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Neuer General-Anzeiger: für Heidelberg und Umgegend ; (Bürger-Zeitung) — 1893 (Januar bis Juni)

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No. 71 - No. 80 (24. März - 6. April)
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todt.

Aus Wcrh und Ievn.
* Karlsruhe, 28. März. (Juristische Staats-
prüfung.) Auf Grund der im laufenden Frühjahr
abgehaltenen ersten juristischen Staatsprüfung sind u.A.
folgende Rechtskandidaten zu Rechtspraktikanten ernannt
worden: Leopold Augenstein aus Bietigheim, Josef Brand

dann einen Brief an die Behörde, worin
sie sich das Leben nehmen werde. Sie
sodann von einem Fenster des zweiten
den Klosterhof hinab und blieb auf der
Die Nonnen meldeten das Ereigniß dem

Gerlchtszeitunq.
Die Hoppstävter'sche Diebesbande vor der
Strafkammer.
Mannheim, 28. März.
Als die Mitglieder jener Verbrecherbandc, deren Vec
Haftung hier vor circa 2/4 Jahren viel Aufsehen erregte/
befanden sich gestern die Ehefrau Elisabeth Hopp^
städter von Obermohr, deren Mann, der sich für ein^
Maschinenschlosser ausgebende Ludwig Hoppstädten
1858 in Wiebelskirchen geboren, und deren 17 Jah^
alte Schwester Margarethe Müller von Obermohr «ist
der Anklagebank, drei Menschen von verschiedenstem Tempos
rament und Charakter. Als böser Dämon der FaniiE
erscheint die Angeklagte Hoppstädter, die, eine Verbrecher^
verwegenster Art, die Ihrigen unter ibre Herrschaft
beugen verstanden. Sie ist groß von Gestalt und 0^
kräftigem Körperbau; ihre Gesichtszüge verrathen sowoh
Energie und Thatkraft, wie Härte und Rohbeit der 6^'
sinnnng. Neben ihr nimmt sich ihr Ebemann, der un^''
den Prügeln seiner Frau und unter den epileptischen
fällen, an welchen er leidet, ordentlich stumpfsinnig sfi
worden ist, wie eine wahre Null aus. Die 17jähr>^
Margaretha Müller erscheint in ihrer Jugendlichkeit eben"
wenig geeignet, dem verhängnißvollen Einfluß ihrer
waltthätigen Schwester zu brechen oder Widerstand sv

Am Abend vor seiner Abreise winkte der Major den
jungen Arzt an sein Bett.
„Ehe wir nun für längere Zeit und, was ja immer
noch als möglich anzunehmen ist, vielleicht für immer
scheiden", begann er, „ist es mir ein Herzensbedürfnis
Ihnen meinen Dank für Ihre nimmer rastende treue
Sorge und Pflege auszusprechen. Ob ich gänzlich wieder
genesen werde, steht ja in Gottes Hand. Wenn es aber
geschieht, dann habe ich es zum größten Theile Ihnen
zu danken. Sie haben sich mir als wahrer, treuer Freund
erwiesen und, so lange ich athme, werde ich Ihnen das
nicht vergessen."
Er reichte Friedrich die abgezehrte Hand, die dieser
tief bewegt drückte.
„Nun noch ein Zweites", fuhr der Major fort. „Ich
habe noch nie mit Ihnen über meine Vergangenheit ge-
sprochen, auch sonst mit keinem Menschen. Selbst meine
Tochter ist noch über Manches im Unklaren, was sie
später beunruhigen und ihren Frieden stören könnte. Da-
rum soll das, was ich Ihnen jetzt mittheilen möchte, ein
Vermächtnis sein, welches ich in Ibre Hände lege für
den Fall daß es mir nicht vergönnt werden sollte, mein
Kind wicderzusehen.
Nicht durch meine Verwundung allein ist der Schlacht-
tag von Sadowa von unvergeßlicher Bedeutung für mich
geworden, nein, auch mein Lebensschicksal hat an diesem
Tage eine andere Wendung genommen, dunkle Räthsel
haben ihre Lösung gefunden, und wenn ich wieder genesen
sollte, dann wird Alles hinter mir liegen, was mein Leben
verdüsterte. Hören Sie meine Geschichte."

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Locale Mittheil'ungen.
Heidelberg, 29. März
< Die Zeit der Waldbrände ist wieder da. Aus
verschiedenen Gegenden kommen darüber schon Berichte. Auch
bei uns vergeht kaum ein Jahr, ohne daß irgendwo ein solcher
Brand entsteht oder richtiger verursacht wird. In den meisten
Fällen liegt Leichtsinn oder Unvorsichtigkeit dabei zu Grunde.
Ein kleiner noch brennender Cigarrenstummcl, ein noch nicht
ganz verlöschtes weggeworfenes Streichholz genügt schon, um
trockene Haide, dürres Gras oder Laub zu entzünden. Es ist
daher in jedem Jahre angebracht, aufs Neue wieder zur Vor-
sicht zu mahnen.
O (Bersicherungsmarken.) Es ist s. Z. mitgetbeitt
worden, daß Bersicherungsmarken, welche bei den Einzugs-
stellen (Krankenkassen) oder bei Privaten verdorben oder sonst
unverwendbar geworden sind, von den Postanstalten gegen
andere vollgiltige Versicherungsmarken eingetauscht werden.
Wie indeß aus Karlsruhe mitgetheilt wird, darf nach neuer-
lichen Bestimmungen ein solcher Umtausch bei den Post-
anstalten nicht stattfinden. Wer einen solchen Umtausch
will, muß sich an die Versicherungsanstalt wenden, auf
welche die Marke lautet.
lü (Was ist Eis?) Die Frühlingssonne lacht uns zwar
jetzt so fröhlich und warm in's Herz, daß Eis-Gedanken nicht
recht am Platze sind. Trotzdem geht es ohne Eis nicht ab,
wenn wir — zur allgemeinen Belehrung unserer Leser — die
neueste naturwissenschaftliche „Frucht" hier auftischen. Diese
neueste Frucht hat jüngst das Kammergericht in Berlin ent-
deckt und zwar als Antwort auf die Frage: „Was ist Eis?'
In einem vor demselben verhandelten Prozesse zwischen dem
Fiscus und einem Privatmanne, der aus einem Havelsee Ei?
entnommen hatte, handelte es sich um die Frage, ob aus
öffentlichen Strömen Dhne weiteres von jedermann Eis ent-
nommen werden könne. Der erste Richter hat diese Frag?
bejaht mit Rücksicht darauf, daß Wasser aus solchen Strömen
ungehindert von jedermann entnommen werden könne, und
Eis eben auch nur gefrorenes Wasser sei- Das Kammer-
gericht hob indeß auf die Berufung des Fiscus die Vorent-
scheidung auf, da Eis eine Frucht des Wassers sei und
also unter einen wesentlich anderen Begriff falle, sonach auck
ohne Genehmigung des Fiscus nicht jedermann zugänglich
sei. Also jetzt wissen wir, was „Eis" ist und möchten
namentlich die Weisheit des Kammergerichts allen Lehrern
wissenschaftlicher und Volksschulen als bisher völlig unbe-
kannten Lehrgegenstand hiermit anempfehlen: Das Eis ist
eine Frucht!
/X (Allerlei.) Der gestern erwähnte verhaftete lieber
zieherdieb ist ein berüchtigtes Individuum. Derselbe verbüßt-
schon 10 Jahre Zuchthaus. — Auch gestern wurde wieder ein
Ucbcrzieher vor der Tbüre eines Kleidcrgeschäfts iu do'
Hauptstraße gestohlen. Der Dieb konnte noch nicht ermittelt
werden.

dem Schnellzug 12 Uhr 6 Minuten mit Begleitung von
Berlin hier angekommen. Zum Empfang war Oberstall
meister v. Holzing am Bahnhof erschienen. Dem Ver-
nehmen nach beabsichtigen dieselben die Osterfeiertage mit
den Großherzoglichen Herrschaften in Freiburg zu verbringen.
Berlin, 28. März. Wie der „Reichsanzeiger" meldet,
ermächtigte der Arbeitsminister die Eisenbahndirektionen,
im Verkehr mit den Preußischen Staatsbahnen nach den
Stationen mit Hochöfen die vom Landeseisenbahnrath be-
fürworteten Frachtermäßigungen für Eisenerze baldthunlichst
einzuführen und gleichzeitig die Frachtsätze für Koks zum
Hochofenbetrieb, die Streckenfracht auf 2,2 Pfg. und die
Abfertigungsgebühr auf 70 Pf. pro Tonne, herabzusetzen.
Im Verkehr mit deutschen und luxemburgischen Bahnen,
welche gleiche Einheitssätze annehmen, sollen dieselben
Frachtermäßigungen eingeführt werden; auch die Kaiser-
liche Generaldirektivn in Elsaß-Lotbringen erhielt die gleiche
Ermächtigung.
Berlin, 28. März. Die Ka i serman öv er werden
in diesem Jahre früher als sonst stattfinden. Die Manöver
des 16. gegen das 8. Armeekorps finden am 5., 6., 7. u.
8. September statt.
Berlin, 28. März. Eine Versammlung, in
der Ablwardt Beweise für seine Ausführungen im Reichs-
tag in Aussicht stellt, war sehr zahlreich besucht. Ahlwardt
selbst war nicht erschienen. Wilberg, der Ahlwardt als
einen Ehrenmann bezeichnete, führte aus, daß des deutschen
Ahlwardt Wort auch ohne Akten genüge. Die Akten
würden nach Ostern vorgelegt und enthielten eine Fülle
kompromittirenden Materials. Ahlwardt sei der Banner-
träger, dem zu folgen der Antisemit als eine Ehrensache
betrachten müsse. (Man sollte es nicht für möglich
halten! D. R.)
Nürnberg, 28. März. Die nationalliberale
Landcsvcrsammlung bestätigt das Zusammengehen mit den
Freisinnigen bei der Landtagswabl.
England.
London, 28. März. Das Unterhaus hat mit 319
gegen 272 Stimmen unter lebhaftem Beifall der
Ministeriellen das von Balfour gegen die Regierung ein-
gebrachte Tadelsvotum verworfen.
Spanien.
Madrid, 28. März. Aus Galicien wird der Aus-
bruch einer autonomistischen Bewegung gemeldet.
Rußland.
Petersburg, 28. März. Der Kaiser und die
Kaiserin verrichteten gestern in der Kasan'schen und in
der Peter-Pauls-Kathevrale eine Andacht. Ein Besuch
dieser Kathedralen geht gewöhnlich eine Reise des Kaiser-
paares voran. Die kaiserliche Familie begiebt sich bekannt-
lich nach Livadia in der Krim, um daselbst, sowie zum
Theile auf dem kaiserlichen Landsitz Messandra, an der
Südküste der Krim, bis ungefähr zum 18. Mai zu ver-
weilen. Sodann soll die kaiserliche Familie nach Moskau
reisen und bald darauf nach Petersburg zurückkehren.
Petersburg, 28. März. Die russische Gerichts-
ordnung wird demächst dahin vervollständigt werden,
daß die Weigerung, vor dem Gerichtshof in russischer
Sprache auszusagen, von dem fungirenden Richter
mit sofort vollstreckbarer Strafe belegt werden kann.

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den 141 Städten, die „nur" 100—200000 Einwohner bav^'
kommt Frankfurt a. IN. mit seinen 198436 Einwohn^
einschließlich Bockenheims, an 131. Stelle- Wie schon ),
runden Zahlen der chinesischen Städte zeigen, sind diese
gaben nicht gleichwcrthig, da die verschiedenen Staaten je .
dem Grad ihrer Kultur mehr oder weniger vollkomncfih
statistische Einrichtungen haben. Auch sind die ZählunS ,
nicht gleichzeitig, doch stammen die meisten Angaben aus "O
Jahre 1890, wo nicht nur Deutschland, sondern auch die
einigten Staaten ihre letzte Zählung hatten. Die Zahlen
französischen wie der indischen Städte sind das vorläufige
gebniß der Erhebungen aus dem Jahre 1891. Ueberall
die eine wirthschaftlichc Interessengemeinschaft bildenden Asev
Plätze, wie Newvork-Brvcklyn, Berlin und Leipzig mit ck
Vororten, Elberfeld und Barmen als eine Stadt gercckfO
Was die geographische Vertheilung der Großstädte betrug
so kommen von den 12 Millionenstädten 4 auf Europa,
Asien und 3 auf Amerika, von den 23 Städten von - -^1
Million 8 auf Europa (darunter allein 4 auf Großbritan" j
und Irland), 12 auf Asien (davon 10 auf China) und '
Amerika. Städte zwischen 4 und 500000 Einwohnern
Europa 7, Asien 6, Amerika 2, Städte von 3 bis 400 000 Ag
es in Europa 11, Asien 4, Amerika 4. Zum ersten ^0
kommt hier auch Afrika und Australien mit je 1 Stadt
Von den 58 Städten von 2 bis 300000 Einwohnern u;
Europa 20, Asien 23, Amerika 13, Australien und Afrika >
die 141 Städte vertheilcn sich auf Europa mit 66, Asten -^,1
55, Amerika mit 15 und Afrika mit 5. Von dieser klewMic
Art von Großstädten finden sich die meisten in Britisch-,
(24), dann in Großbritannien (16), im Deutschen Reick
in China (je 15), in Frankreich und in den Bereuov^
Staaten (je 8) u. s. w- Von allen 270 Großstädten
auf Europa 116, Asien 105, Amerika 40, Afrika «
Australien 2. Von den einzelnen Ländern hat am hch
Großstädte überhaupt China 53, dann Großbritannien.
Irland und Britisch-Jndien je 3g; es folgen die VereiM-
Staaten mit 26, das Deutsche Reich 24, Frankreich und
land je 12, Italien 10. Alle anderen Länder haben "N
einzelt Großstädte im Supanschen Sinne.

aus Waldwimmersbach, Friedrich von Dusch aus Stuttgart,
Karl Engler aus Karlsruhe, Friedrich Geißer aus
Tauberbischofsheim, Gustav Gunzert aus Mannheim,
Eduard Hanl ick aus Pforzheim, Mar Jeselsohn
aus Neckargemünd, Otto Kaß aus Meckesheim, Fritz
Koch aus Mannheim, Fritz Krank aus Wertheim,
Moritz Pfälzer aus Hemsbach, Robert Selb aus
Mannheim, Alfred Tritscheler aus Karlsruhe, Gerhard
Wolf aus Heidelberg, Karl Zerrenner aus Pforzheim.
* Karlsruhe, 28. März. Die VII. Wanderaus-
stellung der Deutschen Landwirthschaftsgefellschaft, welche
im Juni 1893 zu München stattfindet, wird ausBadcn
nach den Anmeldungsergebnissen mit folgenden Thieren
beschickt werden: 47 Zuchtpferde, darunter 31 edle und
16 kaltblütige Thiere; 128 Zuchtrinder, wovon 114
Thier dem Simmentbalerschlag, 10 Thiere der Rigirasse
angehören; ferner aus 16 Arbeitsthieren (Ochsen und
Kühe), 21 Zuchtschweinen sowie ca. 10 Ziegen.
* Baden-Baden, 28. März. Bei der Bahnver-
waltung Baden ist die Pförtnerstelle zu besetzen. Be-
werber aus der Classe der Pförtner haben ihre Gesuche
binnen 6 Tagen durch Vermittlung ihrer vorgesetzten
Dienststelle an die General-Direction einzureichen.
* Freiburg, 28. März. Der badische Fischereiverein
hat Herrn Buchenberger, den Präsidenten des Finanz-
ministeriums, anläßlich seiner Verdienste um die Bestre-
bungen des Vereins, welche er durch zwei vortreffliche
Abhandlungen förderte, zu seinem Ehrenmitgliede ernannt.
°° Dresden, 28. März. Ein Familiendrama
spielte sich in einem Hause derResnitzstraße ab. Daselbst
wohnte eine 33jährige Näherin, eine verwittwete
Frau Swensen, mit ihrem einjährigen Söhnchen.
Seit einigen Tagen batte man nichts mehr von der
Näherin gesehen, und da die Nachbarn in dem Stübchen
ein Röcheln zu vernehmen glaubten, wurde die Wohnung
polizeilich geöffnet. Hier lag die Frau Swensen auf dem
Fußboden besinnungslos, aber wohl lebend, und auf dem
Sopha ausgestreckt ein unbekannter Mann, der ebenfalls
noch Lebenszeichen von sich gab. Das einjährige Kind da-
gegen war bereits eine Leiche. Wie festgestellt wurde,
haben die drei Personen sich durch Kohlengase zu ver-
giften gesucht. Nahrungssorgen dürften das Motiv der
traurigen That gewesen sein. Die beiden schwerverletzten
Personen wurden ins Krankenhaus gebracht.
* Berlin, 28. März. Von angeblich betheiligter
Seite erfährt die „Vossische Zeitung," daß der Erfinder
des kugelfesten Panzers, Dowe, seine Erfindung bisher
weder dem Reichskanzler noch der preußischen, noch einer
anderen Regierung angeboten habe.
* Brüssel, 28. März. Nach einer Meldung aus
Gent kam es gestern in Woorbeke Waes zwischen Bauern
und Gendarmen zu Streitigkeiten, wobei ein Gendarm
mehrere Messerstiche erhielt. Ein zweiter Gendarm wurde
ebenfalls erheblich verletzt. Schließlich machte die Gen-
darmerie von ihren Schußwaffen Gebrauch und verwundete
mehrere Bauern schwer.
* Madrid, 28. März. Beträchtliches Aufsehen er-
regt der Selbstmord der Aebtissin des Trinitaria-Klosters.
Sie war 63 Jahre alt und gehörte dem Kloster 45 Jahre
an. Sie hörte noch die Messe, traf einige Anordnungen
und schrieb
stand, daß
stürzte sich
Stocks '
Stelle
Bischof von Madrid, der sofort mit einem Justizbeamten
eintraf. Nach der Versicherung des Klosterarztes soll die
Aebtissin oft Spuren von Geistesabwesenheit gezeigt haben.

„Das anhaltende Sprechen wird Sie angreifen", wandte
Friedrich besorgt ein, „vielleicht später"-
„Nein, lassen Sie mich immerhin gewähren,
wird mir dann leichter um's Herz- sein."
(Fortsetzung folgt.)
Kleines Jeuilletorr.
— (Die Grotzstädte Ver Erde.) Nach einer soeben
erschienenen Statistik von Professor Snpan in Gotha gibt es
auf der ganzen Erde 270 Großstädte, d. h. Orte mit über
100000 Einwohnern. Ueber eine Million haben 12 und zwar
1) London 4415958, 2) Paris 2712598, 3) Newyork-Brocklyn
2 352150, 4) Berlin 1 763543, 5) Canton in China 1600000,
6) Wien 1364548, 7) Wutchang-Hangjang-Hankou in China
1200000, 8) Tokio in Japan 1155290, 9) Philadelphia
1105277, 10) Chicago 1099850^11) Siangtan und 12) Singan
in China mit je 100000. Städte über eine halbe bis eine
Million zählt Snpan 23, nämlich 13) St. Petersburg 954400,
14) Tientsin in China 950000, 15) Konstantinopel 873565,
16) Bombay 821764, 17) Kalkutta 810686, 18) Haugtschou
und 19) Tschingtu in China je 800000, 20) Rio de Janeiro
800000 (wohl stark übertrieben), 21) Moskau 798 742, 22)
Glasgow 772040,23) Hamburg-Altona 734625,24)Manchester-
Salford 703479, 25) Liverpool 697901, 26) Futschou in China
636000, 27) Boston 598669, 28) Birmingham 570 460,
29) Buenos-Aires 554713, und endlich 30—35) Peking und
sechs andere chinesische Städte mit etwa einer halben Million.
Städte von 400—500000 sind es 15, darunter Budapest
491938, Brüssel 471789, Madrid 470283, Neapel 463172,
Warschau 443426, Lyon 429295 nnd Amsterdam 406532.
Von 300—400000 zählt Snpan 21 Städte, darunter endlich
unter 57) Leipzig mit 357147 Einwohnern als drittgrößte und
57 München mit 350591 als viertgrößte Stadt im Deutschen
Reiche. Dahin gehyren noch 60) Breslau 335186, 64) Dres-
den 322633. Städte zwischen 200—300000 Einwohnern gibt
es schon 58 auf der Erde, worunter sich nur 2 deutsche befinden
(Elberfeld-Barmen mit 242043 und Köln mit 214762). Unter

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