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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9507#1830

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Ssits 2

,/Volksgemeinfchast^

Sounlag. deu 1. November

Abschluß der Berliner Zehnjahresfeier

Oie Rede Or. Goebbels — Des Kührers Kampfparole

Verlin. 31. Oktober

Zo Beginn keiner Rede an die Parteigenoiien
ves Eaues Eroh-Verlin im Soortpalalt gedaLte
Eauleiter Dr. Goebbels der alten Parteigarde, der
in erster Linie die Tage des Jubiläums gegolten
batten.

Daswaren Jdealiiten iu des Wor-
tes bester Vedeutung! Denn es gehörte
schon ein unerbörter Jdealismus dazu, das toll-
tübne Wagnis zu unternebmen, aus dem Asphalt-
boden dieker bolschewistischen Stadt das Banner
Adols Hitlers auszuvflanzen im Kamvke gegen eine
tausendsache Uebermacht, der alle modernen Silss-
mittel der Presse und des Rundfunts, die volitische
Macht der Parteien. der Eewerkschaften und des
Geldes zur Berfügung standen! Dieser Jdealismus
ist meistens nicht bei der Jntelligenz oder gar der
Intellektualität zu finden gewesen, sondern
gerade indemkleinsten und Lrmsten
Teil «nseres Volkes. (Stürmische Zustim-
mung.)

Es ist dabei gleichgültig. aus welchen Motiven
der einzelne zu uns kam — ausschlaggebend ist.
dah er kam, dah er den Mut hatte, sich zu uns
zu gesellen und alle Leiden und Eefahren auf sich
zu nehmen, die mit der nationalsozialistischen Be-
wegung nun einmal verbunden waren. Denn nicht
immer — so fügte Dr. Eoebbels mit feiner Jronie
unter jubelnder Zustimmung seiner alten Kamera-
den binzu —. nicht immer trug man uns auf Hän-
den und nicht immer bemühte man sich, uns zu er-
klären. man habe auch schon immerso
gedach t!"

Horst Weffel bleibt unvergeffen!

Von der Härte des Kampfes. die doch für viele
manch schöne Erinnerung bedeutet, führte Dr.
Eoehbels die Eedanken der Zuhörer zu den mit
dem Kamvf verbundenen Ovfern. Er schilderte
die Minuten feierlichen Eedenkens bei der Kranz-
niederleguns am Erabe Horst Wessels und
svxach in bewegten Worten noch einmal von dem
Kämvfen und Sterben des iungen Berliner Sturm-
sührers. der durch seinen Opsertod zum Seros der
gesamten Bewegung wurde. er svrach von seiner
Sterbestunde im Krankenhaus und seiner feier-
lichen Beisetzung. an der seine Kameraden ihm
ewige Treue schworen. während jenseits der Fried-

hofsmauern der bolschewistische Mob die Jnter-
nationale gröhlte.

Gauleijer Dr. Eoebbels schilderte dann. immer
wieder von Beifallsstürmen unterbrochen. die na-
tionalsozialistische Versammlungs-
welle, die Woche um Woche in den kleinsten nnd
grötzten Sälen über die 4^-Millionen-Stadt her-
einbrach.

Familientag — Ireudentag

„Wer hätte im Oktober 1926. als wir in brei-
ter Front den Kamvs aufnahmen" — so sagte Dr.
Eoebbels —. „auch nur zu bofsen oder zu träumen
gewagt, dah keine zehn Jahre bis zur Macht-
ergreifung vergehen würden! Es ist uns manchmal
so. als hätten wir gestern erstange-
fangen, und manchmal erscheinen uns diese zehn
Jabre wie eine Ewigkeit. Vor diesen zehn
Jahren warey wir alle, unsere Fahne, «nsere
Ziele und unsere Bewegung. den weitesten Kreisen
der Verliner Oessentlichkeit unbekannt, ja wir
sclbst kannten uns nicht einmal, und heute sitzen
wir zusammen, als wenn wir Brüder und Schwe-
stern wären, heute haben wir das Eefühl, als be-
gingen wir eine Art von Familientag.

Dieser Familientag aber ist für uns zu-
gleich ein Freudentag, an dem wir uns alle
wieder zusammenfinden und uns wiederum beken-
nen zu den grohen Jdealen. die wir kämvsend vor-
wärts getragen haben!"

Iuvenschuhpatron »Bipoprä Zsidor"

Eauleiter Dr. Goebbels erörterte dann die
besondere Eigenart des volitischen Kamvfes in
Berlin. Jn dieser Stadt hatte das internatio-
nale Judentum sein Hauptquartier ausge-
schlagen, das von hier mit Lüge, Niedertracht und
Verleumdung jede anders gesinnte Regung sofort
unterdrückte. Unter groher Seiterkeit nannte Dr.
Eoebbels als Beisviel nur den „Vivovrä Jsi-
d o r". den „Schutzvatron aller Verliner Juden".
„Eegen diese jüdische Flut der Parteien und der
Zersetzung sind wir aufgestanden, um Berlin für
das Deutschtum wieder zurückzuerobern. Wir
haben uns zudemMut bekannt. ge-
fährlich zu leben!

Wir haben es gewagt. denn einer muhre es
wagen, wenn es nicht zu svät sein sollte.

Das Volk galt es zu erobern

Ich war überzeugt: Wenn es uns Lberhauvt
gelingen sollte. uns in dieser Stadt auch nur be-
merkbar zu machen, dann müsien wir zielbewuh-
ter, ehrlicher. charaktervoller, aber auch radi-
kaler sein als die anderen. Die Millio-
nenmassen müssen uns verstehen. und deshalb
müssen wir auch die Svrache svrechen, die die
Millionenmaffen zu sprechen gewohnt sind.

Mit diesem unbeugsamen Willen begann ich
den Kamvf um Verlin!

Man hat uns damals entgegengebalten, wir
HLtten keine Kövfe! Wir haben darüber gelacht
und haben ffe eines befferen belehrt. Wenn ich mit
einer kleinen Eruvve von wenigen hundert Men-
schen gekämpst habe, um eine Welt von Feinden
zu beffegen. dann können das keine Strohköpfe
sein, dann sind das zum mindesten schon
Kövfchen!" (Stürmische Heiterkeit und lang-
anhaltender Beifall.)

gung zermalmt werden. (Tosender Beifall beqlei-
tet diese Feststellung.)

Vier Jahre Zeit forderte der Fllhrer. Wir er-
lebten es, dah das ganze Volk hinter ihn trat, wir
sahen das Wunder einer nationalen Wiedergeburt.

Ein andereS Oeukschland erstand

„Es sage mir keiner", so erklärte er unter begei-
sterter Zustimmung, datz Deutschland nicht auders
geworden wäre! Deutschland ist nicht mehr wieder
zu erkennen. Fragen Sie einen, der vier oder fünf
Jahre draußen war und nun zurückgekehrt ist! Er

findet eine Nation vor, die nicht, wie früher so oft,
vor den Widerständen kapituliert, sonoern
ihnen kämpfend Legegnet.

Auf den neuen Vierjahresplan hinweisend, ga
Dr. Eoebbels seiner Ueberzeugung Ausdruck, datz
nun erst recht unser Volk seine ganze Kraft zur Er-
süllung der mit ihm verbundenen Aufgaben bereit-
stellen wird. Jetzt ist der ganze Fanatismus der
Nation in die Lösuna der deutschen Roh-
stoffrage gesetzt worden. Wenn das Ausland
bisher gealaubt haben sollte, so erklärte der Gau-
leiter unter stürmischer Züstimmung, „uns durch
das Vorenthalten dieser Rohstoffe sozusagen aus -
hungern zu können, so wird die Nation nun be-
weisen, datz ein solches Unterfangen vergeblich und
ergebnislos wäre!" Minutenlänger, brausender
Beisall erfüllte die Halle, als Dr. Eoebbels in die-
sem Zusammenhang zum Ausdruck brachte, datz wir
der Welt gegenüber auch den Kampf um unsere
Kolonien ausgenommen haben, einen
Kampf, von dem Deutschland nicht lassen werde.
„Wie können" so fragte er, „ausländische Zeitungon
uns den geradezu beleidigenden Rat geben, wir
sollten doch die Rohstoffe kaufen. Diese
Schreiber sollten doch wissen, datz Deutschland die
dazu notwendigen Devisen nicht hat. Aber die Roh-
stosfe müssen ivir.haben, und wenn wir sie nicht
besitzen, dann mutz man uns", so betonte der Mini-
ster unter erneutem Beifall, „teilhaben lassen
den Schätzen der Welt!"

an

„Niemals hat der Führer aus dcutsche Lebens-
ansprüche verzichtet. Wir sind ein sriedfertiges
Bolk, wir wollen und werden keinen Kriea sühren.
Wir wollen unserer Arbeit nachgehen nnd die gro-
' enAusgaben im Jnnern unseres Lan-

es lösen. Wir sind nicht oon Revanchegedanken
ersüllt. Man soll nns in Fri>'

^rieden lassen, uns aber
aüch nicht den Weg in die Welt versperren!" Aus
allen Ecken und Enden des Saales scholl Dr. Eoeb-
bels ein vielstimmiges und entschlossenes „N e i n!"
entgegen, als er stch dann wieder an die Alte Garde
wandte und sie fragte, ob er ihr vor zehn Jahren
vielleicht zu viel versprochen hätte. „Nein!" —
das war die Antwort aus jede seiner Fragen:
„Habe ich zu viel gesagt, als ich damals erklärte,
es würde einmal das ganze Volk auf unserer Seite
stehen? Als ich beim Tode unseres Horst Wessel sagte:
Es wird der Tag kommen, da eine ganze, erwachte
Nation sein Lied singt?" Und noch einmal brauste
dcm Eroberer Berlins das tausendsältige „Nein!"
entgegen, als cr schlietzlich die Frage stelltc: „Si«d
Kamps und Opser umsonst gewesen?"

„Die Atigehörigen Unseter gemordeten Kame-
raden, d!e damals unbeachtet, doch aufrecht und
stolz an den Gräbern ihrer Männer und Söhne
standen, sie werden am ehesten diese Frage yernei-
nen, ste sind am tiefsten erfüllt von diesem wunder-
bar stolzen Gefühl. So brauchen wir uns nicht zu
schämen, wenn wir heute an die Gräber unserer
Toten treten. Wir haben mitten im Frieden einen
Krieg geführt, und erst durch diesen Krieg wieder
Frieden gebracht."

Dr. Eoebbels schlotz seine Rede mit herzlichen
Dankesworten än seine Mitkämpfer die er der Na-
tion, besonders der Jugend, als leuchtende-! Bei-
spiel voranstellte.

Zubel um Adost Hitler

Tage -er Enjfcheivung

Jn leidenschaftlichen Worten lietz nunmehr Dr.
Eoebbels den Endkamps um die volitische Macht,
die Eelchehniffe des Jahres 1932 und die drama-
tifche Wucht der letzten Auseinandersetzungen mit
dsm System vor den Hörern abrollen. Er schilderte
die Reichstagswahl, die der Bewegung 230 Man-
date brachte. und er zeigte, wie Dentschland immer
mehr vor die Entscheidung zwischen Nationalsozia-
lismus oder Bolschewismus gestellt wurde. Der
letzte entscheidende Kamvf war angebrochen! Er
wurde ausgetragen in dem kleinen Ländchen. in
dem ffch die nationalsozialistische Bewegung mit
ihrer ganzen Wucht im Januar 1933 regte.

Hier gedachte Dr. Eoebbels in ergreifenden
Worten des Sturmführers Maikowski, der in
der Nacht des Sieges dem roten Mordterror zum
Opser fiel, und schilderte dayn. wie ffch die Bewe-
gung daran machte, in letzter Stunde die Nation
vor dem drohenden Chaos zu retten und ein neues
Reich auszubauen. Der Reichstagsbrand war das
letzte, lodernde Fanlll einer Auseinandersetzung,
die nun fällig war. Wir haben dann auch gehan-
delt. Wir haben jene Regungen der Anarchie be-
seitigt und ihre llrheber. soweit sie nicht schon über
die Erenze waren. binter Schlotz und Rte-
gel gebracht.

V«r KommunismuS ist bezwunaen

Jm Auslaude hat mau das vielsach uicht ver-
standen uud versteht es mituuter auch heut« uicht,
vor allem nicht in den Ländern, die selbst vom
Volschewismus bcdroht sind. Wir aber.
so erklärte Dr. Eoebbels unter stürmischen Bei-
sallskundgebungen, haben diese Auseinandersetzun-
gen hinter uns, und nicmals wieder werden sie bei
üns sällig werden! Wenn der Kommunismus
glaubt, datz sür ihn nochmals der Hafcr in Deutsch-
land bliihen köunte, so irrt er. Wir brauchten nur
die sestgehaltenen Zügel der Partei etwas locker-
laffen, und die letzten Reste eines gegnerischen Wi-
derstandes wiirden von dem Eewicht dieser Bewe-

Kaum war der Iubel nach der Rede des Gau-
leiters verklungen, kündigte der Stelloertretende
Gauleiter Görsitzer an, dah auch der Führer
kommen werde, eine Mitteilung, die mit unbe-
schreiblicher Freude von den alten Berliner Par-
teigenoffen aufgenommen wurde. Als dann der
Badenweiler Marsch ertönte, und der Führer
im Eingang der Halle ffchtbar wurde, bot der
Sportpalast ein altes und oft erlebtes Vild. Wie
so viele Male in den grohen Kampftagen der Ve-
wegung, erdröhnte der Raum von der Begeister-
ung der Massen, die, auf den Plätzen stehend, dem
Führer zujubelten, und deren Heilrufe kein Ende
nehmen wollten.

Lange stand der FLHrer auf dem Podium, nach-
dem er den Eauleiter begrützt hatte, und sah die

Getreuen, die hier in diesem Raume ihren Freu-
tentag begingen. Der Jubel wiederholte sich, als
Dr. Eoebbels an das Mikrophon trat und ver-
kündete: „Der Führer spricht!" Erst nach Minu-
ten kann der Führer, nachdem er erneut nach allen
Seiten gedankt hatte, das Wort ergreifen.

Des Führers Dank

Unter atemloser Stille der alten Kampsgefähr-
ten erklärte der Führer, datz er die Eefühle wohl
zu ermeffen wützt«, die diese Persammlung an die-
sem Tage bewegten. Jn grotzen Zügen lieh der
Führer vor dsn Augen der alten Parteigenoffen
die Nachkriegszeit erstehen, in der viele empsun-
den hätten, vatz Deutschland nach einem so uner-
börten Widerstand während des Krieges nicht so
elend zu Erunde gehen dürf«. Es habe auch n.i ch t
an Jdeen gefehlt, das Schicksal zu ändern,
aber die Träger dieser Ideen hätten bei der
überwältigenden Ausgabe schon verzagt, ehe sie nur
den Versuch machten, ihre Jdeen in die Tat um-
zusetzen. Es sei eine unenolich schwere Aufgabe
gewesen, das Reich zu erkämpfen, uüd nur dadurch,

datz überall, wo ein Nationalsozia'ist kämpste, er

'ie Idee

ssinen Gegnern Lberlegen war, habe fich d
des Nationalsozialismus durchsetzen können.

Der Führer dankte dcn alten Partei-
genosseu sür ihre Treue, die ffe durch wech-
selvolle Zeiten bewiesen. Er dankte unter erneu-
ten, minutenlagen Beifallsstürmen Dr. Eoeb-
bels dafür, datz er die Fahne, die der Führer
ihm in die Hand gegeben habe, zum Vannec der
Nation iu Berlin erhob. Der Name des Verliner
Gauleiters sei nicht mehr aus der Geschichte der
Bewegnng und Deutschlands fortzudenken. Der
Führer dankte aber auch unter tieser Ergrissen?
heit der Teilnehmer dieser Kundgebung den
Blutzeugen, die ihr Lebe» für die Partei und
damit für die Wieherauserstehung des deutschen
Volkes dahingegeben haben. Ünter dem Zeichen
des Hakeukreuzes, das sei die gewonuene Er-
kenntnis aus der Zeit des Kampfes, werde
Deutschland gegen alle Widersacher ffeg-
reich sein und den Feind, den wir im Innern
bezwungen haben, auch dann bezwingen, wenn
er uns von autzen bedrohe.

Anerkennung Adolf Hitlers

Bremeu. 30. Oktoher

Auf die Meldung des Vorstandes der „Deutschen
Gesellschaft zur Rertung Schiffbrüchiger", Lber die
Rettung vyn 17 Menschenleben aus

Seenot rn den schweUn Stürmen des 27. und 28
ldes Tele

Oktober ist folgendes Telegramm eingetroffen:

„Jch danke Jhnen für Jhre Meldung und bitte

Sie, den Rettungsmannschaften der" Stationen
Westerland, Friednchskoog, Norderney und Neu-

harlingersiel meine Anerkennung zu übermitteln.

(gez.) Adolf Hitler."

Thronrede -es englischen KönigS

Der Kampf geht weiter

Der Kampf, so betonte der Führer, habe Ende
Ianuar 1933 kein Ende gefunden. Der National-
sozialismus sei eine Lehre der Volkserziehung und
auch eine Erziehung an sich selbst, der Anpassung,
der Rücksichtnahme und der gegenseitigen Hilfe, die,
von Eensration zu Generation weitergetragen, im-
mer lebendiger die Eemeinschaft der Zukunft
forme.

Loudou, 39. Oktober '
Mit einer vom Vertreter des Lordkanzlers iu>
Oberhaus verlesenen Rede König Eduards VI ll-
vertagte sich das englische Parlament am Fre"
tag bis zum 3. November, an welchem Tage der
neue Sitzungsabschnitt beginnt. Der Inhalt dek
Thronrede deckte sich völlig mit den letzten auhel^
politischen Erklärungen der Regierung-

Gchwere Explofion
auf griechischem Tanköampfer

39 Tote und Perwundete

Rotterdam, 31. Oktober

Aus dem in Schiedam am Kai licgenden gr>e'

liko"

chischen Tankdampfer „Petrarkis Nomikos
ereignete sich Samstagvormittag eine schwere Ek'
plosion. Jnnerhalb weniger Minuten stand daS
Schisf in hellen Flammen. Ungesähr 39 PersoneN.
di« sich zur Zeit der Katastrophe an Bord besande",
wurden gelötet oder oerwundet. Auch einige M»'
glieder der Rettungskolonnen und der Fenerweh^
bcfinden sich untcr den Opsern. Vis jetzt wurde»
elf Leichen geborgen und ungesähr 29 Verwnndetd
ins Krankenhaus übcrfüyrt.

Man besürchtet weitere Explosionen, da, wid
fcstgestellt wurde, sich an Bord des Tankschifses noÄ
14 mit Oel gesüllte Tanks besinden. Wegen d«c
grohcn Hitze inuhte der Kai geräumt werden. Dld
Feuerwachen und Hilssmannschasten ware« gezwun-
gen, sich bis aus 159 Meter von dem brennende«
Schisf zurückzuziehen.

Verwahrloste Gowjet-Iugend

Moskau, 31. Oktober ^

Sogar die „Komsomolskaja Prawd»
kann an dem moralischen Verfall der Sowjet«
jugend nicht mehr mit geschlossenen Augen vor^
übergehen. Die Verfallserscheinungen innerhaid
ver Iugend machen sich ofsenbar in immer stärk^
rem Matze bemerkbar, so datz das Blatt es
notwendig hält, zum rücksichtslosen Kampf gege>>
diese verwahrloste und heruntergekommene Iugev"
aufzufordern.

„Dort treibt sich", so schildert das Sowjeiblatt
die Verhältnisse, „eine Schar von Kindern herum-
Aus der Stratze gibt es keinen Lehrer, keine»
Vater, keiney Onkel, niemanden, der ihnen ver'
bieten wiirde, sich aus den Kopf zn stellen. Dio
Vorübergeheuden werden von ihnen belästigt u«d
beschimpft. Sie stngcn unanständige Lieder. VM
Geichäft kausen sie ffch für zusammergebettelteS
Eeld Zigaretten, nnd zwar von einer Sorte, dereU
Rauch die Fliegen im Zimmer tötet. Sie tretev
an Sltere Perionen heran, um von ihnen Feuep
zu fordern. Sie kaufen sich zusainmen eine Flaiche
Wodka. um sie in dem crsten besten Torwinkel
auszutrinken."


Landesverräter hingerichtet. Der vom Volks»
gericht wegen Landesverrats zum Tode verurteilt«
27jährigs Robert Wendel aus Kiel-Holtenau ist
am Samstag in Berlin hingerichtet worden.

Auszeichnung für Eauleiter Bohlc. Eauleitor
Vohle und fünf ihn begleitende Gauamtsleitet
wurden anlätzlich eines Empfanges beim italieni-
schen Autzenminister mit Orden ausgezeichnet.

Mehr Erwerbslose in Frankreich. Eegenüber
380 719 Arbeitslosen im Oktober 1935 ergab einS
Zählung am 24. 10. 36 eine Zunahme von 28 476,
so datz die Zahl der Arbeitsloien in Frankreich
jetzt 409195 beträgt.

Heimkehr der „Schwabeuland". In der Nacht
zum 30. Oktober ist die „Schwabenland", dek
schwimmende Flugstützpunkt der Deutschen Luft«
hansa in die Heimat zurückgekehrt.

Selbstmord von Eustav Wmter. Der einst durch
seinen „Krieg um die rotgestempelten Tausendmark-
scheine" bekannt gewordene 54jährige Eustav Win«
ter hat sich am Samstag im Gerichtsgefängnis zs
Halle erhängt.

Sechsjähriges Mädchen ermordet. Am Samstag

wurde in Breslau ein sechsjähriges Mädchen er-
mordet. Al- Täter kommt der 31jährige Willi
Heinrich in Frage, der geflüchtet ist.

tti«

Hauvtschriktleiter: Franz Bretz.
Stellvertreter: Bcrnbard Sceaer-Kelbe.

Cbet vom Dicnkt: Dr -Iricdcich Didicr.
Berankwortttch ilir itniic>il>olik't. klrani Brck:
Aubenvolitik nnd Wirtichaft: Nernbard Secaer-Kelbc:
fiir Stadl Scidelbera und Beweaiina: Herman» Leiü:
siir Badiichc Nachrichtcn »nd Sv»rl> Scrmann U->>--lc:
für steiiilleton und Uitteikialtuna: Dr Arikdr Didierr
für samtnche BeÜaaen S-rbert Wicdemann: Mr Bil»
der: Sauvtichristleitnna: für Anzeiaen: Wjlb. Vesver»
sZmtlich tn Seide'bera.

Schrtftlettnna: Bt8,»ncnaasse 20—24
Ncrltner Schrtktlcituna:

Hans Grat Rcilchach. Berlin SW 68 Cbarlottenstr 158.
Nachdrnck eiaener Bcrtchte obnc ansdrnckliche Geneb-
miauna der Schriftleitnna »>»,. aestattet.
Lvrechstunden der Schristlettuna: T-ial von IS--17 USr
srernrn» 3740.

?1ür unverlanai etnaeaanaene Beitrüae wtrd ketne
Berantwortnna iibernommen

Lerlaa -BolkSacmcinschast" G m b. H.. Sanvt-
Itrabe ILK I?« iNntversitätSvlatzs
Druck: Setdelberaer Guteiibcra-Drnckerei G m b. H.
D.-A. IX. 38: 24 483.

Davon'Bezirksausaabe „Nnnd nm Mosbach" 8N!IS

Bezirksansaabe ..Der Qdenwälde-" 2784

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