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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9507#1711

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bsiis 15

„DolkSgemeinschaft"

Samstag. deo 2ä. Oktoder l98S

^iilcsi'-I'iei'ckelbei'g in lVIsnnbsim

. Am Sonntaa begebt die SLwimmabteilung des
LUrnvereins von 1848 Mannbeim ibi 25iäbriges
«etteben durck ein reicksoiienes I u b i l ä u m s -
^ckwimmsest. Hierzu bat auck der Sckwimm-
^erein Nikar-Seidelber» eine reckt itattlicke Betei-
Ugung vorgeieben. auck ein Wailerballlviel mit
«en> Gaitgeber. salls die Aeit dazu nock ausreickt.

QkoKss kloekev-pi'ogfsmm

Uedungsspisi ciss — Lcbweinfuct ds> clsr Ks. 78

Wslcjkok in störkstsr aufslsUung

Zum morgigen Spiel um den Tschammer-Pokal
»n Mannheimer Stadion hat Waldhof folgcnde
Mannschaft aufgestellt: Draytz: Schwender, Maier;
Pennig, Heermann, Model; L->upold, Schneider,
Sifsling, Bielmaier, Weidinger. Schweinfurt 05
kommt mit' Sieder; Brunnhuber, Lochner; Kup-
>er, Borzel, Kitzinger; Rätzer, Rosenbaum, Spit-
-enpfeil, RLHr, Kitzinger II.

Leimen — Dossenbeim

, Am näcksten Sonntag emoianaen die Svort-
jteunde 1924 Leimen ibre Namensvettsr aus Dos-
tenbeim zum sälliaen Verbandssviel Wie alliäbr-
lick wird auck dieler Vunktekamvs keine Augkrast
luckl verseklen. sind dock Leimen und Dossenbeim
*wei alte Rivalen.

7sbeIIsn

Eemischtjugend, Eruvve IV Elsenz

. Eschelbronn 3 Sn 5 Pkt.; Meckesbeim 3 Sv..
« Pkt.; Bammental 2 So.. 4 Pkt.: Mönckzell 2 Sv..
2 Pkt.: Mauer 3 Sv.. 2 Pkt.: Sveckback 4 Sv..
v Pkt.: Wieienback ioielt auker Konkurrenz.

Die Tabelle ersäbrt dadurck eine Aenderung.
weil Sinskeim. Neidenstein. Balzseld und Steins-
'Urt in eine andere Eruvoe eingeteilt kind.

^ 8-Iugend, Eruvve III. Meckesbeim 3 Sv.. 8P.:
Waibttadt 4 Sv.. 5 P.: Esckelbronn 3 Sv-. 3 P.:
dinsbeim 3 Sv.. 2 P.: Bammental 3 Sv.. 0 P.
Peide Mannickasten treten in itärkster Besaknng
an Svielbeainn 2. Mannickaft l Ubr: 1. 8 Ubr. aus
«em Svortvlatz an der Nuklockerstrab«.

Am kommenden Sonntag Ivielen mit Ausnabme
der 2. Juaendmannickast alle Mannickasten des
SCtz. aui verickiedenen Fronten. Die 1. Mannlckast
emviänat bier zu einem Uebunasivie! die MTE.
Mannbeim. Ebenialls am Vormittag iteben sick
aui dem SCtz.-Platz die 2. Mannickasten und die
kombinierte Jugend - Junioren - Mannlckaiten des
HCH. und der TE. 78 Heidelberg gegenüber. In
Mannbeim svielen gegen üie MTE. Mannbeim
die Damen. die 3. Herreneii und die Knabenmann-
lckaft.

Wäbrend in dem Uebungssviel aus dem HCH.-
siield das Ergebnis keine Rolle iviell. dari man ge-
soannt iein. wie die anderen Mannsckasten abscknei-
den.

Eiiste aus Sckweinsurt vei der TGS

Die Hockeyableilung des KC Sckweinkurt wird
äck morgen aui dem TE-sield beim Tiergarten den
Heidelbergern voritellen. Die Eäste. in deren Rei-
ben der krübere linke Läuier Hans Bauer und
der Verteidiaer Baver der 78er müwirken. haben
in dieier Svielzeit sckon reckt beacktlicke Ersolge
bauvtiäcklick gegen Nürnberger Vereine erzielen
können. Jbrem Auitreten siebt man desbalb mit
beionderem Interesie entgegen.

Auker dieler Beaeanuna wird die Turngemeinde
nock weitere vier Mannickakten ins sseld itellen.
Und zwar loielen TEH 2. gegen STH 2.: TEH
Ig. Jun. geaen TEH Jg Iun.: TEH 3 gegen HTV
46 3.. TEH Iun. aeaen öTD 46 Iun. Die Sviele
der unleren Mannickakten sinden aui dem HCL>-
bzw. TV 46-Plätzen statt.

^ksusn-s?spr3sentstiv-3pisl in IVIsnnksim

Jn der Eaumannkckast Baden-Wllrttemberg. die
moraen vormittag 11 Ubr au? dem VIR-Platz beim
Mannbeimer Fluabai'en aegen die ssirauen von
Sacklen-Scklesien in der Eichensckild-Vorrunde an-

vsutseke IVIotoi'spoi't Li-folgs

IVIüllsi', Sekumsnn, SSumei' uncl Secg siegsn in Ungsrn

Dei den vom Kgl. Unaarikcken Automobil-Klub
vuk der bekannten Rennltrecke von Eoon bei Buda-
velt veranltalteten Eeickwindiakeitsoriiiungen sab
es oerickiedene deuticke Klasseniieae So war der
Dieleielder Müller mit ieiner 500ccm-DKW der
scknellite Soloiakrer der Halbliterklaile. Er ickaikte
uber den itebenden Kilometer 136.054 km-Std.. mit
iliegendem Start kam er über dic aleicke Strecke
vrit einer Eeickwindigkeit von 181.540 km-Std.

Zwei weitere Sieae gab es durck Hans SLu-
vr a n n. der mit slieaendem und itebendem Start
vrit 147 bzw l45 km-Std den Kilometer durckraite
Und damit Beiter der Seitenwaaenklakse war Ein«
tzZnz bervorraaende Leiltuna vollbrackte Bäumer
sVllnde i. W.i mit ieinem IlOO-ccm-Auttin-Wagen.
tndem er 178.139 km-Std. Lber den klieaenden
Kilometer vorgab. Jn der 2000-er-KIasse kam
Derg tAltena i. W.1 auk Caracciolas altem Alsa-
Romeo aui 164.9 km-Std. iür den iliegenden Kilo-
Weter. Ueberbauvt icknelliter Habrer war der
kckwei»er RüeIck in der Rennwaaenklaise Mit
>ein«m 3-Liter-Alsa-Romeo durckiubr er den slie-

tritt. wurde eine Umbesetzung vorgenommen. Es
ivielt aus dem Recktsaukenoosten anitatt ssrl. Klus-
Mannheim 46 jetzt Frau Ueberle-TE 78 Heidelberg.

5sef»s f16ff..5pie>sf in clei'
5iIdsfsc:KHci-5lf

Die badisck-württembergilcke Silbersckildmann-
Ickast. die am 1. November gegen Vayern zu kvielen
bat. wurde von dem Eaugruvvensvortwart Krebs-
Mannbeim wie solgt ausgestellt. wobei allerdings

zu bemerken ist. dak nock Aenderungen möglick
sind: Benkert (HCS.): Weyrauck (6CH.). Dr. Ku5-
zinger. (ViR Mannheim): Mack (lllmer FV). Ker-
zinger II. (§>CH.). Seiler ViR Manbeim): Streg.
(SLS.). Peter II. (SLS.). Rackl (Ulmer FM.
Peter I. (SCH.1. Krause. (Stuttgarter Kickers).

Das Sviel sindet bekanntlick in UIm statt. wo»
raus !ick auck die BerücksickUgung zweier lllmer
Soieler. die aut sind. ergibt. Elne andere Frage ilt
allerdinas. ob die Sturmaukstelluna glücklick ge-
wäblt ist. Obne Aweiiel wird man Lier einig« Be-
denken baben müssen._

Zu Eunsten des Winterhilfswerkes
kämpfen die deutschen Amateurboxer in der Woche
vom 4. bis 11. April 1937. Zn allen Eauen wer»
den Veranstaltungen ausgezogen, deren Reinertrag
dem WHW zuflietzen wird.

genden Kilometer mit 215.762 km-Std. und den
itebenden mit 128.525 km-Std.

Müller (DKW) ickraubte in der ltebenden Meile
die ungarücke Veitleituna aui 152.183 km-Std mit
kliegendem Start erreickte er 191.390 km-Std Drei
neue Bestleiltungen erzielte Sckumann mit dem
600 ccm-NSU-Eesoann und zwar mit 147.209 km-
Std. kllr den sliegenden Kilometer. 145.914 km-
Std. sllr die slieande Meile und 122.902 km-Sth.
kür die itehende Meile Ueber den Kilometer mit
itebendem Start kam er aui 112.49 km-Std.

Bera (Altena). der mit dem Alia Romeo übri-
aens in der Svortwagenklalse ltartete. stellte mit
128.347 km-Sld kür die Itebende Meile einen unga-
rilcken Rekord auk und kam über di« sliegende
Meile mit 164.102 km-Std. Der weitaus enolg-
reickste Deuticke aber war Bäumer mit vier
neuen ungarücken Bestleütungen. Aus dem Austin-
Rennwagen ickakft« er illr den ltebenden Kilometer
122.386 km-Std.. den slieaenden Kilometer 178.139
km-Std. die ltebende Meile 135.523 km-Sld. und kür
die iliegende Meile 175.804 km-Std.

lVokclbsclsns lumsrmsnnsclisft

QsrZtswsttkämpfs — Kurt Krötrseti begnscligl

Anlätzlich der Feier des 90jährigen Vestehens
des TV Lahr von 1846 wird in der neuen Lahrcr
Stadthalle am 7. und 8. Nooember der Eerätewett-
kamps zwischen den Auswahlmannschaften von
Nordbaden und Cüdbaden ausgetragen. Die beiden
Olympiaturner Franz Beckert und Willy Stadel
werden im Rahmen der Wettkämpfe die Olympi-
schen Uebungen turnen.

Auf Grund der Ausscheidungskämpfe hat Gau-
oberturnwart Schweizer folgende Mannschaften für
dcn Wettkamps aufgestellt:

Nordbaden: L. Jsele (TG Heidelberg),
Franz Eschwei (TV 1862 Weinheim), I. Eäng (TV
1846 Mannheim), W. Mohr (TG Heidelbera),
E. Anna (TV 1846 Mannheim), P. Hafner (TV
1846 Mannheim), K. Stix (TV 1846 Mannheim),
M. Walter (TV 1862 Weinheim).

Südbaden: Karl Stadel (TV 1862 Kon-
stanz), 2. Hausmann (STV Singen), W. Kippert
(TV Villingen), F. Rieble (TV Tiengen. E. Meitz-
ner (Freiburger Tschft.), W. Kaifer (TV Tenin-
gen), F. Braun (Tgd. Offenburg), H. ZaumseU
(TV lleberlingen).

Xrötrsek wieösr sktiv

Der Zwölkkamvssieger des Deuticken Turnfestes
1933 in Stuttaart und mebrsacke deutsche Eerät-
meilter. Kurt Krötzsck. üt auk Erund der Amnestie
des Reickssvortfükrers begnadigt worden. Körtzsch
üt bereits wieder Mitglied beim TuSV Leuna ge-
worden.

^ugenö QkfZtsv/ettlcsmpf
in r-lsiösibsrg

Wir verweüen nockmal» auk den am Sonntag«
nackmitiag 3.30 Ubr in der Turnballe im Klingen-
teick itattiindenden Eerätewettkamvi der bekte»
Iugend-Turnerinnen vom bad. Neckarkreis. Sieben
Mannkckasten kämosen um den Siegeslorbeer.

^lseksr-^issnr-Kfsis

Mit der Ermittlun» der Meüterlckaften m den
Eeräterundenkämosen. werden im Neckar-Ellenz-
Kreis diele ''Kämos« ibren Abkckluk sinden. Die
Mannickakten werden kick am morgigen Sonntag-

nackmittaa 2 Ubr. in der Turnkalle in Hoffen»
beim den KamokrickterN stellen. Die Leitung bat
Kreiskackamtsoberturnwart W. Brötel-Rav-
oenau. wäbrend der Turnverein Hoiienbeim di«
vorbereitenden Arbeiten übernommen bat. Aus
zwei Eruoven werden ück die Siegermannschakteir
der Vorrundenkämoke znm Kamvi stellen: Z».
Eruove Ä der TV Waldbilsbach geaen TV Bad
Ravvenou. in der Eruooe B beaegnen sich di«
Mannickasten der Bereine Dilsberg und Sins-
beim. _

Der ESppinger Paul Schwarz, vorr
dem es kürzlich hietz, er würde beruflich oach
Kopenhagen übersiedeln uud Mitglied eines dor»
tigen Schwimmvereins werden, denkt nicht dara»,
jelne Heimatftadt und sern oäterliches Geschäst zu
oerlassen.

Wetterben'cht

de« Retchswetterdtenste» Ausgabeort Kraakfurt a. M.

Samstag: Pielsack dunstig oder nebelig. lonkt ver»
änderlick mit Auibeiterungen und nnr noch
«inzelnen Regeniällen Bei lüdwestlicke» bis
weitlicken Winden taasüber mild.

Sonntag: Vieliack nebelig. lonlt wolkig bis auf»
beiternd. aber immer noch nicht regenftcher«
Etwas kriicker.

Wafsersta«d-«achrichte»r
Rtzetn

Tag

Rhein-

ielden

Brei-

iack

Kehl

Maxau

Mann-

beim

Caub

Köla

22.10,

289

144

261

432

843

22 l

lSS

23 lv.

340

148

258

429

342

2S2

207

Neckar

Tag

Plo-

chingen

Heil-

bronn

Jagjt.

feld

DledeS-

betm

Heidei.

berg

Man«-

heim

22 w.
23.10.









270

270

850

844

^ "E^vvel

ein

bseiZelber^er 6urcl)8treifen Ilelier)

Di« .VolkSaemeinkKakt" bakk Ibrem treuen
Mitarbclter ilarl Hans Münnich eine Kabrt
durch Norditalien finanzleren. Etn beacilterter
Reileberickl lieat nnn iebl aus letner steder vor.
Wtr nebmen on. datz unkerc Leler ibn mti der
aletcken Sreude wte wir entaeae« nebmen wer-
den. Dte Sckrtktlettuna.

- Wir Deutkcke stnd in der Welt als di« besten
Organilatoren bekannt. Diese Fäbigkeit Sukert stck
bickt nur bei so glanzvollen Anlasten wie den
Olymvücken Soielen. ste zeigi stck auck in unserem
tagljchen Leben. in der Berückkcktigung der klein-
Un Momente. um ein gestecktes Aiel zu erreicken.
Din« Reiie vklegen wir loralam vorzubereiten.
Wir leken Bücker. um mit den Sitten und Bräu-
cken der neuen Landickakt oder des Iremden Landes
vertraut zu werden. zerblättern eine Mena« Pro-
'vekte. macken Notizen. lernen womoglick nock
Icknell taulend Worte Wörterbuckloracke. und allo
«erüstet treten wir die Fabrt ins Unbekannte an
D°ck diesmol batte ick weder Ze» nock Lust. grohe
Lvrbereitunnen zu tresten. ick kubr tatkacklick >ns
Blaue nämliib in den sonniaen Suden. ohne meor
tu tun als meinen Zweck zu veriolgen und eme
9onz allaemeine Reikericktung kestzulegen.

. Wenn ick laae. «ck bätt« das gstan. dann M
?as eigentlick überbeblick. Denn i ck. das stnd
vrei: Mei» Kamerad Sulzer. ein Pvny. na. und
«ben ick. Warum wir ein Pony als Bekorderungs.
Wttel benutzten? Wir wollten die bistorücke Tra-
bition wabren. Zwar batten wir Nlckt dw Ab-
stckt. di« Italiener mit dem Ruk:

^?»I-ilivse svze portnr

Pt rrlckrecken: aber scklieklick wor Sannibak im
xritten Jabrbundert vor der Zeitenwende mit Ele-
ronten und aroken Sostnungen nack Itallen ge-
L>gen. warum lollten "ir in urüerm zwanzigsten
Lahrbundert nickt mit ebenlo groken Erwartungen
-- die natürlick aui «iner anderen Strecke lagen —
stnd einem Pono die Alven Lberoueren? Was
wurden wii dock verlackl. als wir den Malckinen-
»wera vorillbrten und glaubhalt macken wollten.
«r würde vier Aentner Lebcndgew'ckt einlcklieklick
totem Alltagsinventar über die Alvenväste Ickler-
'«n. an denen die RiesenkrSite der Eleianten San-
nibals zulckanden geworden waren! Dock wer zu-
letzt lackt. mackt die andern zum Eeioöttl Der


*) -Die Plälzer vor den Torenl"

Pony hat nlckt eln einziaes Mal gearinst. Ernst-
bait und stcker ist er unermüdlick kein« 2000 Kilo-
meter langc Bahn arzogen Er kat keinen Eltern
in Neckarkuim alle Ebre aemackt: denn dort ist er
geboren. lein Vatersname lautel aui NSll.

Was aut ist. loll man loben! Der Pony bat
lein Pr-islied. das ibm auck die Italiener langen.
oerdient. Und wenn ick dir. oerehrter Leler. einen
Rat geben dari. dann loll es der lein: Reizt dick
der blaue Himmel Italiens und lockt dick di« lüd-
licke Sonne. dann reite beickeidentlick aus einem
Pony gege» die blauen Berge du wirst es be-
stimm» nickt bereuenl

Eb« man die Fremde austuckt. kollte man di«
Heimat kennen lernen. Ick Ickäke die Lieb« meiner
Landsleute zu ibrer Sckolle viel »u bock ein. als
dak ick glauben könnte. es würde Seidelberger
aeben. die nock nickt einmal ibr Scklotz von innen
aeleben bätten: gelckweige näber in die Seele
ibrer Landlckast einaedrungen wären! Wie gelagt.
ick glaube es n i ck t. und ick will desbalb über die
Fabrl in unlerer engeren Seimat so wenig als
möglick berickten.

Es war der eckte deutlcke Sommer auf den Fel-
dern und in den Döriern. dsr Sommer. der wie
ein verbaltener Iucklckrei über den Fluren klingt.
Das Seu duilete. Ickwere Ernlewagcn ickwankten
beimwärts. die Kinder lvielten ibre alten Sviele
am Wearain und in den konnigen Winkeln der
Höie. Es war der eckte deutkcke Sommer. der in
all ieiner bellen Lebendigkeit kchon die leil« Web-
mui des Serbktes birgt.

Als die Dämmerung bereinbrach. bockten wir
in einem Wirtsbäulel. Das Bier war gut. der
Braten vorzüglich das Wirtstöcklerlein ein dralles.
iriickes S ck w a b e n m a i d l e. Ob wir weitsr-
kabren kolllen? Wir ivielten mii dem Eedanken.
uns im Sckwabenländle an Milck und Sonia güt-
lick »u tun. bis wir ob unieres strätlicken Leickt-
iinns erickraken nnd uns unierer Anigabe er-
innerten.

Wie konderbar. dak alle deutkcken Wirtkckakten
iüdlick der Mainlinie ibren Stamm-
tiick besttzen! Er üt der Tikck der bevorzugten
Eäste. und wede dem der es wagen kollte. un-
eingeladen bier einen Platz zu beketzen! Er geräi
w ein Kreuzseuer enersilck mabnender BUcke. die

ihn »wingen. stck in stck kelbst zu verkrlecken und
womoglick lckleuniast Stellungsweckkel vorzuneh-
men. Ie nack der geoaraobikcken Loge ist der
Stammtück verickieden. Nickt in keiner Form. kon-
dern in der Art. wie er aniorickt. Ein Stammtikck
im Sokenwald bört stck anders an als ein P k 8 l-
z e r StammtÜck: d. b. man hört gar nickts. weil
die Sotzen die aroken Sckweiaer des badücken
Landes stnd. die böckktens einmal unverbokst das
Maul auitun. Der Psälzer Siammtikck Lbnelt dem
bayrücken. An beiden stkt man lo lange gut. bis
das Mundwerk zur Unterbaltung nickt mebr aus-
reickt und eine anktändige Raukerei das
kriedlicke Beüammenkein in allen Ebren bekckliekt
Der lckwäbikcke Stammtück ist ein Mittelding.
Man regt stck an ibm nickt aus. nock ist man
ickweigkam. Man trinkt bedächtla kein Sckövvcken.
erörtert die Ernteauskickten und den näcksten Vieh-
markt und verlucki im Ubrigen selbst in voraekckrit-
tener Abendstunde nock ein GekckSit zu macken:
denn die Sckwaben stnd tücktige Leuie. Sl« macken
die andern alauben. ste würden den Soiek der Ein-
kalt durck die Welt kckleoven. und ebe der andere
die Erenz« zwücken Kluabeit und Einialt überlegt.
ist er ickon auk den kckwäbikcken Leim geaangen.

Nickt verwunderlick. dak ick bier in dem kleinen
Nekt den Mann mit der Maske entdecken mukte!
Natürlick kaß er am Stammtück. Selbstverständlick
trank er kein Sckövvlein Wein aenau wi« die an-
dern in winziaen Sckiückcken. Dock wte er das
Glas ergriki. war ein Kavitel kür stck. Er bekckrieb
mit der Hand einen Boaen. als wollte er einer
unstcktbaren Periönlickkeit einen Sieb verketzen.
Vielleickt küblte er einen Pantokiel wie ein Da-
mokles-Sckwert über stck lchweben Ick hatte Angst.
er würde das Elas zertrummern. Dock e,s war
nur eine Finie. Wi« ein geübter Feckter rückte er
der goldgelben Flüistgkeit zu Leibe. ergrisf das
Elas ergriik. war ein Kavitel kür stck. Er besckrieb
Munde. Dann trank er mit Andackt. setzte ab. um
die Blume zu aenieken und stellte das Elas dann
bari aui den Tück. Wäbrend all dieser gewik kebr
bedeutunasvollen Manivuiationen blieb das Ee-
stckt meines Bäuerleins maskenbakt erktarrt. ^bck
kätte. weik Eott. was aegeben. den Mann reden
zu bören. Plötzlick. aam unvermittelt. begann er
zu lacken: wabrkckeinlick batt« keine Umaebnng den
Anlak geaeben. Im gleicken Auaenblick entstaiEn
tauiend Falten in dem vordem glatten Eestckt.
und wabrbaitia. das Männlein konnte nnt ieder
dieker Falten lacken! Dazu meckerte es in boben
Fütellönen. 2m Nu verstummte iedes laut« Ge-
ioräck und die Stille bielt an. bis der Kovk mei-
nes Männckens in seine medulenbane Streng«
zurückversiel.

Nock einlge Male wiederbolt« stck der Vorgang
und ktets in der gleicken Folge. 2ck bätte zu aerne
aewukt w e r stck bier binter der Maske verbnrgen
hielt. Ick verkuckte. die bewukte bübkcke M'rts-
tockter zu Auskünsten ru bewegen. Ersolglos! Sre

zog nur dt« zterltcke Stumvfnale in di« Höke. wt«
wenn ick einen Limburger bestellt bätte. und ver«
zog stck ickmollend zu anderen Eäkten. Scklteklich
wurde mi'r die Sache zu bunl. ick zerrte meine
Pbontaste in die Alltagsarenzen zurück. wir kattel»
ten den Ponv und — kort ging's in den stnkende«
Tag binein. ..Ad«. mein kcköne» Kiud . . . wir
reiten gen Wslsckland!" . . .

Wir bilden uns nickt ein. Enael zu kein. aber
di« Sonne meint es gut mit uns. Sie kvtegelt stch
>n den klaren Wallern des Bodenlees. ste lugt
aus den Butzenkckeiben der Sckroeizerbäuschen am
Strand. ste lacht aus den Fluten des Rbeins. als
wir autwärts fabrL». den Bergen. den Beegen
entgegen.

Die Sckweirer stnd das böklickst« Dol? vcn
der Welt. lolange man es mit ibren Grenzbeamten
zu tun hat. Im Innern knd ste nns Deutkcken
gegenüber ott von einer ertrtickenden Un«
liebenswürdigkeit. Man bat mir erzäblt.
ihre Erenzbeamten würden in belonderen Lebr»
gängen zum Umaang mit den Menkcken erzp^en.
Run es würde nickts kckaden. wenn man viel«
ibrer Volksaenollen bekonders kolcke. die nock allm
kebr »eigen. wie stark der Eintluk der Judenvrell«
ikt. die ste stck zu Eemllt ivbren. in Sbnlicken Lebr-
gänaen zukammeniallen würde. Sie stnd mit stck
und der Welt unzukrieden. weil lie am me»
nigsten Erund dazu boben Sie stnd vom
Sckicklal derart verwöhnt. datz ste kede Regung der
anderen Völk§r. deren Wirt« ste stnd. erzitter«
mackt. Eie eriticken in ihrem >Kantönllgeist". wis
ste es kelblt nennen.

Jmmer näker rücken die Felsmallen an d«t
Rbein beran. Wie einzig sckön ist dies Land! Aus-
gezeichnete Stratzen iübren an den steilen Wänden
vorbei. Wildbäcke stürzen von den zerklüsteten Ber-
g«n! Von den Sänaen lckimmern die Matten. und
das Eeläui der Kubalocken ballt von den Wielext.
Nock alänzen Burgen von den Höben, dre
kletn« Kavelle blickt traumverloren tns Tat. da
iperren di« FeNen den Weg. das Eestein türmt stck
zu gigan'ücken Blöcken: die Stratze wird zur Patz-
stratze. Tiek unten raukckt der Back. stürzt üb«
Felken und braust durck die Klütte der Seimat ent-
gegen. dte nun kckon weit hinter nns lregt. Wtr
steuern den Flüelavatz an.

Davos ist die Stadt. dte ..dabinten" ltegt.
Dte Stadt d«r eleganten Sotels. der grotze« Ee>
kelllchatt und der vielen kleinen Mentcken. die bier-
ker ibre letzte Zukluckt nebmen müllen. Hinter all
dieken lackenden Menkcken. dte kick unbekümmert
um die Zeit bier oben tummeln. stebt der Bru-
der des Scklakes und bält leine Brandtackel.
Wann kebrt er ste um? M's beute? Jst's mor«
gen? — Wer weitz!

(Fortfetzung folgk),
 
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