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Neuer General-Anzeiger: für Heidelberg und Umgegend ; (Bürger-Zeitung) — 1893 (Januar bis Juni)

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No. 41 - No. 50 (17. Februar - 28. Februar)
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https://doi.org/10.11588/diglit.43990#0193

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Grenzbezirksversammlung findet nach einer Mittheilung
von Seiten des Vorstandes statt: am Sonntag, den
2 6. Februar, Nachmittags 3 Uhr im Gasthaus zum
„grünen Baum", in Laudenbach a. B-, wozu die
Mitglieder des Bezirks I, sowie alle Freunde des Obst-
und Gartenbaues höflichst eingeladen werden.
* Pforzheim, 21. Febr. In der Nacht von Samstag
auf Sonntag machte der kaum 18 Jahre alte Goldschmieds-
lehrling F. einen Selbstmordversuch aus Liebeskummer.
Schwer verletzt mußte derselbe nach dem Krankenhaus
verbracht werden.
* Lahr, 21. Febr. Der Bürgerausschuß beschloß die
Aufhebung des Schulgeldes vom 1. April 1894 ab.
* Offenbach, 21. Febr. Vergangene Woche stürzte
i>n Theil des 2stöckigen Hintergebäudes Biebercrstraße 40
(Fabrikant Lichtenfels) ein. Eine Familie im oberen
Stock konnte sich auf einer Leiter retten. Im Erdgeschoß
d>urde ein 6jähriger Knabe verschüttet. Nach ein-
stündiger Arbeit gelang es ihn zu retten: er war merk-
würdiger Weise völlig unversehrt gebueben.
* Stuttgart, 21. Febr. Die Konkursgläubiger des
Aommerzienraths Stänglcn hielten gestern die erste
Versammlung ab. In derselben wurden mehr als drei
Mcillionen Mark Forderungen angcmeldet. An Aktiven
Md nur 1200 Mark und Forderungen in das Ausland,
welche noch bestritten werden, vorhanden.
.. * Leipzig, 21. ^ebr. Bürgermeister Wagner-Radeburg
'st seines Amtes enthoben worden. Als Ursache gibt man
Veruntreuungen an der Kranken- und Herbergskasse an.
* Halle a. d. S., 21. Febr. Gestern erschoß sich
Aer ein hiesiger Studirender der Rechte in seiner Wohnung.
! ^eber die Veranlassung zu der That ist noch nichts
Acchxres bekannt.
* Vertin, 21. Febr. Eine Million Gewebr-
^?tronen des jetzigen und des früheren Modells sind
Aeser Tage aus den Depots in Spandau nach den
ätschen Kolonien im schwarz-m Erdtheil erpedirt worden.
* Brandenburg, 21. Febr. Die Gefäbrlichkeit des
^vses in den Häusern erbellt wieder einmal aus einer
Archtbarm Gasexplosion, die am Donnerstag Abend in
K Easerne des 35. Infanterie-Regiments (Prinz Heinrich
Preußen) stattgefunden bat. Schon am Tage hatte
in einem Flügel ein starker Gasgeruch bemerkbar gc-
Acht und Veranlassung dazu gegeben, daß die Leitungen
geleuchtet wurden, ohne daß etwas entdeckt werden
gute. Eine halbe Stunde später zündete der Casernen-
sistter auf dem im Souterrain bclcgenen Eorridor, un-
lltelbar neben deni verschlossenen Gewölbe für den Gas-
,gor, eine Gasflamme an, und dadurch wurde nun eine
glvsion veranlaßt, welche von furchtbaren Folgen begleitet
g. Der Casernenwärter wurde von dem Luftdruck auf
hinunlerführende Steintreppc geschleudert, während
'( hach dem Gasometergewölbe führende Treppe heraus-
^'Pn wurde und ihm auf die Brust flog. Der tln-
s "Gliche bat sehr schwere Verletzungen erlitten und soll
.Garnisonslazareth verstorben fein. Auch ein anderer
^llrnenwärter hat schwere Brandwunden erlitten. Die
dg'e des Gewölbes ist vollständig eingestürzt, die nach
g Speisesaal und der Kantine führenden Thüren, so-
die Holzwände und Fensterscheiben, welche die beiden
gvie trennen, sind zertrümmert.
. Genf, 21. Febr. Carteron, der französische Kön-
itz .'n Basel meldete der französischen Gesandtschaft einen
kjgnll, der sich gelegentlich des Karnevals ereignete. In
Maskenzug befand sich nämlich ein als Präsident
!tz stanzösischen Republik verkleideter Mensch mit falschem
> rjg urrd dem rothen Bande, der auf dem Rücken
i Cheque von 500 000 Fr. trug, gezeichnet Carnot.
zgAlleb wurde der Mann veranlaßt, den Zettel abzu
"Neu.
hj Bordeaux, 21. Febr. In einem hiesigen CirkuS
siegte stch ein beklagenswert!)er Vorfall. Ein Jongleur
ifig das Kunststück vor, rings um den Kopf seiner
zg- die an einer Bretterwand stand, aus ziemlich
M? Entfernung eine Anzabl von Messern zu werfen.
hjgAe eines plötzlichen Gedränges verfehlte er jedoch
^giel und ein Dolch traf die Frau mitten in die
Die Verunglückte wurde sterbend in das Spital
Locale HMLHeil'urrgen.
, Heidelberg, 21. Februar-
Äk PVUtterungsvoraussage für 1U9 r.) Der Meteoro-
Servus prophezeit für 1893 folgende Witterung:
Ausgedehnte Schneefälle mit darauffolgender Kälte,
gestimmt.) Februar: Die mittlere Temperatur hält
ll^b^vtend über der sonst herrschenden. März: Die mittlere
Ai,?miir bleibt etwas unter dem allgemeinen Mittel,
bisweilen Gewitter- Mai: Warm mit Ge-
A: ch.snrni: Sehr heiß mit heftigen, schweren Gewittern-
V kanMonat ist besonders beachtenswert!), da er sehr
mit Landregen bringen wird: er scheint der
bst- i Er Juli der vergangenen Jahre zu werden.
Mittelwarm. September: Dem Durchschnitt cnt-
t,^iy>.Temperatur- Stober: Weit über dem Temperatur-
November: Temperatur unter dem Durchschnitt,
d b?' Temperatur liegt über dem Durchschnitt. Für die
! lÄb'En Gegenden wird das Jahr 1893 also eine gute
Euer Kapellmeister.) Da unser langjähriger
' Leiter des hiesigen Stadtorchcsters, Herr Musik-
dj^osenkranz., am 1. April in den Ruhestand tritt,
dsts,,^ante Stelle anderweitig besetzt werden und zwar
! ^'skhx„P- wie verlautet, der erste Operncapcllmeister am
" Theater in Berlin, Herr C-Zschoppc, übernehmen-

Derselbe war schon 1875 und 1876 hier Thcatcrcapellmeifter
und hat den Ruf eines tüchtigen Musikers.
* (Zur Vorsicht.) Aus Karlsruhe wird zuständiger
Seits auf folgenden Umstand, dessen Kenntnis; auch ander-
weitig nicht ohne Werth sein dürfte, aufmerksam gemacht:
Verschiedene in deutscher Sprache erscheinende amerikanische
Zeitungen veröffentlichten in der letzten Zeit unter der Ueber-
schrift „Verzeichnisse von „Vermißte Erben" oder „Erben
gesucht" rc. Verzeichnisse von Personen, welche zu angeblich in
den Vereinigten Staaten von Amerika zur Eröffnung gelangten
Verlassenschaften berufen sein sollen und deren Aufenthalt in
Deutschland vermuthet wird, wie auch Verzeichnisse von Per-
sonen, welche in den Vereinigten Staaten gestorben sein sollen-
Diese Verzeichnisse enthalten dann noch das Anerbieten weiterer
Auskunft. Aus den amerikanischen Zeitungen sind derartige
Verzeichnisse auch in deutsche Zeitungen übergegangen. Nach
zuverlässigen Mittheilungen liegen Anlässe vor, solchen An-
erbieten gegenüber die größte Vorsicht zu empfehlen- Diesseitige
Landesangehörige, welche Erbansprüche in außerdeutschen, ins-
besondere in überseeischen, Ländern glauben geltend machen
zu sollen, können ihre Gesuche, sei es unmittelbar, sei es durch
Vermittelung der Gr. Bezirksämter, an das Gr. Staats-
ministerinm richten, welches, wenn solche Gesuche einigermaßen
begründet sind, nach Veranlassung der etwa erforderlichen
Ergänzung derselben, nähere Erkundigungen durch Vermittelung
der zuständigen deutschen Konsularbchörden cinziehen läßt-
Dasselbe ist überhaupt bereit und in der Lage, den Betheiligten
bezüglich der zweckmäßigsten Art der Geltendmachung ihrer
Ansprüche Rath zu ertheilen, auch nach seiner Kenntniß der
in den verschiedenen Staaten maßgebenden Gesetzgebung vor
der weiteren Verfolgung unbegründeter oder nicht realisierbarer
Ansprüche zu warnen und so die Interessenten vor Aufwendung
nutzloser Geldopfer zu warnen-
O (Auswuuderuug aus Baden bctr.) Nachdem
eine Zusammenstellung der Zayl der badischen Auswanderer
gemacht, möge dieselbe auch hier Erwähnung finden. Die
Zahl der aus Baden über See (fast ausschließlich nach den
Vereinigten Staaten von Amerika) Ausgewanderten kann ver-
anschlagt werden für 1881 zu 13 600, für 1882 zu 12 000, für
1883 zu 10 000, für 1884 zu 7500, für 1885 zu 5000, für
1886 zu 4500, für 1887, 1888 und 1889 zu je 6000, für 1890
zu 5500, für 1891 zu 6000. Im Jahre 1891 erwarben 2371
Personen die Staatsangehörigkeit durch urkundliche Aufnahme,
und 759 fremde Frauen durch Heirath, während 1396 Per-
sonen sie durch urkundliche Entlassung aufgaben und 1232
Badnerinnen durch Hciratb verloren.
WeDsoncrürclctzricyLen.
Saats eisenbahn-Verwaltung. Ernannt
wurden : R ö t t i n g e r, Wild., Bahnverwaltcr in Hausach
zum Güterverwalter und Stoll, Gustav, Stationsvor-
steher in Heidelberg bei der Main-Neckarbabn zum Bahn-
verwalter bei diesseitiger Verwaltung. Mit Entschließung
Großh. Ministeriums der Finanzen vom 21. Januar
l. Js. wurde dem Gütcrverwalter Wilh. Röttinger die
Güterverwaltung Konstanz und dem Babnverwalter Gustav
Stoll die Bahnverwaltung Bruchsal übertragen; ferner
wurde der Bahnverwalter Joh. Köfer, in Bruchsal in
gleicher Eigenschaft nach Hausach versetzt. Zimmerer,
Christian, Hilfszeichner, von Karlsruhe; zum Werkmeister:
— Vertragsmäßig ausgenommen als Weichenwärter: Holl-
müller, Friedr., von Steinbach, Linnebach, Karl,
von Mückenloch. — Entlassen: Stadelbauer, Adam,
Babnmeister, Füll er er, Martin, von Muggensturm,
zuletzt Weichenwärterablöscr in Karlsruhe.
Handelsnachrichten.
Frankfurt, 21. Febr- (Effecten-Socictät.) Umsätze bis
6>/i Uhr Abends. Oestcrr. Kredit 278-278siz-278 b. Disconto-
Commandit 188-05:40-20 b. Berliner Handelsgesellschaft 144.40
bis 144.50 b- Darmstädter Bank 137.20 b- Dresdener Bank
150-149.90 b. Banque Ottomane 116.20 b. Gelsenkirchen
147.20 b. Harpcncr 136.60-137 b. Ungar. Kronenrente 94.90-75
b- Ungar. Goldrente 97.80 b-, 98-97.90 b. cpt. Gotthard-Actien
154 b. Schweizer Central 117.30 b- Schweizer Nordost 107.20
bis 107.30 b- Union 73.20 b. Jura - Simplon St.-Act.
50.10 b. 50/0 Italiener 93 b. nlt.
tU/2 Uhr: Disconto 188.05. Kronenrente 94.70. Gelsen-
kirchen 147.10.
Mannheimer Börse, Effekten An der heutigen
Börse wurden umgcsetzt: Pfälzische Hypothekenbank - Actien
ü 135sig, Ganter-Braucrei-Actien L 101. Sonst notiren:
Rheinische Kreditbank - Actien ä 121 G., Ludwigshafener
Brauerei-Actien 201 G-, Mannheimer Lagerhausgesellschafts-
Actien 83si? G., Mannheimer Gummi- und Asbest-Actien
100 Bf-

Mannheim, 21. Febr. (Producten-Börse.)

20.
21.
20.
21.
Weizen März
16.45
16.40
Hafer März
14.70
14.70
„ Mai
16.65
16.70
„ Mai
14.75
14.75
„ Juli
16.75
16.80
„ Juli
14.75
14.75
Roggen März
14.30
14.30
Mais März
11.30
11.30
„ Mai
14.40
14.40
„ Mai
11.15
11.10
„ Juli
14.65
14.65
„ Juli
11.10
11.15
Tendenz
behauptet-

Alle r l e i.
— (Die Verth ei digung per Postkarte.)
Das „Würzb. Journ." schreibt vom 19. ds.: Die Tag-
löhnersfrau Katharina Kronwald von Brückenau hatte
gegen ein Urtheil des Schöffengerichts, das ihr wegen
Kartoffeldiebstahls fünf Tage aufbrummte, Berufung ein-
gelegt. Sie suchte nun um Vertagung der auf vor-
gestern angesetzten Verhandlung nach und bat, man
möchte ihr das Geld zur Fahrt nach Würzburg
senden, da sie sonst nicht kommen könnte. Als
ihr das verweigert und mitgetheilt wurde, daß,
wenn sie nicht erscheine, ihre Berufung verworfen werden
würde, schrieb sie hierauf folgende Postkarte: „Herr
Landgerichtsrath! Ich hab mein Sach gesagt, die Zeugen
werden es auch sagen, ich hab nichts gestohlen. So für
nir läßt man sich nicht 5 Tage eir.sperren. Man hat
das Geld nicht so, daß man nach Würzburg fahren kann,
wenn man einen gelähmten Mann zu Hause hat. Ich
werde mich beim Reichsgericht in Leipzig beschweren.
Katharina Kronwald." Trotz dieser fulminanten Ver-

theidigungs-„Schrift" per Postkarte wurde ihre Berufung
verworfen.
— (Ein merkwürdiger Arbeiter.) Eine
ergötzliche Geschichte wird dem „Wiener Tageblatt"
über den Präsidenten des österreichischen Abgeordneten-
hauses Smolka mitgetheilt, welche der letztere selbst in
einem Familienkreise erzählte. In Lemberg wird bekannt-
lich an oem sogenannten Königshügel gearbeitet, und
Smolka hat nicht nur hierfür selbst viel Geld bei-
gesteuert, sondern es auch dahin gebracht, daß angesehene
Leute im patriotischen Enthusiasmus sich nicht geniren,
selbst Hand an das Werk zu legen. Eines Tages nun
war da auch ein Arbeiter mit einem langen weißen
Barte beschäftigt, Erdschollen aufzuwerfen. Die Sonne
sendete Gluthstrahlen auf das Haupt des alten Mannes
herab, dem der Schweiß in Strömen von der Stirne
rann. Ringsherum hallte Hornschall und Trommelwirbel
über die Felder: Soldaten hatten ihre Hebungen, und
ein Offizier, dem schon die Hitze arg zugesetzt, näherte
sich dem Alten und, nachdem er ihm einige Zeit zugesehen,
redete er ihn an, und es entwickelte sich folgendes Ge-
spräch :
Offizier: Sie haben da eine schwere Arbeit!
Arbeiter: Wie man's nimmt; sie macht mir Freude.
Offizier: So? Und das geht so den Sommer fort?
Arvei ter: Ja, so viel Zeit ich habe.
Offizier: Was machen Sie aber im Winter?
Arbeiter: Da bin ich in Wien.
Offizier: Wie? In Wien ? Ja, womit beschäftigen
Sie sich in Wien?
Arbeiter: Ich bin dann Präsident des Abgeordneten-
hauses . . .
— Amerikanische Frauen und die Aus-
stellung in Chicago. Der Antheil, welchen die
amerikanischen Frauen an die Vorbereitungen zur Welt-
ausstellung nehmen, wird von dem „New-Jork Daily
Tribüne", welche jetzt zur Hand ist, als höchst intelligent,
geschickt und erfolgreich geschildert. Frau Potter Palmer,
welche die Vorsitzende des Fraucn-Ausschusses ist, hat mit
großem Eifer die Arbeiten dirigirt, welche schon jetzt aus-
gezeichnete Resultate zu Tage gefördert haben. Nicht
nur haben die Frauen ibre Aufmerksamkeit der Errichtung
einer Ausstellung in dem ihnen angewiesenen Raume zu-
gewandt, sondern sie haben sich auch bestrebt, so viel wie
möglich für die Bequemlichkeit der Mitglieder ihres Ge-
schlechtes, welche die Ausstellung besuchen werden, zu sorgen
und ihnen den Aufenthalt daselbst höchst angenehm zu
machen. Sie sind im Begriffe, Kindergebäude zu errichten,
in denen Sachverständige die besten Methoden, kleine
Kinder anfzuzieden, demonstriren werden. In einem
anderen Tbeile dieses Gebäudes werden sich geschulte
Ammen befinden, denen Säuglinge zur Pflege übergeben
werden können, während die Mütter sich die Ausstellung
ansehen. Ferner werden große Schlafsäle für 5000 Frauen
errichtet werden. Auch für die bequeme Unterkunft ganzer
Familien wird Sorge getragen werden. Die Gebäude
werden aus zwei Stockwerken bestehen und feuerfest sein.

Neueste Nachrichten.
Liegnih, 21. Febr. Das Wahlresultat gestaltet
sich bis jetzt wie folgt: Jungfer (freis.) 10238, Hertwig
(Antis.) 6276, Kübne (soe.) 4814, Rothkirch (kons.)
1153 stimmen. Stichwahl zwischen Jungfer und
Hertwig ist sicher.
Aus Oberschlesien, 21. Febr. Der Förster Klinge
zu Dombrowka wurde durch Arthiebe bis zur Unkennt-
lichkeit zerfleischt, im Dickicht ermordet aufgefunden.
Zwei verdächtige Personen sind verhaftet.
Paris, 21. Febr. Im Senat verlas Bardoux den
Dem issionsb rief Leroyers, worin er sagt, daß die
Gesundheit ihm nicht erlaube, dem Senat länger zu
präfidiren und er mit dem Gefühl der Dankbarkeit gegen
seine Kollegen zurücktrete.
Rom, 21. Febr. Vor dem Hause des Deputirten
Ferri erplodirte gestern Abend eine Petarde, wodurch
das Hausthor zertrümmert und die innere Einrichtung
der Wohnung stark beschädigt wurde.
Rom, 21. Febr. Der Papst empfing den Patriarchen
Azarian, welcher ein Schreiben und Geschenke des Sul
tans überbrachte.
Lissabon, 21. Febr. In der Kammer kündigte
der Ministerpräsident Dias Fereira den Rücktritt
des Ministeriums an. Der König empfing den Führer
der Regeneradores Serpa Pi mental, sowie den
Führer der Progressisten Luciano Castro; jedoch dürften
beide die Bildung des neuen Ministeriums nicht über
nehmen. _
Mittheilungen über wichtigere Tages-
vorkvmmnisse bitten wir — gegen entsprechende
Vergütung unserseits — rasch, wenn auch nur
kurz notirt, an uns gelangen zu lassen. Eben-
so werden auch anderweitige interessantere,
für die Oeffentlichkeit geeignete, und dem all-
gemeinen Interesse entsprechende Aussätze u.
dgl. in unserm Blatt stets Berücksichtigung
bezw. Aufnahme finden.
Hochachtungsvoll
Verlag n. Redaktion.
 
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