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Neuer General-Anzeiger: für Heidelberg und Umgegend ; (Bürger-Zeitung) — 1893 (Januar bis Juni)

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No. 21 - No. 30 (25.Januar - 4. Februar)
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https://doi.org/10.11588/diglit.43990#0109

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Wegener Diebereien. An 40 Diebstähle sind dem Manne
schon jetzt nachzuweisen und eine Menge gestohlener
Sachen wurden in seiner Wohnung gefunden.
* Halle, 27. Jan. Gestern bis heute Mitternacht
kamen in Nietleben zwei Neuerkrankungen, kein Todesfall
vor. Die Epidemie scheint in der Abnahme begriffen zu sein.
* Koblenz, 26. Jan. Im Keller des Realgymna-
siums erfolgte gestern Abend eine deftige Gasexplosion.
Die Frau des Castellons murdc im Gesicht und an
den beiden Händen schwer verbrannt, ihr Sohn erlitt
schwere Brandwunden an den Händen. Der Castellon,
der abseits stand, wurde nur leicht im Gesicht verletzt,
auch sind ihm die Haare versengt. Das Gas batte sich
an dem Wassermesser angesammelt. Als die Frau den
Abschlußhahn öffnen wollte, erfolgte ein starker Schlag,
der in der ganzen Stadt gehört wurde. Alle Fenster
des Hauses und viele Scheiben an den Häusern in der
Nachbarschaft sind zertrümmert, auch die nebenan liegende
Synagoge hat gelitten. Das Gas entströmte einem
undichten Zuleitungsrohr. Der Schrecken der Anwohner
der Häuser ist groß, da das entströmende, Gas überall
eindringt. Man hat die Stelle des Rohrbruchs iinmer
noch nicht gefunden.
* Koblenz, 27. Jan. Das Moseleis stand in Folge
Stopfung bei Berncastel still. Seit 9 Ubr Vormittags
ist wieder Eisgang der Obermosel. Der Rhein ist hier
150 gestiegen.
* Berlin, 27. Jan. In der Kleiststraße 10 erschien
gestern Nachmittag bei einer alten, etwas kurzsichtigen
Dame eine Frau mit einem Kinde auf dem Arm und
bat um ein Almosen. Die Dame nahm aus ihrem
Portemonnaie ein Zehnpfennigstück «nd übergab es der
Bettlerin. Diese entfernte sich, nachdem sie ihren Dank
abgestattet hatte. Etwa fünf Minuten später erschien sie
wieder und theilte der alten Dame mit, daß sie sich wohl
geirrt haben müsse, denn das von ihr erhaltene Geschenk
sei ja ein Goldstück. Die Dame, welche die gelblich
schimmernde Münze bei der Dämmerung und bei ihrer
Kurzsichtigkeit nicht recht erkennen konnte, war erfreut
über die Ehrlichkeit der armen Frau, nahm das an-
gebliche Goldstück zurück und schenkte ihr als Belohnung
eine Mark, worauf sich die Bettlerin schleunigst entfernte.
Als sich die Dame später mit Hilfe ihrer Brille das
Geldstück näher ansab, entdeckte sie in demselben ein
neues Zweipfennigstück. — In Gegenwart seiner Gattin
erschoß sich vorgestern Abend der 36 Jahre alte Kaufmann
Otto Lange. Lange, der seit einiger Zeit an einer
Nervenkrankbeit litt, hütete das Bett. Ohne sichtliche
Veranlassung und ohne daß die Ehefrau es hindern
konnte, wußte er sich in den Besitz eines geladenen Re-
volvers zu setzen und brachte sich damit einen Schuß in
die rechte Schläfe bei.
* Berlin, 27. Jan. Dem „Berl. Tagebl." wird aus
Hamburg gemeldet, daß auf dem norwegisu,en Dampfer
„Dore", der von Gothenburg eingetroffen ist, sich ein
Cholerakrankcr befunden habe.
* Berncastel, 27. Jan. Gestern Abend erfolgte eine
(Überschwemmung des unteren Stadtheils, das Eis drang
in die Häuser ein, acht Häuser und mehrere Schiffe
wurden zertrümmert.
* Wien, 27. Jan. Ueber den Unfall in Sterbina
wird ferner mitgetheilt: Frau Brassek stürzte die brennende
Petroleumlampe um, und zwar so unglücklich, daß sie, ihr
Mann und ihre vier kleinen Kinder sofort Feuer fingen. Die
Kinder verbrannten sämmtlich. Vater und Mutter liegen über
und über mit Brandwunden bedeckt, auf den Tod darnieder.
* Nom, 27. Jan. Gestern Abend gegen 9 Uhr
platzte vor den Fenstern des Erdgeschosses des Quirinals
eine mir Pulver gefüllte Papier-Petarde, richtete jedoch
keinen Schaden an.
* Venedig, 26. Jan. In Viterbo und Umgebung
sind in den letzten Tagen 15 Personen, darunter der
Sindako von Montalto, unter dem Verdachte, den Bri-
ganten Heblerdienste geleistet zu baben, verhaftet worden.
Weitere 23 Personen, darunter ein Gemeinderatb und
der Munizipal-Sekretär sind gleichfalls verdächtig und
sollen noch verhaftet werden.
* Manchester, 27. Jan. Hier eursiren jetzt eine
Menge falscher Schillinge, die in Beuschland fabrizirt
worden sind. Die Banken behaupten, daß der Gesammt-
import davon 20 000 Pfund Sterl. beträgt. Das Silber
ist gut, aber sie enthalten 20 pCt. mehr Legirungsmetall
als die echten englischen Schillinge.
* Newyork, 25. Jan. Ueber das fürchterliche
Eisenbahnunglück an dem Alton-Knotenpunkt in Illinois
(Nordamerika) am vorigen Sonnabend meldet ein Reu-
lersches Telegramm noch Folgendes: Tie Zahl der Todten,
die durch den Zusammenstoß und die später erfolgte Er-
Plosion des Petrole.-mbehälters, welch' letzteres weit ver-
nichtender als der Zusammenstoß selbst war, vernichtet
wurden, beträgt 16. Von diesen sind 7 im Krankenhaus
gestorben. Die Aerzte des Hospitals sagen, daß noch 14
verwundete ihren Wunden erlegen werden. Die genaue
Zahl der Verletzten ist jetzt auf 65 festgestellt.
* Mexiko, 26. Jan. In dem Silberbergwerk Con-
ttprion brach ein Feuer aus, wobei 24 Bergleute umge-

Locale Mitteilungen.
Heidelberg, 28. Januar.
. -4- (Schuldienstnachricht.) Wie wir hören, wird Herr
Äramkspractikant Geilsdörfer am I. Februar seine frühere
Stellung am diesigen Gymnasium wieder einnehmen.

X (Kaiserfeier in der Realschule.) Im Anschluß
an unseren gestrigen Bericht über die Gymnasiumsfeier ist
noch mitzutheilen, daß auch die hiesige Realschule die Feier
des kaiserlichen Geburtstages in würdigster Weise beging.
Herr Professor Nohl hatte sich zur Festrede das Character-
bild des deutschen Dichters Moritz Arndt gewählt. Entsprechend
dem patriotischen Vortrag verbanden sich hiermit Deelamationen
Arndt'scher Dichtungen- Eine besondere Würze erhielt die
schöne Feier durch unter Leitung des Herrn Filsingcr
von den Schülern vorzüglich vorgetragene Chöre.
— Der Kaiserball des hiesigen Bataillons war
wie auch sonst nach den 4 Compagnien vertheilt, und zwar
hielt die 5. ihren Ball im „Prinz Max", die 6. im „Zwinger",
die 7. in der „Harmonie" und die 8. im Rcstaurationssaal
bei Verton in Neuenheim ab. Bei allen Compagnien war
der Ball mit kleinen theatralischen und sonstigen Unterhaltungen
verbunden und verlief in schönster Weise.
O (Sammlung.) Nachdem eine Sammlung für Zwecke
des „Allgemeinen evangel.-prot- Missionsvereins" veranstaltet
worden, hat sich nunmehr ergeben, daß dieselbe den schönen
Ertrag lieferte von 1954 Pik. 25 Pfg.
III (Jnvaliditätsverficheruug vrtr.) Nachstehend
geben wir einen kurzen Ueberblick über die Jnvaliditätsver-
sicherung innerhalb des Großherzogthums. Dieselbe umfaßt
326 000 Versicherte mit einer Gesammtcinnahme von 2662987
Mark Beiträgen. Die Verwaltungskosten betragen 138812 Mark
----- 5,21 <>/„ der Beiträge.
P (Besitzveranderung.) Wie wir hören, wurde das
Restaurant zum „Perkeo" von Herrn Recket, dem Inhaber
des Münchener „Cafö Paul", käuflich erworben. Die Ueber-
nahmc erfolgt am 1. April. Die Vermittlung geschah durch
die Agentur Napp.
< (Jrrthum.) Es wird uns von zuständiger Seite
mitgetheilt, daß die Mittheilung verschiedener Blätter von dem
angeblich durch Choleraerkrankung erfolgten Tode des Herrn
Dr- Buchholz in Nietleben bei Halle, des Schwiegersohnes
des Herrn Obcramtörichters Süpfle hier, auf Jrrthum beruhe.
Im Gegentheil soll laut Nachrichten von dort das Befinden
des Genannten ein günstiges sein.
X (Unfall.) Eine Frau hatte, als sie gestern aus
einem Laden am Markte herausging, das Unglück, einen Fehl-
tritt von den «stufen zu lhun oder auszugleiten, so daß sie
einen schweren Fall auf den Kopf that und in Folge dessen
hineingetragen werden mußte, wo sie eine halbe Stunde
besinnungslos lag.
Handelsnachrichten.
Frankfurt, 27. Jan- (Effecten-Societät.) Umsätze bis
6sti Uhr Abends. Oesterr. Kredit 270-2697/« b. Disconts-
Commandit 181.75 , -90-80 b. Berliner Handelsgesellschaft
137 b. Darmstädter Bank 132.30 b. Dresdener Bank 138.50
b. Gotthard-Actienl52.20,10 b. Schweizer Central 114.80, b.
Schweizer Nordost 104.50, b. Union 68.60,68.70 b. u. G.
Jura-Simplon St.-Act. 49.10 b. 5»/, Italiener 91.40 b. ult.
Februar.
6'/z Uhr: Disconto 181.75. Lübcck-Büchen 139.50.
Bei geringen Umsätzen zeigten die Course theilweise Ab-
schwächung. Schweizer Bahnen waren gebessert.
Mannlleinrer Strohmarkt vom 26. Jan. Wicsenheu
per Ctr. 4,50—4,80; Kleeheu per Ctr. Mk. 4,80—5,00. Kron-
stroh per Ctr- Mk. 2,20—3,— : Geistenstroh Mk. 1,80—2,Olt.
Mannheimer Pferde- «nd Viehmarkt vom 20. Jan.
Es waren beigetrieben: 55 Kälber, 132 Schweine und wurden
verkauft per 100 Ko. Schlachtgewicht zu Alk.: Kälber 1.Qual.
140, 2. Qual. 120, Schweine 1. Qual. 126, 2. Qual- 122.
Zusammen 187 Stück._
A LL e r t' e i.
— (Ein Bild aus dem See leb en.) Sehr
anschaulich schildert ein Dr. R. in der Kölnischen Ztg.
das Leben und Treiben an Bord eines großen Seeschiffs.
Er schreibt: „In Santos kam eine Dame an Bord
mit vielen; Gepäck und einem kleinen Kinde. Sie war
etwa 24 Jahre alt, hatte ein feines Gesichtchen und
und trug ein schwarzes Spitzenkleid. Das Kind war
ein allerliebstes kleines munteres Ding, ein Jahr alt,
aber als brasilisches Kind für dieses Alter schon sehr
entwickelt lief, plapperte, machte allerlei Kunststückchen.
Als Arzt kam ich bald in Gespräch mit der Dame.
Ihr Mann sei Beamter in Santos, habe aber seinen
Kontrakt gebrochen, um vor dem Gelben Fieber zu
flüchten. Sie reise einstweilen vor; er müsse noch eine
Entschädigungssumme bezahlen. Das Kleine war bald
der allgemeine Liebling, und viele Passagiere machten
sich hernach Sorgen, die Krankheit des Kindes durch
die ihm geschenkten Süßigkeiten verschuldet zu haben.
Die Tante wurde bald stark seekrank. Plötzlich verschwand
das Kind. Ich fand es im Zwischendeck bei einer Frau,
der es die Mutter zur Pflege gegeben hatte. Sie selbst
sah es nur selten, und die Kleine zeigte dann immer
eine rührende Freude. Da wurde die Pflegefrau krank.
Sie hatte hohes Fieber und kani als gelbfieberverdächtig
in das Jsolirspital. Am selben Abend wurde auch das
Kind krank. Die Mutter mußte es nun wohl oder übel
wieder zu sich nehmen, bekümmerte sich aber blitzwenig
um dasselbe und ließ die Stewardeß alles besorgen.
Ihre Seekrankheit war längst vorüber; aber sie lag den
ganzen Tag auf dem Sopha und las. Bei dem Kinde
brachen zwei Zähnchen durch — ein weiteres wurde noch
sichtbar. Am Abend traten die gefürchteten Krämpfe
hinzu, in der Nacht starb das Kind. Die Pflegemutter
war inzwischen auch schon dem Gelben Fieber erlegen.
Die Mutter spielte nun eine leidenschaftliche Trauer-
komödie — „sie wolle am liebsten selbst lebendig mit ins
Wässer geworfen werden" — trank aber nach Genuß
eines Beefsteaks, noch während die kleine Leiche im
Zimmer lag, drei Glas Culmbacher, — Dem Abbolen
der Leiche setzte sie keinen Widerstand entgegen und
fragte, um wieviel Uhr die Leiche über Bord gesetzt
würde. Ich sagte, ich könne ihr keine genaue Auskunft
darüber geben. Am Abend um 11 Uhr war ich noch
allein auf dem Hinterdeck, da kam ein Mann mit einem
Pack unter dem Arm, ging an die Brüstung und
schleuderte den Pack in weitem Bogen über Bord. Mit
lautem Klatschen schlug er auf. Wie er gekommen, ging

der Mann wieder. Er batte mich nicht gesehen, und
Niemand außer mir war Zeuge von diesem Ende der
armen kleinen lieben Olga. Mit Aufnahme der Per-
sonalien wartete ich einen Tag. „Olga B-, 1 Jahr 1
Monat, konfessionslos nicht getauft. Die Papiere habe
der Papa noch, sie seien aber noch nicht getraut, d. h.
nicht kirchlich." Statt des schwarzen Spitzenkleides trug
sie seitdem ein blaues, aß und trank tüchtig, und als
ich eines Morgens in den Salon kam, laß sie die
Kreutzer-Sonate von Leo Tolstoi, die ein Passagier aus
Versehen hatte liegeu lassen.
— (Eine Liebestragödie in Graz). Ueber
Frau Bianca Mayer geb. Hoffmann, die kürzlich in
Graz in einem Hotel von dem Lieutenant des ersten
Train-Regiments, Eduard Hoß, durch einen Revolver-
schuß getödtet wurde, worauf der junge, erst 21jährige
Offizier sich selbst erschoß, entnehmen wir der „Grazer
Tagespost" folgende Mittheilungen: Die auf so tragische
Art aus dem Leben Geschiedene, die sich seit der
Scheidung von ihrem Gatten wieder „Fräulein Bianca
Hoffmann" nannte, gehörte zu den bekanntesten Er-
scheinungen unserer Stadt, obwohl sie in der letzten Zeit
ihren ständigen Wohnsitz in Wien hatte. Sie fiel eben-
sowohl durch ihre Schönheit, als den Lurus und Ge-
schmack ihrer Toiletten auf. Ihre Ehe mit einem Post-
beamten, einem Freunde ihres Vaters, war nur von
kurzer Dauer und wurde vor drei Jahren auf Verlangen
des Gatten gllöst. Bianca Hoffmann trat in ver-
schiedenen Grazer Vereinen nicht ohne Erfolg als
Sängerin auf, und nach der Trennung von ihrem Gatten
wollte sie ihr Glück auf dem Theater versuchen. Sie
zog nach Wien, hatte im ersten Stockwerke der Mayer-
Hofgasse Nr. 11 eine elegante Wohnung und bildete
sich für die Oper aus. Sie war vor einigen Tagen
nach Graz gekommen, um ihren schwer erkrankten Vater
zu besuchen. Lieutenant Hoß, der erst seit einem Jahr
Offizier war, lernte Bianca Hoffmann im vorigen Jahre
in Gleichenbecg kennen nnd faßte sogleich eine heftige
Neigung zu der schönen Frau, die von derselben jedoch
nicht erwidert wurde. Seither verfolgte er sie mit feiner
Leidenschaft, so daß sie sich vor Hoß, der sehr exaltirt war,
nach wiederbolten Aeußcrungen, die sie zu Bekannten
that, geradezu fürchtete.
Evangelischer Gemeindegottesdienst.
Sonntag, 29. Januar.
St- Annakapclle 9 Uhr: Herr Stadtpfarrcr Hönig.
Providenzkirche VM Uhr: Hern: Vikar Hindenlang.
Heiliggeistkirche 10 Uhr: Herr Stadtpfarrer Schück.
Abendgottesdienst:
Hciliggeistkirche 5 Uhr: Herr Cand. E- Walther
Stadttheil Schlierbach.
Altes Schulhaus Uhr: Herr Stadtvikar Schmitthenner.
Stadttheil Neuenheim:
Vorm- VzlO Uhr: Herr Stadtpfarrer Schneider-
Srömisch-Katholischer Gottesdienst.
Sonntag, den 29- Januar (Scptuagesimä).
Jesnitenkirche.
Morg. 6Uhr: Frühgottesdienst.
„ 8 „ Schulgottesdienst.
„ 9 „ Hochamt mit Predigt-
„ 11 „ Stille hl- Messe.
Nachm- 1 Uhr: Christenlehre.
„ 2 „ Vesper.
Nothkirche-
Morg- 8 Uhr: Hl. Messe-
„ B/s Uhr: Hochamt mit Predigt-
Nachm. 3 Uhr: Vesper-_
Alttatholischer Gemeindegottesdienst.
Sonntag, 29. Jannar.
Morgens 9 Uhr in der Heiliggeistkirche Herr Stadtpfarrer
Dr. Stubenvoll.
Neueste Nachrichten.
Berlin, 27. Jan. Der Kaiser begab sich heute mit
den königlichen Prinzen zur Paroleausgabe nach dem
Zeughaus. Abends 6 Uhr war im Silbersaal Familien-
tafel und Marschalltafel. Im Opernhaus war Gala-
Oper, welcher der Kaiser, die Kaiserin und die Fürstlich-
keiten beiwohnten.
Berlin, 27. Jan. Der Bunoesrath hat in seiner
gestern unter dem Vorsitz des bayerischen Gesandten,
Grafen Lerchenfeld, abgehaltenen Sitzung den Handels-
vertrag mit Egypten genehmigt.
Hamburg, 27. Jan. Bei dem officiellen Festmahl
anläßlich des Geburtstages des Kaisers in Al-
tona brachte Waldersee den Kaisertoast aus. Er be-
merkte dabei u. A.: Der Kaiser stellt auf Grund reif-
licher Erwägung aller Verhältnisse auf den Rath er-
fahrener Männer, an die Nation Forderungen zum
alleinigen Zweck, dem deutschen Reiche die erworbenen
Güter, vor allem den Frieden zu erhalten. Diese Forde-
rung stoße auf Widerstand. Er hoffe, die Krisis werde
glücklich überwunden.
London, 27. Jan. Rosebery erklärte in einer Unter
redung mit Waddington, die englische Regierung habe
die Verstärkungen der Truppen nach Egypten geschickt
einzig und allein zur Aufrechterhaltung der öffentlichen
Ordnung in diesem Lande.
Petersburg, 27. Ja. Zur Feier des Geburtstages
Kaiser Wilhelms fand bei dem Zaren ein Familien-
frühstück statt, wozu der deutsche Botschafter Werder ge-
laden war. Kaiser Alexander brachte die Gesundheit
Kaiser Wilhelms aus.
Newyork, 27. Jan. Anläßlich des Todes Blaine's
erließ der Präsident eine Trauerproklamation. Für die
Staats-Departemens ist eine Trauer von 30 Tagen verfügt.
 
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