Lsite 6
8ls<Zl
„Dolksgemekttschast"
Mittwow. Se» LS. TezcmlieitvSs
Acker auch im nächsten Jahre noch in der Hand des
Vewirtschasters war und eine Düngung lohne, jede
intenstve Nutzung wehrte. Wir haben vor 2 Iah-
ren das Allmcnd abgelöst, eine Rente von
jährlich 23 000 RM. auf uns genommen und in
diesem Iahre, nachdem die Feldbereinigung durch-
geführt ist, den grötzten Teil auf 9 Jahre neu
verpachtet.
Die Feldbereinigung, die in engster Zusammen-
arbeit mit der Stadt von den staatlichen Stellen
durchgeführt wird und sich auf unsere Wirtschafts-
Planung stützte, wird eine weitgehende Zusammen-
legung des bäuerlichen Besitzes und damit die
Möglichkeit rationeller und intensivster Bewirt-
schaftung bringen.
Es scheint auf den ersten Blick unmöglich, dah
in einem Gebiet mit 310 Menschen auf den qkm.
lbei 139 im Reichsdurchschnitt) Raum für einen
neuen Bauernweiler sich finden läßt. Die Vorar-
beiten sind soweit vorgetrieben, datz im kommen-
den Jahr auf dem Gelände des Kirchheimer Neu-
rott 10 neueHöfe als Weiler gebaut wer-
den und 120 ha Ackerland dadurch in Hofnähe, also
rntenstvere Bewirtschaftung kommt.
Neulan-gewinnung in han-sthuhsheim
Der Versorgung der Stadt mit leichtverderb-
lichen Nahrungsmitteln: Obst und Gemüse, dienen
die Matznahmen des Landvorbehalts in
Handschuhsheim. Eerade diese Matznahmen sind
auf mannigfaches Unverständnis gestotzen, weil ste
notwendig andere Jnteressen kreuzen.
Aber es kann nicht verantwortet werdeu, datz
bester Ackerboden, der 3—4 Ernten im Jahr
trägt, zu Bauland gemacht wird, ebensoweuig
wie die Erträgnisse dieses Bodens der Markt-
regelnng des Reichsnährstandes entzogen wer-
de« dürfen.
Wochenmarkt und Erotzmarkthalle sorgen dafür,
dah die Erzeugnisse in erster Linie unserer eige-
nen Vevölkerung zugute kommen. Eerade im
Handschuhsheimer Eebiet ist unser Au-
genmerk auch auf Eewinnung von Neuland
gerichtet. Hier ist wirklich jedes Ar von Vedeutung.
Im laufenden Jahr wurden in Zusammenarbeit von
Stadt und Privaten im Gewann Obere Darr
8,3 ha Wald gerottet und von städtischem Besitz 14
Pachtäcker geschaffen.
An Stelle von Kastanien und Laubwald wer-
den bald Reben und Obstbäume stehen. Die Ar-
beit, die vom Arbeitsdienst durchgeführt wird, ist
Jnli 1937 vollendet. .
Sodann soll eine weitere Rodung von 10 'ha
unter der Starkstromleitung südlich Rohrbach in
Angriff genommen werden.
Was vor 3 Jahren für den beschränkten Raum
der Stadt Heidelberg begonnen wurde, eine plan-
mätzige Aufteilung des gesamten zur Verfügung
stehenden Bodens für die verschiedenen Zwecke der
Volkswirtschaft und ein System ineinandergreifen-
der Matznahmen zur Sicherung des Lebensunter-
terhaltes und zur intensivsten Nutzung aller Eege-
benheiten des Raumes, wird jetzt im Zuge des
Vierjahresplanes für das ganze Reich in
Angriff genommen. Der Führer hat durch Eesetz
eine besondere Reichsstelle fllr Raumordnung ge-
schaffen, die in den Landesplanungs- und Bezirks-
planungsstellen ihre Untergliederung hat.
Wir haben die Freude, datz der Heidelberger
Wirtschaftsplan als beispielhaste Leistung vom
Verlag der Deutschen Arbeitsfront gedruckt
und schon in vielen anderen Städten nnd Land-
schaften Nachahmung gefunden hat. Dem Sach-
bearbeiter ist nunmehr die Planung des gan-
zen nordbadischen Bezirkes anvertraut worde».
Auf dem Eebiet der für die Ernährungswirt-
schaft so besonders wichtigen Schädlingsbe-
kämpfung hat die Stadt durch die Veschaffung
von Baumspritzen und die Einstellung von Mitteln
in den jährlichen Haushaltsplan schon bisher alles
Erforderliche getan; im letzten Jahre ist es mög-
lich gewesen, durch eine ortspolizeiliche Vorschrift
die Schädlingsbekämpfung allen Obstbaumbesitzern
zur Pflicht zu machen und dadurch den vollen
Erfolg dieser Matznahme stcherzustellen.
Die znr Mästung von Schweine» verwende-
ten Abfälle der Stadt Heidelberg stnd bisher
privaten Schweinezüchtern zur Berfiignng ge-
ftellt worden; der neue Plan macht di«
Ansdehnnng dieser Mahnahme auf das ge-
samte Stadtgebiet «nd seine sämtlichen Haus-
haltungen zur Pflicht.
Zu Ende vergangener Woche haben die ersten
Besprechungen zwischen der Stadtverwaltung und
d«r NSV hierüber stattgefunden. NSV und Stadt
wexden in gemeinsamer Arbeit die erforderlichen
Anlagen errichten und die Transportmittel be-
schaffen, die notwendig sind.
Neben der Förderung der Ernährungswirt-
schaft ist die ausschlaggebende Stellung der deut-
schen Eemeinden in der Energiewirtschast von ganz
besonderer Bedeutung. Die Eemeinden sind an der
dsutschen Stadtgaserzeugung mit 80 Prozent, an
der Elektrizitätserzeugung mit rund 26 Prozent
bsteiligt. Hier ist es noch vor kurzem von dem
Prästdenten des Deutschen Eemeindetages, Reichp»
leiter Oberbürgermeister Fiehler als besonder» Ältj»
yabe der Eemeinde bezeichnet worden, die Ikup-
«utzung ihrer Erzeugungsmöglichkeite» in Haupt»
uud Nebenprodukten gesamtwirtschaftlich zu fichern,
di« Werke auf den Hochstleistungsstand zu bringen,
zugleich aber Rohstoff, Arbeitskräfte und Kapital
nur in dem nach den Erfahrungen des Vierjahres-
planes tragbaren Umfang einzusetzen.
Höchste wirtschastlichkeit Ser öetrkebe
Es ist Jhnen, meine Herren Ratsherren, be-
kannt, datz die Werke der Stadt von heute diese
Forderung in vollem Umfange erfüllen. Letztes
Ziel des Vierjahresplanes ist höchste Wirt-
schaftlichkeit. Es ist kein Zufall, datz tat-
sächlich hier in Heidelberg die an die städtischen
Letriebe im Rahmen des Vierjahresplanes allge-
M,ii, gestellten Forderungen zum gröhten Teil
schon verwirklicht find. Die Werke find tech-
nisch ausgebaut und auf den Höchststand ihrer Lei-
stung gebracht und was besonders wichtig ist, auch
im vollen llmfang ihrer Kapazität ausgenützt.
Ich brauche nur daran zu erinnern, dah das ge-
samte Stromverteilungsnctz in den letzten Zahren
von Eleichstrom auf Drehstrom umgebaut worden
ist, dah die Oesen des Easwerkes einer durchgrei-
senden Ueberholung unterzogen worden sind, datz
das Fernheizwerk neu eingerichtet worden ist, dah
Fuhrpark und MLllabfuhr zur Hebung ihrer Lei-
stungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit unter einheit-
licher Leitung zusammengefatzt worden sind.
Auch der Senkung der Tarife ist nach
Matzgabe des finanziell möglichen Aufmerksamkeit
geschenkt worden. Der Stromtarif für den Klein-
verbrauch ist im Laufe der letzten Iahre von 52
auf 45 Psg. gesenkt und dabei auf eine Höhe ge-
bracht worden, die den Vergleich mit den übrigen
deutschen Mittelstädten in jeder Beziehung aushal-
ten können.
Wenn im kommenden Iahre, was heute noch
nicht vorausgrsagt werden kann, die Lage der
städtilchen Finanzen eine Erleichterung der Lasten
der Biirgerschaft möglich mache« sollte. wird fie
in erster Linie bei den Tarifen der Städt. Werke
eintreten müfien. nicht etwa, weil diele als beson-
ders hoch angesehen werden können, soadern weil
ihr« Eenknng unmittelvar der Wirtschaft zngnt«
kommt.
Jm letzten Jahre ist eine Benzol-Eewin-
«ungsanlage eingerichtet worden, die nach dem
neuesten technischen Verfahren — dsm sogenannten
Benzorbonoerfahren — arbeitet, au» dem Eas das
Benzol restlos herauszieht und ohne weitere Nach-
arbeit einen vollkommenen, den deut-
jchenNormalienentsprechendenTreib-
stoff gewinnt, der nach Ueberwindung einiger An-
sangsschwierigkeiten heute den Vergleich mit jedem
ausländischen Treibstoff in jeder Beziehung aus-
halten kann. Die hierdurch jährlich gewonnenen
200 Tonnen Treibstoff genügen, um den gesam-
ten eigenen Fuhrpark der Stadt Heidelberg
mit heimischem Treibstoff zu versorgen
und dadurch die Beanspruchung des aus dem Aus-
land einzuführenden devisenfrefienden Benzin aus-
zuschalten.
Der beim Easwerk anfallende Teer wird in vol-
lem Umfang au eine industrielle Berwertungsgesell-
schaft abgegeben, fo datz hier in Heidelberg samt-
liche Nebenprodukt« reftlos ersatzt und der deutfche«
Wirtschast zur Berfügung gestellt werden.
Durch die Benzol-Eewinnungsan'age ist die E r-
zeugung zusätzlicher heimischer Roh-
stoffe möglich geworden.
Neue wirlschastliche Großanlage bsi Wieblingen
Dem gleichen Ziel dient ein Projekt, das vor
einem halben Iahr von der Direktion der Städt.
Werke in Angriff genommen und in diesen Tagen
in seinen ersten Erundlagen abgeschlofien und ge-
stern im Beirat der Städt. Werke vorgetragen wor-
den ist. Hiernach besteht die Möglichkeit, die
Kläranlage in Wieblingen derart umzu-
bauen, datz erstens die Klagen der Anlieger über
die Neckarverunreinigung mit einem Sch'age besei-
tigt werden und autzerdem in Form des sogenann-
ten Methangases neuer Treibstoff in grotzem Um-
iange gewonnen wird, der uns wiederum von der
Beanspruchung ausländiichen Venzins unabhängig
macht. Ein weiterer Vorteil d'eses Plans liegt
darin, datz der zurückbleibende Klärschlamm infolge
eines Faulungsprozesses, den cr durchgemacht hat,
als besonders bockiwertiaes DLngermittel gelten
kann, das in vollem Umkang der Landwirtsckiaft,
insbesondere den gärtnerischen Betrieben zur Ver-
füauna gestellt w-rden kann und somit seinerse'ls
w'ederum zur Förderung der Ernährungswirtsckiaft
beiträat. Der Kostenaufwand für diese An-
laae belänst stch aus -twa 400- bis 450 000
Mark. Trotz der verbältnismätzig hoben Summe
ist die Wirtschastlichkeit in vollem Umsanae ge-
sickiert. da der Absatz des Metbangases Berzinl'ing
und TUaung des aufzuwendenden Kapitals restlos
decken wird.
Da die tecksnilchen Fraaen aenau nnterincht
und ohne bekondere Schwieriakeiten zu löien find.
da die Wirtichaktlichkeit der «lnlagen aefickiert ist.
stellt ibre baldige Berwirklichung lediglich «in
Finanzierungspro^ em dar.
Es wird, wie ich zuverstchtl'ch hoffe. bei der
arotzen Bedeutung der Anlage fnr den Vierfabres-
wlan im Zusammenwirken mit R-ich und Land in
absehbarer Zeit gelöst werden können.
GeV^nnuna zufätz'ickser Gele un- Zette
Autzerdem wird zur Zeit geprüft, inwieweit
durch Eknbau vonBenzin- undFett-
abscheidern im Kanalnetz zusätzlich industrielle
Fette und Oe*e aewonnen werd-n können. Auk d-m
Eebiet der Eewinnuna rukätzlicher heimischer Roh-
stoske lieat auch die Abfalln-rwertuna durch Aus-
lesen weiter v-rw-adbaren Altwaterials. aus deir
b-i den Hanabaltunoen ansall-nden Mnllmafien.
Seit etwa 5 Monaten besteht ein Dertrag mit einer
privaten Firma, die den gesammelten Müll bei den
Abladeplatzen genau untersucht, das verwertbare
Material sammelt und der Wirtschaft zur Verfü-
gung stellt. Es ist beabstchtigt. diese Matznahme
weiter auszubauen, und im Benehmen mit den
Eliederungen der Partei, insbesondere der H'tler-
jugend so weit wie möglich schon in den Haushalten
das anfallende Altmaterial zu erfassen. Der An-
fang hierzu wird in diesen Tagen in den der
Stadt und der Eemeinnützigen Eesellschaft für
Grund- und Hausbesitz gehörenden Häusern durch
Aufstellung geeigneter Sammelkästen gemacht.
Heimische Stoffe, die in genügendem Umfang
vorhanden sind, erfüllen fast immer den glei-
chen Zweck wie teure ausländijche Ma-
terialien. Vorurteile, die hier und da noch
vorhandsn sein sollten, sind zu überwinden. Ich
habe daher den städtischen Aemtern zur Pflicht ge-
macht, zu prüfen und mir zu melden, ob die vor-
handenen Vorräte, insbesondere der städtischen La-
gerstellen mit dem Jahresverbrauch in Einklang
stehen, inwieweit Waren, von denen ein groher
Vorrat vorhanden ist, an Stelle von solchen ver-
wendet werden können, von denen ein kleinerer
Vorrat gelagert wird. Des weiteren wird festge-
stellt, ob etwa vorhandene Vorräte nicht in abseh-
barer Zeit, d. i. längstens in zwsi Jahren, dem
Verbrauch zugeführt werden können, oder ob viel-
leicht sogar Eeräte und Materialien vorhanden
sind, die iiberhaupt nicht mehr benötigt werden und
infolgedefien für einen anderen Verwendungszweck
benutzt werden können.
Zn der gleichen Anordnung habe ich den hiervon
betroffenen städtischen Aemtern, insbesondere der
Friedbofverwaltung die Aufgabs gesetzt, an Stelle
von Banmwolle und sonstigen ähn'ichen Eeweben
deutsche Erzeugnifie, die den gleichen Dienst tun, zu
benutzen, z. B. auch beim Handarbeitsunterricht in
den Schulen Zellwolle und Zsllaarne und Lhnliche
deutkckie Stokke möalikbst zu bevorzuaen. Der autzer-
ordentlichen Leistung der deutschen Zndustrie in der
Erzeuauna den auslä"d-schen Stoffen aleickiwer-
tiger Stoffe mutz in voll-m Umfana Reckinunq ge-
traaen werde«. Die Abnahme dieser Stoffe ist
mal-ich der beste Ansporn für weitere
Leistung und Vervollkommnung.
Leitmntiv bei all"dem ist äutzerste Spar-
samkeitundunbedinateDoranstellung
deutscher Erzeugnisse. vor allem, was bis-
her aus dem Ausland eingeführt werden mutzte.
kreiswirtschastsführer winter spricht
Zu den Ausfübrungen des Oberbüraermeisters
nabm Ratsberr Winter das Wort. Er betont«.
datz die Ratsberren kolz daraus seien. Ratsb-rren
in einer Stadt zu kein. die die Aukaaben des Nier-
iabresvlans so tatkräftia in Anarikf nebm«. Wenn
wir d-n Ersolg der ersten vier Aahr« betroEten.
so wifien wir. die wir im täalickien Mirtfchasts-
leben steben. datz der Ersolg im gekamten den
Matznabmen der Eemeinden zuziikchreiben ist. und
datz es leider nocki niM möalich war. in diesen
vier ?inbren von vrivatwirtschaktlicher Seite aus
desqle'chen zu tnn. ?tzb alaube «ber sagen zu dür-
fen, daß die Wirtschaft des Krerses Heidelberg
alles daran seken wird. um den Vieriabresvlan
durchsstbren zu können. Wenn Sie. 5>srr Oberbür-
aermeister. einen Avvell an die Bürger unserer
Stadt aerichtet baben. so schlietzen wir uns alle
diesem Avvell voll und aanz an. Ach möcht« ein-
mal ein vorbildliches Beisviel herausstellen. wie
an die Aufaaben des Vieriabresvlans berangegan-
aen werden soll. Fn der FaMchast der Natiirmis-
senschaftler an unlerer Universität baben stch Do-
zenten «nd Stiidevten zusamm«na«tan. um von stch
aus llnterkuchungen des heimischsn
Bodens aus Erz« anzustrengen.
Vr. Neunöörfer über neues Sie-lungsgelän-e
Zu Punkt 2 der Tagesordnung: „Ausscklie-
ung des S i ed l u n g s g e l ä n d e s beim
Zieblinger Staatsbahnbos" mackt De-
rnent Dr. Neundörser näbere Ausfubrun-
in:
Es ist im Heidelberger Eebiet nickt leicht. Sied-
inasaelände auskindig zu machen. das verkebrs-
iinstig lieat. lo datz dem Ärbeiter. der la vor
Dingen als Kleinsiedler in Fro«» kommt.
ine zu grotzen We»
erd»«. S« L«»s«
»n »uiata-p u«v
isenbahnftedl»«« «m .
n erschlofien. di« im
iedler. bzw. an di«
;g«ben worden stnd.
Es soll nunmebr^am
en
« ZassA, wvMn »»i-
i» «-nüb«r der
keummen Horir <4 «t»k-
wesentlichen an «inzeln«
Eikenbabnbaugenofienschast
. ... _... Vahnboi Wiebl,n-
ein weiteres Eelände kür 100 Kleinstedler-
len ausaeschlofien werden. Dieses Gelande besin-
sich zwiichen Re'cksautobabn und Reicksbabn
ist durck den Bau der Reicksautobabn von
eblingen abaeschlofien. aber durck eine besondcie
tersübrung. di« von Stadt und Reicksautobabn
neinsam aebaut wurd«. unmittelbar mit Hcrdel-
:a verbunden. so datz von dieser Stelle aus in
m 10 Minuten die Sauvtarbeitsstellen Seidel-
:gs im Westen der Stadt erreicht werden kon-
i. Autzerdem liegt an dieler Stell« der Babn-
, Wieblinaen. Es ist also den Bolksgenofien
glich von bier aus auck unmsttelbar zu den
innbeimer Arbeitsstellen »u gelangen. Das Ee-
lände. etwa 15 Sektar. ist im Wege der Feldberei-
nigung an die Stadt übergegangen.
Zur Aufichlietzuna des Geländes find insgesamt
158 000 Mark erforderlicki für die nötige Versor-
aunasleitung und den Wegebau. Di« Stadtver-
waltung bat beim Landes-Arbeitsamt in Stutt-
gart den Antraa gestellt aui Förderung dieser
Arbeiten als N o t sta n d s m a tz na b m e n. Di«
Zulag« ist bereits mündlick eingetroiien.
E> sosien sür die so geschaiienen Bauvläke. die
«L LLL'V«
Ba-»eke« u»,pd dnr» ds« NS - Kri« » sovser»
vrrsorguna befisdelt werorn für Schw-rkness-
besckädiat«. ein weiterer Teil wird an Volksaenos-
ken abgetreten. die in eigener Reaie zu bauen in
der Lage find. wobei sick der Preis sür das voll-
ständia aufaeschlofiene Gelände rus 1300 Mark be-
lausen wird.
Ein weiterer Teil soll im Wege der Klein-
siedlungen erbaut werden.
Für dieieniaen, di« dort ibre Heimstätte iin-
den. steben 5 Hektar Gartenaelände zur Deriügung.
Autzerdem gibt es in unmittelbarer Näbe noch
Ackergelände iür Packitzwecke. damit die Kleinsted-
ler auch das nötiae Futter iür ibr« Kleintierzucht
bauen können. Di« Stadtverwaltunq boiit. datz mit
den Erschliekungsarbeiten bald begonnen werden
kann. damit mit d-m Beainn der neuen Bauzeit
im neu-n Fahr auch mit der Siedlung anaeianaen
werden kann.
Or.Munke über -ietzöhenstraße
am heiltgen Serg
Der Eeneraldirektor der Städtischen Werke. Dr.
Munk«. sprach »um 3. Punkt d«r Tagesordnung.
..Bau «tner ööbenstratze am Selligen Berg '. .
Die Stadt benötigt als Wobnstadt in der Hauv^
sache ein Baugelände. das am Hana liegt. um
derartiges Baugelände zu erschlietzen. ist gevlanr.
die Ludols-Krebl-Straße als Höbenstratze am Hei-
ligen Berg entlang zu iühren. und zwar zunawn
bis zur Mönchbergsteige. und iväter bis zur Bis-
marck-Säule. Um die Zuiabrtsverhältniste zu die-
ier Höhenstratze. die zur Zeit über den Hainsbaw«
weg ungenügend sind. zu verbefiern. ist eine Stras°
gevlant von der Kutzmaulstratze bis zur Ludon-
Krebl-Stratze. Die Kosten der Höhenstratze belau-
sen stch 'auf 150 000 Mark. Den Vesikern des
tändes sollen keinerlei Schäden erwachien. Durw
eine sachgemätze Berechnung hat man bier Beden«
ken aus dieser Seite zerstreut. Der Kostenaufwaud
ist deshalb so boch. weit gleichzeitig mit dem Bau
dieser Höhenstratze auch eine Oeffnung de»
Kanalsystems in dem Höbenaebiet gevlant in>
Dis Ärbeiten sind als Notstandsarbeiten Ss"
vlant. 8000 Tagewerke stnd vorgesehen. Die
Finanzierung ist als gestchert zu betrachten. Da»
Bauvorbaben ist insofern autzerordentlich wichtig-
weil es einem bestehenden Mangel an geeianetem
Vaugelände abbilst. Es wird eines der schönlten
Baugebiete von Heidelberg werden. Von den
Erundstückseigentümern dürfte die von der Staot-
verwaltung gestellte Forderung der kostenloien
Uebereignung angenommen werden.
Jn finanzieller Hinstcht ist die Erstellung der
Höbenstratze gestchert. wenn die Arbeiten als Not-
standsarbeiten anerkannt werden.
Ratsherr Zahn gab seiner Freudö darüber
Ausdruck. datz durch die Erstellung der Höbenstraue
wieder neue Arbeitsmöalichkeiten erschlofien wer^
den. Er gibt serner dem Wunsckie Ausdruck. das
sich in dieses berrliche Wobnbau-Eelände mögl'cki.N
sinanzkräftige Bauberren ansiedeln möchten. Dre
Bewerbungen und Nachfragen nach diesem Ee-
lände seien ietzt schon erfreulicherweise stark.
Zel-bereinigung km StaütteilWieblingea
Sierüber svrach wiederum Dr. Neundörfer.
Durch diese Feldbereinigung ist es z. V. gelungem
aus rund 4300 Erundstücken rund 1800 Erundstucke
zu machen. d. b- die sür den Landwirt und Bau
ern so autzerordentlich notwendiae Zusammensal
sung des Besitzes zwecks besserer Bebauung zu
wäbrleisten und zu sördern.
Die Feldbereiniaung wirkt stch bier so aus. da8
die Stadt neu erbält das Siedlunasaelände so«'°
das gesamte Eelände zwischen Reichsbahn us!"
Reichsautobahn bis zur Edinger Strahe. Daiu»
gibt die Stadt ab das Allmendgelände nördlick
Reichsautobahn.
Die entstandenen Kosten waren auk 26M0 RM-
veranschlagt. Sie wurden aber aus 9360 RM. redu
ziert. Die Stadt ist an der Herstellung der We»
beteiligt. Um alle derartigen Bervslichtungen v°
Stadt abzulösen. wird in Vorschlag gebracht. 0"?
die Stadt an Stelle von Aufbrinaung der Mn'1.
sür Wegeberstellung, Eelände abgeben wird. '
dah die Stadt keinerlei weitere Verpslichtungeu
bieraus mebr hat.
Ratsberr und Leiter des Amtes iür Igra^
Politik Pg. Schank. dankte dem Oberburge-
meiter für ieinen Einsatz fürdi-LandwirtschaN-
Was aus dem Esbiete der Feldbereinigung
scheben sei, könne stch seben lafien.
Das Zusammenlegen der Felder ist von aE^
ordentlichem Nutzen iur..die Landwirtjchast. ^
grotzer Teil des taglichen Leerla»'
wird dadurch beendet. -.-«..au'
Ratsberr Eaiser erweiterte die Ausiuvr
geu des Bauerniübrers in interestanter Weise^^
zeigt an den srüber hestandenen ^<kvaltn>'^
eines Bauernboses im Erenzboi. ww gerade
die Feldbereinigung Fruckilbares wrrkte. Em
milienbeiitz von etwa 60 H<ktar war dort ,.
geteilt in 150 Erundstucke. Nach der Feldber^^
gung waren es nock 12 wrundstucke. Dre
der grotzen Parzellen war vor. der Feldbereinig^^
290 A und nach der Feldberemigung 9„0 Ar.
Fläche der kleinsten Parzelle war 11
und nach der Feldberemigung 58 Ar. Die vui
schnittliche Erötze emer Parzelle bes beschrrebeu^
Erundstücks war vorber. 40 Ar und nachber t.
Ar. Vor der Feldberemiaims «ar dw Eeiam.^
släche 61 Klm. lang und nackber nur 8 Klm. ^
Summe aller Wegstrecken vom Betriebsirtz brs 7
jedem Erundstück war zuammen vorher
K l m.. nachher nur noch k 5 Kl w- Es M"i
darnach leicht ausrechnen. welcher gewaltige --^i»
lauf durÄ eine solche Feldberemigung oerm
werden kann.
Sürgermeister Genthe
Zum letzten Punkt der Tagesordnung:
Ausban der Hotelfachschnle ,
sprach Bürgermeister Eenthe: Die He'delber ^
Sotelfachsckmle ist 1925 als eme staatl'-be u
städtische Anstalt geschafsen worden S e «^^
oraaniiatorisch mrt der Sandelsschule und
Höberen Sandelsschule zusammenaeiatzt In ,.
Mönchhofstratze werden die Schuler ln allen o ,st
gen des Hotelgewerbes unterrichtet Vor auein .
es wichtig. datz Emrrchtungen da stnd. dre den
laui der verschiedenen Betriebsvorganae stuv'
darstellen. Sierbin gebört bersvrelswerse
Uebungskontor. Warensammlungen und La°
torien. Die Heidelbergsr HotelsaLschuIe konni §
dsr Kochkunst-Ausstellung m Franksurt
höchste Ausseichnung errrnaen.. Sre entsvrrwr
Kewande nlldt meb?
'<rt. »«g
Es sollen zwecks befierer Rentabiltttit
st 30 Sckiülern zusammengestellt werden-
u des Svrachunterrichts ist ebenialls vorge'e^c
ne Füblung mit dem Dolmetscher-Jnstrtur
ilversität itt in Ausstcht genommen.
Ein ttarker Besuch der Sotelsachschule b«d^,»
c Heidelberg ein« gute Fremdenwerbung-
cmeMer Eentbe dankte beiondsrs,dem.,,
:ektor Gabler fiir die wertoolle Unteritu«
: er der Sotelsachschule immer wieder g K-
ingt. Der künitige Name „Reichsb 0 t e '
! u l e" wird die Vedeutung der SLnle
i heben. zi«
Nach einer zweistündigen Dauer konnt< -jjx«
entliche Ratsberrenstkung durch deu Ow'
-meister mit Worten des Dankes geschlofien
8ls<Zl
„Dolksgemekttschast"
Mittwow. Se» LS. TezcmlieitvSs
Acker auch im nächsten Jahre noch in der Hand des
Vewirtschasters war und eine Düngung lohne, jede
intenstve Nutzung wehrte. Wir haben vor 2 Iah-
ren das Allmcnd abgelöst, eine Rente von
jährlich 23 000 RM. auf uns genommen und in
diesem Iahre, nachdem die Feldbereinigung durch-
geführt ist, den grötzten Teil auf 9 Jahre neu
verpachtet.
Die Feldbereinigung, die in engster Zusammen-
arbeit mit der Stadt von den staatlichen Stellen
durchgeführt wird und sich auf unsere Wirtschafts-
Planung stützte, wird eine weitgehende Zusammen-
legung des bäuerlichen Besitzes und damit die
Möglichkeit rationeller und intensivster Bewirt-
schaftung bringen.
Es scheint auf den ersten Blick unmöglich, dah
in einem Gebiet mit 310 Menschen auf den qkm.
lbei 139 im Reichsdurchschnitt) Raum für einen
neuen Bauernweiler sich finden läßt. Die Vorar-
beiten sind soweit vorgetrieben, datz im kommen-
den Jahr auf dem Gelände des Kirchheimer Neu-
rott 10 neueHöfe als Weiler gebaut wer-
den und 120 ha Ackerland dadurch in Hofnähe, also
rntenstvere Bewirtschaftung kommt.
Neulan-gewinnung in han-sthuhsheim
Der Versorgung der Stadt mit leichtverderb-
lichen Nahrungsmitteln: Obst und Gemüse, dienen
die Matznahmen des Landvorbehalts in
Handschuhsheim. Eerade diese Matznahmen sind
auf mannigfaches Unverständnis gestotzen, weil ste
notwendig andere Jnteressen kreuzen.
Aber es kann nicht verantwortet werdeu, datz
bester Ackerboden, der 3—4 Ernten im Jahr
trägt, zu Bauland gemacht wird, ebensoweuig
wie die Erträgnisse dieses Bodens der Markt-
regelnng des Reichsnährstandes entzogen wer-
de« dürfen.
Wochenmarkt und Erotzmarkthalle sorgen dafür,
dah die Erzeugnisse in erster Linie unserer eige-
nen Vevölkerung zugute kommen. Eerade im
Handschuhsheimer Eebiet ist unser Au-
genmerk auch auf Eewinnung von Neuland
gerichtet. Hier ist wirklich jedes Ar von Vedeutung.
Im laufenden Jahr wurden in Zusammenarbeit von
Stadt und Privaten im Gewann Obere Darr
8,3 ha Wald gerottet und von städtischem Besitz 14
Pachtäcker geschaffen.
An Stelle von Kastanien und Laubwald wer-
den bald Reben und Obstbäume stehen. Die Ar-
beit, die vom Arbeitsdienst durchgeführt wird, ist
Jnli 1937 vollendet. .
Sodann soll eine weitere Rodung von 10 'ha
unter der Starkstromleitung südlich Rohrbach in
Angriff genommen werden.
Was vor 3 Jahren für den beschränkten Raum
der Stadt Heidelberg begonnen wurde, eine plan-
mätzige Aufteilung des gesamten zur Verfügung
stehenden Bodens für die verschiedenen Zwecke der
Volkswirtschaft und ein System ineinandergreifen-
der Matznahmen zur Sicherung des Lebensunter-
terhaltes und zur intensivsten Nutzung aller Eege-
benheiten des Raumes, wird jetzt im Zuge des
Vierjahresplanes für das ganze Reich in
Angriff genommen. Der Führer hat durch Eesetz
eine besondere Reichsstelle fllr Raumordnung ge-
schaffen, die in den Landesplanungs- und Bezirks-
planungsstellen ihre Untergliederung hat.
Wir haben die Freude, datz der Heidelberger
Wirtschaftsplan als beispielhaste Leistung vom
Verlag der Deutschen Arbeitsfront gedruckt
und schon in vielen anderen Städten nnd Land-
schaften Nachahmung gefunden hat. Dem Sach-
bearbeiter ist nunmehr die Planung des gan-
zen nordbadischen Bezirkes anvertraut worde».
Auf dem Eebiet der für die Ernährungswirt-
schaft so besonders wichtigen Schädlingsbe-
kämpfung hat die Stadt durch die Veschaffung
von Baumspritzen und die Einstellung von Mitteln
in den jährlichen Haushaltsplan schon bisher alles
Erforderliche getan; im letzten Jahre ist es mög-
lich gewesen, durch eine ortspolizeiliche Vorschrift
die Schädlingsbekämpfung allen Obstbaumbesitzern
zur Pflicht zu machen und dadurch den vollen
Erfolg dieser Matznahme stcherzustellen.
Die znr Mästung von Schweine» verwende-
ten Abfälle der Stadt Heidelberg stnd bisher
privaten Schweinezüchtern zur Berfiignng ge-
ftellt worden; der neue Plan macht di«
Ansdehnnng dieser Mahnahme auf das ge-
samte Stadtgebiet «nd seine sämtlichen Haus-
haltungen zur Pflicht.
Zu Ende vergangener Woche haben die ersten
Besprechungen zwischen der Stadtverwaltung und
d«r NSV hierüber stattgefunden. NSV und Stadt
wexden in gemeinsamer Arbeit die erforderlichen
Anlagen errichten und die Transportmittel be-
schaffen, die notwendig sind.
Neben der Förderung der Ernährungswirt-
schaft ist die ausschlaggebende Stellung der deut-
schen Eemeinden in der Energiewirtschast von ganz
besonderer Bedeutung. Die Eemeinden sind an der
dsutschen Stadtgaserzeugung mit 80 Prozent, an
der Elektrizitätserzeugung mit rund 26 Prozent
bsteiligt. Hier ist es noch vor kurzem von dem
Prästdenten des Deutschen Eemeindetages, Reichp»
leiter Oberbürgermeister Fiehler als besonder» Ältj»
yabe der Eemeinde bezeichnet worden, die Ikup-
«utzung ihrer Erzeugungsmöglichkeite» in Haupt»
uud Nebenprodukten gesamtwirtschaftlich zu fichern,
di« Werke auf den Hochstleistungsstand zu bringen,
zugleich aber Rohstoff, Arbeitskräfte und Kapital
nur in dem nach den Erfahrungen des Vierjahres-
planes tragbaren Umfang einzusetzen.
Höchste wirtschastlichkeit Ser öetrkebe
Es ist Jhnen, meine Herren Ratsherren, be-
kannt, datz die Werke der Stadt von heute diese
Forderung in vollem Umfange erfüllen. Letztes
Ziel des Vierjahresplanes ist höchste Wirt-
schaftlichkeit. Es ist kein Zufall, datz tat-
sächlich hier in Heidelberg die an die städtischen
Letriebe im Rahmen des Vierjahresplanes allge-
M,ii, gestellten Forderungen zum gröhten Teil
schon verwirklicht find. Die Werke find tech-
nisch ausgebaut und auf den Höchststand ihrer Lei-
stung gebracht und was besonders wichtig ist, auch
im vollen llmfang ihrer Kapazität ausgenützt.
Ich brauche nur daran zu erinnern, dah das ge-
samte Stromverteilungsnctz in den letzten Zahren
von Eleichstrom auf Drehstrom umgebaut worden
ist, dah die Oesen des Easwerkes einer durchgrei-
senden Ueberholung unterzogen worden sind, datz
das Fernheizwerk neu eingerichtet worden ist, dah
Fuhrpark und MLllabfuhr zur Hebung ihrer Lei-
stungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit unter einheit-
licher Leitung zusammengefatzt worden sind.
Auch der Senkung der Tarife ist nach
Matzgabe des finanziell möglichen Aufmerksamkeit
geschenkt worden. Der Stromtarif für den Klein-
verbrauch ist im Laufe der letzten Iahre von 52
auf 45 Psg. gesenkt und dabei auf eine Höhe ge-
bracht worden, die den Vergleich mit den übrigen
deutschen Mittelstädten in jeder Beziehung aushal-
ten können.
Wenn im kommenden Iahre, was heute noch
nicht vorausgrsagt werden kann, die Lage der
städtilchen Finanzen eine Erleichterung der Lasten
der Biirgerschaft möglich mache« sollte. wird fie
in erster Linie bei den Tarifen der Städt. Werke
eintreten müfien. nicht etwa, weil diele als beson-
ders hoch angesehen werden können, soadern weil
ihr« Eenknng unmittelvar der Wirtschaft zngnt«
kommt.
Jm letzten Jahre ist eine Benzol-Eewin-
«ungsanlage eingerichtet worden, die nach dem
neuesten technischen Verfahren — dsm sogenannten
Benzorbonoerfahren — arbeitet, au» dem Eas das
Benzol restlos herauszieht und ohne weitere Nach-
arbeit einen vollkommenen, den deut-
jchenNormalienentsprechendenTreib-
stoff gewinnt, der nach Ueberwindung einiger An-
sangsschwierigkeiten heute den Vergleich mit jedem
ausländischen Treibstoff in jeder Beziehung aus-
halten kann. Die hierdurch jährlich gewonnenen
200 Tonnen Treibstoff genügen, um den gesam-
ten eigenen Fuhrpark der Stadt Heidelberg
mit heimischem Treibstoff zu versorgen
und dadurch die Beanspruchung des aus dem Aus-
land einzuführenden devisenfrefienden Benzin aus-
zuschalten.
Der beim Easwerk anfallende Teer wird in vol-
lem Umfang au eine industrielle Berwertungsgesell-
schaft abgegeben, fo datz hier in Heidelberg samt-
liche Nebenprodukt« reftlos ersatzt und der deutfche«
Wirtschast zur Berfügung gestellt werden.
Durch die Benzol-Eewinnungsan'age ist die E r-
zeugung zusätzlicher heimischer Roh-
stoffe möglich geworden.
Neue wirlschastliche Großanlage bsi Wieblingen
Dem gleichen Ziel dient ein Projekt, das vor
einem halben Iahr von der Direktion der Städt.
Werke in Angriff genommen und in diesen Tagen
in seinen ersten Erundlagen abgeschlofien und ge-
stern im Beirat der Städt. Werke vorgetragen wor-
den ist. Hiernach besteht die Möglichkeit, die
Kläranlage in Wieblingen derart umzu-
bauen, datz erstens die Klagen der Anlieger über
die Neckarverunreinigung mit einem Sch'age besei-
tigt werden und autzerdem in Form des sogenann-
ten Methangases neuer Treibstoff in grotzem Um-
iange gewonnen wird, der uns wiederum von der
Beanspruchung ausländiichen Venzins unabhängig
macht. Ein weiterer Vorteil d'eses Plans liegt
darin, datz der zurückbleibende Klärschlamm infolge
eines Faulungsprozesses, den cr durchgemacht hat,
als besonders bockiwertiaes DLngermittel gelten
kann, das in vollem Umkang der Landwirtsckiaft,
insbesondere den gärtnerischen Betrieben zur Ver-
füauna gestellt w-rden kann und somit seinerse'ls
w'ederum zur Förderung der Ernährungswirtsckiaft
beiträat. Der Kostenaufwand für diese An-
laae belänst stch aus -twa 400- bis 450 000
Mark. Trotz der verbältnismätzig hoben Summe
ist die Wirtschastlichkeit in vollem Umsanae ge-
sickiert. da der Absatz des Metbangases Berzinl'ing
und TUaung des aufzuwendenden Kapitals restlos
decken wird.
Da die tecksnilchen Fraaen aenau nnterincht
und ohne bekondere Schwieriakeiten zu löien find.
da die Wirtichaktlichkeit der «lnlagen aefickiert ist.
stellt ibre baldige Berwirklichung lediglich «in
Finanzierungspro^ em dar.
Es wird, wie ich zuverstchtl'ch hoffe. bei der
arotzen Bedeutung der Anlage fnr den Vierfabres-
wlan im Zusammenwirken mit R-ich und Land in
absehbarer Zeit gelöst werden können.
GeV^nnuna zufätz'ickser Gele un- Zette
Autzerdem wird zur Zeit geprüft, inwieweit
durch Eknbau vonBenzin- undFett-
abscheidern im Kanalnetz zusätzlich industrielle
Fette und Oe*e aewonnen werd-n können. Auk d-m
Eebiet der Eewinnuna rukätzlicher heimischer Roh-
stoske lieat auch die Abfalln-rwertuna durch Aus-
lesen weiter v-rw-adbaren Altwaterials. aus deir
b-i den Hanabaltunoen ansall-nden Mnllmafien.
Seit etwa 5 Monaten besteht ein Dertrag mit einer
privaten Firma, die den gesammelten Müll bei den
Abladeplatzen genau untersucht, das verwertbare
Material sammelt und der Wirtschaft zur Verfü-
gung stellt. Es ist beabstchtigt. diese Matznahme
weiter auszubauen, und im Benehmen mit den
Eliederungen der Partei, insbesondere der H'tler-
jugend so weit wie möglich schon in den Haushalten
das anfallende Altmaterial zu erfassen. Der An-
fang hierzu wird in diesen Tagen in den der
Stadt und der Eemeinnützigen Eesellschaft für
Grund- und Hausbesitz gehörenden Häusern durch
Aufstellung geeigneter Sammelkästen gemacht.
Heimische Stoffe, die in genügendem Umfang
vorhanden sind, erfüllen fast immer den glei-
chen Zweck wie teure ausländijche Ma-
terialien. Vorurteile, die hier und da noch
vorhandsn sein sollten, sind zu überwinden. Ich
habe daher den städtischen Aemtern zur Pflicht ge-
macht, zu prüfen und mir zu melden, ob die vor-
handenen Vorräte, insbesondere der städtischen La-
gerstellen mit dem Jahresverbrauch in Einklang
stehen, inwieweit Waren, von denen ein groher
Vorrat vorhanden ist, an Stelle von solchen ver-
wendet werden können, von denen ein kleinerer
Vorrat gelagert wird. Des weiteren wird festge-
stellt, ob etwa vorhandene Vorräte nicht in abseh-
barer Zeit, d. i. längstens in zwsi Jahren, dem
Verbrauch zugeführt werden können, oder ob viel-
leicht sogar Eeräte und Materialien vorhanden
sind, die iiberhaupt nicht mehr benötigt werden und
infolgedefien für einen anderen Verwendungszweck
benutzt werden können.
Zn der gleichen Anordnung habe ich den hiervon
betroffenen städtischen Aemtern, insbesondere der
Friedbofverwaltung die Aufgabs gesetzt, an Stelle
von Banmwolle und sonstigen ähn'ichen Eeweben
deutsche Erzeugnifie, die den gleichen Dienst tun, zu
benutzen, z. B. auch beim Handarbeitsunterricht in
den Schulen Zellwolle und Zsllaarne und Lhnliche
deutkckie Stokke möalikbst zu bevorzuaen. Der autzer-
ordentlichen Leistung der deutschen Zndustrie in der
Erzeuauna den auslä"d-schen Stoffen aleickiwer-
tiger Stoffe mutz in voll-m Umfana Reckinunq ge-
traaen werde«. Die Abnahme dieser Stoffe ist
mal-ich der beste Ansporn für weitere
Leistung und Vervollkommnung.
Leitmntiv bei all"dem ist äutzerste Spar-
samkeitundunbedinateDoranstellung
deutscher Erzeugnisse. vor allem, was bis-
her aus dem Ausland eingeführt werden mutzte.
kreiswirtschastsführer winter spricht
Zu den Ausfübrungen des Oberbüraermeisters
nabm Ratsberr Winter das Wort. Er betont«.
datz die Ratsberren kolz daraus seien. Ratsb-rren
in einer Stadt zu kein. die die Aukaaben des Nier-
iabresvlans so tatkräftia in Anarikf nebm«. Wenn
wir d-n Ersolg der ersten vier Aahr« betroEten.
so wifien wir. die wir im täalickien Mirtfchasts-
leben steben. datz der Ersolg im gekamten den
Matznabmen der Eemeinden zuziikchreiben ist. und
datz es leider nocki niM möalich war. in diesen
vier ?inbren von vrivatwirtschaktlicher Seite aus
desqle'chen zu tnn. ?tzb alaube «ber sagen zu dür-
fen, daß die Wirtschaft des Krerses Heidelberg
alles daran seken wird. um den Vieriabresvlan
durchsstbren zu können. Wenn Sie. 5>srr Oberbür-
aermeister. einen Avvell an die Bürger unserer
Stadt aerichtet baben. so schlietzen wir uns alle
diesem Avvell voll und aanz an. Ach möcht« ein-
mal ein vorbildliches Beisviel herausstellen. wie
an die Aufaaben des Vieriabresvlans berangegan-
aen werden soll. Fn der FaMchast der Natiirmis-
senschaftler an unlerer Universität baben stch Do-
zenten «nd Stiidevten zusamm«na«tan. um von stch
aus llnterkuchungen des heimischsn
Bodens aus Erz« anzustrengen.
Vr. Neunöörfer über neues Sie-lungsgelän-e
Zu Punkt 2 der Tagesordnung: „Ausscklie-
ung des S i ed l u n g s g e l ä n d e s beim
Zieblinger Staatsbahnbos" mackt De-
rnent Dr. Neundörser näbere Ausfubrun-
in:
Es ist im Heidelberger Eebiet nickt leicht. Sied-
inasaelände auskindig zu machen. das verkebrs-
iinstig lieat. lo datz dem Ärbeiter. der la vor
Dingen als Kleinsiedler in Fro«» kommt.
ine zu grotzen We»
erd»«. S« L«»s«
»n »uiata-p u«v
isenbahnftedl»«« «m .
n erschlofien. di« im
iedler. bzw. an di«
;g«ben worden stnd.
Es soll nunmebr^am
en
« ZassA, wvMn »»i-
i» «-nüb«r der
keummen Horir <4 «t»k-
wesentlichen an «inzeln«
Eikenbabnbaugenofienschast
. ... _... Vahnboi Wiebl,n-
ein weiteres Eelände kür 100 Kleinstedler-
len ausaeschlofien werden. Dieses Gelande besin-
sich zwiichen Re'cksautobabn und Reicksbabn
ist durck den Bau der Reicksautobabn von
eblingen abaeschlofien. aber durck eine besondcie
tersübrung. di« von Stadt und Reicksautobabn
neinsam aebaut wurd«. unmittelbar mit Hcrdel-
:a verbunden. so datz von dieser Stelle aus in
m 10 Minuten die Sauvtarbeitsstellen Seidel-
:gs im Westen der Stadt erreicht werden kon-
i. Autzerdem liegt an dieler Stell« der Babn-
, Wieblinaen. Es ist also den Bolksgenofien
glich von bier aus auck unmsttelbar zu den
innbeimer Arbeitsstellen »u gelangen. Das Ee-
lände. etwa 15 Sektar. ist im Wege der Feldberei-
nigung an die Stadt übergegangen.
Zur Aufichlietzuna des Geländes find insgesamt
158 000 Mark erforderlicki für die nötige Versor-
aunasleitung und den Wegebau. Di« Stadtver-
waltung bat beim Landes-Arbeitsamt in Stutt-
gart den Antraa gestellt aui Förderung dieser
Arbeiten als N o t sta n d s m a tz na b m e n. Di«
Zulag« ist bereits mündlick eingetroiien.
E> sosien sür die so geschaiienen Bauvläke. die
«L LLL'V«
Ba-»eke« u»,pd dnr» ds« NS - Kri« » sovser»
vrrsorguna befisdelt werorn für Schw-rkness-
besckädiat«. ein weiterer Teil wird an Volksaenos-
ken abgetreten. die in eigener Reaie zu bauen in
der Lage find. wobei sick der Preis sür das voll-
ständia aufaeschlofiene Gelände rus 1300 Mark be-
lausen wird.
Ein weiterer Teil soll im Wege der Klein-
siedlungen erbaut werden.
Für dieieniaen, di« dort ibre Heimstätte iin-
den. steben 5 Hektar Gartenaelände zur Deriügung.
Autzerdem gibt es in unmittelbarer Näbe noch
Ackergelände iür Packitzwecke. damit die Kleinsted-
ler auch das nötiae Futter iür ibr« Kleintierzucht
bauen können. Di« Stadtverwaltunq boiit. datz mit
den Erschliekungsarbeiten bald begonnen werden
kann. damit mit d-m Beainn der neuen Bauzeit
im neu-n Fahr auch mit der Siedlung anaeianaen
werden kann.
Or.Munke über -ietzöhenstraße
am heiltgen Serg
Der Eeneraldirektor der Städtischen Werke. Dr.
Munk«. sprach »um 3. Punkt d«r Tagesordnung.
..Bau «tner ööbenstratze am Selligen Berg '. .
Die Stadt benötigt als Wobnstadt in der Hauv^
sache ein Baugelände. das am Hana liegt. um
derartiges Baugelände zu erschlietzen. ist gevlanr.
die Ludols-Krebl-Straße als Höbenstratze am Hei-
ligen Berg entlang zu iühren. und zwar zunawn
bis zur Mönchbergsteige. und iväter bis zur Bis-
marck-Säule. Um die Zuiabrtsverhältniste zu die-
ier Höhenstratze. die zur Zeit über den Hainsbaw«
weg ungenügend sind. zu verbefiern. ist eine Stras°
gevlant von der Kutzmaulstratze bis zur Ludon-
Krebl-Stratze. Die Kosten der Höhenstratze belau-
sen stch 'auf 150 000 Mark. Den Vesikern des
tändes sollen keinerlei Schäden erwachien. Durw
eine sachgemätze Berechnung hat man bier Beden«
ken aus dieser Seite zerstreut. Der Kostenaufwaud
ist deshalb so boch. weit gleichzeitig mit dem Bau
dieser Höhenstratze auch eine Oeffnung de»
Kanalsystems in dem Höbenaebiet gevlant in>
Dis Ärbeiten sind als Notstandsarbeiten Ss"
vlant. 8000 Tagewerke stnd vorgesehen. Die
Finanzierung ist als gestchert zu betrachten. Da»
Bauvorbaben ist insofern autzerordentlich wichtig-
weil es einem bestehenden Mangel an geeianetem
Vaugelände abbilst. Es wird eines der schönlten
Baugebiete von Heidelberg werden. Von den
Erundstückseigentümern dürfte die von der Staot-
verwaltung gestellte Forderung der kostenloien
Uebereignung angenommen werden.
Jn finanzieller Hinstcht ist die Erstellung der
Höbenstratze gestchert. wenn die Arbeiten als Not-
standsarbeiten anerkannt werden.
Ratsherr Zahn gab seiner Freudö darüber
Ausdruck. datz durch die Erstellung der Höbenstraue
wieder neue Arbeitsmöalichkeiten erschlofien wer^
den. Er gibt serner dem Wunsckie Ausdruck. das
sich in dieses berrliche Wobnbau-Eelände mögl'cki.N
sinanzkräftige Bauberren ansiedeln möchten. Dre
Bewerbungen und Nachfragen nach diesem Ee-
lände seien ietzt schon erfreulicherweise stark.
Zel-bereinigung km StaütteilWieblingea
Sierüber svrach wiederum Dr. Neundörfer.
Durch diese Feldbereinigung ist es z. V. gelungem
aus rund 4300 Erundstücken rund 1800 Erundstucke
zu machen. d. b- die sür den Landwirt und Bau
ern so autzerordentlich notwendiae Zusammensal
sung des Besitzes zwecks besserer Bebauung zu
wäbrleisten und zu sördern.
Die Feldbereiniaung wirkt stch bier so aus. da8
die Stadt neu erbält das Siedlunasaelände so«'°
das gesamte Eelände zwischen Reichsbahn us!"
Reichsautobahn bis zur Edinger Strahe. Daiu»
gibt die Stadt ab das Allmendgelände nördlick
Reichsautobahn.
Die entstandenen Kosten waren auk 26M0 RM-
veranschlagt. Sie wurden aber aus 9360 RM. redu
ziert. Die Stadt ist an der Herstellung der We»
beteiligt. Um alle derartigen Bervslichtungen v°
Stadt abzulösen. wird in Vorschlag gebracht. 0"?
die Stadt an Stelle von Aufbrinaung der Mn'1.
sür Wegeberstellung, Eelände abgeben wird. '
dah die Stadt keinerlei weitere Verpslichtungeu
bieraus mebr hat.
Ratsberr und Leiter des Amtes iür Igra^
Politik Pg. Schank. dankte dem Oberburge-
meiter für ieinen Einsatz fürdi-LandwirtschaN-
Was aus dem Esbiete der Feldbereinigung
scheben sei, könne stch seben lafien.
Das Zusammenlegen der Felder ist von aE^
ordentlichem Nutzen iur..die Landwirtjchast. ^
grotzer Teil des taglichen Leerla»'
wird dadurch beendet. -.-«..au'
Ratsberr Eaiser erweiterte die Ausiuvr
geu des Bauerniübrers in interestanter Weise^^
zeigt an den srüber hestandenen ^<kvaltn>'^
eines Bauernboses im Erenzboi. ww gerade
die Feldbereinigung Fruckilbares wrrkte. Em
milienbeiitz von etwa 60 H<ktar war dort ,.
geteilt in 150 Erundstucke. Nach der Feldber^^
gung waren es nock 12 wrundstucke. Dre
der grotzen Parzellen war vor. der Feldbereinig^^
290 A und nach der Feldberemigung 9„0 Ar.
Fläche der kleinsten Parzelle war 11
und nach der Feldberemigung 58 Ar. Die vui
schnittliche Erötze emer Parzelle bes beschrrebeu^
Erundstücks war vorber. 40 Ar und nachber t.
Ar. Vor der Feldberemiaims «ar dw Eeiam.^
släche 61 Klm. lang und nackber nur 8 Klm. ^
Summe aller Wegstrecken vom Betriebsirtz brs 7
jedem Erundstück war zuammen vorher
K l m.. nachher nur noch k 5 Kl w- Es M"i
darnach leicht ausrechnen. welcher gewaltige --^i»
lauf durÄ eine solche Feldberemigung oerm
werden kann.
Sürgermeister Genthe
Zum letzten Punkt der Tagesordnung:
Ausban der Hotelfachschnle ,
sprach Bürgermeister Eenthe: Die He'delber ^
Sotelfachsckmle ist 1925 als eme staatl'-be u
städtische Anstalt geschafsen worden S e «^^
oraaniiatorisch mrt der Sandelsschule und
Höberen Sandelsschule zusammenaeiatzt In ,.
Mönchhofstratze werden die Schuler ln allen o ,st
gen des Hotelgewerbes unterrichtet Vor auein .
es wichtig. datz Emrrchtungen da stnd. dre den
laui der verschiedenen Betriebsvorganae stuv'
darstellen. Sierbin gebört bersvrelswerse
Uebungskontor. Warensammlungen und La°
torien. Die Heidelbergsr HotelsaLschuIe konni §
dsr Kochkunst-Ausstellung m Franksurt
höchste Ausseichnung errrnaen.. Sre entsvrrwr
Kewande nlldt meb?
'<rt. »«g
Es sollen zwecks befierer Rentabiltttit
st 30 Sckiülern zusammengestellt werden-
u des Svrachunterrichts ist ebenialls vorge'e^c
ne Füblung mit dem Dolmetscher-Jnstrtur
ilversität itt in Ausstcht genommen.
Ein ttarker Besuch der Sotelsachschule b«d^,»
c Heidelberg ein« gute Fremdenwerbung-
cmeMer Eentbe dankte beiondsrs,dem.,,
:ektor Gabler fiir die wertoolle Unteritu«
: er der Sotelsachschule immer wieder g K-
ingt. Der künitige Name „Reichsb 0 t e '
! u l e" wird die Vedeutung der SLnle
i heben. zi«
Nach einer zweistündigen Dauer konnt< -jjx«
entliche Ratsberrenstkung durch deu Ow'
-meister mit Worten des Dankes geschlofien