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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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8sits 2

„Dolksgemeinsthast*

MittwoÄ. de» lS. l»si

cinen unerlaubten Erad von Senilität zuschreiben,
wenn Herr Eden ihr heute naiv Harlegt, das
yerspätete Aufgreifen eines deutsch-italienischsn
Vorschlages durch Paris und London nach über
drei Monaten, sei eine „beispielhafte Tat". Nein,
da hätten die Herren Delbos und Eden früher
aufstehen müssen.

Dag heute auf seiten der Volschewisten ca. KÜ000
nichtspanische Freiwillige mit nichtspanischen Waf-
fen stehen, haben allein Paris, Moskau und Lon-
don zu oerantworten. Wir werden Autzenminister
Eden nicht gestatten, diese Verantwortlichkeit durch
Häufung sehr spontaner aber keineswegs stichhal-
tlger Reden zuvernebeln.

Die Regierungen von Berlin, Rom und Lissa-
bon haben mit ihren Antworten auf die französisch-
engljsche „Initiative" die besonders in Paris er-
wünschte Vernebelung des diplomatischen Verhand-
lungsfeldes zerstört. Sie haben eindeutig zu er-
kennen gegeben, datz dieser — wie der Stratzburger
Sender so schön sagt — „generöse Vorschlag"
reichlich spät, wahrscheinlich zu spät gekommen ist.

Eine Möglichkeit möge man sich nur vor
Augen halten, um den „Ernst" dieser Vorschläge zu
bewerten: Volksabstimmung in Spanien, bei der
beispielsweise Herr Litwinow-Finkelstein
Völkerbundskommissar in Varcelona oder Valencia
sein könnte. Das würde eine schöne „Volksabstim-
mung" geben.

Jm Lbrigen haben die matzgebenden Mitglieder
der spanischen Nationalregierung in
Burgos jedes Paktieren mit dem vom Sowjetjuden
Rosenberg beauftragten „Ministerpräsidenten" Ca-
ballero abgelehnt, es sei denn, datz der Bolschewis-
mus vorher bedingungs'os kapituliert. Mit die-
ser Ablebnung erübrigen sich alle Rettungsversuche
sür die Anarchisten und Volschewisten von Varce-
lona—Valencia.

Wir empsehlen Herrn Eden, sich künftig mehr
an die historischen Tatsachen zu halten,
oafur aber weniger die Schaukelpolitik einer von
Moskau abhänaiqen Pariser Regierung liebevoll
zu betxeuen. Wir denken dabei an fenen Bauer,
der, nachdem er an seinem Easthausstammtisch das
tollsie Iäaerlatein verzapft batte, zum Wirt. der
toirkliche Erlebnisie erzäblte, zu sagen pflegte:
„Jmmer ehrlich, ehrlich Friedrich!"

Gefchloffene Oienstffellen

MLnche», 15. Dezember

Ueber die Dienstzeiten bei den Dienststellen der
Reichsleitung der NSDAP. zu Weihnachten und
Neujahr gab der Reichsschatzmeister folgendes be-
kannt:

Die Dieuststellen Ler Reichsleitung der NS-
DAP. sind ab Donnerstag. den 2t. D«,ember 1038.
12 Uhr, bis Montag, deu 88. DezemVer 1338.
8 Uhr, und ab Donnerstag, den 31. Dezember 1938,
12 llhr, bis Montag. den t. Jannar 1937, 8 llhr,
geschlosien.

gez.: Schwarz, Sreichsschatzmeister.

Oie Neichsfrauensühferin Mitalie- -er
Akavemie sür Ventiche« Recht

Berliu, 15. Dezember

Die Reichsfrauenführerin Frau Gertrud Scholtz-
Klink wurde als Mitglied in die Akademie für
Deutsches Recht berufen. Damit ist zum erstenmal
eine Frau in die Akademie für Deutsches Recht be-
rufen worden.

Die Mitarbeit der Reichsfrauenführerin erstreckt
nch auf die Eebiete des Familienrechtes und die
Nechtsfragen der Bevölkerungspolitik.

Gtalin hatte seine Hanv im Gpiel

Tschiangkaischek im Hauptquariier des Befriedungskommiffars von Ghensi — Moskau

steht mit 10 Oivtflonen und 600 Klugzeugen bereit

tOstasiendienst des DNB.)

Ranking, 15. Dezember

Der britische Verater des Marschall Tfchiaugkai-
schek, der zur Uuterhaudluug uach Siansu geslogeu
war, ist am Dieustag uach Loyana zurückgekehrt
und hat von dort aus der Eattin Tschiaugkaifcheks
telefonisch milgeteilt, dah Marschall Tfchiangkaifchek
im Hanptquartier des Befriednngskommisiars vou
Sheufi weile. Er habe lelbst zwei persönliche Unter-
redungen mit ihm gcführt. Der Marfchall sei ge-
sund nnd zuversichtlich.

Jn Nanking ist man auf Erund dieser Mrttei-
lung wieder etwas optimistischer geworden und
hofft, datz die Möglichkeiten für die Freilasiung
Tfchiangkaischeks noch nicht etschöpft stnd. Frau
Tschiangkaifchek soll beabsichtigen, nach Loyang und
wenn möglich sogar nach Sianfu zu reisen.

Der militärische Mitarbeiter des „Daily Te-
legraph", Eeneralmajor Temperley, weitz
zu berichten, datz die japanische Armeebehörde ein
Flugblatt habe verteilen lasien, in dem auf die
Notioendigkeit einer Auffüllung der Armee im
Hinblick auf die wachsende Militärstärke Sowiet-
rutzlands und Lhinas hingewiesen werde. Der
Mitarbeiter schreibt: Während Iapan vor zwei
Iahren noch im Fernen Osten entschieden stärker
als Sowjetrutzland gewesen sei, habe 5ch heute
durch die ständige Entsendung von Verstärkungen
der sowjetrusstschen Armee in die Transbaikalpro-
vinzen das Vild zugunsten der Sowjetrussen lang-
sam geändert. Obwohl die Iapaner etwa über 17
Divisionen verfügen, könne nur ein Teil in der
Nordmandschurei eingesetzt werden. Eeneralmasor
Temperley glaubt, datz die Sowjetrusien im Fer-
nen Osten zehn Divisionen mit etwa 600
Flugzeugen stehen haben.

In einer Moskauer Meldunq des „Daily Tele-
graph" heitzt es, dah Sowjetrutzland die Ereignisie
in China mit fieberhaftem Jnteresie verfolge. Der
„Daily Expretz" schreibt, datz bei der Eefangen-
setzung des Marschalls Tschiangkaischeks durch meu-
ternde Truppen Stalinseine Handim
Spiel gehabt habe. Nach einer zweistündigen
Konferenz im Kreml sei der Oberbefehlshaber der
Roten Armee im Fernen Osten, Marschall Vlü-
cher, im Flugzeug nach dem militärischen Stütz-
punkt Chabarowski gesandt worden. Zwei E-schwa-
der der roten Luftflotte seien ihm zur Verstärkung
der sowjetrussischen Streitkräste in Wladiwostok
gefolgt.

Meldungen aus Nanking befagen, datz man mkt
dem Eintre.fsen.Ler Reqiernngstruppen vor Sianfu
in der Nacht zum Mittwoch rechne. Vevor das
Milstär angreifen würde, werde nochmals ein Ver-
such unternommcn werden, zu,einer friedlichen Lö-
fung zu gelangen.

Oie Irotte des Äommuniffea
Li Tientiais

PeipinS, 15. Dezember

EineM neuen Fnnkspruch aus dem Lager
Tschanghsueliangs ist zu entnehmen, datz die Meu-
terer ihre feindselige Einstellung gegen die Nan-
kinger Zentralregierung verschärft haben. In die-
sem Einspruch wurde u. a. noch mitgeteilt, datz in
Sianfu ein Zentralbüro der Kommuni-
stischen Partei Chinas eingerichtet worden
sei. In Peipinger politischen Kreisen will man in
dieser Tatsache deutlich den Einflutz spüren können.
den der Ches der Eeheimen Kanzlei des Marschalls

Tschanghsueliang, Li Tientsais, hinter den Külissen
ausübt.

Li Tientsais, oder, wie er sich früher nannte,
Li Pohai, war zu gleicher Zeit Mitglied der Pei-
pinger Kuomintang-Organlsation und der Kom-
munistischen Partei. Jn Peiping bezweifelt man
nicht, dah er sich schon seit Zahren aktiv in kom-
munistischem Auftrag betätigt hat und datz die
jetzige Meuterei jchon im Iuni durchgeführt wer-
den sollte. Nur der ZusammenLruch gleichgearteter
Unternehmungen in den Südprovinzen Kwangtung
und Kwangst hat die jetzige Meuterei verschoben.
Seit dem Scheitern des Vorgehens im Süden stnd
zahlreiche Personen, die der Meuterei hätten ge-
fährlich werden können, scharf beobachtet worden,
um ste zu gegebener Zeit unschädlich zu machen. Der
am25. Okt. ennordete Eouverneur der Provinz Hu-
peh, der zu den Vertretern Tschiangkaischeks gehört
hatte, ist zweifellos das Opfer derjenigen Kreise
geworden, die die jetzige Meuterei vorbereitet haben.

Lapan greist -urch

rck. Tokio, 15. Dezember

Das iapanifche Innenministerium hat eine Reihe
von Mahnahmen gegen die zersetzende Propaganda
kommunistischer, marxistrscher und pazisistischer
WLHler getroffen. Jn diesem Zusammenhang wnrde
unter aiiderem die Einfuhr von Druckerzeugnissen

aus der Sowfetunio« verboten. Die Einfuhr vM
Druckerzeugnissen aus den Vereinigte» Staaten sost
zukünftig besonders scharf kontrolliert vd'?
den, weil sich verschiedentlich herausgestellt hat. datz
bolschewiftische Hetzschriften über Amerika n«H
Japan eingeichmuggelt wurden. Autzerdem soll di*
Ernfuhr ausländischer Zeitungen und Zeitsckriste«
oerboten werden, in denen die Oberhäupter be-
freundeter Staaten angegriffen oder verächtlich
macht werden.

Gowjeipropaganda-Zenirale m
Barcelona

Paris, 15. Dezember

Der „Iour" meldet, dah die Sowfets in Barce«
lona ein Büro eingerichtet hätten, das ont der L«''
tung der sowjetrusstschen Propaganda nicht vur
Katalonien, sondern auch in Frankreich, Nord-
afrika und ganz Europa beauftragt worden sei.

Aus Avila wird gemeldet, datz Sowjetrusieir»
die an der Madrider Front gefangen worden seie«,
erklärt hätten, sie seien seinerzeit nach Sibiriea
deportiert worden und dort jetzt freigelasien unte»
der Bedingung, dah sie stch zu den Kämpfen m
Spanien meldeten.


Der 75. GeLurtstag Svinhufvnds. Aus Anlatz
des 75. Geburtstages des finnischen Staatspräsiden-
ten Svinhufvud gab der finnische Eesandte in
Berlin am Dienstagnachmittao einen Empfang, an
dem neben Vertretern von Siaat und Partei sast
das ganze Diplomatische Korps teilnahm.

*

Deutschitalienisches Konzert i« Rom. Mittwoch-
absnd findet in Rom unter Leitung des bekannten
römischen Dirigenten Profesior Molinari ein
deutsch-italienisches Konzert statt. Der Deutsch-
landsender und die Reichssender Berlin, Königs-
berg und München werden um 21.30 Uhr dieses
Konzert übertragen.

ch

Zwei Sahre Deutsche Haudelskammer i» Londou.

Die Deutsche Handelsmmmer in London hielt an-
läßlich ihres zweijährigen Vestehens ein Esien al>,
än dem eine grotze Anzahl von Ehrenaäiten, Vär-
unter Botschafter von Ribbentrop, teilnahmen.

AmtsjubilLnm Dr. Mottas. Die schweizerifche
Landesregierung feierte am Montag das 25jährige
Amtsjubiläum de« derzeitigen Autzenmlnisters
Bundesrat Dr. Motta.

Frauzösischer Miuifterrat. Unter Vorsitz des
Staatsprästdenten fand am Dienstag in Paris ein
Ministerrat statt, der der Erlediguna einer ganzen
Reihe von innen- und autzenpolitkschen Fragen galt.

ch

Frankreich zahlt kelne Kriegsschuldenrate. Die
französische Regierung teilte dem Etaatsdeparte-
ment in Washlngto» mit, datz es wegen der der.

zeitigen Wirtschastslage die fälliKe Kriegsschulde»«
rate nicht zahlen könn«.

Riefig« FehlbetrSge iu Pari«. Die PreisbeS^
gung unv die neuen durch di« Gefetzgebung de»
Regierung Vlum verursachten Laften haben lv
Haushalt der Stadt Paris riestge FeLlbetrLg«
geben. Der Fehlbetrag für 1936 stellt stch bereA
auf 300 Millionen Francs, und für da« Jahr 190«
wird er auf über 800 Millionen Francs steigen.

vomber «it interuatlonaler «efatzu»,
grschosie«. Die natioualen Streitkräst« könnren
der Madrider Front am Montag ein Dombenrlug-
zeug der Roten abfchiehen, in dem stch «in Fratt«
zose, ein Engländer, ein Sowjetrusie und ein Spa*
nier befand.

Jtalieniscke Erfolge in Weftabefstnie«. Die E
ter Eeneral Malta stehende Truppenabteilung ha»
die wegen ihrer Fruchtbarkeit besonders berühmt«
Landschaft Kaffa und deren Hanptstadt Bonga b««
sttzt.

Roosevelt wieder kn Washington. Rach cr«^

Abwesenhert von fast einem Monat kehrt« PrSm
dent Roosevelt von der Friedenskonferenz r«
Bnenos Aires wieder in die Heimat zurück.

Perletznng der irischen Berfasiung. Die britiE*

Regierung steht in den Matznahmen. die der Fr«'
ftaat Jrland nach der Abdankung König Eduarv*

-VlrscjemielLOnrei't m t^anniieim

OerliarcZ llürcst, öerlin,

Karl Elmendorff brachte mit dem National-
theater-Orchefter zwei Srnfonien zu glänzender Auf-
führung und begleitete den Berliner Liedsänger
Gerhard Hüsch zu autzerordentlichen Erfolgen.

HaydnsSinfonie in C-dur erhielt
ihren possierlichen Namen „Der Bär" von dem
originellen letzten Satz, bei dem die Eeigen so
grob-lustig den Tanzrhythmus angeben, um dann
mit trippelnden und stch gefällig drehenden Tanz-
weisen dreinzufahren. Noch viele seiner 125 Sin-
fonien haben Namen von seinen Verehrern (nicht
von ihm selbst) bekommen, wie ,^vie llhr", „Mit
dem Paukenschlag" u. a. mit denen man sich besier
durch sein überrciches Schaffen durchfindet, als mit
unklaren Numerierungen oder Angaben der Ton-
arten. Jm Erunde sind fast alle Sinfonien Haydns
unerschöpfliche Varianten naturnaher Heiterkeit und
Innigkeit. In den Sätzen der Bärensinfonie steckt
so viel urwüchsige Kraft, im Menuett so viel Pomp,
datz man nicht nur, wie im Finalsatz an einen
Tanzbären auf dem Marktplatz denkt, sondern ver-
mutet, datz Haydn mit diesem Werk das Wappen-
tier ernes erlauchten Eeschlechts musikalisch illu-
»rierte.

Die ersteSinfonie von Johannes
vrahms war die Frucht jahrzehntelangen schwe-
ren menschlichen und künstlerischen Kampfes. Jn
wildempörtem Sturm des bis zur Höhe aufgewühl«
ten Orchesters klettert ein Motiv empor, das Ri-
chard Wagner seinem „Fliegenden Holländer" in
den Mund legte bei: „Wenn alle Toten auferstehn,
dann werde ich in nichts vergehn." Dann klingt
plötzlich die Verheitzung der Erlösung und des Frie-
dens auf. Aus dem düsteren c-moll wird das strah-
lende, siegrerche C-dur nach heihem Ringen erreicht.
Dies gelang dem 42Zährigen 1875 am Neckar,
nachdem er seine Wiener Aemter abgeFeben hatte,
um ganz der Komposition leben zu konnen. '

Untsr der Lertuirg Elmendorffs fanden beide
binfonign stürmischen Beifalk.

Eerhard Hüsch sang altitalienische Arien und
-szauberte nicht nur durch den natürliche» LusdruS

ri'ngt t.iecjer un6 ^rien

der Bel-Canto-Melodien, sondern auch durch die
vorzügliche Deklamation, Als frühste und schönste
Probe dieser in Florenz gleichzeitig mit der Oper
emporblühenden Arien-Knnst wird wohl Caccinrs
„Amarilli, mia bella" stets seine Iahrhunderte alte
Beliebtheit behalten. Eiulo Caccinis Melodik und
Ausdruckskraft kommen hier besonders schön zur
Eeltung. Unter der jüngeren Generation der Vel-
canto-Komponiften ragt Liacomo Larissimi hervor,
desien „Vittoria, Vittoria" dem Sänger auch mi-
mische Aufgaben stellte.

Aus der Blütezeit altitalienischer Arienkunst
ragt Francesco Easparini hewor, desien Vögelchen-
Arie „Augellin vago e canoro" ein Musterbeispiel
blühenden Eesanges ist. Ein Problem ist allerdings,
ob solche altitalienischerr Arien die volle Beglei-
tung unserer neuzeitlichen Orchester vertragen.
Zweifellos muh ein Sänger, der unsere modernen
Riesenkonzertsäle füllen will, wie Mannheims „Mu-
sensaal", bedeutend mehr Ton geben und damit die
historisch getreue Begleitung übertrumpfen. Von
diesem Eesichtspunkt aus läht fich eine vollgesetzte
Orchesterbegleitung durchaus vertreten, zumal in
der feinsinnigen Dirigier-Art Elmendorffs.

Dis Lieder von drjö Kilpinen erwek-
ken hohe Achtung vor dem jungen finnischen Mu-
sikschaffen. Prjö Kilpinen verbindet mit geklärter
geistiger Reife eine Jnnerlrchkeit und Echtheit des
Ausdrucks, die sofort für diese KLnstlerpersönlich-
keit einnimmt. Seine „Ejeld-Lieder" nach Eedich-
ten V. E.Törmänens, des finnischen Dichters, ge-
stalten mit naturhaft-schlichten, aber immer ori-
ginellen Mitteln in sehr sauberem und einfalls-
reichem Satz und vorzüglicher Instrumentation dre
unvcrgehlrchen Erlebnisse hoch auf den Fjelden,
im Ewigen Eis nordischer Eebirge, an finnischen
Mooren und Seen und Meeresgestade. Drese Lyrik
kommt ohne Erotrk aus, ist das weitatmige Srngen
unendlicher Einsamkeiten des Nordens. Man darf
dem Verliner Sänger Eerhard HLsch dankbar sein,
der in seinen Liederabenden im Konzertsaal wre
im Rundsunk sür dieses wertvolle Liedgut aus dem

Nordosten erfolgreich eintrat. Prjö Kilpinen weih
aber auch das Orchester mit seinen Farben stilvoll
heranzuziehen, ohne dem Instrumentalen mehr Ge-
wrcht zu leihen, als im Sinne der Liedvertonung
nötig ist. Nach stürmischem Beifall wiederholte
Hüsch mehrere Lreder. k°rieckricli Ssssr.

Xultumotiren

Auszelchunng für Auguft LLmmle. Anlätzlich
des 60. Eeburtstages des Schwabendichters August
Lämmle wurde in Stuttgart eine Feier veran,
staltet, an der u. a. Ministerialdirektor Dr. Msy-
ding, der Rektor der Technischen Hochschule, Prof.
Dr. Stortz, und viele schwäbische Dichter teilnah-
men. Dre Ansprache hielt der Landesleiter der
Reichsschrifttumskammer, Dr. Eeorg Schmückle,
ein Freund des Iubilars.

Hebbels Urenkelin geht zur Vühne. Jm Aka-
demietheater in Wien gelangte Eerhart Haupt-
manns Märchensprel „Dre versunkene
Elocke" zur Aufführung. Das Rautendelein
wurde von Ewendolin Schöder-Hebbel verkörpsrr,
einer Urenkeli» Friedrich Hebbels, die ihre erste
Rolle spielte. Dre 18jährige Künstlerin tritt da-
mit in die Futzstapfen ihrer Urgrotzmutter.

Stradivari-Feiern iu Cremona. In Cremona
wird im kommenden Jahr der 200. Todestag des
berühmten Lremoneser Geigenbauers Antonio Stra-
divari gefeiert werden. Dre Stadt hat beschlosien,
ihren grotzen Sohn nicht nur durch Errichtung ern-rs
Marmordenkmals zu ehren, ste will eine Schule un«
ein Museum für Eeigenbau in Cremona grünven.
Das bisher in Florenz bestehende Eeigenmuseum
wird nach Cremona verlegt werden.

Nibelungeuring unter Furtwäugler. Der Fest-
ausschutz der Pariser Weltausstellung hat an
Staatsrat Prof. Wilhelm Furtwängler die
Einladung gerichtet, im Rahmen der Pariser
Festwochen Wagners „N i b e l u nge n r i n g"
zu dirigieren. Das KLnstlersnsemble soll ausschlietz-
lrch aus den Kräften bsstehen, die bei dsn letzten
Bayreuther Festspielen mitgewirkt haben. Die Auf-
führungen werde» im Theatre de» Thamps-Elysee»
veranstaltet.

Neuer Filmpalast für die Biennale. Da di«
ternationale Filmkunst-Ausstellung i» Penedig Lv«^
kein eigenes Lichtspielhaus versügte, gelangte» bs
Filme in einem Freilichtkino zur Aufführung.
Leitung der Viennale hat schon im Sommer d..3'
die Errichtnng eines grotzen Filmpalastes am Lr?"
beschlossen und einen Jdeenwettbewerb ausgeschrr^
ben. 1937 kommen die FUm« bereits im uei^
Filmpalast zur Aufführung.

Mustk für di« Lnftwaffe. Der in Nenkuhre« ^
Ostpreutzen lebende Komponist Herbert Brust
vom Reichsluftfahrtministerium den Auftrag «rb^.
ten, eine Mnstk für die Orchester der Lnftwaffe "
schreiben.

„Weun der Hahu kräht" iu Wieu. Am 22. D^

zember wird die Exl-Bühne ihr neues Gastspiel „
Wien mit der Aufführung der dreiaktigen KomE'
von August Hinrichs „WennderHahnkräh^
beginnen.

Hauptschriftlekter: Franz Bretz
Ltellvertreier: Berubard Lreaer-Sekb«.
tkbe» »»« Dleatt: Dr krrlebrlib Dldler.

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Aukenvolitik und WirtlLakt: Bernbarb Seeaer-^
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Beweauna,: Hermaun^^jzr

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Berontwortuna übernommen
Berlaa -Bolksarmeiuickakt" G. m b. H. vav«^
ltratzc I28NL8 tUuivcrktötsvlatzi ^

Druck: Hetdelberaer Gutenbera-Druckerei G m. b. ^
D.-A. XI. 38: 27 427

Davon: Beztrksausaabe -Nünb um MvSSack"
BezirksauSaabe „Der Odenwülder"
Bezirsausaabe „Der Äraickaau"
BezirksauSaabe ,Dcx ^ranke'

Sur Sett tü Vretsltür Nr. 8 »tUttH
 
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