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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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8sits 2

„Dolksgemeinschast^

Dounerstaa. de» 1». Nooenrter llst

Derhandeln und Schachern geben kann,
sondern daß die Souveränität die Voraussetzung
ist für eine zufriedenstellende Regelung der schwe-
benden Fragen für alle Teile.

Den Hoheitsanspruch über seine Wasserstratzen
hat das Deutsche Reich jetzt verkündet! Damit ist
der Verkehr auf diesen Wasserwegen odsr die
roirtschaftliche Bedeutung sür die Uferstaaten in
keiner Weise berührt oder gefährdet. Es ift viel-
mehr dadurch erst die absolute Eewähr gegeben,
daß fich in Zukunft dieser Verkehr entwickeln und
entfalten kann, wie es die Lebensverhältnisse der
Staaten bedingen, ohne durch internationale, mit
den einzelnen Ersordernissen nicht vertraute Kom-
missionen behindert zu werden. — Die Autorität
des Reiches wacht hsute mit dem ganzen Verant-
wortungsbewußtsein des nationalsozialistischen
Deutschlands für den Frieden und die wirtschaftliche
Aufwärtsentwicklung Europas auch über den deur-
schen Wasserstraßen und sorgt dafür, daß sie das
sind, was sie sein müssen: Lebensadern des wirt-
schaftlichen Verkehrs der Nationen untereinander!

Staaissekretär Or. Gchmidt
nach Berlin abgereift

Wien, 18. November

Der Staatssekretiir des Aeußern, Dr. Euido
Schmidt, ist am Mittwochabend zusammen mit
dem deutschen Botschafter von Papen mit dem
sahrplanmäßigen Zug um 1S.VS Uhr vom hiesigen
Westbahnhof nach Berli» abgereist.

Jn Begleitung des Staatssekretärs befinden sich
der Leiter der Wirtschaftspolitischen Abteilung des
Äußenministeriums, Eesandter Wildner, der
Leiter der Abteilung für Mitteleuropa, Eesandter
Hoffninger, ferner die Legationssekretäre
Wildmann und Chlumecky-Löwenthal. Der Direk-
tor der amtlichen Nachrichtenstelle, Hofrat We-
ber, macht im gleichen Zuge ebenfaUs die Fahrt
nach Berlin mit.

Zur Verabschiedung hatten sich neben sämtlichen
Herren der deutschen Eesandtschast u. a. in Ver-
tretung des Bundeskanzlers Sektionschef Lhavenne,
ferner der Chef des Vundespressedienstes, Ee-
sandter Ludwig, des Bundeskommissär für den Hei-
matdienst, Adam, Eesandter Hornbostel und der
Chef des Protokolls Orsini-Rosenberg eingefunden.

Deuischland-Belgien

Eine Ltnierredung mit Or. Goebbels über -ie Beziehungen zwischen beiden Län-er«

Dr. Brindliger wieder im Amt. Oberbürgermei-
ster Dr. Brindlinger ist vom Direktorium des Me-
melgebietes in sein Amt als Oberbürgermeister der
Stadt Memel zurückberufen worden.

Brnssel, 18. November

Reichsminister Dr. Goebbels hat dem bel-
gischen Journalisten Robert Leurquin, dem
Bertreter der Brüsieler Zcitung „Le XX. Siscle-
eine Unterrrdung gewährt, die am Mittwoch von
dem Blatt in großer Aufmachung vcrössentlicht
wurde.

Die einleitenden Sätze, in denen die Redaktion
auf die große Bedeutung der Erklärung des Reichs-
ministers über die Beziehungen zwischen Deutsch-
land und Velgien hinweist, umrahmen eine aut
wiedergegebene Aufnahme des Reichspropaganda-
ministers.

Es jei das erste Mal, so schreibt die Zeitung,
seit üer Machtübernahme durch Adolf Hitler, dah
ein unmittelbarer Mitarbeiter des Fllhrers eine
Erklärung über Velgien abgebe, Allzulange habe
man das Problem der deutsch-belgischen Beziehun-
gen unter dem Eesichtswinkel der Leidenschaften
und der politischen Doktrin behandelt. Wenn man
keinen Kreuzzug wolle, und in Velgien wolle das
niemand, dann müsse man realistisch sein und
Deutschland nicht so sehen, wie man es gern sehen
möchie, oder wie es seine Eegner hinstellten, son-
dern so, wie es in Wirklichkeit sei.

Zunächst richtete der Korrespondent an Dr.
Eoebbels die Frage, welches der stärkste Ein-
d r u ck s e i n e s p ol i ti sch e n L e b e n s sei. Die
Antwort lautete:

„Der 30. Iannar 1933, als ich auf diesem Platz
eine Million Männer und Frauen vor dem Führer
vorllberziehen sah, die ihre Freude hinauschrien
und in ihrer Vegeisteruntz sangen. Das war nach
14 Jahren erbitterten Kampfes der Sieg, der sich
in einer gewissen Art vor mir materialisierte. Das
war auch die Eewißheit, an der ich niemals ge-
zweifelt hatte, daß der Geist der „Mutter Deutsch-
land" unsterblich ist."

Die weiteren Erklärungen des Ministers be-
zogen sich dann, bevor die aktuellen Fragen der
deutsch-belgischen Beziehungen angejchnitten wur-
den, auf die Rolle der Propaganda beim Erfolg
des Nationalsozialismus, auf die Rolle und dic
Stellung des geistigen Arbeiters im Dritten Reich.

Ct'n Amerikaner von der GPLl gefoltert

116 Tage dem bolschewistischen Mordgesindel ausgeliefert

Schanghai, 18. Nov. (Ostasiendienst)

Der Vertreter des Deutschen Nachrichtenbüros
hatte Eelegenheit, den amerikapischen BLrger
Hathaway, der unter unglaublichen Umständen
116 Tage im Eefängnis von Urumtschi, der Haupt-
stadt d«r unter sowjetrussischem Einfluß stehenden
Sinkiang-Provinz geschmachtet hatte, nach seiner
Rückkehr in Schanghai zu sprechen.

Hathaway, dem man die Spuren der Haft
und.der Folterungen noch anmerkt, erklärte, daß er
bei seiner Rückkehr aus Ostindien, die ihn über den
Himalaya-Paß und das Karakorum-Gebirge in die
Provinz Sinkiang sühren sollte, Anfang 2uni in
Aksu, unter dem völlig unbegründeten Verdacht
der Cpionage von sowjetrussischen GPU.-Spitzeln
verhaftet worden sei. Schon bei der Verhaftung
hat man ihn bestialisch behandelt. Jn Urumtschi
wurde er in eine fensterlose feuchte Keller-Eefäng-
niszelle gebracht. GPU.-Schergen versuchten, ihn
unter schwersten Mißhandlungen und unter An-
drohung der Erschießung zu einem schriftlichen
Eeständnis zu zwingen, daß er sich der Spionage
schuldig gemacht hätte. Als alle Bersuche, solches
Cingeständnis von ihm zu erhalten, erfolglos blie-
ben, leiteten sie schließlich seine Akten nach Moskau
weiter.

Ueber die mittelalterlichen Zuständ« in dem
von Sowjetrusien verwalteten Eefängnis machts
Hathaway tolle Aussagen. Die unmenschliche Bs-
handlung hat in einigen Fällen bei den Ein-
gekerkerten zum Wahnsinn gesührt. Unter den Ee-
fangenen befandcn sich mehrere Europäer, von
den'en ein Franzose durch die Erausamkeiten der
Wächtcr wahnsinnig geworden ist und ununter-
brochcn die Marseillaise sang.

Ende September wurde Hathaway dann endlich
«ntlassen. Sein ihm bei der Eefangennahme ab-
genommenes Eiqentum wurde ihm, ohne Angabe
der Eründe, bei der Entlassung nicht zurück-
gegeben. Die Rückreise trat er mit einem deutschen
Kaufmann Schirmer, der seit zehn Jahren in
llrumtschi ansäsiig und jetzt ausgewiesen ist, an.

Noch ein Opfer

jüdisch-borschewistischer Brutalitäl

(Drahtbericht unserer Berliner Schriftleitung)

rcl. Berlin, 18. November

Auf dem Bahnhof Friedrichsstraße in Berlin traf
im Schlafwagenzug der schwerverwundete Volks-
genosse Heinrich Zerfaß aus Rumänicn ern.

Heinrich Zerfaß, der die rumänische Staats-
angehörigkeit besttzt, ist vor einigen Wochen in
Czernowitz zusammen mit einigen nationalgesinn-
tcn rumänischen Studenten das Opser eines feigen
Ueberfalls durch jüdisches bolschewistisches Mord-
gesindel geworden. Einer der rumänischen Studen-
ten starb bald nach dem Ueberfall an den Folgen
der erlittenen Verletzungen. Auch Heinrich Zerfaß
wurde so schwer verletzr, daß er einige Zeit auf
Tod und Leben darniederlag. Auch jetzt noch droht
dem Ueberrall-nen ein damrnd s Sie4itnm Bei
dem Ueberfall wurde ihm ein Mesier so ties in

den' Körper gestoßen, daß die Klinge abbrach und
stecken blieb.

Die bisher vorgenommene Operation zur Ent-
sernung der Klinge blieb ergebnislos, sö daß sich
Heinrich Zerfaß entschlossen hat, die Rsise nach Ber-
lin zu wagen, um stch an der Berliner Charite in
die Behandlung Prof. Sauerbruchs zu begeben. Der
berühmte deutsche Chirurg wird versuchen, die
schwierige Operation durchzuführen.

Bei der Ankunft des Verletzten hatte sich Prinz
zu Schaumburg-Lippe als Vertreter des Propa-
qandaministeriums eingefunden. Der Verletzte wurde
sofort in einem Krankenwagen in die Lharits ge-
bracht.

Konservative Angriffe im llnterhaus. Jm Mit-
telpunkt der Dienstag-Aussprache im englischen
Unterhaus standen aufsehenerregende Angriffe
konservatioer Abgeordneter gegen die Regierung.
Sie erklärten, daß sämtliche Parteieir des Unter-
hauses sich zu einem Aufstand gegen die Regie-
rung erheben wllrden, wenn das versprochene Ee-
setz über Hilfsmaßnahmen für die Elendsgebiete
nicht den Erwartungen entsprechen werde.

Dann stellte der Berichterstatter die Frage: „Wie
beurteilen Sie den Stand der Beziehungen zwischen
Velgien und Deutschland?"

Antwort: „Jch kenne sehr wohl Velgien und
die belgische Bevölkerung, weil ich aus der benach-
barten Eegead stamme. Jch weiß, daß es nach dem
Kriege Reibungspunkte zwischen unseren beiden
Völkern gegeben hat; aber ich weiß, daß diese
Punkte mehr und mehr in den Hintergrund getre-
ten sind gegeniiber den großen Aufgaben, die diese
beiden Völker verwirklichen müßten oder verwirk-
lichen müssen. Eine dieser wesentlichen Aufgaben
scheint mir die zu sein, sich gegen die subvertiven
Elemente zu verteidigen, die dabei sind, Europa
zu untergraben und es zum Untergang zu brin-
gen. Jch habe den Mut, sie beim Namen zu
nennsn: die Gefahr des Moskauer Bol-
s ch e w i s m u s.

„Wir Nationalsozialisten haben uns mit Erfolg
dieser Gefahr entgegengestellt, wir haben den Kom-
munismus zu Boden geworfen: aber ich muß mit
einer sehr großcn Sorge der Entwicklung entgegen-
sehen, die diese Bewegung, die Spanien kreuzigt
und die geistige Schicht vernichtet, in anderen Län-
dern nimmt. Mit dem realistischen Eeist aber, der
das belgisch« Volk auszeichnet, hat Belgien die Ee-
fahr begrisfen, die der Kommunismus für den
Frieden und die Zivil.sation darstellt.

Jch bin nicht so naiv, zu glauben, daß die Neu-
ausrichtung der Außenpolitik, die sich soeben in
Belgien vollzogen hat, um unserer jchönen Augen
willen geschehey ist. Nur eine dumme Regierung
kann Jnitiativen im Jnteresie anderer Länder er-
greifen: nichtsdestoweniger habe ich mit großer
Freude festgejtellt, daß das kleine Belgien, das eine
große Nation darstellt, nicht gezögert hat, sich aus
allen Verwicklungen zurückzuziehen, die die Eefahr
einschließen, den bolscheroistischen Treibereien zu
dienen."

Frage: „Welches sind nach Jhrer Meinung die
geeigneten Mittel, um unsere Beziehungen zu ver-
besiern?"

Antwort: „Diese Mittel sollten nach meiner
Meinung sein erstens, sich in aller Offenheit
unsere Meinung über die Reibungspunkte, die noch
zwischen uns hestehen, mitzuteilcn; zweitens, ein
System kulturellen Austausches zu organisieren, um
eine bessere gegenseitige Verständigung herbeizu-
sühren."

Frage: „Denken Sie, Herr Minister, an einen
Lultuvelh«n Austausch in der Art, wie er
zwischen Polen und Deutschland besteht?"

Antwort: Jawohl!"

Frage: „Was halten Sie von der Rex - Bewe-
g u n g?"

„Antwort: „Ich habe nicht das Recht, mich in
die Jnnenpolitik anderer Länder zu mischen. Fch
habe in dieser Beziehung eine persönliche Meinung;
aber meine Eigenschaft als Minister untersagt es
mir, sie auszusprechen. Jch stelle lediglich eine
Tatsache fest: Wenn ein junger Mann von dreitzig

Iahren eine so starke Bewegung zu entfesieln

stande war, so ist das ein
achten muß."

lement, das man

Oie Frage Eupen-Malmedy

Frage: „Sie haben, Herr Minister, von de>i
Reibungspunkten gesprochen, die zwischk"
uns bestehen; welches sind diese?"

Antwort: „Jch denke an d i e F r a g e E u p eü^
Malmedy. Ich habe keineswegs die Absicht, ve»
einer Wiedergabe Eupen-Malmedys an Deutschlan-
zu sprechen; aber ich möchte sagen, daß es außero^
dentlich nützlich wäre, wenn man jich in voller Oep
fentlichkeit über diese Frage unterhielte, um
über die Art ins Benehmen zu setzen, wie die W'
wohner dieser Erenzmark regiert werden müsie'j'
damit sie in ihrer freien kulturellen EntwickluNS
nicht duch lokale Instanzen, die immer radikale»
sind als die Zentralgewalt, behindert werden. Maj'
muß aufhören, Lber die Frage zu polemisieren, E
ihre Diskussion den hierzu autoristerten Persönliasi
kcrten überlasien. "

Die letzte Frage, die der Korrespondent an D<>
Eoebbcls stellte, betraf die Vehauptung, daß DeutsG'
land Absichten auf den belgischen Kongo habe.

Die Antwort hierauf lautete: „Jch kann Jhnell
hierauf nur eines antworten: Das ist dumm!
nächst hat Deutschland gar nicht die Möglichkeitz
sich der Macht zu bedienen, um den belgischen Kong»
zu nehmen, und wenn wir sie hätten, dan» würden
wir sie nicht gebrauchen. Wir haben erklärt, da"
wir unser Ziel nur mit friedlichen Mitteln errel'
chen wollen. Alles, was wir bisher getan hab«n<
hat sich nur auf uns selbst bczogen; wir haben nie'
mand ein Unrecht zugefügt. Wir haben cinc Pre'
vinz „wiedererobert", die uns gehörte, und wir HA
ben unser Armee wiederhergestellt, was unser Re>h-
gewesen ist, ein Recht, das auch jedes andere Lan»
hat. Wir haben keinen Erund, einem Lande, da»
uns nichts getan hat, etwas zu nehmen, das ihN»
gehört. Wir sind die Realisten des Friedens."

Zedes problem kann ohne Krieg gelöst werpe^

„Der Nationalsozialismus verfolgt keine inte^
nationale Mission mit irgendwelchen aggressiven
Absichten. Während der Kommunismus von dem
Willen durchdrungen ist, seine Zdeologie allen Va>'
kern und Nationen aufzuzwingen, um ste in eim
internationale Revolution hineinzuziehcn, die das
Ende unserer Zivilisation bedeuten würde, achted
wir den besonderen Charakter jedes Volkes, ilv»,
wir glauben, daß lediglich auf der Grundlage ein-es
>olchen gegenseitigen Verständigung eine dauerhaft"
europäische Zusammenarbeit gesichert werden kanij-
Wir jungen Deutschen sind durchdrungen von dek
Ueberzeugung, daß es in Europa kein Problein
gibt, zu dessen Lösung ein Krieg notwendig wäre-

Mit dieser Antwort entließ der Minister seineN
ausländischen Vcsucher, nachdem er ihm zur Erin'
nerung sein Vuch „Vom Kaiserhof zur ReichskaNb'
lei" übergeben hatte.

Zudenbastard beschimpst Oeuffchland

Acht Monate Gefängnis für die Gchimpfkanonade

Berlin. 18. Nov. (Eig. Meldung)
Vor d«m Sondergericht m Berlin hatte sich die
34 Iahre alt« Helene A. wegen Beschimviung des
Deutschen Reiches und wegen üsfentlicker Beleidi-
gung zu verantworten.

Die Angeklag'te. der edle Svroß einer Rasien-
mischuna zwischen ei-nem Abe! sini«r und einer
Jüdin, ist von zWergenhast kleinem Wuchs. Sie
ijt bis vor wenigen Iabren in einer Lilivutaner-
truvve als Artrstin ausgetreten und wurde, als sie
keine Belchäktignng mebr finden konnt«. obwohl si«

Mars regiert -ie Giunde!

Rund um die pariser Klugzeugausstellung — MG und Bombe

beherrschen das Keld

hw. Paris, 18. November

Rechtzeitig — zu den großen Luftkämpfen über
Madrid — ist die 15. Internationale Flugzeugaus-
stellung in Paris eröffnet worden. Vor den Pa-
lais an den Champs Elysees, herrscht star-
ker Andrang. Ein internationales, großenteils sehr
elegantes Publikum füllt die Säle. Niele Unifor-
men darunter: Offiziersschüler aus St. Cyr mit
ihren Federbüschen oorn am Helm, Flieger, Ma-
rineofsiziere. Dazwischen Neger, ein griechischer
Priester mit hoher schwarzer Mütze, unauffällige
Japaner. Ein buntes, lebendiges Treiben erfüllt
den „Käfig der stählernen Raubvögel", die stumm,
ablchnend und drohend auf die Menschen herab-
schauen.

Die Zivilluftfahrt ist nur noch geduldetes An-
hängsel. Jm Vordergrund spreizen sich, MG.- und
bombenbewehrt, die Maschinen der verschiedenen
Luftwaffen. Sie verheimlichen ihre Zweckbestim-
mung nicht, sie zeigen ihre Waffen mit Eifer und
Stolz. Schwatzend und staunend umdrängt sie die
Menge, unterm Arm die Zeitungen mit den letz-
ten Nachrichten aus Spanien: „Duell zwischen
Bomben- und Iagdflugzeugen", „Sechs Apparate
abgeschossen". . .

Das große Schaustllck der Ausstellung ist zwei>

fellos der
2 Eeschützcn und 3

elbrote Fokker 61 mit
inengcwehren. von denen

erns. dre'hbar zum Schießen rückwärts bestimmt

ist. Um die Sache recht anschaulich zu machen,

leuchten an den Mündungen kleine rote Funken
auf, die gleichzeitig die Schußgeschwindigkeit dar-
stellen. Eleich daneben steht ein polnisches
Bombenflugzeug PZL 23/43, das an der
Bauchseite eine Reihe von Bomben trägt. Ein
Schild besagt, datz es auf dem Luftweg nach Paris
gekommen ist. Auch andere ausländische Heere
oder Fabriken haben ihre neuesten Erzeugnisse aus-
gestellt. Trotzdem ist von Totalität nicht zu reden.
Es fehlen viele Länder — unter ihnen auch
Deutschland und Jtalien — und andere
haben sich unverkennbar aus Propagandagründen
entsprechend in den Vordergrund gedrängt. Das
gilt für die Sowjetunion, die mit einigen
großen Flugzeugen und der iiblichen Fülle von
Statistik vertreten ist. Französische Zeitungen ha-
ben zu dem großen Aufwand bereits die Demer-
kung gemacht, daß die wichtigsten Einzelheiten auf
Vcnutzung franzöjischer Patente und Modelle zu-
rückgingen, Die Absicht, auf das französische Pu-
blikum Eindruck zu machen, ist jedenfalls unver-
kennbar. Das Luftministerium, das die Ausstellung
veranstaltet und vermutlich auch die starks sowjet-
russische Veteiligung veranlaßt hat, ist, wie man
weiß, in seiner heutigen Besetzung eine der Säulen
für eine nicht nur politische, sondern auch enge
militärijche Zusammenarbeit mit der Sowjet-
ünion. Dadurch erhält deren Demonstration — die
übrigens ganz ohne jedes Beiwerk an offiziellen
Emblemen, Sowjetsternen, roten Fahnen oder der-
gleichen vor sich geht — ihre besondere Bedeutung.

Ausländerin ist, von den deutschen Wohlfahrt^'
behörden untersiützt!

Als Dank für die erwiesenen Wobltaten beganü
die Angeklngte, die trotz ibres »wergenbattesi
Wuckies über ein wabres Sckandmaüj
versügt, getreu dem Wort. datz Undank der We>s
Lobn isi, auf das Woblsabrtsamt zn scknmvi'eü
und dieses auf unslätigsie Weis« mi belästigen, d*
ne mehr Untersiützuirg baben wollte! Das ging
lange, bis «ines Tages dem Wohlfahrtsamt de(
Geduldsfaden ritz und man ihr das Haus verbot. M^
eckit iüdiscker Freckbeit ersckien sie jedock trotz d«»
Verbotes vromot wieder, versuckte umberstebend*
Woblsabrtsemvsänger auszuhetzen und geriet scklie«'
lick !o in Wut, datz sie in nickt wiederzugebende»
Weise nickt nur das Deutscke Reick beschimvsA
sondern auck die Wohlfabrtsbeamten mit ganE
Sckimvslanonaden begeifert«. Zum Ueberslutz drobt'
sie. wls Ausländerin dafiir sorgen zu wollen. da»
ibr Fall im Ausland genügend bekannt würd«!

Der wild sckimvsende und rasend geworden*
Judenbasiard mutzte sörmlick überwältigt und fest'
gesetzt werden. Vor den Sckranken des Gerickt?
allerdings war das sonsi übergrotze Mundwerf
reckt kleinlaut. Die Angeklagte wird 8 ManE
Zeit haben. um über ibre Sckimvfkanonaden »»>
untlätigen Reden nackzudenken.

Hauptschriftleiter: Franz Bretz
Ttellvertrctcr: Bernkarl» Seeaer-Kelb«.

Cbes vom Dicnst: Dr. Friebrich Didier.

Berantwortlich fllr Inncnvolitik: Frau, Bretz: söt
Aiitzenvolitik und Wirtlchalt: Bcrnbard Lckgcr-Kclbe,'-
für Stadt Heidelberg nnd Bewcgunai Hermann C«>»:
siir Badischc Nachrichien und Svort: Hcrman« Ucberle'
für Feiiillcton nnd Unterhaltnng: Dr. Fricdr. Didiek'
für sämtl. Beilaacn: i. V. Dr. Fricdr. Didier: für Bil'
der: Hauvtschristlcituug: sür Anzeiacn: Wilb Bcso«^
sämtlich tn Seidclbera.

Schrtftlettiina: Briinncnaasle 20—24.

Rcrliuer Schriftlcituna:

Hans Gras Reischach. Nerlin SW 88. Charlottenstr. l"
Nachdruck eiaener Berichte obnc ausdrückliche Geneb'
mtauna der Schristleilung nicht aestattet.
Svrechstnnden der Schriftleituna: Täal. von18—17 Ubk-
Fernrul 8740.

Für unverlanat einaeganaene Bciträae wtrd keine
Berantwortnna übernommen

Verlag „Bolksgcmeinschast" G. m. b. H„ Hau»t-
stratze lLS/1L8 tUnivcrsitätsplatz).

Druck: Hcidelberger Gutenbcra-Druckeret G. m. b.
D.-A. X. 38: 28 441.

Davon: Bezirksausaabe „Nund um Mosbach

Bezirksansaabe „Der Odenwälder" 8iZ,

BezirkeaiiSaabe „Der Kraichaau" 44»2

Bezirksausaabe „Der Franke" 241»

Lur Zett tst Pretsliste Nr. S gültta.
 
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