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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9507#2032

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Die Lokomotive

Iubiläum in öer Lokomotiven- un- Masihinenfabrik Hmein-er L Lo., Mosbach

Hang -urch -as werk

vie 1M. I-oltomotivo

Durch den Querbau der Fabrik, in dem die
Büros untergebracht sind, gelangen wir auf die
Galerie der mächtigen Halle. Eine gewaltige
Symphonie der Arbeit türmt sich vor uns auf.
Erstaunlich ist die Zahl der Ällaschinen, jede ein
Wunderwerk der Technik. Die Fortschritte der
Elektrotechnik finden hier ihre Verwertung. Das
Werk hat seine eigene elektrische Zentrale, die an
das Badenwerk angcschlossen ist.

nehmen, die Lokomotiven- und Maschinenfabrik
Emeinder ä. Co. Eleich als ob sie sichtbarer
Ausdruck der Landschaft, in der sich Landwirtschaft
und Jndustrie auf das glücklichste vereinen, sein
folltcn, stehen diese beiden mächtigen Eebäude
nebeneinander.

Gmeinder in einer provisorischen <ralle mit
einem Eehilfen und einem Lehrling die Fabrik,
die hsute 240 Arbeiter und Angestellte beschäftigt.
Die Absicht des Eründers war, kleine Feldbahn-

In gewaltigen Ausmagen steht die im Iahrc
1922 erbaute Fabrik vor dem Beschauer, charak-
teristisch durch die großen Fenster und das lange
Satteldach aus Glas, das die Lichtfülle in die ein-
zige große Halle fluten läßt, so daß man meinen
könnte, dieser Bau sei nach den Rickitlinien des
Amtes „Schönheit der Arbeit" aufgeführt. Er ist
damit ein Zeugnis fllr das großzügige Verständnis
des. Erbauers, der sich bewußt war, daß weits
RäWie mit guter Beleuchtung nicht nur eine For-
derung der Schönhelt und Sauberkeit, sondern auch
der Unfallsicherheit und Gesundheit sind und damit
dem schaffenden Menschen Arbeitsfreude und Zu-
friedenheir bringen.

In diesen Tagen feierte das Werk, dessen Na-
men innig mit Mosbach verbunden ist, ein beson-
deres Jubiläum: Die 1000. Lokomotive
rollteausderHalle. Es war dies Erund
genug, diesen Freuden- und Ehrentag durch einen
Kameradschaftsabend der Gefolgschaft, zu dem Ver-
treter des Staates, der Partei, der Stadt und der
Wirtschaft erschienen waren, feierlich zu begehen.
Darüber hinaus verdient diese Leistung aber eine
besonder« Anerkennunq. wenn man weiß, daß der
Erundstein für dieses Werk erst vor 23 Jahren ge«

erziel^

andererseits eine höhere Eeschwindigkeit
kann.

Beim Karosseriebau wird weitgehend ba
elektrische Schweißverfahren angewe"'
det, so daß stch die einzelnen Rahmenteile zu eiu^

Euß verbinden. Blitze zucken beim Schweißen du


Ein besonderes Augenmerk widmet die Firma
Emeirider dem Getriebe- und Zahnrad-
bau. Wir sehen als eine der neuesten Errungen-
schaften das Fünfganggetriebe, mit dem
man cinerseits starke Steigungen übcrwinden und

den Raum, erhellen auch nachts das Eelände u>n
die Fabrik.

Vesondere Aufmerksamkeit wird der Materia^
verbesserung geschenkt. Jn einem eigenen ele'*
trischen Härteverfahren, wobei die Zahnräder ^
über 800 Erad erhitzt werden, wird ein LberoU
seines Korn erreicht, so daß keine Abnutzung niHA'
lich ist.

Ein mächtiger Kran, der durch die ganze Hall
gefahren werden kann, dient zur Beförderung
schweren Teile und der im Bau befindlichen Lo^'
motiven.

Jn den nächsten Monaten wird eine weite^
Halle für die Schmiede und ein Sandstrahlgeblal
errichtet werden.

Mosbachs größtes Unternehmen

Die Lokomotiven- und Maschinenfabrik Emeill'
der L Co. hat nach der nationalsozialistischen ^
volution einen gewaltigen Aufschwung genoinrn^
und ist zu einem starken wirtschaftlichen Faktor
worden. Sie hat dazu beigetragen, den NaM^
Mosbach bekannt zu machen. Jhre Wertarbeit HN'
weit über die Erenzen unseres Vaterlandes hi"'
aus guten Ruf.

Die Firma unterhält weiterhin gute Beziehull'

gen zum Ausland. Man darf ihr zum Jubiläu"'

—iia

der 1000. Lokomotive mit gutem Recht ein „Gla
auf!" zum zweiten Tausend zurufen. Jdo-

VIIvk In cklo 8roOs ssabrlkdallo

Aufnabmen: DosK.

c/ez-^v/

Wer von Neckarelz kommend in den Vahnhof
Mosbach einfährt, dessen Augenmerk wird unwill-
kürlich auf zwei gewaltige Vauten zu seiner Linken
gelenkt: Die große Mosbacher Markthalle und
tmneben Mosbachs größtes industrielles llnter-

legt wurde und in seiner Entwicklung zahlreiche
große Schwierigkeiten zu überwinden hatte.

Kleines kapitel Geschichte

Jm Jahre 1913 «rrichtele der heutige Direktor

lokomotiven zu bauen. Da kam, kaum war das
Werk begonnen, der Weltkrieg, so daß der Plan
nicht durchführbar war. Während des Krieges
stellte sich das junge Unternehmen in den Dienst
des Vaterlandes.

Nach dem Kriege wurde die erste Venz-Emein-
der-Lokomotive gebaut, der weitere zahlreiche und
zum Teil kostspielige Versuche folgten. Das Zahr
1921 brachte die Herstellung der ersten Gmeinder-
Diesel-Lokomotive mit dcm kompressorlosen Diesel-
Motor. Die Firma Emeinder L Co. war damit
die erste deutsche Fabrik, die den Bau
von 4) l e > e i - v o r o m o t t v e n ausnahm.
Eleichzeitig mit der Entwicklung des Dieselmotors

ging auch die Veroollkommnung und VerbesserU^
der Lokomotiven Hand in Hand, so datz stch
Emeinder-Diesel-Lokomotive Dank ihrer nutzbr'
genden Verwendbarkeit, ihrer großen LeistunS
fähigkeit und absoluten Betriebsficherheit verbund^
mit einer ausschlaggebenden Wirtschaftlichkelt
zunehmendem Maße in fast allen europäisO
Ländern einführte.

Heute wird für den Antrieb der Lokomotiv^
der Fahrzeug-Dieselmotor der Motorenfabl'
Kälble (Backnang) verwendet.

Jn der Emeinder-Fabrik, die über verschiedenl
eigcne Patente verfügt, werden heute Lokomotiw
bis zu 100 P8 gebaut.

visLs!-l.okomotivsn

fllr alls Spui-v/sitsn von !v bis 200 P3

Lruden- uncHunnsIßokomoßlvsn « VIeLeI-Irrebv,ssen
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