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Heidelberger Zeitung — 1899 (Januar bis Juni)

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https://doi.org/10.11588/diglit.39312#0565

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Michael Rimmler, Georg Friedrich Ruppert und Bernhard
Wendling, alle in Kirchheim, erhielten wegen Körperverletzung
ilnd Uebertretung des 8 366' N.St.G.B. Kranibs eine Geld-
itrafe von 20 und 3 Schwebler eine solche von 20
Wendling 25 Rimmler und Ruppert je 30 6) Johann
Michael Nieger von Sandhaufen erhielt wegen Körperverletzung
We Geldstrafe von 40 „k, 7) Franz Kaspari von Mauer wegen
'Beleidigung 14 Tage Gefängniß, 8) Ernst Friedrich Eisenbeiser
Und Friedrich Welk, beide in Reckargemünd, erhielten wegen
Widerstands gegen die Staatsgewalt und Ruhestörung Geldstrafen
Uön 25 10 und 5 9) Karl Wilhelm Wurster von
Höfen erhielt wegen Diebstahls 2 Wochen Gefängniß.
— Polizeibericht. Ein Schlosser wurde wegen Vergehens
Legen 8 176 Ziff. 3, und eine Frauensperson wegen Umher-
Aeheus verhaftet; zwei Personen kamen wegen Unfugs zur
Anzeige
. Steinsfurth, 27. Mai. In voriger Woche wurde, dem Land-
nöten zufolge, im Bierbrauerei Wild'schen Garten in der sogen.
Siegelgasse ein menschliches Skelett ausgegraben. Tas-
>Me war noch ziemlich gut erhalten. Man vermuthet, daß
Dasselbe von einem Soldaten zur Zeit des Aufenthalts der
Fussen in hiesiger Gegend Anfangs dieses Jahrhunderts her-
*ührt. In demselben Garten wurde vor mehreren Jahren auch
Ein Pferdeskelett gefunden.
.. Mannheim, 29. Mai. Im benachbarten Weinheim
U>elt der Verband der kaufmännischen Vereine Badens
Und der Pfalz seinen 9. Verbandstag ab. Den Vorsitz führte
Herr Julius Witzigmann-Mannheim. Nach dem erstatteten
Jahresbericht gehören dem Verband 20 Vereine mit 7800 Mit-
gliedern an. Sowohl in Baden als in der Pfalz gehen nach
Ueul Bericht die lang gehegten Wünsche des Verbandes auf
Hebung des kaufmännischen Fortbildungswcsens ihrer Verwirk-
lichung entgegen. Die Vorstandswahl des Verbandes ergab die
Wiederwahl der Herren I. Witzigmann-Mannheim, Karl Ueberle-
Heidelberg, Hermann Dörr-Ludwigshafen. Der nächstjährige
Aerbandstag findet in Fretburg statt. Nach einem Referat des
Herrn Rechtsanwalts Dr. Fürst-Mannheim wurde folgende
Resolution angenommen: Der Verband der kaufmännischen
Vereine Badens und der Pfalz spricht nach eingehender Er-
uierung der Frage der Arbeitszeit im Handelsgewerbe wieder-
holt und entschieden die Hoffnung aus, daß die gesetzgebenden
Faktoren des deutschen Reiches sich entschließen werden, die
untens der kaufmännischen Vereine stets vertretenen Postulate
W 12stündigen Arbeitszeit und des 8 Uhr-Ladenschlusses gesetz-
lich einzuführeu. Der Verbandsvorsitzende erhielt den Auftrag,
gleichzeitig diesen Beschluß dem Reichstage in Form einer
Petition zu unterbreiten und ihn ferner der Eisenacher Haupt-
versammlung mitzutheilen. Bezüglich der Errichtung von kauf-
männischen Schiedsgerichten wurde beschlossen, diese Forderung
houerdings zu erheben. Eingehend erörterte die Versammlung
Prner die Frage der Zahlung von Unterstützungen bei Stellen-
losigkeit. Auf Vorschlag des Referenten wurde eine Kommission
Wgesetzt, bestehend aus den Herren Engel-Lahr, Schmidt-
Meiburg. Vögele-Frankenthal, Hörning-Heidelberg und Krauth-
Minuheim, mit dem Auftrag, sich mit der Frage näher zu
^fassen und in der nächsten Hauptversammlung Bericht zu
Waiten. Ein weiterer wichtiger Punkt betraf die Frage der
Stellung der Handlungsgehilfen zu dem Alters- und Jnvaliditäts-
l'Wchcrungsgesetz. Es wurde folgender Antrag angenommen!
»Der Verbandstag spricht sich für die Befreiung der Handlungs-
gehilfen von dem Alters- und Jnvaliditätsgesetz aus, mit dem
Weiteren Ersuchen an die Neichsregierung, innerhalb des jetzigen
Gesetzes eine besondere Abtheilung für Kaufleute mit vollständig
getrennter Verwaltung zu errichten, falls dem ersten Anträge auf
Befreiung keine Folge gegeben werden kann." Begründet wird
Ar Antrag damit, daß die Leistungen und Gegenleistungen des
Gesetzes für die Kaufleute in keinem Verhältniß stehen.
. , 1- Mannheim, 30. Mai. Im Gicßereisaale der Maschinen-
fabrik Badenia in Weinheim ließ sich am 15. April d. I. der
.1 Jahre alte Former Valentin Michael von Lützelsachsen bei
Wem Disput über religiöse Dinge zu unfläthigen Aeußerungen
Wer das Verhältniß der Jungfrau Maria zu Jesus Christus
Anreißen. Da nur wenige Leute die Bemerkung gehört hatten,
Wannte heute die Strafkammer gegen ihn nur auf eine Ge-
Wgnißstrafe von 4 Wochen. — Als die Großhcrzogi» am
Mai d. I. den Vorort Käferthal besuchte, äußerte sich der
A Jahre alte Pflästerer Friedrich Wölfel von Heidelberg in
Wferthal in einer Wirthschaft in empörend gemeiner Weise über
Ae Fürstin. Wölfel hat eine äußerst trübe Vergangenheit.
Keine Strafliste weist 24 Nummern auf, darunter eine Reihe
lewerer Gefängnißstrafen. Angesichts dieser Strafltste meinte
Wer Vorsitzende, es sei eine Erfahrungssache, daß es immer die
Vößtcn Lumpen seien, die solche Aeußerungen thäte». Das
^rtheil lautete auf 6 Monate Gefängniß.
's Mannheim, 30. Mai. Der hiesige Bürgerausschuß ge-
nehmigt- 50000 zur Bestreitung der Kosten der Vorarbeiten
'Ur die Erbauung eines Vorortbahnnetzes.
Karlsruhe, 30. Mai. Vom Feldberg im Schwarzwald wird
Schnee gemeldet.
L. 0. Karlsruhe, 30. Mai. Die hiesige landwirthschaftliche
jWlsuchsanstalt hat aus der Ortenau und anderen Weingegenden
Ae Mittheilung erhalten, daß der Mehlt hau im Rebgclände
Wgetceten ist. Es ist also dringend geboten, die Reben alsbald,
^Möglich bei warmer Tageszeit, zu schwefeln. Die Gefahr
est sehr groß, da der Mehlthau sich auf den üppig gewachsenen
"Wheilen rasch verdienet.
> B.o. Lahr, 27. Mai. Heute Vormittag war eine Deputation,
Wehend aus dem Herrn Bürgermeister Mörstadt, dem Stadtrath
Herrn Kommerzienrath Otto Maurer und dem Stadtvcrordneten-
Wsteher Herrn Geh. Kommerzienrath Sander, in Karlsruhe, um
Herrn Ministerialrath Dr. Schlusser, dem früheren Ober-
Wge'meister in Lahr, das Ehrengeschenk hiesiger Bürger, einen
Wchligen silbernen Tafelaufsatz, zu übergeben. Die Herren, denen
W noch Herr Ministerialrath Weingärtner, früher hier Oberamt-
Wnn, anschloß, wurden in der liebenswürdigsten Weise empfangen.
Wr Dr. Schlusser dankte gerührt für diese besondere Auszeichnung
W schöne Erinnerung an die ihm so lieb gewordene Stadl Lahr
gW lud die Herren dann zu einem Frühstück ein. bei dem manch
Wfiger Toast auf den Gefeierten, die Stadt Lahr, Herrn Mini-
"ttialrath Weingärtner u. a. ausgebracht wurde.
-- Aus Baden. In Ettlingen gerieth am 30. d. der
Wnnnarist Arthur Mann old, ein Sohn des dortigen Haupt-
phrers, als er von seinem Fahrrad absteigen wollte, unter eineu
Wtwagen und wurde lebensgefährlich verletzt.
Altkatholische Synode.
».Bonn, 26. Mai. Die diesjährige Synode der deutschen
»Wkatholiken hat am 24. d. M. in Bonn stattgefunden. Am
Wabend versammelten sich die bereits eingetroffenen Synodalen
W einer Anzahl Bonner Glaubensgenossen, Herren und Damen,
st s>em geräumigen Saal der Lesegesellschaft in der Koblcnzer-
Wße zu einer gemächlichen Unterhaltung, an der auch der Bischof
Ar. Weber und Geh. Justizrach Dr. v. Schulte theilnahmen.
«Ar Bischof begrüßte die Anwesenden mit einer herzlichen An-
sprache, die aus allen Theilen des Reiches, aus den schönsten
^egenden des Vaterlandes, in Bonn erschienen seien zu einem
Aalen Zweck, der darin bestehe, unser kirchliches Leben zu fördern
es immer besser und idealer auszugestalten. Mögen alle,
A hierher zu gemeinsamer Arbeit erschienen seien, ihre Befriedigung
st diesem edlen Streben gefunden haben. Herr Pfarrer Gatzen-
Mer feierte den Bischof als den Mann der strengsten Pflichl-
Mllung, der im lebendigen Vertrauen auf Gott und die heilige
Wch- nie weiche und wanke. Stadtpsarrer Stubenvoll aus
Mdelberg forderte von den Altkatholiken ein energisches Ver-
achten ihrer Rechte und tadelte die da und dort zutage tretende
"Ergroße Bescheidenheit.
L Morgens um 8 Uhr tagte die Synode im Johamieum; die
^Erathnngen dauerten bis nach 2 Uhr und wurden um 5 Uhr

wieder fortgesetzt. Die Berathung über die Satzungen des Vereins
der Rentcnkasse für Wittwen und Waisen der Geistlichen, Be-
richterstatter Ritter v. Schulte, nahm lange Zeit in Anspruch, die
aber Dank der großen Klarheit und Sorgfalt, mit der der Ent-
wurf ausgearbeitet war, einstimmig zur Annahme gelangten und
den Hinterbliebenen unserer Geistlichen eine sorgenlosere Zukunft
sichern. Bezüglich des Antrages über die Aenderung des Rituals
entspann sich eine sehr lebhafte Debatte, die vor allem eine Ein-
heitlichkeit bezweckte. Ein Entwurf wird der nächsten Synode
vorgelegt werden. Der Antrag Bodensteins, betr. eine Aenderung
im Vorsitze, wurde zurückgezogen. Eine Anzahl anderer Anträge
wurden, zum Theil nach lebhaften Erörterungen, abgelehnt. Es
folgten dann die Wahlen. An Stelle des Herrn Landgerichts-
präsidenten Fieser in Freiburg, der aus Gesundheitsrücksichten
eine Wiederwahl in die Synodalrepräsentauz ablehnte, wurde
Professor Dr. Buhl in Heidelberg gewählt. Ein erfreuliches
Wachsen der verschiedenen Fonds hat die Rechnungslegung er-
geben, deren Gesammthöhe 180000 Mark beträgt. Als 2. Vor-
sitzenden wählte die Synodairepräseutanz den Geh. Justizrath
v. Schulte. Der Bischof schloß die 16. Synode mit einem herz-
lichen Dank an alle Synodalen.

Kleine Zeitung.
— Heilbronn, 30. Mai. Der Mörder der Lehrerin
Frieda Hilbert ist der 35 Jahre alte Bierbrauer Vogel aus
Habelbach in Niederbayern. Er stellt sich tobsüchtig.
— Heilbron«, 27. Mai. Ueber ein drolliges Nachspiel
zur Stuttgarter Stadtschultheißenwahl berichtet die Heilbronner
Zig. wie folgt: Am Schluß der Tagesordnung der gestrigen
Sitzung des Gcmeindcraths und Bürgerausschusses hielt Ge-
meinderath Fuchs folgende Anrede: Nachdem wir der Gefahr,
unseren Oberbürgermeister nach Stuttgart zu verlieren, glücklich
entronnen sind, möchte ich den Vorschlag machen, daß wir jetzt dxp
Erfolg (!!) des Herrn Oberbürgermeisters im Rathskeller gemein-
sam feiern, und uns darüber mit ihm freuen, daß wir ihn hier
behalten. Was wir an ihm haben. wissen wir, während
es ein altes Sprichwort gibt: „Es kommt selten etwas
Besseres nach." Oberbürgermeister Hegclmaicr antwortete
darauf: Ich glaube doch, daß eine derartige Behandlung der
Sache nicht angemessen ist. Wenn die Herren in den Rathskeller
wollen, habe ich nichts dagegen, ich werde aber nicht erscheine».
Nachdem sich die Collegialmitglieder von ihrer Verblüffung erholt
hatten, zogen sie unter Heiterkeitsausbrüchen ab, jedoch nicht in
den Rathskeller!
— Weimar, 28. Mai. Heute Mittag fand die Uebergabe der
von der Goethegesellschaft im Goethe- und Schillerarchiv gestifteten
Büste der verstorbenen Großherzogin statt. Geheimer Rath Kuno
Fischer vollzog Namens des Vorstandes der Gesellschaft die Ueber-
gabe. Der Großherzog dankte in längerer Rede. Der Feier
wohnten ferner bei Erbgroßherzog Wilhelm Ernst, die Wittwe des
verstorbenen Erbgroßherzogs Carl August, die Staatsminister,
der Vorstand der Goethegesellschaft und die Direktoren des Archives.
— Berlin, 29. Juni. Nachdem eist vor kurzem der Selbst-
mord eines chinesischen Gcsandtschaftsattachss in Paris großes
Aufsehen erregt hatte, hat sich gestern ein Attache der chinesi-
schen Gesandtschaft in Paris, der sich seit kurzem hier aufhielt,
in seiner Wohnung erschossen. Er war hierher gekommen,
um wegen schwerer Krankheit Aerzte zu befragen, und das Er-
gebniß der Untersuchung scheint so ungünstig gewesen zu sein,
daß er sich zum Selbstmord entschloß. Ein Bruder des Ver-
storbenen ist Secretär bei der hiesigen chinesischen Gesandtschaft.
— Vom Tuberkulosen-Kongretz. Vom nunmehr geschlossenen
Kongresse erwähnen wir noch nachträglich, daß Proseffor Landerer-
Stultgart über die Behandlung der Tuberkulose mit Zimmtsäure
nach 17jährigen experimentell-mikroskopischen und klinischen Unter-
suchungen und 9jährigcn Beobachtungen am Krankenbette sprach.
Die zimmtsauren Salze werden entweder in die Haut oder in
die Venen eingespritzt. Unter 110 behandelten Fällen hatte er
57 Heilungen und 26 Besserungen. Auch bei Darm-, Peritoneal,
Knochen- und Gelenk- sowie Drüsentuberkulose hatte er günstige
Erfolge, bei Gehirn- oder Hirnhauttuberkulose aber keine solchen
zu verzeichnen.
— Breslau, 30. Mai. Die heutige von über 2(9 Delegirten
besuchte ordentliche Generalversammlung der Abtheilung Roh-
zuckerfabriken des Vereins der deutschen Zuckerindustrie nahm
mit ollen gegen 3 Stimmen eine vom Vorstande eingebrachte
Resolution sür Beibehaltung des Zuckersteuergesetzes und für
Zustandekommen eines deutschen Z ucker kartells an.
— Koustantinopel, 23. Mai. Der Vorstand der deutsch-
schweizerischen Schulgemeinde hat jetzt aus Berlin
die amtliche Mittheilung erhalten, daß der Realschule die Be-
rechtigung zur Ausstellung des wissenschaftlichen Befähigungs-
scheins für den einjährig-freiwilligen Dienst ertheilt worden ist.
Da die Anstalt eine Privatschule ist, so ist die Berechtigung, wie
stets in solchen Fällen, an die Person des jetzigen Leiters,
Direktor Dr. Schwatto, gegeben und Muß bet einem etwaigen
Wechsel im Amt von Neuem nachgesuchl werden. Die Reichs-
schulkommission wird eins ihrer technischen Mitglieder zur Ab-
haltung der jährlichen Prüfung entsenden; auch hat der kaiserliche
Botschafter die Oberaufsicht über den Dienstbetrtev, in dem eine
Reihe von Veränderungen vorgenommen werden muß. Den fünf
L-chülern, die im letzten Jahr die Prüfung ablegten, ist nach-
träglich der Befädigungsschein ertheilt worden.
— Fraktur im Gemeindekollegium. Als kürzlich das Ge-
meindekolleg in Würzburg erst nach einer Stunde beschlußfähig
wurde, meinte der Vorsitzende, Herr Geiger, es scheine, daß sich
die meisten Herren nur deswegen in einen Vertretungskörper
(Reichstag, Landtag und Stadtraty) wählen lassen, damit sie einen
Titel haben, ohne ihren Verpflichtungen genügen zu müssen. Das
Mindeste wäre doch, daß die Herren.körperlich anwesend sind, von
geistiger Anwesenheit merke man ohnehin selten etwas.
Theater- und Kunstnachrichten.
Mannheim (Großh. Hof- und Nationaltheater.) Donnerstag,
1. Juni (Ab. ^): „Siegfried." Freitag, 2. Juni (Ab. L): „Der
Schlafwagen-Controleur."

Handel und Berkehr.
Mannheim, 30. Mai. (Aktien.) Oberrh. Bank 125.75 G-
Rheinische Creditbank 146.50 G. Rheinische Hypothekenbank
165. — B. Heidelberger Aktienbrauerei 143.— G. Schrödl'sche
Brauerei - Aktien 146.— G. Portland - Cementwerk Heidelberg
166. — G.
Frankfurt, 30. Mai. Effektensocietät. Abends 6 Uhr.
Diskonto-Kommandil 197 80 v. Deutsche Bank 210.40 b. Oesterr.
Credit 223.20 b. Berliner Bank 119.80 b. G. Darmstädter Bank
154.20 b. Northern 77.40 b. Lombarden 26 b. G- Henri 11.50 b.
Türk. Loose 133.20 b. Juni. 4pCt. Spanier 63.30 b. 4pCt.
Italiener 95.10 B. 95 G. 5pCt. amortis. Mexikaner 3. Ser.
45.20 B. 10 G. 3pCt. Portugiesen 27.40 b. cpt. Gotthard-Aktien
147—7.20 b. Schweizer Central 147 b. G. Schweizer Nordost
102.70—80 b. Schweizer Union 81.70—80 b. Jura-Simplon
88 70—80 b. 5pCt. Italiener 95.10 B. 95 G. ult. Laura 271.50
bis 271 b. Bochumer 283 b. Harpener 201.80 B. 70 G. Esch-
weiler Bergw.-Ges.. 251 b. Allgem. Lokal- und Straßenbahn
196.10 b. Maschinenfabrik Faber und Schleicher 249.70 b. G.
Cement Karlstadt 131.10 b. G. Chemische Werke Albert 161.60
b. G. Cementwerk Heidelberg 167 b. G. Frtedrichsyütte 179.40
b. G. Nöhrenkessel Dürr 116 d. G. Verzink. Hilgers 127.40
b. G. Maschinenfabrik Klein 167.50 b. G. Aluminium Fr. 30L9er
157.70 b. G. Elektr. Schlickert 247.10 b. G. Bad. Zuckerfabrik
63 b. G. Nordd. Lloyd 124.10 ult. b.
6 V«—8Vz Uhr: Chem. Werke Albert 162 b. G.
Bet geringen Umsätzen blieben die Kurse gegenüber dem
Mittagsschiusse allgemein behauptet.
Berlin, 30. Mat. Heidelberger Straßen- und Bergbahn-
gesellschaft 156.50 b.

Viehmarkt in Mannheim, 29. Mai. Es wurde bezahlt
für 50 Ko. Schlachtgewicht: 30 Ochsen a. vollfleischige, aus-
gemästete, höchsten Schlachtwerthes, höchstens 7 Jahre alt, 66
bis 70 b. junge fleischige, nicht ausgemästete, und ältere
ausgemästete 64—66 ^4, o. mäßig genährte, junge, gut ge-
nährte ältere 60—64 ä. gering genährte jeden Alters 56—60
8 Bullen (Farren): a. vollfleischige höchsten Schlachtwerthes
58—60 b. mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere
56—58 ^l, o. gering genährte 00-00 690 Färsen t Rinder
und Kühe): a. vollfleischige, ausgemästete Färsen, Rinder höchsten
Schlachtwerthes 64—66 b. vollfleischige, ausgemüstete Kühe
höchsten Schlachtwerthes bis zu 7 Jahren 56—62 M-, c. ältere
ausgemästete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe,
Färsen und Rinder 54—60 ä. mäßig genährte Kühe, Färsen
und Rinder 48—54 „6, s. gering genährte Kühe, Färsen und
Rinder 40 -48 ^ 139 Kälber: a. feinste Mast- (Vollm.-Mast)
und beste Saugkälber 00— 80 b. mittlere Mast- und gute
Saugkälber 00—75 c. geringe Saugkälber 00 —70
4 Schaafe: a Mastlämwer und jüngere Masthammel 00—75
b. ältere Masthammel 00—70^L 631 Schweine: a. vollfleischige
der feineren Rassen und deren Kreuzungen im Alter bis zu
IV« Jahren 00—56 b. fleischige 00—54 c. gering ent-
wickelte 00—52
Schiffsnachrichten. Norddeutscher Lloyd in Bremen
(Agentur in Heidelberg: Josef Münch, Hauptstraße 1.) An-
gekommen sind folgende Dampfer: „Trabe" am 25. Mai in
Newyork. „Sachsen" am 25. Mai in Singapore. „Königsberg"
am 24. Mai in Hiogo. „Karlsruhe" am 24. Mai in Aden.
WafferstandSnachrichten.

Neckar.
Heidelberg, 31., 1,50, gef. 0,04m
HeUbron». 29., 0,99, gef 0,19m
Mannheim, 30., 5,20, gef. 0,10m

Rhein.
Lauterburg, 30., 5,23, gef. 0,14m
Maxau. 30., 5,40, gef. 0,03w
Mannheim, 30., 5,29, gef.0,10m

WitternngSbeodachtungen.
Heidelberg, 31. Mai Thermometerstand (nach 6.) Morgens
7 Uhr- -i- 10,4? Niederster Stand seit gestern Morgen: -s- 7,8°;
höchster: —19 07 Wind:W Himmel: wolkenleer. Barometer-
stand: Marge, s 7 Uhr: 759.9 mm.

Neue st e Nachrichten.
Berlin, 30. Mai. Bei dem heute Nachmittag anläß-
lich der heutigen Parade über das Gardecorps stattgehab-
tcn Festmahl im Schlosse, dem auch der Erzherzog
Franz Ferdinand von Oesterreich beiwohnte, hielt der
Kaiser einen Trinkspruch, worin er sagte, mit Freude
habe ihn der Anblick des Erzherzogs an der Spitze des
Kaiser Franz-Garde-Grenadierregiments erfüllt, des Regi-
ments, das mit Stolz den Namen seines hochverehrten
kaiserlichen Herrn trägt und das sich so vieler Beweise der
Gnade und Fürsorge seines Chefs zu erfreuen hat. Er
erblicke in dem heurigen Tage einen neuen Beweis für die
treue alte Waffenbrüderschaft, die beide Heere und beide
Häuser verbinde. Er vereinige seinen Glückwunsch und sei-
nen Willkommensgruß für den Erzherzog mit einem Hoch
auf den Kaiser und das gesammte kaiserliche Haus. Kaiser
Franz Joseph Hurrah, Hurrah, Hurrah!" Hierauf erhob
sich Erzherzog Franz Ferdinand und erwiderte, er
spreche im Namen seines Kaisers und in seinem Namen
den Dank aus für die gnädigen Worte des Kaisers und
den gnädigen Empfang, der ihm hier bereitet worden ist.
Mit besonderer Freude habe es ihn erfüllt, daß ihm heute
Gelegenheit geboten worden sei, der herrlichen Parade des
Gardekorps beiwohnen zu können, und nicht minder mit
Stolz und Freude, ihm nun auch anzugehören. Er erhebe
sein Glas und leere es auf das Wohl des Kaisers und
der Kaiserin.
Wien, 30. Mai. (Franks. Zig.) Weder gestern noch
heute fand eine Konferenz der beiderseitigen Minister statt,
aber Szell wurde heute vom Kaiser empfangen und
hatte Besprechungen mit Goluchowski und Kalla y.
Die ungarischen Minister halten eifrig Konferenzen ab.
Von maßgebender Seite wird hauptsächlich auf Szell zum
Nachgeben cingewirkt. Das baldige Zustandekommen eines
Kompromisses wird für höchst wahrscheinlich gehalten,
wonach die Bankfrage in susponsc» bleiben soll. Die un-
garischen Minister reisen morgen Abend nach Budapest.
Rom, 30. Mai. (Kamme r.) In Erwiderung einer
Anfrage über das vermeintliche anarchistische Kom-
plottin Alexandrien führte der Unterstaatssekretär
im Justizministerium aus, infolge der Anzeige habe die
Anklagekammer zu Ancona Bazzoni wegen falscher An-
schuldigung vor das Schwurgericht zu Ancona verwiesen;
letzteres verurtheilte ihn zu 7 Jahren Zuchthaus. Die
übrigen Angeklagten würden nach dem Gesetze betr. Ver-
einigung zum Zwecke von Verbrechen abgeurtheilt.
Für die Redaction verantworllich: F. Montua in Heidelberg.
Seminargottesdienst.
Freitag, 2. Juni.
Peterskirche: 5 Uhr: Herr Kandidat Wahl.
Altkatholischer Gemeinde-Gottesdienst.
Donnerstag, 1. Juni (Fronleichnamsfest).
Vormittags VzIO Uhr: Hochamt in der Heiliggeistkirche.
Herr Stadtpsarrer Dr. Stubenvoll.

W iic' B!r»iLtK»»k»rv!
VmlobtnllM-OsMnstüaäs jsäsr 4.rt, als: Isis!-, llallss-
Irinlc- rmä Wusoiisorvios, Las- und Uslroloum üsmpon, öosteoiie,
vsroilbert, Lbsnliolr nvä lllksnbsin; versilberte, verniolcelte nncl
keinnielcsiwssren, OeooralionsgegenstSnils, kiläer etc. sto., in
äsn siilksvbsten bis rn äso ksiostsn Lvskübrnng ea, bei Lusssrst
billigen kreisen srnpüsblt
Lelm. ILÄuiK, llauptstr. 124.

kltz86lill1t8l)iieli«r, Comptoir-lIt6ll8lIion,
Copirbüotior.
ömksrtignog'von V-MLlcsaolisn in kürMstsr 2sit.
kriokdogen 4° nnä 8°. ll/Iemornnäum, Uevknungsn,
Postkarten eto. 8psv.: oopirtälnger Druck.
LÄUtsctruclc-, AsssinA- und Dacuinstsrnpsl.
ckrrl. PVsItStsIn 24s«tlko1gsr, Heidelberg.
ULNpisir. 161. 1'ölsvNon Kr. 162.

Hierzu Heidelberger Familienblätter Nr. 43.
Inhalt: Die Restauraiion des Heidelberger Schlosses unter dem
badischen Fürstengeschlechte. Von Alfred Starck, Notar a. D. in
Heidelberg. (Schluß.) — Sommerfrischen. — Fürstliche Schau-
spieler. — Haus-, Garten- und Landwirthschaftliches. — Ver-
schiedenes.
 
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