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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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Ssits 2

^Dolfsgemei'nschaf^

Mittwoch. de« ,8. Okt-brr 198«

Kreimaurer unterstützen Bolschewisten

Oer,/Groß-Orieni" von Frankreich für -ie „Krente Popular"

Paris, 27. Oktober

Zu Anfang ves spanischen Bürgerkrieges er-
klärte der Erotzmeister oom Stuhl des „Grotz-
Orient" von Spanien in einer Ergebenheitsadresse
an die Madrider Volksregierung, nur die Volks-
front verbürge eine verständnisvolle Förderung
der humanitären Ziele der Freimaurerei und des«
halb gehöre ihr die ungcteilte Zustimmung der
Freimaurerlogen. War das an sich schon ein Be-
weis für das verständnisvolle Zusam-
menarbeiten der spanischen Frei-
maurerlogen mit den Moskorviter-
Komintern. ergeben sich aus den Eeheimberich-
ten über den jährlichen Kongreh der Freimaurer-
logen „Erotz-Orient" in Paris, welcher von 21. bis
24. September stattfand, weitere interessante Auf-
schlüsse. An diesem Kongretz waren auch Delegierte.
der spanischen Freimaurerlogen, der emigrierten
italienischen und der meist aus jüdischen Mitglie-
dern sich zusammensetzenden deutschen Emi-
grantenloge „Eoethe" anwesend.

Jm Jahresbericht des Lonseil äs l'Oräre wird
mit besonderer Freude festgestellt, datz die auf dem
letztjährigen Kongretz beschlossene Gründung einer
Volksfront in Frankreich mit kaum erwartetem
Erfolge sich verwirklichte und bereits die gewünsch-
ten Ergebniste zeitigte. Dadurch hätte die Log«
alle Verpflichtungen, welche aus ihrem Abkommen
mit den autzenpolitischen Stellen Rutzlands ihr er-
wuchsen, eingelöst, da dieses Abkommen „im Jn-
teresse beider Teile, im Eeiste aufrichtiger Zusam-
menarbeit im Sinne eines höheren Menschlich-
keitsideals abgeschlosten wurde". Rutzland seinec-
seits hätte durch die Wiederzulassung der Fret-
maurerlogen seine Verpflichtungen ebenfalls ein-
gehalten. Weiter betonte der Bericht, datz der
Ooaseil äs l'Oräre beim Völkerbunde vorstellig
wurde, damit gegen das „vertragsbriichige
Jtalien Sanktionen ergrisfen wür-
d e n". Mit Bedauern stellt der Bericht fest, „datz

leider gewisse Staaten sich nicht entschlietzen konn-
ten, diese Sanktionen bis zur letzten Konsequenz
durchzufllhren, so datz es Jtalien ermöglicht wurde,
seinen Angrisf auf die Menschenrechte erfolgreich
abzuschlietzen". Den spanischen Brüdern wird fiir
ihr tapseres Verhalten und bewundernswertes
Einstehen für die demokratische Republik besondere
Anerkennung ausgesprochen. Diese Erklärungen
wurden mit rasendem Beifall vom Kongreh zur
Kenntnis genommen. Den Abend beschlotz
eine Freimaurer-Revue mit dem Ti-
tel „Eott kennt die Seinen". Der Inhalt
könnte Propagandamaterial der Eottlosen entnom-
men sein, da er eine unverhüllte Verhöhnung
religiöjer und konfessioneller Einrichtungen dar-
stellte, die von den Delegierten lachend und bei-
sällig aufgenommen wurden.

Um die gegnerische Presse im
beschlotz der Kongretz, von der
ein Pressegesetz zu fordern, das
und Handhabe biete, um gegen
vorgehen zu kännen. So wurde bestimmt, datz der
Passus der Strafbestimmungen Lber Verleumdun-
gen in der Presse so gehalten sein müsse, datz auch
jede angebliche Verleumdung ohne Namensnen«
nung einer Person von jeder Person, welche sich
dabei betroffen fühlt, als Verleumdung aufgegrif-
fen werden kann, wobei nicht nur die Redaktion,
sondern auch die Verwaltung haftbar stnd. Auher-
dem wurde ein Antrag auf Verstaatlich-
ung der Agentur Havas gestellt, ferner soll
Radio und politische Wochenschau staatlich über-
prüft werden durch eine Regierungsstelle, welche
gleichzeitig die autzenpolitischen Mitteilungen an
die Presse redigieren würde, die für alle Zeitun-
gen publikationspslichtig wären. Am letzten Tagc
des Kongresses wurde auf Erund eines Berichtes
vom Landwirtschaftsminister Monnet erneut das
Zusammengehen der Freimaurerloaen mit den
marxistischen Prinzipien in wirtschaftlicher
sicht bestätigt.

Zllgel zu halten,
Regierung sofort
jede Möglichkeit
diese Reaktionäre

Hin-

Anerkennung für Bruder Litwinow-Finkelstein

Die Sensation des Tages aber lieferte der
ErotzmeisterJattefaux vom Oonssil
äel'Oräre in seiner abschließenden Rede. Er
betonte, datz der Erotz-Orient wiederum in Eens
mitgewirkt habe, um die Anerkennung des Negus
als abessinischen Delegierten durchzusetzen, wobei
besonders dem Vruder Litwinow besondere Aner-
kennung gebühre. Weiter habe der Grotz-Orient
als Vermittler der spanischen Logen die Regie-
rung veranlatzt, der spanischen Republik in ihrem
schweren Kampfe gsgen die Rebellen zu Hilfe zu
kommen. Dabei sagte er wörtlich: „Das Geld «nd
die Waffen, welche nach Spanien gelangten, habe»
wir geliefert." In diesem Moment wurde Iatte-
faux von Exsenator Vernier mit dem Ausrus „Iln-
glücklicher! Schweigen Sie im Jnteresse unserer
Sicherheit!" unterbrochen. Es gab einen grohen
Aufruhr, dann einigte man sich wieder beim abend-
lichen Bankett, wo öffentlich die „Segnungen der
Freimaurerei" gelobt wurden.

Wenige Tage früher hatte auch die Grande
Loge von Frankreich ihren Jahreskongreh.
Die Erande Loge ist exklusiver und arbeitet inter-
nationaler als der Grotz-Orient. Sie hat direkte
Veziehungen zu den schottischen Logen, während
der Erotz-Orient von letzteren weaen „allzu mate-
rieller Einstellung" nicht als gleichwertig aner-
kannt wird. Von den 1700Ü Mitgliedern

der Grande Loge find 9000 Iuden.
meist Bankiers und internatronale
Grotzhändler, die Routiniers de» in-
ternattonalen Handels. Zwischen den
enalischen und französischen Freimaurerjuden be-
stehen deshalb sehr enge Beziehungen, welche
ihren Ausdruck auch beim internationalen Frei-
maurerkongretz tn Prag, der auf Veranlassung der
schottischen Logen einberufen wurde, sehr deut-
lich fanden. Dort wurde erklärt, datz die Grand»
Loge vsn Frankreich „eine wundervolle Aufgabe
zu erfüllen habe, und zwar jene, den Weltfrieden
zu sichern, wobei die Tschechoslowakei das Binde-
glied zwische« den östlichen und westliche» Logen
darstelle".

Jn einer Resolution wurde der Kongretz der
Erande Loge in Paris aufgefordert, „seine Zu-
neigung, seine immerwährende Verbundenheit,
hervorgegangen aus den aufrichtigsten Empfin-
dungen und heihesten Münschen dem spanischen
Volke auszusprechen, welches so tapfer seine Frei-
heit und seine Republik verteidige". Als ein Bru-
der einzuwenden wagte, dieser Ausdruck der Ver-
bundenheit mit dem spanischen Volke sei sehr
ehrenhaft für die Loge, aber das hindere die Re-
bellen nicht, 40 Kilometer vor Madrid zu stehen,
erhob stch ein minutenlanger Lärm. Dann aber
wurde dre Resolution doch angenommen, da man

im „Groh-Orient"
zulächelte. Dann

und

aber

hier vorstchtiger war als
sich nur verständnisvoll „
wurden die Vertreter der anwesenden spanischen
Logen vom Kongretz aufgesordert, „durch ihre Re-
gierung den Völkerbund in Eenf zu veranlassen,
die spanische Frage so schnell wie möglich auf das
internationale Eebiet zu tragen, um so den Wün-
fchen der herzlichen Zuneigung der internatio-
nalen Logen zu Spanien Ausdruck zu geben.

Eine weitere Zusammenarbeit mit dem Bol-
schewismus bekräftigte die Erande Loge durch
den Beschlutz, der Zentralausschutz der E.rande
Loge habe jene Matznahmen zu treffen, um von
der sranzösischen Regierung sofort den Erlatz
eines Eesetzes zu erwirken, nach welchem die

Offtziere der französischen Armee
sich eidlich für die Republik zu ver-
pflichten haben. Dieser Eid mutz autzerdem
jchriftlich bestätigt werden, und schlietzlich soll eins
lleberwachungskommission geschaffen werden, in
welcher natürlich die Delegierten der Grande
Loge sitzen würden, welche die republikanische Ge-
sinnung und Haltuna der Offiziere und llnter-
offiziere zu überprüfen hätte. Damit soll das
Spitzelsystem, das die Komintern bereits in den
amtlichen Verwaltungsstellen ausgebaut hat,
auch auf die Armee gesetzlich ausgedehnt werden,
um so alle „reaktionären" Offiziere ausschalten
zu können.

Ans all diesen Tatsachen geht einwandfrei
hervor, datz di« Freimaurerei sich osfiziell in de«
Dienst der bolschewistischen Politik gestellt hat und
demnach deren Vorkämpfer ist, trotzdem fie überall
verkündet, „datz nur die Freimanrerei das Jdeal
edler Menschlichkeit hochhalte". Wenn darunter
die spanischen Vorgänge mitzuverstehen stnd, dann
weitz man, welchen Eeistes diese edle „Mensch-
lichkeit" ist. llnd das genügt, um sie avzulehnen.

W. Calb.


?>o«r«/s «r»«/ boms/sss/kstt"

Winterprogramm -es Ruli-fmiks

Reichssendeleiter Hadamovsky kündigt Werkpausensendungen an

München, 27. Oktober

Reichssendeleiter Hadamovsky verkündete
im Auftrag von Reichsminister Dr. Goebbels im
grotzen Senderaum des Reichssenders Mllnchen vor
den Jntendanten und Mitarbeitern des Rund-
funks und Bertretern von Partei und Behörden
das Winterprogramm des deutschen Rundfunks.

Der Reichssendeleiter bezeichnete als die Leit-
idee der kommenden Arbeit: Freude zu schaffen --
und die Eemeinschaft zu festigen! Deshalb heitzt
das neue Programm:

Freude und Gemeinfchast

Das Programm bekommt seine besondere Ve-
deutung dadurch, datz es nicht in der 2dee des ein-
zelnen geboren und verankert. wird, sondern, datz es
einen fruchtbaren Widerhall bei allen schaffenden
Menschen Deutschlands von vornherein findea
wird. Reichsorganisationsleiter Pg. Dr. Ley hat
als Führer der Deutschen Arbeitsfront für dieses
vom Rundfunk gestaltete Programm seine Zustim-
mung und volle llnterstützung gegeben. Die Deut-
sch« Arbeitsfront und die Organisation der NS.»
Gemeinschaft „Kraft durch Freude" werden
alles unternehmen, um die Aufnahme des vom
Rundfunk neugestalteten Programms in der Hörer-
schaft zu sichern. Der Rundfunk richtet seine Sende-
zeiten und seine Programme nach den Bedürfnijsen
der schaffenden Deutschen. Die Deutsche Arbeits-
front steht ihm mit Rat und Tat zur Seite und
forgt durch grotzzügigste Matznahmen in den Ve-
trieben, durch einheitliche Regelung der Werkpau-
sen und durch eine intenstve Propaganda unter der
deutschen Arbeiterschaft für die denkbar grötzte Auf-
nahmebereitschaft unseres Volke».

Znhalt deS proqramms

Zum ersten Male Uebergabe eines geschlos-
senen Vorprogrammes mit allen wesentli-
chen Sendungen des Winterhalbjahres an die deut-
sche Oesfentlichkeit und an die Rundfunkhörer im
Ausland. Das Programm enthält die politischen
Uebertragungen der Reichssendeleitung, die grotzen
Sendefolgen und Sendungen der Reichssender und

das Programm des deutschen Kurzwellensenders-
2n dem Abschnitt „Die Partei hat daS
Wort" findet man die grotzen politischen UeLer-
tragungen des Winterhalbjahres, so datz zum er-
sten Male den Jn- und Auslandsdeutschen ein
Kalender der grotzen nationalen Feie
ern, soweit sie über den Rundfunk gehen, vorliegt.

llnter dem Motto „Freude im Betrieb
und zu Hause" erfolgen die Sendungen für dio
Werkpausen der deutschen Arbeiter. Millionen
Schaffende, die Tag für Tag schwere Arbeit für
Volk und Führer leisten, sollen in den Werkpausen
Erholung, Entspannung, Kreude und dadurch Kraft
finden. Deshalb beginnen die Werkpausensendungen
im Reichsbahnausbesserungswerk München-Frei«
mann mit einer Feierstunde, die unter der Parole
steht: „Musik und Tanz im Betrieh".

Die Werkpausenkonzerte finden statt:
Von 6 bis 8 Uhr morgens, von 8.30 Uhr bis 9.30
Uhr morgens, von 12 bis 13 Uhr mittags.

Durch entsprechende Verlegung der Betriebs-
pausen in diese Zeiten soll der deutsche Betriebs-
fllhrer helfen, die Parole „Freude im Betrieb --
durch Rundfunk" zu verwirkllchen. .

In den Oomen der Arbeit

Als der Führer und Reichskanzler nach der
wunderbaren, mitreitzenden Schlutzkundgebung des
März-Wahlkampfes am Samstag, den 28. Mäcz
1936, spät in der Nacht von Köln aus durch das
Ruhrgebiet nach Verlin zurückfuhr, stand er lange
schweigend im dunklen Abteil am Fenster und
blickte in die Ruhrlandschaft der brennenden Hoch-
öfen und hell erleuchteten gigantischen Fabrik«
bauten hinaus. Jn dieser Stunde, seiner Arbei-
ter gedenkend, nannte der Führer diese Werkstät-
ten deutschen Fleitzes und deutjcher Eenialität mit
dem unvergetzlichen Wort „Dome der Arbeit".

Sechs Feierabendstunden im Winter-
halbjahr wird der deutsche Rundfunk mit seinen
Arbeitskameraden abhalten und neben der Werk-
und Tanzpause grotze Meister der Musik, inter-
pretrert von ersten deutschen Dirigenten und So-
listen, mitten zwischen Maschinen und Drehbänken

Von Hans Riebau

Jn der Setzerei einer Nischninowgoroder Zei-
tung ist ein Unglück geschehen. Der Polizeibericht
und der Artikel über die kommunistische Versamm-
lung im Stadion sind ein wenig durLeinander ge-
raten. und so liest der Redakteur am nächsten Mor-
gen in seinem Blatt:

Darauf sprach Eeneral Zankolow in eindring-
licher Weise über den notwendigen Ausbau der
roten Armee, sowie über die weitere Förderung
des militärischen Flugwesens. — Zwei Stunden
später wurde er. sinnlos betrunken. am Stalin-
platz, zusammen mit einer ebenso betrunkenen
Frau, aufgegriffen und zur Polizei gebracht. Es
besteht Verdacht, dah der Aufgegriffene Staats-
gelder in grotzer Höhe veruntreut und verpraht
hat. —

Der Redakteur sackt ohnmächtig in seinem Ses-
sel zusammen. Als er wieder zu stch kommt, greift
er mit zitternder Hand zum Telefon, ruft den Ee-
neral an. „Eeneral". sagt er. „Jch muh um Ent«
schuldigung bitten. Es ist . .

„Schurke!" schreit da der General zornbebend
zurück. „Kein Wort weiter! Iede Kugel ist zu
schade für Dich! An den Ealgen mit Dir! Schon
im Interesse der roten Armee bättest Du die Sache
vertuschen müssen!"

Oicfiter Kulturlrreire; cler 5^
aus einer Oeut;clilanclrei;e

Auf Anordnung von Stabschef Lutze wurde ein
„Kulturkreis der SA." gegründet. der sich u. a. die
Aufgabe gestellt hat. Stohtruvv zu sein gegen jene
Trägheitsgesetze von Ueberlieferungen, die immer
dann am stärksten in Erscheinung treten, wenn es
um die letzten Gründe des Weltbildes geht. Junge
und reife schöpferische Kräfte werden sich bewuht
und vor aller Oeffentlichkeit in den Kamps dieser
Zeit stellen. um damit den neuen Typ des Künst-
lers mitsormen zu helsen. der gleichzeitig und in
erster Linie volitischer Soldat des Fübrers ist.
Fünf Dichter. und zwar Anacker. Böhme.
Lembeck. Menzel und Schumann, die aus
der SA. hervorgegangen sind. werden im Rahmen
der ersten Veranstaltungen des „Kulturkreises der
SA." auf einer sünfmonatigen Vortragsreise durch

ganz Deutschland aus ihren Werken lelen und da«
mit vom kulturellen Wollen der SA. Zeugnis ab-
legen.

^euervxerbung cle; ^lünrlcaklnetk

In der 215. Sitzung der Badischen Eesellschaft
für Münzkunde svrach dieser Tage Dr. Wie-
landt Lber die „Münzgeschichtlichen Beziebungen
zwischen Baden und dem Elsah" unter Vorlag« der
bezeichnendsten Münzen. Auherdem wurden von
ihm einige wichtige Neuerwerbungen des Badischen
Münzkabinetts gezeigt. worunter eine bisher un-
bekannte reizvolle Vronzemedaille vom
Jahr 1816 mit der Darftellung der Kaiserin
Elisabeth Alexiewna von Ruhland. einer Tochter
des Markgrafen Karl Ludwig von Vaden, beson-
ders hervorzuheben ist. Das seltene Stück ist rus-
sischer Herkunft und eine wertvolle Bereicherung
der badischen Münzensammlung.

Kulturnotiren

Schwedisch» Ehruna eines sudetendeutschen

Dichters. Eine sehr bemerkenswerte Ehrung ist
dem jungen sudetendeutschen Dichter Rudolf
Witzany zuteil geworden: der Dichter wurde
vom schwedischen Eesandten in Prag empfangen,
der ihm die Einladung zu einer Reise nach Schwe-
den übermittelte. Diese Auszeichnung verdankt
Witzany seinem erfolgreichen Roman „Der Bauer
von Rauenschlag".

dem Berliner Philharmonischen Orchester nach Vel-
grad hat der König von Iugoslawien Profestor
Abendroth das Komturkreuz de» Et. Sava-Ordens
verliehen.

Echaljapin gibt seine Laufbahn auf. Der be-

kannte rustische Sänger und Schauspieler Fedor
Schaljavin will nach einer Iavan- und Süd-
amerika-Eastsvielreise im nächsten Jahr seine Künst-
lerlaufbahn abschliehen und nicht mehr vor der
Oeffentlichkeit auftreten.

Deutsch-polnischer Eemeinschaftsfilm. Dieser
Tage hatten sich der Dramaturg vom Tobis-Syn-
dikat, Viezke, Produktionsleiter Pichert, Curt
Hänsel vom Nerthus-Film und der Filmautor
B. Üüthge nach Warschau begeben, um dort einen
deutsch-polnische» Gemeinschaftsfilm vorzubereiten.
Es handelt sich um ein mustkalisches Lustspiel mit
dem vorläufigen Titel „Ein bitzchen Komödie
spielt jede Frau . . .".

Der neue Jannings-Film. Dieser Tage beginnen
auf der Eutehoffnungshütte in Oberhausen die
Auhenaufnahmen zu dem neuen Emil-Jannings-
Film „Der Herrscher". dem ein Bübnenstück von
Harald Bratt »ugrunde liegt. Im Mittelpunkt der
Handlung steht die Eestalt eines rheinischen Indu-
stnellen.

Ehrung Asta Nielsens. Am 19. November kann
das Asta-Nielsen-Theater in Düsteldorf auf sein 25-
tahriges Bestehen zurückblicken. Aus diesem Anlah
wird eine Feier veranstaltet werden, bei der die
arohe Tragödin und unvergehliche Filmdarstellerin
Asta Nielsen als Ehrengast anwesend sein wird.

Neues Puppentheater. Jn Hannover ist das
Puvventheater des in hobem Alter gestor-
benen Kunstmalers Hertz der Oeffentlichkeit über-
geben worden. Es werden dort sür die Schulen
Auffübrungen veranstaltet.

Ein Staatstheater in USA. In den Vereinigten
Staaten wurde das erste Staatstheater in Vetrieb
genommen. das von der Rockefeller-Stiftung finan-
ziert wird und dem Staatsdevartement für Volks-
erziehung untersteht.

Auszeichnung für Prosestor Abendroth. Anläh-

lich der Konzertreise des Leipziger Eewandhaus-

Kapellmeisters Prosessor Sermann Abendrotb mit

Das kleinste und das gröhte Kino. Das klein
Kino der Welt befindet sich — mit 30 Sitzplätz
— rn London. das größte, die Music Hall — n
über 5000 Sitzplätzen — in Neuyork.

Seehnnde trinken nicht. Aufgrund jahrelanger
llntersuchungen hat man festgestellt, datz die See-
hunde nicht trinken. Niemals wurde von den
Forschern die Aufnahme von Wasser der
doch dauernd km Waster lebenden Seehunde beob-
achtet. Das mit der Nahrung aufgenommene Was-
ser — die Seehunde nähren sich von Fischsn —
und das Wasser, das beim Stoffwechsel entsteht,
reicht also bei den Seehunden aus.

Ovcli5cliuls lur Oerpenrclineicler

, Bei etner in Ludwigsbafen stattgefundenen Be«
zrrkstagung des Reichsinnungsverbandes iür da»
Herrenschneider-Handwerk teilte Reichsinnungs-
melster Schaller. Verlin. mit. daß am 1. Avril
1937 m Wermar im Einvernehmen mit dek
Deutschen Arbeltsfront eine Hochschule fük
das Serrenschneiderhandwerk eröffnet
werden wird.

Lufthungrige Automobile. Ein bemerkenswertek
Beitrag zur Physlologle des Automobils wird von
einer ltallemschen Fachzeitschrift geliefert. Dem-
uuch betragt der durchschnittliche Luftverbrauch
des Motorrades mittlerer Stärke 1500 Liter in der
Stunde Ein Wagen der halbschweren Klaste saugt
0000 Liter ein. ein Autobus
Lster.. Ueberland-Lastwagen

220 000 Llter m der Stunde. Jn der gleichen Zeit
fuhrt der Mensch seinen Lungen nur etwa 500 Li-
ter Luft zu.

Gtcllvcrtrcier: Bcrnhard Seeaer-Kclbe.

Cbcf vom Dienft: Dr Frie-ri» Didler.

Verantwortli» für Innenvolitik: Fra«, Brct;: fük
Autzenvolitik und Wtrtsckaft: Bernhard Sccaer-Kelbe:

unö Bcweguna: Hcrmann Leitz!
fur Badische Nachrichten und Svort: Hermann Ueberlc!
fur Fenillcton und Unterhaltuna: Dr. Fricdr Didicr!
fur iomilichc Bcilaaen: Hcrbert Wicdemann: für Bil-
der: Hauvtschriftleitnng: für Ann-iaen: Wilh. Vesver-
samtlich tn Seidetbera.

Schrtftleitung: Brunnenaaste 20—24.

« „ ^ Berliner Schriftleitnna:

Hans Graf Reikchach. Berlin SW S8. Cbarlottenftr. 15S.

Nachöruck eigcner Berichte obne ausdrückliche Geneb-
migung der Schrtftlettuna n-u„ aestattet.

Svrechstunden -er Schriktlettung: Täal. von 16_17Ubk

Fernruf 3740.

Kür unverlanat ctngegangene Beiträae wtrd kctne
Verantwortuna übernommen.

Verlas ..Volksacmcinschast" G. m b. H., Hanvt-
«ratze 126,128 tUniverlitätsvlatz»

Druck: Heiüelberger Gutenberg-Druckerci G m b S-
D.-A. IX. 384 24 483.

DavomBezirksausgabe „Rund um MosSach" 8068
Bezirksausgabe „Der Oöenwälder" 2794

Bezirksausgabe „Der Kraichgau" 241-

Bezirksausgabe ..Der Frauke" 2219

Lur Zeit ilt Preisltfte Nr. 6 gültia.
 
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