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Neuer General-Anzeiger: für Heidelberg und Umgegend ; (Bürger-Zeitung) — 1893 (Januar bis Juni)

DOI Kapitel:
No. 51 - No. 60 (1. März - 11. März)
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X (Verein Kredit - Reform.) Gestern Abend hielt
der Verein Credit-Reform im Saale des „Kaufmännischen
Vereins,, seine alljährliche Generalversammlung ab. Der Vor-
sitzende, Herr Bankdirector C-Dünkel, begrüßte die Anwesen-
den, sprach seinen Dank an den Kaufmännischen Verein aus
für die freundliche Ueberlassung des Saales. Redner berührte
sodann die gemeinnützigen Bestrebungen beider Vereine und
that der im Jahre 1892 verstorbenen Herren A. Beger und
L. Werner als langjährige I. und 11. Vorsitzende des Vereins
Erwähnung. Redner fuhr dann fort: „Ich komme nun im
Sinne unserer Tagesordnung zum Berichte über das abgelaufene
Geschäftsjahr 1892 und erwähne zunächst, daß durch Vorstands-
beschluß von einer Generalversammlung im vorigen Jahre
abgesehen wurde, und war der Jahresbericht pro 1891 durch
sie Liste vom 1- Januar 1892 zur Kenntniß der Mitglieder
gebracht. Vom 1. Dezember 1891 bis dahin 1892 wurden
dem Verein zur Betreibung übergeben: 704 Posten mit Mk-
43 383,84. Davon sind nach Abzug der unbestellten und
bestrittenen Posten 421 mit Mk. 23 519,13 zur Erledigung
gebracht, was einem Procentsatze von 66"/g der Vosten und
62°/g der Summe gleichkommt. Die Anzahl der schriftlichen
Auskünfte betrug pro 1892 ca. 4000 schriftliche und ca. 12000
Mündliche. Die Wechselprotestlisten enthielten 552 Fälle.
Letztere können, wie schon durch Circular bekannt gegeben
fvurde, nur auf dem Büreau (Bergheimerstr. 13) und zwar
le vom 12. d. M- ab eingesehen werden. 123 Reiselegitimations-
sarten wurden ausgegebcn und berechtigen solche zur kosten-
beten Inanspruchnahme aller Verbandsbüreaux, die jetzt die
Anzahl von über 400 erreichen und außer ganz Deutschland,
dse Niederlande, Oesterreich-Ungarn, die Schweiz, Belgien,
Italien, Ostrumelien, Rumänien und die europäische Türkei
fjInsassen. Außer diesen Verbindungen sind für nur schrift-
"che Auskünfte ca. 12 000 Korrespondenten im Jnlande und
2000 im Auslande für den Verband thätiz. Der hiesige
Verein erreicht am 17. Mai d. I. seinen 10jährigen Bestand
M hat auch in diesem Jahre wieder eine Zunahme der
Milgliederzahl erfahren, trotz der Agitation des aus dem Ver-
ende ausgeschlossenen früheren Vereins Stuttgart, der unter
Titel „Vorort Stuttgart" eine Vertretung hier einrichtete
?s>d wohl, um Täuschung hervorzurufen, den gleichen Namen
Me wir sich beilegte, ohne indeß, was ich ausdrücklich bemerken
Ml, hem Sinne nach ein Verein zu sein. Irgend welche
Störung ergab sich für uns aus diesem Anlasse nicht, da die
Aehörden in anerkennenSwerther Weise unseren alten Verein
M den eigentlichen Verein Credit-Reform anerkannten, und
Mch alle Sendungen unter diesem Titel nur an uns gelangen,
Mnn nicht klar und deutlich abweichende Adressirung vor-
Mden ist. Der X. Verbandstag der Vereine Credit-Reform
?urde am 31. Juli und 1. August in Berlin abgehalten und
?f>ren wir durch unseren Geschäftsführer vertreten- Des
Mtzen Umfanges wegen können wir von einer diesbezüglichen
Berichterstattung absehcn, um so mehr, als es meist immer
Abgelegenheiten betraf, die die Befugnisse der einzelnen Vereine
b>cht berührten. Hervorheben will ich nur, daß vom Verbände
auch eine Petition, „Firmirung bett.", an dcn Reichstag
Mangte und wird Herr Dr. Helm über die Art und Erfolg
Uclben gelegentlich des freundlichst zugesagten Vortrags Er-
AMnung tbun. Der diesjährige Verbandstag wird in Dresden,
^gehalten." Zu Punkt 2 der Tagesordnung wurden die ans
stelle der beiden erwähnten Verstorbenen vom Vorstand pro-
-tzvrisch gewählten Vorstandsmitglieder Herren I. Lindau,
M Firma I. I. Lindau, und K. Müller, in Firma Jacob
Muller, von der heutigen Generalversammlung definitiv als
M gewählt- Hierauf erhielt Herr Dr- Helm zu Punkt 3
M. Tagesordnung das Wort, welcher in einem längeren,
u«erst interessanten Vortrag über die schädliche Con-
M r renz im Handelsstande referirte- Leider gestattet uns
Mitt knapp bemessene Raum nicht, auf das Ganze näher ein-
^Lshen. Wir wollen aus dessen Vortrag nur u. a. erwähnen,
M seitens der Credit-Reformvereine s- Zt. eine Petition,
zFufS Regelung einiger wirthschaftlichen Schäden, an den
M'chStag ergangen, daß es unbedingt nothwendig sei, den
Mietzgxbern die praktischen Erfahrungen mitzutheilen, um
Muus zu entnehmen, welche Krebsschäden in allen Zweigen
Handelsstandes vorhanden und leider von dem deutschen
«Mktz nicht geahndet werden können. Gegenwärtig sei man
tz.der Reform eines neuen deutschen bürgerlichen Civilrechts-
Mttbuchs, ob dasselbe aber noch in diesem Jahrhundert zur
Mfuthung dem Reichstag vorgclegt werden könne, sei sehr zu
IjMeiteln. Die französische Jurisprudenz, ja sogar die eng-
sME und italienische, seien der deutschen überlegen. Sie widme
unehrlichen Concurrenz ihre besondere Aufmerksamkeit,
tz.^ber führte eine Reihe von Beispielen über die illoyale
jtzMttirrenz an, welche nach Anwendung des 8 1382 des fran-
tzMchen Civilrechts-Gcsetzbuches der unbedingten Strafe unter-
Eb- In Deutschland kenne man kein Gesetz, welches gegen
Eriche Concurrenz, Lüge, falsche Vorspiegelung rc. vor-
Eb könne, weil wir bekanntlich kein allgemein bürgerliches
tzMM - Gesetzbuch besitzen- Gegenwärtig bereite man einen
tz^urf vor betreffs falscher Waarenbezeichnung- Zum
M?uß führte Redner noch aus, wie nothwendig es sei,
sM^an in Deutschland ein Gesetz schaffe, welches dem bis-
ZZM Zustand einen Damm entgegensetze. Der Vorsitzende
hierauf dem Redner für seinen interessanten Vortrag
M ^Men aller Anwesenden und ersuchte letztere zum Zeichen
MMankes sich von den Sitzen zu erheben. Herr F. A.
M°Jrle veranlaßte hierauf die Anwesenden, sich zum Zeichen
UMankes für seine mühevolle und segensreiche Geschäfts-
KiMdg des Gesammtvorstandes von den Sitzen zu erheben,
spacht derselbe als Vorsitzender des „Kaufmännischeu
" seine Freude darüber aus, daß die Versammlung in
Locale stattgefunden habe. Auf eine Anfrage des Hrn.
jMMrle, ob es einem Gerichtsvollzieher gestattet sei, Maaren
schädlichen Concurrenz dem Verkaufe auszusetzen, wurde
U Mnfragesteller seitens des Herrn Dr. Hel m erwidert,
Fy tz Hessen ein solches Vorgehen nicht gestattet sei, während
den übrigen Staaten der Fall sei. Ebenso würde
'E^nkreich nach 8 1382 des CivilrechtS-Gesetzbuches ein
Vorgehen geahndet werden- Hierauf wurde die Vcr-
^>Lng geschlossen.
. Gerichts zeüung.
.Heidelberg, 6. März. (Schöffengerichtssitzung.)
'«i>j heutigen Sitzung kamen folgende Fälle zur Er-
->h/ Mie Verhandlung gegen I. Kratzert, Kaufmann
ff ix fMgm Ueberttetung des St.-G.-B., wurde vertagt.
Morath und Adam Wilhelm hier, angeklagt
'Mg ^-bertretung des 8 51 P.-St.-G.-B. Ersterer
Geldstrafe von 10 Mark, letzterer wurde frei-
3) Karl Rettig von Schönau erhielt wegen
' ? d-s 8 367, Zjff. 8 eine Geldsttafe von
- tzT'rk. 4^ Die Verhandlung gegen Friedrich Hormuth
ch^ierbach, wegen Beleidigung, wurde vertagt. 5)

In der Beleidigungsanklage des Gg. Joh. Erni gegen
Elisabeths Bauder, ledig von Eppelheim, wurde das Ver-
fahren eingestellt, und hat der Kläger die Kosten zu
tragen. 6) Die Beleidigungsanklage des Ludwig Künzle
hier gegen Anton Aberle hier wurde von der Tagesordnung
abgesetzt. 7) Peter Beith, Ehefrau in Neuenheim, an-
geklagt von Joh. Gölz von Neuenheim wegen Beleidigung,
wurde zu 1 Woche Gefängniß verurtheilt. 8) Friedrich
Heck und Franz Sattler von hier, angeklagt von Johann
Zick von hier wegen Beleidigung. Beide erhielten je
30 Mark Geldstrafe event. 6 Tage Gefängniß. 9)
In der Beleidigungsanklage der Joh. Schmitt, Ehefrau
in Heiligkreuzsteinach gegen Peter Dörsam, Ehefrau in
Heddesbach, wurde das Verfahren eingestellt und hat die
Anklägerin die Kosten zu tragen.
* Mannheim, 3. März. Strafkammer III. (Schluß).
4. Die Landwirthe Peter Bähr und Leonhard Wenger
von Meckesheim geriethen am 11. September v. I. mit
dem Dienstknecht Georg Hesse daselbst täglich aneinander,
wobei Wenger dem Hesse einen Messerstich in den Arm
versetzte, während Bähr mit einem Prügel zuschlug. Hesse
wurde durch die erlittenen Verletzungen drei Monate
arbeitsunfähig. Das Schöffengericht Heidelberg erkannte
gegen Wenger auf 6 Wochen und gegen Bähr auf eine
Woche Gefängniß, Bähr legte Berufung ein, wird
aber abgewiesen. — 5. Die 18 Jahre alte Dienstmagd
Karoline Josephine Höfler von Heidelberg hatte ein von
ihr am 12. Januar d. I. in der Klinik zu Heidelberg
unehelich geborenes Kind kurz darauf im Gehöft ihres
Schwagers in Schwetzingen, mit welchem sie ein Verhält-
niß gehabt, heimlich in einen Karren gelegt und war
dann wieder verschwunden. Wegen Kindesaussetzung wird
die Höfler deshalb heute zu der gesetzlich geringsten Strafe
von 6 Monaten Gefängniß verurtheilt._
^evfonaürcrchrichten.
Ministerium des Innern. Herrel, Wil-
helm, Aktuar beim Amt Baden, wird zum etatmäßigen
Amtsaktuar ernannt. Fackler, Heinrich, Amtsregistrator
beim Amt Säckingen, wird zum Amt Donaueschingen
versetzt. Kauth, Josef, Amtsaktuar beim Amt Tauber-
bischofsheim, wird dem Amt Säckingen zur Führung der
Registratur beigegeben Armbruster, August, Finanz-
assistent, z. Zt. II. Gehilfe beim Hauptsteueramt Baden,
wird dem Amt Tauberbischofsheim zur Verwendung im
allgemeinen Verwaltungsdienste bcigegeben.
Ministerium der Justiz, des Kultus und
Unterrichts. Ernannt wurde: Wörner, Karl, Auf-
seher 2. Klasse beim Männerzuchthaus Bruchsal zum
Verwaltungsgehilfen beim Landesgefängniß Bruchsal. —
Versetzt wurde: Lakus, Leopold, Aufseher 2. Klaffe beim
Landesgefängniß zum Männerzuchthaus Bruchsal. —
Gestorben ist: Loch buhl er, Emil, Aktuar bei Großh.
Amtsgericht Kehl.
Schulwesen. Mitte lsch ulen. Versetzungen:
Mutter, Karl Friedrich, Zeichenlchrkandidat, zur Stell-
vertretung an da« Gymnsium in Freiburg. — Verfügbar
geworden: Steinert, Otto, Lehramtspraktikant, bisher
zur Stellvertretung an der Höheren Bürgerschule in
Bretten.
L. Volksschulen. Versetzungen u. Ernennungen:
Baumann, Wilhelm, Hauptlehrer, von Winterswciler
nach Schiltach. Geiger, Alb., Schulverwalter in
Graben, wird Hauptlebrer in Wambach. Guten kunst,
Emil, Schulverwalter in Höttingen, wird Hauptlehrer da-
selbst. Hauck, Theodor, Hauptlehrer von Hertingen nach
Heddesheim. Hofmeister, Emil, Schulkandidat, als
Hilfslehrer nach Zaisenhausen. Möll, Georg, Haupt-
lebrer, von Linkenheim nach Edingen. Nann Severin,
Unterlehrer in Kvllnau, wird Hauptlehrer in Häusern.
Schäfer, Fridolin, Unterlehrer in Malschenberg, wird
Hauptlehrer in Schwarzenbach. Schweizer, Josef,
Schulverwalter in Langenordach, wird Hauptlehrer daselbst.
Stadelmann, Wilhelm, Hauptlehrer, von Bärenthal
nach Gutmadingen. Wehr le, Otto, Hauptlehrer, von
Notzingen uach Schcnach.
Staatseisenbahn-Verwaltung. Versetzt:
die Eiscnbabnassistenten: Löffler, Ernst, in Kehl, nach
Achern, Hasenfuß, Karl, in Appenweier, nach Eubig-
heim, Merz, Juliu«, in Waghäusel, nach Marau,
Buff, Karl, in Mannheim, nach Waghäusel; die Ex-
peditionsgehilfen: Wirth, Albrecht, in Konstanz, nach
Radolfzell, Knäble, Karl, in Offenburg, nach Konstanz,
Bernhard, Gustav, in Basel, nach Bruchsal, Vogel,
Emil, in Eberbach, nach Offenburg, Wörlein, Peter,
in Eubigheim, nach Murg, Wießler, Heinrich, in
Buchen, nach Trieberg.
Handelsnachrichten.
Frankfurt, 6. März. (Effecten-Societät-) Umsätze bis
6'/« Uhr Abends. Oesterr. Kredit 286-/^-286 bez. Disconto-
Commandit 192-191.70 bez. Berliner Handelsgesellschaft
148.70-80 b- Darmstädter Bank 141.80 b. Dresdener Bank
153.80 b. Lombarden 92^:'/, bez- Nordd. Lloyd 114.10
bez. Gelsenkirchen 150.90 b. Harpener 145.30 b. Gotthard-
Actien 156.80-57.10-7-7.10-7-7.05 b. Schweizer Central 121.10
bis 20-21.50 b- Schweizer Nordost 108.80 b- Union 74.70-80
b. Jura-Simplvn St--Act. 49.10 P. b' 5°/„ Italiener 93.20
ult. b.
61/2 Uhr: Disconto Comm- 191.70. Lombarden 92«/z.
Harpener 145.20
Mannheimer Börse, Effekten An der heutigen Börse
wurden Mannheimer Gummi- und Asbest-Actien ü. 100 und
Pfälzische Hypothekenbank-Actien L 137Vs umgesetzt. Gesucht
blieben: Oggersheimer Spinnerei-Actien ä 35st«. Rheinische
Hypothekenbank-Actien ä 149- Sonst notiren: Pfälzische Bank-

Actien 119 bez. Waghäusler Zuckerfabrik-Actien 70 G. 71 Bf.
Stamm-Actien des Vereins chemischer Fabriken 82 Bf.
Mannheim, 6. März. (Productenbörse.) Per 100 Kilo-
Weizen, Pfälzer 17.50 bis , Norddeutscher 17.25 bis
17.50, Ruff. Saxanska —bis —, Azima 18.50 bis 19.50,
Girka 18.— bis 18.25, Taganrog 18.25 bis 18.50, Amerik.
Winter 17.75 bis 17.75, Rumänischer 16.75 bis 17.75, Kansas 11
17.75 bis 17.75, Kernen 17.25 bis —.—. Roggen, Pfälzer
14.75 bis 15.—, Rumänischer —.— bis —. Gerste hiesiger
Gegend 17.— bis 17.25, Pfälzer 17.50 bis —, Ungarische
—.— bis —. Hafer, Badischer 14.75 bis 15.—, Nord-
deutscher —.— bis —, Russischer —.— bis —. Mais,
Amerik. mixed. 12.25 bis 12.50, Donau 12.— bis —.
Kohlreps, Deutsche", neuer 27.50 bis . Leinöl mit Faß
51.50 bis —.—. Rüböl mit Faß 62.— bis —.—. Petroleum
mit 20«/, Tara 18.75 bis —.—.
Weizenmehl: Nr. 00. Nr. 0. Nr- 1- Nr. 2. Nr- 3. Nr. 4.
31.00. 28.00. 26.00. 25.00. 23.50. 19.50,
Roggenmehl; Nr. 0. Nr. 1-
24.00. 21.00.
Tendenz: Weizen und Roggen etwas ruhiger, Gerste zieml.
unverändert, Hafer behauptet-
Mannheimer Strohmarkt vom 6. März. Wiesenheu
per Ctt. 4,20—4,50; Kleeheu per Ctt. Mk. 4,50—5,—. Korn-
stroh per Ctt. Mk. 3,-3,20: Gerstensttoh Mk. 2,50-3,-.
A L l e r L e i.
— (Schlecht bewährt) hat sich ein Mittel, da«
Schnarchen zu bekämpfen, welches der Frau eines Nürn-
berger Kaufmanns empfohlen war. Als in einer der
letzten Nächte der Herr Gemahl wieder mit Emsigkeit
daran war, „Bretter zu sägen", warf sie ihm plötzlich
ein vorher in kaltes Wasser getauchtes Tuch über den Kopf.
Der auf diese unvermuthete Weise aufgeschreckte Mann,
der sich angegriffen wähnte, sprang auf und schlug um
sich, wobei er den neben dem Bett befindlichen Nachttisch
umwarf; dessen Marmorplatte der bei der Anwendung
des Mittels hilfreichen Schwiegermutter auf den Fuß siel
und ihr zwei Zehen zerquetschte. Di- junge Frau aber
erhielt, da die Scene sich in voller Finsterniß abspielte
einen Schlag ins Gesicht, der nach dem dortigen „Anz."
das Einsetzen eines neuen Gebisses zur Folge haben dürfte.
Das Schnarchen hat der Mann aber doch nicht eingestellt.
— (Eine Diebin, die den Hungertod
sucht.) Aus Berlin wird gcrschrieben: Zu einem
seltsamen Entschlüsse haben Gewissensbisse das Dienst-
mädchen des Gastwirths Hühner in der Kaiser-Wilhelm-
straße Hierselbst gebracht. Sic hatte am 7. v. M. ein
Zwanzigmarkstück entwendet und fürchtete, da der Verlust
alsbald bemerkt worden war, Entdeckung und Strafe. Sie
beschloß deßhalb, zu verhungern, verkroch sich in einem
Verschlage des vierten Stockwerks in dem Hause ihres
Dienstherrn und verharrte dort, ohne die geringste
Nahrung zu sich zu nehmen, volle 21 Tage. Man
suchte das Mädchen, von dem man glaubte, daß ihm ein
Unglück zugestoßen wäre, überall, doch ohne Erfolg. Die
Polizei wurde von dem Verschwinden der Person benach-
richtigt, doch auch ihre Nachforschungen blieben fruchtlos,
bis es endlich durch Zufall gelang, die Vermißte aus-
findig zu machen. Früher ein kräftiges, wohlgenährte«
Mädchen, war sie jetzt bis zum Aeußersten elend und
abgemagcrt und so schwach, daß sich sie sich nicht auf-
recht zu erhalten vermochte. Sie wurde zunächst nach
dem Polizeirevier in der Grenadierstraße gebracht, um von
dort mittelst Wagen in ein Krankenhaus geschafft zu
werden. Das Mädchen war übrigens trotz der überaus
langen Fastenzeit bei vollem Bewußtsein und gab auch
an, daß und aus welchem Grunde sic den Tod gesucht
habe. _
Briefkasten.
Herrn H. M., Kirchheim. Besten Dank für Zugesandt.
Folgt morgen. Auch K . . m beg. morgen. Falls Gelegenh.
das Erwähnte nach hier zu schicken, dürfte manches angebracht
sein. Besten Gruß. D. Red.
Neueste Nachrichten.
Rom, 6. März. Die Ankündigung eines Besuches
Kaiser Wilhelms in Rom, schreibt „Diritto", hat
in politischen Kreisen den angenehmsten Eindruck gemacht.
Man hebt hervor, daß der Kaiser ein Familienfest zum
Anlaß der Erwiederung des Besuches nimmt und diesem
so dcn Charakter der Intimität und gegenseitiger Sym-
pathie zwischen den beiden Souveränen giebt. „Opiniotte"
ergeht sich in ähnlichen Ideen und meint, die Vereinigung
beider Dynastien, Regierungen und Völker könnte bei
keiner Gelegenheit besser manifestirtrverden. Die politische
Bedeutung dieses Besuches will das Blatt darin sehen,
daß er unmittelbar nach den Demonstrationen zum Papst-
jubiläum erfolgt sei. Auch andere Blätter wollen einen
Zusammenhang des Besuchs mit letzterem erkennen. —
Die Mehrzahl der Blätter beschränkt sich auf die An-
kündigung des Besuchs. „Italic" meint, auch ein öster-
reichischer Erzherzog sowie ein englischer Prinz würden an
den Festen tbeilnehmen.
Rom, 6. März. Gelegentlich der gestrigen Depu-
tirtenwahl in Sarra di Falco (Provinz Caltanisetta) kam
es zu einem Zusammenstoß mit den Truppen. Zwei
Personen wurden getödtet, zwei verwundet, zwanzig ver-
haftet.
Belgrad, 6. März. Zur Feier des Jahrestages der
Proklamirung Serbiens zum Königreich fand in
der Kathedrale ein Tedeum statt, dem König Alexander
die Regenten und das diplomatische Corps beiwohnten.
Hierauf war feierlicher Empfang im Palais; bei ihm
erschienen der Metropolit, das diplomatische Corps, der
Staatsrath und andere hohe Würdenträger. Abends ist
Illumination.
 
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