denGroß-
lint wurde.
Dchsenwirth
Bilder auf-
zu welchen
prach. Es
noch lange
Das vom
nzkränzchen
- Nächsten
n der die
Mädchen,
während der
daß es in
i erlegen ist.
nsttag
Scheuerge-
:b derselbe,
n zu sein.
Mann.
Gasexplosion
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ren, welche
nbedeutende
g es einem
: Kiste ge-
ppen brach,
eine starke
de die Ka-
!, der trotz
oete.
einer der
Magistratb
zerstörte die
von Fischer
ch und die
bedeutend,
ikus meldet:
ernacht bis
odeSfälle an
Z heute 84
meldet: Zn
wa, an der
herunterge-
mnen) und
erfolgte die
n p r o e e H,
n Anspruch
b-Hannover,
: 15 Mark,
c zu je 15
mrden frei-
und „Ein-
t den Ange-
ber „Armee-
k i, bat sich
achten heute
der Börse,
og ein etwa
s kam keine
Arbeitslosen
3 von 21/2
i." Nimm:
? des Volkes
neu sich dcn-
!>i, das dem
c auch ebenso
aen Scheideck
ide" entstand,
ins Rwdvlpbs
" als Strase
daß es mit
h nicht ganz
w Viele ihres
um dennoch
en zu können,
thanen hätten
sindurch tritt
mervcrzeichniß
Limmelsgaß"
Bald kommen
i einem Hans
nit Katharina
bin 7 .Uindcr
de Erklärung
chin nicht zu
Schcideck in
ooch soviel nur
«erfaßte „'Neue
frist beschäftigt
eres zu finden.
- bestand dies
ch Kaiser Ru-
nisse in Bezug
afigem Wechsel
ändung, Kauf
ier. Aus eineur
jeder in andere
Adolf von
)eutschland ge-
ng folgt.)
Millionen beschuldigte flüchtige Director der „Banca
die Napoli", Bucinello, ist gestern Abend hier ver-
haftet werden; er trug ein Priestergewand.
* Nom, 23. Jan. Gestern Abend platzten zwei
Petarden; eine vor dem Hotel d'Angleterre, wo Fenster-
scheiben und Möbel eines Zimmers zerstört wurden.
Menschen sind nicht verletzt worden.
* Athen, 22. Zan. In ganz Griechenland herrscht
strenger Winter. Zahlreiche Schiffbrüche werden
gemeldet.
* Newhork, 22. Zan. Auf der Eisenbahn Cleve-
? land-Cincinnati stieß gestern ein Eilzug mit einem
Güterzuge zusammen, der Oel in Behältern mit-
führte. Die Behälter wurden zerstört, und ihr Inhalt,
! der Feuer fing, setzte den Gütcrzug in Brand. Das
Feuer ergriff einen Behälter mit Gasölen, der ebenfalls
zersprang. Etwa 83 Streckenarbeiter erlitten schwere
Brandwunden; bei 11 Arbeitern sind die Verwundungen
tödlich, 8 wurden getödtet._
Locale HMtltzetl'ungen.
Heidelberg, 24. Januar.
4- (Prüfung.) Die diesjährige Assistentenprüfung für
I den Eisenbahn- und Telcgrapbcndienst beginnt Montag, den
24. April. Die General-Direktton gibt bekannt, daß diesbe-
zügliche Gesuche spätestens bis 25. März cinzureichcn sind.
O (Fahrterschwerung.) Wie erschwert jetzt vielfach
die Fahrt auf den schnccverdeckten Schienen ist, erfuhr gestern
auch die Heidelberg-Weinheimer Straßenbahn. Lo blieb kurz
vor Ncuenbeim, an der Ausfahrt von der neuen Brücke, der
4 Uhr Zug plötzlich stehen und war trotz aller Mühe des
Führers erst nach 10 Minuten von der Stelle zu bringen-
Nicht viel besser ging es den späteren Zügen.
jü (Versammlung.) Die Gewerkvereinc Heidelberg
und Umgegend sanden sich am Sonntag unter Vorsitz des
Herrn Lehrer Gricser aus Kirchheim zu einer combinirten
Sitzung in Stichlings Saal zusammen, an welcher 12 Orts-
vereine für 700 Mitglieder vertreten waren. Herr I. A- Jacob
legte in längerer Ausführung den Thätigkcitsbericht des ver-
flossenen Jahres dar, aus welchem ersichtlich, daß die Gewerk-
vereine in unserer Gegend bedeutende Fortschritte gemacht
haben, namentlich haben sich mehrere Ortsvereine gebildet. Als
Hauptgegenstand wurde die Errichtung einer Arzt-und Medicinal-
easse für Süddeutschland, die sowohl für den Einzelnen sowie
auch für die ganze Familie dienen soll, verhandelt und wurde
«ine Commission dazu ernannt, die diese Angelegenheit sofort
in die Hand zu nehmen hat- Desgleichen soll im Sommer
dieses Jahres ein großer Gewerkvcreinscongreß hier abgchalten
werden, der sich mitwirthschaftlichenArbeiterfragen zu beschäftigen
hat, und sollen dazu sämmtliche süddeutsche Ortsvereine aus
Baden, Baiern, Hessen, Württemberg, aus der Rheinprovinz,
Pfalz u. s. w. zur regen Theilnahmc eingeladen werden- Herr
Jacob gibt bekannt, daß nach Erklärung des Herrn Staats-
secretär Lohmann bei Bcratbung der Krankcncasscn-Novelle
den Orts - Bctriebskrankencassen keinerlei Recht zustehe, bei
einer etwaigen Ucbcrvcrsichcrung die Unterstützung abzuzichcn,
sondern das Recht habe nur diejenige Casse, in welcher sich
ein Mitglied weiter versichere. Die Verhandlungen nahmen
einen sehr interessanten, aber auch einmüthigen Verlauf und
ist hier für das Jahr 1895 eiue größere Agitation in Aussicht
genommen. 'Mit großer Zufriedenheit trennten sich die zahl-
reich Erschienenen.
X (Erematorium betr.) Seit Eröffnung des hiesigen
Erematoriums (December 1891) fanden bis zum 31. December
1892 60 Feuerbestattungen statt, davon 51 von auswärts,
9 von bier. Der Konfession nach treffen 55 auf die ver-
schiedenen christlichen Bekenntnisse, 5 auf das israelitische-
X (Vergiftet.) Gestern Vormittag hat sich ein in der
Schiffgasse wohnender Studirendcr der Chemie mit Cyankali
vergiftet. Man sagt, daß der junge Mann die letzte Zeit
Spuren von Schwermuth gezeigt habe. Der Betreffende stammt
aus Württemberg.
Gerrchtszeitung.
* Heidelberg, 23. Jan. (Schöffengerichtssitzung).
Zn der heutigen Sitzung kamen folgende Fälle zur Er-
ledigung :
1) Michael Schlicksupp Ebcleute dahier wurden von
der Anklage wegen Uebertretung des § 361,4 R.-St.-G.-B-
freigesprochen. 2) Susanne Grün Wtw. in Handschuhs-
heim wurde von der Anklage, wegen Uebertretung des
8 270,5, freigesprochen. 3) Georg Schmitt von Haß-
mersheim, Ignatz Bell von Neckargerach und Heinrich
Hauk von Eberbach, angeklagt wegen Uebertretung der
§8 19, 24, 43 der Verordnung vom 24.V. 84. Schmitt
wurde freigesprochen. Bell und Hauk erhielten jeder 5
Mk. Geldstrafe. 4) Jacob Hammersdorf von Neckar-
steinach wurde von der Anklage, wegen Uebertretung der
W 19, 24, 43 der Verordnung von 24. V. 84, frei-
gesprochen. 5) Simon Kvtzulla von Kerpen erhielt wegen
Uebertretung des 8 361,4 R.-St.-G.-B. 3 Tage Haft.
6) Jacob Karl und Valentin Freier in Handschuhsheim
wurden von der Anklage, wegen Uebertretung des §361,4
R.-St.-G.-B-, fieigesprochen. 7) Johann Heck hier erhielt
wegen Beleidigung eine Geldstrafe von 15 Mk. 8) Die
Verhandlung gegen Karl Dinkeldein dahier wegen Be-
leidigung wurde vertagt.
Mannheim, 21. Jan. (Schwurgericht.)
12. Fall. Der Unterschlagung ini Amte ist der 49
Jahre alte, verhcirathete Untersteuererheber Franz Valentin
Knapp von Eppenhcim angcklagt. Knapp war am 31.
März 1871 als Steuereinnehmer für Reichholzheim vom
Großb. Bezirksamt Wertheim handgelübdlich verpflichtet
worden. Neben diesem Dienste versah er auch die Post-
agentur in Reichholzbcim. Ani 25. Oktober v- I. wurde
bei dem Angeklagten eine unvermuthete Kassenrevision vor-
genommen, die ein Kassenmanko von 781 M. 24 Pfg.
ergab. Die Untersuchung erwies, daß der Angeklagte seit
einer Reihe von Jahren und zwar vom Juli 1 884 bis
Oktober 1892 in amtlicher Eigenschaft vereinnahmte Gelder
vorübergehemd für sich verwendete und nicht am Tage des
Eingangs sondern erst später in die Steuerregister ein-
Gedenket der hungernden Vögel!
Tendenz: flauer.
23.
14.35
14.60
14.80
11.75
11.75
11.50
sank. Wissend, oaß im Augenblick ein Bahnzug von
Jnterlacken unterwegs sein mußte, sprang der Sohn
Dietrichs schnell entschlossen zurück in das Bahnwärter-
häuschen seines Vaters, nahm dort die Signallaterne,
eilte damit länks der versunkenen Bahnstelle und kam
gerade noch frühzeitig genug, um den heranfahrenden
Zug anzuhalten. Fünf Personen Fahrpersonal und ein
Ingenieur, der zufällig der einzige Reisende war, ver-
danken der Geistesgegenwart und raschen Entschlossenheit
des jungen Mannes ihr Leben und die Bahngesellschaft
die Verhütung eines bedeutenden Verlustes, denn ohne
das rasche Handeln des jungen Dietrich wäre der ganze
Bahnz:g in den See gestürzt. Das Versinken dieses
Bahnstücks in den See wird dem Umstand zugeschrieben,
daß das Ufer vom See stark unterfressen war; der jetzige
niedrige Wasserstand habe seinen Einsturz befördert.
— Ein fatales Liebesabenteuer. Pech in
der Liebe scheint der Präsident der Republik Uruguay
zu haben. Italienischen Blättern wird über ein galantes
Abenteuer dieses Herrn Folgendes berichtet: In Monte-
video gibt seit einiger Zeit die Theatergesellschaft Arsaldo
Vorstellungen; dieTruppe verfügt über einige sehr schöne
Balletratten, die die Herrenwelt der Hauptstaot in ein
wahres Delirium versetzt haben. Jung und Alt — und
zwar Alt noch mehr als Jung — wirbt um die Gunst
der Schönen, und fast jede von den Letztere« verfügt
bereits über Brillanten in Hülle und Fülle und über den
dazu gehörigen Spender. Einer der eifrigsten Besucher
der „Nuovo Politeama" (so heißt das Theater in Monte-
video) war lange Zeit der ehrenwerthe Präsident der
Republik, Herr Herrera. Seine Bewunderer suchten ge-
flissentlich zu verbreiten, der Präsident sei ein großer
Kunstenthusiast und gediegener Kunstkenner, während seine
Gegner mit demselben Eifer behaupteten, Herrera sei nur
ein Kenner der Künstlerinnen oder möchte eS wenigstens
werden. So schwankte von der Parteien Haß und Gunst
verfolgt, das Charakterbild des Präsidenten lange in der
Geschichte von Montevideo, bis man den alten Herrn
eines Abends auf verbotenen Wegen ertappte, die er
jedoch, nach den trüben Erfahrungen, die er mit der ge-
beimen Sünde gemacht, nicht zum zweiten Male ein-
schlagen dürfte. Es war an einem der letzten Abende im
November; die Vorstellung im Politeama war soeben zu
Ende gegangen, und an den Ausgängen des Theaters
warteten mehr oder minder elegant gekleidete Jünglinge
auf die leichten Sylpbiden. Vor einem Seitenpförtchen
hielt die Staatskarosse des Präsidenten und von einem
Coupee aus überflog das Staatsoberhaupt von Uruguay
niit Luchsaugen die zur Bühne führende halsbrecherische
Treppe, die die reizenden Ballerinnen hinab völligsten
mußten, um iu's Freie zu gelangen. Und alle, alle
kamen, die Laura, die Clorinda, die Rosa, die Bianca,
und jede fand bald ein Plätzchen und ein Schätzchen und
flog in die offenen Arme ibres harrenden Seladons,
und als die niedliche Annetta, der sogenannte „Gassen-
junge" des Balletkörpers, singend und pfeifend die Wendel-
treppe hinabstieg, da öffnete auch der würdige Präsident
die Arme, und außer den Armen noch den Wagenschlag
und flüsterte der Schönen in aller Eile süß klingende
Märchen von einem üppigen Souper und einem trotz
Ben Akiba noch nicht dagewesenen Brillantschmuck zu.
Doch kaum war ihm das Wort entfahren, möcht' er's
im Dusen gern bewahren. Denn wenn ein Präsident
Pech haben soll, verführt ihn ein neckischer Kobold dazu,
mit einer verheiratheten Dame vom Ballet anzubandeln,
Zu allem Unglück hatte Annetta's schlechtere Hälfte jedes
der glühenden Worte, das der Präsident dem schönen
„Gassenjungen" zuflüsterte, gehört und sich für diese seiner
Gattin zu Tbeil gewordene Liebenswürdigkeit auf der
Stelle revanchirt, indem er der obersten Spitze der Be-
hörden von Uruguay zwei ebenso gut gemeinte als wohl-
gezielte Ohrfeigen verabreichte. Das Fiasko in der Liebe,
das der Präsident Herrera erlitten, wird noch ein gericht-
liches Nachspiel haben. Man muß jedoch nicht etwa
glauben, daß der Präsident gegen den schlagfertigen
Gatten Annetta's geklagt habe; im Gegentheil, der letztere
spielt jetzt noch den Beleidigten und verlangt von Herrn
Herrera eine Sühne in klingender Münze für die der
lieblichen Annetta angethane „Schmach".
Handelsnachrichten.
Frankfurt, 23. Jan- (Effccten-Societät.) Umsätze bis
6-/4 Uhr Abends. Oesterr. Credit 270-269ö/z-->/4-^--/4 b- G-
Disconto-Commandit 181.30-10 b- Berliner Handelsgesellschaft
136.40 P. 30 G- b. Darmstädter Bank 131-15-10 b- Deutsche
Bank 154.70 b. Dresdner Bank 138.50 b- Ungar. Goldrcnte
96-40 b. Gelsenkirchen 131.90 b. Gotthard-Actien 151.40 b.
Schweizer Central 113.70 b- Schweizer Nordost 102.30 b-
Union 67.30 b- Jura-Simplon St.-Act. 49.30 b. iF/o Italiener
91-60 P. 50 G- b. ult-
tft/z Uhr: Kreditactien 269^/z. Disconto 181.20. Courl
58.50. Mordd. Lloyd 93.80.
Bei ruhigem Verkehr erfuhren die Mittags-Schlußcourse
meist nur geringe Veränderungen- Spanier sowie Mexikaner
waren gebessert-
Mannheimer Börse, Effekten. An der heutigen Börse
waren Oggcrsheimer Spinnei-Actien ü 30 gesucht. Schwetzinger
Brauerei-Actien blieben ä 19^ erhältlich.
Mannheimer Börse, Getreide. Zu schwach behaupte-
ten Preisen fanden in Weizen mäßige Umsätze statt- Die
übrigen Artikel waren unverändert ruhig und vcrkehrslos.
Mannheim, 23. Jan- (Producten-Börse-)
Weizen März
„ Mai
„ Juli
Roggen März
„ Mai
„ Juli
getragen hat. Es betraf dies 15 von der Herzogin von
Braganza, 15 von dem Fürsten Karl von Löwenstein-
Wertheim-Rosenberg, sowie mehrere von der Hofdame von
Schade-Salvay, von den Pächtern August Rössy, Johann
Prvkopp und von dem Braumeister Andreas Frey gezahlten
Steuerbeträge von 15—1016 Mark. Knapp deckte von
den zurückbehaltenen Theilbeträgen immer einen mit dem
andern bis er bei der Revision mit dem erwähnten Kassen-
manko von 781 Mark hängen blieb. Aber auch dieses
Defizit hat der Angeklagte mittels von seiner Schwester
geliehenen 800 M. inzwischen gedeckt. Der Angeklagte
will mit seinem Jahresgehalt von 1900 M. nur deßhalb
nicht ausgereicht haben, weil ihn die Erziehung seiner
neun Kinder viel Geld gekostet habe und er durch eine
für seinen Schwager geleistete Bürgschaft, durch welche er
2000 M. verlor, in schwierige Verhältnisse gerathen sei;
allein ein Zeuge gibt an, daß der Angeschuldigte öfter
dem Spiele obgelegen habe. Der Spruch der Geschworenen
erklärt den Angeklagten der Unterschlagung und Urkunden-
fälschung im Amte (§ 150 und 8 151 des R.-St.-G.-B.)
unter Annahme mildernder Umstände für schuldig, in-
folgedessen der Gerichtshof auf eine Strafe von 10
Monaten Gefängniß erkennt. Die Großh. Staatsanwalt-
schaft war durch Herrn Staatsanwalt Böhm, Mosbach,
die Vertheidigung durch Herrn Rechtsanwalt Dr. Rosen-
feld vertreten. Als Sachverständiger war Herr Zoll-
verwalter Flach aus Wertheim geladen.
13. Fall. Wegen Nothzuchtsversuchs, verübt an einer
55 Jahre alten Frau, wurde der 23 Jahre alte Taglöhncr
Rudolph Hofmann von Leutershausen zu einer Ge-
fängnißstrafe von 9 Monaten verurtheilt. Die Ver-
handlung fand unter Ausschluß der Oeffentlichkeit statt.
14. Fall. Wegen Unterschlagung im Amte befindet
sich der 24 Jahre alte Johann Schulz von Leuters-
hausen auf der Anklagebank. Derselbe stand seit 1884
im Dienste der Reichspost. Im Herbste 1889 schied er
aus, nachdem seitens seiner vorgesetzten Behörde gegen ihn
wegen Fehlens von 50 M. in der von ihm geführten
Kasse der Postagentur Bühl Untersuchung eingeleitet
worden war. Schulz deckte schließlich den (Betrag
und die Angelegenheit wurde von der Kaiserlichen
Oberpostdirektion auf Antrag des Postinspektors, der
übrigens in seinem Berichte vom 10. Okt. 1889 mit
seiner Ansicht vom Vorliegen einer Veruntreuung nicht
zurückhielt, auf sich beruhen gelassen. Vom 1- Februar 1890
ab bekleidete der Angeklagte eine Stelle als Bureaugehilfe
im Dienste der städtischen Verwaltung und zwar war er bei
der Abfuhranstalt zunächst mit einem Gehalt von 80
Mark monatlich angestellt. Vom Januar 1891 ab be-
zifferte sich der Gehalt auf monatlich 110 Mark. Vom
Verwalter Sauer war dem Angeklagten Schulz die Füh-
rung der Latrinenabnahme-Kasse übertragen worden. Der
Geschäftsgang bei der Letzteren wird dahin geschildert, daß
die Käufer zunächst auf dem Bureau gegen Zahlung des
Preises einen Coupon, auf den, die Zahlung quittirt
wird, lösen und sodann gegen Aushändigung des Coupons
von der Grube Latrine in Empfang nehmen. Die Con-
pons werden von einem Couponbuche entnommen. Der
Angeklagte unterschlug nun zum Schaden dieser Latrinen-
abnahme-Kasse Mk. 212 nnd verbrannte das zur Con-
trolc der Einnahmen dienende C-ntrolbuch. Das Gericht
erkannte auf 3 Monate Gefängnis;.
Neueste Nachrichten.
Berlin, 23. Jan. Die auf heute angesetzte Sitzung
der Militärcommission wurde aufgeschoben und
findet erst morgen Vormittag statt.
Rom, 23. Jan. Menabrca beantragt infolge
der Gerüchte über die Art der Beziehung zuC orn e li us
Herz Untersuchung durch eine Scnatcommission.
Mailand, 23. Zan. In der letzten Nacht hob hier
die Polizei in der Via Santa Sofia einen geheimen
A n a rch i st e n b u n d auf, wobei neun Mitglieder ver-
haftet wurden. Die übrigenZ sind entkommen. Die
Nachforschungen der Behörden dauern fort.
Belgrad, 23. Jan. In dem Briese, worin Milan
seine Versöhnung mit Natalie der Regierung mitteilte,
stellte er im Namen der Königin das Ersuchen, der
Ministerpräsident möge auf den Metropoliten einwirkcn,
das; die Scheidung rückgängig gemacht werde.
— (In den Thunersce) versunken ist oberhalb
Därlingen ein Stück der Bödeli-Eisenbabn. Dem „Bund"
wird darüber folgendes Nähere berichtet: Johann Dietrich,
Sohn des Bahnwächters Dietrich in Därlingen, befand
sich am Montag Abend ungefähr um 6 Uhr auf der
Straße Därlingen-—Jnterlacken; ungefähr 500 Meter
oberhalb der Bahnstation Därlingen hörte er ein eigen-
thümliches starkes Krachen und beobachtete, daß gerade
oberhalb der 15 Meter langen Bahnbrücke über eine
Wucht des Thunersees, an einer Stelle, von der es heißt,
inan wisse nicht, wie tief dort der See sei, ein Stück
der Bahnlinie- von ungefähr 20 Meter in dem See ver- ! »WSKME«
21.
23.
21.
17.05
17.—
> Hafer März
14.30
17.05
17.15
„ Mai
14.75
17.15
17.20
„ Juli
14.95
14.95
14.85
Mais März
11.75
15.05
15.90
„ Mai
11.75
15.15
15.10
„ Juli
11.65
lint wurde.
Dchsenwirth
Bilder auf-
zu welchen
prach. Es
noch lange
Das vom
nzkränzchen
- Nächsten
n der die
Mädchen,
während der
daß es in
i erlegen ist.
nsttag
Scheuerge-
:b derselbe,
n zu sein.
Mann.
Gasexplosion
iesigcn Jn-
ren, welche
nbedeutende
g es einem
: Kiste ge-
ppen brach,
eine starke
de die Ka-
!, der trotz
oete.
einer der
Magistratb
zerstörte die
von Fischer
ch und die
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ikus meldet:
ernacht bis
odeSfälle an
Z heute 84
meldet: Zn
wa, an der
herunterge-
mnen) und
erfolgte die
n p r o e e H,
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b-Hannover,
: 15 Mark,
c zu je 15
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k i, bat sich
achten heute
der Börse,
og ein etwa
s kam keine
Arbeitslosen
3 von 21/2
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? des Volkes
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!>i, das dem
c auch ebenso
aen Scheideck
ide" entstand,
ins Rwdvlpbs
" als Strase
daß es mit
h nicht ganz
w Viele ihres
um dennoch
en zu können,
thanen hätten
sindurch tritt
mervcrzeichniß
Limmelsgaß"
Bald kommen
i einem Hans
nit Katharina
bin 7 .Uindcr
de Erklärung
chin nicht zu
Schcideck in
ooch soviel nur
«erfaßte „'Neue
frist beschäftigt
eres zu finden.
- bestand dies
ch Kaiser Ru-
nisse in Bezug
afigem Wechsel
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ier. Aus eineur
jeder in andere
Adolf von
)eutschland ge-
ng folgt.)
Millionen beschuldigte flüchtige Director der „Banca
die Napoli", Bucinello, ist gestern Abend hier ver-
haftet werden; er trug ein Priestergewand.
* Nom, 23. Jan. Gestern Abend platzten zwei
Petarden; eine vor dem Hotel d'Angleterre, wo Fenster-
scheiben und Möbel eines Zimmers zerstört wurden.
Menschen sind nicht verletzt worden.
* Athen, 22. Zan. In ganz Griechenland herrscht
strenger Winter. Zahlreiche Schiffbrüche werden
gemeldet.
* Newhork, 22. Zan. Auf der Eisenbahn Cleve-
? land-Cincinnati stieß gestern ein Eilzug mit einem
Güterzuge zusammen, der Oel in Behältern mit-
führte. Die Behälter wurden zerstört, und ihr Inhalt,
! der Feuer fing, setzte den Gütcrzug in Brand. Das
Feuer ergriff einen Behälter mit Gasölen, der ebenfalls
zersprang. Etwa 83 Streckenarbeiter erlitten schwere
Brandwunden; bei 11 Arbeitern sind die Verwundungen
tödlich, 8 wurden getödtet._
Locale HMtltzetl'ungen.
Heidelberg, 24. Januar.
4- (Prüfung.) Die diesjährige Assistentenprüfung für
I den Eisenbahn- und Telcgrapbcndienst beginnt Montag, den
24. April. Die General-Direktton gibt bekannt, daß diesbe-
zügliche Gesuche spätestens bis 25. März cinzureichcn sind.
O (Fahrterschwerung.) Wie erschwert jetzt vielfach
die Fahrt auf den schnccverdeckten Schienen ist, erfuhr gestern
auch die Heidelberg-Weinheimer Straßenbahn. Lo blieb kurz
vor Ncuenbeim, an der Ausfahrt von der neuen Brücke, der
4 Uhr Zug plötzlich stehen und war trotz aller Mühe des
Führers erst nach 10 Minuten von der Stelle zu bringen-
Nicht viel besser ging es den späteren Zügen.
jü (Versammlung.) Die Gewerkvereinc Heidelberg
und Umgegend sanden sich am Sonntag unter Vorsitz des
Herrn Lehrer Gricser aus Kirchheim zu einer combinirten
Sitzung in Stichlings Saal zusammen, an welcher 12 Orts-
vereine für 700 Mitglieder vertreten waren. Herr I. A- Jacob
legte in längerer Ausführung den Thätigkcitsbericht des ver-
flossenen Jahres dar, aus welchem ersichtlich, daß die Gewerk-
vereine in unserer Gegend bedeutende Fortschritte gemacht
haben, namentlich haben sich mehrere Ortsvereine gebildet. Als
Hauptgegenstand wurde die Errichtung einer Arzt-und Medicinal-
easse für Süddeutschland, die sowohl für den Einzelnen sowie
auch für die ganze Familie dienen soll, verhandelt und wurde
«ine Commission dazu ernannt, die diese Angelegenheit sofort
in die Hand zu nehmen hat- Desgleichen soll im Sommer
dieses Jahres ein großer Gewerkvcreinscongreß hier abgchalten
werden, der sich mitwirthschaftlichenArbeiterfragen zu beschäftigen
hat, und sollen dazu sämmtliche süddeutsche Ortsvereine aus
Baden, Baiern, Hessen, Württemberg, aus der Rheinprovinz,
Pfalz u. s. w. zur regen Theilnahmc eingeladen werden- Herr
Jacob gibt bekannt, daß nach Erklärung des Herrn Staats-
secretär Lohmann bei Bcratbung der Krankcncasscn-Novelle
den Orts - Bctriebskrankencassen keinerlei Recht zustehe, bei
einer etwaigen Ucbcrvcrsichcrung die Unterstützung abzuzichcn,
sondern das Recht habe nur diejenige Casse, in welcher sich
ein Mitglied weiter versichere. Die Verhandlungen nahmen
einen sehr interessanten, aber auch einmüthigen Verlauf und
ist hier für das Jahr 1895 eiue größere Agitation in Aussicht
genommen. 'Mit großer Zufriedenheit trennten sich die zahl-
reich Erschienenen.
X (Erematorium betr.) Seit Eröffnung des hiesigen
Erematoriums (December 1891) fanden bis zum 31. December
1892 60 Feuerbestattungen statt, davon 51 von auswärts,
9 von bier. Der Konfession nach treffen 55 auf die ver-
schiedenen christlichen Bekenntnisse, 5 auf das israelitische-
X (Vergiftet.) Gestern Vormittag hat sich ein in der
Schiffgasse wohnender Studirendcr der Chemie mit Cyankali
vergiftet. Man sagt, daß der junge Mann die letzte Zeit
Spuren von Schwermuth gezeigt habe. Der Betreffende stammt
aus Württemberg.
Gerrchtszeitung.
* Heidelberg, 23. Jan. (Schöffengerichtssitzung).
Zn der heutigen Sitzung kamen folgende Fälle zur Er-
ledigung :
1) Michael Schlicksupp Ebcleute dahier wurden von
der Anklage wegen Uebertretung des § 361,4 R.-St.-G.-B-
freigesprochen. 2) Susanne Grün Wtw. in Handschuhs-
heim wurde von der Anklage, wegen Uebertretung des
8 270,5, freigesprochen. 3) Georg Schmitt von Haß-
mersheim, Ignatz Bell von Neckargerach und Heinrich
Hauk von Eberbach, angeklagt wegen Uebertretung der
§8 19, 24, 43 der Verordnung vom 24.V. 84. Schmitt
wurde freigesprochen. Bell und Hauk erhielten jeder 5
Mk. Geldstrafe. 4) Jacob Hammersdorf von Neckar-
steinach wurde von der Anklage, wegen Uebertretung der
W 19, 24, 43 der Verordnung von 24. V. 84, frei-
gesprochen. 5) Simon Kvtzulla von Kerpen erhielt wegen
Uebertretung des 8 361,4 R.-St.-G.-B. 3 Tage Haft.
6) Jacob Karl und Valentin Freier in Handschuhsheim
wurden von der Anklage, wegen Uebertretung des §361,4
R.-St.-G.-B-, fieigesprochen. 7) Johann Heck hier erhielt
wegen Beleidigung eine Geldstrafe von 15 Mk. 8) Die
Verhandlung gegen Karl Dinkeldein dahier wegen Be-
leidigung wurde vertagt.
Mannheim, 21. Jan. (Schwurgericht.)
12. Fall. Der Unterschlagung ini Amte ist der 49
Jahre alte, verhcirathete Untersteuererheber Franz Valentin
Knapp von Eppenhcim angcklagt. Knapp war am 31.
März 1871 als Steuereinnehmer für Reichholzheim vom
Großb. Bezirksamt Wertheim handgelübdlich verpflichtet
worden. Neben diesem Dienste versah er auch die Post-
agentur in Reichholzbcim. Ani 25. Oktober v- I. wurde
bei dem Angeklagten eine unvermuthete Kassenrevision vor-
genommen, die ein Kassenmanko von 781 M. 24 Pfg.
ergab. Die Untersuchung erwies, daß der Angeklagte seit
einer Reihe von Jahren und zwar vom Juli 1 884 bis
Oktober 1892 in amtlicher Eigenschaft vereinnahmte Gelder
vorübergehemd für sich verwendete und nicht am Tage des
Eingangs sondern erst später in die Steuerregister ein-
Gedenket der hungernden Vögel!
Tendenz: flauer.
23.
14.35
14.60
14.80
11.75
11.75
11.50
sank. Wissend, oaß im Augenblick ein Bahnzug von
Jnterlacken unterwegs sein mußte, sprang der Sohn
Dietrichs schnell entschlossen zurück in das Bahnwärter-
häuschen seines Vaters, nahm dort die Signallaterne,
eilte damit länks der versunkenen Bahnstelle und kam
gerade noch frühzeitig genug, um den heranfahrenden
Zug anzuhalten. Fünf Personen Fahrpersonal und ein
Ingenieur, der zufällig der einzige Reisende war, ver-
danken der Geistesgegenwart und raschen Entschlossenheit
des jungen Mannes ihr Leben und die Bahngesellschaft
die Verhütung eines bedeutenden Verlustes, denn ohne
das rasche Handeln des jungen Dietrich wäre der ganze
Bahnz:g in den See gestürzt. Das Versinken dieses
Bahnstücks in den See wird dem Umstand zugeschrieben,
daß das Ufer vom See stark unterfressen war; der jetzige
niedrige Wasserstand habe seinen Einsturz befördert.
— Ein fatales Liebesabenteuer. Pech in
der Liebe scheint der Präsident der Republik Uruguay
zu haben. Italienischen Blättern wird über ein galantes
Abenteuer dieses Herrn Folgendes berichtet: In Monte-
video gibt seit einiger Zeit die Theatergesellschaft Arsaldo
Vorstellungen; dieTruppe verfügt über einige sehr schöne
Balletratten, die die Herrenwelt der Hauptstaot in ein
wahres Delirium versetzt haben. Jung und Alt — und
zwar Alt noch mehr als Jung — wirbt um die Gunst
der Schönen, und fast jede von den Letztere« verfügt
bereits über Brillanten in Hülle und Fülle und über den
dazu gehörigen Spender. Einer der eifrigsten Besucher
der „Nuovo Politeama" (so heißt das Theater in Monte-
video) war lange Zeit der ehrenwerthe Präsident der
Republik, Herr Herrera. Seine Bewunderer suchten ge-
flissentlich zu verbreiten, der Präsident sei ein großer
Kunstenthusiast und gediegener Kunstkenner, während seine
Gegner mit demselben Eifer behaupteten, Herrera sei nur
ein Kenner der Künstlerinnen oder möchte eS wenigstens
werden. So schwankte von der Parteien Haß und Gunst
verfolgt, das Charakterbild des Präsidenten lange in der
Geschichte von Montevideo, bis man den alten Herrn
eines Abends auf verbotenen Wegen ertappte, die er
jedoch, nach den trüben Erfahrungen, die er mit der ge-
beimen Sünde gemacht, nicht zum zweiten Male ein-
schlagen dürfte. Es war an einem der letzten Abende im
November; die Vorstellung im Politeama war soeben zu
Ende gegangen, und an den Ausgängen des Theaters
warteten mehr oder minder elegant gekleidete Jünglinge
auf die leichten Sylpbiden. Vor einem Seitenpförtchen
hielt die Staatskarosse des Präsidenten und von einem
Coupee aus überflog das Staatsoberhaupt von Uruguay
niit Luchsaugen die zur Bühne führende halsbrecherische
Treppe, die die reizenden Ballerinnen hinab völligsten
mußten, um iu's Freie zu gelangen. Und alle, alle
kamen, die Laura, die Clorinda, die Rosa, die Bianca,
und jede fand bald ein Plätzchen und ein Schätzchen und
flog in die offenen Arme ibres harrenden Seladons,
und als die niedliche Annetta, der sogenannte „Gassen-
junge" des Balletkörpers, singend und pfeifend die Wendel-
treppe hinabstieg, da öffnete auch der würdige Präsident
die Arme, und außer den Armen noch den Wagenschlag
und flüsterte der Schönen in aller Eile süß klingende
Märchen von einem üppigen Souper und einem trotz
Ben Akiba noch nicht dagewesenen Brillantschmuck zu.
Doch kaum war ihm das Wort entfahren, möcht' er's
im Dusen gern bewahren. Denn wenn ein Präsident
Pech haben soll, verführt ihn ein neckischer Kobold dazu,
mit einer verheiratheten Dame vom Ballet anzubandeln,
Zu allem Unglück hatte Annetta's schlechtere Hälfte jedes
der glühenden Worte, das der Präsident dem schönen
„Gassenjungen" zuflüsterte, gehört und sich für diese seiner
Gattin zu Tbeil gewordene Liebenswürdigkeit auf der
Stelle revanchirt, indem er der obersten Spitze der Be-
hörden von Uruguay zwei ebenso gut gemeinte als wohl-
gezielte Ohrfeigen verabreichte. Das Fiasko in der Liebe,
das der Präsident Herrera erlitten, wird noch ein gericht-
liches Nachspiel haben. Man muß jedoch nicht etwa
glauben, daß der Präsident gegen den schlagfertigen
Gatten Annetta's geklagt habe; im Gegentheil, der letztere
spielt jetzt noch den Beleidigten und verlangt von Herrn
Herrera eine Sühne in klingender Münze für die der
lieblichen Annetta angethane „Schmach".
Handelsnachrichten.
Frankfurt, 23. Jan- (Effccten-Societät.) Umsätze bis
6-/4 Uhr Abends. Oesterr. Credit 270-269ö/z-->/4-^--/4 b- G-
Disconto-Commandit 181.30-10 b- Berliner Handelsgesellschaft
136.40 P. 30 G- b. Darmstädter Bank 131-15-10 b- Deutsche
Bank 154.70 b. Dresdner Bank 138.50 b- Ungar. Goldrcnte
96-40 b. Gelsenkirchen 131.90 b. Gotthard-Actien 151.40 b.
Schweizer Central 113.70 b- Schweizer Nordost 102.30 b-
Union 67.30 b- Jura-Simplon St.-Act. 49.30 b. iF/o Italiener
91-60 P. 50 G- b. ult-
tft/z Uhr: Kreditactien 269^/z. Disconto 181.20. Courl
58.50. Mordd. Lloyd 93.80.
Bei ruhigem Verkehr erfuhren die Mittags-Schlußcourse
meist nur geringe Veränderungen- Spanier sowie Mexikaner
waren gebessert-
Mannheimer Börse, Effekten. An der heutigen Börse
waren Oggcrsheimer Spinnei-Actien ü 30 gesucht. Schwetzinger
Brauerei-Actien blieben ä 19^ erhältlich.
Mannheimer Börse, Getreide. Zu schwach behaupte-
ten Preisen fanden in Weizen mäßige Umsätze statt- Die
übrigen Artikel waren unverändert ruhig und vcrkehrslos.
Mannheim, 23. Jan- (Producten-Börse-)
Weizen März
„ Mai
„ Juli
Roggen März
„ Mai
„ Juli
getragen hat. Es betraf dies 15 von der Herzogin von
Braganza, 15 von dem Fürsten Karl von Löwenstein-
Wertheim-Rosenberg, sowie mehrere von der Hofdame von
Schade-Salvay, von den Pächtern August Rössy, Johann
Prvkopp und von dem Braumeister Andreas Frey gezahlten
Steuerbeträge von 15—1016 Mark. Knapp deckte von
den zurückbehaltenen Theilbeträgen immer einen mit dem
andern bis er bei der Revision mit dem erwähnten Kassen-
manko von 781 Mark hängen blieb. Aber auch dieses
Defizit hat der Angeklagte mittels von seiner Schwester
geliehenen 800 M. inzwischen gedeckt. Der Angeklagte
will mit seinem Jahresgehalt von 1900 M. nur deßhalb
nicht ausgereicht haben, weil ihn die Erziehung seiner
neun Kinder viel Geld gekostet habe und er durch eine
für seinen Schwager geleistete Bürgschaft, durch welche er
2000 M. verlor, in schwierige Verhältnisse gerathen sei;
allein ein Zeuge gibt an, daß der Angeschuldigte öfter
dem Spiele obgelegen habe. Der Spruch der Geschworenen
erklärt den Angeklagten der Unterschlagung und Urkunden-
fälschung im Amte (§ 150 und 8 151 des R.-St.-G.-B.)
unter Annahme mildernder Umstände für schuldig, in-
folgedessen der Gerichtshof auf eine Strafe von 10
Monaten Gefängniß erkennt. Die Großh. Staatsanwalt-
schaft war durch Herrn Staatsanwalt Böhm, Mosbach,
die Vertheidigung durch Herrn Rechtsanwalt Dr. Rosen-
feld vertreten. Als Sachverständiger war Herr Zoll-
verwalter Flach aus Wertheim geladen.
13. Fall. Wegen Nothzuchtsversuchs, verübt an einer
55 Jahre alten Frau, wurde der 23 Jahre alte Taglöhncr
Rudolph Hofmann von Leutershausen zu einer Ge-
fängnißstrafe von 9 Monaten verurtheilt. Die Ver-
handlung fand unter Ausschluß der Oeffentlichkeit statt.
14. Fall. Wegen Unterschlagung im Amte befindet
sich der 24 Jahre alte Johann Schulz von Leuters-
hausen auf der Anklagebank. Derselbe stand seit 1884
im Dienste der Reichspost. Im Herbste 1889 schied er
aus, nachdem seitens seiner vorgesetzten Behörde gegen ihn
wegen Fehlens von 50 M. in der von ihm geführten
Kasse der Postagentur Bühl Untersuchung eingeleitet
worden war. Schulz deckte schließlich den (Betrag
und die Angelegenheit wurde von der Kaiserlichen
Oberpostdirektion auf Antrag des Postinspektors, der
übrigens in seinem Berichte vom 10. Okt. 1889 mit
seiner Ansicht vom Vorliegen einer Veruntreuung nicht
zurückhielt, auf sich beruhen gelassen. Vom 1- Februar 1890
ab bekleidete der Angeklagte eine Stelle als Bureaugehilfe
im Dienste der städtischen Verwaltung und zwar war er bei
der Abfuhranstalt zunächst mit einem Gehalt von 80
Mark monatlich angestellt. Vom Januar 1891 ab be-
zifferte sich der Gehalt auf monatlich 110 Mark. Vom
Verwalter Sauer war dem Angeklagten Schulz die Füh-
rung der Latrinenabnahme-Kasse übertragen worden. Der
Geschäftsgang bei der Letzteren wird dahin geschildert, daß
die Käufer zunächst auf dem Bureau gegen Zahlung des
Preises einen Coupon, auf den, die Zahlung quittirt
wird, lösen und sodann gegen Aushändigung des Coupons
von der Grube Latrine in Empfang nehmen. Die Con-
pons werden von einem Couponbuche entnommen. Der
Angeklagte unterschlug nun zum Schaden dieser Latrinen-
abnahme-Kasse Mk. 212 nnd verbrannte das zur Con-
trolc der Einnahmen dienende C-ntrolbuch. Das Gericht
erkannte auf 3 Monate Gefängnis;.
Neueste Nachrichten.
Berlin, 23. Jan. Die auf heute angesetzte Sitzung
der Militärcommission wurde aufgeschoben und
findet erst morgen Vormittag statt.
Rom, 23. Jan. Menabrca beantragt infolge
der Gerüchte über die Art der Beziehung zuC orn e li us
Herz Untersuchung durch eine Scnatcommission.
Mailand, 23. Zan. In der letzten Nacht hob hier
die Polizei in der Via Santa Sofia einen geheimen
A n a rch i st e n b u n d auf, wobei neun Mitglieder ver-
haftet wurden. Die übrigenZ sind entkommen. Die
Nachforschungen der Behörden dauern fort.
Belgrad, 23. Jan. In dem Briese, worin Milan
seine Versöhnung mit Natalie der Regierung mitteilte,
stellte er im Namen der Königin das Ersuchen, der
Ministerpräsident möge auf den Metropoliten einwirkcn,
das; die Scheidung rückgängig gemacht werde.
— (In den Thunersce) versunken ist oberhalb
Därlingen ein Stück der Bödeli-Eisenbabn. Dem „Bund"
wird darüber folgendes Nähere berichtet: Johann Dietrich,
Sohn des Bahnwächters Dietrich in Därlingen, befand
sich am Montag Abend ungefähr um 6 Uhr auf der
Straße Därlingen-—Jnterlacken; ungefähr 500 Meter
oberhalb der Bahnstation Därlingen hörte er ein eigen-
thümliches starkes Krachen und beobachtete, daß gerade
oberhalb der 15 Meter langen Bahnbrücke über eine
Wucht des Thunersees, an einer Stelle, von der es heißt,
inan wisse nicht, wie tief dort der See sei, ein Stück
der Bahnlinie- von ungefähr 20 Meter in dem See ver- ! »WSKME«
21.
23.
21.
17.05
17.—
> Hafer März
14.30
17.05
17.15
„ Mai
14.75
17.15
17.20
„ Juli
14.95
14.95
14.85
Mais März
11.75
15.05
15.90
„ Mai
11.75
15.15
15.10
„ Juli
11.65