Ssits 2
^Dolf-gemelnfcka^
«amsta». dr» lt. Stoo«mb-rt»bS
schrteben) haben, über den Vierjahresplan und die
Währungspolitik schimpfen, sich im Lbrigen aber
als besonders gute Staatsbürger dünken, danu
aber verächtlich wieder die Nase rümpfen, wenn
bei festlichen Veranstaltungen, bei denen sie ja
keinesfalls fehlen dürfen, in ihrer Nähe ein alter
Nationalsozialist auftaucht, der heute immer noch
nichts „geworden" ist, sondern der einfache, schlichte
und bescheidene Kämpfer blieb. Sie stnd sittlich ent-
rüstet, wenn sie ihre Zugehörigkeit zur Dolksge-
meinschaft unter Beweis stellen sollen. Sie haben
aber auch das Pech, als die erkannt zu werden,
die sie in Wirklichkeit sind.
Dieses feige Spießbürgerpack hat den Sinn der
deutschen Revolution gründlich mißver-
standen. llnsere Wachsamkeit wird es zu ver-
dern wissen, datz diese neunmal Klugen auf irgend
einem Eebiet auch nur den geringsten Einflutz ge-
winnen. Staat und Partei werden diesen zerset-
zenden Elementen ein schnelles und verdientes
Ende zu bereiten wissen.
Für diese Sorte von Zeitgenossen war die
deutsche Erhebung nur ein Ereignis, das man eben
zwangsläufig Lber stch ergehen lasien muhte.
Sie gehören zu den ewig Eeftrigen und wur-
zeln eben immer noch in der liberalen Jdeen-
und Formenwelt. Sie haben geradezu recht blöde
Vorstellungen von dem nationalsozialistischen Staat
und seinem Wollen und stellen bei jeder Eelegen-
heit dieses primitive Denken genügend unter
Beweis.
Die Volksgemeinschaft dieser Zeitgenossen be-
schränkt sich lediglich auf Stammtisch, Einladun-
gen im engsten Kreise, Theater, Kino, Konzert,
und Variets, und ihr Lebensgrundsatz lautet: Wir
leben unser eigenes Leben.
Jn unserem Deutschland wollen wir dieses wirt-
schaftliche Schmarotzertum durch Arbeit ersetzt
wisien, und es ist unsere Aufgabe, alle diese faulen
Vertreter einer bürgerlichen Wett und Nutznietzer
des nationalsozialistischen Kampfes als das zu
kennzeichnen, was sie sind: Volksschädlinge.
Was wir brauchen zur Erfüllung der grotzen
Aufgaben, sind Menschen, die auf egoistische Wünsche
Verzicht leisten, die Selbstbeherrschung, Pflichter-
süllung gegenüber Volk und Staat, Verantwor-
tungsfreude, Eemeinsinn, Kameradschaft und Opfer-
mut kennen. Wir werden niemals müde werden',
diese spietzbürgerlichen Autzenseiter, jeden einzel-
nen von ihnen, so lange zu erziehen, bis er
Charakter hat, bis er ein wertvolles Elied
der Eesamtheit wird. Erst, wenn jeder Volksge-
nosie die Entwicklung des nationalsozialistischen
Staates so miterleben kann, datz er dieses gewal-
tige Geschehen als sein eigen, als Werk seiner Zeit
und seines Volkes mitempfinden kann, dann erst
wird er die innere Haltung besitzen, die nach
autzen durch die sichtbare Tat in Erscheinung tre-
ten wird.
»Mein Kamvs" i« arabischer Svrache. Adolf
Hitlers „Mein Kamps" ist in Bagdad nunmehr in
arabischer Uebersetzung erschienen. Jn den Krei-
sen der Palästina-Araber hat diese Neuerscheinung
freudige Ausnahme gesunden, zumal die deutsche
Ausgabe des Vuches in Palästina bisher ver-
boten war.
*
Zeitungsoerbot in Danzig. Das am 18. 8. 1836
vom Danziger Polizeivräsidenten versiigte Verbot
der Lodzer „Volkszeitung" wurd« nunmehr auf die
Dauer von sechs Monaten beschränkt. — Die Don-
nerstag-Ausgab« der volnischen Zeitung „Driennik
Bydgostk" wurde wegen unwahrer Berichterstattung
beschlagnahmt. ^
ck
Graf Tiano in Budapest. Der itallenische Aüßen-
minister. Eraf Ciano, tras Freitag mittag mit sei-
nsr Vegleitung in Budapest ein, wo ihm ein herz-
licher Empfang bereitet wurde.
*
Wilnaer Universität geschlossen. Wegen schwerer
Zusammenstöhe zwischen volnischen und jüdischen
Studenten stnd die Vorlesungen an der Wilnaer
llniversität bis aus Widerrus durch den Rektor ein-
gestellt worden.
preisbildung und preisüberwachung
Reichskommiffar Zosef Wagner über Iiel und Llmfang seiner Aufgabe
Weimar, 13. November
Der Reichskommifsar für die Preisbildung, Eau-
leiter Joses Wagner, hielt auf dem 1. Deutschen
Fachkongretz für das Prüfungs- und Treuhand-
wesen, der in Weimar vom 13. bis 18. November
stattsindct, am Freitag eine Rede über sein Aus-
gabengebiet. Er führte u. a. aus:
Es ist grundsätzlich falsch, zu glauben, die Tätiz-
keit des Reichslommissars für Preisbildung wäre
entscheidend oder gar ausschlietzlich nur eine
überwachende, Ebenso abwegig ist die Mei-
nung, es käme lediglich daraus an, den Preis als
das Endergebnis einer Kette von Vorgängen an-
zusehen und die Sache demgemätz zu behandeln.
Des weiteren trete ich nicht an den Aufgaben-
bereich heran mit Anstchten, die dem wirtschaft-
lichen Leben einestarre Form aufoktro-
yieren wollen oder gar den natürüchen Be-
dingungen des Lebens entgegenstehen und die
menschlichen Eigenschasten, Triebe und Willens«
richtungen autzer acht lassen.
Keine Bergewattlgung der Wirtschast
Eines steht für mich eindeutia fest: unter allen
Umständen will ich in die Problematik der Auf-
gabe so tief wie irgend denkbar eindringen, und,
wie schwierig sich auch im einzelnen gewisse Löiun-
gen stellen mögen, mit der Sache fertig werden.
Lebensnahe Vernunft bestimmt die Beurteilung
der Vorgänge, Wechselwirkungen und ^usam-
menhänge; Persönlichkeit, wirkliche Jnitiative,
echtes Kaufmannstum und gesundes Streben
stnd die Faktoren, die untrr allen Umständen
Anerkennung sinden und dort, wo ihnen die
Wirksamkeit aus der Ungunst der llmstände
oersagt ist, zum Durchbruch gebracht
werden sollen. Die Vegrenmng sindet
jeder Strebende und ouch jede Persönlichkeit
dort, wo Eesamtinteressen eine Beschränkung
ersorderlich machen und das wirtschaktliche
Leben als Kanzes die Unterordnnng der wirt.
schastlichen Handlung und ihre, letzten Aus-
wertung bedingt.
Oas Wesen des VreiseS
Allgemein gilt auch heute noch in westesten
Kreisen der Wirtschaft die These, Angebot und
Nachstage bestimmen den wirtschaftlichen Ablauf
und Preis. Ausdrücklich möchte ich sesthalten, dah
es stch hier um eine These handelt, die dem frei-
händlerischen und liberalistisch-wirtschaftlichen Den-
ken eiwdeutig zugrunde liegt.
Der Erundton bei der These: Angebot und
Nachfrage bestimmen den Preis, liegt letzten En-
des auf folgendem: Der Warenanbietende hat das
Recht, jede irgendwie entstehende Situation im
wirtschaftlichen Vorgang, soweit er sie zu bestim-
men uno gewissermatzen auch zu lenken vermag. so
zu feinem eigenen Vorteil auszunutzen, wie das
immerhin möglich ist. 2e hemmungsloser der ein-
zelne nun aus Veranlagung in solchen Zuständen
auftritt, um so krasier tritt selbstverständlich die
Auswirkung in Erscheinung. 2n Wahrheit dreht
es sich also gar nicht um eine vielgerühmte Eigen-
gesetzlichkeit der Wirtschaft. Beim Zurückführen
auf den wirklichen Tatbestand bleibt einzig und
allein Lbrig die Feststellung, datz der Mensch
er ist, der solche Vorgänge bestimmt und ihnen
ihren Charakter verleiht.
Der Satz: Angebot und Nachfrage bestimmen
den Preis, tritt im weltwirtschaftlichen
Ablauf in nahezu vollem Umfang auf. Weltwirt-
schaft ist ja in Wirklichkeit nichts anderes als die
Wechselbeziehung der vielen Volkswirtschasten zu-
einander.
Die eigene Dottswirtschast
Eanz anders sinb aber bi« Erundlagen, bie
sür die eigene Volkswirtschaft zutreffen.
Hier tritt der einzclne der Ersamtheit seines
cigenen Bolkes gegenüber. Dicsem Volk gehört
er gcnau so an, wie diejenigen, denen er han-
delnd und fordernd gegeniiberlteht. Seine
eigene Existenz baut auf den Grnndlagen auf,
die von der Gesamtheit Bolk ge-
tragen w«rden und staatsüberbindend ver-
ankert und organisiert stnd. Bon einem schran-
kenlosen Anerkennen seiner individuellen For-
derungen, die aus dcn Umständen ihm persö».
lich als möglich erscheinen, kan» ohne weiteres
»icht die Rede sein. Das hietze, indivi«
dnclles Recht höher setzen ols das
Recht dex Eesamtheit.
Volksfeindlichler Egoismus wird abgeflelli
- 2n der Volkswirtschaft kann also nicht unter
allen Ümständen der Thefe: Angebot uno Nach-
frage bestimmen den Preis Eettung eingeräumt
werden. Die einheitliche These mutz lauten: Alle
wirtschaftlichen Vorgänge in der Volkswirtschast
haben, gleichgültig, wie umfanareich das Waren-
vorkommen und der Bedarf stnd, einer wirt-
schäftlichen Eesamtordnungzu dienen,
die Erundlage der Lebensmöglichkeit und Sicher-
heit des ganzen Volkes ist.
Es ist einfach eine llnmöglichkeit für den
Staat, der auf deu Thesen der völkischen Ge-
meinschaft aufbaut und das Lebensinteresse
der Gesamtheit als höheres Recht erklärt,
wirtschastlichen Egoismcn sreien Lauf zu lasien
und damit den eigenen Bestand unter Um-
ständen zu gesährdeu.
Notwendkzkeit staatlichen EingreifenS
Es steht aber fest und die Erfahrungen haben
es bisher bewiesen, datz die Wirkschaft, auf sich
selbst gestellt, zumeist nicht die innere Kraft und
Disziplin aufbringt, die erforderlich wären, um
ernstliche Schäden, die aus dem Mitzbrauch augen-
blicklicher Schwierigkeiten verursacht werden kön-
nen, zu verhindern. Der Trieb zum Eewinn ist
meist stärker, als die sittliche Pflicht zum Eanzen.
HMer -ei den Londoner philharmonikem
Große Erfolge Sir Thomas Beechams und seines Orchesters
Berli», 13. November
Das erste und einzige Konzert der Londoner
Philharmoniker in der Berliner Philharmonie
unter Englands grötztem Dirigenten, Sir Thomas
Beecham, wurde zu einem künstlerischen und
gesellschaftlichen Ereignis allererften Ranges. Der
grotze Ruf, der Englands repräsentativstem Or-
chester und namentlich seinem Eründer und Leiter
Sir Thomas Beecham vorausging, hatte die Mustk-
gemeinde der Reichshauptstadt so rechtzertig auf
den Plan gebracht, dah das erste der zehn Kon-
zerte, die Sir Thomas Beecham mit seinen Künst-
lern auf Einladung unseres Londoner Botschafters
von Ribbentrop auf deutschem Boden gibt,
schon seit Tagen ausverkauft war. Diese ungewohn-
liche Anteilnahme galt stcherlich nicht nur dem
grohen Mustker und semem weltberühmten Or-
chester, sondern in gleichem Matze dem warm-
herzigen Förderer deutscher Musik in
E n g l a n d. Es ist Sir Thomas Beechams Ner-
dienst, wenn deutsche Musik aus dem englischen
Konzertleben nicht fortzudenken ist, wenn deutsche
Tondichter, deutsche Musiker und deutsche Künstler
immer wieder in England zu Wort kommen. So
war denn dieser Abend zugleich ein neuer Mark-
stein in den englisch-deutschen Kulturbeziehungen,
ein verheitzungsvoller Au^att für ihre Ausweitung
und Vertiefung.
Diese Bedeutung des Abends wurde unter-
strichen durch die Teilnahme des Führers und
Reichskanzlers, fast der gesamten Reichs-
regierung, zahlreicher Reichs- und Gauleitcr, vieler
Perjönlichkeiten aus dem Führerkolps der Ve-
wegung, der Vertreter der Wehrmacht, aller Kunst-
und Kulturbehörden, zahlreicher Persönlichkeiten
aus Wissenschaft und Wirtschaft, des Diplomatischen
Korps, an der Spitze der englische Botschafter Sir
Eric Phipps mit seiner Gattin, ferner der Vrä-
sident aller der Vereinigungen, die sich die Pflege
künstlerischer, kultureller und wirtschaftlicher Be-
ziehungen zum britischen Imperium zum Ziele
gesetzt haben.
Der grotze Saal der Philharmonie und selbst
die nicht von den 8V englischen Musikern eingenom-
menen Plätze des Podiums waren besetzt, als kurz
vor 20 Uhr, von den Anwesenden mit erhobener
Rechten begrützt, der Führer und Reichskanzler
mit Dr. Goebbels und seiner ständigen Begleitung
erschien und in der Regierungsloge Platz nahm,
in der ihn ein Teil der anwesenden Reichsminister
erwartets
Str Thomas Veecham wurde, als er das Po-
dium betrat, mit minutenlangem Händeklatschen
begrützt, ein Empfang, der zugleich der Dank für
seinen Einsatz für die deutsche Musik in seiner
Heimat, England, war.
Sir Thomas Beecham brachte im ersten Teil
des Programms ausländische Mustk, und zwar die
As-dur-Rhapsodie von Dvorak, die D-dur-Sym-
phonie von Haydn und den römischen Karneval
von Verlioz, im zweiten Teil englische Musik,
und zwar eine von ihm selbst vorgenommene Ve-
arbeitung der Vallett-Suite Händels „Eötter
gehen betteln" und die „Enigma-Variationen" des
grötzten englijchen Komponisten der neueren Zeit,
El Elgar.
Immer wieder erweist sich die zwingend« Not-
wendigkeit einer mehr oder weniger star-
ken Einflutznahme durch verantwort-
liche Stellen des Staates, die ie nach
Lage, stärker oder weniger stark, aktiv in die Len-
kung und Eestaltung des wirtschastlichen Ablaufs
eingreifen müssen.
Der Staat ist nicht nur die organisatorifche
und politische Form des Lebens eines Volkes, ber
zugleich die gesetzlichen, verwaltungsmätzigen und
technischen Erundlagen für das Zusammenleben
der Millionen abgibt, sondern obendrein um-
fassendes Jnstrument des Ablaufs
aller Lebensvorgänge der N a t i o n. - ermöglicht.
Träger und Führer des Staates sind verpflicht^
den'Vesitz der Nation auf allen Eebieten zu
währleisten. ,
Meiue Beauftragung als Reichskommisl^
für die Preisbildung kann unter gar kein-,
Umständen als eine Notmatznahme gedeulc
werden. vielmehr bringt die nationalsozianp
sche Staatssührung hiermit ihren Willeu Z»"
Ausdruck, ganz entschieden zugunsten der bre'
testen Oessentlichkeit dort einzugreisen,
llnvernunst und Eewinnsucht sowie VeraN'
«ortungslosigkeit einzelner oder gen"I.
Kreise Schaden für Natio» nnd Staat heravl
beschwören könnte».
Ob mir aus meiner Tätigkeit Freunde ode
Gegner erstehen, kümmert mich keinen einzrge'
Augenblick. Jch füh:e mich nicht berufen, inel
Amt nach Erundsätzen zu führen, die von der Be
fallsfreude der Menschen abhängig sind, vielmeu
will ich mit meiner Arbeit einen krastvollen Bf'
trag zur Durchsührung einer grotzen Aufgabe ln
fern, die der Führer gesetzt und die nach Ablam
der vorgesehenen Zeit unter allen llmständen oc
ganzen Nation den unbedingten Erfolg bringe'
mutz.
Sinschattung ver Bewegung
Das Inrechnungstellen des Menschen nötig'
mich, einmal mit den natürlichen und in ih'?
schlummernden Trieben zu rechnen bei allen wttk
schaftlichen Vorgängen und Matznahmen, zum a»
dern mutz ich mich der Kraft bedienen. die
Deutschland die ideelle, geistige und willensmätzlg'
Führuna des Menschen als immerwährende Alls
gabe gesetzt erhalten hat, der nationalsoz'"
listischenPartei und ihrer Gliederu»'
gen. Sie ist es, die in unermüdlicher Erziehungs'
arbeit dem deutschen Menschen immer wreder dl°
Höheren Eesetze der Eesamthsit nahebringt un"
den einzelnen an seine Pslicht gegenüber dem
Volke erinnert.
Die Einwirkungs- und Erziehungsarbeit dek
Partei ist nicht nur eine politische, sie ist zuglel«
eine wirtschafts- und sozialpolitische, denn sie b«
stimmt entscheidend die geistige und seelische El»
stellung des einzelnen zu den täglichen Vor'
gängen des Lebens. Der Partei und sämt'
lichen Eliederungen, einschlietzlich der Deutschev
Arbeitsfront obliegt demzusolge im Kampf um
die Durchführung des Vierjahresplanes ein >0°
jentliches Eebiet.
Für die Eestaltung des Preisbilde«
im öffentlichen Üeben spielen diese stttlichen Kräft'
der Wirtschaft eine ganz bedeutungsvolle Roll^
Jch werde unermüdlich in dieser Richtung tätiS
sein, um durch das Eewicht der Oeffentlichkeit de"
Elementen entgegenzuwirken, die an und für M
geneigt wären, auszubrechen und persönlichem
Egoismus auf Kosten der Ordnung und Siche"
heit des Ganzen zu frönen.
Die Aufgabe der Organisation mutz dahin ab'
gestellt weroen, einen Ehrenkodex für diE
vier Iahre zu schaffen, der jeden einzelnen zum
Einhalten notwendiger Richtlinien und MatznaV
men verpflichtet und denjenigen, der stch dsm cn''
ziehen will, einfach unmög'rch macht und unte»
Umständen ssin Ausmerzen durch staatliche Maal'
Das Ziel -es Vierjahresplanes
Das Programm des Vierjahresplans mit
allen getrosfenen Mahnahmen ist einzig und
allein aus dem Eedanken gebore». die politi-
sche Freiheit des ganzen Bolkes wirtschaftlich
derartig zu untermauern, datz von einer t a t-
sächlichen Gesamtsreiheit Dentsch-
lands in jeder Situation gesprochen
werden kan».
Ich gestehe, datz ich an der Stelle. wo mich das
Vertrauen des Führers hinberufen hat, unter dem
Beaustragten für die Durchführung des Vier-
jahresplanes entschlossen bin, gegen jeden un-
disziplinierten Aushruch einzuschreiten und, falls
es sich aus den Eesamtumständen als notwendig
erweist, letzte Konsequenzen gegen jedermann zu
ziehen, dem der eigene Eeldbeutel höher steht als
die deutsche Freiheit.
preisbildung als organischer Vorgang
Die zweite Seite meiner Aufgabe ist die den
materiellen Vorgängen insgesamt zugewandte. Sie
ist nicht vorzugsweise oder gar ausschlietzlich eine
preisüherwachende; in Wirklichkeit ist sie
entscheidend eine preisbildende. Wenn
sie auch in ihren ersten Anläufen zunächst einmal
sehr stark der sormalen Seite, nämlich der überwa-
chenden, sich zuwenden mutz, um der Forderung des
Führers gerecht zu werden, den Lebensstandard
unserer breiten schafsenden Schichten im Preisbild
als solchen und seine Beziehungen zum Einkom-
men zu garantieren, so wird sie sich um so nach-
drücklicher um sämtliche Faktoren kümmern, die
zur Vi'dung der Preise geführt haben und sort-
während aufs neue sühren.
Es wird sich sowohl um eine kontrollierende,
nls auch um eine fördernde. ordnende, sichernde,
ausspiirende und weisende Tätigkeit drehen, die
selbstverständlich nur wirksam sein kan» im
Zusammenspiel mit allen Stellen, die sowohl
staatlicherseits im Bereiche der Wirtschaft
tätig sein miisfen, als auch mit den Kräften
die in der Wirtschast selber vorhanden stnd.
Die deutsche Wirtschaft in ihrer Eesamtheit, ob
bäuerlich, gewerblich oder industriell, kann nicht
bestreiten, datz ihre Eesundung das entscheidende
Werk der nationalsozialistischen Revolutton und
Staatsgründung und -führung ist. Sie mutz nun
ihrerjeits in den nächjten vier Iahren den Beweiz
einer wirklichen FLHigkeit erbringen. Von Leist»"^
nur dann zu sprechen, wenn die bequeme Art d^
Mehr-Preises den Lohn präsentiert, ist nicht se"
Uberzeugend.
Ma» kan» dann von Leistung fprsche"'
wenn in dieser Hinstcht Schranken fich auftv"
nnd nunmehr menschlicher Geist und Will« I"'
wie menschliche Zähigkeit sämtliche Möglichfti'
ten organisatorischer, technischer und erfindek''
fcher Art durchprüfen, um hier eiue Leistung
oollbringen, die tatsächlich ein Meh^
sowohl für de» Leistenden wie fö^
das gefamt» Volkswirtfchastö'
leben schafft.
Im Elauben an diese Fähigkeit und an de"
ehrlichen Willen aller veutschen Menschen in de'
Wirtschaft habe ich dieses Amt Lbernommen.
Hanptschriftleiter: Franz Vretz
Stellvertreter: Rernbard Seeaer-Kelve.
Ebek vom Dienlt: Dr. Kriedrich Didier.
BerantwortliL kür kivvenvolttik: Fra», Nrctz:
Aubenvolitik »nd Wirtlchait: Äernbard Seeqer-K"l?'.
jür Stadt Heibelbera »nd Beweaun«: Hcrinaun Lc>>
iür Badtlche Nachrtchten »nd Svort: Herman» Ücbeklf!
iür Keuilleton und Unterbaltunq: Dr. ^riebr. Did'cl'
iür iiimtl. Betlaaen: t. B. Dr. Friedr. Di^ier: für B»
der: HauvtlchrMleituna: iür Anzeiaen: Wilb. Bes»e"
itimtlich in Heidelbera.
Schriktleituna: Brunnenaalle 26—21.
^ Rerliner Schriftleltnna:
HanS Gra» Reiichach. Berlin SW 68. Cbarlottenstr. 1«''
Nachdruck eiaener Bertchte obne auSdrückliche G:N^'
mtguna der Schriftlettuna nicht aestattet.
Svrechstunden der Schrtftleitnna: Täal. von 16—17 llö''
Fernrut 8746.
Für unverlangt einaeaangene Bctträae wirb keive
Berantwortuna übernommen
Berlag »Bolksaemeinschaft" G. m. b. H.. Hauvt'
strabe 128/128 tUniverütätsvlatz).
Druck; Heidekberaer Gutenbcra-Druckerct G. m. b.
D.-A. X. 36: 28 441.
Davon; Bezirksausgabe »Rund um MoSbach
Beztrksausaabc »Der Odenwälder"
Bezirksausaabe »Der Kraichaau"
Bezirksausaabe -Der Franke"
Lur Seit tst Preislifte Nr. S aültta.
882°
zzS«
zql»
^Dolf-gemelnfcka^
«amsta». dr» lt. Stoo«mb-rt»bS
schrteben) haben, über den Vierjahresplan und die
Währungspolitik schimpfen, sich im Lbrigen aber
als besonders gute Staatsbürger dünken, danu
aber verächtlich wieder die Nase rümpfen, wenn
bei festlichen Veranstaltungen, bei denen sie ja
keinesfalls fehlen dürfen, in ihrer Nähe ein alter
Nationalsozialist auftaucht, der heute immer noch
nichts „geworden" ist, sondern der einfache, schlichte
und bescheidene Kämpfer blieb. Sie stnd sittlich ent-
rüstet, wenn sie ihre Zugehörigkeit zur Dolksge-
meinschaft unter Beweis stellen sollen. Sie haben
aber auch das Pech, als die erkannt zu werden,
die sie in Wirklichkeit sind.
Dieses feige Spießbürgerpack hat den Sinn der
deutschen Revolution gründlich mißver-
standen. llnsere Wachsamkeit wird es zu ver-
dern wissen, datz diese neunmal Klugen auf irgend
einem Eebiet auch nur den geringsten Einflutz ge-
winnen. Staat und Partei werden diesen zerset-
zenden Elementen ein schnelles und verdientes
Ende zu bereiten wissen.
Für diese Sorte von Zeitgenossen war die
deutsche Erhebung nur ein Ereignis, das man eben
zwangsläufig Lber stch ergehen lasien muhte.
Sie gehören zu den ewig Eeftrigen und wur-
zeln eben immer noch in der liberalen Jdeen-
und Formenwelt. Sie haben geradezu recht blöde
Vorstellungen von dem nationalsozialistischen Staat
und seinem Wollen und stellen bei jeder Eelegen-
heit dieses primitive Denken genügend unter
Beweis.
Die Volksgemeinschaft dieser Zeitgenossen be-
schränkt sich lediglich auf Stammtisch, Einladun-
gen im engsten Kreise, Theater, Kino, Konzert,
und Variets, und ihr Lebensgrundsatz lautet: Wir
leben unser eigenes Leben.
Jn unserem Deutschland wollen wir dieses wirt-
schaftliche Schmarotzertum durch Arbeit ersetzt
wisien, und es ist unsere Aufgabe, alle diese faulen
Vertreter einer bürgerlichen Wett und Nutznietzer
des nationalsozialistischen Kampfes als das zu
kennzeichnen, was sie sind: Volksschädlinge.
Was wir brauchen zur Erfüllung der grotzen
Aufgaben, sind Menschen, die auf egoistische Wünsche
Verzicht leisten, die Selbstbeherrschung, Pflichter-
süllung gegenüber Volk und Staat, Verantwor-
tungsfreude, Eemeinsinn, Kameradschaft und Opfer-
mut kennen. Wir werden niemals müde werden',
diese spietzbürgerlichen Autzenseiter, jeden einzel-
nen von ihnen, so lange zu erziehen, bis er
Charakter hat, bis er ein wertvolles Elied
der Eesamtheit wird. Erst, wenn jeder Volksge-
nosie die Entwicklung des nationalsozialistischen
Staates so miterleben kann, datz er dieses gewal-
tige Geschehen als sein eigen, als Werk seiner Zeit
und seines Volkes mitempfinden kann, dann erst
wird er die innere Haltung besitzen, die nach
autzen durch die sichtbare Tat in Erscheinung tre-
ten wird.
»Mein Kamvs" i« arabischer Svrache. Adolf
Hitlers „Mein Kamps" ist in Bagdad nunmehr in
arabischer Uebersetzung erschienen. Jn den Krei-
sen der Palästina-Araber hat diese Neuerscheinung
freudige Ausnahme gesunden, zumal die deutsche
Ausgabe des Vuches in Palästina bisher ver-
boten war.
*
Zeitungsoerbot in Danzig. Das am 18. 8. 1836
vom Danziger Polizeivräsidenten versiigte Verbot
der Lodzer „Volkszeitung" wurd« nunmehr auf die
Dauer von sechs Monaten beschränkt. — Die Don-
nerstag-Ausgab« der volnischen Zeitung „Driennik
Bydgostk" wurde wegen unwahrer Berichterstattung
beschlagnahmt. ^
ck
Graf Tiano in Budapest. Der itallenische Aüßen-
minister. Eraf Ciano, tras Freitag mittag mit sei-
nsr Vegleitung in Budapest ein, wo ihm ein herz-
licher Empfang bereitet wurde.
*
Wilnaer Universität geschlossen. Wegen schwerer
Zusammenstöhe zwischen volnischen und jüdischen
Studenten stnd die Vorlesungen an der Wilnaer
llniversität bis aus Widerrus durch den Rektor ein-
gestellt worden.
preisbildung und preisüberwachung
Reichskommiffar Zosef Wagner über Iiel und Llmfang seiner Aufgabe
Weimar, 13. November
Der Reichskommifsar für die Preisbildung, Eau-
leiter Joses Wagner, hielt auf dem 1. Deutschen
Fachkongretz für das Prüfungs- und Treuhand-
wesen, der in Weimar vom 13. bis 18. November
stattsindct, am Freitag eine Rede über sein Aus-
gabengebiet. Er führte u. a. aus:
Es ist grundsätzlich falsch, zu glauben, die Tätiz-
keit des Reichslommissars für Preisbildung wäre
entscheidend oder gar ausschlietzlich nur eine
überwachende, Ebenso abwegig ist die Mei-
nung, es käme lediglich daraus an, den Preis als
das Endergebnis einer Kette von Vorgängen an-
zusehen und die Sache demgemätz zu behandeln.
Des weiteren trete ich nicht an den Aufgaben-
bereich heran mit Anstchten, die dem wirtschaft-
lichen Leben einestarre Form aufoktro-
yieren wollen oder gar den natürüchen Be-
dingungen des Lebens entgegenstehen und die
menschlichen Eigenschasten, Triebe und Willens«
richtungen autzer acht lassen.
Keine Bergewattlgung der Wirtschast
Eines steht für mich eindeutia fest: unter allen
Umständen will ich in die Problematik der Auf-
gabe so tief wie irgend denkbar eindringen, und,
wie schwierig sich auch im einzelnen gewisse Löiun-
gen stellen mögen, mit der Sache fertig werden.
Lebensnahe Vernunft bestimmt die Beurteilung
der Vorgänge, Wechselwirkungen und ^usam-
menhänge; Persönlichkeit, wirkliche Jnitiative,
echtes Kaufmannstum und gesundes Streben
stnd die Faktoren, die untrr allen Umständen
Anerkennung sinden und dort, wo ihnen die
Wirksamkeit aus der Ungunst der llmstände
oersagt ist, zum Durchbruch gebracht
werden sollen. Die Vegrenmng sindet
jeder Strebende und ouch jede Persönlichkeit
dort, wo Eesamtinteressen eine Beschränkung
ersorderlich machen und das wirtschaktliche
Leben als Kanzes die Unterordnnng der wirt.
schastlichen Handlung und ihre, letzten Aus-
wertung bedingt.
Oas Wesen des VreiseS
Allgemein gilt auch heute noch in westesten
Kreisen der Wirtschaft die These, Angebot und
Nachstage bestimmen den wirtschaftlichen Ablauf
und Preis. Ausdrücklich möchte ich sesthalten, dah
es stch hier um eine These handelt, die dem frei-
händlerischen und liberalistisch-wirtschaftlichen Den-
ken eiwdeutig zugrunde liegt.
Der Erundton bei der These: Angebot und
Nachfrage bestimmen den Preis, liegt letzten En-
des auf folgendem: Der Warenanbietende hat das
Recht, jede irgendwie entstehende Situation im
wirtschaftlichen Vorgang, soweit er sie zu bestim-
men uno gewissermatzen auch zu lenken vermag. so
zu feinem eigenen Vorteil auszunutzen, wie das
immerhin möglich ist. 2e hemmungsloser der ein-
zelne nun aus Veranlagung in solchen Zuständen
auftritt, um so krasier tritt selbstverständlich die
Auswirkung in Erscheinung. 2n Wahrheit dreht
es sich also gar nicht um eine vielgerühmte Eigen-
gesetzlichkeit der Wirtschaft. Beim Zurückführen
auf den wirklichen Tatbestand bleibt einzig und
allein Lbrig die Feststellung, datz der Mensch
er ist, der solche Vorgänge bestimmt und ihnen
ihren Charakter verleiht.
Der Satz: Angebot und Nachfrage bestimmen
den Preis, tritt im weltwirtschaftlichen
Ablauf in nahezu vollem Umfang auf. Weltwirt-
schaft ist ja in Wirklichkeit nichts anderes als die
Wechselbeziehung der vielen Volkswirtschasten zu-
einander.
Die eigene Dottswirtschast
Eanz anders sinb aber bi« Erundlagen, bie
sür die eigene Volkswirtschaft zutreffen.
Hier tritt der einzclne der Ersamtheit seines
cigenen Bolkes gegenüber. Dicsem Volk gehört
er gcnau so an, wie diejenigen, denen er han-
delnd und fordernd gegeniiberlteht. Seine
eigene Existenz baut auf den Grnndlagen auf,
die von der Gesamtheit Bolk ge-
tragen w«rden und staatsüberbindend ver-
ankert und organisiert stnd. Bon einem schran-
kenlosen Anerkennen seiner individuellen For-
derungen, die aus dcn Umständen ihm persö».
lich als möglich erscheinen, kan» ohne weiteres
»icht die Rede sein. Das hietze, indivi«
dnclles Recht höher setzen ols das
Recht dex Eesamtheit.
Volksfeindlichler Egoismus wird abgeflelli
- 2n der Volkswirtschaft kann also nicht unter
allen Ümständen der Thefe: Angebot uno Nach-
frage bestimmen den Preis Eettung eingeräumt
werden. Die einheitliche These mutz lauten: Alle
wirtschaftlichen Vorgänge in der Volkswirtschast
haben, gleichgültig, wie umfanareich das Waren-
vorkommen und der Bedarf stnd, einer wirt-
schäftlichen Eesamtordnungzu dienen,
die Erundlage der Lebensmöglichkeit und Sicher-
heit des ganzen Volkes ist.
Es ist einfach eine llnmöglichkeit für den
Staat, der auf deu Thesen der völkischen Ge-
meinschaft aufbaut und das Lebensinteresse
der Gesamtheit als höheres Recht erklärt,
wirtschastlichen Egoismcn sreien Lauf zu lasien
und damit den eigenen Bestand unter Um-
ständen zu gesährdeu.
Notwendkzkeit staatlichen EingreifenS
Es steht aber fest und die Erfahrungen haben
es bisher bewiesen, datz die Wirkschaft, auf sich
selbst gestellt, zumeist nicht die innere Kraft und
Disziplin aufbringt, die erforderlich wären, um
ernstliche Schäden, die aus dem Mitzbrauch augen-
blicklicher Schwierigkeiten verursacht werden kön-
nen, zu verhindern. Der Trieb zum Eewinn ist
meist stärker, als die sittliche Pflicht zum Eanzen.
HMer -ei den Londoner philharmonikem
Große Erfolge Sir Thomas Beechams und seines Orchesters
Berli», 13. November
Das erste und einzige Konzert der Londoner
Philharmoniker in der Berliner Philharmonie
unter Englands grötztem Dirigenten, Sir Thomas
Beecham, wurde zu einem künstlerischen und
gesellschaftlichen Ereignis allererften Ranges. Der
grotze Ruf, der Englands repräsentativstem Or-
chester und namentlich seinem Eründer und Leiter
Sir Thomas Beecham vorausging, hatte die Mustk-
gemeinde der Reichshauptstadt so rechtzertig auf
den Plan gebracht, dah das erste der zehn Kon-
zerte, die Sir Thomas Beecham mit seinen Künst-
lern auf Einladung unseres Londoner Botschafters
von Ribbentrop auf deutschem Boden gibt,
schon seit Tagen ausverkauft war. Diese ungewohn-
liche Anteilnahme galt stcherlich nicht nur dem
grohen Mustker und semem weltberühmten Or-
chester, sondern in gleichem Matze dem warm-
herzigen Förderer deutscher Musik in
E n g l a n d. Es ist Sir Thomas Beechams Ner-
dienst, wenn deutsche Musik aus dem englischen
Konzertleben nicht fortzudenken ist, wenn deutsche
Tondichter, deutsche Musiker und deutsche Künstler
immer wieder in England zu Wort kommen. So
war denn dieser Abend zugleich ein neuer Mark-
stein in den englisch-deutschen Kulturbeziehungen,
ein verheitzungsvoller Au^att für ihre Ausweitung
und Vertiefung.
Diese Bedeutung des Abends wurde unter-
strichen durch die Teilnahme des Führers und
Reichskanzlers, fast der gesamten Reichs-
regierung, zahlreicher Reichs- und Gauleitcr, vieler
Perjönlichkeiten aus dem Führerkolps der Ve-
wegung, der Vertreter der Wehrmacht, aller Kunst-
und Kulturbehörden, zahlreicher Persönlichkeiten
aus Wissenschaft und Wirtschaft, des Diplomatischen
Korps, an der Spitze der englische Botschafter Sir
Eric Phipps mit seiner Gattin, ferner der Vrä-
sident aller der Vereinigungen, die sich die Pflege
künstlerischer, kultureller und wirtschaftlicher Be-
ziehungen zum britischen Imperium zum Ziele
gesetzt haben.
Der grotze Saal der Philharmonie und selbst
die nicht von den 8V englischen Musikern eingenom-
menen Plätze des Podiums waren besetzt, als kurz
vor 20 Uhr, von den Anwesenden mit erhobener
Rechten begrützt, der Führer und Reichskanzler
mit Dr. Goebbels und seiner ständigen Begleitung
erschien und in der Regierungsloge Platz nahm,
in der ihn ein Teil der anwesenden Reichsminister
erwartets
Str Thomas Veecham wurde, als er das Po-
dium betrat, mit minutenlangem Händeklatschen
begrützt, ein Empfang, der zugleich der Dank für
seinen Einsatz für die deutsche Musik in seiner
Heimat, England, war.
Sir Thomas Beecham brachte im ersten Teil
des Programms ausländische Mustk, und zwar die
As-dur-Rhapsodie von Dvorak, die D-dur-Sym-
phonie von Haydn und den römischen Karneval
von Verlioz, im zweiten Teil englische Musik,
und zwar eine von ihm selbst vorgenommene Ve-
arbeitung der Vallett-Suite Händels „Eötter
gehen betteln" und die „Enigma-Variationen" des
grötzten englijchen Komponisten der neueren Zeit,
El Elgar.
Immer wieder erweist sich die zwingend« Not-
wendigkeit einer mehr oder weniger star-
ken Einflutznahme durch verantwort-
liche Stellen des Staates, die ie nach
Lage, stärker oder weniger stark, aktiv in die Len-
kung und Eestaltung des wirtschastlichen Ablaufs
eingreifen müssen.
Der Staat ist nicht nur die organisatorifche
und politische Form des Lebens eines Volkes, ber
zugleich die gesetzlichen, verwaltungsmätzigen und
technischen Erundlagen für das Zusammenleben
der Millionen abgibt, sondern obendrein um-
fassendes Jnstrument des Ablaufs
aller Lebensvorgänge der N a t i o n. - ermöglicht.
Träger und Führer des Staates sind verpflicht^
den'Vesitz der Nation auf allen Eebieten zu
währleisten. ,
Meiue Beauftragung als Reichskommisl^
für die Preisbildung kann unter gar kein-,
Umständen als eine Notmatznahme gedeulc
werden. vielmehr bringt die nationalsozianp
sche Staatssührung hiermit ihren Willeu Z»"
Ausdruck, ganz entschieden zugunsten der bre'
testen Oessentlichkeit dort einzugreisen,
llnvernunst und Eewinnsucht sowie VeraN'
«ortungslosigkeit einzelner oder gen"I.
Kreise Schaden für Natio» nnd Staat heravl
beschwören könnte».
Ob mir aus meiner Tätigkeit Freunde ode
Gegner erstehen, kümmert mich keinen einzrge'
Augenblick. Jch füh:e mich nicht berufen, inel
Amt nach Erundsätzen zu führen, die von der Be
fallsfreude der Menschen abhängig sind, vielmeu
will ich mit meiner Arbeit einen krastvollen Bf'
trag zur Durchsührung einer grotzen Aufgabe ln
fern, die der Führer gesetzt und die nach Ablam
der vorgesehenen Zeit unter allen llmständen oc
ganzen Nation den unbedingten Erfolg bringe'
mutz.
Sinschattung ver Bewegung
Das Inrechnungstellen des Menschen nötig'
mich, einmal mit den natürlichen und in ih'?
schlummernden Trieben zu rechnen bei allen wttk
schaftlichen Vorgängen und Matznahmen, zum a»
dern mutz ich mich der Kraft bedienen. die
Deutschland die ideelle, geistige und willensmätzlg'
Führuna des Menschen als immerwährende Alls
gabe gesetzt erhalten hat, der nationalsoz'"
listischenPartei und ihrer Gliederu»'
gen. Sie ist es, die in unermüdlicher Erziehungs'
arbeit dem deutschen Menschen immer wreder dl°
Höheren Eesetze der Eesamthsit nahebringt un"
den einzelnen an seine Pslicht gegenüber dem
Volke erinnert.
Die Einwirkungs- und Erziehungsarbeit dek
Partei ist nicht nur eine politische, sie ist zuglel«
eine wirtschafts- und sozialpolitische, denn sie b«
stimmt entscheidend die geistige und seelische El»
stellung des einzelnen zu den täglichen Vor'
gängen des Lebens. Der Partei und sämt'
lichen Eliederungen, einschlietzlich der Deutschev
Arbeitsfront obliegt demzusolge im Kampf um
die Durchführung des Vierjahresplanes ein >0°
jentliches Eebiet.
Für die Eestaltung des Preisbilde«
im öffentlichen Üeben spielen diese stttlichen Kräft'
der Wirtschaft eine ganz bedeutungsvolle Roll^
Jch werde unermüdlich in dieser Richtung tätiS
sein, um durch das Eewicht der Oeffentlichkeit de"
Elementen entgegenzuwirken, die an und für M
geneigt wären, auszubrechen und persönlichem
Egoismus auf Kosten der Ordnung und Siche"
heit des Ganzen zu frönen.
Die Aufgabe der Organisation mutz dahin ab'
gestellt weroen, einen Ehrenkodex für diE
vier Iahre zu schaffen, der jeden einzelnen zum
Einhalten notwendiger Richtlinien und MatznaV
men verpflichtet und denjenigen, der stch dsm cn''
ziehen will, einfach unmög'rch macht und unte»
Umständen ssin Ausmerzen durch staatliche Maal'
Das Ziel -es Vierjahresplanes
Das Programm des Vierjahresplans mit
allen getrosfenen Mahnahmen ist einzig und
allein aus dem Eedanken gebore». die politi-
sche Freiheit des ganzen Bolkes wirtschaftlich
derartig zu untermauern, datz von einer t a t-
sächlichen Gesamtsreiheit Dentsch-
lands in jeder Situation gesprochen
werden kan».
Ich gestehe, datz ich an der Stelle. wo mich das
Vertrauen des Führers hinberufen hat, unter dem
Beaustragten für die Durchführung des Vier-
jahresplanes entschlossen bin, gegen jeden un-
disziplinierten Aushruch einzuschreiten und, falls
es sich aus den Eesamtumständen als notwendig
erweist, letzte Konsequenzen gegen jedermann zu
ziehen, dem der eigene Eeldbeutel höher steht als
die deutsche Freiheit.
preisbildung als organischer Vorgang
Die zweite Seite meiner Aufgabe ist die den
materiellen Vorgängen insgesamt zugewandte. Sie
ist nicht vorzugsweise oder gar ausschlietzlich eine
preisüherwachende; in Wirklichkeit ist sie
entscheidend eine preisbildende. Wenn
sie auch in ihren ersten Anläufen zunächst einmal
sehr stark der sormalen Seite, nämlich der überwa-
chenden, sich zuwenden mutz, um der Forderung des
Führers gerecht zu werden, den Lebensstandard
unserer breiten schafsenden Schichten im Preisbild
als solchen und seine Beziehungen zum Einkom-
men zu garantieren, so wird sie sich um so nach-
drücklicher um sämtliche Faktoren kümmern, die
zur Vi'dung der Preise geführt haben und sort-
während aufs neue sühren.
Es wird sich sowohl um eine kontrollierende,
nls auch um eine fördernde. ordnende, sichernde,
ausspiirende und weisende Tätigkeit drehen, die
selbstverständlich nur wirksam sein kan» im
Zusammenspiel mit allen Stellen, die sowohl
staatlicherseits im Bereiche der Wirtschaft
tätig sein miisfen, als auch mit den Kräften
die in der Wirtschast selber vorhanden stnd.
Die deutsche Wirtschaft in ihrer Eesamtheit, ob
bäuerlich, gewerblich oder industriell, kann nicht
bestreiten, datz ihre Eesundung das entscheidende
Werk der nationalsozialistischen Revolutton und
Staatsgründung und -führung ist. Sie mutz nun
ihrerjeits in den nächjten vier Iahren den Beweiz
einer wirklichen FLHigkeit erbringen. Von Leist»"^
nur dann zu sprechen, wenn die bequeme Art d^
Mehr-Preises den Lohn präsentiert, ist nicht se"
Uberzeugend.
Ma» kan» dann von Leistung fprsche"'
wenn in dieser Hinstcht Schranken fich auftv"
nnd nunmehr menschlicher Geist und Will« I"'
wie menschliche Zähigkeit sämtliche Möglichfti'
ten organisatorischer, technischer und erfindek''
fcher Art durchprüfen, um hier eiue Leistung
oollbringen, die tatsächlich ein Meh^
sowohl für de» Leistenden wie fö^
das gefamt» Volkswirtfchastö'
leben schafft.
Im Elauben an diese Fähigkeit und an de"
ehrlichen Willen aller veutschen Menschen in de'
Wirtschaft habe ich dieses Amt Lbernommen.
Hanptschriftleiter: Franz Vretz
Stellvertreter: Rernbard Seeaer-Kelve.
Ebek vom Dienlt: Dr. Kriedrich Didier.
BerantwortliL kür kivvenvolttik: Fra», Nrctz:
Aubenvolitik »nd Wirtlchait: Äernbard Seeqer-K"l?'.
jür Stadt Heibelbera »nd Beweaun«: Hcrinaun Lc>>
iür Badtlche Nachrtchten »nd Svort: Herman» Ücbeklf!
iür Keuilleton und Unterbaltunq: Dr. ^riebr. Did'cl'
iür iiimtl. Betlaaen: t. B. Dr. Friedr. Di^ier: für B»
der: HauvtlchrMleituna: iür Anzeiaen: Wilb. Bes»e"
itimtlich in Heidelbera.
Schriktleituna: Brunnenaalle 26—21.
^ Rerliner Schriftleltnna:
HanS Gra» Reiichach. Berlin SW 68. Cbarlottenstr. 1«''
Nachdruck eiaener Bertchte obne auSdrückliche G:N^'
mtguna der Schriftlettuna nicht aestattet.
Svrechstunden der Schrtftleitnna: Täal. von 16—17 llö''
Fernrut 8746.
Für unverlangt einaeaangene Bctträae wirb keive
Berantwortuna übernommen
Berlag »Bolksaemeinschaft" G. m. b. H.. Hauvt'
strabe 128/128 tUniverütätsvlatz).
Druck; Heidekberaer Gutenbcra-Druckerct G. m. b.
D.-A. X. 36: 28 441.
Davon; Bezirksausgabe »Rund um MoSbach
Beztrksausaabc »Der Odenwälder"
Bezirksausaabe »Der Kraichaau"
Bezirksausaabe -Der Franke"
Lur Seit tst Preislifte Nr. S aültta.
882°
zzS«
zql»