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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9507#2210

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Lsits 2

„Doll«qemeinsHa^

Sounlag. dea il». Rooembtt^,

Bauerntum und Merjahresplan

(Zortsehung der Ausführungen Backes von Geile

Futter dieselbe oder gar eine höhere Leistung zu
erzielen.

2. Die zweite Magnahme ist, durch Schulung
und Beratung eine rationelle Fütterung zu er-
reichen.

3. Von ebensogroßer Wichtigkeit sind die Auf-
paben auf dem Eebiete der Klemtierzucht.

4. Neben einer rationellen Fütterung ist beson-
derer Wert auf eine restlose Verwendung aller
ansallenden Futtermittel zu legcn.

5. Eine nicht sparsame Verwsndung eines Fut-
termittels licgt rn der Kartofselbrennerei vor.
2,3 Millionen Tonnen Kartoffeln werden noch
jährlich rrotz des Futtermangels grögtenteils in
Treibftoff oerwandelt. Dieses Problem wird in-
nerhalb des Vierjahresplanes insofern gelöst wer-
den, als jedes Zahr einer gewissen Anzahl von
Betrieben das Vrennrecht genommcn wird.

li. Njcht nur auf dem Gebiet der Tierhaltung
und Tierfutterung muh das Gewonnene sparsam
vcrwertct werden, sondern ebenso im Ackerbau.'
toier mug die Saatzucht in weit stärkerem Matze
dcr allgemeinen Landwirtschaft nutzbar gemacht
merden.

Eine weitere Aufgabe des Vierjahresplanes
innerhalb diejer Eruppe ist ein planmätziger Bau
von Molkereien in den molkereimägig noch nicht
erschlossenen Gebieten.. Zjel dabei ist eine Vsr-
grötzerung der Butterausbeute und eine Verbesse-
rung ihrer Qualität.

Allen Magnahmen einer sparsaMeren Verwen-
dung der Erzeugnisse in der Landwirtschaft steht
der eingeleitetc „Kamps drm Verderb" in der
Stadtwirtschast gegenüber.

Mindestens ebenso wichtig wie die Aktion
„Kampf dem Verderb"- wird das Problem
der Verbrauchslenkung sein. Auch hier
w rd es daraus ankommen, einer unzwtckmähigen
S.eigerung des Verbrauchs Einhalt zu gebieten.

Oas Fetlproblem

Die Fettversorgung Deutschlands ist das
schwerste Problem, da etwa ein Drittel des ge-
samten Fettbedarfes leider nur gegen Vardevisen
zu beziehen ist. Bei dieser Sachlage ist es nicht
zu verantworten, daß der Fettverbrauch pro Kopf
der Bevölkerung heuie noch um ?4 Prozent höher
liegt als 1913. Der Konsum von Fetten kann auf
dein Lande ohne jeden Schaden ejngeschränkt wer-
den. Es ist die Vflicht einer jeden Vauersfrau,
während des Vierjahresplanes alle Wege zur
Fettersparnis zu gehen. Ebenso kann der FleH-b-
verbrauch auf dsm Lande durch Mehrverbrauch
ron Fischen verringert weröen.

-lArbeitskrastersparnis

l.V. E- liegt aus der Hand, dah vie burch den
Bierjahresplan dem Bauerntum grftelltcn neuen
Aufgaben gröhtenteils einen erweiierten Einsatz
von Arbeitskrästen erfordern.

Die Arbeiternot kann auch im Lause des Vier-
jahreoplanes nicht grundsätzlich gelöst werden, da
durch den Rohstofsmangel Deutschlands alle etwa
sreien Kräste dort eingesetzt werden miissen. Es
wird sich also um Uebergangshilfsmahnahmen
handelu, denen allerdings für die Zulunst zum
Teil grundsätzliche Bedeutung beizumessen ist.

1. Ein nennenswerter Arbeitseinsatz steht
heute nur im Arbeitsdienst bercit.

2. Dieser Ernteeinsatz genügt jedoch nicht, da
leider gerade im Westen und Südwcsten, aber
auch bcreits in anderen Gcbieten, eine zeitwnlige
Erntehilfe nicht ausreicht. Nach dem Borschlag
res Rcichsarbeitsführers ist daher der sich in der
Praxis glänzend bswährte weibliche Arbeitsdienst
stärkstens auszubauen.

3. Als weitere Mahnahme im Rahmen des
Vierjahresplanes ist mn verstärkter Bau von
Landarbeiterwoynungen vorgesehen.

4. Es sind deshalb alle Mahnahmen der Ar-
beitskraftersparnis zu ergreifen, jedoch nie-
mals auf Kosten der Intensität, die ja
dauernd gesteigert werden muh.

Insbesondere wird es darauf ankommen, die
motorische und die elektrische Krast für die deutsche
Landwirtschaft nicht nur in Erohbetrieben, son-
Lern auch in Kleinbetrieben stärker nutzbar zu
machen als bisher.

Es gibt heute in Deutschland noch Leute, die
sich zu Ratgebern aufwerfen, und die das Pro-
blem der Erzeugungssteigerung allein mit einer
Erhöhung der Preise lösen wollem Diese Rat-
geber vergessen, dah sie hier durck den No^ional-
sozialismus längst überwundene Thesen aufstellen.

Und nicht nur sür die im Vierjahresplan zu
lösenden Aufgaben ist diese neue rraltung notwen-
dig, die Rohstöff- und Ernährungsgrundlage Deutsch-
lands wird in dieser Uebergangszeit zweifellos zu
manchen Spannungen und zu manchen Verknap-

pungen führen. Solche Spannungen können nur
überwunden werden, wenn wir alle den Weg zu
der neuen Haltung finden.

Wenn bei der jetzigen Devisennot der Führer
die Forderung aufstellte, dah den sozial Minderbe-
mittelten der Bezug der billigen Fette gestchsrt
werden soll, so nicht deshalb, weil er darin etwa
eine organische Lösung einer Verknappungserschei-
nung sieht, sondern weil die notwendige Haltung
des Polkes gegenüber solchen Erscheinungen noch
nicht vorhanden ist. Sie zu erzeugen, ist vielleicht
die gröhte Aufgabe des Vierjahresplanes. Und so
stnd^ Verknappungen in der Ernährung
Prüssteinesür die Haltunodes gesani-
ten Volkes und insbesondere für die Haltung
des Bauerntums. Diese Verknappungen sind leicht
zu überwinden, wenn sie nicht ausgenutzt werden,
um eigennützige Preisvorteile zu erzielen.

Möae das Bauerntum sich dieser grohen geschicht-
lichen Auioabe bewußt sein. Dann wird nicht nur
der Vierjahresplan gelingen, sondern auK alle
Schwierigkeiten. die in seinem Derlauf entsteher.
Lberwunden werden. Und so möchte ich schließen nnt

Ein Mitarbeiier Gticklings erzählt

Bremer Zngenieur berichtet über die Mißwirtschast in Sowjetruß'and

Bremen, 28. November

Ein Bremer Jngenieur, der mehrere Zahre in
Kemerowo und in Nowosibirsk mit dem oon einem
sowjetrussischen „Gericht" verurteilten deutschen In-
genieur Stickling zusammen gearbeitet hat. berich-
tct in der Bremer Zeitung über die Schwierig-
keiten, die Stickling insolge der Unsähigleit der
Moskauer Eewalthaber im Wege standen:

„Das Urteil gegen den deutschen Ingenieur
Stickling veranlaht mich, die Veryältnisse zu schil-
dern, unter denen Sticklmg in Kemerowo arbeiten
muhte. Man legt Stickling die Teilnahme an der
Trotzki-Vewe^ung zur Last. Um Stickling zu ent-
lasten, will rch meine eigenen Erlebnisse in Keme-
rowo schildern, woraus ohne weiteres zu ersehen
ist, wie unhaltbar dieses llrteil ist.

Ich war in Kemerowo als Jngenieur bei dem
gleichen Kohlentrust „Kusbassugolj" tätig, bei wel-
chem Stickling beschäftigt war. Kemerowo ist ein
Ort in Sibirien, hatte im kaiserlichen Ruhland
etwa 3 YOO Einwohner und war Nerbannungsort
für politische Gefanaene und Schweroerbrecher. Der
gröhte Teil der Belegschaft der Bergwerke bestand
aüs Verbannten. Heute zählt Kemerowo etwa
180 000 EinwohNer. Aber an dem Zustand, dah
die meisten Einwohner unfrciwillig dort sind, hat
sich nichts aeändert. Als ich zum erstenmal die Be-
triebe in Kemerowo betrat, siel mir sofort die
geringe Arbeitsleistung und Arbeitslust
der gesamten Belegschaft, vom Direktor bis zum
letzten Arbeiter, auf. Ich stellte als llrsache die
oben geschilderten Verhältnisse fest. Diese Ar-
beitsunlust habe ich auch bei den kommunistischen
Parteimittzliedern beobachtet, die gröhtenteils auch
zwangsweise in Sibirien sind. Dieses Widerstre-
ben gegen jede Arbeit ging so weit, dah es mir
nicht möglich war, sehr wichtige Arbeiten fertig-
zustellen, oder die Arbeiten wurden bis zu 90v. H.
fertiggestellt und dann verschwanden wichtige
Teili'. Jch habe alle in Frage kommcnden Stellon
in Kcmerowo oon diesen Zuständen unterrichtek
und um Abhilfe gebeten, getan wurde jedoch nichts.
Nach vielen Konflikten mit der Werksleitung
lehnte ich dann die Weiterarbcit unter solchen

Verhältnissen ab. Damit war der Werksleitung
ihr heimlicher Wunsch erfüllt und sie glaubte, einen
lästigen ausländischen Jngenieur, der ja gegenden
Willen der Werksleitung dort war, los zu wer-
den.

In Moskau wurde ich von einer Kommission
des Kommissariats fllr die Schwerindustrie ver-
hört. Diese Kommission war Lber die Verhältnisse
in Kemerowo sehr gut unterrichtet und bat mich,
wieder nach dort zurückzureisen und die mir ge-
stellten Aufgaben zu erledigen. Jnfolge der un-
haltbaren Verhältnisse in Kemerowo wurde ich
dann auf Wunsch nach Tomsk versetzt. 5kn Keme-
rowo hatte ich Stickling kennengelernt und hörte,
dah auch er die gleichen Schwierigkeiten wie ich
hatte. In Nowosibirsk tras ich Stickling wiedsr.
Er verhandelte mit der Verwaltung des Kohlen-
trusts und man versprach ihm die Beseitigung aller
Mihstände.

Stickling ist jetzt schon viele Jahre in Sowjet-
ruhland. Jedes Iahr ist sein Vertrag erneüeit
worden. Iedes Jahr sind die Mihstände in Keme-
rowo zur Sprache gekommen. Jedes Jahr hat man
Stickling versichert, dah man ihm volles Vertrauen
entgegenbringe. Jmmer wieder hat man Bessetung
der Verhältnisse zugesagt. Bis heute ist es den
mahgebenden Stellen in Moskau und Nowosibirst
nicht gelungen, die ungesunden Verhältnisse in
Kemerowo zu bessern. Ietzt ist Stickling verurteilt
worden, weil unfähige Leute in Moskau nicht in
der Lage sind, jenen Mihständen abzuhelfen. Schon
seit Jahren hat Stickling auf die Mihwirtschast
hingewiesen, eine Aenderung hat nicht in seinem
Machtbereich gelegen. Es wäre Sache der Moskauer
gewesen, diese Ausgabe zu lösen.

Jch weise auf meine Verhandlungen mit dem
Volkskommissariat für die Schwerindustrie in
Moskau hin, auf meine Verhandlungen in Nowo-
stbirsk mit dem Präsidenten des Kohlentrusts, mit
den Sowjets in Nowosibirsk durch den Bevoll-
mächtigten Schwa'be. Seit 1932 sind diesen Stel-
len die Mihstände und Verhältniste bekannt, fllr
die man heute den JWenieur Stickling verant-
wortlich machen will. Wenn je ein Urteil Hohn
auf Menschenrechte war, so ist es dieses.

den selben Worten wie vor zwei Iahren an d>
Stelle:

„Und wenn flch auch vor diese Aufgaben
rigkeiten turmen sollten, eins oergeflen Sie »

Am Ende steht doch die Leistung

für das Volk!" ^

Am Vormittag hatten StabshauptabteiluH^
leiter Dr. Merkel über die weltanschauN«^
Grundlagen des Bauernrechts und Stabsa' ^
sübrer Dr. Reischle über „Kapitalismus
Nährboden des Iudentums" gesprochen.

Begegnung der deutschen Lustschi^

Hamburg, 28. Novembel

Die Luftschiffe „Hindenburg" und „Graf Z^z
lin" begegneten sich in der Nacht zum Samstag /
der Nähe des Aequators. Luftichiff „H-ndenSU^
srand am Samstag um °ch.t Uhr MEZ in ^
Nähe der brasilianiichen Kustenstadt Natal w „
rend „Eraf Zeppelin" die Kapoerdi,chen snsein
steuerte.

Reichsverweser v. Horthy auf der
Hermreüe

Rom, 28. November

Reichsverweser o. Horthy hat am Samstag
mittaq mit seiner Begleitung im Sondnzug
italienische Hauptstadt wieder verlaflep. Au,
festlich gcschmückten Vahnho, waren zum Ub,^,
das italienische Herrscherpaar der italienische
gierungschef und zahlreiche hohe Wurdentrager
Hmes un^ der StaalsverivallunA erichlenen.
dem Reichsverweser v. Horthy in Begteitung ^
Königs die Ehrenkompanie unter den Klangen ^
ungarischen Nationalhymne abgeschritten hatte,^ U
abschiedeten sich die beiden Staatsoberhaupter u
herzlichste.

Türkifche Geschwader in Griechenlaui'

Athe», 28. November .»

Das Eeschwader der türkischen Kriegsflotte
zu dem angekündigten Besuch im Hafen von P«
ron eingetroffen.

Eden bei van Zeeland. Der enalische Au^
minister Edcn batte am Freita» in der Lond^,
belgischen Botsckast eine Unterredung mit MiM>r«
vrästdent van Zeeland. ^

Ein britiickes Nabrungsmittelamt. Jm RaEl

des AuirWunasvrogramms bat die blitiiche
gierung die Eründung eines NabrungsmlttelaM'^
besckloflen. das eng mit dem Minisier sur die
teidigung zuiaminenarbeiten wird.

„Ecko de Paris" warnt. Das sranzöstschs
..ELo ds Paris" erklärl. man dürse es nicht m .
belmlichen. dak das Land. wenn die>-Regieru.,
Blum weiter am Rüder bleibe. nickt nur dem »n,
aerkrieg und der Sowietisteruna zutretbe. ionoe
auck einem auswärtigen^Konflikt.

Eine Erkliirung Daladiers. Im Finanzauskiß^
der Kammer erklärte der iraniöstsche Krisgsinl^,
sier Daladier. dan er künitig Streiks und
beietzungen in der Kriegsindusirie nickt mehr
den werde. ^

Um die Einberufung des Völkerbundsrates.

iranzösticken Blätter beichäitigen stck eingebend L ,
dem Äntrag der ivanischen Bolickewiiten in
lencia aui Einberuiung des Välkerbundsrates ^
wird besürchtet. dak der Völkerbund dadurcki
eine neue ickwere Krise gesührt werden könnte.

Sowietkriegsmaterial keine Qualitätsarbeit.

neral Queivo de Llano erklärte am Fre'taaaM',
im Sendcr Sevill<. daki die sowietrufliichen sr'Lz
zeuge und Tanks. die in die kiände der nationa'^
Truooen aesallen seien. alles andere als Qualiia '

Oei- „VoHr^pi-ei^ süi- cjeul^eüe Oieülung"

sZan; Künlcel preizträger mit „äcliiciczal uncl IKelre cle; ftlildaz von Hue;"

Der „Bolkspreis sür deutfche Dichtung", der
Wilhelm Raabe-Stistung (Schirmhcrr Reichsmini-

0r. Uans Künksl Koko-Arcknr

ster Nust), und der „Dichterprsis der Stedt Vraun-
schweig" wurdc» dem Dichter Hans Künkel sür

jeinrn joede» erschiene» grohen Roman „Schicksal

und Liebe des Niklas von Cues" (Verlag Philipp
Reclam jun. Leipzig) verliehen.

Das preisgekrönte Werk läht in mächtiger Dar-
stellung das unerhört reiche und grohe Leben des
leidenschastlichen Kämpsers, des deutschen Kardi-
nals und Gottsuchers, dichterisch lebendig erstehen
und gestaltet die farbige Welt des Spätmittel-
alters mit ihren geroaltigen Spannungen und Kri-
sen, die in dem grohen Konzil von Basel gipfeln.
Es ist einzigartig, wie der Dichter den Aufstieg
des Schisseriohnes oon der Mosel zum geistigen
Führer seiner Zeit schildert, der sich die ungeheure
Aufgabe gesiellt hat, die Kirche und damit das
Abendland zu resorinieren. Der Roman Hans
Kiinkels enthält eine Fülle von Höhopunkten und
in wuchtiger Plastik rollen die Geschehnisse ab.

Der Dichter Hans Künkel wurde 1896 in Stol-
zenberg im Kreis Landsberg a. d. W. geboren
und ist grötztenteils auf dem Erbhof Gemmin in
der Neumark ausgewachsen, der seit 150 Jahren
im Besitz der Familie ist. Die Kindheitseindrücke
auf diesem Erbhof und die Erzählungen der Land-
arbeiter wurden in seinem ersten grohen dichteri-
schen Werk, dem ebenfalls bei Reclam erschie-
nenen Roman „Anna Leun" lebendig. Unter
Verzicht auf dankbare Milieuschilderungen hat der
Dichter den Ronian so wuchtig gestaltet, dah er
bleibenden Wert erhält. Während der vier Jahre
des Weltkrieges hat Hans Künkel an verschiede-
nen Fronten gekämpft, bis ihm 1918 an der West-
sront bei einem Sturmangriff der rechte Arm zer-
schmettert wurde. Neben seinen beiden Romanen
hat Hans Künkel eine Anzahl philojophi-
jcher Schrijten Deröjjentlicht.

Oie Operette aut 6eut;clien kütinen

lleberblick über die Ausfübrunsen

Proieflor Dr. Wilbelm A l t m a n n gtbt in der
„Allgemeinen Musikzeitung" einen Ueberblick über
die Overettenaufführungen an deutschen Theatern,
und zwar in der Zeit vom 1. Auausi 1935 his 31.
Juli 1936. Insgesamt wurden 257 Overetten von
94 Komvonisten gewielt, davon gelangten 45 zur
Urauiiübrung. Eine Statisiik über die Overnauf-
führungen im selben Zeitraum ergibt die Darbie-
tung von 221 Overn. deren Schövier 108 Kompo-
nisien sind. Die Svitze der Overettenkomvonisien
bält Jobann Strauh mit 2552 Aufführungen von
9 Werken. es folgen Lehör mit 2410 Aussübrungen
von 14 Werken, Kollo mit 1394 oon 17, Millöker
mit 1136 von 9, Ravmokid mit 863 von 3. Eötze
mit 829 von 3. Künneke mit 771 von 11. Zeller
mil 699 von 8. Stolz mit 587 von 15 und Suvvc
mit 512 Ausfübrungen von 6 Werken. Die höchsie
Auffübrungsziffer von 804 erreichte „Der Za-
rewitsch von Leh.ir. 731mal wurde die „ölleder-
maus". 720mal der ..Zigemicrbaron". 707mal
„Die lusiige Witwe". 638mal der „Vogelhändler".
590mal der ..Bettelsiudent" und 558mal Raymonds
„Lauf ins Elück" ausgeführt.

Kultumoti'ren

Rechtsschutz der Werke Cbovius. Das voluische
Kultusminifterium vlant einen besonderen Eesetz-
entwurf für den Rechtsschutz der Werke Cb-vins.
Maii bosft. durch einen solckien Rechtsschutz beträcht-
liche Mittel zu crzielen, die restlos dem Ehopin-
Jnsiitut zugesührt werden sollen.

Muflk groher Meister. Unter der Losung „M u-
sik groher Meister in Betrieben" will
die Reichssendeleitung des deutschen Rundfunks
im Rahmen ihrer Znsammenarbeit mit der NSG.
„Kraft duich Freude" im kommendcn Winterhalb-
jahr eine Reihe oon Betriebskonzerten durchfüh-
ren.

Overettenuraufsührung mit Erna Sack. Jm Fe-
bruar gelangt in Berlin die Overette „Veilchen-
redoute' von Charles Cernä zur Urauffübrung.
Die wcibliche Hauvtrolle wird Erna Sack flngen,
als Partner isi Hans Heinz Bollmann vorgesehen.

Dickens „Pickwickier" als Oper. Dieler Tage ge-
langte in der Lovent-Earden-Overa in London die

Dver „Pickwick" von Albert Coates unter der ^
ung des Komvonisien zur Uraussübrung.
Lextbuch liegt der weltberükmte Roman "
Lharles Dickens zugrunde.

Filmc in Fortietzungen. Zn Frankreich bat >'§
ine Filmgeiellschaft die Hersiellung von Fil>U
n Fortsetzungen zur Auigabe gemacht. Sie
oeben einen solchen Film aus den Markt §
nid die Hcrstellung einer Anzahl weiterer
steser Art. die aui allen anderen Filmmärkten "
Velt ausgesiorben isi, angekündigt.

Olga Tkckechowa heiratet. Die bekannte Fi/A
darsiellerin Olga Tichechowa wird sich deninä^
verheiraten. Jm Standesamt Lbarlottenburg
das Ausgebot der Künsilerin mit dem bci ANj
werven wohnenden belgiichen Kaufmann Mattg
Robans ausgebüngt. Die Hochzeit wird ani >
Dezember siattsinden.

Hauptfchriftleiter: Franz Bretz

Stellvcrtreter: Bernbard Sceger-Kelbe.

Cbel vom Dieult: Dr. Friedrick Dtdier. ,,

Berantwortltch iür llnrenvolttik: Fra», Rretz- <2:
Attkienvolitik »nd Wirtickiait: Berndard Sccgcr«^!«:
iür Stadt Heidelbera und Beweauna: Hcrmanu 4-,,.
kür Badi'che Nackrickiien »nd Svori: Hcrmanu UedE!,r!
iür Fenilleion »nd Unierdaliuna: Dr. lkriedr D>V,ji«
iür iamil. Betlaaen: t. B. Dr. Fricdr. Di>>ier: iiUÄt'
der: Hauvtkchrlitk-iiung: iür Anzciaen: Wilb Veä»'
iämtlich in Seidelbera.

SchriMeinina: Briinnenaalle 2tl-34.

. Bcrliner Schrlsilciiung:

Hans Grai Reikchach. Berl!» SW 88 Cbarlottenitr >
Nachdriick etaener Berichle odne a»?drückliche

miauna der Schriitleiinna »ich, aciiattct. -j.

Svrcchitunden der Schriitlettnna: Täal. von IS—>7 U°
Fernrm S7i».

Für unverlanal einaeaanaene Beiiräae wird ketm
Beraniworinna übernommen
Bcrlag ..BolksgcmeinschLit" G. m b. H. HauV
itrabe ILS/l28 lUuivcrütätövladt ^

Druck: Hetdelberacr Gntenbcra-Drackerei G. m. b-

D.-A. X. 38: 25 441.

Davon: Neztrksansaabe ..Nand nm Mosbach
Bezirksansaabe „Der Ddenwäider"
Bczirksansaabe .Ter Äiaichaau"
Bczirksansaabe »Der Fran'e"

Lur Zett ilt Preislilte Nr. S aülil»


 
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