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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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Ssits 2

„Dokksgrmeltlfchast"

Moatag. de» 28. Dezember

nerband nicht zu ersetzen. Srchertzeiten sür
die Ansorüche des FLrsorgeverbandes auf Ersatz
der Kosten sind sreigegeben. Jedoch können
Ersatzleiftungen> die bis zum Tage der Ver-
kündung des Eesetzes (24. Dezember 1S36) bewirkt
worden srnd. nicht zurückgefordert werden. Das Ge-
setz ist in der Nummer 123 des Reichsgesetzblattes
Teil I verösfentlicht worden und trat bereits am
25. Dezember 1936 in Kraft. Es soll der immer
noch schwierigen wirtschaftlichen Lag« früherer Em-
vfänger öfsentlicher Fürsorge Rechnung tragen.

*

Das Eesetz entspricht einem seit langem von der
Partei gehegten und mit Nachdruck vertretenen
Wunsche und wird von ihr besonders begrützt an-
geslchts des Umstandes. datz zahlreiche alte Kämv-
fer vor der Machtergreifung wegen ihrer Zugehö-
rigkeit zur nationalsozialistischen Bewegung aus
ihren Arbeitsstellen entlassen wurden und vielfach
die grötzten Schwierigkeiten hatten, wieder eine
neue Arbeitsstelle zu finden. Sie waren dann in
der Zeit der Arbeitslosigkeit vielfach auf öffentliche
Fürsorge angewiesen.

Es erschien nicht erträglich. diese Volksgenossen
weiterhin unter dem Druck der Rückerstattung der
Fürsorgekosten zu lassen. einer Pflicht, die ihnen
letzten Endes durch ihr Eintreten für die national-
sozialistische Bewegung aufgebürdet worden ist.

Im übrigen bleibt der Erundsatz des deutschen
Fürsorgerechtes. datz die Empsänger öffentlicher
Fürsorge verpflichtet sind. dem Fürsorgeverband
die aufgewendeten Kosten zu ersetzen, unberührt.
Das Eesetz bedeutet eine einmalige Ausnahme von
diesem Erundsatz, die sich nicht wiederholen wird.

Großfeuer in Berlin

Berlin, 27. Dezember

Auf der Baustelle der Nord-Süd-S-Bahn unter
dem Potsdamer Platz unmittelbar vor dem srü-
hereu Palasthotel entstand am Sonntag, 18 Uhr,
eiu Grohfeuer, zu desseu Bekämpfung die Feuer-
wehren der Reichshauptstadt eingesetzt werden
muhteu. Aus Beranlassung des Oberbranddirektors
Wagner war der 10. Alarm gegeben worden. An
der Brandstelle erschieneu Reichsminister Dr. Goe b-
bels und Ministerpräfident Göring.

Als vorsorgliche Schutzmatznahme wurde die
Easzufuhr durch die Hermann-Eoring-Stratze und
Vosz-Stratze abgestellt; weiter wurden das frühere
Palasthotel sowie das Wertheim-Haus an dec
Ecke Vosz- und Hermann-Eüring.Straße geräumt.

Die beiden ständig auf der Baustelle befind-
lrchen Wachmänner haben sofort nach Ausbruch des
Brandes den Schacht verlassen können. Es besteht
also keinerlei Eefahr für Menschen-
leben. Nach dreistündiger Arbeit konnte die Ee-
fahr der Ausbreitung des Erotzfeuers unter Ein-
satz von 19 Löschzügen beseitigt werden.

Frankreichs Iugend in -en Klauen -er Kominiern

Millionenkre-ite sür -ie französifchen Iungkommunisten — Stoßtrupps in Heer un- Marine

(Eigener Drahtbericht der „Volksgemeinschaft")

rd. Amsterdam, 24. Dezember
Der „Maasbode" verösseutlicht aufsehenerregende
Mitteilungen über die in geradezu beäugstigeudem
Zeitmatz fortschreiteude Verbolschewisterung der
franzöfischen Zugend, die immer mehr i» die blu-
tigen Klauen der Komintern gerate. Die inuer-
politische Lage i» Frankreich uud der VLrgerkrieg
im bcnachbarten Spanien bcgünstigten diese Ent-
wicklung.

Die Exekutive der „Kim", der Jugendorgani-
sation der Komintern, habe in diesen Tagen neue
Richtlinien für die Arbeit in Frank-
reich ausgegeben, nach denen nach bewährtem
Muster den französtschen Jungkommunisten zunächst
ein Millionenkredit gestellt werden solle. Der fran-
zöstschen Sektion der „Kim" werde cin Ausschutz
von sünf revolutionären „Sachverständigen" beige-
geben. Autzerdem sollten drei „Jnstrukteure" der
„Kim" im Pariser Büro der Komintern mitar-
beiten. Diese seien bereits in Paris eingetroffen.

Um die Tätigkeit der Antimilitaristen mit den
Statuten der Komintern in Uebereinstimmung zu
bringen, habc die franzüfische Kommunistische Par-
tei beschlossen, acht neue verantwortliche Mitarber-
ter anzustellen, denen die Ausbildung der jung-
kommunistischen Aktivisten obliegen werde. Es set
die besondere Aufgabe dieser Männer, Stotz-
trupps für die revolutionäre Propa-
ganda unterden Soldaten und Matro-
sen zusammenzustellen und zu schulen. Die jung-
kommunistische Bewegung sei in folgende neue
Bezirke gegliedert worden, deren Uefehlsausgabe
zentral geregelt werden: Versailles, Metz, Stratz-
burg, Reims, Brest, Bordeaux, Toulon, Toulouse,
Belfort, Lyon und Dijon.

Jn der Jnstruktion für die Kim heiht es, datz
die revolutionäre Provaganda besonders nachdrück-
lich unter den technischen Truvven, also den Flie-
gern, den Kampfwagenabteilnngen, den motorisier-
ten Einheiten und unter den MG.-Abteilungen zu
sühren sei. Fiir die Agitation in Heer und Flotte
wähle man die Propagandisten autzerordentlich

sorgfältig aus. Die Schulungsdauer für diese Sve-
zialaufgabe betrage 12 Monate. Die Zusammen-
künste ersolgten in Wohnungen am Boulevard de
Berey, an der Rue Ordener. Rue Charlotte, Rne
de Borrego. Rue Broce, Franbourd St. Antoine
und Rue de CrimSe.

Die halbmilitärisch aufgezogenen Organisatio-
nen der Jungkommunisten hätten in der Zeit vom
1. bis 10. Dezember grotzangelegte Ge-
ländeübungen und regelrechte Manö-
ver durchgesührt.

Die Zentrale dieser Abteilung besinde stch in
Paris in der Rue de la Grange aux Belles 33.
Sie werde geleitet durch Sachverständige, die so-
eben aus Barcelona zurückgekehrt seien. wo ste als
Jnstrukteure der Jnternationalen Brigade tätig
gewesen seien. Es handle sich nm Pierre Durand
und Francois Doury.

Das Stadtgebiet Paris, dem man die gröhte
Vedeutung zumesse. sei völlig selbständig, geradezu
autonom organisiert, so weit es stch um die Jnng-
kommunisten und um die halbmilitärischen Orga-
nisationen handle. Jeder Distrikt habe als verant-
wortliche Befehlsstelle einen Rat von drei bis zehn
Personen. Für Nordasrika bestehe eine Svezial-
abteilung mit Sitz in Aulnay-sous-Vois.

Die Verbindung zwischen den einzelnen Vefehls-
stellen werde durch 2500 Radfahrer - Kuriere ge-
sichert.

FLr die Anwerbung französischer Frei-
williger seien Werbezentralen in Paris, Lyon,
Toulon, Marseille, Perpignan, Narbonne, Lille.
Bordeaux. Nizza und Clermont - Ferrand errichtet
worden. Dank der unheilvollen Tätigkeit dieser
Stellen könne man heute sagen, daß Svaniens Bo-
den gerötet sei vom Vlut der französischen Jugend.

Oie Kreiwilligenfraae in Gpanien

Berlin, 27. Dezembcr

Wie wir erfahren. haben die englische und die
sranzöstsche Regierung die beteiligten anderen
Mächte auf die Erledigung der Freiwilligenfrage

Oer Führer feierte mit den alten Kämpfern

Erhebender Verlauf der traditionellen Weihnachtsfeier in
der Hauptstadt der Bewegung

Gelehrte fliehen aus dem
-SowjetparadieS"

Moskau, 26. Dezember

Wie man aus einer an die „Prawda" gerich-
teten Zuschrift erfährt, haben es zwei sowjetrus-
sische Eelehrte von Weltruf, die Chemiker W. I.
Zpatjew und A. E. Tschitschibabin. vor-
gezogen, nach einer Dienstreise ins Ausland nicht
mehr in die Sowjetunion zurückzukehren. Veide
Eelehrte waren Mitglieder der sowjetrusstschen
Atademie für Wiffenschaften. Tschitschibabin hat so-
gar, wie die „Prawda" mit besonderer Empörung
feststellt, einen wiffenschaftlichen Auftrag von einem
rüstungsindustriellen llnternehmen eines auslän-
dischen Staates angenommen, während Jpatjew in
die Dienste der amerikanischen Eesellschaft Univer-
sal Oil-Lompany getreten ist. Das Blatt fordert
weiter vo» der sowjetrusstschen Akademie „eine
fefte Lntscheidung in dieser empörenden Angele-
genheit", das heitzt zweifellos den Ausschlutz der
deiden Eelehrten aus der Akademie.

München, 25. Dezember

Der Adjutaut des FLHrers, SA.-OLergruppen-
führer Brückner, war es, der im Zahre 1930
zum ersteu Male in MLnchen eiue gemeinsawe
Weihnachtsfeier der Lltesten und treuesteu KSmpfer
der nationalsozialistischen Bewegung anregte. Seit
diesem Heiligabend des Zahres 1930 verlebt «un
der Führer Zahr um Jahr traditiouell die Mit-
tagsstunde des 24. Dezember inmitten seiner alten
Münchener Garde.

So hatten auch in diesem Jahre wiederum
Obergruppenführer Brückner und der Adjutant von
Eauleiter Wagner, SS.-Obergruppenfuhrer HLflich,
zusammen mit der Mllnchener Frauenschast dies-
mal im Löwenbräusaal den alten Kämpfern in
München eine wunderschöne Weihnachtsstunde be-
reitet.

Der grotze Saal war ganz in frisches Tannen-
grün behüllt, und jeder East fand an seinem Platze
oie festlich verpackte Gabe, die ihm der Fllhrer ge-
widmet hatte. Musikklänge des Muflkzuges der
SS.-Standarte „Deutschland" erhöhten die fest-
liche Stimmung. Bis zum letzten Winkel füllten

Tfchiangkaischek fteigelaffen

Oer Marfchall zusammen mit Tschanghsueliang in Nanking eingetroffen
Zurückziehung der Regierungstruppen aus Schensi

(Ostasiendienst des DNB.)

Ranting, 27. Dezember

Marjchall Tschiangkaijchek tras Sonnabendmittag
»m Flugzeug auf dem Militärflugplatz i« Nanking
ei». Eiue Stuude später kam auch Tschaughsueliang
auf dem Flugplatz in Nauking an.

Tschiangkaischek, der von seiner Frau und sei-
nem Schwager T. V. Soong, begleitet war, wurde
aus dem Ftugplatz sreudig begrützt. Autzer rund
300 Regierungsbeamten und Parteivertretern hatte
stch eine Menschenmenge von etwa 10 000 Köpfen
zum Empfang TschiangkLischeks eingesunden. Auch
ALordnungen der Unioersttaten, Schulen und Pfad-
fiuder hietzen ihn willkommen. Eanz China feiert
die Ankunft Tschiangkaischeks in Nanking rn Freu-
denkuudgebungen. Zn Nanking und in anderen
grotzen Städten wie Kanton, Amoy und Hankau
knatterten die ganze Nacht hiudurch Feuerwerks-
körper. Bei Tschiangkaischek laufen dauernd Elück-
wunschtelegramme ein. Noch nie war in der Ee-
schichte der chinesischen Republik die Anteilnahme
der Maffen an dem Schicksal des führenden Man-
ues so innig urrd warm, wie bei der Festnahme
und glücklichen Freilassung Tschiangkaischeks.

Aus der Ankunft Tschanghsueliangs geht yer-
vor, datz diesem Earantien für seine persön-
Uche Sicherheit gegeben worden stnd, so datz er
gegen Eewaltausbrüche der ösfentlichen Meinung,
die das Vorgehen Tschanghsueliangs ganz un-
gemein scharf verurteilte, gejchützt zu sein glaubt.

Die Flugzeuge Tschiangkaischeks und Tschangh-
jueliangs machten am Freitagnachmittag in Loyang
eine Zwischenlandung. Tschiangkaischeks erste Amts-
handlung war der Befehl zur sofortigen Ein-
stellung aller Feindseligkeiten und zur Zuriick-
ztehung der Regierungstruppen aus
«ex Mruoinz Schensi.

Wie „Domei" berichtet, hat das chinesische Aus-
wärtige Amt bekanntgegeben. datz die Freilassung
Tschiangkaischeks bedingungslos ersolgt sei, da
Lschanghsueliang seinen Jrrtum eingesehen habe,
Eerüchte, wonach Tschanghjueliang sofort eine Aus-
landsreise antreten soll, für die die Regierung die
Eelder zur Verfügung stelle, sind bisher nicht be-
jtaligt worden. Ebenso ist eine Nachricht, wonach
die Truppcn Tschanghsueliangs dem Befriedungs-
kommiffar in Shanst, denhsishan, unterstellt wor-
den seien, unbestätigt. ,

In Schanghai wurde die Nachricht über die
Freilassung Tschiangkaischeks durch Extrablätter
und durch Verkündung von Regierungsautos, die
kreuz und quer durch die Stadt fuhren, bekannt-
gegeben. Ansprachen wurden auf den grötzeren
Vtätzen gehalten. Die Bevölkernug sang vater-
ländische Lieder und brachte Hochrufe aüf Lhina
und sein befreites Negierungsoberhaupt aus. Das
Feuerwerk in der Stadt wollte kein Ende nehmen.

Frohes Ereignis in England

London. 27. Dezember

Die Herzogin von Keni wurde am Morgen des
1. Weihnachtsfeiertages von einer Tochter entbun-
den. Es handelt sich um das zweite Kind des Her-
zogs von Kent, des jüngsten Vruders des Königs
von England.

Die Geburt des zweiten Kindes der Herzogin
von Kent, einer Tochter, wurde am Samstagmit-
tag in London durch Kanonenschüffe der Veoölke-
rung bekanntgegeben. Die amtliche Mitteilung
über die Gsburt der Tochter wurde. wie üblich. in
der Euild-Hall (Bürgermeisterei) und im Jnnen-
Ministerium angeschlage».

Lber 1100 SA.--, SS.- und NSKK.- Männer deu
Riesensaal.

Der Dank an Adolf Hitler fand seinen sicht-
baren Aüsdknck schon in der Vegeisterung, mit der
der Führer bei seinem Erscheinen begrützt wurde.

Eauleiter Adolf Wagner und die Führer der
MLnchener Eliederungen der Bewegung empfin-
gen den Führer vor dem LLwenbräukeller und ge-
leiteten ihn in den weihnachtlich gestimmten Saal.

Gauleiter Wagner sprach im Namen aller, wenn
er in Herzlichen Worten die Freude der Alten
Earde zum Ausdruck brachte, datz der Führer wie-
derum einige Stunden in ihrem Kreis weile und
in diesen Stunden ganz allein ihr gehöre.

Wie immer richtete der Führer eine kurze.von
Herzen kommende uud zu Herzen gehende Ansprache
an seine alten Mitkämpfer, in der er insbesondere
einen Rückblick auf das vergangene Jahr gab und
die Ausgaben der Zukunft skizzierte.

Jmmer wreder wurden die Worte des FLHrers
von tosendem Veifall unterbrochen, der stch am
Schlutz zu einem minutenlangen Jubel steigerte.

Als die 1100, längst nachdem der Führer den
Saal verlaffen hatte, mit ihren Geschenken heim-
wärts gingen, hatten sie das stolze und begliik-
kende Eefühl, datz die schönste Freude dieses Weih-
nachtsfestes ihnen wieder die Stunde mit dem Füh-
rer war.

Tkeujahrsempfang beim Führer
am 11. Lanliar

Berlin, 27. Dezenrber

Der Führer und Neichskanzler hat für die
üblichen Neujahrsempfänge im kommendeu Jahre
Montag, den 11. Jamiar, bestimmt.

An diesem Tage wird der Führer und Reichs-
kanzler um 12 llhr mi'ttags im „Hause des Reichs-
prästdenten", Wilhelmstratze 73, in der hergebrach-
ten feierlichen Form zur Entgegennahme und Ec-
widerung ihrer Glückwünsche die hier beglaubibten
ausländischen Botschafter, Eesandten und Eeschäfts-
träger in Gegenwart des Reichsministers des Aus-
wärtigen, Freiherrn von Neurath, empfangen.

Vorher wird der Fübrer und Oberste Vefehls-
haber der Wehrmacht die Glückwllnsche der
Wehrmacht entgegennehmen, als deren Ver-
treter der Reichskriegsminister und Oberbefehls-
haber der Wehrmacht, Generalfeldmarschall von
Blomberg, der Oberbefehlshaber des Heeres,
Generaloberst Freiherr von Fritsch, der Ober-
befehlshaber der Kriegsmattne, Generaladmiral
Dr. h. c. Raeder und der Oberbefehlshaber der
Luftwaffe, Eeneraloberst Eöring, sich beim FLH-
rer melden werden.

Ferner wird der Oberbürgermeister und Stadt-
prästdent D r. Lippert die Elückwünsche der Be-
völkerung der Reichshauptstadt darbringen. Am
gleichen Vormittag fiudet auch der traditionellc
Empfang einer Abordnung der Halloren beim
Reichsoberhaupt statt.

Für die militärischen Ehrenbezeugungen wird
während dieser Zeit eiue Ehrenkompanie des Hee-
res mit Mustk im Ehrenhof des „Hauses des
Reichspräsidenten" aufziehen. Nach Abschlutz der
Empfäage wird der Führer und Oberste Befehls-
haber der Wehrmacht vom Balkon der Reichskanz-
lei aus den Vorbeimarsch der Ehrenkompanie ab-
nehmcn.

in Spanien hingewiesen, die in dem Londoner Ein-
bargo-Ausschuh bereits seit einiger Zeit erörtert
wird.

Bekanntlich hat die Reichsregierung ihrerseits
schon vor Monaten diese Frage als das wichtigste
Problem der Einmischung in die svanischen Ange-
legenheiten bezeichnet.

Role Brüder unter sich

Salamanca, 27. Dezember

Jm Zusammenhang mit einem von anarchisti-
scher Seite durchgesübrten AnsKlag aus- einen ro-
ten „Bersorgungsagenten" in Madrid und der da.r-
aufhin erfolgten Berhaftung namhafter Anarchisten
durch den roten Eeneral Miajas, kam es vor dem
Eebäude des Polizeikommissariats in Madrid, wo
die Verhasteten untergebracht waren, zu schweren
Ausschreitungen. Vor dem Eebäude hatten sicki
zahlreiche Anarchisten zusammengerottet, die immer
wieder stürmisch die Freilassung ihrer Eesinnungs-
genossen verlangten. Als die Polizei einschreiteu
wollte, entstand eine wilde Schieherei, bei der
zahlreiche Personen zum Teil schwer verletzt
wurden.

Brotknappheit im roten Barcelona

Paris, 27. Dezember

Aus Barcelona wird gemeldet, dah dort
seit mehreren Tagen erhebliche Schwierigkeiten in
der Brotversorgung Lestehen. Die Devölkerung ist
darüber sebr erregi.

SpanischesBlei an Eowjetrußland verschachert

Paris, 27. Dezember

Wie das „Echo de Paris" meldet. haben dr«
bolschewistischen Machthaber von Valencia sämt-
liche Bleivorkommen der Provinzen Cartagena und
Ciudad Real beschlagnahmt, um eine der Bestim-
mungen des kürzlich mit Sowjetruhland abgeschlos-
senen Handelsvertrages zu ersüllen. Jm Austausck
mit der dem roten Svanien geleisteten militäri-
schen Hilse soll stch Sowjetruhland nämlich die ge-
samte Vleierzeugung der unter roter Herrschait
stehenden Eebiete ausbedungen haben.

Liuienschiff „Schlesieu" i« Ri». Der brasilia«
nische Bundesprästdent stattete dem im Hafen von
Rio de Ianeiro liegenden Linienschiff „Schlesien"
einen Vesuch ab.

*

Raubmord i« der Nähe Verlins. Am Morgen
des zweiten Werhnachtsseiertages wurde in dem
Veltener Ortsteil Hohenschöpping der Berlrner
Kraftdroschkenfahrer Erich Hegeholz in seinem Wa«
gen erschoffen aufgefunden. Es liegt Raubmord vor.

*

Rote fpanische Häsen gesperrt. Die spanische
Nationalregierung weist das Ausland erneut dar-
auf hin, datz die' unter der Herrschaft der Rotcn
stehenden spanischen Häfen, besonders Bilbao, San-
tander, Eijon, Aviles für jeden Handelsverkehr
gesperrt sind.

*

Vor einem Streik der städtischen Arbeiter in
Paris. 150 000 Arbeiter der Stadtverwaltung Paris
yaben beschloffen, am Dienstag wegen Lohnforde«
rungen eine Stunde lang zu streiken.

8-

Clementel gestorben. Jm Alter von 72 Zahren
ist der frühere französische Finanzminister und S«',
nator Clementel gestorben.

*

Der Bertrrter der spanische« Nationalregierung
verläht Mexiko. Auf Wunsch der mexikanischen
Regierung wird der Vertreter der spanischen Na»
tionalregierung am 29. Dezember Mexiko verlaffen.

*

Der griechische Jnnenminister zurückgetrete«-

Der griechische Jnnenminister Skylakakis ist asti
Wunsch des Ministerprästdenten Metaxas von sei«
nem Posten zurückgetreten.

Auflösung der griechischeu Gesandtschast r"
Addis Abeba. Durch königliches Dekret ist die grre-
chische Eesandtschaft in Addis Abeba aufgelöst wor-
den.

4c

Schwere Explosion in Aegypten. Bei einer Ek'
ploffon in einer Mehlfabrik in Embabeh (Aegyp^
ten) wurden fllnf Arbetter getötet; fünf weiter«
Arbeitsr wurden schwer verletzt. -

Hauptschriftleiter: Franz Bretz
Stellvertreter: Berubarb Geeaer-Kelbe.

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