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Heidelberger Zeitung — 1899 (Januar bis Juni)

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https://doi.org/10.11588/diglit.39312#0364

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Soweit sich dieselbe auf den gleichzeitigen Ladenschluß bezog,
war aus den Aeußerungen der Vertreter der Betheiligten zu
entnehmen, daß man im Allgemeinen damit einverstanden sei. In
dieser Richtung sprachen Herr L. Goos, der die Regelung des
Ladenschlusses durch die Behörde wünschte, Herr Bankdirektor
Weidig, der sich auf Grund der bei der Handelskammer ein-
gelaufenen Aeußerungen damit einverstanden erklärt, daß be-
stimmte Stunden für den,Ladenschluß festgesetzt werden, und zwar
im Allgemeinen auf 8 Uhr, für die Geschäfte der Lebensmittel-
branche auf 9 Uhr; ebenso, Namens des kaufmännischen Vereins,
Herr Karl Ueberle. Die Herren Weidig und Ueberle
sprachen ferner für ttmnlichste Förderung kaufmännischer Fach-
schulen, worauf Herr Oberbürgermeister Dr. W il ckens mittheille,
daß eine Vorlage über die Errichtung einer kaufmännischen Fort-
bildungsschule durch die Stadtgemeinde noch im Laufe dieses
Jahres zu erwarten sei. Im klebrigen warnte er, wie auch Hr.
Bürgermeister Dr. Walz, vor einer Schablonisirung in der Rege-
lung der Angelegenheit des Ladenschlusses und wies auf den
polizeilichen Charakter des Gesetzes hin, das erheblich in die
Privatrechtssphäre eingreife, weßhalb vorsichtige Prüfung der Be-
stimmungen am Platze sei. Jedenfalls sollten die Betheiligten vorher
gehört werden. Herr Bürgermeister Dr. Walz sprach sich auch
dafür aus, daß die im Gesetz vorgesehene Concessionirung der
Gesinde- und Stellenvermittler von der Bedürfnißfrage abhängig
gemacht werden solle. Herr Oberamtmann Beck dankte für die
laut gewordenen Anregungen; er entnehme daraus, daß man
dem Erlasse von Anordnungen zuneige, wonach der Ladenschluß all-
gemein festgesetzt werde, will aber heute nicht entscheiden, ob nicht
gewisse Ausnahmen gestattet werden können. Weiter sprach er
sich bezüglich der Gesindevermietber und Stellenvermittler im
Sinne von Dr. Walz aus. Herr Stadtrath Ditteney besprach
sodann lebhaft und anschaulich die im Bäckergewerbe durch die
bekannte, für dasselbe erlassene Verordnung entstandenen großen
Mißstände und Unzuträglichkeiten. Die Bäcker würden nicht eher
ruhen, bis die gestattete Arbeitszeit um 2 Stunden verlängert
würde. Es wäre dann immer noch Ruhezeit genug vorhanden.
In gleichem Sinne äußerten sich die Herren L. Nie gl er und
Jäckle. Der Vorsitzende des Kellnerbundes, Herr Oberkellner
Eller, wandte sich gegen die Verwendung von Mädchen unter
21 Jahren zur Bedienung in Wirthschaften. Herr Stadtrath
Ammann wies auf die Schwierigkeiten hin, denen die Aus-
führung des Gesetzes bei der Verschiedenheit der Verhältnisse be-
gegnen werde. Es werde kaum möglich sein, alle Geschäfte unter
einen Hut zu bringen, Unterschiede müßten gemacht werden. Hr.
Reichstagsabgeordueter Beck bemerkte, daß das Vorgebrachte
bei ihm auf guten Boden gefallen sei. Er bitte, ihm
etwaige Wünsche kundzugeben und ihm das Vertrauen zu erhalten.
Herr Weidig dankte unserem Reichstagsabgeordneten, daß er
die Gelegenheit zur heutigen Besprechung gegeben habe; er werde
auch bei der Berathung der Gesetze im Reichstage das Richtige
zu finden wissen. Zum Zeichen der Zustimmung erhoben sich die
Anwesenden von den Plätzen. Herr Metzgermeister Heinrich K o ch
kam dann noch auf das in Aussicht stehende Gesetz über die
Fleischbeschau zu sprechen und bat, dasselbe so zu gestalten, daß
es keine Bevorzugung des Auslandes gegen das Inland enthalte,
Wie es nach dem Entwurf zu fürchten sei- Herr Beck erwiderte,
daß es unbedingt nöthig sein werde, die Bestimmungen bezüglich
der Einfuhr aus dem Auslande abzuändern. Es bestehe im
Reichstag die einmüthige Absicht, daß hierüber bestimmte An-
ordnungen im Gesetze vorgesehen werden müssen. Um halb 11
Uhr schloß die Besprechung, die einen allseitig anregenden Ver-
lauf genommen hatte.
* Liegenschaftskäufe im Monat März 1899.
Verkäufer: Dr. Oskar Middelkamp, Zahnarzt, Käufer: Dr.
Oskar Schäften, Privatdocent, Objekt: 610 gm Bauplatz an der
Seegartenstraße, Preis' 21400
V.: Johann Georg Muckel, Buchbinder, K.: Friedrich Heinrich
Schumacher, Bäckermeister, O.: Haus Nr. 19 in der Laden-
burgerstraße, 1 sr 60 gm, P.: 34000
V.: Michael Böhm, Landwirth, Eheleute. K.: Dr. August
Wild, prakt. Arzt, O.: 29 sr 84 gm und 45 sr 78 gm Wiese im
Lindenried,' P.: 2500 ^ ,
V.: Edmund Meisenburg, Flaschnermeister, K.: Ludwrg
Fischer, Schreiner, Eheleute, O.: Haus Nr, 38 in Schlierbach,
84 gm, und 14 sr 84 gm Wiese in den Neckarwiesen. P.:
6960
V.: Heinrich Heuser I., Landwirth, K.: Anna Margaretha
Voth, ledig, O.: 8 sr 52 gm Acker in der kleinen Hofgewann,
P,: 4000
V.: Wilhelm Walb, Instrumentenmacher, K.: Unterländer
Studienfond, O.: 2 sr 15 gm. 2 sr 83 gm und 2 sr 22 gm
Bauplatz an der Hospitalstraße, P,: 33500
V.: Julius Mayer, Kaufmann, K.: Dr. Oskar Middelkamp,
Zahnarzt, O.: 15 sr 56 gm Weinberg und Kastanienpflanzung
im Sensenried, P.: 1600
V-: Valentin Bcrger, Mechaniker, K.: Derselbe, O.: 15 »r
88 gm Weinberg allda, P.: 2450
V.: Karl Adam, Kaufmann, Ehefrau, Katharina geb. Treiber,
K.: Georg Damm, Zimmermann in Kirchheim, O.: 9 sr 78 gm
Acker in der Kirchheimer Lochgewann, P.: 275
V.: Louis Hofstejter, Kaufmann, und Franz Ludwig Hof-
stetter, min., K.: Dr. Walter Gaß, Professor, O.: 8 sr 89 gm Wein-
berg im Untern Linsenbühl am Philosophenweg, P.: 12 000
V.: David Wiest lll., Zimmermetster in Rahrbach,
Heinrich Kaltschmidt, Metzger allda, O.: 13 sr 98 gm Acker im
Oelberg. P: 2200 Mi
V: Johann Michael Pfisterer, Privatmann, Wittwe, K.
Martin Waltz, Privatmann, O.: Haus Nr. 72 in der Neuen
heimer Landstraße, 6 sr 23 gm, P.: 20 200 Mi
V.: Friedrich Jost, Schuhmachermetster, Wittwe, K.: Johann
Jost und Fräulein Katharina Jost, O.: Haus Nr. 3 in der
Fischergasse, 60 gm, P.: 7000 M
V.: Ludwig Heuser 1, Landwirth, K.: Alois Jörger, Kauf-
mann, O.: 7 sr 77 gm Acker in der Gewann „Otto", P.:
7000 M.
V.: Dr. Karl Mittermaier, Medizinalrath, K.: Stadtgemeinde
Heidelberg, O.: 20 sr 10 gm Acker in der Hinteren Eppelheimer-
wtgsgewann, P.: 2000 M,
V.: Katholischer Pfarralmosenfond, K.: Dieselbe, O.: 41 sr
08 gm Acker in der verlängerten Kleinschmtdtstraße, P.:
15 000 M
V.: Museums-Aktiengesellschaft, K.: Dieselbe, O.: Gebäude
Nr. 3 in der Grabengasse, 35 sr 66 gm, P.: 350 000 M.
V.: Hans Marquardt, Kaufmann, K.: Albert Schmidt,
Färberei-Direktor, O.: Haus Nr. 13 in der Hirschstraße, 19 sr
01 gm, P.: 101000 Mi, darunter 32 000 Inventar.
* Das Romanfeuilleto» mußte heute Raummangels wegen
wegbleiben.
Von der Universität. Prof. Dr. Crusius hat den Ruf
an die Universität Wien abgelehnt.
A Jubiläum. Wie wir erfahren, feiert Sonntag, den 9. April
1899, Feldwebel Michel von der 9. Comp. II, bad. Gren.-Rg-.
Kaiser Wilhelm I. Nr. 110 in Mannheim sein Wjähriges Dienst-
jubiläum. Herr Michel besitzt auch in Heidelberg und Umgegend
viele Freunde, die theils seine Vorgesetzten, theils seine Unter-
gebenen gewesen sind.
Lt.Ll.6. Symphonie-Concert. Unter Mitwirkung der großh.
Hofopernsängenn Fräulein Ko fl er von Mannheim findet am
Montag den 10. d., Abends 8V< Uür im großen Saale des
städtischen Saalbaues das I. Symphonie-Concert des städtischen
Orchesters statt. Die Abonnenten dieser Concerte sind freund-
lichst gebeten, ihre Eintrittskarten bis längstens Montag
Vormittag bei Herrn Eugen Pfeiffer (Musikalienhandlung)
vorzuzeigen, um dort die Nummern der Sitzplätze für alle 4
Concerte in Empfang zu nehmen.
88 Das Colosseum (ehemals Zwinger) hat seinen Charakter
gegen früher insofern geändert, als es jetzt Bühnenstücke volks-
thümlichen Charakters zur Ausführung bringt. Gestern gab man

das Buschlicserl, ein gar gefühlvolles und rührsames Stück
in sechs Bildern. Die Darstellerin der Titelpartie spielte ihre
Rolle recht gewandt, in ihrer Kostümiruug ist sie sehr realistisch.
Die klappernden Pantoffel, die geflickten Kleider und die Löcher
in der Schürze sind völlig acht. Ein Gaudium bietet das Auf-
treten dreier Wilddiebe, dreier Bassermann'schen Gestalten, wie
man sie im Leben selten und auf einer Bühne wohl noch seltener
zu sehen bekommt. Einer von ihnen, der furchtsame, stotternde
Sohn Hans des verwegenen Wildschützen Kunz, zeigt in seinem
Auftreten und Gebühren eine groteske Komik von überraschender
Stärke. Als Zugabe zu dem Theaterstück wird dem Besucher
noch ein Auftreten der Kostllmsoubrette Frl. Ketty West ge-
boten, deren Kostüme dem Zuschauer die Wahrnehmung sehr er-
leichtert, daß die Soubrette eine recht hübsche Erscheinung ist.
Auch ein Gesangshumorist, Herr Rubin, tritt auf; er erheitert
das Publikum mit netten Vorträgen.
ID Schöffengerichtssttzrmg vom 6. April. 1) Johann Abra-
ham, Zinngießer aus Kruppach, erhielt wegen Diebstahl und
Uebertretung des ß 360° R.-St.-G.-B. 10 Tage Gefängniß und
Tage Hast. 2) Richard Rammelt, Schlosser aus Sulza, wegen
Diebstahls 2 Wochen Gefängniß. 3) Julius Wilhelm Heinrich
Schifferer, Student dahier, wegen Körperverletzung 50 Mark
Geldstrafe. 4> Jakob Michael Rimmler, Maurer, und Karl Franz
Friedrich Ludwig Sommer, Taglöhner, beide dahier, wegen Sach-
beschädigung je 5 Mk. Geldstrafe. 5) Georg Neutz, Former in
Neckargartach, Karl Stotz, Former in Heilbronn, Friedrich
Simsheuier, Former in Leutershausen, wegen Hausfriedens-
bruchs je 1 Woche Gefängniß. 6) Friedrich Wthelm Linninger,
Hausbursche dahier, wegen Betrugs 1 Woche Gefängniß. 7)
Anton Wolf, Dienstknecht in Grombach, wegen Betrugs 6 Tage
Gefängniß. 8) Rosine Stroh Wittwe geb. Hähnle in Eppelheim,
wegen Diebstahls 1 Woche Gefängniß. 9) Anna Barbara Bähr,
Wickelmacherin in Kirchheim, wegen Diebstahls 1 Woche Ge-
ängniß. 10) Andreas Lais, Landwirth Eheleute in Lobeufeld,
angeklagt wegen Verstrickungsbruchs; der Ehemann erhielt 3
Wochen und die Ehefrau 3 Tage Gefängniß. 11) Karl Heinrich
Simon, Steinhauer in Flein, wegen Körperverletzung 3 Wochen
Gefängniß.
- Polizeibericht. Ein Maurer von hier, der in einer Wirth-
ichaft einem andern Gast den Schirm auf den Kopf schlug, kam
wegen Unfugs zur Anzeige.
LZ -U- Wiesloch. 6. April. Bei der heutigenBürgermeisterwahl
wurde Lederfabrikant Julius Burckhardt, Mitglied des
Kretsausschusses des Kreises Heidelberg, zum Bürgermeister
hiesiger Stadt gewählt. Derselbe hat die Wahl angenommen.
O Bon der Bergstraße, 4. April. Wer bangt, der verlangt,
so dachte Schreiber dieser Zeilen letzte Woche, als er eine An-
preisung über ein H eil verfahren eines gewissen schweizerischen
Wunderdoktors las. Deßhalb kam es ihm auf einem Brief mit
verlangten einliegenden 30 Pfg. in Briefmarken nicht an, um für
seine seit Jahren erkrankte Frau Rath zu erbitten. Schon drei
Tage hierauf kam ein eingeschriebener Brief mit einer Nachnahme
von 6 50 Mk. Das machte mich denn doch stutzig. Nach einiger
Ueberlegung erbat ich von dem Briefboten Frist zur Einlösung,
um doch wenigstens die Ankunft der Medikamente abzuwarten,
die ich übrigens noch nicht bestellt hatte. Andern Tags auch
schon traf diese Sendung ein von einem Apotheker in Herisau in
der Schweiz mit einer weiteren Nachnahme von wiederum 6,50 Mk.
Selbstredend wurden nun Medikamente und die Briefnachnahme
nicht angenommen; denn der Schwindel war denn doch zu offen-
bar. Nun las ich auch eine Warnung vor diesem Jürgensen, in
welcher gesagt wird, Jürgensen sei überbauvt kein Arzt, und
feine Medikamente seien Stoffe, die man für wenige Pfennige in
jeder Apotheke bekommen könne. Wäre ich nun auf den Leim
gegangen, so wäre ich um 13 Mk. erleichtert, und meine Frau
wäre nach wie vor krank geblieben. Immerhin ist es aber doch
gewiß auffallend, wie diese Wunderdoktoren massenhafte Aner-
kennungsschreiben von gut klingenden Adressen erhalten! Er
kläre doch jemand dieses Räthsel!
-ft Von der Bergstraße, 5. April. Durch Eintritt gün
stiger er Witterung seit ca. 8 Tagen ist in der Natur und
besonders in der Pflanzenwelt ein sehr bedeutsamer Wechsel zu
verzeichnen. Es steht nunmehr unsere Gegend in herrlichstem
Blüthenschmuck; die Reisenden, welche auf ihren Touren in die-
selbe kommen, find davon höchst entzückt. Besonders sind es jetzt
nn den Bergabhängen hin die Pfirsich- und Kirschenbäume und
in den Obstgärten der Dörfer die Pflaumen-, Zwsschgen- und
Birnbäume, welche durch ihren hübschen Blüthenschmuck unsere
besondere Aufmerksamkeit auf sich ziehen, unser Auge ergötzen
und Herz und Gemülh erfreuen und zu neuen Hoffnungen be-
leben. Tritt durch Ungunst der Witterung keine Störung ein,
so dürfte hiernach, zumal auch die Aepfelväume ein gutes Aus-
sehen haben, immerhin noch ein gutes Obstjahr in Aussicht stehen.
Von Frühobstsorten: Aprikosen, Mandeln u. s. w.. ist freilich
leider nichts mehr zu erwarten. Die Saaten haben ihrem der-
zeitigen Stand- nach gut überwintert, und stehen die Saatfelder
nun im schönsten Grün. Nunmehr werden die Aecker für die
Sommersaat bestellt und ist auf denselben, sowie auch in den
Gärten allerorts ein geschäftiges Leben und Treiben. — In
Laudenbach hatte die Ehefrau des Gemeinderaths und Restaura-
teurs Schmilterer das Unglück, beim Heraufholen von Wein
die Kellertreppe hinunterzustürzen, wodurch der sofortige Tod
eintrat. — Für die vom 8. bis 11. d. M. in Mannheim statt-
ftndende Geflügelausstellnng des Landesverbandes hat der Wein
heimer Geflügelzuchtverein eine Ehrengabe, bestehend in einem
Tafelaufsatz, gestiftet.
Durlach, 2. April. Auf Einladung hatten sich eine Anzahl
Männer hiesiger Stadt gestern Abend in der Restauration Graf
eingefunden, um über ein bleibendes ehrendes Zeichen zum Ge-
dächtniß des Fürsten Bism arck zu berathen. Herr Gym-
nasialdirektor Dr. May gedachte zunächst in patriotischen Worten
des verstorbenen Fürsten und seiner Verdienste um das deutsche
Vaterland. Sodann wurde in die Berathung eingetreten und
lt. D. W. beschlossen,je den 1. April, dem Geburtstage des Fürsten
auf dem Thurmberge Feuerfanale leuchten zu lassen, sowie die
Errichtung eines würdigen Bismarck-Gedenksteins ins Auge zn
fassen. Zur weiteren Erwägung dieser Frage wurde eine Kommis
fion mit Herrn Direktor Dr. May an der Spitze gewählt, welche
sodann ihre Vorschläge machen soll.
X Patentbericht für Baden vom 5. April 1899,
mitgetheilt von dem Internat. Patentbureau C. Kley er in
Karlsruhe. (Auskünfte ohne Recherchen werden den Abonnenten
dieser Zeitung bei Einsendung der Frankatur gratis ertheilt.)
s. Patent-Anmeldungen: ll. 21277. Auf Drehbänken
zu befestigender Gewindeschneidkopf. Gebr.Hetnemann. St. Georgen
i. Schwarzw. Klosterstr. Angemeldet am 28. November 1898. —
l>. Pat^jnt-Ertheilungen: Nr. 103 561. Tragbahre mit
wagerecht bleibendem Lagertheil. F. W. Erb. Lahr t. B. An-
gemeldet am 6. April 1897. — o. Gebrauchsmuster-
Eintragungen: Nr. 112 073. Ausziehtisch mit in einander
geführten, ansteigenden Kulissen. Schab u. Blank. Lahr i. B,
Angemeldet am 4. März 1898. — Nr. 112 081. Durch verstell
bare, an den Leiterholmen festklemmbare Ersatzholme in jeder
Lage gebrauchsfähige Stehletter. Emil Langer und Hermann
Brunner. Herbolzheim. Angemeldet am 21. Januar 1899.
Nr. 111995. Fußschemel als Instrumenten - Pedalverdeck mit
hinten offener Aussparung für den Einlaß der Pedale. Ernst
Seiler. Pforzheim. Angemeldet am 24. Januar 1899.

städter Bank 150.50 b. Nationalbank für Deutschland 142.9 0 bl
Berliner Handelsgesellschaft 162.80 b. Berliner Bank 117.60
b. G. Pfälzische Bank 142.20 b. G. Oesterr Staatsbahn 155.20
bis 30 b. Lombarden 29.20—50 b. Northern 79.80—90 b.
Mittelmeer 109—9.10 b. ult., 109 b. cvt. Meridional 141 b.
Gotthard-Aktien 143 60 b. Schweizer Central 142 20—30 b.
Schweizer Nordost 98.50 40 b. Schweizer Union 77 b., dto.
77.20 etw- b. Cassa. Jura-Simplon 87.20 b. G. 5pCt. Italiener
94.50 b. ult , 3pCt. dto. 59.10 b. G. cpt. 3pCt. Portugiesen
26.90 B. 80 G. 3pCt. Mexikaner 26.10 b. ult., 26.25 b. cpt.,
5pCt. dto. 8. S. amort. 42.30 B. 20 G. 4pCt. Spanier 59.80 b.
Bochumer 257 b. Gelsenkirchen 197.20—80 b. Harpener 192.10
bis 50 b. Hibernia 202 60—80 b. Laura 236.80 b. Alpine 245.50
b. G. Concordia 288.20 b. Hüttenheimer Sp. 99 b. G. Court
160.70 b. G.
6V.—6V2 Uhr: Courl 161 b. G.
Bet mäßig belebtem Verkehr zeigten die Kurse überwiegend
Befestigung, namentlich waren Montanwerthe, Lombarden, sowie
einzelne ausländische Fonds gebessert.
Mannheim, 6. April. (Produktenbörse.) Per 100 Kilo.
Weizen Pfälzer 17.25 bis —, Norddeutscher —.— bis —.—,
Aztma 17.50 bis 18.50, Theodosia 18.— bis 19.—, Saxonska
—.— bis —.—, Girka 17.50 bis 18.—, Taganrog —.— bis
-, rumänische —.— bis —.—, amerikanische Winter 17.75
bis 18.—, Amertkan. Sprtng 17— bis —.—, Walla-Walla
17.25 bis 17.50, Milwaukee —.— bis —.—, Kalifornier —
bis —, La Plata 16.75 bis 17.25, Kernen 17 25 bis —,
Roggen Pfälzer 15.50 bis —.—, russischer 15 75 bis —,
Gerste hies. Gegend 17.— bis —.—, Pfälzer 17.50 bis 18.—,
Futlergerste 11.75 bis —.—, Hafer Bad. alter 15 25 bis 16.—,
neuer —.— bis —, Russischer 15.50 bis 16.25, Norddeutscher
.— bis —, Mais Amerikan. mixed 10.50 bis —.—. Mais
Donau 10.50 bis —, Kohlreps deutscher neuer 24.75 bis
Wicken 15.50 bis 16—, Roth Kleesamen 100.— bis 105—,
Amerikaner —bis —. Lucerne 85.— bis 86.—, Provence
116.— bis 125.—, Esparsette 26.— bis 27.—, Leinöl mit Faß
42— bis —, Rüböl mit Faß 58.— bis —, Petroleum
mit Faß fr. mit 20 Tr. 2150 bis —.—, Petroleum 10 000
2l.— bis —, Sprit versteuert 115.50 bis —, 90er un-
versteuert 29.— bis —.—.
Weizenmehl 00 0 1 2 3 4
29.- 27.- 25.- 24.— 23.- 20.—.
Roggenmehl 0: 25.50, 1: 22.50.
Tendenz: Weizen etwas fester. Uebriges unverändert.
L. 6. Mannheim, 6. April. Die Badische Anilin- und
Sodafabrik erzielte im Geschäftsjahr 1898 einen Gewinn
von 8 466 480 Mk. Der Aufsichtsrath bringt wie im Vorjahr eine
Gefammtdioidende von 24 Prozent in Vorschlag und beantragt,
das Aktienkapital um 3 Millionen Mk. auf 21 Millionen Mk. zu
erhöhen.
Schiffsnachrichten. Norddeutscher Lloyd in Bremen.
(Agentur in Heidelberg: Josef Münch, Hauptstraße 1.) An-
gekommen ist folgender Dampfer: „Kaiser Wilhelm der Große"
am 4. April in Newyork.

Wasserstandsnachrichten.

Neckar.
Heidelberg, 7., 1,50, gef. 0,14m
Heilbronn, 5.. 1,30, gest 0,65m
Mannheim, 6., 3,13, gest. 0,25m

Rhein.
Lanterburg, 6., 3,77, gest. 0,44m
Maxau. 6., 3,80, gest. 0,47m
Mannheim, 6., 3,06, gest. 0,24m

Theater- und Kunstnachrichten.
Mannheim. (Großh. Hof- und Nattonattheater.) Samstag,
8. April: „Mignon". Mignon: Frl. Martha Fritz als Gast.
Darmstadt. (Großh. Hoftheater.) Sonntag, 9. April: „Don
Juan." Dienstag, 11. April: Zum 1. Male: „Der Prior von
San Marco." Drama in 5 Akten von Carl Hepp.
Handel und Verkehr.
Frankfurt, 6. April. Effekt enso eiet ät. Abends 6'/. Uhr.
Oesterr. Credit 231.30 b. DtSconto-Kommandit 194 90 b. Darm-

Witterungsbeobachtungen.
Heidelberg, 7. April. Thermometerstand (nach 6.) Morgens
7 Uhr: -l 13,0". Niederster Stand seit gestern Morgen:-ft 10,0";
höchster:-ft 13 0° Wind: SW Himmel: bedeckt. Barometer-
stand: Morgens 7 Uhr: 744 3 mm. Morgens Niederschlag
0,8 mm Regen.
Berloosungen.
Russische Sproz. 100 S -R. Loose vom Jahre 186g.
jiehung am 13 März 1899. Zur Armortisation gezogene
Serien: Nr. 84 298 499 602 627 782 880 886 1202 1429
1451 1629 1763 1911 2094 2147 2623 2661 2780 2832 2911
2982 2944 2976 3073 3212 3293 3320 3330 3482 3599 3611
3803 3933 4181 4288 4537 4594 5057 5076 5125 5225 5270
5583 5666 6087 6093 6110 6189 6217 6197 6339 6379 6473
7477 7524 7562 7828 7863 7916 8093 8132 8447 8577 8743
9114 9297 9436 9599 9675 9686 9836 10139 10147 10 435
10495 10591 10633 10873 11 161 11495 11560 11571 11751
11892 11 876 12241 12260 12 374 12 643 12 961 12 970 13275
13 435 13811 14087 14 193 14 593 14613 14 635 14 844 14 899
14 945 15 184 15200 15 496 15 651 15 657 15 775 16448 16638
17 146 17 220 17 584 18246 18430 18 552 18554 18616 19 069
19255 19324 19 386 19 490 19 538 19622 19 736. Die in vor-
stehenden Serie» enthaltenen Nummern werden mit je 300
Rubeln zr rückbezahlt.
Neueste Nachrichten.
Berlin, 6. April. (Franks. Ztg.) Nachdem es der
Leitung unseres auswärtigrn Amtes gelungen ist, nicht nur
das Washingtoner, sondern auch das Londoner Kabinet
für die Annahme des deutschen Vorschlages, eine aus drei
höheren Beamten — je einem für jede Schutzmacht —
bestehende Kommission zur Untersuchung und Regelung der
Verhältnisse noch Samoa zu entsenden, mit der Matz«
gäbe zu gewinnen, daß für die Entscheidungen dieser
Kommission die Einstimmigkeit als geboten zu erachten ist.
darf man der weiteren Entwickelung der Samoafrage mit
Ruhe entgegensetzen. Die Annahme des deutschen Vor-
schlages enthält gleichzeitig ein erneutes Bekenntniß alle''
drei Schutzmächte zur Samao-Akte und damit zu dem
Grundsätze, daß sie sich in voller Parität gegenüberstehen
und die Majorisirung einer der drei Mächte der Akte
widerspricht. Das ist zur Beurtheilung der letzten Vor-
kommnisse auf Samoa und der daran geknüpften Schluß-
folgerungen von Bedeutung. Wie die Angelegenheit weiter
verlaufen wird, wird natürlich auch von der Geschicklich-
leit der Personen abhängen, die als Vertrauensmänner
der Regierungen nach Apia werden entsandt werden. Die
Ernennung dieser Personen wird nicht lange auf sich warten
lassen. Deutscherseits wird aller Voraussicht nach aus
eine Persönlichkeit zurückgegriffen werden, die aus ihrer
früheren Thätigkeit mit den Verhältnissen auf Samoa
genau vertraut ist.
Wien, 6. April. Zufolge einer Petersburger Meldung
der Polit. Corresp. stimmen dort eingelaufene Nachricht^
aus verschiedenen Quellen in der Feststellung der Thai-
sache überein, daß die japanische Regierung eifrigst bemüht
ist, ein möglichst enges Verhältniß zwischen Japan und
China gegenüber den Bestrebungen der nichtasiatische"
Mächte in Ostasien herbeizuführen. Zwischen Tok^
und Peking soll eine geheime Abmachung betr. die Aus-
bildung eines Theiles der chinesischen Armee durch japanisch^
Instrukteure und Ausbildung chinesischer Offiziere sü
japanischen Kriegsschulen bestehen. Obwohl eine authentisch^
Bestätigung bisher noch aussteht, erachten die diplomatisch^
Kreise Petersburgs es nicht für unwahrscheinlich, daß

die
 
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