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Neuer General-Anzeiger: für Heidelberg und Umgegend ; (Bürger-Zeitung) — 1893 (Januar bis Juni)

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No. 41 - No. 50 (17. Februar - 28. Februar)
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Wels, 17. Febr. Die Erzherzogin MarieValerie
wurde von einem Prinzen entbunden.
Amerika.
Washington. 17. Febr. In der Botschaft Harrisons,
betreffend Hawaii, heißt es, im Interesse der Sicherheit
der Vereinigten Staaten und des Weltfriedens müßten
die Vereinigten Staaten Hawaii annektiren. Die Rechte
der Ausländer in Hawaii würden dein Vertrage gemäß
respektirt werden. Die Handels- und die auswärtigen
Beziehungen würden unverändert bleiben. Bis zu der
neuen hierauf bezüglichen Gesetzgebung würden die Ver-
einigten Staaten eine Schuld von 3 250 000 Dollars auf-
nehmen. Der Königin von Hawaii sind jährlich 20 000
Dollars, der Prinzessin Kainlani 15 000 Dollars zu zahlen.
Deutscher Reichstag.
Berlin, 17. Februar.
Abg. Gras Kanitz (cons.) berührt die Währungs-
frage, geht auf die Frage der Handelsverträge ein und
hebt bervor, daß ein in dem Neichsamt des Innern redi-
girtes offizielles Schriftstück selbst zugegeben habe, daß
Italien gegenüber der Schweiz mehr herausgeschlagen habe
als Deutschland. Die deutsche Handelsbilanz habe sich
seit den Handesverträgen verschlechtert. Deutschland habe
sich bei dem autonomen Tarif weit besser als jetzt ge-
standen, wo ein Staat gegen den anderen bevorzugt
würde. Graf Kanitz schließt: könne auch die Debatte
über die Handelsverträge kein positives Resultat haben,
ss üege ihr Werth doch darin, daß sie eine Klärung ge-
bracht habe. In der Bemerkung des Reichskanzlers, daß
er für die Landwirthschaft ein warmes Herz habe, er-
blicke er (Redner) ein Zeichen, daß das Vertrauen der
Landwirthschaft zu der Regierung wieder hergestellt werde.
Staatssekretär des Auswärtigen Frhr. von Mar-
schall: Die Ansichten des Grafen Kanitz bedeuteten
einen Verzicht auf die Erhaltung des auswärtigen
Marktes. Das sei ein Bruch mit dem Prinzip der
Zollgesetzgebung von 1879, welches grade darauf hinaus-
lief, nicht bloß den inneren, sondern auch den äußeren
Markt für uns zu schützen. Gegenüber dem Abgeordneten
Grafen Kanitz sei hervorzuhcben, daß gerade für die
Baumwollindustrie aus 13 Milli.neu Minvereinfuhr und
251/2 Millionen Mehrausfuhr eine Besserung von über
38 Millionen sich ergebe. Frhr. von Marschall wendet
sich sodann gegen den gestrigen Angriff des Abg. Grafen
v. Limburg-Stirum im Abgeordnetenhause gegen die
Reichsregierung und betont, Deutschland habe sich nie-
mals in einer Zwangslage befunden, Handelsverträge ab-
schließen zu müssen. Deutschland Habe nur die Initia-
tive ergriffen, dem von einer Anzahl von Staaten be-
gonnenen Absperrungssystem eine Staatcngruppe gegen-
überzustellen, welche von freieren Prinzipien ausging.
Wenn die Regierung den 1. Februar 1892 abgewartet
hätte, ohne zu den zollpolitischen Verschiebungen Stellung
zu nehmen, so hätte inan ihr zweifellos Unfähigkeit vor-
geworfen. Für gänzlich unrichtig hält Redner die An-
schauung, daß nian mit gewissen Staaten politisch ver-
bündet sein, und gleichzeitig im Zollkriege mit denselben
leben könne. Das vom Grafen Kanitz angezvgene Bei-
spiel Frankreichssei nichtermutigend.die französische Handels-
politik habe n r zu dem Zollkrieg mit der Schweiz geführt.
Staatssekretär Frhr. Ma ltza b n erwidert, die Regie-
rung sei niemals den Bestrebungen zur Hebung des
Silberpreises feindlich gegenüber gestanden und er erkenne
die Schädigung der deutschen Interessen durch das Sinken
des Silberpreises an. Sie werde kein brauchbares Mittel
unterlassen, um dem Sinken entgegenzuwirken, aber von
den in Brüssel gemachten Vorschlägen erwarte er aller-
dings nichts.

j Abg. Büsing (ul.) erklärt, seine Partei billige im
< Gegensatz zu dem Äbg. Buhl rückhaltlos die Handels-
politik der Regierung und werde auch für den russischen
Handelsvertrag stimmen. Die Interessen der Landwirth-
schaft dürften nicht weiter unterstützt werden, als das mit
den Interessen der anderen Berufsstände und der Kon-
sumenten verträglich sei.
Reichskanzler Graf Kapri vi führt aus, es sei auf-
fallend, daß diese Debatte über den Nothstand der Land-
wirthschaft gleichzeitig im Reichstage und im preußischen
Abgeordnetenhause geführt worden sei. Er nehme die
Bewegung sehr ernst und habe die feste Ueberzeugung,
daß die jetzigen Vorgänge für Deutschland die größten
Gefahren in sich schließen. Er sei der Meinung, daß
hinter der Bewegung etwas ganz anderes stecke, als vor-
geschützt werde. Die Geschichte zeige, daß Bewegungen,
welche Anfangs das Beste wollten, dann weiter gingen
und nachher nicht aufzuhalten waren. Je mehr die poli-
tischen Parteien in wirthschaftliche Bahnen drängten, desto
mehr sei es Pflicht der Regierung, zu wachen, daß die
allgemein politischen Interessen nicht vernachlässigt werden.
Festigkeit sei die erste Anforderung, welche an die Ge-
sundung Deutschlands gestellt werden könne. Jeder
Wechsel in der Person sei mit einer Erschütterung ver-
bunden, also werde auch er aushalten. Aber es sei
dringend zu wünschen, daß die Vertreter agrarischer In-
teressen erwögen, ob die von ihnen eingeschlagenen Wege
dauernd mit den Staatsiuteresscn vereinbar seien. Nicht
um den einzelnen Mensch:» handle es sich hier, sondern
um das Schiff, worauf die deutsche Flagge wehe. (Leb-
hafter Beifall links.)
An der Debatte betheiligten sich noch die Abgeordneten
Jordan (dfr.), Staudy (kons.), Holz (Reichsp.), Dziem-
bowski (Pole) und Wisser (liberal).
Gras Mirbach (cons.) erklärt, auch seine Partei
sei durch die Stärke und Tiefe der agrarischen Bewegung
überrascht worden. Die Gründe dafür lagen theils in
dein wirtbschaftlichen Niedergang, theils in den Lasten,
welche durch die Sorge um die Wehrkraft und soziale
Gesetzgebung der Landwirthschaft auferlegt werden. Auch
er trage erhebliche Verantwortung für die jetzige Beweg-
ung, werde sich aber bemühen, dieselbe seiner königstreuen,
tovalen Gesinnung entsprechend zu leiten.
Reichskanzler Graf Caprivi vertheidigt den preu-
ßischen Landwirtbschaftsmiuister gegen die Angriffe des
Vorredners. Der Landwirthschaftsminister bade die In-
teressen der Landwirtschaft bei jeder Gelegenheit warm
vertreten.
Hierauf wird die Discussion geschlossen.
Der Titel der Besoldung des Staatssekretärs wird
bewilligt.
Nächste Sitzung Samstag 1 Uhr. Tagesordnung:
Weiterberathung des Etats des Innern.
Aus Wuy und Ievn.
* Obergrombach, (Amt Bruchsal). 16. Febr. Eine
hochherzige Handlungsweise wurde vom hiesigen Krieger-
verein bekundet. Den auf gräßliche Weise um's Leben
gebrachten Knecht Karl Neff weigerte sich der Dienstherr
Müller Steiner in Helmsheim beerdigen zu lassen Da-
rauf wandte man sich an die Geburtsstadt des Ermordeten,
Bühl, die Beerdigung zu besorgen. Die Gemeinde Bühl
bestimmte, daß Neff ein Armenbegräbniß erhalten sollte.
Das Gericht entschied, Neff nach Heidelberg an die
Universität zu überführen. Nunmehr legte sich der hiesige
Kriegerverein in's Mittel, brachte durch freiwillige Beiträge
die Beerdigungskosten aus und ließ den. Ermordeten ein
würdiges Begräbuiß zuTbeil werden. Eine solche Handlungs-
weise verdient öffentlich anerkannt zu werden.

s * Durlach, 17. Febr. Die erwähnten abscheulichen
S 0 lda t enm ißh a n dlu ngen bestätigen sich, doch er-
l fährt der „Schw. Bote", daß die anfänglichen Gerüchte
! über das Strafmaß weit über das Richtige hinausgingen-
Es wurden nicht zwei, sondern 5 Beschuldigte vecurthei.lt:
ein Feldwebel, dessen Mitwirkung wesentlich darin bestand,
die Mißhandelten, die sich beschweren wollten, an der
Erhebung der Beschwerde zu hindern, zwei Vizefeldwebel
und zwei Unteroffiziere, davon einer nicht mehr bei der
Linie. Verurtheilt wurden der Unteroffizier, der wegen
gleicher Vergeben schon einmal bestraft morden ist, zn
21/2 Jahren Festung und Degradation, der Unteroffizier
a- D- zu 1 Jahr 4 Monaten Festung, ein Vizefeldwebel,
der einen Soldaten mit glühenden Kartoffelstücken fütterte,
zu 9 Monaten Festung, ein Vizefeldwebel zu drei Wochen
und der Feldwebel zu 7 Tagen Arrest. Eine nähere Be-
trachtung dieser Strafen ist nicht uninteressant. Der
Feldwebel, der dem arnien Mißhandelten den Beschwerde-
weg verlegte, erhielt 7 Tage Arrest; ein Unteroffizier, der
wegen Mißhandlung schon bestraft war, blieb gleichwohl
Unteroffizier und erhielt so die Gelegenheit, sich nochmals
gegen wehrlose Untergebene zu vergehen. Die „Fütterung"
mit glühenden Kartoffelstöcken soll nach der ersten Mit-
theilung des „Schw. Boten" den Tod des betroffenen
Soldaten herbeigeführt haben; nach dem Urtheil (9
Monate Festung) scheint das unglaublich.
* Bom Hunsrück, 16. Febr. Für einen bekannten
Kreisbeamten traf dieser Tage nach Mitternacht ein Eil-
botenbrief ein, der einem Boten zu sofortiger Bestellung
übergeben wurde. Der Bote fand das Haus verschlossen,
und alles Pochen und Rufen konnte die Bewohner nicht
wachmachen. Der Bote brachte nun den Brief aufs Amt
zurück, erhielt aber die gemessene Weisung, den Brief
„mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln an seine
Adresse zu befördern." Gesagt, gethan. Er holte sich
in der Nachbarschaft eine Leiter und kletterte auf der-
selben bis zu dem im oberen Stockwcrcke liegenden Schlaf
zimmer des Adressaten empor, den er durch Klopfen ans
Fenster zu wecken suchte. Mann und Frau fuhren jäh
aus dem Schlummer, glaubend daß es Diebe seien. Mit
einer Waffe in der Hand öffnete der Mann das Fenster-
„Was wollen Sie?" schnauzte er den auf der Leiter
Stehenden an, der ihm freundlich grinsend den Eilboten-
brief überreichte. Tableau! Der gewissenhaft beförderte
Brief enthielt thatsächlich wichtige Nachrichten.
* Berlin, 17. Febr. Die Freigebigkeit, mit welcher
unsere Berliner Titel verleihen, wird durch ein Ge-
schichtchen illustrirt, dessen Schauplatz das Bureau eines
hiesigen Rechtsanwalts war. Ein behäbiger Restaurateur
erschien in der Kanzlei, um in einer außergerichtlichen
Vergleichssache Verhandlungen anzuknüpfen. Da der
Anwalt abwesend war, wurde er von dessen Substituten,
einem jungen Referendar, empfangen. Gewiß in der
Absicht, sich diesen geneigt zu machen, suchte der Re-
staurateur nach einem recht klangvollen Titel für de«
jungen Rechtsgclehrten. Endlich glaubte er ibn gefunden
zu haben. „Ich komme in der und der Sache, Herr
Justizrath," begann er, „und möchte Sie ersuchen - -
— „Bitte, wollen Sie Platz nehmen, Herr Commissions-
rath," sagte der Referendar höflich. — „Aber ich bitte,
Herr Justizrath ..." — „Nehmen Sie nur ohnr
Umstände Platz, Herr Kommissionsrath." — „Aber ich
bitte, Sie beehren mich da mit einem Titel, der nur Pck
nicht zukommt," wehrte der Restaurateur ab. — „Das
tbut nichts," meinte der Referendar ruhig, „ich bin ja
auch nicht Justizrath. Aber eine Eine ist die andek
wertb" . . . Die Verhandlungen wurden nun ohua
jeden Aufwand von Zeitraubenden Titulaturen zu Ende'
geführt.

park cinfindest und dort der Dinge harrest, welche sich
ereignen werden.
„Wahrhaftig, Braunfels, wenn die Sache nicht gänz-
lich außerhalb des Bereiches des Scherzes läge, würde ich
glauben, Du wolltest mich zum Besten haben. Was in
aller Welt hat denn der Thierpark mit der Uebcrführung
des Verbrechers zu tbun?"
„Verlaß Dich auf mein Wort, Freund, und thue,
was ich Dir gerathen habe. Ich denke, Du kennst mich
zur Genüge, um zu wissen, daß ich derartige Dinge
niemals von der leichten Seite nehme. — Wirst Du
also kommen?"
„Meinetwegen! — Aber wenn sich nun herausstcllt,
daß Du Dich auch dieses Mal geirrt hast, so will ich
ein für alle Mal mit der Geschichte nichts mehr zu
thun haben."
„Es sei, und Du kannst Dich überzeugt halten,
morgen einen hochinteressanten Vormittag zu verleben.
Auf Wiedersehen denn bis dahin; ich habe keinen Augen-
blick Zeit mehr. Sei nur ja recht pünktlich, der Weg
wird Dich sicher nicht gereuen."
Er drückte dem Staatsanwalt flüchtig die Hand urtd
eilte davon. Alles war jetzt zu dem beabsichtigten großen
Schlage vorbereitet und es blieb Braunfels nur noch
übrig, einen Sekundanten zu finden, der die Einzelheiten
des Duells mit d'Hcrvilly verabredete und für die nothigeu
Waffen, sowie für die Gegenwart eines Arztes Sorge
trug. Einer seiner ehemaligen Studienkollegen, ein junger
Diplomat, zu welchem er sich begab, erklärte sich ohne
Weiteres dazu bereit, ,und so konnte der Assessor denn
--ndlich in seine Wohnung, zurückkehren, wo es angesichts

der ernsten Stunde, die ihm morgen bevorstand, noch
mancherlei zu ordnen und zu bedenken gab. Trotz aller
Freude und Sisgesgewißheit verhehlte der junge Mann
nicht, daß die Affaire ebensowohl einen ganz anderen
Ausgang nehmen könne, als den erwarteten und ge-
wünschten, und auch für diesen Fall also mußten die
nöthigen Dispositionen getroffen werden. (Forts, folgt.)
Meines JeuM'eLon.
Dorpat — Juriew.
Gegen einen Ukas des Zaren gibt es in Rußland keine
Berufung. Der Zar spricht wie das Schicksal stets das letzte
Wort. Davon swisscu nicht blos die Russen selbst, sondern
mehr noch die Polen und die russischen Ostseedcutschen zu
erzählen, deren nationales Sonderlichen von UkaS zu Ukas
trotz aller passiven Gegenwehr etappenweise erstickt wird. Jetzt
ist auch auf die alte deutsche Universitätsstadt Dorpat das
Geschick in Gestalt eines zarischen Ukases niedcrgefahrcn; sie
soll ihren rühmlichen deutschen Namen mir dem russischen
Namen Juriew vertauschen- Es hangt nicht immer viel an
einem Namenswechsel, aber in diesem Falle bedeutet er den
traurigen Abschluß eines langen schweren Ringens, welches
damit endet, daß ein Stück alter deutscher Kultur unter dem
eisigen Hauch der Russificiruung unrettbar erstarrt. In alten
russischen Chroniken führte die livländische Universitätsstadt
den Namen Juriew ; man wird sich fortan daran zu gewöhnen
haben, daß es kein Dorpat mehr, sondern nur noch ein
Juriew gibt. Das russische Ostscedcutschthum wird mitsammt
dem Namen ausgetilgt. Und gerade an den Namen Dorpat
knüpfen sich die letzten schönen Erinnerungen des geistigen
Zusammenhanges zwischen Deutschland und der deutschen
Diaspora m Rußland; es war ein beständiger Wechselverkehr
zwischen den deutschen Hochschulen und derjenigen von Dorpat,
ein Austausch von Lehre und von Lehrern: in Berlin und
Jena docircn noch gegenwärtig zwei hervorragende Professoren
der Chirurgie, Bergmann und der Geschichtsforscher Brückner,

deren Katheder früher in Dorpat standen, von älteren Zeiten
abgesehen, aus denen die Namen Baer und Mädler in unsere
Tage herüberleuchtcn. Die Russifieirungsarbeit ist unbarm-
herzig, unerbittlich, sie kehrt sich nicht daran, daß Deutschland
groß und mächtig geworden ist und daß das -Schicksal Dorpat
in Deutschland Unwillen und Trauer wecken muß. ,,
Es bedarf keiner sentimentalen Reflexionen und auw
keiner historischen Rückblicke; wenn man von den russisch^
Ostseedcutschen spricht, so entrollt sich von selbst ein B",
historischer Leiden und furchtbaren Druckes. In der GcschiäR
Dorpats spiegelt sich das traurige Loos, russisches Bcsipthilw
zu sein- Es war Blüthe und Kraft in dieser nördliche"
deutschen Grenzmark noch, als der livländische Schwert-Orde"
unter seinem Meister Walther v. Plettenberg die Angriff uc
raublüsternen russischen, schwedischen und polnischen Nacht""
siegreich abwehrte; Dorpat gedieh als geachtetes Glied df
deutschen Hansa. Vor 180 Jahren legte die russische Hrc"
schäft endgiltig ihre schwere Hand auf das deutsche Ostscclan '
aber erst vor einem Jahrzehnt begann sie, über die Privilegs
desselbenhinwegzuschreitcn. DaswarderAnfangdesMartpriui" ;
Als Deutschland mächtig und groß wurde, kam für
Deutschen, außerhalb Deutschlands die harte Zeit der gew?,' j
samen Bedrückung und Entnationalisirung. Und wie radm
wurde in Rußland verfahren! Ucber die Schule erging-
immer, zuerst daö Urtheil; sie wurde der russischen Unterrm-O
spräche auSgelicfcrt- Dann kam der Gottesdienst an
Reihe; die russische Liturgie zog in die Kirchen ein. Zs -
strammen lutherischen Pastoren wehrten sich und protestu" '
aber man schickte sie, wenn sic fest blieben, in das J"N
Rußlands oder nach Sibirien. Die Landschaft wies au> .
alten Privilegien und auf die gewährleistete Verfassung
aber das war ganz umsonst, der russische General-Gouveft"
kümmerte sich weder um Privilegien noch um Verfalls
Unheimlich rasch vollzog sich die Wandlung, und heute cchkch-
die russischen Ostseeprovinzen einem Friedhöfe; das Den
thum merkt man nur noch an den Lcichcnsteinen, "si^r
welchen es begraben ist. Die Russistcirung Dorpats, l-
Universität und seines -Namens bezeichnet das Ende u
Vernichtungsproccsscs.

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