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Neuer General-Anzeiger: für Heidelberg und Umgegend ; (Bürger-Zeitung) — 1893 (Januar bis Juni)

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No. 11 - No. 20 (13.Januar - 24. Januar )
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https://doi.org/10.11588/diglit.43990#0053

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wünschten dringend eine Verständigung über die Militär-
vorlage. Sie würden statt der Brausteuer eine höhere
Besteuerung der Börsengeschäfte verziehen. Der größere
Theil der Partei würde sich nicht gegen die Brausteuer
erklären, wenn er die Ueberzeugung hätte, daß sie auf
die Konsumenten abgewälzt werden könne. Die Vorlage
wird an die Militärcommission überwiesen. Nächste Sitzung
morgen 1 Uhr. Tagesordnung: Nothstandsinterpellation
und Branntweinsteuer.

Aus Werb und Jern.
* Karlsruhe, 11. Jan. Der Oberbürgermeister
Schnetzler hat gestern die Commission der Arbeits-
losen empfangen und ihr erklärt, er werde eine Liste
der Arbeitslosen Herstellen lassen, sich bei den technischen
BureauS nach Kräften für Arbeit verwenden und dem
Stadtrath zu diesem Zwecke eine Vorlage unterbreiten.
— Der Zinsfuß für Darlehen auf landwirthschaft-
liche Grundstücke ist von der Rheinischen Hypothekenbank
im Einvernehmen mit dem Großh. Ministerium des
Innern auf 4Pg festgesetzt worden.
* Karlsruhe, 11. Jan. Als segensreiche Einrich-
tung hat sich das „Friedrichsstift", ein Institut des Frauen-
vereins, erwiesen, in welchem Frauen der besseren Stände
gegen bestimmtes, mäßiges Entgelt Unterkunft und Ver-
köstigungen finden. Es ist ein trauliches, behagliches
Heim, dem auch noch dadurch eine besonders nützliche
Seite abgewonnen wird, daß gegen 20 junge Mädchen
in der Anstalt Unterweisung für den künftigen Hausdienst
erlangen. Die Anstalt verdankt der eigensten Anregung
der Frau Großherzogin ihre Entstehung.
* Karlsruhe, 11. Jan. Vor kurzem erregte es das
besondere Interesse der Karlsruher Einwohnerschaft, daß
drei Mitglieder der hier angesehenen Bürgerfamilie
Hammer, als Drillinge geboren, gemeinsam ihren 50.
Geburtstag begehen, und daß auch die Mutter in körper-
licher und geistiger Frische diesem Feste anwohncn konnte/
Es kennzeichnet sich recht die Art unseres Fürstenhauses,
daß nicht allein zu dem Festtage eine die Familie noch
erfreuende Beglückwünschung erfolgte, sondern daß neuer-
lich die Jubilare mit ihrer Mutter und den nächsten An-
gehörigen in das Residenzschloß geladen waren, wo ihnen
von dem Großherzog und der Frau Großerzogin ein so
huldvoller und liebenswürdiger Empfang bereitet wurde,
daß die Erinnerung daran den also G.ehrten immerdar
in dankbarem Herzen verbleiben wird.
stft Wiesloch, 11. Jan. In der Nacht vom Sams-
tag auf den Sonntag verunglückte in dem hiesigen Gal-
meibergwerk ein Arbeiter. Derselbe benützte zum Sprengen
des Gesteins eine Dynamitpatrone, welche sich entzündete,
bevor er sich in Sicherheit gebracht hatte. Dem Verun-
glückten wurden mehrere Finger an der einen Hand weg-
gerissen; außerdem erhielt er erhebliche Verletzungen am
Arme und Kopfe. Er wurde im hiesigen Spitale unter-
gebracht ; der Arzt konnte sich noch nicht bestimmt darüber
auösprechen, ob seinem Leben eine ernste Gefahr drohe.
4F Sinsheim, 11. Jan. Seit vorgestern haben
unsere Felder endlich die erwünschte, allerdings noch
dünne Schneedecke. Dieselbe ist auch dünn genug, um
die Saaten vor Frost zu schützen.
, <H Waibstadt, I I. Jan. Bei der dahier statt-
gebabten Bürgermeisterwahl wurde Herr Privat-
gelehrter und Stadtratb Carl Wittmann fast ein-
stimmig zum Stadtoberhaupte gewählt.
O Eberbach, 11. Jan. Gutsbesitzer Hellmer aus
Neustadt a. d. H. hat gestern bei einem Treibjagen im
Grethengrund einen Zehner-Hirsch erlegt, welcher ein so
schönes ausgespanntes und stark geperltes Geweih trug,
wie in den letzten Jahren keiner mehr hier geschossen wurde.
* Voxberg, 10. Jan. Da unser Rathschreiber Herr
Nies seit längerer Zeit schon leidend war, ist derselbe
nunmehr von seinem Amt zurückgetreten. Seine Stelle
vertritt jetzt Herr Buchbinder Amann.
* Aus Baden, 10. Jan. Das Großh. Ministerium
des Innern hat im vergangenen Jahre an 11 badische
Landwirthe in Schwarzwaldorten für Kultnranlagen auf
den ihnen gehörigen Grundstücken (Umwandlung von
Rcutfeld in ständiges Ackerfeld, Umlegung nasser Acker-
ländereien und Reutfetder zu Wiesen, Ausführung ent-
sprechender Ent- und Bewässerungsanlagen, Wegbauten,
Ausführung von Obstbaum- und Beerenobstpflanzungen rc.)
in Anerkennung der durch diese Kulturen herbeigeführten
nachahmungswerthen Gutsverbesserungen ansehenliche Geld-
prämien bewilligt. Im Ganzen gelangten zu diesem
Zweck 1370 Mk. zur Vertheilung.
* Speyer, 11. Jan. Auf der Bahnstrecke Schifferstadt-
Speyer gerieth gestern früh während der Fahrt des Zuges
der Postwagen in Brand. Ein Reisender, der zufällig
zum Waggonfenster hinaussah, gewahrte das Feuer und
zog rasch die Nothleine, worauf der Zug auf der Strecke
stehen blieb. Mit Wasser von der Lokomotive wurde der
im Innern in Flammen stehende Postwagen gelöscht.
Das Innere desselben soll stark beschädigt sein. Von den
Poststücken soll jedoch nichts zu Verlust gegangen sein.
Würzburg, 11. Jan. Vorgestern Abend >^8 Ubr
wurde die Stadt Würzburg durch zwei Kanonenschüsse
von der Festung sowie durch die Sturmglocke in Schrecken
gesetzt. Es brannte in dem Lehrerseminar, wo das
Feuer den ganzen Dachstuhl zerstörte und großen Schaden
anrichtete. Durch rasches Eingreifen der Feuerwehr wurde
das Feuer auf seinen Heerd b.schränkt.

* Berlin, 11. Jan. In Rixdorf sollte die Trauung
der jungen Wittwe D. stattfindcn, da erschien, als das
Brautpaar soeben vor den Altar treten wollte, ein
Polizcibeamter, um die Braut zu verhaften. Dieselbe
hatte wegen erwiesener Ladendiebstähle eine Strafe zu
verbüßen und mußte, zum Leidwesen des Bräutigams,
in's Getangniß.
* Berlin, 11. Jan. Der Stadtrath Pick, vormals
Direktor der Breslauer Discontobank, hat sich hier im
Hotel Continental erhängt. Die heutigen großen
Deckungen am Lokalmarkt sollen für Genannten ausge-
führt sein.
* Zürich, 10. Jan. Der 84 Jahre alte, in Hers-
feld in Hessen geborene Professor V 0 l kmar, der bekannte
freisinnige Theologe, ist gestorben.
* New-Zork, 11. Jan. Infolge vorzeitigen Los-
gehens eines Sprengschusses in der Kohlengrube zu King
Colorado wurden 27 Bergleute getödtet.
Aus den Strikerevieren.
St. Johann a. d. S„ 11. Jan. Heute sind
angefahren 13 316 Mann, d. i. 1145 mehr als gestern,
einzelne Gruben vollzählig. Morgen findet die entschei-
dende Generalversammlung für das ganze Saarrevier
Bildstock statt.
Saarbrücken, 11. Jan. Die gestrige Veröffentlichung
im „Bergwerksfreund", welche die sofortige Entlassung
mehrerer hundert Bergleute meldet, hat großen Eindruck
gemacht. Einzelne Gruben sind heute wieder vollzählig
angefahren, auf anderen fehlen nur noch wenige Mann.
Die Zahl der bis jetzt sofort nd auf immer entlassenen
Bergleute beträgt 442. Es stehen noch weitere gänzliche
Entlassungen bevor.
Saarbrücken, 11. Jan. Heute sind 13 316 Mann
angefahren. Auf Grube „König" arbeitet alles.
Vergeborbeck, 11. Jan. Die Belegschaft der Zeche
„Christian Levin" ist heute in Ausstand getreten.
Bildstock, 11. Jan. Die gestrige Nachmittagsver-
sammlung war von etma 2500 Personen besucht und
dauerte von 2 bis 3 Ubr. Die Führer Lambert,
Schommer, Mohr und Anschütz ermunterten zum Aus-
harren, der Sieg würde alsdann nicht ausbleiben.
Dortmund, I I. Jan. In Rauxel wo vor einigen
Tagen dqs Dynamit-Attentat auf einen Eisenbahnzug
sich ereignete, wurde in vergangener Nacht ein Haus
mittelst Dynamit zu sprengen versucht.
Bochum, II. Jan. Neu sinken: Unser Fritz
Schacht zwei (Wanne), Tremonia, Westphalia, König-
born (Unna), Kaiserstuhl und Glückauf (Dortmund).
In den Revieren Berne, Bochum, Wattenscheid, Hat-
tingen, Witten und Necklingshausen ist alles angefahrcn.
Münster, (Wests.) 11. Jan. Eine Schadron Küras-
siere and ein Bataillon Infanterie halten sich hier bereit
auszurücken, falls es die Ausschreitungen der Ausstän-
digen nothwcndig machen sollten.
Gelsenkirchen, 11. Jan. In der letzten Nacht fand
in Schalke auf der Friedrichstraße ein Zusammenstoß
zwischen jugendlichen Arbeitern und der Gensdarmerie
statt. Letztere zog blank. Es gab Verwundete und
mehrere Personen wurden verhaftet. Ein Revolverschuß,
kam vor. Die Gensdarmerie erhält im ganzen Revier
fortwährend große Verstärkungen aus den Provinzen Han-
nover, Brandenburg und Schleswig.
Breslau, 11. Jan. Die ganze Belegschaft der Zeche
„Deutschland" ist heute angefahren. Der „Breslauer
Ztg." zufolge ist der Streik als beendet anzuseben.
Loccrl'e MiLtyeil'ungen.
Heidelberg, 12. Januar-
* (Stadtrathssitzung.) In der Stadtrathssitzung von
gestern wurden u. a. folgende Gegenstände zur Kenntmß bezw.
Erledigung gebracht: I) Nach den: Geschaftsausweis der Ver-
rechnung der städtischen Sparkasse wurden bei dieser in der
Zeit vom 1.—15. Deccmber v. I. 501 Einlagen mit zusammen
111976 Mk. -9 Pfg. gemacht, dagegen in 423 Einzelbeträgen
zusammen 155 39t Mk. 85 Pfg an die betreffende.. Einleger
zurückbczahlt und hat die Gesammtzahl der letzteren im Jahre
1892 um 298 zugenommen. 2) Die hiesige Ortskrankenkasse
zählte am 1- d. M. 3269 männliche und 873 weibliche auit-
glieder. 3) Im 4. Quartal v. I. wurden von den städtischen
Aichmeistern 14 Längenmaaße, 23 Flüssigkeitsmaaße, 346 eiserne
und 301 messingene Gewichte, 3 Schnellwaagen, 5 Dccimal-
waagen, 3 Brückenwaagen, 24 Höckcrwaagen, 7 Eisenbahn-
gepäckzeigerwaagen und 361 Fässer gcaicht. 4) Die durch die
Zuruhesetzung des Herrn Musikdirectors Rosenkranz frei wer-
dende Stelle eines Kapellmeisters des Stadtorchesters soll dem-
nächst zur Bewerbung ausgeschrieben werden. 5) Nach Erlaß
des Gr. Ministeriums des Innern vom 12. v. M- hat die
Städtewahlordnung eine veränderte Fassung erhalten und ist
dieselbe nunmehr in Nr. 39 des Ges-- u. V -O--Blattes für
1892 erschienen. 6) Nach Mittheilung des Gr- Bezirksamtes
hat das unterm 15. November v- I- vom Bürgerausschuß gut-
geheißene Ortsstatut, betreffend die Errichtung eines Gewerbe-
gerichies in hiesiger Scadt, die.Staatsgenehmigung erhalten.
* (Bekanntmachung der Dtveetion der Main-
Ncckar-Batzn.) Im Loealverkehr der .amin-Neckar-Bahn
finden mit Wirkung vom 1. März N-S3 die Frachtsätze des
Ausnahmetarifs Nr. 2 b für Steine des Specialtarbs Hl nun-
mehr auch im Verkeh. mit Mannheim (Badische Bahn) nur
bei Frachtzahlung nach dem Ladegewicht der gestellten Wagen
Anwendung.
* (Kälte., Den höchsten Kältegrad, der im bisherigen
Winter zu verzeichnen ist, hatten wir heute morgen, und zwar
15 Grad-___
Handelsnachrichten.
Frankfurt, 11. Jan. (Eaecten Societät.) Umsätze bis
6'/< Uhr Abends- Oesterr. Kredit b. (H. Dis-
conto-Commandit 182.0a bis 182.6 - b. G., Berliner Handels-
gesellschaft 137.30 b. Darmstädter Bank >35.30 b. Dresdner

Bank 140-139 90 b. Gotthard-Acticn 153-152.90 b. Schweizer
Cen-tral 114.90 b. Schweizer Nordost 102.9 > b. Union 68.20
b. Jura-Simplon L>t--Act. 49.40 b. 5proc- Italiener 91.20 b-
Kleine.
6^/2 Uhr: Creditactien 267.stg Diseonto 181.85. M/g Me-
xikaner 24.80. Concordia 71.80. Bei ruhigem Verkehr erfuhren
die Mittagscourse auf fast sämmtlichen Gebieten mäßige Ab-
schwächung. Einzelne Montanwerthe verzeichnen stärkere Er-
mattung. Creditactien bewahrten sehr feste Haltung.
Mannheimer Börse, Effekten. An der heutigen Börse
notiren: PfälzischeHypothekenbauk-Actien 130 G. Westeregeln
Alkali-Actien 145 bez. Ettlinger Spinnerei-Acticn 109 Bf-

Mannheim, 11. Jan-
sProducten-Bö rs e.)
10.
11.
lO.
11.
Weizen März
16.75
16.90
Hafer März
14.25
14.30
„ Mai
16.80
17.—
„ Mai
14.20
>4.75
„ Juli
17.05
17.10
„ Juli
14.75
14.75
Roggen März
14.50
14.60
Mais März
11.50
11.50
„ "Mai
14.55
14.55
„ Mai
11.40
11.40
„ Juli
14.70
14.80
„ Juli
11.40
11.40
Tendenz: fester.

Neueste Nachrichten.
Straßburg, 11. Jau. Der Kaiser hat sich nach
seiner Ankunft zunächst in's Militärlazareth und nach
dem Ererzirplatz begeben. Um 41/2 Uhr kehrte er an der
Spitze des 138. Infanterieregiments voni Polygon zurück
und ritt, von der Menge begrüßt, zum Palast des Statt-
halters. Die Fürstin Hohenlohe machte bei dem Abend-
essen, zu Ehren des Kaisers die Honneurs. Der Kaiser
beauftragte Herrn von Puttkamer, der Straßburger Be-
völkerung seine hohe Befriedigung über den herzlichen
Empfang bei seiner völlig unerwarteten Ankunft kundzu-
thun. Der Kaiser übernachtet im Hofzuge und reist
morgen 8i/z Ubr nach Karlsruhe; die Truppenübung
bei Ettlingen fällt aus. Abends erfolgt die Abreise von
Karlsruhe.
Paris, 11. Jan. Die Enquete-Kommission
kam, ohne eine formelle Resolution zu fassen, dahin
überein, die Untersuchung auf alle Fakten der Panama-
affaire auszudebnen, selbt wenn sie nicht direct die Be-
stechung von Deputaten betreffen. Die Kommission
ernannte zwei Subkommissionen zur Untersuchung der
Syndikate und der Verträge mit den Unternehmern.
Paris, 11. Jan. Die Neubildung des Kabinets
wurde in Folge Weigerung Burdeaus verschoben.
Paris, 11. Jan. Die Morgenblätter bestätigen ein-
stimmig die Ansicht, daß die Gesam mtd em i ssi on
nur die Auschließung Freycinets bezweckte, der die Stel-
lung des Kabinets gefährletc. Die gemäßigt republikani-
schen Blätter nebmen das Kabinet wohlwollend auf, wollen
jedoch erst seine Thätigkeit abwarten. Auch die Radikalen
sprechen sich ziemlich reserviert aus. Die monarchischen
Blätter halten das Kabinet für ohnmächtig, die täglich
sich verschlimmernde Situation zu beherrschen. „Figaro"
meint, Bourgeois und Ribot seien offenbar einig betreffs
einer klerikalen Lösung der Panamasache; sie hätten aber
sonst keine politischen Berührungspunkte. Uebrizens seien
Kammerministerum und Erecutivgewalt mvglichst'zerfahren.
Paris, II.Jan DieKammer wählte ihr früheres
Bureau wieder; statt Perier wurde zum Vicepräsidenlcn
Faure gewählt. — Nachdem Gervais abgelebnt, ist
das Marineportefeuille, wie Ribot Nachmittags dem
Ministerrathe msttieilte, telegraphisch dem Viccadmiral
L e f 6 v r e angeboten, dessen Antwort noch aussteht. Jeden-
falls wird das Ministerium sich morgen der Kammer
präsentsten. Er wird keine Erklärung verlesen, aber die
sofortige Diskussion der Interpellation Hubbard
annemnen. Ribot wird antworten, das neue Kabinet
habe die E entualität der Kammerauflösung bisher nicht
erwogen nnd werde sie auch nicht eher erwägen, als bis
die gegenwärtigen Zwischenfälle beenoet seien, und das
Budget für 1893 votirt wäre._
Sprech scrcls.
Gleiches Recht für Alle.
Für Artikel unter dieser Rubrik ist die Redaktion nicht verantwortlich. Im übrigen
steht der Sprechsaal Jedermann unentgeltlich zur Versügung.
Der mit „Viele Wähler" unterzeichnete Wablvorschlag
zur Deligirleuwahl der hiesigen Ortskrankenkasse weist bei
den Vertretern der Versicherten ein großes Mißverhälmiß
bezüglich der Vertheilung der verschiedenen Berufsclassen
auf. Es sind darunier nicht wenn,er denn 9 Zimmer-
leute, 7 Arbeiter vom städtischen Gaswerk, 6 Schl sscr,
2 Photographen in Vorschlag gebracht, während verschieoene
andere Gewerbe gar nicht, oder nur mit 1 Delegieren
vertreten sind. Es wäre doch wünschenswerth, daß hier
möglichst alle Berufsclassen und zwar in richtigem Ver-
hältnisse zur Zahl der versicherten Mitglieoer, ihre Dele-
girten haben. Wir hoffen, daß der Wahlvorschlag eine
dementsprechende Aenderung erfahre.
Auch viele Wähler.
Mittheilungen über wichtigere Tages-
vorkommnisse bitten wir — gegen entsprechende
Vergütung unserseits — rasch, wenn auch nur
kurz notirt, an uns gelangen zu lassen. Eben-
so werden auch anderweitige interessantere,
für die Oeffentlichkeit geeignete, und dein all-
gemeinen Interesse entsprechende Aussätze u.
dgl. in unserm Blatt stets Berücksichtigung
bezw. Aufnahme finden-
Hochachtungsvoll
Verlag u. Redaktion.
 
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