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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9507#2584

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k^Siss - SsilQgS cl S >- „VO l k s g S fll S 1 I-,SLk> aft"

Wcihnachtcn. 21.—S7. Dezembcr 1838

O'ie Zlcier leeren

^in §uter Kat in letrter /VUnute

Immer rroch ist bei vielen Skiläufern die irrige
Ansichr verbreitet, daß es gnt sei, die Bretter im
Herbst mit Leinöl einzulassen. Viel wird über Ski-
behandlung gesprochen und geschrieben, und auch
da wird oft wieder der falscye Rat gegeben.

So gut die Leinölimprägnation auch im Früh-
ling ist, so wenig ist sie im Herbst oder unmittel-
bar nor Saisonbeginn zu empfehlen. Nian mug
sich darüber klar werden, dag die Behandlung mit
Leinöl den Zweck verfolgt, das Holz zu härten,
widerstandsfähig zu machen und gegen eine starke
Wasseraufnahme zu schützen. Das Leinöl kann aber
diese Ausgabe nur erfllllen, wei. . es restlos in
das Holz eindringt. Bis aber die Dichtheit des
Holzes das zähe und dickflüssige Oel aufgenom-
men hat, dazu braucht es Monate. Wenn es also
nicht möglich ist, diesem Vorgang genügend Zeit
zu lassen, dann bleibt ein Teil des Oeles an den
fcinen Holzfasern haften und wird beim Gebrauch
der Vretter im Schnee zu einer sulzigen Masse,
die die unangenehme Eigenschast hat, immer noch
mehr Schnee an sich heranzuziehen.

Jmmer wieder sieht man im Winter das gleiche
Bild, datz die im Herbst mit Leinöl bearbeiteten
Skier pappen. Da kann auch das beste Wachs keine
Abhilfe schaffen, denn Oel und Wachs vertragen
sich nicht. Das Wachs bleibt lediglich lose an der
Oberfläche hasten und geht schon bei der gering-
sten Beanspruchung wieder nerloren, wodurch
natürlich die Leinölschicht in direkte Verbindung
mit dem Schnee kommt.

Die Nordländer, die auf diesem Gebiete sicher
die beste Erfahrung haben, verwenden zur Be-
handlung der Vretter Fichtenholzrohteer. Das
Einbrennen der Lauffläche mit Fichtenholzrohteer
— statt dessen kann auch „Skare" verwendet wer-
den — soll am besten gleich bei neuen Skiern ge-
schehen. Man entfernt zuerst mit einer Glasscherbe
Beize und Lack — zur Vehandlung selbst benötigt
man dann noch eine Tube Teer, eine Holzspachtel
und ein Feuer, am besten eine Lötlampe. Die
Laufflächen werden zunächst leicht angewärmt,
dann mit dem Teerpräparat gleicymägig bestrichen
und schlietzlich über der Flamme eingebrannt.
Wichtig ist es vor allem, ein Ankohlen des Hol-
zes zu oermeiden: deshalb mutz man die Flamme
ständig in Bewegung halten. Wenn der Teer
raucht und Blasen wirft, ist die Arbeit des Ein-
brennens beendet. Der vom Holz nicht aufgenom-
mene Ueberschutz wird mit einem Tuch entfernt,
die Seiten werden gereinigt und dann die Skier
in einem staubfreien und kühlen Raum aufge-
stellt. Es ist auch zu empfehlen, diese Vehandlung
jeden dritten Tag solange zu wiederholen, bis sich
eine 2—3 Millimeter dicke Schicht gebildet hat.
Diese gute Grundlage hält dann sicher den ganzen
Winter über; sie verleiht dem Ski eine ausgezeich-
nete Gleitfähigkeit, lätzt später ein angenehmes
Auftragen von Steig- und Gleitwachs zu und bie-
tet den Vrettern wertvollen Schutz gegen Wassec-
ausnahme, Ausfahren und Abnützung Doos.

Wintersporlplal^ Zckön^alä

Von nor^e§i8clien 8I(iIäufern entäeclcl

»vk elnsamse Vkrrncksrun« AufnaSme: SlrM»

Don Mutter Natur überreich bedacht mit eigen-
ortigen subalpinen Reizen, liegt der Wintersport-
platz Schünwald in einem dem anmutigsten Eebiete
des Hochschwarzwaldes, 1009 Meter über dem
Meere, unweit der Schnellzugsstation Triberg an
der Schwarzwaldbahn. Seine Entdeckung verdankt
der Platz einer norwegischen Skifahrerkolonne, die
»or 45 Jahren zufällig die abwechslungsreichen Ee-
lände befuhr und alz hervorragend bezeichnete. Seit
jener Zeit hat der Wintersportplatz Schönwald aus
bescheidenen Anfängen heraus einen Aufschwung
genommen. der alle Erwartungen weit übertraf.

Die vielgestaltigen Skigelände von Schönwald
haben den augcnsälligen Vorzug, datz sie sich für
Anfänger wie Fortgeschrittene in gleicher Weise
«ignen. Dem „Skibaby" stehen Uebungshalden
mit jedem Gefälle und allen erdenklichen Aus-
läufen zur Wahl. Der „Standhafte" findet
Terrain sür jeden Grad der Fertigkeit. Selbst der
Meister der weißen Kunst hat in reichem Maße
Gelegenheit, sein Können zu zeigen. Die Steil-
HLnge im Eebiete des nahegelegenen Vrend (1150
Meter) stellen technische Anforderungen, wie ste der
alpine Skisahrer sich ersehnt. Neben den offenen
Skifeldern besitzt Schönwald ausgedehnte Wald-
partien zur Durchführung von Eeländefahrten, die
der routinierte Norweger bevorzugt. Schönwald
ist überdies Mittelpunkt für Skitouren mit belie-
bigem Aktionsradius. Der am Platze bestehende
Skiklub steht mit seinen besonderen Einrichtungen
(Skikurse, Tourenfllhrungen, Mondscheinsahrten)
den Wintergästen zur Verfügung und sorgt durch
sein wohldurchdachtes Sportprogramm sür inter-
essante Abwechslung.

Als Winterkurort ist Schönwald schnell zur

Berühmtheit gelangt Autoritäten auf medizini- ^ r.„m'ttelt -ine intenstve Einwirkung der
schem Eebiet erkannten schon sehr fruh die uber- SEnstrahlen. Liegekuren in den Monaten Ja-
ragenden Heilwirkungen der winterlichen Höhen- nnd Februar bei Temperaturen von 25 bis
sonne auf dem welligen Hochplateau, das eine auf- zy <§rad Celsius wirken Wunder. Blaß und ab-
fallend lange Sonnenscheindauer zuläßt. Die in- gespannt treffen die Gäste ein, braun verbrannt
folge der Höhenlage erstaunlich klare und reine und mit neuer Lebensfreude kehren ste zurück.

^eujukrssprinZen im „OeliZenslall"

>Vin1er8port im ^orä3ck>var^3l6

Die lange Reihe der für den Nordschwarzwald
vorgesehenen Skisportveranstaltungen wird am
1. Januar mit dem Neujahrsspringen um den Wan-
derpreis des SC. Vühlertal aus der „Ochsenstall-
schanze" eingeleitet. Nm Sonntag, 3. Januar, folgt
dann der Abfahrtstorlauf der Skizunft Rheinbrü-
der Karlsruhe. Fllr beide Veranstaltungen stnd
jetzt die Ausschreibungen erschienen. Sie stnd
kreisoffen. Am Abfahrtstorlauf können sich auch
Frauen und Mannschaften beteiligen. Als be-
grüßenswerte Neuerung ist zu verzeichnen, daß
Nennungen noch IV, Stunden vor Veginn der
Rennen vom Wettlausbüro (beidemal im Kurhaus
Unterstmatt) angenommen werden.

Mit den beiden Veranstaltungen erhält der neu-
hergerichtete sogenannt« ^Ochsenstall" (Osthang

zwrschen Hornisgriwde und Unterstmatt) seine sport-
liche Weihe. An mehreren Sonntagen im Herbst
hatten sich die Läufer von allen Ortsgruppen des
Kreises Nord im „Ochsenstall" eingefunden, um in
gemeinsamer Arbeit auch im Nordschwarzwald eine
jportgerechte Rennstrecke und Sprungschanze zu
schaffen. Der Hang wurde gerodet und das Fels-
geröll beseitigt. Die Absahrtsstrecke weist einen
Höhenunterschied von 200 Metern auf und verläuft
von der Akademischen Skihütte Lber Ochsenstall-
HLtte zum sogenannten Tanzplatz. Die neue Sprung-
schanze ist das Werk eines Unternehmers vom SC.
Vühlertal. Jhr kritischer Punkt liegt bei 40 Meter
und ubertrifft damit und durch einen einwand-
freien Auslauf alle anderen Schanzen des Nord-
schwarzwaldes.

I-limmel8§mn68cIi3N2e be88er

Die Schreiberhauer „Himmelsgrundschanze",
international anerkannt, galt von jeher mit Aus-
nahme der Naturschanze auf dem Zugspitzplatt als
die schneesicherste deutjch« Schanze. AIs im ver-
gangenen Winter kurz oor den Olympischen Spie-
len nirgendwo mehr gesprungen werden konnte,
war die Himmelsgrundschanze noch mit Schnee be-
deckt und für die Springer der Tschechoslowakei di«
letzte Rettung bei den Olympia-Vorbereitungen.
Jetzt hat man diese Schanze. auf der 1932 die Deut-
schen Meisterschaften ausgetragen wurden, noch
weiter verbestert. Obwohl bei Uebungsspringe»
in den letzten Tagen nur der halbe Anlauf frei-
gegeben wurde, erreichten Nachwuchsspringer des
österen die 50-Meter-Erenze.

Zaclisensctignre kür 60-m-8prün§e

Die „Sachsenschanze" bei Altenberg, die ir»
Februar Stätte der Deutschen Skimeisterschaft ist-
verzeichnet, wie das Fachamt Skilauf im DRL. mit-
teilt, ihren Punkt bei 60 Metern. Man rechnet
damit. daß gestandene Sprünge von 70 Meterr»
selbst bei guten Schneeverhältnisten nur sehr schwek
möglich, Sprüng« von 75 Merern Weite hingege*
eine glatte Unmöglichkeit stnd.

Keine irresükrenäen Zclineebericlils

Die Lsterreichische Regierung hat eine VerorV
nung erlasten, nach der die Anlockung von Winter-
sportlern durch die Verbreitung falscher Wetter-
und Schneeberichte künstig streng bestrast wird.

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et» anles Bnch
aus der Vülkl-
Ichen BuchhanS-
lung Hetdelbera.

Anlage 8. I>n->p«>-!»

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