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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9507#2050

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Sslts 2

„vollsgemempchog"

Dieustag. dea 17. Roo«»»«,

vend vor Augen geführt, datz sie täglich „der Ge-
fahr ausgesetzt seien , einen Staathalter Adolf Hit-
lers in der Wiener Hofburg residieren zu sehen.

Der Kampf der Spanier gegen den
Bolschewismus Lietet der Pariser Presse
reiche Eelegenheit, Schwindelmeldungen über
Deutschland zu verbreiten. So wird behauptet: 4Ü
deutsche ll-Voote scien beordert, um die spanische
Mittelmeerküste zu blockieren. Jn Tanger jei der
Chef des deutschen Flottengeschwaders mit dem
Admiral der italienischen Seestreitkräfte zusam-
mengetroffen und habe dort ein gemeinsames Vor-
gehen gegen die „Verteidiger der Demokratie" und
gegen Sowjetrutzland vereinbart. Deutsche
Banken hätten von Eeneral Franco restlose Zer-
störung Madrids gefordert, um dann an der Auf-
bauarbeit Eeld zu verdienen.

Obwohl wir noch nicht in der Faschingszeit
leben, verstieg sich der rote Madrider Sen-
der sogar zu der Behauptung, datz die Falan-
gisten (spanische Nationalsozialisten) dem Reich
freie Ausbeute der spanischen Kupfer- und Silber-
gruben zugesagt hätten. Es scheint uns dringend
notwendig, die aufgeregten Pariser zu beruhigen.
Die Hitlerfugend denkt nicht daran, durch
einen Ueberfall via Schweiz oder Holland das fran-
zösische Volk zu vernichten. Der Reichsarbeits-
dienst hat seine Spaten nicht geschultert, um Dan-
zig oder den Korridor zu besetzen. Das deutsche
Jungvolk hat keinen Befehl, gen Prag zu rei-
ten, und die Vereitschaften der SA. und SS., die
angeblich Deutsch-Oesterreich besetzen sollten, haben
einige wichtigere Aufgaben zu erledigcn.

Dagegen scheint es uns sehr notwendig zu sein,
diese und andere Schwindelmeldungen an den
Pranger zu stellen. Hier sitzt eine jüdisch-in-
ternationale Tlique an der Ärbeit, um die
Völker zu verh^en. Das Reich Adolf Hitlers da-
gegen sieht seine Aufgabe darin, zusammen mit
allen gesunden Kräften des Kontinents, Europa
vor dem bolschewistisch-n Chaos zu bewahren.
Deshalb mutz man die gemeingefährlichen Lügen
und die 5 tze gewisser Presse-Reptilien an den
Pranger strllen!

Und es bleibt am Ende nur noch Lbrig, darzu-
legen, datz die Wiederherstellung der „ Erenzen
von 1914" niemals ein erstrebenswertes Ziel
des Reiches sein kann. Abgesehen von den zahl-
reichen mehr als deutlichen Erklärungen Adolf
Hitlers, ist es bekannt, datz die Erenzen von 1914
Zufallsprodukte politischer Ereignisse, niemals aber
Volksgrenzen oder strategisch besonders günsti-
ger Erenzen waren.

Wenn in Paris d i e Felle, die man schon er -
l.agt glaubte, davonschwimmen, dann möge mgn
sich dazu bequemen, anzuerkennen, dah es siir das
Reich Adolf Hitlers grötzere und friedlichere
Aufgaben gibt, als die Wiederherstellung irgend-
welcher Erenzen. Dies besonders deshalb, weil
dsr Führer mehr als einmal versichert hat, datz
Deutschland keine territorialen Forderungen mehr
an Frankreich zu stellen hat!

Gine Aiederlage -er Volksfront

Paris, 16. November

Vei der Eemeinderatswahl in der Ortschaft
Fismes zwischen Soisions und Reims erlitten die
Parteien der sogenannten Volksfront am Sonntag
eine schwere Niederlage, da von dem bisherigen
Eemeinderat, der ausschlietzlich aus Mitgliedern
der „Volksfront" bestand, nur der Bürgermeister
wiedergewählt wurde.

Aus Wut Lber den Sieg der Rechten besetzten
die Kommunisten das Rathaus und sperrten die
Mitglieder des Wahlbüros in ihren Zimmern ein.
Erst als zur Verstärkung der Ortspolizei Mobil-
garde aus Reims erschien, flüchteten die Kommu-
nisten.

Der soeben vorgelegte Tätigkeitsbericht der
Neichsmusikkammer für das Hausbaltsiabr 1985/36
gibt einen interessanten Einblick in die kulturelle
Arbeit auf diesem Sondergebiet.

Jm Berichtsiahre wurden aus Reichsmitteln
iiber die Reichsmusikkammer rund 614 000 Mark
zur Verfüguna gestellt. Aus dieser Summe wurden
Beträge bereitgestellt iür die llnterstützung alter
und neuer Kurorchester und unbemittelter junger
Talente sowie für Konzerte. in denen junge Künst-
ler auftreten. Ferner wurde aus der Eesamtlumme
gefördert die Einrichtung von Uebungsstätten in
Zusammenarbeit mit den Arbeitsämtern. die Un-
terbringung erholungsbedürftiger Berufsmusiker.
der Erstdruck wertvoller Komvositionen unbemittel-
ter Komvonisten. Weiter wurden auch bedürftige
Mitglieder unterstützt und laufende monatliche Zu-
schüsse zur Altershilfe gewährt.

Ueber die Auslandsstelle der Kammer sind rund
220 deutsche Solisten. 15 Kammermusikvereinigun-
gen, 10 Lhöre und 8 Orchester nach 23 Ländern
vermittelt worden. wäbrend in Deutschland 187
Solisten und 11 Kammermusikvereiniaungen aus
dem Ausland tätig waren. Vei Sckilderung der
Matznahmen für die Kulturvrovaganda nennt der
Jahresbericht auch die Hausmusik-Veranstaltungen
in Eegenwart des FLbrers bei Reichsminister Dr.
Frick, Reichsminister Dr. Eoebbels u. a. Weiter
wird ersichtlich. datz rund 120 000 Besucher die Aus-
führungen des Oratoriums „Herakles" von Händel
auf der Dietrich-Eckart-VLbne besucht haben.

Eine erfolgreiche Werbung für das zeitgenös-
sische Schaffen brachte u. a. die Uraufführung von
43 lebenden Komvonisten in Reichssendungen und
die Herausstellung von 24 jungen Komvonisten
durch den Berufsstand der Komvonisten. Der Au-
tzenhandel Deutschlands mit Musikinstrumenten
weist für 1935 einen Gesamtwert von 22,63 Mil-
lionen RM. auf. Die Zentralstelle für deutsche
Kulturfunksendungen im Ausland unterhält unge-
fähr 40 Ärchive in allen Teilen der Welt. deren
redes Lber 300 Platten verfügt.

Neue; Imtilut in t^ünütei-
Forschungsstelle fiir Tierseelenkunde
Dor kurzem wurde die „Deutsche Gesellschaft für
ä!ierpsychologie" gegründet. deren Ziel die Erfor-

Vorfichti'ge pariser Gtellungnahme

Ltmfrage bei den interessierten Gtaaten wegen eines gemeinsamen

Schrittes in Berlin

Paris, 16. November

Das französische Autzenministerium gab am
Montagvormittag bekannt:

„Die deutsche Kündigung der Vestimmungen des
Versailler Vertrages, die sich auf die deutschen
Flüsse beziehen, sowie der Flutzschiffahrtsakte, die
auf diesen Bestimmungen aufgebaut sind, erfolgt in
dem Augenblick, in dem die zentrale Rheinschiff-
fahrtskommission, die in Stratzburg versammelt
ist, im Begriff ftand, Vestimmungen in Kraft zu
setzen, die an die Stelle der betresfenden Klauseln
des Versailler Vertrages treten sollen. Diese Be-
stimmungen waren auf Erund eines deutsch-franzö-
sischen Äbkommens sestgesetzt worden, zu dem das
Deutsche Reich die Jnitiative ergriffen hatte. Ein
entsprechendes Abkommen war bereits für die Elbe
zustande gekommen, die Verhandlungen über die
Oder befanden sich auf gutem Wege.

Die französische Regierung verständigt sich jetzt
mit den anderen interessierten Regierungen. Sie
hat im übrigen ihrer Äbordnung in Stratzburg
Weisungen erteilt, damit der modus vivendi ge-
kllndigt wird, der am 4. Mai 1936 von der zentra-
len Rheinschifsahrtskommission festgelegt worden
war. Dieser modus vivendi, der das eben erwähnte
deutsch-französische Abkommen bestätigte, sollte am
1. Januar 1937 in Kraft treten."

Vezüglich der Kündigung der Flutzschiffahrts-
beschränkungen des VeZa'ller Vertrcges durch
Deutschland nimmt man in rnzösischen politischen
Kreisen an, datz die Parissr Regierung ihre diplo-
matischen Vertreter in den ebenfalls interessierten

Ländern beauftragt hat, wegen eines gemeinsamen
Protestschrittes in Verlin vorzufühlen. Eine Ent-
scheidung werde der Quai d'Orsav aber erst treffen,
wenn die Verichte der französischen diplomatischen
Auslandsvertreter vorliegen.

Weilere ausländifche preffeftimmen

Wie aus Basel gemeldet wird, ist die Aufhe-
bung der Versailler Schifsahrtsbestimmungen durch
Deutschland von der Schweizer Presse in grotzer
Aufmachung wiedergegeben worden. Als Rhein-
uferstaat und Mitglied der Jnternationalen Rhein-
zentralkommission sieht sich die Schweiz durch den
deutschen Schritt vor wichtige Entscheidungen ge-
stellt. Der Ellterverkehr von der Nordsee bis nach
Vasel mit seinen über zwei Millionen Tonnen Um-
schlag im Äaseler Rheinhafen stellt eines der wich-
tigsten wirtschaftlichen Objekte des Landes dar.
Wie es heitzt, verkennt man auch im Bundeshaus
nicht, datz die Schiffahrtsklausel vertraglich neu ge-
ordnet werden müsse, und die in Vetracht kommen-
den Jnstanzen werden die Anweisung erhalten,
baldigst die Vorbereitungen für Ver-
handlungen zu treffen. Jm übrigen spricht
man von einer grotzen Ueberraschung, die der deut-
sche Schritt sowohl in den offiziellen Kreisen der
Bundesstadt wie auch in der breiten Oeffentlichkeit
hervorgerufcn habe.

Jn Brüssel ist die Wiederherstellung der
deutschen Souveränität über die deutschen Ströme
verhältnismätzig ruhig aufgenommen worden. Eine
eigene Stellungnahme haben bisher nur die „Na-

Bombenregen aus Madrid

Ein Großangriff nalionaler Lustgeschwader

Front vor Madrid, 16. November
Die spanische Hauptstadt liegt in der strahlen-
den Sonne des Sonntagnachmittags ruhig und
sriedlich vor uns. Auch mit dem Elas ist kein
Mensch in den Stratzen zu erkennen, keine Schllsfe
sind zu hören, kein Flugzeug ist zu sehen. Da er-
tönt fernes Motorengebruntm. llnd schon kommen
sie von Westen und Südwesten herangebraust: na-
tionale Kampfflugzeuge in 3000 Meter Hühe. Man
erkennt sie deutlich an dem schwarzen Kreuz aui
dem Schwanzende und der schwarzen Kreisflacye
auf den Flügeln und auf dem Rumpf. Staffel-
weise brausen sie heran, drei Maschinen, sechs,
neun, zwülf, fünfzehn, achtzehn, kaum schnell genug
kann das Elas folgen. Das bedeutet mehr als ein
Aufklärungsflug, das bedeutet Deckung für einen
Bombenangriff. Und richtig, während die Kampf-
flieger die Stadt Lberfliegen und den Luftraum
gegen einen Angriff der roten Flieger sichern, don-
nern in 1500 Meter Höhe schwere dreimoto-
rige Vomber hera-n, eine Staffel von drei
Maschinen und eine von zwei. Sie fliegen im
Dreieck. Ausgerichtet wie auf dem Manöverfeld,
nehmen sie Kurs auf das im Nordwesten von
Madrid gelegene llniversitätsviertel. Die
roten Stellungen werden überflogen, ohne Bom-
ben abzuwerfen. Ein rotes Flakgeschlltz meldet sich.
Die Eeschosie ziehen ihre Feuerbahn, gleich Leuchl-
raketen, den Bombern entgegen, jedoch ohne zu
treffen. Schon lösen sich die ersten Bomben.

Drei, zehn, fünfzehn, unzählige sausen hinab,
immer schneller werdend. Rauchfontänen spritzen
gen Himmel. Jmmer neue Bomben explodieren.
Hunderte von Metern hoch erhebt sich die schwarz-
graue Rauchwolke über der Universtiätsstadt unv
dem Nordbahnhof, wo rote Vatterien aufgestellt
und militärische Anlagen errichtet sind. Einrge
Minuten später das gleiche Schauspiel bei einer
zweiten Vombenstaffel, die andere militärische
Ziele mit dem gleichen Erfolg bombardiert yai.
Währenddessen kreisen die nationalen Kampfflre-
ger ununterbrochen hoch oben in gleitzendem Son-
nenlicht. Kein rotes Flugzeug erscheint
zur Ä b.w e h r. Wieder rückt das erste Geschwader
heran, wieder ergieht sich ein Bomben-
regen. Die ununterbrochen erfolgenden Explosio-
nen donnern wie ein Gewitter. Die ganze Front
scheint den Atem anzuhalten, kein Eewehr feuert,
kein Eeschütz brummt. Plötzlich schieht im Vorder-
grund, in der Nähe des Nordbahnhofes, eine Flam-
mengarbe hervor, wohl zwei Stockwerke hoch.
Wahrscheinlich hat eine Bombe einen Venzintank
getroffen. Zum drittenmal kehrt die
gleiche Bombenstaffel zurück. Die Ma-
schinen gehen tief herunter, unbeirrt von dem hef-
tigen Abwehrfeuer. Aber sie werfen keine wei-
teren Bomben, sondern kreisen über dem Eebiet,
um die Wirkung ihres Abwurfes zu beobachten.
Dann ziehen sie ruhig ihre Vahn südwestwärts,
dem Heimatflughafen zu.

tion Velge" und der flämische „StandaaÄr* ge«
bracht. Die „Nation Belge" verurteilt den deute
schen Schritt, was bei der unverändert deutschfeind«
lichen Haltung dieses Blattes zu erwarten war-
Der „Standaard" meint, der neue deutjche Schritt
würde zwar wieder die Welt aufjchrecken, abek
nicht in dem Matze, wie es bei den frühere» ein«
seitigen Kündigungen der Fall gewesen sei.

Erfreulicherweise hat die deutsche Ablehnung dek
Versaillsr Äestimmungen über die deutschen Bin'
nenwasserstratzen auch in der römischen Presse
lebhafte Beachtung gefunden. Ohne eigentliche
Stellungnahme beschränken sich die Auslands«
berichte darauf, die logische Notwendigkeik
dieses Entschlusses darzutuü. Der Pariser Vertre»
ter der „Voce d'Jtalia" bemerkt bezüglich des zu er<
wartenden französischen Protests, dieser müsse voll
vornherein als rein platonisch betrachtet werden-
Iedenfalls sei die deutsche Entschliehung nicht del«
art, datz sie Verwicklungen hervorrufen werde.

Weitcre 36 Millionen für den VolkswohnungS«
bau. Der Reichs- und preutzische Arbeitsministek
hat nunmehr weitere 36 Millionen Reichsmark auS
Reichsmitteln zur Förderuna des VolkswohnungS«
baues zur Behebung der Wohnungsnot mindek'
bemittelter Bevölkerungskreise zur Verfügung gk'
stellt. FLr diese Zwecke wurden bisher bereits 4»
Millionen Reichsmark aus Reichsmitteln bereit«
gestellt.

Anzeigepflicht der Ausstellungsvorhaben. Dek

Reichsminister für Volksaufklärung und Propa'
ganda gibt bekannt, datz sämtliche AusstellungS«
vorhaben der örtlichen zuständigen Landesstelle de-
Reichsministeriums sür Volksaufklärung und Pro»
paganda anzuzeigen sind, die sie an den Werbera»
der Deutschen Wirtschaft weiterreicht.

*

Dr. Schacht besucht auch Teheran. Anlählich fei-

nes Besuches in Ankara hat Reichsbankprästdent
Dr. Schacht von der iranischen Regierung ein« Eiw>
ladung nach Teheran erhalten, der er Folge leiste«
wird.

4-

Fünfzigtausender gezogen! Jn der VormittagS«
ziehung dsr II. Klasse der 48-/274. Preutzisch-Süd«
deutschen Klassenlotterie wurde am Montag auf dl«
Nummer 33 895 ein Eewinn von 50 000 Mark ge«
zogen.

*

Jüdifche Organifationen in Warfchau gefchlost

sen. Wegen kommunistischer Betätigung wurden r«
Warschau zwei Volksbüchereien, ein Sportverer«
und ein Eesangverein geschlosien.

*

llnruhiges Vombay. Am Montag war die Vo«r«
bayer Polizei gezwungen, auf aufrührerische Inder
das Feuc-.-zu eroffnen. 50 Personen wurden vsr«
haftet.

-t-

Spanifche Flugschüler in Frankreich verunglücki.

Bei einem Kraftwagenunfall wurden am SonntaK
sechs spanische Flugfchüler, die auf Kosten del
roten spanischen Regierung in Bourges ausgsbild»
werden, schwer verletzt; 19 andere Personen trugeir
leichtere Verletzungen davon.

4-

Kraftwagen von Eifenbahnzug erfatzt. In de<

Nähe von Fjenneslev an der Strecke Korsör-Äopem
hagen wurde ein Kraftwagen von einem Eisei^
bahnzug erfatzt. Fünf Personen kamen uO»
Leben.

-t-

Marokkanifche Nationalisten verhastet. An Casa'

blanca wurden bei einer Kundgebung die beide«
Führer der marokkanischen Nationalisten verhaftet-

schung der Tierseele sowie die vraktische Auswer-
tung der tiervivchologischen Erkenntnisse ist. Als
erstes Jnstitut seiner Art in Deutschland wurde
nunmebr in Münster die „Forschungsstelle sür
Tierseelenkunde" eingerichtet. Aehnliche Jnstitute
besteben bisher nur in Holland und den Vereinig-
ten Staaten, sie konnten bereits babnbrechende
Arbeit leisten. Die Versuche der neuen „Forschungs-
stelle sür Tierseelenkunde". die zunächst die ein-
zige in Deutschland bleiben soll, erstrecken
sich einmal auf Asfen. Hunde, Ziegen. Ratten.
Mäuse. Eichbörnchen. Vögel usw., zum anderen aber
auch aus Schnecken. Einsiedlerkrebse. Seeanemonen,
Ringelwürmer. Libellenkäfer, Tintenfische und ähn-
liche Tiere. Aus der gründlichen Kenntnis der
Tierseele lasien sich neue Wege finden sür das Ab-
richtungswesen sowie auch dafllr. wie Tiere dem
Menschen in erhöhtem Matze nutzbar gemacht wer-
den können.

Ku!tu?notii6n

Adolf Bartels 75 Jabre alt. Adolf Bartels
seierte am 15. November seinen 75. Geburtstag. Er
ist einer der ersten literarischen Kämpfer für die
Ziele des Nationalsozialismus gewesen, indem er
seine Sckriften für die nationale, deutsche Dichtung
und ibre grotzen Heroen einsetzte und andererseits
gegen den iüdischen Einsluh in der deutschen Lite-
ratur in schärsster Weise auftrat. Seine „Eeschichte
der deutschen Literatur", die alles vom deutschen,
nationalen Standvunkt aussieht und die Juden
von vornherein ausschaltet, ist sein bekanntestes
Werk.

Blankenburg 60 Fabre alt. Am 14. November
konnte der erfolgreiche Marschkomvonist H. L.
Vlankenburg in Wesel fein 60. Lebensjahr
vollenden. Der Jubilar. der nach erfolgreicher Ka-
vellmeistertätigkeit in Thüringen und der Pfalz
1914 zum Kavellmeister des 43. Fuhartillerie-Regi-
ments in Welel ernannt wurde. wo er nach dem
Kriege auch feinen ständigen Wohnsitz nahm. hat
mehr als 1000 Märsche komvoniert.

Neuer Intendant in Duisburg. Der Jntendant
des Dortmunder Stadttbeaters. Dr. Eeorg Hart-
mann. ift für die nächste Spielzeit als Jntendant
der Duisburger Over als Nachfolger von
Intendant Rudolf Sckeel verpflichtet worden.

Neues Stück von Zerkaulen. Das Braunschwei-
gische Landestbeater hat ein neues Werk von Hein-
rich Zerkaulen, dem Verfasser des erfolgrei-
chen Volksstückes „Der Svrung aus dem
Allta g". zur Uraufführung erworben.

Weimar wirbt für das Theater. Das Deutsche
Nationaltbeater in Weimar hat in der Besu-
cherwerbung einen neuartigen Weg beschrit-
ten. Die Eeneralintendanz lätzt in der Reihen-
folge des Ädrehbuches im Laufe der Zeit an alle
Haushaltungen Einladungen zum einmaligen
kostenlosen Tbeaterbesuch ergeben. Dadurch sollen
auch die, die das Tbeater noch nie kennen gelernt
haben, zu einem öfteren Vesuch angeregt werden.

Erstes Eastspiel von Werner Krauk in der Schweiz

Am 21., 22. und 24. November 1936 wird der be-
rühmte deutsche -Schausvieler und Filmdarsteller,
Stllatsrat Werner Krautz. im Stadttheater Ba-
sel ein Eastlviel geben, in dem er in dem Schau-
fviel „Hundert Tage" von Mussolini und Forzano
die Rolle des Navoleon verkörpern wird. Werner
Krautz. der damit sein erstes Eastsviel in der
Schweiz gibt, hat mrt dieser Rolle in Berlin, Wien
und auch in Amerika beisviellose Erfolge erzielt.

Wiener Gastspiel von Jannings und Eründgens.

Der Direktor bes Wiener Volkstheaters wird mit
Emil Jannings Verbandlungen fübren, die die
Vervflichtung des Künstlers für die Monate März
und Avril des kommenden Jabres zum Ziel haben.
Auch Eustaf Gründgens soll für ein Gastspiel im
Wiener Volkstheater gewonnen werden.

Gemäldeausstellung auf der Stratze. Die Ee-
sellschaft schweizerischer Maler, Bildhauer und
Architekten veranstaltet in St. Eallen eine grotz-
zügige Ausstellung von Eemälden St. Eallischer
Künstler. Zu diesem Zwecke wurden sämtliche
Schausenster einer städtischen Eeschäftsstrahe zur
Verfügung gestellt, so dah die Künstler unmittel-
bar an die Oeffentlichkeit gelangten.

Jnternationales Musiksest in Berlin. Anfang
Avril 1937 veranstaltet das Philharmonische Orche-
ster in Berlin ein Jnternationales Musiksest. auf
dem neben Jnstrumentalwerken auch Cborwerke
zur Aufführung gebracht werden. Zwei Orchesier-
konzerte werden unter Leitung von Carl Schu-
rickt. eines unter der des Sckweizer Dirigenten
Ernest Ansermet steben. Die Kammerkonzerte
leitet Hans von Benda.

„Vom Kaiserhof zur Rcichskanzlei." Um da»

bekannte Buch von Reichspropagandaleiter D<>
Iofeph Eoebbels „Vom Kaiserhof zur Reichskav-*
lei" der breiten Oeffentlichkeit zugänglich
machen, hat der Zentralparteiverlag Franz Eh«*
eine ungekllrzte kartonierte Sonderausgab*
dieses Werkes zu verbilligtem Preise von 2,40 RM'
herausgebracht. Das Buch „Vom Kaiserhof z«^
Reichskanzlei" hat eine Auflage von 200 000 Exen^
plaren bei weitem übsrschritten.

„Deutsche Kulturkarte". Die seit länaerer Zel/
in Vorbereitung befindliche „Deutsche Kulturkarte,
bearbeitet von Dr. Dr. Friedrich Lange, ist jem
fertiggestellt und im Verlag von Dietrich Reim^
in Berlin erschienen. Die Karte wurde von zahn
reichen amtlichen Stellen des Reichs und der
wegung geprüft und bietet eine Gesamtschau deut/'
scher Deiikwürdigkeiten aus Vorzeit. Eeschichte u«"
Eegenwart. !

Hauptschriftleiter: Franz Bretz
Stcllvertreter: Bernbard Seeger-Kelb«.
Tbef vom Dienst: Dr. Friedrich Didier.

füs

Berantwortlich fiir Innenvolitik: Fra«, Breb, >
Autzenvolitik nnd Wirtschast: Bcrnbard Sccaer-Kclb-
fiir Stadt Seidelberg nnd Bewegung: Herman« Lei»:
fiir Badiiche Nachrichten und Svort: Serman« Ucber»-!
fiir Fenilleton nnb Unterbaltung: Dr. Fricdr. DldieL
fiir fämtl. Beilaaen: i. V. Dr. Fricdr. Dldicr: fiir BÜ
der: Sanvtfchriftlcitnng: für Anzeigen: Wllb. Besve^
sämtlich in Seidelberg.

Schriftlettung: Brnnnenaasse 20—24.

Bcrlincr Schriftlcitnng:

Hans Graf Reifchach. Berlin SW 68, Charlottenstr. 15?'
Nachdruck eigener Bcrichte obne ausdriickliche Ge«e»'
mignna der Schristleitung nicht acstattct.
Svrechstunden der Schriftleitunq: Täal. von 16—17 llb*'
Fernrnt 8740.

Für unverlangt etngeganaenc Beiträae wtrd kein«
Verantwortuna übernommen.

Verlag „Volksgemeinschaft" G. m. b. H.. Hanvt'
ftrabe 126/128 lUniverlitätsvlam.

Druck: Heidelberger Gutenberg-Druckerei G. m. b. ^

D.-A. X. 38: 25 441.

Davon: Bezirksausaabe „Rund um Mosbach
Bezirksausaabe „Der Odenwäldcr"
Bezirksausgabe „Der Kraichaau" Eg

Bezirksausgabe „Der Franke" 24"

Lur Zett tst Preisltste Nr. 8 altlttg.
 
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