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Neuer General-Anzeiger: für Heidelberg und Umgegend ; (Bürger-Zeitung) — 1893 (Januar bis Juni)

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No. 21 - No. 30 (25.Januar - 4. Februar)
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dem Streichmclvdion und der Zither fanden wohlverdienten
Beifall. Ganz besonders gefielen 2 eigene Compositionen
Hohner's für Zither: Gavotte und Variationen über das
Schweizer Volkslied: „Steh' nur auf, schöner Schweizerbu."
Herr Hohner verfügt nicht nur über eine tüchtige Technik,
sondern seine Vorträge zeugen auch von richtigem Ver-
ständniß und tiefem Eindringen in den Geist der Com-
positionen. Wir können Herrn Hohner bestens empfehlen.
Plankstadt, 26. Jan. Wie alljährlich, so ver-
einigten sich auch dieses Jahr alle hiesigen Vereine zur Feier
des Geburtstages Sr. Mas. des deutschen Kaisers. In
feierlichem Zug unter Fackelbeleuchtung, voran die hiesige
Musikkapelle mit dem Gemeindevorstand, zogen dieselben
nach Aufstellung am Ratbhause nach der Friedenslinde,
woselbst nach einem Musikstück und einigen Gesangsvor-
trägen der verschiedenen Gesangvereine hier, der Vorstand
des „Militärverrins", Herr Friedr. Treiber, in echt patrio-
tischer Weise über die Bedeutung der Feier an die Ver-
sammelten eine Ansprache hielt und mit einem Hoch auf
Se. Mas. des deutschen Kaisers und sein ganzes Haus,
in welches die Versammelten begeistert einstimmten, schloß.
Hierauf zogen die einzelnen Vereine in ihre Vereinslvcale
und wurden hiernach manche schöne Worte über die Feier
gesprochen und sonstige auf dieselbe bezughabende Vorträge
gehalten.
fist Heddesheim (Amt Weinheim), 26. Jan. Welch,
schlimme Folgen das Tummeln der Jugend an Straßen-
kreuzungen haben kann, besonders zur jetzigen Zeit der
Schlittenparen, beweisen zwei kurz auf einander fol-
gende Fälle. Vor dem hiesigen Rathbaus, wo sich zwei
Straßen kreuzen, wurde letzte Woche ein Knabe von
einem Schlitten überfahren, daß er starke Quetschungen
am Kopfe erlitt und heute noch unter ärztlicher Behand-
lung sich befindet. Dieser Tage passirte nun an dem-
selben Platz der gleiche Unfall, nur mit glücklicherem
Ausgang. Der Knabe faßte sofort die Deichsel und ließ
sich dann so fallen, daß die Pferde und der Schlitten
über ihn hinwegsausten, ohne daß ihm der geringste
Schaden zugefügt wurde.
" Speier, 26. Jan. Das Defizit des 13. Verbands-
schießens für die Garantiezeichner beträgt 12 Prozent des
Fonds. Die Gesammteinnahmen betrugen ca. 54000
Mk., die Ausgaben ca. 62000 M., somit verbleibt ein
Defizit von ca. 8000 Mk.; vom Garantiefonds werden
ca. 6800 Mk. erhoben, den Rest von 1200 Mk. legt
die Kasse der Speierer Schützengesellschaft zu.
* München, 26. Jan. Die Aehnlichkeit, die leidigen
Aehnlichkeiten! Hier lebt ein Rentner, der Bismarck sehr
ähnlich sehen soll. Es ist schon manchmal vorgekommett,
daß Officiere vor ihm auf der Straße Front machten und
Posten ins Gewehr riefen. Von Polizei wegen soll deß-
halb auf den Mann eingewirkt worden sein, seinen Bart-
schnitt zu ändern, aber vergeblich. Als alle Einwirkungs-
versuche fehlschlugen, soll man ihn gebeten haben, er möge
sich wenigstens eines guten Verhaltens befleißigen. Auch
ein hiesiger Hausmeister hat einige Aehnlichkeit mit dem
Fürsten Bismarck und kam deshalb vor Gericht. Er
wird nämlich ob der Aehnlichkeit von den Kindern und
Erwachsenen seines Viertels viel geneckt. Da hat nun
der auf seine Verfolger weidlich gescholten und deshalb
ist er wegen groben Unfugs angeklagt worden. Er wurde
jedoch freigesprochen. Drastisch war seine Vertheidigung.
Er meinte jedoch, daß er Bismarck ähnlich sehen sollte,
sei für ihn keine Unehre, aber für Bismarck fei es be-
leidigend, daß man man ihm, dem einfachen Hausmeister,
den Namen Bismarck Nachrufe.
* Leipzig, 26. Jan. In einer der letzten kalten
Nächte sind zwei Bremser, welche auf dem zwischen hier
und Hof verkehrenden Nachtschnellzuge Dienst zu verseheck
batten, durch Erfrieren um's Leben gekommen.
* Berlin, 26. Jan. Vom 25. bis 26. d. M.
wurden amtlich gemeldet in Nietleben 13 Erkrankungen
und 1 Todesfall, Trotha 5 Erkrankungen, darunter 3
bis 4 nur verdächtig, im Regierungsbezirk Schleswig in
einem Orte des Kreises Pinneberg eine Erkrankung.
* Teplitz, 26. Jan. In Sterbina erplodirte bei dem
Oekonomen Wlassaz eine mit Gaolin gefüllte Lampe,
wodurch 4 Kinder verbrannt, Frau, Knecht und Magd
schwer verwundet wurden.
* Wien, 26. Jan. Der in Baden bei Wien lebende,
aus Breslau gebürtigte ehemalige Administrator Max
Thiele erschoß erst seine Geliebte Valerie Mendez und
dann sich selbst.
Local'e MittbeU'ungerr.
Heidelberg, 27. Januar-
X (Kaisers Geburtstag.) Anläßlich der Feier des
Geburtsfestes des deutschen Kaisers fand gestern Abend wie
üblich Böllerschießen und um 6»/z Uhr seitens der Feuerwehr
sowie sts 9 Uhr militärischerseits Zapfenstreich statt. Den
heutigen Tag, den Festtag, eröffnete heute Morgen V»7 Uhr
Glockenläuten. Von 9 Uhr ab begannen in den Kirchen die
Festgottcsdienste- Die auf 11 Uhr angesetzte Parade auf dem
Jubiläumsplatz fiel diesmal wegen des zum Marsch ungeeig-
neten Platzes aus. Nachmittags 2 Uhr fand im „Prinz Karl"
ein Festmahl statt- Die ganze Stadt prangt im Flaggenschmuck.
X (Kaiser-Feier des Militärvereins.) In der
üblichen Weise versammelten sich gestern Abend zur Geburtstags-
feier des deutschen Kaisers die Mitglieder des „Militärvereins"
im großen Saal der „Harmonie." Archer Vertretern der
hiesigen Behörden war das Offiziercorps sowie eine Anzahl
Universitätslehrer, desgleichen auch eine Anzahl alter Krieger
u. A- anwesend. Der überreich besetzte Saal war festlich
decorirt. Den musikalischen Theil des Festabends führte das
gejammte Stadtorchester aus, die gesanglichen Vorträge hatte
die „Liedertafel" übernommen. Der erste Vorstand des

Militärvereins, Herr Premierlieutnant Hofpauer, hielt in
seiner kernigen Weise die Eröffnungsansprache, in der er u- a.
auf die Bedeutung der Feier hinwies und mit einem Toast
aus den Kaiser schloß. Gemeinsam wurde hierauf die deutsche
Nationalhymne gesungen und daran anschließend das Lied:
„Strömt herbei, ihr Völkerschaaren." Im weiteren nahm
Herr Oberstlieutcnant Thieme das Wort und gedachte des
Großherzoglichen Hauses, auf welches er ein begeistert auf-
genommenes Hoch ausbrachte. Nachdem hierauf wiederholt
die Nationalhymne gesungen worden, trug die „Liedertafel"
in ihrer bekannten präcisen und ausdrucksvollen Weise das
Lied vor: „Mein Vaterland, wie prangst du schön." Nach
einem hierauf folgenden Musikstück brachte Herr Prof. Merx
ein Hoch auf Deutschland aus. Nachdem sodann gemeinschaft-
lich das Lied: „Stimmt an mit Hellem, hohem Klang" und
von der „Liedertafel" der Männerchor „So weit" vorgetragen
worden war, brachte Herr Oberbürgermeister Dr. Wilckens
ein Hoch auf die Armee aus. Abwechselnd mit Orchester-
vorträgen sang alsdann die „Liedertafel" noch zwei Chöre und
zwar „Prinz Eugen" mit Musikbegleitung, welcher Vortrag
von stürmischem Beifall begleitet war, und die „Morgenandacht"
von Altenhofer- Zum Schluß sprach Herr Oberstlieutenant
Thieme der „Liedertafel" seinen Dank für ihre Mitwirkung
aus sowie Allen, die zur Weihe dieser Feier beigetragen und
brachte schließlich noch ein Hoch auf die Feier und alle Theil-
nehmcr derselben aus- Damit schloß der Festabend, der auch
diesmal wieder in würdigster Weise verlief.
/X (Gymnastumsfeier.) Die gestern um 3 Uhr Nach-
mittags vom Gymnasium im großen Museumssaale veran-
staltete Feier des Geburtstages Sr. Majestät
des Kaisers nahm einen für alle Theilnehmer erhebenden
Verlauf. Nachdem Schüler der Anstatt ein patriotisches Lied
zum Vortrag gebracht hatten, bestieg Herr Professor Dr- Pfaff
die Rednerbühne, um in einstündiger, formvollendeter und
von echter Begeisterung für das engere und weitere Vaterland
getragener Rede ein packendes Bild von der Persönlichkeit,
dem Leben und Wirken des Markgrafen und späteren Groß-
herzogs Karl Friedrich v o n B a d e n zu entwerfen.
War es einerseits die Absicht des Herrn Redners, seine Zuhörer
mit den unvergeßlichen Verdiensten dieses wahrhaft humanen,
in der Sorge um die Hebung seines Landes ausgehenden
Fürsten bekannt zu machen, bezw- die Erinnerung an dieselben
neu zu beleben, so wollte er andererseits besonders dem jüngeren
Geschlechte durch Darstellung der Zustände, welche in jener
Zeit tiefster Zerissenheit des deutschen Vaterlandes herrschten,
klar vor Augen führen, welch unschätzbares Gut wir in der
Einigkeit Deutschlands besitzen. Den harmonischen Ausklang
der Rede bildete daher die Aufforderung, an diesem Gute fest-
zuhalten, und begeisterten Widerhall sand das Hoch auf die
höchste Verkörperung der deutschen Einheit, den Friedenshort
Europas, Kaiser Wilhelm II. Auch das nun folgende, von
Schülern des Gymnasiums aufgeführte Festspiel „D i e
Lützower" (von Dr Hans Meier) war in hohem Grade
geeignet, den vaterländischen Sinn der Heranwachsenden Jugend
zu wecken. Die Charactere des einactigen Stückes sind gut
gezeichnet, die Sprache edel. Es behandelt eine Episode aus
dem deutschen Befreiungskriege von 1813, jener in der Ge-
schichte beispiellosen Erhebung eines ganzen Volkes gegen
fremde Knechtschaft. Die jugendlichen Darsteller spielten durch-
weg flott und gut und ernteten mehrfach, besonders bei dem
höchst wirkungsvollen Schluß des Stückes, wohlverdienten
Beifall. Die schöne Feier endete mit dem Vortrag des Liedes:
„Treue Liebe bis zum Grabe schwör' ich dir, mein Vaterland!"
* (Petition««».) Es dürfte unseren Lesern von Interesse
sein, welcherlei Petitionen außer anderen schon früher einge-
sandten an den Reichstag neuerdings noch eingegangen sind.
Dieselben sind folgende: Der Freie Deutsche Bäckerverband
zu Karlsruhe bittet, die Sonntagsruhe für das Bäckergewerbe
auf den Vormittag beschränken zu wollen, die Nachmittage
dagegen völlig frei zu geben. Einer Petition des Süddeutschen
Ga st wirthsver Landes zu Stuttgart haben sich Petenten
aus Mannheim, Offenburg, Ettlingen, Heidelberg, Freiburg,
Pforzheim und Lahr angeschlossen mit der Bitte: -c den 8 33
der Gewerbeordnung abzuändern — Concessionirung des
Flaschenbierhandels rc. —; d. für die richtige Aichung der
Gläser nicht die Gast- und Schattkwirthe, sondern die Her-
steller der Gefäße verantworlich zu machen; o. um Erlaubniß
von Bestimmungen, welche die alljährliche Nachaichung der
Fässer, sowie die Nachaichung derselben nach jeder Reparatur
oder Neupichung vorschreiben. Um Beibehaltung des Jesuiten-
gesetzes suchen nach Bittenschriften ans Seckenheim, Bettingen,
Eppelheim, Obrigheim, Moosbrunn, Karlsruhe, Rappenau,
Siegelsbach und Korb. Die Kriegsinvaliden Hermann Baum-
busch zu Mannheim und Genossen ersuchen um Annahme
des Gesetzentwurfs betreffend die Abänderung des Gesetzes
über den Reichsinvalidenfonds von der Erhöhung der vorher-
gehenden Pensionen der Kriegsinvaliden abhängig zu machen-
Die Ablehnung des Gesetzentwurfs wegen Abänderung des
Gesetzes über die Erhebung der Reichsstempelabgaben hat ein
Gefuch von Gebrüder Nadenheim zu Mannheim im Auge.
Die Filiale der Badischen Bank zu Karlsruhe und Genossen
treten der Petition der Aeltestcn der Kaufmannschaft zu
Berlin und Genossen wegen Ablehnung der Erhöhung der
Börsensteuer rc- bei.
-ii° (Bubenstreich.) Ein älterer Schulknabe machte sich
gestern das Vergnügen, in der Gegend des Neckars mit einem
scharfgeladenen Relvovcr nach einem Telcgraphendrayt zu schießen-
Glücklich erweise bemerkte ein Schutzmann den muthigen Schützen,
nahm ihm das gefährliche Spielzeug ab und verhütete damit
weitere Proben, die vielleicht noch einen verhängnißvollen Aus-
gang genommen hätten. Man begreift schwer, wie es möglich
ist, daß Eltern so wenig Vorsicht in solcherlei Dingen üben
können, anderseits muß man zugleich — bewundern, wel-
cher militärische Geist schon unsere goldene Schuljugend beseelt.
Das Bürschchen wurde notirt und wird der verdiente Schützen-
preis nicht ausbleiben.
< (Rohheit.) Ein Schuhmacher in der Semmelsgasse
mißhandelte gestern Nachmittag im Zustand der Trunkenheit
eine Tapezierersfrau und verletzte sie schließlich durch eine Anzahl
Messerstiche, in Folge dessen die Frau nach dem Krankenhaufe
verbracht werden mußte. Der Thäter wurde verhaftet.

Gerichtszeitung.
* Heidelberg, 26. Jan. (Schöffengerichtssitzung.)
In der heutigen Sitzung kamen folgende Fälle zur Er-
ledigung :
1. Karl Kaspar Fülle von Ennabeuren erhielt wegen
Unterschlagung 10 Tage Gefängniß. 2. Katharina Marie
Dörsam in Dossenheim erhielt wegen Diebstahls 3 Tage
Gefängniß. 3. Adam Leonhard Glasbrenner und Balth.
Jakob Kücherer in Handschuhsbeim, angeklagt wegen Be-
drohung, ersterer erhielt 14 Tage, letzterer 10 Tage Ge-
fängniß. 4. Jakob Amberger hier erhielt wegen Wider-

stands und Schmähung eine Geldstrafe von 35 Mark.
5. Wilhelm Lauer hier erhielt wegen Hausfriedensbruchs
1 Woche Gefängniß. 6. Ludwig Beckmann Ehefrau und
Anna Maria Burkardt von Sandbausen, angeklagt wegen
Diebstahls, erstere erhielt 6 Wochen Gefängniß, letztere
wurde freigesprochen. 7. Johann Adam Schmitt von
Mönchzell erhielt wegen Vergehens gegen § 137 R.St.GB.
5 Tage Gefängniß. 8. Karl Schmitt von Gaiberg erhielt
wegen Bedrohung 14 Tage Gefängniß. 9. Josef Bouff
von Lautenbach erhielt wegen Diebstahls 6 Tage Ge-
fängniß. 10. Julius Möller in Mannheim wurde von
der Anklage wegen Diebstahls freigesprochen. 11. Adam
Bauder in Hintcrheubach erhielt wegen Beleidigung 4
Wochen 6 Tage Gefängniß. 12. Heinrich Fiehn von
Schriesheim erhielt wegen Bedrohung und Widerstands
4 Wochen Gefängniß. 13. Mar Ändrä von Großenhain
erhielt wegen Diebstahls 1 Woche Gefängniß. 14. Adam
Keller, Johann Keller, Johann Krauß, Albert Beierle und
Joh. Keller Ehefrau hier, angeklagt wegen Diehstahls und
Hehlerei. Adam Keller erhielt 8 Wochen, Johann Keller
10 Tage, Johann Krauß 12 Wochen, Albert Beierle
5 Wochen und Johann Keller Ehefrau 1 Woche Gefängniß.
Wevsoncrl'ncrchvichten.
Versetzungen und Ernennungen. Der
Großherzog hat den Oberförstern Rudolf Widmann in
Mosbach die Bezirksforstei Ettlingen, August Stöckel
in Odenheim die Bezirksforstei Kenzingen, Lorenz Herold
in Borbcrg die Bezirksforstei Odenheim, Adolf Neu-
berger in Engen die Bezirksforstei Mosbach übertragen;
ferner die Forstassistenten Wilhem Freiberger von
Zuzenhausen zum Oberförster in Engen, Wilhelm v.
Schweickhard von Lörrach zum Oberförster in Langen-
steinbach und Wilhelm Bauer von Pforzheim zum Ober-
förster in Borberg ernannt. Der Direktor der Höheren
Mädchenschule zu Offenburg, Karl Friedrich Lederle,
wurde unter Z rücknahme der unterm 19. Dez. v. I.
ausgesprochenen Versetzung desselben an die Höhere Bürger-
schule in Emmendingen als Professor an die Höhere
Bürgerschule in Breisach und den Professor Georg Josef
Vokert au der Höheren Bürgerschule in Breisach in
bleicher Eigenschaft an jene in Emmendingen versetzt.
Handelsnachrichten.
Frankfurt, 2K. Jan- (Effecten-Societät.) Umsätze bis
6'/«"Uhr Abends. Oesterr. Kredit 270^, »/, b- Disconto-
Commandit 182.15, 182 b- Januar. Berliner Handelsgesell-
schaft 136.70 b. Darmstädter Bank 132 b- Dresdener Bank
138 b- Februar. Elbthal > 98"/, b. u- G- Gotthard-Actien
150.80, 151.10 b- Februar- Schweizer Centtal 113.90, 114 b-
u. G- Schweizer Nordost 102.20, 30 b- Februar. Union 67.50,
b- Jura-Simvlon St.-Act. 49 b. 5°/« Italiener 91-40 b. ult-
Februar, do. 91.60 b. compt.
6stz Uhr: Kreditactien 269»/» Februar. 3V» Mexikaner
25.20 Februar.
In Uebereinstimmung mit den auswärtigen Nottrungen
zeigten die Curse allgemeine Befestigung.

Mannheim, 26. Jan- (Producten-Börse.)

24.
26.
24.
26.
Weizen März
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17.—
! Hafer März
14.40
14.35
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16.95
16.95
„ Mai
14.75
14.60
„ Juli
17.15
17.10
„ Juli
1495
14.85
Roggen März
14.75
14.75
Mais März
11.75
11.75
„ Mai
14.70
15.65
„ Mai
11.75
11.75
„ Juli
14.—
15.95
! „ Juli
11.50
11.50
Tendenz
behauptet.

Neueste Nachrichten.
Berlin, 26. Jan. (Militärvorlage.) Die
Militärcommission des Reichstags führte auch in der
heutigen Sitzung die Generaldebatte nicht zu Ende. Die
Sachlage ist nach wie vor unverändert. Freiherr von
Stumm hielt die gesetzliche Festlegung der zweijährigen
Dienstzeit für die Dauer des zu vereinbarenden Gesetzes,
etwa 5 Jahre, für geboten, nicht aber die verfassungs-
mäßige. Eventuell dürfe man vor einem Conflict nicht
zurückschrecken. Demgegenüber präzisirte Richter nochmals
den bekannten Standpunkt der freisinnigen Partei.
Alle offiziösen Schreibereien würden die Volksstim-
mung nicht beeinflussen, worauf Caprivi bemerkte,
er müsse die Presse benutzen und zu über-
zeugen suchen, so lange er an die Möglichkeit eines Er-
folges glaube. Buhl verlas einen Protest gegen die neu-
liche Aeußerung Liebers. Die Bayern hielten fest und
unerschütterlich zum Reiche. Er stehe auf Bennigsen's
Vorschlag und müsse auf der gesetzlichen zweijährigen
Dienstzeit beharren. Lieber verwahrte sich gegen Buhls
Auffassung. Er habe nur eine reichstreue Warnung nicht
grundlos erlassen. Preystng betonte die Treue Bayerns,
dessen Art nicht sei, darüber zu reden. Nächste Sitzung:
Samstag.
Berlin. 26. Jan. Der König von Württem-
berg ist um 10 Uhr 50 Min. auf dem Anhalter Bahn-
bof eingetroffen. Der Kaiser, die Prinzen, der württem-
bergische Gesandte, sowie die Generalität waren beim Em-
pfange anwesend.
Paris, 26. Jan. Justizminister Bourgeois
ließ Cassagnac fordern wegen eines beleidigenden
Artikels in der heutigen „Autorito".
Paris, 26. Jan. Peyramont, der frühere Director
der Zeitung „Revanche", sandte eine Depesche an Bebel,
in der er unter Androhung von Zwangsmaßregeln inner-
halb 48 Stunden Beweise für die in der Militärkommis-
sion des Reichstags von Bebel aufgestellte Behauptung
verlangt, daß Bismarck 1887 die „Revanche" gekauft habe
 
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