strategisch einen neuen Zustand.
Die franzöfisch-englischen Militärabmachungen lie-
sen ohne die belgische Svitze Gefahr. an Wirksam-
keit zu verlieren. Frankreich bezahle ietzt seine so-
zialen Exverimente. Sogar die wallonischen Sym-
vathien seien ihm entfremdet.

„Oeuvre" stellt fest, mit tiefem Erstaunen
habe der Quai d'Orsay durch die Prefie am Mitt-
wochabend die Rede des Königs der Belgier er-
halten. und keine Vorankündigung habe vermuten
lafien. dah der König so weit gehen wiirde. einsach
einseitig alle seine internationalen Vervslichtungen
zu kündigen. Kein Jurfst in der Welt
könne diesen Entschluh billigen. Das
Blatt fordert, dah auch London genau ko energisch
wie Frankreich gegen eine derartige Verletzung der
internationalen Vervflichtungen durch ein kleines
Land vrotestiere. Das ganze internationale poli-
tische Svstem der Zeit des Friedensvertrages sei
zü einem Nichts geworden. Die kollektive Sicher-
heit. so schließt das ..Oeuvre", erhalte einen schwe-
ren Schlag. und schliehlich sei das ein ungeheu-
rerErfolgsür Deutschland, das ia auf
die zweiseitigen Abkommen hinsteuere.

„Vertragübruch" Belaienü

Auch die Pariser Mittagsblätter stehen ganz
unter dem Eindruck der iiberraschenden Wendung
i» der belgischen Auhenvolitik. „Velgien weist ie-
den neuen Locarno-Vertrag zurück, um wieder
seine Neutralität der Vorkriegszeit zurückzugewin-

nen. . dieser Hauvtgedanke schält fich aus Len
Betrachtungen heraus.

So schreibt „Paris Midi": Belgien bricht
mit dem Pakt von Locarno. Der Quai d'Orsay hat
dies erst aus der Prefie erfahren. Velgien will
keine internationalen Vervflichtungen mehr ein-
gehen. So ist es bereit. Eegenstand einer Earan-
lle zu sein, aber es will nicht mehr Vürge sein.
Es verstärkt seine Armee, aber es will fich nur
oerteidigen, wenn es unmittelbar angegrifsen
wird!

Um diesem Stimmungswechsel Ausdruck zu ver.
leihen. werde Belgien fortan ebenso wie an der
deutschen Seite seiner Grenzen auch an der
französischen Erenze Garnisonen unter-
halten. Dieser Entschluh der belgischen Regierung,
der gerade vor der demnächst zu erwartenden Füns-
mächtekonferenz erfolge. stelle etwas Neues dar.
Die Mehrzahl der Verträge, an denen seit den
letzten Monaten die franzöfischen und die englische
Diplomatie arbeite, sei damit zu Wafier geworden.

„I n t r a n s i ge a n t" sagt. Belgien habe mit
Berkündung seiner Neutralität lein Bündnis mit
Frankreich gebrochen. den Locarnovertrag aufge-
kündigt und dem Völkerbund den Rücken gekehrt.
Dies sei einschneidend. Vergeblich sei es. die Ve-
deutung dieses Schrittes zu verschleiern. Eleich-
zeitig habe das System der kollektiven Sicherheit.
das schon durch den deutschen Schritt vom 7. MLrz
so schwer erschüttert sei, einen Stoh erhalten.

Die „L i b e r t 6" schreibt: „Der Erund sür
dies« plötzliche Schwenkung der diplomatischen

Front Belgiens liegt auf der Sand: Der
zösi lch-so w i et r uss ische Pakt, das
Vündnis mit Sowjetruhland."

Das „Journal des Debats" meint. ^
Belgier HLtten nicht mehr das Eefühl, auf
ausreichende und genügend schnelle Hilfe dw
Frankreich rechnen zu können. Sie seien Lurch " >
Ablchluh des sranzöfisch-sowjetrusfischen Paktes
seine etwaigen Wirkungen beunruhigt worden-

Die „I n s o r m a t i o n" schreibt: Die TbestA
der kollektiven Linie erhält einen hatten

Sto^

Die Vorbereitung der Fünferkonferenz wird im^
schwieriger. Und was wird aus dem franzöm"
belgischen Generalstabsabkommen, Vielleicht
den wir sehr bald die Frage prüfen müfien, ob w,
nicht unseren Ostbefestigungsgürtel bis ans
verlängern sollen.


dek

vek

i"

Iiom versteht Brüffel

Nom, 15. Oktobe^,

Die einschneidende geschichtliche BedeutunS
Neuorientierung der belgischen Politik und
Rückkehr zur bewafsneten Neutralität komint
der römischen Abendvrefie zu stärkster GeltunS-
„Tribuna" spricht von einem „schweren S^>^8
gegen das Locarnosystem". „Lavoro Fasci >t»
stellt leine Berichte unter das Kennwort „Draw^
tische Wendung in Velgien — Ueberraschung ^
scharfe Kritik in Paris". „Giornale d'Zt
l i a" nennt den Beschluh der belgischen Regier».^
einen auherordentlich schweren Schlag gegen

Politik der Volksfront in Frankreich. Die
Derichterstatter betonen llbereinstimmend die »
stimmung der sranzöfischen Prefie. vermeiden
aber geflifientlich. fich irgendwie die in Paris
gen den belgischen Beschluh vorgebrachten KoMw^

ein»

König von Belgien bekräftigten Erundsätze»
den Grundgedanken Ler Politik Italiens

eS

tare zu eigen zu machen, Der Pariser Vert»v„
des „Lavoro Fascista" verzeichnet vielmehr
vollkommene Uebereinstimmung zwischen den ^


Dr. Eoebbels ln Hamburg. Am Donnerstag
traf Reichsminister Dr. Goebbels in Hamburg ein.
wo er die Dienststelle der Eauvrovagandaleitung
und die Landesstell« seines Ministeriums befich-
tigte.

*

I« das Schiedssericht kür OVerschleste» Lerufen.

Der Obsrlandesserichtsvräfident in Breslau. Frei«
berr von Steinäcker. ist von der Reichsregierung
zum deutschen Schiedsrichter bei dem Schiedsgericht
für Oberschlefien ernannt worden.

ch

Dentsch-niederländische Berbandlungen. Die

deutsch-niederländischen Regierungsausschüfie haben
nach den niederlandischen Währungsmahnahmen bei
einer Tagung in Verlin über eine Anvassung der
Zahlungsmöglichkeiten für den Warenaustaukch ver-
handelt. Es wurde eine Einigung darüber erzielt.
. -tz

Ehrung eines Deutscheu i« llruguay. Jn der
Univerfität oon Montevideo fand am Mittwoch zu
Ehren des deutschen Gelehrten Professor Dr. Albert
Boerger ein groher Festakt statt.

*

SKuldiener in Wien erschofien. Auf osfener
Strahe wurde am Donerstag auf den Schuldiener
einer Textilfachschule, der 700 Schilling von der
Post abgeholt hatte. geschofien. Der Täter, ein
Radsahrer. konnte entkommen. Der Schuldiener
war auf der Stelle tot.

*

Jtalienischer Vorstoh nach Westabesstnien? Die
römische Prefie berichtet, dah der seit füns Mona-


i»S

ten planmähig vorbereitete Vorstoh in das
von Jtalien noch nicht besetzte sruchtbare
abesfinien in nächster Zeit erfolgeu werde.

tz-

llnterreduug Beck—Delbos. Der volnische
minister Beck hatte am Donnerstag in Paris
halbstündige Unterredung mit dem franzöiU
Auhenminister Delbos.

* Älli

Amerikauische Küstenoerteidigungsmanöver.
«iner Strecke von 450 km. vom Kav May im Sm.p
New Jerkey big Kav Satteras im Staate
Karolina, begannen am Mittwoch die g»^t
Armee- und Marinemanöver zur VerteidigunS
Küste.

tzc ist

Roosevelt iu Lbicago. Auf seiner WaStt^
sprach Präfident Roosevelt am Mittwoch, beg"^
begrüht. in Chicago.

Sturmszenen auf der Loudoner Effektenb^,

Jnsolge der Meldung der Kraftwagenfabrik
ris Motors, dah fie angeblich für Li« laute^
Saison sür rund 106 006 Wagen Ablchlllfie >»> ze.
samtrvert von 13 Millionen Pfund getätigt
setzte an der Londoner Effektenbörse eine Pan" ^
ter den Käusern ein. die die Morris-Aktien scw
tig in die Höhe trieb.

Religiöse Unruben in Bombay. Vei relisw^
Unruhen in Bombay zwis-oen Hindus und
lems gab es zwei Tote und 66 Verletzte.

iS^

cje^ deuke^en ^iieater;

Oaulsiter ^rsuonfelcl ütier clie zoriale cler cleutzclien öülinenclngeltörigen

Dresden, 15. Oktober

Aus der Arbeitstagung der Reichstheaterkam-
mer in Dresden sprach der Geschäftsführer der
Reichstheaterkammer Verlin, Eauleiter Frauen-
seld. über Berufsfragen des deutschen Theaters.
Mit der Schafsung der Fachschaften sei eine Vor-
arbeit vollbracht, die nun die Jnangrisfnahme
weiterer Berufsfragen ermögliche. Da sei zunächst
die Frage der Altersversorgung. Es müfie
alles daran gesetzt werden, die Lage zu verbefiern.
Viel erreicht sei in der Frage der Svielzeit-
verlängerung. Heute gäbe es nur noch drei
Tbeater mit einer Svielzeit von nur sechs Mona-
ten, wäbrend die Zahl der durch acht und neun
Monate spielenden Theater in hohem Verhältnis-
mah zugenommen habe. Ein Amvachsen der Zahl
der Tbeater werde besonders durch die Wander-
bühnen verursacht. die durch Beseitigung übler
Konkurrenzen zu gedeihlichen llnternehmungen ge-
worden leien.

Jn der Frage der Stellenvermittlung
und der Erziehung des künstlerischen Nachwuchses
ssien schwierige Probleme zu lösen gewesen. Die
Bezeichnung „Bühnennachweis" sei aus praktischen
Gründen beibehalten worden. doch sei er als deut-
scher Bühnennachweis auf neue Grundlage gestellt
worden, die ihn arbeitsfähig machen sollen und
müssen. Ein Ueberfluh von Unberufenen drängte
fich zum Theater in der Annabme, dah in der
Kunst alle Kontrolle ausgeschaltet sei. Das geschah
aber durch Einsübrung der Prüfungen, durL die
man die Besähigung der Bewerber für die Büh-
nenkunst feststellen will, eben um die Schar der
Unbesähigten auszuschliehen. Der Reichstheater-
kammer ist es bewuht, dah viele leistungsfähige
Künstler heute noch stellungslos find. Da bedeutet
eine Mahnung an die Theaterleiter. die Zahl der
Arbeitskräfte zu vermehren.

Ktieini^clier Oicliterprei; kur ponten
Im Rahmen der Kulturwoche des Gaues DLfiel-
dors fand im Düsseldorfer Schansplelhaus die Ber-
leihnng des Rheinischen Dichterpreises ftatt. Der
Preis wurde dem Dichter Josef Ponten zu-
gesprochen, der fich bekanntlich gegenwärtig auf
einer Gastreike in Südamerika befindet.

kerliner ^itersturprei; ütierreietit

Jn Anwesenheit von Martin Lukerke wurde
am Sonntag den Berliner Literaturpreisträgern,
zu denen auher Luserke Werner Beumelburg
und Rudolf Paulsen gebören. die weyen Krank-
heit abwesend waren. der Preis überrercht.

Ungsrn; Kulturminirter rur ka^reuttier
1Ü5rt-I'e5tv7ocIle

Der ungarische Kultusminister Homan hat zu
der Bayreuther Franz - Liszt - Festwoche eine Er-
klärung abgegeben. Er sagte u. a.. es erfülle ihn
und die ungarischen Mufikkreise mit yröher Freuds
und mit Dank. dah die befreundet« deutsche Nation
für den grohen Sohn Ungarns so grohartige Feier-
lichkeiten veranstalte. Die deutschen Feiern drück-
ten die fich immer mehr steigernde Verehrung aus,
die die musikalische Welt Franz Liszt entgegen-
bringe. Der schassende Eenius von Franz Liszt
sei erst auf deutschem Boden zu voller Vlüte ge-
langt. Die Vayreuther Feierlichkeiten schlöffen fich
in harmonischer Ergänzung des ungarischen und
deutschen Mufiklebens an die grohen mustkalischen
Ereignifie des ungarischen Franz-Liszt-Jahres an.
Zu seinem gröhten Bedauern könne weder er.
Soman. noch sein Staatssekretär der freundlichsn
Emladung des Bayreutber Oberbürgermeisters zur
Teilnahm« an den Feiern folgen, da die neue
ungarische Regierung fich am 26. Oktober dem
Parlament vorstelle. Die ungarische Regierung
werde jedoch während der ganzen Dauer der Bay-
reuther Franz-Liszt-Woche vertreten sein.

Kulturnotiien

Die Helden vom Alkazar im Drama. Kurt
Kluge arbeitet an einem neuen dramatischen Werk
aus dem Svanien der Eegenwart. das den Titel
„Alcazar" trägt und das noch vor Weihnachten
fertig vorliegen soll.

Furtwängler leitet das Londoner Krönungs-
konzert. Eeneralmusikdirektor Profefior Furt-
wängler wird bei der grohen Feierlichkeit zur
Krönung König Eduards VIII. das Konzert eines
»usammengesetzten Orchesters in London leiten.
Bereits im November wird die gesamte Dresdner
Staatsover und die Sächsische Staatskavelle in
London an mehreren Tagen ein Eastspiel mit
deutschen Kunstwerken geben.

Anordnung fllr den Musikverlag. Der Vor-
fitzende der varteiamtlichen Prüsungskommisfion
zum Schutze des NS-Schrittums erläht eine Verfü-
gung. nach der Musikverleger. die fich bis zur
Machtübernahme durch den Nationalsozialismus
in der Hauvtsache mit Unterbaltungsmufik. Schla-
germufik oder konfesfioneller Mufik beschäftigt ha-
ben. gleichzeitig Liedgut der nationalsozialistischen
Vewegung nicht mehr ohne besondere Eenehmi-
gung verlegen dürfen.

Ergebnis der Venediger Kunftausstellnng. Das

finanzielle Ergebnis der Jnternationalen Kunst-
ausstellung Venedigs beträgt. Staatsankäuie mit-
gerechnet. 800 666 Lire. Mufiolini erwarb von
deutschen Künstlern: Otto Herbigs „Tanz der
Puvven" und die Skulvtur von Joachim Utech
„Alter Hirte": das Provagandaministerium u. a.
die „Römische Wafierleitung" von Jean Paul
Schmitz. Die moderne Venezianer Ealerie er-
warb die Frauenbüste von Ioachim Utech. Jns-
gesamt wurdön 566 Kunstwerke verkauft.

1KV6 «rwerbslose Schauspieler in Oesterreich.

Wie der Präfident des Ringes österreichischer
Bühnenkünstler. Hans Somma. mitteilte. gibt es
gegenwärtig mehr arbeitslose als angestellte Vüh-
nenkünstler. Der Ring der Bühnenkiinstler zählt
heute 1606 Stellenlose unter seinen Mitgliedern.
Darunter befinden fich rund 466 Künstler, deren
Können höchsten Ansorderungen genügt.

Oie Keire um 6ie>VeIt in

Jules Berne hoffuungslos geschlage»

Neuyork, 15. Oktob^^,
Das bekannte Reisebüro Eook L Sobn i>>
york veröfentlicht in der amerikanischen^
eine Mitteilung. dah es nun Karten fur
Reise um die Welt in 19 Tagen verkauf«.

Ankündigung bedeutet eine neue Evoche im
welen. Bisber hat Look L Sobn Karten fu?. »e>s!
len um die Welt in 39 Tagen verkauft.

Veginn der Flüge des Luftschiffs „Sindeno
über den Stillen Ozean konnte man die Frw
Reise um die Welt fast um die Hälfte oerrin? g -
Die Eesellschaft „Panamerikanisches Flugw?c,^>
die ein Kavital von 5 Mill. Dollar befitzt. n'^s'
ihre Tätigkeit sür Reisen um die Welt in l^ ^
gsn am 21. Oktober auf. Für die erste Fahn ^
die Welt in 19 Tagen sind bereits all« Plav°
setzt.

Hauvtschriftleiter: Franz Bretz.
Stellvertreter: Bernhard Seeger-Kelbe-
Chef vom Dieuit: Dr Frieirich Didiek.
Berantwortltck tltr Fnnenvolitlk: Fraur Rre8:
Autzenvolitik unb Wirtschaft: Berubard Seeaek-^i'-
für Dtadi Hcidelber« und Beweguna: Hermavv L.lv,
für Baditche Nachrtchten und Svort: Serman»
für Feuilleton und Unterbaltnna: Dr. Fricdr D,,
kür lämtltche Beilaaen: Herbert Biedemann: fLc,SI>l'
der: Hanvtfchrfstleltuua: kür An,e!aen: Wilb-
sämtlich tn Seibe'l'era.

Schriftleituna: Brunncnaafse 2k>—24-

Berliner Schrtstleituna: >^

Saus Grak Reikchach. Bertin SW Sk> Cbarlotten»^ ^
NaLdruck etaener Berichte obne ausdrückltche ,,

miauna der Schrjftleituna n'u,. aestattet.
Svrechstundcn dcr Schriftleituna: Täal. von
Fernrut 374V.

Für nnverlangt sinaeaanaene BeitrSae wtrd >'

Berantwortuna übernommen. „s-

B-rlaa .Bolksaemeiuschaft" G m d. H„ .

ktrahe lLK'l?8 lUuiverfitätsvlabt a »'
Druck: Hetdelberaer Gutenbera-Druckeret G.

D.-A. IX. 38: 24 483.

Davon: Beztrksausgabe „Rund uin MoSbach" M

Bezirksansaabe ..Der Odenwälder" M

Bezirksausaal'e ..Der Kraichaau"

Bezirksausaabe „Der Frauke"

Lur Zeit ist Preisliste Nr. S gitlÜS-
 
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