8s!ts 2
„Dolksgemeinschost^
Srrita«. de» 18. De,e«b«^
Tatsozialismus der OAK
Bisher 234 Millionen RM. Ltnterstützungsgelder ausgezahlt
mongolische Bevölkerung militärisch. Jn Chanpei
haben sie eine Militärschule für die Mongolen er-
richtet, und manche mongolischen Fürsten lasien ihre
Söhne aus den in endlosen Steppen verstreuten
Jurten kommen und von den Japanern militärisch
ausbilden.
Kleinere japanische Detachements rücken stän-
dig, wie ostastatische Zeitungen berichten, in die
Innere Mongolei ein und durchziehen das Gebiet
mit Telegrafenlinien. Längs der Erenzen werden
MtUtärposten gedUdet, die mit Horchapparaten
versehen sind und durch einen direkten Draht mit
der mandschurischen Hauptstadt Hsinking verbunden
sind. Wenig kann dort geschehen, ohne datz die obere
Militärleitung sofort benachrichtigt würde und die
notwendigen Magnahmen treffen könnte. Brenn-
stoffdepots werden eingerichtet und Kraftwagen für
Masientransporte bereitgestellt, so datz die japa-
nischen Truppen dort sehr beweglich sind. In den
Erenzstädten, wie z. B. in Kalgan, wächst die
japanische Bevölkerung, von der behauptet wird,
datz die meisten japanische Offiziere in Zivilklei-
dung sind. Vor drei Iahren gab es in Kalgan nur
zwanzig japanische Einwohner, heute sind es schon
weit über 500 und das Konsulat vergrößert seinen
Stab um das Dreifache.
Wird es Iapan gelingen, die roten Aufmarsch-
straßen Moskaus durch die Mongolei und durch
Lhinesisch-Turkestan zu sperren, obwohl die Eren-
zen zwischen der Aeugeren und der Jnneren Mon-
golei niemals richtig gezogen sind und die Step-
pengebiete ineinander übergehen? Iapan ist be-
kannt, dag auch die Aeutzere Mongolei das rusiische
Ioch der Sowjets nur widerwillig erträgt, dah
hinter lllan-Vator sllrga) die Sowjetherrschaft
de facto aufhört und dah dort wieder die mongo-
liscken Lamas ihren alten Einflutz besitzen. Iapan
weitz jedenfalls, was es tut, wenn es heute den
eisern-n Ring um das Sowsetreich in Asien schmie-
det. Es bereitet stch darauf vor, den Vorstotz der
Sowjets abzuwehren, sollte er, nach einer Nieder-
lage in Europa, versuchen, diese Niederlage im
Fernen Osten wettzumachen. v. klvxern-Sternberx.
Berli», 17. Dezember
Aufgabe der Deutschen Arbeitsfront ist es, die
Kräfte der Eemeinschaft zu mobilisieren. Die Ge-
meinschaft hilft dem Einzelnen, denn die materiel-
len Mittel der Deutschen Arbeitsfront stellen Mit-
tel der Eemeinschaft dar. Die Unterstlltzungen sind
daher auch freiwillige. Die Unterstützungseinrich-
tungen der frühercn Gewerkschaften standen, als
am 2. Mai 1933 die Deutsche Arbeitsfront die Ee-
werkschaften übernahm, ausnahmslos unmittelbar
vor dem völligen Zusammekibruch. Erst
die Deutsche Arbeitsfront hat ihnen wieder eine
siesunde Erundlage gegeben. Zum erstenmal wird
;etzt bekannt, welche gewaltigen Beträge die Deut-
sche Arbeitsfront bisher als llnterstützungen an
ihre Mitglieder gezahlt hat. Es handelt sich, wie
Pg. Scholz vom Schatzamt der Deutschen Arbeits-
front am Donnerstagabend den Vertretern der
Presse ausführte, um eine Summe von insgesamt
234 Millionen RM. Das bedeutet, dah von den
Beiträgen zur Deutschen Arbeitsfront, die ja keine
Versicherungsprämie, sondern Beitrage zu einer
weltanschaulichen Eemeinichaft darstellen. imDurch-
schnitt 59 Pfennig je Mitglied und Monat für
llnterstühunaszwecke abaezweigt werden. Der durch-
schnittliche Monatsbeitrag beträgt 1,70 RM.
Die Deutsche Arbeitsfront hat folgende Unter-
stützungseinrichtungen: 1. Erwerbslosenunterstüüung
bei Arbeitslostgkeit und Krankheit, 2. Jnvaliden-
unterstützung, 3. Sterbegeld, 4. Notfallunterstützung,
5. Heiratsbeihilfe, 6. Sonderbeihilfe.
Jn der Eesamtsumme von 234 Millionen RM.
kommt eine ganz erstaunliche Eemeinschastsleistung
zum Ausdruck. Seit 1933 hat die Deutsche Arbeits-
front etwa viereinhalb Millionen Mitglieder durch
ihre Unterstützungseinrichtungen betreut. Beacht-
lich ist, datz das Sterbegeld in der höchsten Klaffe
von 100 auf 125 RM. erhöht worden ist. Auch die
Heiratsbeihilfe für weibliche Mitglieder hat eine
Erhöhung erfahren bis zum Höchstbetrag von 150
RM. Die grohen Barleistungen der Deutschen Ar-
beitsfront an Unterstlltzungen stellen aber bekannt-
lich nur einen kleinen Teil der tatsächlichen Lei-
stungen dar. Diejenigen, die heute die Unter-
stützungseinrichtungen der Deutschen Arbeitsfront
für stch in Anspruch nehmen, sollten sich vor Auqen
halten, datz die Deutsche Arbeitsfront ihnen diese
Unterstützung gewährt, obgleich sie die Beiträge im
Vergleich zu denen der Eewerkschaften beträchtlich,
und zwar um 50 v. H., gesenkt hat.
Die Organisation und die Leistungen der Deut-
schen Arbeitsfront stehen auf gesunder Grund-
lage. Das Ausland hat diese gesunde Erund-
lage oft angezweikelt, aber noch jeder Ausländer,
der einmal das Schatzamt der Deutl^>en Arbeits-
front besucht und Eelegenheit gehabt hat. sich dort
bis in die letzten Einzelheiten zu unterrichten, ist
von Hochachtung erfüllt worden für dieses, in sich
starke soziale Werk.
Nas Zmru ergibt fich
Ver letzte Widerstand in Westabessinien zerfchlagen
^iesenunterfchlaguna in Iapan
Tokio, 17. Dezember
Extrablätter verkünden die Aufdeckung eines
grotzen llnterschlagungs- und Betrugsskandals in
der Provinz Saitama, in deffen Mittelpunkt der
Leiter der Rechnungsabteilung des Oberprästdiums
von Saitma, Urawa nördlich von Toiko steht. Der
ungetreue Beamte hat es verstanden, durch raffi-
nierte Fälschungen im Verlauf der letzten steben
Jahre eine Million Psn zu veruntreuen.
Rom. 17. Dezember
Bei der Besehung und plaumähigeu Säuberung
von Westabesfinien ist nunmehr den drei in diesem
Gebiet operierenden Abteilungeu der entscheidende
Schlag gegeu den letzten uoch im Kampf liegende«
abesfinischen Würdenträger, de» frühere» Ras
Imru, gcluugen.
Nach italienischcn Zeitungsmeldungen aus Addis
Abeba kam es hereits am 12. d. M. im Kaffa-Ee-
biet zu einem ersten Zusammenstotz mit den Ban-
den, bei dem es, wie bereits gemeldet, dem frü-
Lr wollte nichts spenden...
Opfer und «Semeinfchast gehören zusammen
(DrabtberiLt unssrer Berliner Schriftleitung)
rck. Berlin, 17. Dezember
Der Betriebsführer eines Berliner Werkes, das
kürzlich dank der tätigen Pflichterfüllung seiner
Eefolgschaft eine schwere Krise Lberstanden hatte,
kündigte anlätzlich einer Adventsfeierstunde seinen
Eefolgschastsmitgliedern an, datz er eine namhafte
Weihnachtsgratifikation von 30.— bis 120— RM.
gestaffelt je nach Dauer ünd Zugehörigkeit der
Werksgefolgschaft, auszahlen könne.
Jn seiner Ansprache wies dieser Bestciebsführer
nun darauf hin, datz die Betriebsgememschaft an°
lätzlich der Sammelaktion der Deutschen Arbeits-
sront für das WHW., den Opfergedanken erfaht
habe bis auf einen Volksgenosien, der es unter der
Motivierung: Das WHW. ist kein Zwang, das
WHW. ist eine sreie persönliche Angelegenheit!
abgelchnt habe, etwas zu spenden. Daraufhin
hat der Betriebsführer diesem Werksangehörigen
erklärt, datz die WHW.-Spende wohl freiwillig ist.
aber ebenso seine Weihnachtsgratifaktion, die einen
Anerkennungsbeitrag für den in seinem Werke ge-
zeigten Gemeinschaftssinn bedeutet. Da der betref-
fende Werksangehörige nicht in diese Gemeinschast
patzt, wurde ihm die freiwillige Spende nicht zu-
erkannt. Seine Weihnachtsgratifikation wurde un-
ter Zustimmung der Eefolgschaft dem WHW. ge-
spendet.
Dieser Vorfall beweist, datz ein neuer harter
Eemeinschaftsgeist in den Betrieben lebt, der nicht
auf Kameradschaftsabenden mit leeren Worten ge-
predigt wird, sondern der durch eine solche richter-
liche Handlung jedem gewih werden läht, dah er
auf Eedeih und Verderb mit dem Leben seines Be-
triebes und der Nation verbunden ist.
hercn Ras Imru und einem Teil seiner Anhänger
gelang, nach Süden auszuweichen. Durch die von
Marschall Eraziani befohlenen Einkreisungsmanö-
ver wurde ihm die Ueberschreitung des Flusies
Eodscheb unmöglich gemacht.
Am letzten Dienstag kam es dann zu einem
zweiten Zusammenstoh, bei dem der entscheidende
Schlag gegen die modern ausgerüsteteu Vande»
Imrus geführt werden konnte. 800 Bewasfnete
wurden znr llebergabe gezwungen. 1500 Eewehre
und fünf Maschinengewehre den Italieneru aus-
liefert. Kurze Zeit darauf stellte fich auch Imru
und erklärte dem italienischen Kommando, dah er
fich mit seiuer ganzen Eefolglchaft ergebe. Damit
ist der lekte systematische Widerstand in Westabes-
finien zerschlagen, und die italienilcken Abteilungeu
werden nunmehr, wie es iu der italienischen Mel-
dnng heitzt, innerbalb weniger Tag« di« Lutzerste
Westgrenze vou Aethiopien erreichen können.
Die italienische Oeffentlichkeit, die Anfang-die-
ser Wöche durch eine kurze Ansprache Musiolinis
im Senat bereits auf diese entscheidenden Opera-
tionen vorbereitet worden war, verzeichnet den
neuesten Erfolg des Marschalls Eraziani und sei-
nsr Abteilungen mit lebhafter Eenugtuung. Die
Presie betont, dah Imru zu den engsten Mitarbei-
tern des Negus gebörte und immer einer der hart-
näckigsten Eegner Itallens war, obwohl er seiner-
zeit nach dem Zwischeniall von llal-Ual dem Ne-
gus in der richtigen Erkenntnis, datz er Italien
nicht gewachsen sei, zum Frieden geraten habe.
Jtalienischen Zeitungsmeldungen zufolge, hat
eine von Harrar nach Südwesten vorstotzende Ab-
teilung nach mehrwöchiaen Operationen Liulul er-
reicht, wo die italienischen Truppen Hauptmann
Cannonieri, der dort am 9. Juni in Eefangenschaft
geraten war, wicder befreien konnten.
XViektige knt5eiiei6ung 6er
keic^kulturkammer
In der Systemzeit hatte die llnsttte, Künstlern
den Weg zur Bühne dadurch zu öfsnen, dah man
ste zur Geldhergabe für die Finanzierung einer
Aufsührung veianlahte, in erheblichem Ausmah
um stch gegriffen. Nunmehr hat die Reichstheater-
kammer eine bedeutungsoolle Entscheidung getrof-
fen. Tatsächliche Leistung und nicht der Eeldbeu-
tel des Künstlers entscheidet.
Wie eindeutig nach dieser Richtung hin verfah-
ren wird, geht aus einem Beschluh der Reichs-
theaterkammer hervor, cinem Berliner Bühnen-
unternehmer (Inge v. d. Straaten im Wallner-
Theater) die Zulasiung zu entziehen, weil man
dort gegen diesen Erundsatz zu verstotzen „beabsich-
tigt" hatte. Obwohl es zu dem Vertragsabschluh
mit einer Sängerin, sich an der Finanzierung
einer Aufführung, in der ste eine Rolle spielen
sollte, zu beteiligen, noch gar nicht gekommen war,
sqh die Reichstheaterkammer auch in dem Vorha-
ben Erund genug, um den Theaterunternehmer
sür unzuverlässig im Sinne des Reichstheatergeset-
zes zu halten und ihm eine weitere Tätigkeit un-
niöglich zu machen.
t^euer Kun;tkian6el5-8I(an6aI in
^mrterclam
Amsterdam, 17. Dezember
In Amsterdam wurde erneut ein grotzer Kunst-
handelsskandal aufgedeckt. Vei dem öffentlichen
Verkaus einer Anzahl moderner und alter Bilder
aus der Sammlung eines Rotterdamer Jndu-
striellen und aus Privatsammlungen in Buffum,
Scheveningen und Wasienaar, die unter Leitung
von Mak van Waay stattfand, erklärten einige an-
gesehene Amsterdamer Kunsthändler zahlreiche Bil-
der von Charles Jacque, de Bock, Eabriel, Jacob,
Willem Maris, Mauve, Weitzenbruch u, a. für
Fällchungen.
D.r „T'legraaf" schrcibt in diesem Zusammen-
hang, Lah in Holland ganz ossenbgr «in« „Zefi-
trale unechter Kunst" an der Arbeit sei, die insbe-
sondere gefälschte Werke der Haager Schule in den
Handel bringen. Es sei endlich an der Zeit, datz
die zuständigen Stellen aktiv würden. Zur Ehren-
rettung des gesamten niederländischen Kunsthan-
dels müsie das Versteigerungswesen gründlich ge-
säubert werden.
zoo t^illionen 6eut56ie ?>Imbe5ucIiel-
Jm Deutschen AuslanLs-Institut in Stuttgart
sprach Regierungsrat Dr. Hans Lrich Schrade vom
Reichsministerium für Volksaufklärung und Pro-
paganda Lber das Thema „Film und Propa-
ganda — Der deutsche Fiim im Aus-
land". Der Vortragende wies zunächst auf die
grohe Bedeutung hin, die der Film heute als
Kunstwerk und kultureller Faktor im Leben des
Volkes erlangt habe. Jm Hinblick darauf, dah es
in Deutschland rund dreihundert Millionen Film-
besucher gäbe, sei die Wichtigkeit der Aufgabe, durch
künstlerisch wertvolle und volksbildende Filme auf
die Filmbesucher im Sinne eincr gründlichen Auf-
klärung und grohzügrgen Erziehung zur Arbeit am
Staate einzuwirken, hinreichend beleuchtet. Die
nationalsozialistische Regierung habe sofort nach der
Machtergreifung das Filmwesen in ihre Obhut ge-
nommen, nachdem es bis dahin von Iuden und
ihrem Kapital nicht nur zu einem reinen Eeschäfts-
unternehmen herabgesetzt, sondern vielfach auch für
eine moralische und politische Zersetzung mihbraucht
worden war. Filme, die im Bestreben um den Neu-
aufbau des deutschen Films entstanden sind, wre
„Der alte und der junge Künig", „Verräter", „Frie-
sennot", die Reichsparteitagfilme, Wehrmachtsilme
und als künstlerisch einwandfreie Lustspielfilme u.
a. „Wenn wir alle Engel wären", seien auch dazu
gegeignet, im Ausland für das deutsche Filmwesen
zu werben. Darüber hinaus fiele ihnen die Aus-
gabe zu, die Lber Deutschland verbreitete Ereuel-
propaganda zu entwerten, indem sie den deutschen
Aufbau- und Friedenswillen im Kunstwerk bewer-
sen und im Tatsachenfilm dokumentieren. Wichtrg
seien diese Filme auch für die vielen Deutschen i m
Ausland, denen damit ihr Vaterland und dejsen
Wollen nahegerückt werde.
Kuitumotiren
Mangel an Orchestermusiker«. Nach einem Hin-
weis des Mustkbeauftragten der Stadt Mllnchen
macht sich in Orchestern ein Mangel an Nachwuchs
bei einigen Jnstrumenten immer mehr spürbar.
Es fehlt an fähigen und gut voraebildeten Blä-
sern, besonders an Oboisten, Fagottrsten, Hornisten.
Ebenso werden Kontrabassisten gesucht.
Barbirollj Leiter des Nenyorker Philharnw-
nischen Orchesters. An Stelle Toscaninis, der die
Leitung des Neuyorker Philharmonischen Sympho-
nieorchesters endgültig niedergelegt hat, ist Iohn
Barbirolli zum neuen Leitrr ernannt worden.
Er hatte Toscanini ichon während zehn Wochen
vertreten. Er steht rm 37. Lebensjahr.
Bekannter Astronom gestorben. In Rom starb
im Alter von 87 Iahren der bekannte Astronom
Profesior Eiacomelli, der durch eine Reihe
bedeutsamer Arbeiten, insöesondere durch seine Be-
obachtungen über die Dopellaterne und die ge-
meinsam mit Professor Di Legge geschaffene Stern-
karte, sich einen internationalen Ruf in der Ee-
lehrtenwelt errungen hat.
Funde aus der Zeit des Neandertalmenickien.
In der Altmark wurden in der NLHe der Dörfer
Eroh- und Klein-Apenburg rund 300 Esgenstände
gefunden, die aus der Zeit des Neandertalmenschen
stammen, also ein Alter von rund 185 000 Iahren
haben. Einige in der Zeit des Neolithikums von
Menschenhand bearbeitete Steine weisen auf An-
fänge religiösen Empsindens hin.
5000-Meter-Berg erstmalig bezwnnge»; Einem
Sohn des holländiichen Ministerprästdenten Dr.
Colijn. Dr. A. H. Colifn, ist eine schwierige
Erstbesteiaung in Niederländisch-Neuguinea gelun-
gen Dr. Coliin bat nach sorgfältiaer Vorb-reitung
unter lleberwindung grötzter Schwierigkeiten den
5 000 Meter hohen Carstensz-Top als Erster be-
zwungen.
. .Sir Auiten Cbamberlain iran,äsisGer Ebren-
doktor. Aus Lnan mird o^ni'ldei datz d-r srü-
bere englische Autzenminister Sir Austen Cham-
Roter Terror in Lille
Paris, 17. Dezembe« .
Trotz aller Proteste bleiben die Werke tn b
Liller Metallindustrie weiter von Streikposten o
setzt. Die Obrigkeiten zeigen sich offenstchtlich niaw
los. Am Mittwoch ist es wieder zu einem u»«^
HLrten Zwischenfall gekommen, der von der RechA
presse als bezeichnend sür die Lage im Streikgev»^
hingestellt wird. > ^
In einem Werk der Liller Eegend erschienen 3i"
Streikende unter Anführung ihres Kommuniste»
häuptlings und entführten einen dort arv^
tenden Jngenieur und drei Vorarbeiter, nachve"
sie ste in brutalster Weise geschieege
hatten. Sie durchzogen unter dem Eeheul der
ternationale die Stratzen von Lille, indem sie v
Jngenieur und die drei Vorarbeiter vor stch HV
trieben. Die Rechtspresse beklagt sich lebhaft va l
über, datz diePolizei wieder einnra
nicht eingegriffen habe.
Motta Schweizer Bun-espräsi-ent
Bern, 17. Dezembek
Die vereinigte Bundesversammlung hat a^
Donnerstagvormittag mit 157 von 172 gültia^
Stimmen zum BunLesprästdenten für das
1937 den jetzigen Vizepräsidenten und Leiter v-
politischen Departements, Vundesrat Euisepst
Alotta, gewählt.
Zum Vizeprästdenten des Bundesrates wurv
mit 153 von 168 gnltigen Stimmen der Chef v«
Justiz- und Polizei-Departements, Bundesrat ^
hannes Baumann, gewählt.
Bon der Kauzlei des Führers. Die Kanzlei des
Führers der NSDAP. ist über die WeihnachtstoS'
vpm 23. Dezember 1936 bis 3. Ianuar 1937 für d«"
gesamten Parteiverkehr geschlossen.
Reichsdeutsche Zeitungen vefchlagnahmt.
Mittwoch wurden in Ostoberschlesien mehrev-
reichsdeutsche Zeitungen befchlagnahmt, weil
Vericht über die Hauptversammlung des Polnisch^
Westverbandes, der neue Matznahmen gegen dö?
Deutschtum in Ostoberschlesien verlangt, veröfs»^
licht wurde.
Raubmörder hingerichtet. Der wegen Rast^
mordes zum Tode verurteilte 28 Iahre alte
Sievers wurde am Donnerstag in
hingerichtet.
Deutsch-italienisches Konzert ru Rom. Ei»«"
glänzenden Verlauf hat das deutsch-italienM,
Wohltätigkeitskonzert für das LLinterhilfsrE
und die faschistischen Unterstützungsverbände
Anwesenheit Mussolinis am Mittwochabend genom
men.
Auf unbestimmte Zeit vertagtl Der Aussch^
für die Völkerbundsreform hat stch am Donnerstaö
abend auf unbestimmte Zeit vertagt, nachdens
elf Berichterstatter für die einzelnen Fragen sel»e"
Arbeitsprogramms eingesetzt hatte.
Erohbritannien Vehält fünf LVeralterte
zer bei. Der Erste Lord der Admiralität künE'
am Donnerstag im Unterhaus an, datz die briti!
Regierung beschlosien habe, fünf der LberalfV
ten Kreuzer gemätz Artikel 21 des Londoner M!,
tenvertrages nicht abzuwracken, sondern beizubeh"'
ten.
berlain von der Lyoner Universttät zum ^
rendoktor ernannt wurde. Lhamberlain bält U
gegenwärtig als East des Bürgermeisters Herk'
rn Lvon auf.
Paula Wesiely Lleivt i» Wien. Die LeiwÄ
des Wiener Burgtheaters hat mit Paula Wesie^
einen neuen Vertrag festgelegt, nach d«m ",
KLnstlerin in der nächsten Spielzeit für die Daü„
von drei Monaten im Burgtheater tätig fein
Oarl I^aria von XVeber-^u^tellung
150. Eeburtstag des Komponisten am 18. DezelU^,
Die Hesstsche Landesbibliothek in Darmstadth^
anlätzlich des 150. Eeburtstages Carl Maria " ^
Webers aus eigenem Vesitz und dem des 6e0i«n
Staatsarchivs eine Ausstellung zusammengestes',
aus der eine Reihe wertvoller Autographien
grotzen deutschen Komponisten, Bilder, Progral""
zettel u. a. gezeigt wird.
Hauptschriftleiter: Franz Bretz
Stellvertreter: Bernbard Seeaer-Selb«.
Cbe« vom Dlenkt: Dr Friedriib Dtbier.
Berantwortlt-b kür Innenvolitik: Srau, Br«Ü! L
«ukienvolttlk und WlrtsSatt: Bernbard Seeaer.«','«-
kur I'?v,^etbelbera und Reweauna: Herman«
tür Radllche Nackrsckten und Svort: Herman«
iur Feuilleton und Unterbaltuna: Dr. Sriedr DiM
tür iamtl Betlaaen: I. B Dr. Sriedr. Didier: iür ^e,
der: Hauvtkchriftleituua; wr An,eiaen: Wilb
sämtlick in Heidelbera.
Schrtltleituna: Brunnenaalle 20—24.
. Berliuer Schriitleituna: <d!i-
Haus Grai Reiichach. Berlin SW «8 Lbarlottenitt
Nachdruck etaenei Bertchte obne ousdrückltch« <Ne"
miauna der Schrlftleituna nicht aestattet.
Svrechstundcn der Schriitleituna: TSal. vo» lS—l? ^
klernru« 3740. .
Sür unverlana« etnaeaanaene BettrSae wtrd ke>"°
Berantwortuna tibernommen
Verlaa ..Bolksaemciuschast" G. m b H. Hall^
ltrahe lLS/128 tUniverNtätsvlab»
Druck: Heidclberaer Gutenbcra-Dr.ickeret G w.
D.-A. XI. 30: 27 427 ^
Davon: BezirkSauSeabe «Rund um MoSbach" W
Bezirksausaabe „Der Odenwälber" ÄS»
Beztrsausaabe „Der Kraichaau"
BczirkSailsoabe „Dsr granke"
2ur Lett ist Pretslikte Nr. S aültta.
„Dolksgemeinschost^
Srrita«. de» 18. De,e«b«^
Tatsozialismus der OAK
Bisher 234 Millionen RM. Ltnterstützungsgelder ausgezahlt
mongolische Bevölkerung militärisch. Jn Chanpei
haben sie eine Militärschule für die Mongolen er-
richtet, und manche mongolischen Fürsten lasien ihre
Söhne aus den in endlosen Steppen verstreuten
Jurten kommen und von den Japanern militärisch
ausbilden.
Kleinere japanische Detachements rücken stän-
dig, wie ostastatische Zeitungen berichten, in die
Innere Mongolei ein und durchziehen das Gebiet
mit Telegrafenlinien. Längs der Erenzen werden
MtUtärposten gedUdet, die mit Horchapparaten
versehen sind und durch einen direkten Draht mit
der mandschurischen Hauptstadt Hsinking verbunden
sind. Wenig kann dort geschehen, ohne datz die obere
Militärleitung sofort benachrichtigt würde und die
notwendigen Magnahmen treffen könnte. Brenn-
stoffdepots werden eingerichtet und Kraftwagen für
Masientransporte bereitgestellt, so datz die japa-
nischen Truppen dort sehr beweglich sind. In den
Erenzstädten, wie z. B. in Kalgan, wächst die
japanische Bevölkerung, von der behauptet wird,
datz die meisten japanische Offiziere in Zivilklei-
dung sind. Vor drei Iahren gab es in Kalgan nur
zwanzig japanische Einwohner, heute sind es schon
weit über 500 und das Konsulat vergrößert seinen
Stab um das Dreifache.
Wird es Iapan gelingen, die roten Aufmarsch-
straßen Moskaus durch die Mongolei und durch
Lhinesisch-Turkestan zu sperren, obwohl die Eren-
zen zwischen der Aeugeren und der Jnneren Mon-
golei niemals richtig gezogen sind und die Step-
pengebiete ineinander übergehen? Iapan ist be-
kannt, dag auch die Aeutzere Mongolei das rusiische
Ioch der Sowjets nur widerwillig erträgt, dah
hinter lllan-Vator sllrga) die Sowjetherrschaft
de facto aufhört und dah dort wieder die mongo-
liscken Lamas ihren alten Einflutz besitzen. Iapan
weitz jedenfalls, was es tut, wenn es heute den
eisern-n Ring um das Sowsetreich in Asien schmie-
det. Es bereitet stch darauf vor, den Vorstotz der
Sowjets abzuwehren, sollte er, nach einer Nieder-
lage in Europa, versuchen, diese Niederlage im
Fernen Osten wettzumachen. v. klvxern-Sternberx.
Berli», 17. Dezember
Aufgabe der Deutschen Arbeitsfront ist es, die
Kräfte der Eemeinschaft zu mobilisieren. Die Ge-
meinschaft hilft dem Einzelnen, denn die materiel-
len Mittel der Deutschen Arbeitsfront stellen Mit-
tel der Eemeinschaft dar. Die Unterstlltzungen sind
daher auch freiwillige. Die Unterstützungseinrich-
tungen der frühercn Gewerkschaften standen, als
am 2. Mai 1933 die Deutsche Arbeitsfront die Ee-
werkschaften übernahm, ausnahmslos unmittelbar
vor dem völligen Zusammekibruch. Erst
die Deutsche Arbeitsfront hat ihnen wieder eine
siesunde Erundlage gegeben. Zum erstenmal wird
;etzt bekannt, welche gewaltigen Beträge die Deut-
sche Arbeitsfront bisher als llnterstützungen an
ihre Mitglieder gezahlt hat. Es handelt sich, wie
Pg. Scholz vom Schatzamt der Deutschen Arbeits-
front am Donnerstagabend den Vertretern der
Presse ausführte, um eine Summe von insgesamt
234 Millionen RM. Das bedeutet, dah von den
Beiträgen zur Deutschen Arbeitsfront, die ja keine
Versicherungsprämie, sondern Beitrage zu einer
weltanschaulichen Eemeinichaft darstellen. imDurch-
schnitt 59 Pfennig je Mitglied und Monat für
llnterstühunaszwecke abaezweigt werden. Der durch-
schnittliche Monatsbeitrag beträgt 1,70 RM.
Die Deutsche Arbeitsfront hat folgende Unter-
stützungseinrichtungen: 1. Erwerbslosenunterstüüung
bei Arbeitslostgkeit und Krankheit, 2. Jnvaliden-
unterstützung, 3. Sterbegeld, 4. Notfallunterstützung,
5. Heiratsbeihilfe, 6. Sonderbeihilfe.
Jn der Eesamtsumme von 234 Millionen RM.
kommt eine ganz erstaunliche Eemeinschastsleistung
zum Ausdruck. Seit 1933 hat die Deutsche Arbeits-
front etwa viereinhalb Millionen Mitglieder durch
ihre Unterstützungseinrichtungen betreut. Beacht-
lich ist, datz das Sterbegeld in der höchsten Klaffe
von 100 auf 125 RM. erhöht worden ist. Auch die
Heiratsbeihilfe für weibliche Mitglieder hat eine
Erhöhung erfahren bis zum Höchstbetrag von 150
RM. Die grohen Barleistungen der Deutschen Ar-
beitsfront an Unterstlltzungen stellen aber bekannt-
lich nur einen kleinen Teil der tatsächlichen Lei-
stungen dar. Diejenigen, die heute die Unter-
stützungseinrichtungen der Deutschen Arbeitsfront
für stch in Anspruch nehmen, sollten sich vor Auqen
halten, datz die Deutsche Arbeitsfront ihnen diese
Unterstützung gewährt, obgleich sie die Beiträge im
Vergleich zu denen der Eewerkschaften beträchtlich,
und zwar um 50 v. H., gesenkt hat.
Die Organisation und die Leistungen der Deut-
schen Arbeitsfront stehen auf gesunder Grund-
lage. Das Ausland hat diese gesunde Erund-
lage oft angezweikelt, aber noch jeder Ausländer,
der einmal das Schatzamt der Deutl^>en Arbeits-
front besucht und Eelegenheit gehabt hat. sich dort
bis in die letzten Einzelheiten zu unterrichten, ist
von Hochachtung erfüllt worden für dieses, in sich
starke soziale Werk.
Nas Zmru ergibt fich
Ver letzte Widerstand in Westabessinien zerfchlagen
^iesenunterfchlaguna in Iapan
Tokio, 17. Dezember
Extrablätter verkünden die Aufdeckung eines
grotzen llnterschlagungs- und Betrugsskandals in
der Provinz Saitama, in deffen Mittelpunkt der
Leiter der Rechnungsabteilung des Oberprästdiums
von Saitma, Urawa nördlich von Toiko steht. Der
ungetreue Beamte hat es verstanden, durch raffi-
nierte Fälschungen im Verlauf der letzten steben
Jahre eine Million Psn zu veruntreuen.
Rom. 17. Dezember
Bei der Besehung und plaumähigeu Säuberung
von Westabesfinien ist nunmehr den drei in diesem
Gebiet operierenden Abteilungeu der entscheidende
Schlag gegeu den letzten uoch im Kampf liegende«
abesfinischen Würdenträger, de» frühere» Ras
Imru, gcluugen.
Nach italienischcn Zeitungsmeldungen aus Addis
Abeba kam es hereits am 12. d. M. im Kaffa-Ee-
biet zu einem ersten Zusammenstotz mit den Ban-
den, bei dem es, wie bereits gemeldet, dem frü-
Lr wollte nichts spenden...
Opfer und «Semeinfchast gehören zusammen
(DrabtberiLt unssrer Berliner Schriftleitung)
rck. Berlin, 17. Dezember
Der Betriebsführer eines Berliner Werkes, das
kürzlich dank der tätigen Pflichterfüllung seiner
Eefolgschaft eine schwere Krise Lberstanden hatte,
kündigte anlätzlich einer Adventsfeierstunde seinen
Eefolgschastsmitgliedern an, datz er eine namhafte
Weihnachtsgratifikation von 30.— bis 120— RM.
gestaffelt je nach Dauer ünd Zugehörigkeit der
Werksgefolgschaft, auszahlen könne.
Jn seiner Ansprache wies dieser Bestciebsführer
nun darauf hin, datz die Betriebsgememschaft an°
lätzlich der Sammelaktion der Deutschen Arbeits-
sront für das WHW., den Opfergedanken erfaht
habe bis auf einen Volksgenosien, der es unter der
Motivierung: Das WHW. ist kein Zwang, das
WHW. ist eine sreie persönliche Angelegenheit!
abgelchnt habe, etwas zu spenden. Daraufhin
hat der Betriebsführer diesem Werksangehörigen
erklärt, datz die WHW.-Spende wohl freiwillig ist.
aber ebenso seine Weihnachtsgratifaktion, die einen
Anerkennungsbeitrag für den in seinem Werke ge-
zeigten Gemeinschaftssinn bedeutet. Da der betref-
fende Werksangehörige nicht in diese Gemeinschast
patzt, wurde ihm die freiwillige Spende nicht zu-
erkannt. Seine Weihnachtsgratifikation wurde un-
ter Zustimmung der Eefolgschaft dem WHW. ge-
spendet.
Dieser Vorfall beweist, datz ein neuer harter
Eemeinschaftsgeist in den Betrieben lebt, der nicht
auf Kameradschaftsabenden mit leeren Worten ge-
predigt wird, sondern der durch eine solche richter-
liche Handlung jedem gewih werden läht, dah er
auf Eedeih und Verderb mit dem Leben seines Be-
triebes und der Nation verbunden ist.
hercn Ras Imru und einem Teil seiner Anhänger
gelang, nach Süden auszuweichen. Durch die von
Marschall Eraziani befohlenen Einkreisungsmanö-
ver wurde ihm die Ueberschreitung des Flusies
Eodscheb unmöglich gemacht.
Am letzten Dienstag kam es dann zu einem
zweiten Zusammenstoh, bei dem der entscheidende
Schlag gegen die modern ausgerüsteteu Vande»
Imrus geführt werden konnte. 800 Bewasfnete
wurden znr llebergabe gezwungen. 1500 Eewehre
und fünf Maschinengewehre den Italieneru aus-
liefert. Kurze Zeit darauf stellte fich auch Imru
und erklärte dem italienischen Kommando, dah er
fich mit seiuer ganzen Eefolglchaft ergebe. Damit
ist der lekte systematische Widerstand in Westabes-
finien zerschlagen, und die italienilcken Abteilungeu
werden nunmehr, wie es iu der italienischen Mel-
dnng heitzt, innerbalb weniger Tag« di« Lutzerste
Westgrenze vou Aethiopien erreichen können.
Die italienische Oeffentlichkeit, die Anfang-die-
ser Wöche durch eine kurze Ansprache Musiolinis
im Senat bereits auf diese entscheidenden Opera-
tionen vorbereitet worden war, verzeichnet den
neuesten Erfolg des Marschalls Eraziani und sei-
nsr Abteilungen mit lebhafter Eenugtuung. Die
Presie betont, dah Imru zu den engsten Mitarbei-
tern des Negus gebörte und immer einer der hart-
näckigsten Eegner Itallens war, obwohl er seiner-
zeit nach dem Zwischeniall von llal-Ual dem Ne-
gus in der richtigen Erkenntnis, datz er Italien
nicht gewachsen sei, zum Frieden geraten habe.
Jtalienischen Zeitungsmeldungen zufolge, hat
eine von Harrar nach Südwesten vorstotzende Ab-
teilung nach mehrwöchiaen Operationen Liulul er-
reicht, wo die italienischen Truppen Hauptmann
Cannonieri, der dort am 9. Juni in Eefangenschaft
geraten war, wicder befreien konnten.
XViektige knt5eiiei6ung 6er
keic^kulturkammer
In der Systemzeit hatte die llnsttte, Künstlern
den Weg zur Bühne dadurch zu öfsnen, dah man
ste zur Geldhergabe für die Finanzierung einer
Aufsührung veianlahte, in erheblichem Ausmah
um stch gegriffen. Nunmehr hat die Reichstheater-
kammer eine bedeutungsoolle Entscheidung getrof-
fen. Tatsächliche Leistung und nicht der Eeldbeu-
tel des Künstlers entscheidet.
Wie eindeutig nach dieser Richtung hin verfah-
ren wird, geht aus einem Beschluh der Reichs-
theaterkammer hervor, cinem Berliner Bühnen-
unternehmer (Inge v. d. Straaten im Wallner-
Theater) die Zulasiung zu entziehen, weil man
dort gegen diesen Erundsatz zu verstotzen „beabsich-
tigt" hatte. Obwohl es zu dem Vertragsabschluh
mit einer Sängerin, sich an der Finanzierung
einer Aufführung, in der ste eine Rolle spielen
sollte, zu beteiligen, noch gar nicht gekommen war,
sqh die Reichstheaterkammer auch in dem Vorha-
ben Erund genug, um den Theaterunternehmer
sür unzuverlässig im Sinne des Reichstheatergeset-
zes zu halten und ihm eine weitere Tätigkeit un-
niöglich zu machen.
t^euer Kun;tkian6el5-8I(an6aI in
^mrterclam
Amsterdam, 17. Dezember
In Amsterdam wurde erneut ein grotzer Kunst-
handelsskandal aufgedeckt. Vei dem öffentlichen
Verkaus einer Anzahl moderner und alter Bilder
aus der Sammlung eines Rotterdamer Jndu-
striellen und aus Privatsammlungen in Buffum,
Scheveningen und Wasienaar, die unter Leitung
von Mak van Waay stattfand, erklärten einige an-
gesehene Amsterdamer Kunsthändler zahlreiche Bil-
der von Charles Jacque, de Bock, Eabriel, Jacob,
Willem Maris, Mauve, Weitzenbruch u, a. für
Fällchungen.
D.r „T'legraaf" schrcibt in diesem Zusammen-
hang, Lah in Holland ganz ossenbgr «in« „Zefi-
trale unechter Kunst" an der Arbeit sei, die insbe-
sondere gefälschte Werke der Haager Schule in den
Handel bringen. Es sei endlich an der Zeit, datz
die zuständigen Stellen aktiv würden. Zur Ehren-
rettung des gesamten niederländischen Kunsthan-
dels müsie das Versteigerungswesen gründlich ge-
säubert werden.
zoo t^illionen 6eut56ie ?>Imbe5ucIiel-
Jm Deutschen AuslanLs-Institut in Stuttgart
sprach Regierungsrat Dr. Hans Lrich Schrade vom
Reichsministerium für Volksaufklärung und Pro-
paganda Lber das Thema „Film und Propa-
ganda — Der deutsche Fiim im Aus-
land". Der Vortragende wies zunächst auf die
grohe Bedeutung hin, die der Film heute als
Kunstwerk und kultureller Faktor im Leben des
Volkes erlangt habe. Jm Hinblick darauf, dah es
in Deutschland rund dreihundert Millionen Film-
besucher gäbe, sei die Wichtigkeit der Aufgabe, durch
künstlerisch wertvolle und volksbildende Filme auf
die Filmbesucher im Sinne eincr gründlichen Auf-
klärung und grohzügrgen Erziehung zur Arbeit am
Staate einzuwirken, hinreichend beleuchtet. Die
nationalsozialistische Regierung habe sofort nach der
Machtergreifung das Filmwesen in ihre Obhut ge-
nommen, nachdem es bis dahin von Iuden und
ihrem Kapital nicht nur zu einem reinen Eeschäfts-
unternehmen herabgesetzt, sondern vielfach auch für
eine moralische und politische Zersetzung mihbraucht
worden war. Filme, die im Bestreben um den Neu-
aufbau des deutschen Films entstanden sind, wre
„Der alte und der junge Künig", „Verräter", „Frie-
sennot", die Reichsparteitagfilme, Wehrmachtsilme
und als künstlerisch einwandfreie Lustspielfilme u.
a. „Wenn wir alle Engel wären", seien auch dazu
gegeignet, im Ausland für das deutsche Filmwesen
zu werben. Darüber hinaus fiele ihnen die Aus-
gabe zu, die Lber Deutschland verbreitete Ereuel-
propaganda zu entwerten, indem sie den deutschen
Aufbau- und Friedenswillen im Kunstwerk bewer-
sen und im Tatsachenfilm dokumentieren. Wichtrg
seien diese Filme auch für die vielen Deutschen i m
Ausland, denen damit ihr Vaterland und dejsen
Wollen nahegerückt werde.
Kuitumotiren
Mangel an Orchestermusiker«. Nach einem Hin-
weis des Mustkbeauftragten der Stadt Mllnchen
macht sich in Orchestern ein Mangel an Nachwuchs
bei einigen Jnstrumenten immer mehr spürbar.
Es fehlt an fähigen und gut voraebildeten Blä-
sern, besonders an Oboisten, Fagottrsten, Hornisten.
Ebenso werden Kontrabassisten gesucht.
Barbirollj Leiter des Nenyorker Philharnw-
nischen Orchesters. An Stelle Toscaninis, der die
Leitung des Neuyorker Philharmonischen Sympho-
nieorchesters endgültig niedergelegt hat, ist Iohn
Barbirolli zum neuen Leitrr ernannt worden.
Er hatte Toscanini ichon während zehn Wochen
vertreten. Er steht rm 37. Lebensjahr.
Bekannter Astronom gestorben. In Rom starb
im Alter von 87 Iahren der bekannte Astronom
Profesior Eiacomelli, der durch eine Reihe
bedeutsamer Arbeiten, insöesondere durch seine Be-
obachtungen über die Dopellaterne und die ge-
meinsam mit Professor Di Legge geschaffene Stern-
karte, sich einen internationalen Ruf in der Ee-
lehrtenwelt errungen hat.
Funde aus der Zeit des Neandertalmenickien.
In der Altmark wurden in der NLHe der Dörfer
Eroh- und Klein-Apenburg rund 300 Esgenstände
gefunden, die aus der Zeit des Neandertalmenschen
stammen, also ein Alter von rund 185 000 Iahren
haben. Einige in der Zeit des Neolithikums von
Menschenhand bearbeitete Steine weisen auf An-
fänge religiösen Empsindens hin.
5000-Meter-Berg erstmalig bezwnnge»; Einem
Sohn des holländiichen Ministerprästdenten Dr.
Colijn. Dr. A. H. Colifn, ist eine schwierige
Erstbesteiaung in Niederländisch-Neuguinea gelun-
gen Dr. Coliin bat nach sorgfältiaer Vorb-reitung
unter lleberwindung grötzter Schwierigkeiten den
5 000 Meter hohen Carstensz-Top als Erster be-
zwungen.
. .Sir Auiten Cbamberlain iran,äsisGer Ebren-
doktor. Aus Lnan mird o^ni'ldei datz d-r srü-
bere englische Autzenminister Sir Austen Cham-
Roter Terror in Lille
Paris, 17. Dezembe« .
Trotz aller Proteste bleiben die Werke tn b
Liller Metallindustrie weiter von Streikposten o
setzt. Die Obrigkeiten zeigen sich offenstchtlich niaw
los. Am Mittwoch ist es wieder zu einem u»«^
HLrten Zwischenfall gekommen, der von der RechA
presse als bezeichnend sür die Lage im Streikgev»^
hingestellt wird. > ^
In einem Werk der Liller Eegend erschienen 3i"
Streikende unter Anführung ihres Kommuniste»
häuptlings und entführten einen dort arv^
tenden Jngenieur und drei Vorarbeiter, nachve"
sie ste in brutalster Weise geschieege
hatten. Sie durchzogen unter dem Eeheul der
ternationale die Stratzen von Lille, indem sie v
Jngenieur und die drei Vorarbeiter vor stch HV
trieben. Die Rechtspresse beklagt sich lebhaft va l
über, datz diePolizei wieder einnra
nicht eingegriffen habe.
Motta Schweizer Bun-espräsi-ent
Bern, 17. Dezembek
Die vereinigte Bundesversammlung hat a^
Donnerstagvormittag mit 157 von 172 gültia^
Stimmen zum BunLesprästdenten für das
1937 den jetzigen Vizepräsidenten und Leiter v-
politischen Departements, Vundesrat Euisepst
Alotta, gewählt.
Zum Vizeprästdenten des Bundesrates wurv
mit 153 von 168 gnltigen Stimmen der Chef v«
Justiz- und Polizei-Departements, Bundesrat ^
hannes Baumann, gewählt.
Bon der Kauzlei des Führers. Die Kanzlei des
Führers der NSDAP. ist über die WeihnachtstoS'
vpm 23. Dezember 1936 bis 3. Ianuar 1937 für d«"
gesamten Parteiverkehr geschlossen.
Reichsdeutsche Zeitungen vefchlagnahmt.
Mittwoch wurden in Ostoberschlesien mehrev-
reichsdeutsche Zeitungen befchlagnahmt, weil
Vericht über die Hauptversammlung des Polnisch^
Westverbandes, der neue Matznahmen gegen dö?
Deutschtum in Ostoberschlesien verlangt, veröfs»^
licht wurde.
Raubmörder hingerichtet. Der wegen Rast^
mordes zum Tode verurteilte 28 Iahre alte
Sievers wurde am Donnerstag in
hingerichtet.
Deutsch-italienisches Konzert ru Rom. Ei»«"
glänzenden Verlauf hat das deutsch-italienM,
Wohltätigkeitskonzert für das LLinterhilfsrE
und die faschistischen Unterstützungsverbände
Anwesenheit Mussolinis am Mittwochabend genom
men.
Auf unbestimmte Zeit vertagtl Der Aussch^
für die Völkerbundsreform hat stch am Donnerstaö
abend auf unbestimmte Zeit vertagt, nachdens
elf Berichterstatter für die einzelnen Fragen sel»e"
Arbeitsprogramms eingesetzt hatte.
Erohbritannien Vehält fünf LVeralterte
zer bei. Der Erste Lord der Admiralität künE'
am Donnerstag im Unterhaus an, datz die briti!
Regierung beschlosien habe, fünf der LberalfV
ten Kreuzer gemätz Artikel 21 des Londoner M!,
tenvertrages nicht abzuwracken, sondern beizubeh"'
ten.
berlain von der Lyoner Universttät zum ^
rendoktor ernannt wurde. Lhamberlain bält U
gegenwärtig als East des Bürgermeisters Herk'
rn Lvon auf.
Paula Wesiely Lleivt i» Wien. Die LeiwÄ
des Wiener Burgtheaters hat mit Paula Wesie^
einen neuen Vertrag festgelegt, nach d«m ",
KLnstlerin in der nächsten Spielzeit für die Daü„
von drei Monaten im Burgtheater tätig fein
Oarl I^aria von XVeber-^u^tellung
150. Eeburtstag des Komponisten am 18. DezelU^,
Die Hesstsche Landesbibliothek in Darmstadth^
anlätzlich des 150. Eeburtstages Carl Maria " ^
Webers aus eigenem Vesitz und dem des 6e0i«n
Staatsarchivs eine Ausstellung zusammengestes',
aus der eine Reihe wertvoller Autographien
grotzen deutschen Komponisten, Bilder, Progral""
zettel u. a. gezeigt wird.
Hauptschriftleiter: Franz Bretz
Stellvertreter: Bernbard Seeaer-Selb«.
Cbe« vom Dlenkt: Dr Friedriib Dtbier.
Berantwortlt-b kür Innenvolitik: Srau, Br«Ü! L
«ukienvolttlk und WlrtsSatt: Bernbard Seeaer.«','«-
kur I'?v,^etbelbera und Reweauna: Herman«
tür Radllche Nackrsckten und Svort: Herman«
iur Feuilleton und Unterbaltuna: Dr. Sriedr DiM
tür iamtl Betlaaen: I. B Dr. Sriedr. Didier: iür ^e,
der: Hauvtkchriftleituua; wr An,eiaen: Wilb
sämtlick in Heidelbera.
Schrtltleituna: Brunnenaalle 20—24.
. Berliuer Schriitleituna: <d!i-
Haus Grai Reiichach. Berlin SW «8 Lbarlottenitt
Nachdruck etaenei Bertchte obne ousdrückltch« <Ne"
miauna der Schrlftleituna nicht aestattet.
Svrechstundcn der Schriitleituna: TSal. vo» lS—l? ^
klernru« 3740. .
Sür unverlana« etnaeaanaene BettrSae wtrd ke>"°
Berantwortuna tibernommen
Verlaa ..Bolksaemciuschast" G. m b H. Hall^
ltrahe lLS/128 tUniverNtätsvlab»
Druck: Heidclberaer Gutenbcra-Dr.ickeret G w.
D.-A. XI. 30: 27 427 ^
Davon: BezirkSauSeabe «Rund um MoSbach" W
Bezirksausaabe „Der Odenwälber" ÄS»
Beztrsausaabe „Der Kraichaau"
BczirkSailsoabe „Dsr granke"
2ur Lett ist Pretslikte Nr. S aültta.