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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9507#2521

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eimal-Runäsckau

rNoröverfuch in Mannheim

Mit eiuem Dolch in den RLcken gestochen

. Mannheim. Am 18. Dezember 1936 gegen 21.15
wurde eine öausangestellte. die mit ihrem
Mtzrrad von Neuostheim über den Flugplatz in
-^ichtung Rangierbanbof fuhr. aui der Landstratze
einem sie überholenden Radsahrer mit einem
^olchmesser in den Rücken gestochen und geiährlich
^rletzt. Dem Täter gelang es. in der Dunkelbe
entkommen. als einige Personen auf die Hilfe-
^Ule herbeieilten.

^ Der Täter, der die Hausangestellte vom
^lugolatz bei Neuostheim aus eine längere Strecke
^rfolgte, wird wie folgt beschrieben: Etwa 17
^ahre alt. 1.70 Mtr. groh. kräftig, dunkelblonde
°Urückgekämmte Haare. bartlos. schmales Gesicht;
^Ug grau-weih gesvrenkelten Anzug obne Mantel
"nd ohne Kovibedeckung.

... Personen. die sachdienliche Angaben machen
s,onnen. werden gebeten. sich bei der Kriminal-
ooiizei Mannbeim oder der nächsten Polizeiwache
°u melden.

Iuwelenüieb Schiffbauer verurteilt

. Wiesbade.1. Die Erotze Strafkammer Wles<-
^oeg verurteilte den Juwelendieb Schisfbauer zu
kej Jahren Zuchthaus und drei 2ah-
-?n Ehrverlust. Der .staatsanwalt batte
2ahre Ehrverlust beantragt. Schiffbauer
^5tte bekanntlich am 27. August seiner Herrjchast,
^enr Erotzlndustriellen, Schmuckstücke im Werte
400 000 RM. gestohlen und war dann von
^oln aus im Flugzeug nach Kopenhagen und von
>ort nach London gefluchtet. Dort wurde er einige
^oge später beim Verkauf von Schmuckstücken ver-
?oftet. Die gestohlenen 2uwelen konnten wieder
^rbeigeschafft werden. Die Verhandlung hat er-
daß die in ausländischen Zeitungen teil-
, orse gcmachten Angaben über die Veranlassung
dem Diebstahl jeder Begründung entbehren.

kin- im Vaschgefäß ertrunken

h Dggersheim.

s?0len von der

L'«°»

Zwei Kinder einer Familie
'?len"von der Mutter kurze Zeit unbeaufsichtigt
"ossen worden. Das eine Kind entfernte offen-
von einem abgedeckten Waschgcsätz den Deckel
das einjährige Mädchen fiel in das Eefätz
^doin nnd ertrank. Die alsbald angestellten Wie-
dkbelebungsversuche waren ohne Erfolg.

kalkarbeiter haben gute Iähne

„Was viele vom Kalk nicht wissen"

,, Wir wissen, datz Kalk die Knochen des mensch-
^on und tierischen Körpers aufbaut und zur Ent-
^'cklung und Erhaltung von Äiuskeln und Organcn
n0trvendig ist. Was wir aber nicht wisscn, ist der
tz"l>tand, datz Kalk ein Schutzmittel gegen schwache
rl^onke und Verkrümmungen, gegen brüchige und
Zähne ist. Das heitzt, wo ein gewisser Kalk-
Mlt im lebenden Organismus fehlt. ist für eine
r^lprechende Kalkzufuhr zu sorgen, um die vor-
Ndene Lebenskraft des Vetreffenden und die
^derstandsfähigkeit gegen Krankheiten aller Art
erhöhen. Dies ist aber noch nicht als Wunder
betrachten; das Wunder des Kalkes liegt in

seiner geheimnisvollen Heilkraft gegen verschie-
denste Leiden von Mensch und Tier.

Ueberzeugend sind die Versuche, die in neuester
Zeit in dieser Hinsicht in der Landwirtschaft gemacht
worden stnd und zwar mit Kalkeinstrsu in Ställen.
Diese bewährte sich als Schutz gcgen Aufzuchtkrank-
heiten. Während vor Verwendung der Kalkein-
streu — wie der mir vorliegende Bericht eines
Landwirtes besagt — von 260 Saugferkeln 79 Stück
eingingen, besserte sich nach Einsührung der Kalk-
einstreu der Zustand derart schnell, dah von 825 ge-
borenen Ferkeln kein einziges mehr erkranlte.


Nach diesen Darlegungen, wird es weiter nicht
überraschen, dah Kalk auch auf erkrankte menjch-
liche Lungen günstig einzuwirken imstande ist. llnd
tatsächlich sind hier auherordentlich gute Erfolge zu
verzeichnen. Es ist nämlich eine seststehende Tat-
jache, dah Arbeiter in der Kalk- und Eipserindu-
ftrie nie an Tuberkulose erkranken. Diese Tatsache
wird nicht nur immer wieder von Leuten aus der
Praxis bestätitzt, diese Tatsache geht auch aus den
medizinal - statistischen Tabellen und solchen der
Krankenkassen deutlich hervor.

Znteressant ist auch die Notitz im „Archiv sür
Hngiene", wonach in Zementwerken beschäftigte Ar-
beiter eines eisenstarken Eebisies sich erfreuen. Auch
dieses ist einwandfrei auf den hohen Kalkgehalt des
Zements zurückzusühren. Ferner hat ein Chemiker
den Kalk als Heilmittel gegen Heuschnupfen er-
kannt und an sich erprobt und die Erfindung auf
Anraten eines Arztes der Oeffentlichkeit zugänglich
gemacht. Und es trifft zu, dah Heufieberkranken
die Mindestmenge an Kalk im Körper fehlt.

Lrok. sakn, VVissbaäsv.

pläne für üas Iahr 1<)37

heimattag, winzer- unü §rühlingsfest — Awei Weihnachtswünsche

2n

Städt.

siner dieser Tage unter dem Vorsitz des
Verkehrsleiters Pg. Hummel stattgesun-
denen gemeiniamen Veratung des Verkehrsvereins
und des Städt. Verkehrsamts wurde eingehend das
Jahresvrogramm der Stadt sür das Iahr 1937
durchgeivrochen. Eingangs der Sitzung wurde noch
der Rechnungsabschluh über das Winzerfest be-
kanntgegeben. der als erireulich gut zu bezeichnen
ist. Nicht nur in sinanzieller Beziehung wurde ein
kchönes Ergebnis erzielt. sondern die Weinstadt an
der südlichen Vergstrahe und ihr traditionelles
Winzeriest hat zu den alten viele neue Freunde
erworben, die als fernere Besucher von Stadt und
Fest anzusprechen sind.

Um in jeder Art für die Verluste. die die Stadt
durck die Wegverlegung verschiedencr Aemter und
Stellen erlitten hat und noch erleiden wird. einen
einigermahen vollwertigen Ersatz zu schaffen. wol-
len die verantwortlichen Stellen all« Vorhaben
unterstützen, die geeignet sind. den Fremdenverkehr
in der Stadt zu heben. Man tritt mit einem groh-
zügigen Programm für das 2abr 1937 an die Oef-
fentlichkeit, das einerseits dazu dient, dieses Hauvt-
ziel zu fördern. andererseits aber auch die Mit
arbeit jedes um das Wohl seiner Vaterstadt ver-
antwortlichen Bürgers ersordert. Eleich zu Be-
ginn des kommenden Iahres werden der Verkehrsl
verein und das Verkehrsamt wäbrend der Kar-
nevalszeit einige Veranstaltungen durchfiih
ren, die den Zweck haben, das karnevalistische Le-
ben der Stadt, das in Vorkriegsiahren sehr rege
war, wieder neu zu entfachen. Dann wird am
zweiten Maisonntag wie alljährlich der Sommer-
tagszug durchgesührt. der diesmal eine Erweite-
rung iniofern ersährt, als sich ihm ein Frühlings-
iest anschlieht, das in den Eerbersruhanlagen (ein-
schliehlich Svortvlatz) stattfindet. Für die Psingst-
tage (5.. 6. rrnd 7. 2uni) iit ein Wieslocher Hei-
mattag vorgesehen. der alle in der Fremde leben-
den Wieslocher in ibrer Heimat vereinigt. Ee-
iördert wird dieser Plan dadurch. dah das Wies-
locher Realvrosnmnasium im kommenden Fahr sein
60jähriges Bestehen feiert.

Auherdem will die Landwirtschaftsschule eine
Zusammenkunft der ehemaligen Schüler und Leh-
rer vorbereiten. Zu gleicher Zeit wird auch das

Güenwalü unü öaulanü

letzten verfammlungen vor üen weihnachtsferien — Zachliche Sauernschulung

Aen Schlutz der Versammlung vor den Weih-
' ' bildeten im Kreis Buchen, zwei

k?°8kundgebung'en gegen die rote Weltpest; sie san
in O sterburken und Buchen mit dem
sQ'chsredner Pg. lltendörser. Eau Köln-Aachen,
>dSowohl in Osterburken als auch in Buchen
die Veranstaltunaen Lbersüllt. Jn einge-
irAen und durch ihre Sachlichkeit stark beeindruk-
Men Ausführungen, rechnete der Redner mit dem
L'ichen Bolschewismus ab. Unter Hinweis auf die
tx'Sänge in Deutjchland während der November-
igi8 und auf. die ähnlichen Vorgänge in
llngarn und nun in Spanien entbü"

tzl .'cheutzliche Fratze des Bolschewismus, de
'«.Mr' ^ >- ....!---

üllte er
er eine

^pfung des Juden ist. Klar und zwingend zeigte
^ Utendörfer, wie das Judentum von jeher die

I?oE?^ee

clos bslisbfs^eilinoclifgesclienlc

)>,.,er zersetzt und mit Hilfe der ludischen Frei-
und kommunistischer Zdeen blutige Kriege

'v- - - .Macht über die

) kam der Red-
sprechen und be-
!!tz!l"-->e ihn als den'gewaltigsten Ausdruck natio-
Äialistischer Selbsthilse und des Sozialismus
lty.^at, zu dessen Eelingen alle Volksgenossen bei-
müsien. ,

verschiedenen Orten warcn die Vauern-
Äi>,°iten zujammengekommen, um aus berusenem
Vorträge übcr landwirtschaftliche Fragen
Na^^n. So sprach in Walldürn Dr. Schmitt-
>>i^kfurt von den JE.-Farben über die Bekämp-
'VEetrsideschädiingen und ze'gte an Hand
. vilinen oerschiedene Reinigungsanlagen für

Eetreide und Saatgut. Ein zweiter Vortrag von
Dr. Schmitt behandelte die Mäusevertilgung durch
Zelio-Eistweizen. Landesökonomierat Boos-Buchen,
gab längere Aussührungen über die Aufgaben der
Landwirtschaft zur Erfüllung des Vierjahresplanes.

An der Volksschule Buchen fand in der
Berichtswoche ein Kurs für Modellbau von Flug-
zeugen statt. Zehn Lehrer aus der näheren u. weiteren
Umgebung, von Buchen, haben unter Leitung von
Haüptlehrer Wagner-Rippberg, tüchtig gearbeitet
und grotze Freude erlebt, als die Modelle dann
auch tatsächlich ganz schöne Strecken geslogen stnd.

Die Eemeinde Heidersbach hat für den
zurückgetretenen Bürgermeister Hemberger in der
Person des Landwirts Markvs Bönig ein neues
Gemeindeoberhaupt bekommen. — Der in den letz-
ten Tagen herrschende Nebel war die Ursache von
zwei Autounfällen. So stietzen zwischen Walldürn
und HLpfingen ein Lastwagen aus Urphar bei
Wertheim ünd ein Personenwagen aus Mannheim
zusammen. Zum Elück war oer Schaden nicht
grotz. Dagegen war der Unfall, der stch zwischen
Walldürn und Vuchen ereignete, schwerer. Ein
Wagen aus Tauberbischofsheim stietz infolge des
Nebels an einen Baum. Kalkwerkbesitzer Wild
und Bauunternehmer Reuschlein wurden durch
Glassplilter verletzt, während Krankenkasienkon-
trolleur Kromotka innere Verletzungen davontruz
und ins Krankenhaus Buchen eingeliefert wurde.

2n der Schulfutzballrunde stnd die Vor-
spiele beendigt. Die Mannschaft des Realgym-
nastums Buchen ist ungejchlagen, Volksschule
Buchcn sowie Hainstadt haben 2 bzw. 1 Spiel ver-
loren, während Hettingen und Vödigheim bisher
kein Spiel gewinnen konnten.

Weihnachten steht vor der Türe. Leider ist das
Wetter leineswcgs dazu angetan, um Weihnachts-
stimmung zu machen. 2eden Tag Regcn, Sturm,
Nebel. Die Folge dieses Sudelwetters ist, datz so
am die Grippe sich breit macht, besonders
alldürner Odenwald, wo in einigen Orten,

so in Rippberg
mutzte.

die Schule geschlossen

werden

8.

50jährige Stiftungsfest der Wieslocher freiwilligen
Sanitätskolonne abgehalten. verbunden mit
einer Tagung des Abschnitts Nordbaden. Aus die-
sem Anlatz wird seitens der Kolonn« neben den
sonstigen üblichen Iubiläumsveranstaltungen eine
grotze Einsatzübung aus dem Eelände der Eerbers-
rube und des Dämmel stattsinden, bei der auch die
SA. mitwirkt.

Jm Lause des Sommers werden in den Mau-
ern der ehrwürdigen Kurvfälzerstadt verschiedene
Tagungen durchgefübrt. Es ist jedem Verein zur
Aufgab« gemacht worden, bei Veranstaltungen, die
Mitarbeit des Städt. Verkehrsamtes und des Ver-
Mitarbeit des Städt. Verkehrsamts und des Ver-
kehrsvereins zu bedienen. Aus dem gleichen Erund
hat die Stadtverwaltung auch ein Städt. Presse-
amt geschasfen, das durch werbende Aufsätze und
sonstig« Propaganda aus die Schönheiten der Wein-
stadt an der südlichen Bergstratze auiyierksam ma-
chen wird. darüber hinaus aber insbesondere den
Vereinen und Körperschaften bei Veranstaltungen
ratend zur Seite steht.

Das Hauptwerbemittel der Stadt und zugleich
auch das natllrlichste ist der Wein, der auf den
Hängen und Sügeln rings um die Stadt in er-
sreulich grotzem Maße und in ausgezeichneter Eüte
wächst. In erster Linie wird hier neben Wort und

Schrist sür diesen Wein das traditionelle Kurviäl-
zische Winzersest werbend wirken, das auch im kom-
menden Iahr an den beiden ersten Sonntagen des
September (4.. 5.. 6., 11. und 12.) stattfindet und
noch eine weit grötzere Ausgestaltung ersahren ioll.
Die Stadtverwaltung hat weiter bei der Holz-
schnitzerschule in Furtwangen zwei Wegweiser in
Auftrag gegeben. die in künstlerischer Weise auf
die Weinstadt Wiesloch ausmerksam machen und
im zeitigen Frühjahr an den.verkehrsreichen Punk-
ten autzerhalb der Stadt zur Auistellung kommen.

Jn vielen sonstigen Fragen werden die dasür
verantwortlichen Stellen im kommenden Jahre
noch tätig sein und unermüdlich dafür eintreten.
der schönen Stadt an der iüdlichen Vergstratze
neuen Zuzug und neue Freunde zu schassen. Jns-
besondere will die Stadtverwaltung dasür Sorgs
tragen, datz durch Schassung von billigem Wohn-
gelände Wiesloch mit den Jahren zur Wohnstadt
sür Ruhebedürftige und Erholungssuchende wird.
Die Voraussetzungen hierzu — Schönbeit der Na-
tur. Villigkeit der Lebenshaltung. lohnende Aus-
flugsziele in der näberen und weiteren Umgebung
— sind in reichem Matze vorhanden. Dazu kommt.
datz ein reges Kultur- und Eesellschastsleben sür
die nötige Abwechslung sorgt, nicht zuletzt auch in
svortlicher Hinsicht durch Vorhandensein einer sehi
guten Futzballmannschaft, eines regen Turnvereins.
eines wunderbaren Schwimmbades usw.

Ein Sorgenkind der Stadt ist die Frage der
Zufahrtsmöglichkeit. Hier mützte vor allem die
Reichsbakmdirektion Karlsruhe ein Einseben haben
und durch Schassung weiterer Eil- und Schnell-
zugshalte ein« Lesiere Verbindung mit Bruchsal
und Karlsruhe schasfen. Aber auch die Stratzen-
und Bergbahn-AG. Heidelberg dürfte es sich ange-
legen sein lasien. nicht nur dafür Sorge zu tragen.

moäerne 6ev<eve

mit

datz auf der ältesten Autzenlinie ein einwandsreie-
res Wagenmaterial vorhanden ist, sondern durch
Einlegen von sogen. Schnellwagen. die weniger als
27 Haltestellen aufweisen. eine schnellere Verbin-
dung mit der jetzigen Kreis- und künstigen Amts-
stadt ermöglicht wird.

Die letzten beiden Punkte sind als Weihnachts-
wünsche der Wieslocher Bevölkerung zu werten:
hofsen wir deshalb. datz das kommende Iahr 1937
ibnen Ersüllung bringt. Hosfen wir aber auch des
weiteren. datz über alle anderen Vorhaben der
rührigen Stadtverwaltung und ihrer Helfer ein
guter Stern leuchtet!

Willi König.

Ein Veihnachtsgruß -er heimat

Ratschläge, wie man Zreunüen -er Heimat Zreuüe bereitet

Onkel Emil und mein alter Schulkamerad
ranz wohnen schon lange nicht mehr in unserer
Onkel ging als innger Mann auswärts in

rtabi.

Stellung, wo er nicht nur beruflich Fortschritte
machte und zu Ehren kam, sondern auch stch ver-
liebte, verlovte und verheiratete und in das Ee-
schäft der Schwiegereltern eintrat. llnd heute ist er
da schon Mitinhaber. Franz ging zur Hochschule
und ist heute Jngenieur an einem grotzen Werk im
Industriegebiet oes Westens.

Es sind nicht die einzigen aus meinem Iugend-
kreis, die anderwärts eine neue Heimat fanden.
Beruf oder Neigung, Zufall oder besondere Um-
stände haben viele in dis Ferne ge,-yrt. Aber die
wenigsten von ihnen haben deshalb unjere liebe
Stadt, die Heimat ihrer Iugend, vergessen. Wenn
irgendwo drautzen im Reich sich zweie treffen, die
hier aufgewachsen sind, ist die Freude grotz, und es
gibt ein langes Fragen und Hlaudern, was aus
diesem und jenem geworden sei, und wie es jetzt
zu Hause aussehe und wann jeder zuletzt einmal
wieder hier gewesen sei. Dsnn die Fremde kann
uns zur neuen Heimat werdcn, aber niemals lie-
ber werden als die Stadt, als der Eau, wo w:r
jung waren.

Ietzt knüpfen zum Feste wieder Hunderte Briefe
die Verbindung zwischen denen, die zu Hause blie-
ben und jenen, die in die Welt hinauszogen,
bringen Verge von Paketen denen, die in der
Ferne eine zweite Hcimat fanden, den Erutz der
alten Heimat, Vesonderheiten örtlicher Prägung,
würzigen Wohlgeschmack überlieferter Familien-
rezepte, Bilder von lieben Verwandten und alten
Freunden.

Eerade darauf kommt es ja an, datz trotz der
langen Trennung der Veschenkte merken soll, datz
die Eabe nicht einfach gekauft, sondern mit Bedacht
und Verständnis gerade für ihn ausgesucht wurde,
um ihm eine besonder« Freude zu sein, eine Freude,
die nur deshalb so grotz ist, weil der Eeber ver-
stand, was dem Empfänger besonders liebe Ueber-
raschunq sein würde. Man sage nicht, datz das so
schwer sei. Am Ninbstliegciiden gehen wir oft vor-
bei. Wie wird sich Onkel Lmil freuen, wenn er
is hübsche Ausnahme von feinem Vaterhaus vor
d nach dem llmbau, der eben fast vollendet ist,
bekommen wird. Maq auch heute längst ein ande-
rer Name auf dem Firmenschild stehen, es bleibt
doch sein Daterhaus. Franz bekommt von mir ein
kleines Album von Aufnahmen und Postkarten un-
serer alten Scksule und der Plätze, wo wir uns als
Iungens herumgetrieben habeii, abschlietzend mit
einem Vild des alten Easthauses und seineg ein-
fachen kleinen Saales. wo wir die erste Tanzstundc
batten. So bekommt ieder von meinen Frennden.
der jetzt nicht mehr hier wohnt, eine kleine Eabe.

Die größte Ucberraschuiiq aber soll daiin für
einige sein, datz sie wieder lausend Vericht bekom-
men Lbcr das, was bei uns vorgeht und unser
Städtchen bewegt. 2n einer rheinischen Stadt
haben ste voriges Iahr mit Erfolq den Versuch ge-
macht, dafür zu werben, datz Vürger dieser Stadt
auswärtigen Freunden, die dort geboren ünd,
einen halb- oder ganzjährigen Bezug der Heimat-

hat

eihe

efuch kommen. Darauf freuen wir uns

zeitung zu Weihnachten schenken. Der E.
unter anderem darin bestanden, datz eine .
von Leutcn, die viele Iahre lang die alte Heiniat
nicht mehr aufaesucht hatten, im Sommer dorthin
reisten, und datz andere, die drautzen zu Eeld gc-
kommen waren, Aufträge dorthin legten, die für
die Arbeitslage sehr ins Eewicht fielen. So werde
ich's auch machen! Und wenn Onkel Emil erst wie-
der unsere Zertung liest, wird er auch endlich mal
wieder zu Vefuch kc
alle schon.

weihirachteii kvank sern?

Neinl Deshalb: Wer erk-ltet ist. bereite üch recht-
zetttg etnen Klofterfrau-Meltüengcist-Gefundheitsgrog.
iRezept tn ieder Packung.) Oder hat zu gutes Effen
iinöbesondere auch den Ktndcrnl den Magen ver-
öorben, fo trinke man ein Mediztngläschcn Kloster-
frau-Meliffengctft mit V, Waffer verdünnt. und üt«
Berdauungsstürungen sinü beboben. Dann feiern St«
ein wtrklich gesundes, frobes Fest.

Sllso: Haben Sie Klosterfran-Meliffengeist noch in
Jtzrer Hausavothekc? Sonft holcn Gte itzn bttte fofort
bei Jhrem Avotheker odcr Drogisten.

Lag

Rhein-

selden

Brei-

iack

Kehi

Maxau

Mann-

deim

Eaub

Köln

18 i2

219

120

232

897

305

226

243

19.12.

220

116

247

4l1

311

231

268

Wetterbertcht

de« Reichswetierdienffes Aueqabeort Frankiuri a. M.

Sonntag: Bei Luftzuiuhr ous West Fortdauer
der wechselhasten. zu Niederschlägen geneigten
Witterung. etwas kübler.

Montag: Uirbeständig. wber nicht durchweg un-
freundlich. Vei lebhaften südweitlichen Winden
mild.

WasserstandSnachrichten:

R t» e i n

N e «k a r

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Heii-

Jagst-

Diedes-

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Ktiain-Kutir

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