6sits 2
^Lolksgemetnschafl^
Donaerslaa. deu 17. DczemLri
kcinem Zweisel. dah die sowietrussischen Truvven»
nsrschiebungen in engem Zusammenhang mit dem
Putsch Tschangbiueliangs stehen. Es ist daher ver-
ständlich. dah Javan diesen beunruhigenden Vor-
gängen, die seltsamerweise wieder einmal beglei-
tet sind oon bewuhten „divlomatischen" Provoka-
tionen. Eewehr bei Fuh gegenübersteht.
Die Komintern in Griechenland!
Ein bedeutsames Nachdem vor wenigen Tagen
Eingeständnis. die französische Politik dem Fo-
reign Office ein grohzügiges
Hilseleistungsangebot vorgelegt hat, mit der be-
scherdenen Vitte, diese schöne Eabe durch ein wenn
müglich noch gröheres Eegengeschenk zu würdigen.
bat Ministervräsident Blum jetzt iroch ein Uebriges
getan. Um das Angebot der französischen Politik
in London. das in der letzten Zeit in verschieden-
ster Form vorgebracht wurde. abzurunden, gab
Blum einem Blatt der englischen Linken ein Jn-
terview. in dem er sich besonders mit dem Sow-
ietvakt beschästigte.
Dabei entwich Serrn Blum im llebereiser ein
Eeständnis. das verdient, festgehalten su wer-
den. Der Ministervräsident Frankreichs erklärte
nicht mehr und nicht weniger, als dah der Sowjet-
vakt auf demselben Wege zustande gekommen sei
wi« die sranzösisch-russische Allianz vor dem Kriege,
und malte als Erund in grohzllgiger Weise die
„deutsche Eesahr" an die Wand.
Es sollte eigentlich überflüssig sein, Herrn
Vlum auf die Tatsache hinzuweisen. dah die Be-
handlung der Kriegsschuldsrage bei allen Völkern
allmählich ru der Erkenntnis geführt hat. dah die
französisch-russische Allianz vor dem Kriege es
Ruhland überhauvt erst ermöglichte. Deutschland
zu überfallen. und dah dieser Pakt den Keim
zum Ausbruch des Weltkrieges legte. Wenn des-
halb der französische Ministervräsident heute in
einer englischen Zeitung offen erklärt, dah der
Pakt Frankreichs mit den Sowjets aus den
gleichen Motiven entstanden sei, wie der Pakt mit
dem Vorkriegsruhland. so wird man gut daran
tun. dieses Eingeständnis von sranzösischer Seite
nicht zu übersehen. Wir möchten aber der öoss-
nung Ausdruck geben. dah die französischen Ver-
»uche, die Allianzvolitik des Quai d'Orsay zu einem
Ervortartikel auf dem volitischen Markt Englands
zu machen, durch derartige Eingeständnisse bei der
realvolitischen Einstellung Londons die Veurtei-
lung erfahren. die allein möglich ist.
Menn der führende franzöjische Politiker heute
der englischen Oessentlichkeit gegenüber offen er-
klärt, dah der Sowjetvakt dem unglückseligen fran-
zösisch-russischen Pakt vor dem Kriege in Ziel und
Voraussetzung gleiche. so sollte das auch in Lon-
don mehr als zu denken geben. Besonders, nach-
dem es in Paris selbst und in Moskau recht un-
angenehm emvfunden wurde. in welcher Weise der
Ministervräsident des „Volksfront"-Frankreich aus
der Schule plauderte.
Züdische Gaunerbande unfchädlich
gemacht
Wien, 16. Dezember
An Isidor Sonderling, der am Mitt-
woch wegen zahlreicher Betrügereien in das Un-
tcrsuchungsgefängnis wanderte, ist eigentlich nur
der Name verwunderlich. Denn die Tatsache, datz
der Ostjude Betrügereien in Höhe von fast 'einer
Million Schilling begangen hat, reiht sich nur den
zahlreichen Vergehen jlldischer Schieber an, die m
der letzten Zeit aufgedeckt werden kannten.
Ein Konsortium von Börsenschiebern, deren
Teilhaber fast durchweg Stammesgenossen Sonder-
lings sind, wurde nach monatelangen Verhandlun-
gen mit exemplarischen Strafen belegt. Der „Lei-
ter" der Eaunerbande, die ihre Kunden betrogen
hatte, wurde zu sieben Jahren schweren Kerkers
verurteilt. Sieben Mitangeklagte erhielten Ker-
kerstrafen von drei Monaten bis zu zweieinhalb
Iahren.
Oas Hauptarchiv der Kommunisten enidecki — ^000 Verhastungerr
Athe», 16. Dezember
Die griechische Polizei hat einen ihrer gröhteu
Erfolge im Kampf gegen den Kommunismus er-
rungeu. Nach einem gut vorbereiteteu Plan ge-
lang es ihr, das Archiv der Kommunisti-
schen Partei, das alle Parteistellen ganz Grie-
cheulands mit Ausnahme von Mazedonieu und
Thrazien umfaht, zu beschlagnahmen. Ein Teil
dieses Archios wurde in Athen, der andere Teil
i« Patras sichergestellt.
Aus dem vorgefundenen Material ergibt sich,
datz die Kommunisten in allen Städten Eriechen-
lands und in kleineren Gemeinden und Dörsern
Stellen unterhielten. Auch die Namen von
Staatsbeamten und einigen militäri-
schen Beamten sind in dem Verzeichnis aufge-
führt. Vei letzteren handelt es sich um drei aktive
Ofsiziere, verschiedene Unteroffiziere des Heeres
und dcr Flotte sowie um Soldaten und Matrosen.
Auch ein Eeheimcode für den Verkehr der
Kommunisten in Eriechenland untereinander und
ein weiterer Code für die Verständigung
mit der Komintern fielen mit vielen an-
deren Eegenständen in die Hände der Polizei. Eine
Liste gibt Aufschlutz über die Organisation des po-
litischen BLros der verbotenen Kommunistischen
Partei und enthält die Namen der Mitglieder
der „Verwaltungskommisston" der Kommunistischen
Partei für Eriechenland.
Auf Erund des beschlagnahmten Materials wur-
den in Athen, Patras und anderen Städten bisher
viele Verhaftungen, man spricht von 1000, vorge-
Oie Meuterer umzingelt
Tschiangkaischek lehnt die Korderungen TschanghsueliangS av
Schanghai, 16. Dezember
Die Truppen der Nanking-Regierung haben
in der Nacht zum Mittwoch die Stadt Sianfu, deu
Sitz des aufständischen Eenerals Tschanghsueliang,
volllommen umzingelt. Die Regierungstruppen
haben vorläufig Berejtschaftsstellung be-
zogen und warten die Besehle der Nanking-Re-
gierung ab.
Nachdem tagelang das Eerücht verbreitet war,
datz Marschall Tschiangkaischek erschosien worden
sei, bcsagt ein neuer telefonischer Bericht des nach
Sianfu entsandten Vermittlers, des australischen
Journalisten Donald, datz der gefangene Mar-
jchall wohlbehalten sei, es jedoch ablehne, mit sei-
nen politischen Eegnern zu verhandeln.
Jm übrigen ist Donalds Misston in Sianfu als
gescheitert zu betrachten. Er erklärte bei seiner
Rückkehr nach Loyang, das Tschanghsueliang ge-
wisie Vorbedingungen gestellt habe, deren Erfül-
lung nötig sei, um Marschall Tschiangkaischek die
Freiheit geben zu künnen. Der Führer der Auf-
ständischen fordere:
1. Eine Versicherung, datz die Truppen von
Marschall Tschanghsueliang nicht nach dem
Süden Lhinas gelckickt würden;
2. datz seine Truppen bessere Vezahlung erhal-
ten sollten;
ö. Eine Bürgschast, dah Tschanghsueliang und
seine Leute nicht bestraft würden;
Abbruch der antikommunistischen
Propaganda;
S. festere Haltung gegenüber den japanischen
llebergriffen.
Tschiangkaischek hat aber, wie Donald berichtet.
gegenüber diesen Forderungen würdevolle Zurück-
haltung bewahrt, und den Standpunkt vertreten,
datz nur die chinellkcke Eesamtregierung diese For-
derungen beraten könne.
Gchwere Gefechie bei Gchenfl
London, 16. Dezember
Jn der Proviuz Scheufl ist es, wie Reuter aus
Nanking meldet, zu ersteu schwereu Gefechteu zwi»
schen Truppen dei Zeutralregiernug und den Meu-
terern gekommen.
Der Direktor der Bank von China, Song, ein
Vruder der Frau Tschigngkaischeks, soll in Schang-
hai angekündigt haben, nach Nanking reisen zu
wollen. Von dort aus wolle er nach Sianfu wei-
tersahren, um einen neuen Dermittlungsversuch
zu unternehmen.
präsidenienwechsel bei der BIZ.
bl. Amsterdam, 16. Dez. (Eig. Meldungj
Der Prästdent der BJZ., Trip, der gleich-
zeitig Präsident der Nederlandsche Bank ist, hat
dem Aussichtsrat der BJZ. mitgeteilt, datz er nach
Abschlutz des laufenden Eeschäftsjahres von sei-
nem Posten zurückzutreten beabflchtige Zu seinem
Nachfolger wurde der bisherige Vizepräsident der
BJZ-, Beyen, gewählt. Während Trip den Po-
sten eines Präsidenten der BZZ. und gleichzeitig
des Vorsitzenden des Aufsichtsrates der BJZ. be-
kleidete, wird Beyen lediglich das Amt des Prä-
stdenten übernehmen. Beyen ist niederländischer
Staatsangehöriger.
nommen. Von den fünf Mitgliedern der Verrv^
tungskommission wurden bereits drei festgenomw^
Einzelheiten aus dem Archiv werden der OA
fentlichkeit erst mitgeteilt werden, wenn die PA,
zei ihre Matznahmen zur völligen Ausrottung d
Kommunismus in Eriechenland getroffen hat.
Von Neurath beglückwünscht Dr. Motta. Reich^
minister Frhr. von Neurath hat dem schweizerisch^
Bundesrat Dr. Motta aus Anlatz dessen Löjahr'
gen Amtsjubiläums ein Elückwunschtelegramm
>andt.
*
Eebietsführer Reinhold Schulze iu Paris.
der von jungen Franzosen ins Leben gerufet^
„Rive Eauche" hielt am Dienstag der Gebi^
sührer und Leitcr des Auslandsamtes der ReilY-.
jugendführung Reinhold Schulze einen Vortr«w
über die heutige deutsche Jugend.
Soen Hedin schreibt ein Buch über Deuts«A
land. Der soeben von einem längeren Aufentha«
in Deutsch'and nrch Stockholm zurückgekehrte
berühmte schwedische Forschcr Soen Hedin erklär^
datz er die Absicht habe, über das neue Deuts^
land ein Vuch zu schreiben.
Eeorg VI. dankt dem Kronrat. Bei der Ilohf^
reichung der Ergebenheitsadresie des Unterhaul^
sprach König Georg VI. im Buckingham-Palast de
Kronrat seinen Dank aus.
Autonescu in Paris. Der rumänische AutzeA
minister Antonescu ist am Mittwoch in
eingetrofsen.
Vom Ausschutz für die Bölkerbundsrefor«.
Mittwoch äutzerten stch im Ausschutz für die B"
kerbundsreform verschiedene Vertreter von VöstA
bundsstaaten da'-ingehend, datz eine PaktreflK.
nur unter Mitwirkung auch der Nichtmitgkiepk
gelöst werden künne.
Sechzehn Arveiter ertrunken. Bei einem Wasst^
einbruch in eine, brasilianische Eoldmine im Be^
werksgebiet des Staates Monas Geraes ertrav',,
16 Bergarbeiter.
* .
Bolschewistische Eegenangriffe zurllckgeschlag^
Der Heeresbericht des Oberbefehlshabers in ,
manca meldet, dah im Frontabschnitt von Boäd'U
(Nordarmee) und im Abschnitt Vaena in AU^
lusien (Südarmee) der Eegner bei Angriffen ^
geschlagen worden sei, wobei der Feind eine
tzere Anzahl von Toten zurücklietz.
Die Lage der amerikanischen Landwirtscha^
Mit der Begründung, dah der Bauer Besitzer
Sckolle und nicht Arbeiter für den abweseN"^
srädtischen Eigentümer sein müsie, der von " §
Landwirtschaft meist keine Ahnunq habe, legt ^
amerikanische Landwirtschaffsminister m eio -j
Bericht Roosevelt klar, datz die Landwirts"^
der Bundesregierungskontrolle unterstellt wetp
müsie.
l.u5t5piel von Xarl kunje — Li^taussüffrung im stleuen 'ssteater in st^lannsteim
Wir wollen nicht lange darum herumreden,
sondern gleich mitten hineinspringen, so wie es
dieses quicklebendige, lebenswarme Lustfpiel, das
sich Karl Bunje vom Herzen geschrieben hat, ver-
dient!
„Vei der Marie ist Einquartierung: ein Leut-
nant, drei Mann und — ein Hase. Ein geklauter
Hase überdies. Und ausgerechnet am gleichen
Äbend will der Ortskommandant nebenan ein
Hasenesien geben. Ausgerechnet! Wie nun schlieh-
lich jeder zu seinem Hasen kommt, und was da so
nebenbei mit dem Etappenhasen Hasenbein ge-
schieht — da liegt eben der Hase im Pfeffer."
Da ist ein Mensch, ein Dichter, der seinen
frllheren Aerger über irgendein ausgekochtes
„Etappenschwein" distanziert und gewandelt hat,
sy datz das „Etappenschwein" zum Etappenhasen
wurde, der lustige Haken schlägt und uns bis zur
letzten Minute ergötzt. Nicht wahr, es ist doch oft
so, datz wir uns, solange uns irgend eine unange-
nehme, widerborstige Sache noch zu nahe am Her-
zen liegt, grün und blau darüber ärgern können,
dah wir aber über dieselbe Angelegenheit, wenn
Eras darüber gewachsen ist und ste weit von uns
fortgerückt ist, lächeln und schlietzlich lachen können,
von ganzem Herzen. Und nur noch so ein kleiner
Stachel ist zurückgeblieben, der in allen Farben
des Boshaften schillert und schlietzlich zum köstlicken
Witz wird. So mag es auch mit diesem Etappen-
hasen gegangen sein, der sich vom ehemaligen
„Etappenschwein" in ein lustig anzusehendes Häs-
lein gewandelt hat, Lber das wir nur gutmütig
spotten, das uns aber nicht mehr im mindesten in
Harnisch bringen kann.
So steht nun Ferdinand, ausaerechnet Fer-
dinand Hasenbein, mit hohem Stehkragen und
schnittiger Mütze vor uns, zieht sich mit mokantem
Lächeln die feinen Handschuhe von den im Schrei-
berdienst des Ortskommandanten gepflegten Fin-
gern, streicht mit spitzem Finger über die pickfein«
Bügelfalte und wirft kurz einen prüfenden Blick
auf die Lackstiefeletten, ob er wohl Marie, dem
flämischen Mädchen, gefallen wird? Und da stampft
mit schweren Stiefeln die Einquartierung ins
Zimmer, Eerd Feldmqnn, der Meldegänger des
Kompanieführers, Hein Lammers, Musketier und
Bursche beim Leutnant, und Ummo Ummen, der
ostfriesische Bauer und Landsturmmann. Sie kom-
men von vorne, sind abgespannt und müde, aber
ihren Humor, der sich im Schlamm und Dreck be-
währt hat, den haben ste behalten. Dieser aus dem
Herzen kommende Humor hat sich schnell den Etap-
penhasen zum Ziel seines Witzes gemacht. umjo-
mehr als Hein, der findige „Besorger, einen
Hasen angelte, über den der Etappenhase zu wachen
hatte und der dem Obersten gehürte. Wie trotz des
Linspruchs des Leutnants, der auch mitgekommen
ist, Hein seinen Hasen für die Kameraden zu er-
halten weitz und der Oberst doch „Hasenbraten"
itzt, das ist so köstlich und präcktig dargestellt, datz
das Theaterpublikum hell hinauslacht vor Freude.
Doch das allerbeste kommt noch. Hein bringt es
tatsächlich fertig, dah sich der Etappenhase freiwillig
zur Front meldet und dem guten alten Ummo sei-
nen Posten überlqtzt, weil er die goldtreuen Kerle
mit ihrer prächtigen Kameradschaft selber schätzen
und lieben gelernt hat. Und datz Eerd bei Mar'e
gleich einen Stein im Brett hatte, das soll bei
einem solchen Kerl, der das Herz auf dem rechten
Fleck hat, nicht wundernehmen.
Die Mannheimer Erstaufführung war für das
herrlicke Stück ein grotzer Erfolg. Hans Becker,
der selbst die Rolle des Hein mit urwüchsigem
Humor spielte, zeichnete für die Regie verantwort-
lich. Erwin Lrnder als Eerd, grundehrlich und
treu, Klaus W. Kraus« als Ummo ausgezeichnet
und Eduard Marksals Hasenbein, kein Bösewicht
und Feigling, sondern ein eben auf Druckposten
hängen gebliebener Phlegmqtiker, waren ein küst-
liches Kleeblatt. Jhnen gesellte sich die Marie
Sllices Deearlis als lebensfrohes Menschenkinid
und der Leutnant Rudolf Birkemeyers ergän-
zend hinzu.
Für Mannheim ist „der Etqppenhase" ein
schönes Weihnachtsgeschenk!
Willi Uuupp.
^ulturnotiren
München ehrt Joses Weinheber. Der öster-
reichische Dichter Iosef Weinheber, dem für sein
Werk „Adel und Untergang" der Mozartpreis
1936 der Hauptstadt der Vewegung verliehen
wurde, hatte eine Vortragsreise durch Deutschland
unternommen, die ihren Abschlutz in München
fand. Die Stadt München veranstaltete zu Ehren
des Dichters einen Empfang.
„Theatersamstag" in Jtalien. Nach einer Mit-
teilung aus Rom hat der Ministerrat die Einsüh-
rung eines „Theater-Samstages" beschlossen. Diese
Einrichtung verfolgt den Zweck, die Volksmassen
dem Theaterbesuch zuzuführen. Die Voritcllungen
dieses Tages werden in der Hauptsache Jndustrie-
und Landarbeitern, Verkäufern, Arbeitern und
Angestellten staatlicher Betriebe, subalternen Be-
amten, Pensionisten sowie organisierten Jung-
faschisten zugänglich sein.
Ein Fliegerbuch Bittorio Mussoliuis. Der Sohn
Musiolinis, Vittorio Mussolini, der an
dem Feldzug in Ostafrika als Flieger teilnahm,
hat einem Verleger in Florenz das Manuskript
eines Buches übergeben, das den Titel trägt:
„Flüge über die Ambe" (Flüge über die Berge und
Hügel Abesiiniens). Das Vuch wird demnächst er-
scheinen.
Eeitzel der Welt. Die Geihel der Welt (Kampf
um Spanien) ist der Titel des neuen deutschen
Grotzfilms, der soeben fertiggestellt wurde. Wenn
man hört, datz die Russen in ihren Ateliers fieber-
hast daran arbeiten, künstlich konstruierte Hebfilme
gegen Deutlchland zu drehen, dann ist dieses Werk
die eindeutige Abrechnung mit ausgeklügelten Hetz-
methoden. Die Schönheit des spanischen Landes
die stolzen Denkmäler seiner Kultur. seiner herr-
lichen Baute» und Kirche» und im Gegeusatz dazu
der barbarische Vernichtungswille roter
machen diesen Film zu einem Dokument, dEz
Dramatik eine viel deutlichere Sprache spricht, ^
die raffiniertesten Hetzfilme der Rusien.
2>vanrig Islire I^eipriger Inititut
kür 2eitung5vzi;5en5ciiakt
Leipzig, 16. DezeniSer
Das Jnstitut für Zeitungswisienschaft a» ^
Universttät Leipzig, das vön Karl Bucher Axj
„Jnstitut für Zeitungskunde", das erste seiner ^
in Deutschland, gegründet wurde, kann in dl,e>
Iahre auf sein Mjähriges Bestehen zurückbl«^
Aus diesem Anlatz wurde in den Räumen des
stituts eine Erinnerungsfeier veranstaltet, a»
neben den Dozenten und Studierenden des
tuts sowie zahlreichen ehemaligen Schülern
namhafte Vertreter der zuständigen BehördeN "
der Wisienschaft teilnahmen.
Hauptschriftleiter: Franz Bretz
Stellvertreter: Bernbard Seearr-Sekbe.
Cbe« oom Dienlt: Dr klriedrick, Didier. -A:
VerantwvrlliL iür ,-innenvoltttr- ffran, BreÜI .»«
Aukenvolitik und Wirtschatl: Rernbord Seeaer-^,«
iür Hetdelbera nnd Beweaun«: Hermann
kür Badi'rbe Nachrichten nnd Svors: Herman»
iür steuilleton nnd Unterbnlnina: Dr Ntriedr
iür lümtl Betlaaen: i. B Dr. gtriedr DI>>i«r: kü'-olk
der: HanvtkLristlcltuna: klir An,eiaen: Wilb
kämtllch tn Heidelbera.
Schrtitleitiina: Brunnenaalle 2»—24.
Nerliner Schriitleitnva: tlk^
Hans Gra» Reilchach. Berlln SW S8 Cbarlottenllr ^
NaLdruck ekaener Berlchte ohne a.iSdrückltche
mtguna der Schriktleitnna nicht aektattrt.
Svreckltunden der Schrtktleitnna: Tüal. von lS^l^ o
ilernru' S740. ^
8ür unverlanat etnaeaanaene Bettrüae wtrd ke>"
Berantwortnna übernommcn „
Verlaa »Volksacmeiuschast" G. m b H. Ha>»
Vrahe lLS ILS lUntverNtätsvlapi --
Druck: vctdelberaer Gutenbero-Dr.ickerrt G ^
D.-A. XI. 38: 27 427 ^
Davon: BeztrksauScabe „Rund um MoSbach'
Bezlrksausaabe ..Der Odenwälder"
Bezirsausaabe „Der Kraichqau"
Bezirksausaabc .Der ffranke"
Lur Sett tkt vretSUÜ« Nr. « aültt«.
^Lolksgemetnschafl^
Donaerslaa. deu 17. DczemLri
kcinem Zweisel. dah die sowietrussischen Truvven»
nsrschiebungen in engem Zusammenhang mit dem
Putsch Tschangbiueliangs stehen. Es ist daher ver-
ständlich. dah Javan diesen beunruhigenden Vor-
gängen, die seltsamerweise wieder einmal beglei-
tet sind oon bewuhten „divlomatischen" Provoka-
tionen. Eewehr bei Fuh gegenübersteht.
Die Komintern in Griechenland!
Ein bedeutsames Nachdem vor wenigen Tagen
Eingeständnis. die französische Politik dem Fo-
reign Office ein grohzügiges
Hilseleistungsangebot vorgelegt hat, mit der be-
scherdenen Vitte, diese schöne Eabe durch ein wenn
müglich noch gröheres Eegengeschenk zu würdigen.
bat Ministervräsident Blum jetzt iroch ein Uebriges
getan. Um das Angebot der französischen Politik
in London. das in der letzten Zeit in verschieden-
ster Form vorgebracht wurde. abzurunden, gab
Blum einem Blatt der englischen Linken ein Jn-
terview. in dem er sich besonders mit dem Sow-
ietvakt beschästigte.
Dabei entwich Serrn Blum im llebereiser ein
Eeständnis. das verdient, festgehalten su wer-
den. Der Ministervräsident Frankreichs erklärte
nicht mehr und nicht weniger, als dah der Sowjet-
vakt auf demselben Wege zustande gekommen sei
wi« die sranzösisch-russische Allianz vor dem Kriege,
und malte als Erund in grohzllgiger Weise die
„deutsche Eesahr" an die Wand.
Es sollte eigentlich überflüssig sein, Herrn
Vlum auf die Tatsache hinzuweisen. dah die Be-
handlung der Kriegsschuldsrage bei allen Völkern
allmählich ru der Erkenntnis geführt hat. dah die
französisch-russische Allianz vor dem Kriege es
Ruhland überhauvt erst ermöglichte. Deutschland
zu überfallen. und dah dieser Pakt den Keim
zum Ausbruch des Weltkrieges legte. Wenn des-
halb der französische Ministervräsident heute in
einer englischen Zeitung offen erklärt, dah der
Pakt Frankreichs mit den Sowjets aus den
gleichen Motiven entstanden sei, wie der Pakt mit
dem Vorkriegsruhland. so wird man gut daran
tun. dieses Eingeständnis von sranzösischer Seite
nicht zu übersehen. Wir möchten aber der öoss-
nung Ausdruck geben. dah die französischen Ver-
»uche, die Allianzvolitik des Quai d'Orsay zu einem
Ervortartikel auf dem volitischen Markt Englands
zu machen, durch derartige Eingeständnisse bei der
realvolitischen Einstellung Londons die Veurtei-
lung erfahren. die allein möglich ist.
Menn der führende franzöjische Politiker heute
der englischen Oessentlichkeit gegenüber offen er-
klärt, dah der Sowjetvakt dem unglückseligen fran-
zösisch-russischen Pakt vor dem Kriege in Ziel und
Voraussetzung gleiche. so sollte das auch in Lon-
don mehr als zu denken geben. Besonders, nach-
dem es in Paris selbst und in Moskau recht un-
angenehm emvfunden wurde. in welcher Weise der
Ministervräsident des „Volksfront"-Frankreich aus
der Schule plauderte.
Züdische Gaunerbande unfchädlich
gemacht
Wien, 16. Dezember
An Isidor Sonderling, der am Mitt-
woch wegen zahlreicher Betrügereien in das Un-
tcrsuchungsgefängnis wanderte, ist eigentlich nur
der Name verwunderlich. Denn die Tatsache, datz
der Ostjude Betrügereien in Höhe von fast 'einer
Million Schilling begangen hat, reiht sich nur den
zahlreichen Vergehen jlldischer Schieber an, die m
der letzten Zeit aufgedeckt werden kannten.
Ein Konsortium von Börsenschiebern, deren
Teilhaber fast durchweg Stammesgenossen Sonder-
lings sind, wurde nach monatelangen Verhandlun-
gen mit exemplarischen Strafen belegt. Der „Lei-
ter" der Eaunerbande, die ihre Kunden betrogen
hatte, wurde zu sieben Jahren schweren Kerkers
verurteilt. Sieben Mitangeklagte erhielten Ker-
kerstrafen von drei Monaten bis zu zweieinhalb
Iahren.
Oas Hauptarchiv der Kommunisten enidecki — ^000 Verhastungerr
Athe», 16. Dezember
Die griechische Polizei hat einen ihrer gröhteu
Erfolge im Kampf gegen den Kommunismus er-
rungeu. Nach einem gut vorbereiteteu Plan ge-
lang es ihr, das Archiv der Kommunisti-
schen Partei, das alle Parteistellen ganz Grie-
cheulands mit Ausnahme von Mazedonieu und
Thrazien umfaht, zu beschlagnahmen. Ein Teil
dieses Archios wurde in Athen, der andere Teil
i« Patras sichergestellt.
Aus dem vorgefundenen Material ergibt sich,
datz die Kommunisten in allen Städten Eriechen-
lands und in kleineren Gemeinden und Dörsern
Stellen unterhielten. Auch die Namen von
Staatsbeamten und einigen militäri-
schen Beamten sind in dem Verzeichnis aufge-
führt. Vei letzteren handelt es sich um drei aktive
Ofsiziere, verschiedene Unteroffiziere des Heeres
und dcr Flotte sowie um Soldaten und Matrosen.
Auch ein Eeheimcode für den Verkehr der
Kommunisten in Eriechenland untereinander und
ein weiterer Code für die Verständigung
mit der Komintern fielen mit vielen an-
deren Eegenständen in die Hände der Polizei. Eine
Liste gibt Aufschlutz über die Organisation des po-
litischen BLros der verbotenen Kommunistischen
Partei und enthält die Namen der Mitglieder
der „Verwaltungskommisston" der Kommunistischen
Partei für Eriechenland.
Auf Erund des beschlagnahmten Materials wur-
den in Athen, Patras und anderen Städten bisher
viele Verhaftungen, man spricht von 1000, vorge-
Oie Meuterer umzingelt
Tschiangkaischek lehnt die Korderungen TschanghsueliangS av
Schanghai, 16. Dezember
Die Truppen der Nanking-Regierung haben
in der Nacht zum Mittwoch die Stadt Sianfu, deu
Sitz des aufständischen Eenerals Tschanghsueliang,
volllommen umzingelt. Die Regierungstruppen
haben vorläufig Berejtschaftsstellung be-
zogen und warten die Besehle der Nanking-Re-
gierung ab.
Nachdem tagelang das Eerücht verbreitet war,
datz Marschall Tschiangkaischek erschosien worden
sei, bcsagt ein neuer telefonischer Bericht des nach
Sianfu entsandten Vermittlers, des australischen
Journalisten Donald, datz der gefangene Mar-
jchall wohlbehalten sei, es jedoch ablehne, mit sei-
nen politischen Eegnern zu verhandeln.
Jm übrigen ist Donalds Misston in Sianfu als
gescheitert zu betrachten. Er erklärte bei seiner
Rückkehr nach Loyang, das Tschanghsueliang ge-
wisie Vorbedingungen gestellt habe, deren Erfül-
lung nötig sei, um Marschall Tschiangkaischek die
Freiheit geben zu künnen. Der Führer der Auf-
ständischen fordere:
1. Eine Versicherung, datz die Truppen von
Marschall Tschanghsueliang nicht nach dem
Süden Lhinas gelckickt würden;
2. datz seine Truppen bessere Vezahlung erhal-
ten sollten;
ö. Eine Bürgschast, dah Tschanghsueliang und
seine Leute nicht bestraft würden;
Abbruch der antikommunistischen
Propaganda;
S. festere Haltung gegenüber den japanischen
llebergriffen.
Tschiangkaischek hat aber, wie Donald berichtet.
gegenüber diesen Forderungen würdevolle Zurück-
haltung bewahrt, und den Standpunkt vertreten,
datz nur die chinellkcke Eesamtregierung diese For-
derungen beraten könne.
Gchwere Gefechie bei Gchenfl
London, 16. Dezember
Jn der Proviuz Scheufl ist es, wie Reuter aus
Nanking meldet, zu ersteu schwereu Gefechteu zwi»
schen Truppen dei Zeutralregiernug und den Meu-
terern gekommen.
Der Direktor der Bank von China, Song, ein
Vruder der Frau Tschigngkaischeks, soll in Schang-
hai angekündigt haben, nach Nanking reisen zu
wollen. Von dort aus wolle er nach Sianfu wei-
tersahren, um einen neuen Dermittlungsversuch
zu unternehmen.
präsidenienwechsel bei der BIZ.
bl. Amsterdam, 16. Dez. (Eig. Meldungj
Der Prästdent der BJZ., Trip, der gleich-
zeitig Präsident der Nederlandsche Bank ist, hat
dem Aussichtsrat der BJZ. mitgeteilt, datz er nach
Abschlutz des laufenden Eeschäftsjahres von sei-
nem Posten zurückzutreten beabflchtige Zu seinem
Nachfolger wurde der bisherige Vizepräsident der
BJZ-, Beyen, gewählt. Während Trip den Po-
sten eines Präsidenten der BZZ. und gleichzeitig
des Vorsitzenden des Aufsichtsrates der BJZ. be-
kleidete, wird Beyen lediglich das Amt des Prä-
stdenten übernehmen. Beyen ist niederländischer
Staatsangehöriger.
nommen. Von den fünf Mitgliedern der Verrv^
tungskommission wurden bereits drei festgenomw^
Einzelheiten aus dem Archiv werden der OA
fentlichkeit erst mitgeteilt werden, wenn die PA,
zei ihre Matznahmen zur völligen Ausrottung d
Kommunismus in Eriechenland getroffen hat.
Von Neurath beglückwünscht Dr. Motta. Reich^
minister Frhr. von Neurath hat dem schweizerisch^
Bundesrat Dr. Motta aus Anlatz dessen Löjahr'
gen Amtsjubiläums ein Elückwunschtelegramm
>andt.
*
Eebietsführer Reinhold Schulze iu Paris.
der von jungen Franzosen ins Leben gerufet^
„Rive Eauche" hielt am Dienstag der Gebi^
sührer und Leitcr des Auslandsamtes der ReilY-.
jugendführung Reinhold Schulze einen Vortr«w
über die heutige deutsche Jugend.
Soen Hedin schreibt ein Buch über Deuts«A
land. Der soeben von einem längeren Aufentha«
in Deutsch'and nrch Stockholm zurückgekehrte
berühmte schwedische Forschcr Soen Hedin erklär^
datz er die Absicht habe, über das neue Deuts^
land ein Vuch zu schreiben.
Eeorg VI. dankt dem Kronrat. Bei der Ilohf^
reichung der Ergebenheitsadresie des Unterhaul^
sprach König Georg VI. im Buckingham-Palast de
Kronrat seinen Dank aus.
Autonescu in Paris. Der rumänische AutzeA
minister Antonescu ist am Mittwoch in
eingetrofsen.
Vom Ausschutz für die Bölkerbundsrefor«.
Mittwoch äutzerten stch im Ausschutz für die B"
kerbundsreform verschiedene Vertreter von VöstA
bundsstaaten da'-ingehend, datz eine PaktreflK.
nur unter Mitwirkung auch der Nichtmitgkiepk
gelöst werden künne.
Sechzehn Arveiter ertrunken. Bei einem Wasst^
einbruch in eine, brasilianische Eoldmine im Be^
werksgebiet des Staates Monas Geraes ertrav',,
16 Bergarbeiter.
* .
Bolschewistische Eegenangriffe zurllckgeschlag^
Der Heeresbericht des Oberbefehlshabers in ,
manca meldet, dah im Frontabschnitt von Boäd'U
(Nordarmee) und im Abschnitt Vaena in AU^
lusien (Südarmee) der Eegner bei Angriffen ^
geschlagen worden sei, wobei der Feind eine
tzere Anzahl von Toten zurücklietz.
Die Lage der amerikanischen Landwirtscha^
Mit der Begründung, dah der Bauer Besitzer
Sckolle und nicht Arbeiter für den abweseN"^
srädtischen Eigentümer sein müsie, der von " §
Landwirtschaft meist keine Ahnunq habe, legt ^
amerikanische Landwirtschaffsminister m eio -j
Bericht Roosevelt klar, datz die Landwirts"^
der Bundesregierungskontrolle unterstellt wetp
müsie.
l.u5t5piel von Xarl kunje — Li^taussüffrung im stleuen 'ssteater in st^lannsteim
Wir wollen nicht lange darum herumreden,
sondern gleich mitten hineinspringen, so wie es
dieses quicklebendige, lebenswarme Lustfpiel, das
sich Karl Bunje vom Herzen geschrieben hat, ver-
dient!
„Vei der Marie ist Einquartierung: ein Leut-
nant, drei Mann und — ein Hase. Ein geklauter
Hase überdies. Und ausgerechnet am gleichen
Äbend will der Ortskommandant nebenan ein
Hasenesien geben. Ausgerechnet! Wie nun schlieh-
lich jeder zu seinem Hasen kommt, und was da so
nebenbei mit dem Etappenhasen Hasenbein ge-
schieht — da liegt eben der Hase im Pfeffer."
Da ist ein Mensch, ein Dichter, der seinen
frllheren Aerger über irgendein ausgekochtes
„Etappenschwein" distanziert und gewandelt hat,
sy datz das „Etappenschwein" zum Etappenhasen
wurde, der lustige Haken schlägt und uns bis zur
letzten Minute ergötzt. Nicht wahr, es ist doch oft
so, datz wir uns, solange uns irgend eine unange-
nehme, widerborstige Sache noch zu nahe am Her-
zen liegt, grün und blau darüber ärgern können,
dah wir aber über dieselbe Angelegenheit, wenn
Eras darüber gewachsen ist und ste weit von uns
fortgerückt ist, lächeln und schlietzlich lachen können,
von ganzem Herzen. Und nur noch so ein kleiner
Stachel ist zurückgeblieben, der in allen Farben
des Boshaften schillert und schlietzlich zum köstlicken
Witz wird. So mag es auch mit diesem Etappen-
hasen gegangen sein, der sich vom ehemaligen
„Etappenschwein" in ein lustig anzusehendes Häs-
lein gewandelt hat, Lber das wir nur gutmütig
spotten, das uns aber nicht mehr im mindesten in
Harnisch bringen kann.
So steht nun Ferdinand, ausaerechnet Fer-
dinand Hasenbein, mit hohem Stehkragen und
schnittiger Mütze vor uns, zieht sich mit mokantem
Lächeln die feinen Handschuhe von den im Schrei-
berdienst des Ortskommandanten gepflegten Fin-
gern, streicht mit spitzem Finger über die pickfein«
Bügelfalte und wirft kurz einen prüfenden Blick
auf die Lackstiefeletten, ob er wohl Marie, dem
flämischen Mädchen, gefallen wird? Und da stampft
mit schweren Stiefeln die Einquartierung ins
Zimmer, Eerd Feldmqnn, der Meldegänger des
Kompanieführers, Hein Lammers, Musketier und
Bursche beim Leutnant, und Ummo Ummen, der
ostfriesische Bauer und Landsturmmann. Sie kom-
men von vorne, sind abgespannt und müde, aber
ihren Humor, der sich im Schlamm und Dreck be-
währt hat, den haben ste behalten. Dieser aus dem
Herzen kommende Humor hat sich schnell den Etap-
penhasen zum Ziel seines Witzes gemacht. umjo-
mehr als Hein, der findige „Besorger, einen
Hasen angelte, über den der Etappenhase zu wachen
hatte und der dem Obersten gehürte. Wie trotz des
Linspruchs des Leutnants, der auch mitgekommen
ist, Hein seinen Hasen für die Kameraden zu er-
halten weitz und der Oberst doch „Hasenbraten"
itzt, das ist so köstlich und präcktig dargestellt, datz
das Theaterpublikum hell hinauslacht vor Freude.
Doch das allerbeste kommt noch. Hein bringt es
tatsächlich fertig, dah sich der Etappenhase freiwillig
zur Front meldet und dem guten alten Ummo sei-
nen Posten überlqtzt, weil er die goldtreuen Kerle
mit ihrer prächtigen Kameradschaft selber schätzen
und lieben gelernt hat. Und datz Eerd bei Mar'e
gleich einen Stein im Brett hatte, das soll bei
einem solchen Kerl, der das Herz auf dem rechten
Fleck hat, nicht wundernehmen.
Die Mannheimer Erstaufführung war für das
herrlicke Stück ein grotzer Erfolg. Hans Becker,
der selbst die Rolle des Hein mit urwüchsigem
Humor spielte, zeichnete für die Regie verantwort-
lich. Erwin Lrnder als Eerd, grundehrlich und
treu, Klaus W. Kraus« als Ummo ausgezeichnet
und Eduard Marksals Hasenbein, kein Bösewicht
und Feigling, sondern ein eben auf Druckposten
hängen gebliebener Phlegmqtiker, waren ein küst-
liches Kleeblatt. Jhnen gesellte sich die Marie
Sllices Deearlis als lebensfrohes Menschenkinid
und der Leutnant Rudolf Birkemeyers ergän-
zend hinzu.
Für Mannheim ist „der Etqppenhase" ein
schönes Weihnachtsgeschenk!
Willi Uuupp.
^ulturnotiren
München ehrt Joses Weinheber. Der öster-
reichische Dichter Iosef Weinheber, dem für sein
Werk „Adel und Untergang" der Mozartpreis
1936 der Hauptstadt der Vewegung verliehen
wurde, hatte eine Vortragsreise durch Deutschland
unternommen, die ihren Abschlutz in München
fand. Die Stadt München veranstaltete zu Ehren
des Dichters einen Empfang.
„Theatersamstag" in Jtalien. Nach einer Mit-
teilung aus Rom hat der Ministerrat die Einsüh-
rung eines „Theater-Samstages" beschlossen. Diese
Einrichtung verfolgt den Zweck, die Volksmassen
dem Theaterbesuch zuzuführen. Die Voritcllungen
dieses Tages werden in der Hauptsache Jndustrie-
und Landarbeitern, Verkäufern, Arbeitern und
Angestellten staatlicher Betriebe, subalternen Be-
amten, Pensionisten sowie organisierten Jung-
faschisten zugänglich sein.
Ein Fliegerbuch Bittorio Mussoliuis. Der Sohn
Musiolinis, Vittorio Mussolini, der an
dem Feldzug in Ostafrika als Flieger teilnahm,
hat einem Verleger in Florenz das Manuskript
eines Buches übergeben, das den Titel trägt:
„Flüge über die Ambe" (Flüge über die Berge und
Hügel Abesiiniens). Das Vuch wird demnächst er-
scheinen.
Eeitzel der Welt. Die Geihel der Welt (Kampf
um Spanien) ist der Titel des neuen deutschen
Grotzfilms, der soeben fertiggestellt wurde. Wenn
man hört, datz die Russen in ihren Ateliers fieber-
hast daran arbeiten, künstlich konstruierte Hebfilme
gegen Deutlchland zu drehen, dann ist dieses Werk
die eindeutige Abrechnung mit ausgeklügelten Hetz-
methoden. Die Schönheit des spanischen Landes
die stolzen Denkmäler seiner Kultur. seiner herr-
lichen Baute» und Kirche» und im Gegeusatz dazu
der barbarische Vernichtungswille roter
machen diesen Film zu einem Dokument, dEz
Dramatik eine viel deutlichere Sprache spricht, ^
die raffiniertesten Hetzfilme der Rusien.
2>vanrig Islire I^eipriger Inititut
kür 2eitung5vzi;5en5ciiakt
Leipzig, 16. DezeniSer
Das Jnstitut für Zeitungswisienschaft a» ^
Universttät Leipzig, das vön Karl Bucher Axj
„Jnstitut für Zeitungskunde", das erste seiner ^
in Deutschland, gegründet wurde, kann in dl,e>
Iahre auf sein Mjähriges Bestehen zurückbl«^
Aus diesem Anlatz wurde in den Räumen des
stituts eine Erinnerungsfeier veranstaltet, a»
neben den Dozenten und Studierenden des
tuts sowie zahlreichen ehemaligen Schülern
namhafte Vertreter der zuständigen BehördeN "
der Wisienschaft teilnahmen.
Hauptschriftleiter: Franz Bretz
Stellvertreter: Bernbard Seearr-Sekbe.
Cbe« oom Dienlt: Dr klriedrick, Didier. -A:
VerantwvrlliL iür ,-innenvoltttr- ffran, BreÜI .»«
Aukenvolitik und Wirtschatl: Rernbord Seeaer-^,«
iür Hetdelbera nnd Beweaun«: Hermann
kür Badi'rbe Nachrichten nnd Svors: Herman»
iür steuilleton nnd Unterbnlnina: Dr Ntriedr
iür lümtl Betlaaen: i. B Dr. gtriedr DI>>i«r: kü'-olk
der: HanvtkLristlcltuna: klir An,eiaen: Wilb
kämtllch tn Heidelbera.
Schrtitleitiina: Brunnenaalle 2»—24.
Nerliner Schriitleitnva: tlk^
Hans Gra» Reilchach. Berlln SW S8 Cbarlottenllr ^
NaLdruck ekaener Berlchte ohne a.iSdrückltche
mtguna der Schriktleitnna nicht aektattrt.
Svreckltunden der Schrtktleitnna: Tüal. von lS^l^ o
ilernru' S740. ^
8ür unverlanat etnaeaanaene Bettrüae wtrd ke>"
Berantwortnna übernommcn „
Verlaa »Volksacmeiuschast" G. m b H. Ha>»
Vrahe lLS ILS lUntverNtätsvlapi --
Druck: vctdelberaer Gutenbero-Dr.ickerrt G ^
D.-A. XI. 38: 27 427 ^
Davon: BeztrksauScabe „Rund um MoSbach'
Bezlrksausaabe ..Der Odenwälder"
Bezirsausaabe „Der Kraichqau"
Bezirksausaabc .Der ffranke"
Lur Sett tkt vretSUÜ« Nr. « aültt«.