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Kunst der Nation — 2.1934

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Haftmann, Werner: Geographie und unsere bewusste Kunstsituation: Abhandlung zur Frage des West-Östlichen
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Paul, F.: Herbert Garbe
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Leitsätze für das Bauen
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Eckstein, Hans: Anton Kerschbaumer
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https://doi.org/10.11588/diglit.66550#0118

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Kunst der Nation

Gesichtskreis der europäischen Nationen, stellte
sich damit in scharfen Gegensatz zum Westen. Geo-
graphisch war das Fazit richtig, denn das hieß
nach der Lage des Raumes: west-östliche
Synthese.
Damit bestimmt sich die moderne Kunstlage
des Deutschen, die politisch und wirtschaftlich
längst erkannt. Die politische Form der westlichen
Demokratien ist in demselben Maße fraglich für
den Deutschen wie der Politische Kollektivismus
östlicher Prägung. Wurde die heutige deutsche
Gemeinschaftsform als neue politische Forderung
erhoben, so lag darin der Ausdruck eines geeinten
deutschen Willens, gleichzeitig aber auch, vom
europäischen Verband her gesehen, die Aufstellung
jener Synthese von West und Ost, vom westlichen
Jndividualbegriff und östlichem Kollektiv.
So wollen wir den Begriff der west-östlichen
Synthese verstanden wissen, nicht als wechselnde
Übernahme westlicher oder östlicher Gestaltungs-
prinzipien, sondern als innerlich notwendige und
eigengewachsene deutsche Form, die nur je nach
der Intensität ihrer Gefühls- oder Verstandes-
werte sich einmal westlich einmal östlich solidari-
siert.
Unsere heutige Kunst geht diesen Weg un-
beirrt. Ihre Distanzierung vom Westen ist fast
ganz allgemein. Dafür erlebt man neu die
Leidenstiefe und Empfängnisweite des östlichen
Menschen. Barlach, dessen Anschauung und in-
nere Haltung weithin im Östlichen vorstieß, ist
einer der Zentralpunkte im Bewußsein dieser
modernen Kunstabsicht. Und so ist es mit der
tieferen Kraft Noldes, so ist es mit dem späten
Rohlfs und mit unseren jungen Malern, wie
Werner Scholz usw. Ihre Fülle der Sendung ist
so deutscher Art wie nur etwas, sie ist aber auch
zukünftiger Art, weil fie das europäische Bild
der Kunst neu gruppiert, es nicht mehr westlich
verlagert, sondern deutsch zentralisiert und als
deutsche Sendung West und Ost unter seine Ein-
heit begreift, unter die Einheit der west-östlichen
Synthese. "W. Uaktmuun

Herbert Garbe
Garbe gehört zu den Künstlern, deren Werde-
gang die Entwicklung unserer Epoche und deren
ästhetischer Bekenntnisse in ihrem reichen Auf und
Ab treulich widerspiegelt, und deren Kampf um
endgültige Form zugleich die Schwierigkeiten offen-
bart, unter denen heute ein Bildhauer arbeitet;
Schwierigkeiten, die von der beschränkten Gegen-
ständlichkeit des Bildhauerischen und von der un-
endlichen Fülle herrühren, in der die wenigen
Plastischen Probleme seit Jahrtausenden schon
Lösungen gefunden haben. Die Gefahr von Wie-
derholungen liegt dem Bildhauer ebenso nahe wie
die von manieristischer Eigenwilligkeit; die ganze
Geschichte der Skulptur seit Michelangelo besteht
eigentlich in einem geistreichen Pendeln zwischen
diesen Extremen zwischen klassizistischer oder na-
.. «»W . mnd-..bürocker Grenzenlosig-
keit. Die Jahrzehnte nach 1900 neigten sich, wie
in allen Künsten, so auch hier zur Unbeschränktheit
des Ausdrucks. Lehmbruck, Hoetger, Archipenko,
ein wenig später Belling, brachten mancherlei
Möglichkeiten des körperlichen Ausdrucks und der
rundplastischen Varietäten; ihre scheinbar so Per-
sönliche Kunst wirkte weithin auf die jungen Bild-
hauer in einer fast schulmäßigen Art, und so ist es
auch nicht zu verwundern, daß Herbert Garbe in
seiner Jugend mancherlei von ihren Formen über-
nahm und nach seiner Weise für sich umbildete.
1888 in Berlin geboren, seit 1910 Schüler der
Münchner und Berliner Akademien (bis 1920
deren Meisterschüler: seine in diesen Jahren er-
folgende Heirat mit der geistesverwandten Bild-
hauerin Emmy Roeder bedeutet gewissermaßen
seine Erklärung zum Meister) — stand er im
Mittelpunkt aller künstlerischen Ereignisse und
Wandlungen, die an Aufregung nichts zu wüuschen
übrig ließen, und machte sie beinahe zwangs-
läufig mit.
Die Reifezeit der letzten Jahre bildete das Ele-
ment einer gedrungenen Massigkeit, das in seiner
Kunst von Anfang an gesteckt hatte, vornehmlich
in seinen „primitiven" Arbeiten, weiter aus und
führte es einem ruhigen und ftilstrengen Realis-
mus zu. Auch hier folgte Garbe dem unbewußten
Gesetz der Entwicklung, die ja allenthalben die
Übertreibungen in Form und Ausdruck abstößt
und in der Skulptur sich einem bedingten Realis-
mus zuwendet, das von Maillol musterhaft auf-
gestellte Gesetz der kubischen Geschlossenheit be-
folgend. Garbe bevorzugt dabei wie seit je die
weibliche Gestalt in der runden Fülle ihrer Nackt-
heit, in der Gedrungenheit umschließender Gewän-
der und oft in der Gemeinschaft mehrerer Gestal-
ten. Von echt plastischem Gefühl beseelt bleibt
überall die Gehaltenheit des körperlichen wie des
seelischen Ausdrucks; und bisweilen deutet eine be-
wußte Verlagerung der Schwerkraft nach einer
Seite (bei halb liegenden Figuren) auf eine Nach-
wirkung früherer Absichten, Ausdrucksvolles durch
Überwindung statischer Naturgesetze anzudeuten.
Die stille Ruhe und Anmut seiner Gestalten strömt
ganz aus reichem plastischem Gefühl, ihre Ver-
schlossenheit gegenüber der Welt, ihr zart angedeu-
tetes Gefühlsleben ergänzen die bildnerische Ge-
drängtheit durch ein geistiges Abstandnehmen, das
ganz im Sinne plastischer Isolierung wirkt. So
gehört Garbe zu den Künstlern, die das neu-
errungene Ideal einer ruhevollen Dinglichkeit mit
hohem Gelingen und an vorderster Stelle ver-
körpern.

„Man könnte uns nicht mehr Unrecht tun, als wenn man
annähme, es sei uns um die Kunst allein zu tun: als ob
sie wie ein Heil- und Betäubungsmittel zu gelten hätte, mit
dem man alle übrigen elenden Zustände von sich abtun
könnte." Die Kunst ist nicht sür den Kampf des Lebens
selber da, sondern sür die Ruhepausen vor und in dem
Kampf. Die Kunst ist da, „damit der Bogen nicht breche",
zur Erholung, zum Aufatmen des Menschen. Nietzsche

Anton Kerschbaumer

Höhe durchsichtig ge-

Hcrbert Garbe

Edvard Munch, Nietzsche-Bildnis

Mit Genehmigung der „Thielska Galleriet", Stockholm

Sinnig zwischen beideN-Welten
Sich zu wiegen, laß ich gelten;
Also zwischen Ost und Westen
Sich bewegen, sests zum Besten.

Der Maler Allton Kerschbaumer, der, erst sechs-
undvierzig Jahre alt, nach langer Krankheit 1931 in
Berlin gestorben ist, gehörte nicht zu jenen glück-
licheren Naturen, denen alles in begnadeten Stun-
den mühelos zuzufallen scheint. Zum mindesten
war Kerschbaumer nicht unbedenklich genug, seinem
Hang zum Dekorativ-Gefälligen nachzugeben. Das
Malen ist ihm nicht leicht geworden. Er hat es
sich jedenfalls nicht leicht gemacht. Seine Kunst
trägt an einer inneren Schwere lind zähen
Problematik. Sie ergibt sich dem Beschauer nicht
spontan. Erst einläßliche Betrachtung läßt be-

glückend erleben, wie diese Bilder in ihrer Eigen-
art vor dem Auge wachsen.
Kerschbaumer stammt aus Rosenheim am Inn,
hat all der Münchner Kunstgewerbeschule unter
Dasio studiert und ging nach bestandenem Zeichen-
lehrerexamen 1908, voll seinem Freunde, dem eben-
falls aus Oberbayern gebürtigen Maler Konrad
Westermayr ermuntert, nach Berlin zu Corinth.
Er hielt es aber bei Corinth, zu dem er keine
innere Beziehung hatte und fand, nur wenige Mo-
nate aus. Mit den Besten seiner Generation
teilte er die Abneigung gegen das Impressioni-
stische und er hat den Impressionismus gäuzlich
und gründlich mißverstanden, wenn er ihn als
eine seel- und gefühllose Ausdrucksart bezeichnete.
Jll Wahrheit ist nlcht der Impressionismus seel-
und gefühllos, sondern die junge Geileration hatte
für ihn keine Seele und kein Gefühl mehr. Aber
diese Ablehnung des Impressionismus war bei
Kerschbaumer wie bei dem entscheidenden Teil des
damaligell Malernachwuchses nicht bloße selbstische
Willkür, sondern kam aus eurem meyr oder mrnder
klaren Gefühl, daß der Impressionismus als Zeit-
stil den Zusammenhang mit den übrigen Lebens-
äußerungen der Zeit verloren hatte. Munch,
Nolde, die 1903 gegründete „Brücke"; Matisse und
die Fauves in Frankreich hatten der Kunst neue
Wege gewiesen, neue Möglichkeiten eröffnet.
Kerschbaumer, nur wenig jünger als die Künstler
der „Brücke", fühlte sich mit ihnen nicht nur in
der Ablehnung alles Impressionistischen, sondern
auch im Positiven verbunden. Nach der kurzen
Lehrzeit bei Corinth wandte sich Kerschbanmer, auf
Paris verzichtend, dem Studium der Havelland-
schaft zu. In lebhaft rhythmisierten, Pathetisch
erregten Farbenfolgen entrichtete er der „expres-
sionistischen" Grundstimmung seiner Generation
seinen Tribut. Doch hat eiue leidenschaftliche und
ill diesem Maße auch für einen süddeutschen Maler
ungewöhnliche Liebe zur Form seine malerische
Energie gezügelt und ihn vor gestaltlosem Farben-
rausch und Klischee bewahrt. Aufschlußreich sür
Kerschbaumers bildnerische Tendenz ist eine Tage-
buchnotiz aus dem Jahre 1919: „Jetzt ist „Aus-
druck" Mode, die „Form" verpönt. Warum kann
es nicht beides nebeneinander geben?"
Obschon Kerschbanmer 1915—1918 mit Erich
Heckel zusammen in Flandern war, wo er auch zu
James Ensor in nähere Beziehung trat, hat seine
Kunst mit dem „Expressionismus" der „Brücke"
wenig mehr gemein als den sür die Zeit überhaupt
charakteristischen Sinn für das Dynamische: „Mit
der Landschaft muß man schlafen gehen, mit dem
Flusse gleiten, mit den Wolken schweben, mit den
Brücken über das Wasser springen", heißt es in
einer Tagebnchnotiz, der das gleiche Erlebnis zu-
grunde liegt, das in der erregenden Rhythmik
elastisch federnder Kurven und knlissenartig vor-
und zurückspringender Farbflächen in Kersch-
baumers Aquarellen (Tiergartenschleuse, Kastell
von Malcesine) seinen Ausdruck sand.
Ein ausgesprochen architektonisches Formgefühl
verbindet sich in Kerschbaumer einem von starken
Farbenerlebnissen begnadeten Malertum iu recht
glücklicher uud durchaus origiualer Weise. Er
ging dein Problem einer von den Zufälligkeiten
des Motivs ungehemmten bildhaften Raumgestal-
tung aus der Vorstelluug mit einem Fanatismus
uud einer Gewissenhaftigkeit nach, die ihn nicht
selten dazu führte, seiue Bilder mehr zu bauen
als zu maleu. Aus dieser Problemstelluug, aber
nur daraus, nicht in der Art der Lösung und im
Ergebnis ergeben sich gewisse Berührungspunkte
mit Max Beckmann und aus dem einstigen
„Brücke"-Kreis mit Ernst Ludwig Kirchner, an-
dererseits ein deutlicher Gegensatz zu der exoti-
schen, das Tektonische vernachlässigenden Malerei
Noldes. Kerschbaumers Streben nach einer tek-
tonischen Bindung der Farbkontraste führt zur
„Abstraktion", d. h. einem Abstandnehmen vom
Objekt, aber keineswegs zu völliger Loslösung von
der sinnlichen Anschauung, vom sensuellen Erleb-
nis. Seine Bilder bekunden ehrliche Auseinander-
setzung mit den Dingen der Wirklichkeit, bewußte
Unterscheidung von Natur und Bild, Wirklichkeit
und Form, worauf das Wesen aller bildnerischen

kauen
Die Stadtverwaltung von Frankfurt am Main
hat „Zwölf Leitsätze für das Bauen in Frank-
furt" veröffentlicht. Wir geben davon die wich-
tigsten Abschnitte wieder — mit dem Wunsche, sie
möchten für das ganze Reich Geltung bekommen:
„Da die lebendige künstlerische Überlieferung
im Bauen hinter uns abgebrochen ist, haben wir
es schwerer als unsere Ahnen. Das Musterbuch
des Geschäftsreisenden in Bauformen" ist nicht
imstande, eine verlorene Überlieferung zu er-
setzen, und ist auch kein Weg zu neuer Gestaltung.
Darum gehe man nicht mit vorge-
faßten Meinungen an heutige Bau-
ausgabeu. Man suche vielmehr Grundriß, Ge-
stalt und Baustoff aus den Aufgaben zu entwickeln,
die dem zu errichtenden Hause gestellt sind. Man
lasse Gestalt und Ausdruck sich aus der erhofften
besten Dienstleistung des Bauwerkes entwickeln.
Das Haus wird dann vielleicht noch kein Kunst-
werk, aber sicher ein ehrlicher Ausdruck
seiner Zeit sein. Kunst ist Gnade — Ehr-
lichkeit aber ist Pflicht. Kunst am Beginn war
immer einfach und herb. Wir stehen an einem
Beginn. Als Lösung der gestellten Aufgabe suche
man immer die einfachste Form. Dann ist
zumindest die Gefahr der Entgleisung geringer
und ganz sicher der Endbetrag der Bauabrechnung
niedriger.
Da, wo sie am Platze sind, bekenne man
sich ehrlich zu den Baustoffen, die
unser technisches Jahrhundert bie-
t e t. Denn nicht die Technik verdirbt die Kultur,
soudern der Mensch, der die Technik falschen Zielen
dienstbar macht. Eine der Hauptquellen baulicher
Entartung unserer Stadtbilder ist die „Infla-
tion" der Dächer. Seiner Natur nach ist das
Dach Wetterschutz und Regenhaut, nicht aber Deck-
mantel für ein verkapptes weiteres Wohngeschoß.
Deshalb sind Dachwohnungen immer
minderwertig. Dächer als Wände von Dach-
wohnungen mit übertriebenen Aufbauten, Durch-
brechungen, Balkonen u. a. sind immer unschön,
teuer und nur mit Schwierigkeiten dicht zu halten.
Zuerst denke man bei Gestaltung der Dachform
an die Nachbarschaft und an die einfach anschau-
liche Tatsache, daß kein Bauteil für das städtebau-
liche Gesamtbild wichtiger ist als das Dach, sein
Deckungsstoff und seine Farbe. Man vergesse auch
nicht, daß das übertriebene Steildach aus wesent-
lich anderen Voraussetzungen als den heute ge-
gebenen entstanden ist, und daß das Mansarden-
dach nicht zufällig auch „Franzos" genannt wird.

^.118 VDtN N^«2HH88
Goethe, Wcjl-östl. Divan
Wer sich selbst und andere kennt
Wird auch hier erkennen,
Orient und Okzident
Sind nicht mehr zu trennen.

Das Kunstwerk stellt die wirklichen Kämpfe des Lebens dar.
Aber cs stellt sic dar in der Vereinfachung. . . . ihre
Probleme sind Abkürzungen der unendlich verwickelten
Rechnung des menschlichen Handelns und Wollens. ... ge-
rade darin liegt die Gröhe und Unentbehrlichkeit der Kunst,
dah sic den Schein einer einfacheren Welt, einer kürzeren
Lösung der Lebensrätscl erregt. Nietzsche

Mehr als maucher denken mag, bildet auch die
S t r aß e n e i n f r i e d i g u n g Glied an Glied
zur Kette. Überschüssiges Baugeld wird besser für
das Innere des Hauses aufgewandt, als für eine
aus verschiedensten Werkstoffen zusammengesetzte
überladene Einfriedigung. Die einfachste
Einfriedigung ist meistens auch die
schönste, die erfreuendste jedenfalls ist die
lebende Hecke. Auch die Schönheit der werk-
gerecht gefügten Mauer läßt sich wieder entdecken.
Doch denke man an Straßenecken daran, daß die
Augen eines Kraftwagenführers nur auf 1,20
Meter Höhe liegen, und daß es vielleicht einmal
einem Menschen das Leben retten kann, wenn die
Einfriedigung über dieser
stellt ist.
Von Anfang an lasse
man sich beim Bauen
anch von einem befähig-
ten und bewährten freien
Architekten als
Treuhänder be-
raten. Die angemessene
Entschädigung für seine
Hilfeleistung bei Pla-
nung und Baudurchfüh-
rung lohnt sich reichlich.
Der nationalsozia-
listische Staat, der aus
Ein- uud Unterordnung,
Disziplin und Rechtlich-
keit aufgebaut ist, wird
Disziplinlosigkeit im
Bauwesen nicht dulden.
Bauen ohne vorherige
Genehmigung wird es
nicht mehr geben. Bau-
ten und Bauteile, die
von genehmigten Plä-
nen abweichen, werden
zwangsweise entfernt
und geändert werden."
Auch der Oberbürger-
meister von Stutt-
gart hat „Zehn Bau-
gebote" veröffentlicht, in denen er die von heimat-
schützlerischen Ignoranten für besonders heimat-
lich gehaltene abscheuliche Manie der Dach-
aus- und -ausbauten bekämpft:
„Bevorzuge ein einfaches und ruhiges Dach.
Es ist schön und billig in der Herstellung und
Unterhaltung.
Vermeide die Dachwohnung. Das Dach ist not-
wendig als Schutz gegen die Witterung, nicht aber
als Hütte für die Wohnung. Die Dachwoh-
nung ist eine Mißgeburt, im Sommer
heiß, im Winter kalt. Sie ergibt unglückliche
Raumformen und unschöne Dachausbauten, die
eine dauernde Quelle von Dachschäden bilden. Die
Dachwohnung ist am meisten der Fliegergefahr
ausgesetzt. Ihre scheinbare Billigkeit wird durch
zahlreiche Mängel mehr als ausgewogen."
(Sperrungen in den Zitaten von uns.)
 
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